Wirtschaftszeitung_27082018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Branchen &Betriebe: Nervenkitzel<br />
im Job Seite 9/10<br />
Geld &Geschäft: Hoffnung<br />
auf Rendite Seite 17<br />
Leben &Wissen: Titanicks<br />
neues Projekt Seite 23<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Münster |Münsterland<br />
Mit Beilage<br />
ABFALLWIRTSCHAFT &<br />
FACILITYMANAGEMENT<br />
Top-Führungskräfte für das Münsterland<br />
Top-Führungskräfte für das Münsterland<br />
Aschendorf<br />
f Medien GmbH &Co. KG<br />
An der Hansalinie 1, 48163 Münster<br />
ZKZ 88690 PVST<br />
Ausgabe 6/18<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
Preis: 3,50 Euro<br />
Lieber quicklebendig<br />
als mausetot<br />
Der stationäre Handel braucht mehr denn jeeinattraktives Umfeld.<br />
„Noch haben wir starke und attraktive<br />
Stadtzentren im Münsterland.<br />
Aber wirmüssen mehr tun, damit das<br />
auch so bleibt.“ – Michael Radau,<br />
Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses<br />
und Präsident des Handelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
nutzte kürzlich die Passantenfrequenzmessung<br />
für diesen Appell.<br />
Nicht ohne Grund: Wie bei einem<br />
Seismographen lässt sich an den<br />
teils deutlich zurückgehenden Zahlen<br />
ablesen, wo zunächst leichte,<br />
später stärkere Erschütterungen zu<br />
erwarten sind. Der kleine und mittelständische<br />
Handel im Münsterland<br />
steckt bei aller Konsumlaune in der<br />
Zange zwischen großen Filialisten<br />
und einem wachsenden Online-Handel.<br />
Erlebnis-Einkauf lautet für Radau<br />
die Antwort.<br />
Innenstädtekönnen tatsächlich mit<br />
einem bunten Strauß verschiedener<br />
Veranstaltungen ihren Niedergang<br />
verhindern –oder aber Phasen<br />
einer Schwäche erfolgreich<br />
überstehen. Beispiele gibt es: Wasserberg<br />
im Kreis Heinsberg galt mal –bezogen<br />
auf die Innenstadt –trotz der immerhin<br />
18 000 Einwohner als „mausetot“. Leerstände<br />
wie man sie auch in Einkaufsstraßen<br />
des Münsterlandes kennt, kaum Zuspruch<br />
von außerhalb, bis auf hübsche<br />
Fassaden nichts Reizvolles.<br />
2015 setzteman sich zusammen, um dem<br />
Zentrum wieder mehr Vitalität einzuhauchen.<br />
Jetzt, so schrieb kürzlich eine Zeitung<br />
vor Ort, ruht der wachsende Erfolg<br />
von Wassenberg auf vier Säulen: Event,<br />
Kunstund Kultur,Tourismus und Genuss.<br />
Was wurde getan? Ein monatlicher<br />
Abendmarkt wurde eingeführt, die Stadt<br />
setzte alles daran, die Leerstände zu beseitigen,<br />
drückte bei Genehmigungen<br />
und anderen bürokratischen Hemmnissen<br />
aufs Tempo, beförderteKontakteund<br />
half Interessenten. Und auch Marketing-<br />
Instrumente wurden gezielt eingesetzt,<br />
um Vorzüge der Stadt bekannter zu machen.<br />
►Fortsetzung auf Seite 2<br />
OFFEN GESAGT<br />
Schulterschluss<br />
Dem Handel geht‘s doch<br />
gut, könnte man beim<br />
Blick auf den Umsatz schlussfolgern.<br />
Richtig ist: Das Wachstum<br />
hat einen Motor und der<br />
heißt Online-Handel. Das Geschäft<br />
im Netz erreichte im<br />
vergangenen Jahr ein sattes<br />
Plus von zehn Prozent.<br />
Die nach Industrie und Handwerk<br />
mit 500 Milliarden Euro<br />
Jahresumsatz drittgrößte Wirtschaftsbranche<br />
leidet allerdings<br />
in großen Teilen selbst unter<br />
der Dynamik des Online-Handels.<br />
Während sich Kunden auf<br />
den Plattformen tummeln und<br />
große Warenanbieter diesen<br />
Effekt für sich nutzen, darbt<br />
der kleinere und mittlere Handel<br />
vor Ort. Dies darf niemandem<br />
gleichgültig sein, denn<br />
dadurch geraten Innenstädte<br />
massiv unter Druck.<br />
Wenn Ortskerne vom strukturellen<br />
Leerstand in den Geschäftslagen<br />
dominiert werden,<br />
verringert sich die gesamte<br />
Wohnqualität. Nicht nur der<br />
Umsatz des einzelnen Händlers<br />
schrumpft, die Stadt selbst verliert<br />
