Mittelstandsmagazin 04-2018
Diskussion über EU-Agrarsubventionen: Zukunft der Landwirtschaft | Julia Klöckner im Interview: "Man sollten den Verbrauchern nicht alles vorschreiben" | CDU-Grundsatzprogramm: Diese MIT-Punkte müssen rein
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MIt:Thema<br />
ZukunFt Der arBeit<br />
Acht Stunden<br />
waren gestern<br />
Die Arbeitswelt befindet sich in einem radikalen Umbruch. Die deutsche<br />
Bevölkerung altert und schrumpft. Den Unternehmen fehlen die Fachkräfte<br />
und die Fachkräfte verlangen mehr Flexibilität. Die Bundesregierung hat<br />
das Problem erkannt, doch tut sie genug?<br />
Der Fachkräftemangel in Deutschland hemmt laut<br />
einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />
(IW) das Wachstum der Wirtschaft. Derzeit<br />
fehlen dem IW zufolge rund 440.000 qualifizierte arbeitskräfte<br />
am Jobmarkt, Tendenz steigend. „Wenn die Unternehmen<br />
diesen Fachkräftebedarf decken könnten, würde<br />
die Wirtschaftsleistung in Deutschland um bis zu 0,9 Prozent<br />
oder rund 30 milliarden euro höher ausfallen“, heißt<br />
„Ziel dieses Gesetzes muss es sein, den<br />
Unterschied zwischen Asylrecht und echter<br />
Fachkräftezuwanderung herauszuarbeiten. “<br />
Jana Schimke, Co-Vorsitzende der MIt-Kommission<br />
Arbeit und Soziales<br />
es in der Studie. auch der Deutsche Industrie- und handelskammertag<br />
(DIhK) prognostiziert in seinem aktuellen<br />
arbeitsmarktreport, dass hierzulande rund 1,6 millionen<br />
Stellen längerfristig nicht besetzt werden können.<br />
Junge talente stark umworben<br />
Die Wirtschaft kennt das Problem schon länger, mögliche<br />
Lösungen gibt es viele: Neben der anwerbung von qualifizierten<br />
arbeitsmigranten sollen gut qualifizierte Frauen<br />
nach der Babypause schneller in den Job zurückkehren,<br />
ältere mitarbeiter länger im Betrieb bleiben. Und: Junge<br />
Nachwuchstalente werden umworben wie nie.<br />
Denn gerade die Jungen sind es, die experten zufolge<br />
den anforderungen der arbeitswelt 4.0 am ehesten gewachsen<br />
sein werden. Die fortschreitende Digitalisierung<br />
bringt einen tiefgehenden Wandel: maschinen kommunizieren<br />
miteinander, abläufe in Unternehmen lassen sich<br />
per mausklick steuern und kontrollieren, die Digitalisierung<br />
schafft eine Vernetzung von<br />
arbeits-, herstellungs- und Lieferprozessen<br />
in bisher nicht gekanntem<br />
ausmaß. Betriebsinterne abläufe<br />
werden effizienter, die Fehlerquote<br />
soll sinken. Viele Industriezweige<br />
setzen auf „denkende“ maschinen,<br />
Zahnkronen werden im Labor von<br />
3-D-Druckern gefertigt, neue Internet-Kaufhäuser<br />
entstehen, die<br />
inhabergeführten Geschäften neue<br />
marktchancen eröffnen.<br />
Für den mittelstand bedeutet das, dass langfristig<br />
immer weniger ungelernte arbeitskräfte benötigt werden.<br />
Denn Roboter übernehmen komplizierte manuelle Tätigkeiten<br />
und arbeiten dem menschen zu. Wo Roboter zum<br />
einsatz kommen, da entstehen arbeitsplätze mit mehr<br />
Verantwortung und komplexeren aufgaben.<br />
Spagat zwischen Flexibilität und Stabilität<br />
Was aber macht die Belegschaft von morgen aus? „Sie repräsentiert<br />
zunehmend unterschiedliche Lebensformen<br />
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