Mittelstandsmagazin 04-2018
Diskussion über EU-Agrarsubventionen: Zukunft der Landwirtschaft | Julia Klöckner im Interview: "Man sollten den Verbrauchern nicht alles vorschreiben" | CDU-Grundsatzprogramm: Diese MIT-Punkte müssen rein
Diskussion über EU-Agrarsubventionen: Zukunft der Landwirtschaft | Julia Klöckner im Interview: "Man sollten den Verbrauchern nicht alles vorschreiben" | CDU-Grundsatzprogramm: Diese MIT-Punkte müssen rein
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MIt:DeBaTTe<br />
PRO & CONTRa<br />
Sollte sich die Bundesregierung für ein<br />
gemeinsames Eurozonen-Budget einsetzen?<br />
In dieser Rubrik lassen wir Mitglieder der MIT zu Wort kommen.<br />
Die Beiträge geben ihre persönliche Meinung wieder.<br />
Eurozonen-Budget kann Deutschland nutzen<br />
Uwe Feiler (52) ist Landesvorsitzender<br />
der mIT Brandenburg. er ist<br />
im Deutschen Bundestag mitglied<br />
des Finanzausschusses und des ausschusses<br />
für angelegenheiten der<br />
europäischen Union.<br />
angela merkel und emmanuel macron<br />
haben sich auf einen ganzen Katalog<br />
an maßnahmen verständigt, die<br />
eine vertiefte Zusammenarbeit der<br />
euro-mitgliedsstaaten eröffnen sollen.<br />
Das eurozonen-Budget bildet damit<br />
nur einen Teilaspekt möglicher Instrumente<br />
ab. Während erste Stimmen den<br />
Vorschlag sofort in Grund und Boden<br />
verdammten, lohnt sich für den unvoreingenommenen<br />
Betrachter ein Blick in<br />
die Beschlüsse:<br />
Die Finanz- und krise brachte uns zu der schmerz-<br />
Staatsschuldentige<br />
Krisen zukünftig zu verhindern.<br />
lichen erkenntnis, dass dem<br />
gemeinsamen Währungsraum<br />
auch eine verstärkte gemeinsame<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />
folgen müsse, um derar-<br />
Dafür kann das eurozonen-Budget einen<br />
Beitrag leisten – nicht mehr und nicht weniger.<br />
als größte Volkswirtschaft europas<br />
hat Deutschland ein großes eigeninteresse<br />
daran, dass unsere Partner in europa<br />
auf finanziell und wirtschaftlich stabilen<br />
Füßen stehen, um deutsche Waren und<br />
Dienstleistungen beziehen und vor allem<br />
auch bezahlen zu können.<br />
Das eurozonen-Budget wird weder<br />
den Weg in die von Deutschland zu<br />
Recht abgelehnte Transferunion ebnen,<br />
noch der eU-Kommission einen von<br />
PRO<br />
Deutschland finanzierten Schattenhaushalt<br />
zur Verfügung stellen, um<br />
klamme eU-Staaten zu subventionieren.<br />
Beides hat Kanzlerin merkel direkt zu<br />
Beginn der Debatte deutlich gemacht.<br />
Vielmehr soll das Budget ganz regulärer<br />
Bestandteil des sogenannten<br />
mehrjährigen Finanzrahmens der eU<br />
werden und aus nationalen Beiträgen,<br />
zugewiesenen Steuereinnahmen und<br />
europäischen mitteln gespeist werden.<br />
eine gemeinsame Finanztransaktions-<br />
steuer, wie sie Deutschland und<br />
Frankreich anstreben, könnte<br />
genauso wie die einheitliche<br />
Besteuerung der Digitalwirtschaft<br />
und die einnahmen einer<br />
gemeinsamen Körperschaftsbemessungsgrundlage<br />
in die<br />
Finanzierung des Budgets ßen. Daraus sollen (neue) Investitionen<br />
einfliein<br />
Innovationen realisiert werden, die<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der eurozonen-Länder<br />
fördern oder Staaten stabilisieren,<br />
die von „schweren Schocks“ betroffen<br />
sind. Gerade bei der Definition<br />
der Schocks werden wir im Deutschen<br />
Bundestag wachsam sein, um sicherzustellen,<br />
dass nicht jeder nichtige anlass<br />
zum schweren Schock hochstilisiert<br />
werden kann. Dann kann das eurozonen-Budget<br />
auch für Deutschland ein<br />
Gewinn sein!<br />
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