an Attraktivität.<br />
Gegen die drohende Tristesse<br />
müssen alle ankämpfen: der<br />
Handel, der trotz dieser<br />
schwierigen Situation mehr<br />
Dynamik und Kreativität zeigen<br />
sollte. Die Kommunen, die<br />
nicht entmutigt ihre Ortskerne<br />
preisgeben dürfen, sondern mit<br />
allen Mitteln gegensteuern<br />
müssen. Die Einwohner und<br />
Kunden, denen klar sein muss,<br />
dass Amazon und Co. ihnen<br />
keine Aufenthaltsqualität<br />
schenken wenn sie vor die<br />
Haustür treten.<br />
wk<br />
Zu viele freie Lehrstellen<br />
HWK Münster und IHK Nord Westfalen ziehen eine erste Zwischenbilanz.<br />
Nur 40Prozent der Ausbildungsbetriebe<br />
im Handwerk konnten<br />
diesmal alleLehrstellen besetzen.<br />
In Industrie, Handel und Dienstleistung<br />
liegt die Quote deutlich<br />
höher bei über 70 Prozent. Das<br />
gaben jetzt die Handwerkskammer<br />
(HWK) Münster und die IHK<br />
Nord Westfalen bekannt.<br />
4 198869 003501<br />
2 0 0 3 5<br />
Gegenüber einer Umfrage<br />
aus 2017 ist im<br />
Handwerk der Anteil<br />
der Betriebe, die gar<br />
keine Bewerber hatten,<br />
von 56 auf 37Prozent gesunken. Die<br />
Betriebe nannten laut Handwerkskammer<br />
verschiedene Gründe, weshalb<br />
ein Lehrvertrag nicht abgeschlossen<br />
worden sei: Der Gesamteindruck<br />
der Bewerber habe nicht gepasst (15<br />
Prozent), die Bewerber hätten beim<br />
Probearbeiten zu wenig gewerkespezifisches<br />
Talent gezeigt beziehungsweise<br />
seien unzuverlässig gewesen<br />
(j<br />
eweils elf Prozent). In neun Prozent<br />
der Fälle sei der Kandidat abgesprungen.<br />
Entgegen einer weit verbreiteten<br />
Ansicht hätten ein nicht ausreichender<br />
Schulabschluss oder mangelnde<br />
Deutschkenntnisse nur bei acht beziehungsweise<br />
sechs Prozent der Betriebe<br />
eine Rolle bei der Absage gespielt,<br />
betonte HWK-Präsident Hans Hund.<br />
Die Zahl von Auszubildenden in IHK-<br />
Berufen ist gestiegen. Zum Beginn des<br />
Ausbildungsjahres meldet die Kammer<br />
bei den neu eingetragenen Ausbildungsverträgen<br />
einen Zuwachs<br />
vonfast drei Prozent. Insgesamt 7933<br />
junge Frauen und Männer haben in<br />
einem Unternehmen im Münsterland<br />
oder in der Emscher-Lippe-Region<br />
ihre Ausbildung in einem IHK-Beruf<br />
begonnen. Das sind 2,8 Prozent mehr<br />
als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.<br />
„Der Zuwachs an neuenAusbildungsverträgen<br />
könnte sogar noch größer<br />
sein“, betont Carsten Taudt, Leiter des<br />
IHK-Geschäftsbereichs Bildung und<br />
Fachkräftesicherung. Denn nach<br />
einer Umfragekann ein Drittel der Betriebe<br />
nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze<br />
besetzen. Dass die Zahl<br />
der neuen Ausbildungsverträge trotz<br />
rückläufiger Schulabgänger- und Bewerberzahlen<br />
dennoch gestiegen ist,<br />
führt Taudt auf „ein deutlich verbessertes<br />
Ausbildungsmarketing“ der Betriebe<br />
zurück.<br />
Arbeitsrecht<br />
Betriebsverfassungsrecht<br />
Handelsvertreterrecht<br />
Uta-Maria Gaubitz<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin für<br />
Arbeitsrecht<br />
Forderungseinzug<br />
Verkehrsrecht<br />
Seniorenrecht<br />
Fritz Klingsporn<br />
Rechtsanwalt<br />
Universitätsstraße 21 ·48143 Münster<br />
Telefon (02 51)400 79 ·Telefax (02 51)565 47<br />
www.anwalt-muenster.de ·info@anwalt-muenster.de
2 MACHER &MÄRKTE<br />
Stärker unter Druck<br />
Ergebnisse der aktuellen Passantenzählung in den Mittelzentren des Münsterlandes<br />
verdeutlichen die Situation. Neue Initiative soll Auslöser einer Abwärtsspirale bekämpfen.<br />
Premiere: Der aktuellen Ausgabe von „DIE<br />
WIRTSCHAFT Münster/Münsterland“ liegt<br />
erstmals unser Hochglanz-Magazin „Business<br />
Cars“ bei. Auf 24 Seiten bietet es umfangreiche<br />
Informationen rund um das Thema<br />
Dienstwagen. Welche Ausstattung ist<br />
empfehlenswert? Wie rette ich meinen<br />
Schadensfreiheitsrabatt? Das sind nur einige<br />
der Fragen, die beantwortet werden. Zugleich<br />
werden Themen wie Telematik oder<br />
Autonomes Fahren erläutert und heimische<br />
Autohäuser mit ihren besonderen Angeboten<br />
für Firmenkunden vorgestellt.<br />
IMPRESSUM<br />
DIE WIRTSCHAFT Münster /Münsterland<br />
Verlag und Herausgeber:<br />
Aschendorff Medien GmbH &Co. KG,<br />
An der Hansalinie 1<br />
48163 Münster, Telefon: 0251 690-0,<br />
Telefax: 0251 690-804801<br />
Redaktion: Claudia Bakker (verantwortlich)<br />
Verlagsleitung: Marc-Arne Schümann,<br />
E-Mail: verlagsleitung@aschendorff-medien.de<br />
Objektkoordination: Frank Micheel,<br />
Lars Normann, Telefon: 0251 690-<br />
916162, Telefax: 0251 690-806190<br />
Gestaltung/Layout: Lisa Stetzkamp<br />
Druck: Aschendorff Druckzentrum<br />
GmbH &Co. KG, Ander Hansalinie 1,<br />
48163 Münster, Telefon: 0251 690-0,<br />
Telefax: 0251 690-215;<br />
Auflage 17.000 Exemplare<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
„Diese Berichte müssen als Alarmzeichen<br />
gewertet werden, die ein<br />
gemeinsames Vorgehen aller<br />
Akteure vor Ort erfordern.“<br />
Thomas Schäfer und Karin Eksen<br />
Jetzt erntet man ersteErfolge in<br />
Wasserberg, freut sich über<br />
wachsende Besucherzahlen,<br />
einen an vielen Tagen belebten<br />
Ortskern. Schon wird darüber<br />
diskutiert, den Marktplatz teilweise zu<br />
überdachen, um die Freiluftsaison zu verlängern.<br />
Dass Innenstädte„brummen“, wenn man<br />
dort gemeinsam etwas auf die Beine<br />
stellt, zeigte sich auch bei der IHK-Passantenfrequenzzählung<br />
in der Stadt Lüdinghausen<br />
(Kreis Coesfeld). Das Ergebnis<br />
der Samstagszählung am Tag des<br />
Stadtfestes –„Lüdinghausen karibisch“ –<br />
(9. Juni) lag in der Langenbrückenstraße<br />
um 300 Passanten höher als ein Jahr zuvor.<br />
Und der Wert von825 übertraf ebenso<br />
deutlich das Ergebnis vom 7.Juni, als<br />
pro Stunde 687 Passanten registriert<br />
wurden. Michael Radau ist überzeugt:<br />
„Die Menschen wollen den freien Samstag<br />
nutzen, um entspannt einzukaufen,<br />
sich mit Freunden zu treffen oder im Café<br />
zu sitzen.“<br />
Samstag ist nachweislich der Tag, an dem<br />
die Menschen in die Mitte ihrer Städte<br />
drängen. Im Kreis Coesfeld erreichte bei<br />
der Zählung die Schüppenstraße in der<br />
Kreisstadt mit<br />
1578 die höchste<br />
Passantenfrequenz<br />
pro Stunde,<br />
gefolgt von<br />
der ebenfalls in<br />
Coesfeld zu findenden<br />
Letter<br />
Straße.<br />
Einen Topwert,<br />
der deutlich über<br />
dem Jahresvergleichswert liegt, erreichte<br />
im Kreis Steinfurt die Emsstraße in Rheine<br />
mit 2286 Passanten pro Stunde am<br />
zweiten Juni-Samstag. Im Vergleichaller<br />
Mittelzentren des Münsterlandes schnitt<br />
dieser Standort am besten ab. Den zweiten<br />
Platz sicherte sich imKreis Steinfurt<br />
die Kirchstraße in Emsdetten mit 1824<br />
Passanten pro Stunde.<br />
Im Kreis Borken liegt Bocholt mit zwei<br />
Standorten (Neustraße und Osterstraße)<br />
vorn. In der Neustraße wurden in einer<br />
Stunde 2052 Passanten gezählt.<br />
Im Kreis Warendorf schnitt wiederum<br />
Ahlen (Oststraße) mit 1692 Passanten<br />
am besten ab, gefolgt vonBeckum, wo in<br />
Einkaufsbummel: Am Samstag herrscht Betrieb.<br />
der Nordstraße am 9. Juni genau 1473<br />
Passanten gezählt wurden.<br />
Aus Sicht von Michael Radau müssen<br />
Handel,Dienstleistung und Gastronomie<br />
mit ihren Angeboten noch stärker den<br />
Wandel der Verbrauchergewohnheiten<br />
berücksichtigen: Einkaufen, Erleben und<br />
Genießen gehörten heute für viele zusammen.<br />
Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch,<br />
dass sich die Kundenfrequenz in den 20<br />
Mittelstädten des Münsterlandes im<br />
Schnitt gegenüber 2016 nichterhöht hat.<br />
In Teilen wurde sogar eine nachlassende<br />
Kundenfrequenz festgestellt, die auch<br />
den stationären Handel trifft.<br />
Thomas Schäfer und KarinEksen vonden<br />
regionalen Geschäftsstellen des Handelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen in Dortmund<br />
und Münster läuteten kürzlich mit<br />
Blick auf den stagnierenden Umsatz vieler<br />
Geschäfte die Alarmglocke. Bei Umfragen,<br />
bei Untersuchungen und der Auswertungvon<br />
Daten werdedeutlich, dass<br />
sogar 1-A-Lagen unter Druck stehen. „Die<br />
Berichte müssen als Alarmzeichen gewertet<br />
werden, die ein gemeinsames Vorgehen<br />
aller Akteure vor Ort erfordern.<br />
Denn Abwechselung, Aufenthaltsqualität<br />
und Wohlfühl-Ambiente können nur gemeinsam<br />
erhalten werden“, so Schäfer<br />
und Eksen in einem gemeinsamen Bericht.<br />
Die beiden Experten kennen auch die<br />
Auslöser einer Abwärtsspirale:<br />
–mangelnde Sicherheit und Sauberkeit<br />
–nachlassende Angebots- und Branchenvielfalt<br />
– wegfallende Dienstleistungsangebote<br />
wie Bank- und Sparkassenfilialen, Postdienststellen<br />
oder Arztpraxen<br />
–geringe Gesamtattraktivität<br />
–fehlende Baukultur<br />
–wenig attraktiveGastronomieangebote<br />
–nicht mehr zeitgemäße Ladenlokale<br />
–zuhohe Immobilienpreise.<br />
Dementsprechend hohe Erwartungen<br />
werden an die kürzlich gestartete Landesinitiative„Zukunft.<br />
Innenstadt. Nordrhein-Westfalen“<br />
geknüpft. Sie soll die<br />
Stadtzentren fit für die Zukunft machen.<br />
Die Initiativewirdvon Partnern der kommunalenFamilie,<br />
des Handels, der Wohnungswirtschaft,<br />
der Baukultur sowie<br />
vom Netzwerk Innenstadt und der<br />
Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtund<br />
Ortskerne getragen. „Den Verantwortlichen<br />
vorOrt brenneninsbesondere<br />
folgende Fragen auf den Nägeln: der<br />
Strukturwandel im Einzelhandel, ein<br />
ausreichendes Wohnraumangebot, die<br />
Nachnutzung von Brachfl<br />
ächen und die<br />
Verwahrlosung öffentlicher Räume. Wir<br />
wollen die guten Ansätze, die in unseren<br />
Städten bestehen, noch besser miteinander<br />
verknüpfen und vermehrt in die Breite<br />
bringen. Wirbrauchen weniger theoretische<br />
Konzepte, sondern mehr praktische<br />
Umsetzung vor Ort“, erklärte zum<br />
Auftakt im Juli die für Kommunales und<br />
Bau zuständige NRW-Ministerin Ina<br />
Scharrenbach.<br />
wk<br />
Foto: Matthias Ahlke<br />
PASSANTENZÄHLUNG<br />
Die aktuelle Passantenfrequenzzählung wurde von der<br />
IHK Nord Westfalen in Auftrag gegeben. Die Zählung erfolgte<br />
in der 23. Kalenderwoche donnerstags zwischen 15<br />
und 16 Uhr sowie samstags zwischen 11und 12 Uhr. In<br />
fast allen der 20 ausgesuchten Städte des Münsterlandes<br />
konnten die Standorte der Untersuchungen aus den Jahren<br />
2014 und 2016 genutzt werden.<br />
Die Zählung wird nach folgender Methode durchgeführt:<br />
Die Stunde wird invier Zählintervalle von je15Minuten<br />
unterteilt. Die Viertelstunde wird jeweils wieder in5-Minuten-Intervalle<br />
gesplittet. In den ersten fünf Minuten<br />
werden die Passanten gezählt, die eine gedachte Linie von<br />
links nach rechts passieren. In den folgenden fünf Minuten<br />
werden die Passanten gezählt, die sich in die Gegenrichtung<br />
bewegen. In den letzten fünf Minuten wird eine<br />
Pause eingelegt, um Frequenzschwankungen auszugleichen.<br />
Die Ergebnisse der 40 Zählminuten werden nach<br />
einer komplizierten Formel hochgerechnet, um auf den<br />
Stundenwert zu kommen.<br />
Verfürth Zeitarbeit GmbH &Co. KG<br />
Unser guter Name und unser Konzept –für Ihren Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache.<br />
Verfürth Zeitarbeit hat durch jahrzehntelange Erfahrung bei Kunden und Mitarbeitern<br />
Vertrauen geschaffen. Wir setzen auf unsere Mitarbeiter, deren Qualifikation,<br />
Motivation und deren Fähigkeiten im Interesse unserer Kunden.<br />
Als Familienunternehmen mit langjährigen Angestellten stehen wir für den persönlichen<br />
Kontakt und garantieren effiziente und zuverlässige Personaldienstleistungen.<br />
Die Identifikation aller unserer Mitarbeiter mit unserem Unternehmen und für den<br />
jeweiligen Kunden wird durch eine faire, vertrauensvolle Zusammenarbeit erreicht und<br />
wirkt sich so unmittelbar im Arbeitsalltag aus.<br />
Verfürth Zeitarbeit GmbH &Co. KG<br />
Hafenweg 13 ·48155 Münster<br />
T: +49 251 68 66 150 ·F:+49 251 68 66 1520<br />
www.verfuerthzeitarbeit.de ·hallo@verfuerthzeitarbeit.de
Bei der<br />
Ehrensache<br />
ganz vorne<br />
In der Kreishandwerkerschaft Münster bilden zwei<br />
Frauen die ehrenamtliche Spitze.<br />
MACHER &MÄRKTE 3<br />
In ehrenamtlichen Führungspositionen<br />
des Handwerks sind Frauen die<br />
Ausnahme. In der Kreishandwerkerschaft<br />
Münsterengagieren sich allerdings<br />
gleich zwei Meisterinnen an<br />
der Spitze: die Kreishandwerksmeisterin<br />
und ihre Stellvertreterin. Das<br />
ist so etwas wie die doppelte Ausnahme.<br />
In Spitzenpositionen der Wirtschaft<br />
sind Frauen eine Minderheit.<br />
Nicht nur im hauptamtlichen<br />
Bereich. Auch in der ehrenamtlichen<br />
Arbeit, die gerade bei Kammern<br />
und Verbänden eine große Bedeutung<br />
hat, sind wenige Frauen aktiv.Sobeträgt<br />
im Bereich der Handwerkskammer<br />
Münster der weibliche Anteil an den rund<br />
3500 ehrenamtlich engagierten Kräften<br />
(in allen Gremien der Handwerksorganisation)<br />
etwa 15Prozent, in den „oberen<br />
Bereichen“ –zum Beispiel in Vorstandsfunktionen<br />
–ist der Prozentsatz wesentlich<br />
geringer.<br />
Im Handwerk hat das Ehrenamt Tradition.<br />
Ehrenamtliches Engagement ist sozusagen<br />
Ehrensache. Gilt das nur für<br />
Männer? „Natürlich nicht“, schmunzelt<br />
Rosemarie Ehrlich. Ein bisschen vielleicht<br />
doch, denndie Friseurmeisterin ist<br />
die erste Frau an der Spitze der Friseur-<br />
Innung Münster und die ersteFrauander<br />
ehrenamtlichen Spitze der Kreishandwerkerschaft.<br />
Dabei wird sie unterstützt<br />
vonihrer Stellvertreterin Sabine Deckenbrock,<br />
die auch die Innung Modehandwerk<br />
(Schuhmacher, Modisten, Herrenund<br />
Damenschneider) leitet.<br />
Rosemarie Ehrlich hat zunächst „auf<br />
Lehramt“ studiert, dann wollte sie Maskenbildnerin<br />
werden. Dazu war die erfolgreiche<br />
Ausbildung im Friseur-Handwerk<br />
notwendig. Bei diesem Handwerk<br />
ist sie geblieben: Meisterprüfung, Selbstständigkeit.<br />
Die richtigeBerufswahl? Das<br />
„Ja“ kommt absolut überzeugend.<br />
Bei Sabine Deckenbrock folgten nach<br />
dem Abitur die Schneiderlehre und das<br />
Modedesign-Studium inParis. Dort erhielt<br />
sie ein Angebot für ein Volontariat<br />
bei einer Modezeitschrift. Die Münsteranerin<br />
entschied sich für die Qualifizierung<br />
zur Meisterin ihres Handwerks und<br />
für die Selbstständigkeit. Richtig gemacht?<br />
Ein ebenso überzeugendes „Ja“.<br />
In ihre ehrenamtliche Arbeit bringen die<br />
beiden Handwerksmeisterinnen eine<br />
Menge Erfahrung aus ihren Betrieben<br />
ein. Das machen Männer auch. Was machen<br />
Frauen in ehrenamtlichen Funktionen<br />
anders? Offensichtlich eine falsche<br />
Frage, denn: „Eigentlich wollen wir ja gar<br />
nichts anders machen“, sagt Rosemarie<br />
Ehrlich. „Wir setzen uns gemeinsam mit<br />
unserenKollegenfür das Handwerk ein.“<br />
Das Engagement der Meisterinnen soll<br />
aber durchaus deutlich machen, dass im<br />
Handwerk nicht nur Männer, sondern<br />
auch viele Frauen arbeiten.<br />
Und warum wirdesdann noch immer als<br />
etwas Besonderes betrachtet, wenn Frauen<br />
berufl<br />
ich oder ehrenamtlich in Führungspositionen<br />
arbeiten? Ein Grund sei<br />
Der Vorstand der Kreishandwerkerschaft mit der weiblichen Doppelspitze sowie Hauptgeschäftsführer Jan-<br />
Hendrik Schade (vordere Reihe 4.v.l.) und Innungsgeschäftsführerin Melanie Lohmann (2.v.l.)<br />
Engagement im Ehrenamt: Kreishandwerksmeisterin Rosemarie Ehrlich (r.) und ihre Stellvertreterin Sabine Deckenbrock<br />
sind an der Spitze der Kreishandwerkerschaft Münster aktiv.<br />
Fotos: Hubertus Kost<br />
das traditionelle Rollenbild, dass sich<br />
nämlich die Frau um die Familie kümmert,<br />
vermutet Sabine Deckenbrock. Dieses<br />
Bild habe sich aber geändert und damit<br />
auch die Rolle der Frau und deren<br />
Selbstbewusstsein. Als Beispiel nennt Rosemarie<br />
Ehrlich das Thema „Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf“, das an Bedeutung<br />
gewinne und nicht nur diskutiert,<br />
sondern invielen Betrieben umgesetzt<br />
werde. Und zwar mit dem Ansatz,<br />
dass sich nicht nur die Frau um die Familie<br />
kümmere, sondern auch der Mann.<br />
Das könne dann auch positiven Einfl<br />
uss<br />
auf die ehrenamtliche Arbeit haben.<br />
Beide Handwerksmeisterinnen betonen<br />
die gute Zusammenarbeit in den überwiegend<br />
männlich „besetzten“ ehrenamtlichen<br />
Gremien der Kreishandwerkerschaft.<br />
Die Themen sind nicht speziell<br />
männlich und nicht speziell weiblich.<br />
Ausbildung ist ein Kernthema und damit<br />
die Sicherung des qualifizierten handwerklichen<br />
Nachwuchses.<br />
„Wir müssen die Ausbildung im Handwerk<br />
attraktiver machen“, sagen Rosemarie<br />
Ehrlich und Sabine Deckenbrock.<br />
Das gelte auch für die Selbstständigkeit.<br />
Ein weiterer Bereich: Verantwortung<br />
übernehmen. Im betrieblichen Alltag<br />
und in der ehrenamtlichen Arbeit. „Wir<br />
sind nur handlungsfähig, wenn wir eine<br />
starke Basis haben“, betont Sabine Deckenbrock.<br />
Und diese Basis bilden aus<br />
Sicht der beiden Handwerksmeisterinnen<br />
die Innungen: „Unser Netzwerk.“<br />
Zum Ende des Gesprächs doch noch einmal<br />
die Frage, ob es denn gar keine<br />
Unterschiede in der ehrenamtlichen<br />
Arbeit vonMännern und Frauen gibt. Ein<br />
Unterschied falle ihm aus der Zusammenarbeit<br />
in den Gremien spontan ein,<br />
sagt Jan-Hendrik Schade, der Hauptgeschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft:<br />
„Frauen haben mehr Geduld.“<br />
Hubertus Kost<br />
KREISHANDWERKERSCHAFT<br />
Kreishandwerkerschaften (KH) sind Teil der Handwerksorganisation.<br />
Sie werden von den Innungen einer Region<br />
gebildet, inder sich selbstständige Handwerker des selben<br />
oder ähnlichen Handwerks zusammenschließen. Die<br />
Kreishandwerkerschaften vertreten die Gesamtinteressen<br />
des selbstständigen Handwerks und des handwerksähnlichen<br />
Gewerbes in ihrem Bereich.<br />
„Die Kreishandwerkerschaft ist ein moderner Dienstleister.<br />
36 Handwerks-Innungen und ihre fast 1400 Innungs-Fachbetriebe<br />
bilden eine Allianz unter dem Dach der Kreishandwerkschaft<br />
Münster und präsentieren sich als eine<br />
leistungsstarke und kompetente Gemeinschaft. Für die<br />
Mitgliedsbetriebe ihrer Innungen hält die Kreishandwerkschaft<br />
ein vielfältiges Leistungsspektrum bereit“, heißt es<br />
auf der Homepage der Kreishandwerkerschaft Münster.<br />
Als Beispiele werden Hilfe bei Rechts- oder Ausbildungsfragen<br />
genannt, Prozessvertretung und Einkaufsvorteile.<br />
-hko-<br />
Mehr erfahren?<br />
www.westermann-lettershop.de
4 MACHER &<br />
Schnelles Internet für alle<br />
Deutschland steht vor einer digitalen Offensive,<br />
schnelles Internet ist auch in<br />
ländlichen Regionen längst nicht mehr<br />
nur ein Wunsch. Städte an die Datenautobahn<br />
anzubinden, ist in der Regel kein großes Problem<br />
–der Ausbau erfolgt privatwirtschaftlich.<br />
Auf dem Land ist das nicht so einfach. Weite<br />
Wege, weniger Menschen, hohe Kosten, das<br />
macht den Ausbau nicht einfach. Bund und<br />
Land haben darum Förderprogramme aufgelegt,<br />
mit deren Hilfe das schnelle Internet auch<br />
in entlegeneren Regionen verfügbar sein soll.<br />
Die vier Münsterland-Kreise haben ein gemeinsames<br />
Ziel, das sie jedoch auf unterschiedlichen<br />
Wegen erreichen wollen: fl<br />
ächendeckend<br />
Glasfaser-Kabel. Gigabit-Leistungen und damit<br />
High-Speed-Datenfl<br />
üsse schaffen daneben nur<br />
noch aufgerüstete Kabelnetze. Wie steht es um<br />
den Netzausbau imMünsterland? Ein Sachstandsbericht.<br />
Power tothe Bauer<br />
Kreis Coesfeld: Das Ziel ist gleich, der<br />
Weg eigenwillig: Über sogenannte<br />
Buddelvereine will der Kreis<br />
Coesfeld die 100-Prozent-Quote<br />
beim Glasfaser-Netzausbau<br />
erreichen. 24 Prozent aller<br />
ger, weil keine Förderanträge gestellt<br />
werden müssen. Der kommunale Eigenanteil<br />
von zehn Prozent entfällt.<br />
„Allein 8000 Hofstellen<br />
gibt es im Kreisgebiet“, sagt<br />
Wilms. Ein von einem Un-<br />
Haushalte sind derzeit daran<br />
ternehmen gelegter Einzelanschluss<br />
kostet bis zu<br />
Coesfeld<br />
angeschlossen, sagt Jochen<br />
Wilms, der Breitband-Koordinator 15 000Euro. Indemdie Bauernselbstaktiv<br />
werden,reduzie-<br />
des Kreises. „In absehbarer Zeit werden<br />
es 50 Prozent sein.“<br />
rensie die Kosten auf rund 2500<br />
Buddelvereine heißt: Die Bürger, oft Euro je Anschluss. Ungefähr<br />
Bauern, verlegen daskleine Kabel mit der 4000 Höfehaben die inzwischen<br />
großen Leistung in Eigenregie. Der Vorteil:<br />
Der bürokratische Aufw<br />
and ist gerin-<br />
Kreisgebiet<br />
80 Buddelvereine seit 2016 im<br />
erschlossen.<br />
Vorteile der Großstadt<br />
Münster<br />
Münster: GrößereStädteund Großstädte<br />
haben es gut. Weil dort die Infrastruktur<br />
fürs schnelle Internet vielerorts vorliegt.<br />
Dafür sind Glasfaser-Kabel nicht<br />
nötig. In Münster jedenfalls ist<br />
das der Fall. Beispielsweise<br />
über die Zugänge des TV-Kabelanschlusses.<br />
„Rund 90 Prozent<br />
der Haushalte inMünster<br />
verfügen dadurch über mindestens<br />
30 Mbit/s“, sagt Christian Tebel,<br />
Breitband-Koordinator der Stadt. Wobei<br />
die 30 Mbit/s als Minimum zu sehen seien.<br />
Wer schnellere Datenfl<br />
üsse haben<br />
möchte, kann sie problemlos buchen. Bis<br />
400 Mbit/s sind in Münster über das TV-<br />
Kabel machbar. Alternativ steht die Telekom<br />
mit ihrem Vectoring-Angebot bereit.<br />
90 Prozentsind nicht 100. Die aberwill die<br />
Stadt erreichen. Bis Juli soll darum herausgefiltert<br />
werden, wo genau sich<br />
die verbleibenden zehn Prozent<br />
verstecken. „Wir wollen die weißen<br />
Flecken bestimmen und dafür<br />
Angebote suchen“, sagt Tebel.<br />
Apropos Glasfaserkabel: Für<br />
die mehr als 40Gewerbegebiete<br />
der Stadt sind die natürlich<br />
vorgesehen.<br />
Das erste wird<br />
demnächst<br />
damit verknüpft.<br />
Kreis<br />
Borken<br />
15<br />
Prozent<br />
haben unter<br />
30 Mbit/s.<br />
32<br />
Prozent sind ans<br />
6,15<br />
Prozent<br />
Glasfasernetz<br />
haben unter<br />
angeschlossen. 30 Mbit/s.<br />
28<br />
Prozent sind ans<br />
Glasfasernetz<br />
angeschlossen.<br />
Pro<br />
G<br />
an<br />
Beraten, betreuen,<br />
bewilligen<br />
Die neue Gigabit-Geschäftsstelle bei der Bezirksregierung<br />
Dasideale<br />
Umfeld.<br />
Unternehmer im ecopark wissen:<br />
Wo Mitarbeiter sich wohlfühlen, da<br />
leistensie gute Arbeit. Investieren<br />
auch Sie in ein gutes Umfeld–für Ihre<br />
Mitarbeiter und fürIhr Unternehmen.<br />
Im ecopark an der HansalinieA1.<br />
ecopark –der Qualitätsstandort.<br />
Als Tennislegende Boris Becker noch für<br />
AOL warb, war der Zugang zum Internet<br />
ziemlich einfach: „Ich bin drin.“ –<br />
Beckers Satz hat inzwischen Kultstatus.<br />
Viel mehr ging damals auch nicht.<br />
Heuteist die Welt digital, online<br />
ist Alltag, Teilhabe funktioniert<br />
offlf ine nur noch eingeschränkt.<br />
Den einen Zugang gibt es nicht<br />
mehr.DSL, VDSL mit oder ohne<br />
Vectoring, HFC oder Glasfaser: Viele Wege<br />
führen zum Ziel. Während der Kunde –salopp<br />
gesagt –entscheiden kann, ob er ein langsameres<br />
oder schnelleres Internet haben möchte,müssen<br />
Gemeinden die nötig Infrastruktur<br />
bereitstellen. Für die Finanzierung haben sowohl<br />
Bund als auch Land prallgefüllteFördertöpfe<br />
bereitgestellt.<br />
Um Licht ins Dunkel zu bringen, Städte, Gemeinden<br />
und Kreise zu unterstützen und so<br />
letztlich den fl<br />
ächendeckenden Gigabit-Netzausbau<br />
zu beschleunigen, hat das Land NRW<br />
jetzt bei den fünf Bezirksregierungen sogenannteGigabit-<br />
Geschäftsstellen eingerichtet.<br />
Die in Münster hat im April ihreArbeit aufgenommen.<br />
„Unser Vorteil ist die Förderung aus<br />
einer Hand“, sagt Dezernentin Yvonne Pape.<br />
Das meint konkret die drei großen „B“: Beratung,<br />
Betreuung, Bewilligung. Besonderer<br />
Schwerpunkt wird die Beratung aller Schulträger<br />
sein.<br />
2025, so hatte esLandes-Wirtschaftsminister<br />
Andreas Pinkwart im April erklärt, sei das<br />
Jahr, in dem in NRW fl<br />
ächendeckend<br />
Gigabit-Netze verfügbarseinsollen. Bei Schulen<br />
und Gewerbegebieten und Schulen soll es<br />
deutlich schneller gehen. Datenvolumina von<br />
1000 Mbit/s können gegenwärtig nur über<br />
Glasfaserkabel oder noch aufzurüstende Kabelnetze<br />
transportiert werden.<br />
Dass der Netzausbau eine Investition in die<br />
Zukunftsfähigkeit der Region ist, unterstreicht<br />
auch Regierungspräsidentin Dorothee<br />
Feller. „Wenn wir nicht zurückgedrängt<br />
werden wollen im Wettbewerb der Länder<br />
und Regionen,müssen wir die Digitalisierung<br />
vorantreiben, eine fl<br />
ächendeckende Breitbandversorgung<br />
fördern und dafür sorgen,<br />
dass unsereKinder und Jugendlichen für eine<br />
digitale Welt gut vorbereitet sind“, sagt sie.<br />
Wichtig sei hier aber auch, die Risiken der Digitalisierung<br />
nicht aus dem Blick zu verlieren.<br />
„Da müssen wir mehr in Datensicherheitund<br />
Fortbildung investieren.“<br />
Sieben Milliarden Eurowilldie Landesregierung<br />
bis 2025 in die Digitalisierung investieren,<br />
mindestens fünf Milliarden Euro davon<br />
sollen in den Ausbau einer gigabitfähigen digitalen<br />
Infrastruktur fl<br />
ießen.<br />
Damit die 2025 wirklich fl<br />
ächendeckend gigabit-<br />
fähig sein kann, wird ein Gigabit-Atlas<br />
erstellt, für den auf Ebene der Bezirksregierungen<br />
die Geschäftsstellen zuständig sind.<br />
„Auf diese Weise können wir die weißen Flecken<br />
aufspüren“, sagt Pape. Elmar Ries
MÄRKTE<br />
5<br />
31<br />
zent sind ans<br />
lasfasernetz<br />
geschlossen.<br />
11<br />
Prozent<br />
haben unter<br />
30 Mbit/s.<br />
10<br />
Prozent<br />
haben unter<br />
30 Mbit/s.<br />
0<br />
Prozent sind ans<br />
Glasfasernetz<br />
angeschlossen.<br />
Münster<br />
Kreis<br />
Coesfeld<br />
Kreis<br />
Steinfurt<br />
28<br />
Prozent sind ans<br />
Glasfasernetz<br />
angeschlossen.<br />
17<br />
Prozent<br />
habenunter<br />
30 Mbit/s.<br />
Vorausschauend agiert<br />
Kreis Borken: In Sachen schneller Datenverkehr<br />
vorausschauend geplant wurde<br />
im Kreis Borken. Vor neun<br />
Jahren beschloss der<br />
Kreistag, in die Glasfaser-Infrastruktur<br />
zu investieren.<br />
Aus Mitteln<br />
des Konjunkturpaketes<br />
Borken<br />
II wurde ein 84 Kilometer<br />
langes Leerrohrnetzfinanziert,<br />
das die Verbindungslücken<br />
zwischen den Städten, Gemeinden<br />
und Ortsteilen schloss. Attraktiv<br />
für Telekommunikationsanbieter:<br />
Sie konntendie Rohremieten und<br />
mussten nicht selbst investieren.<br />
Der erste Ortsteil, der<br />
2011 so mit Glasfaserkabel<br />
erschlossen wurde,<br />
Kreis<br />
Warendorf<br />
war Bocholt-Barlo.<br />
Inzwischen sind weit über 30 Ortszentren<br />
und Ortsteile an das Glasfasernetz<br />
angeschlossen, erklärt Katharina Reinert,<br />
die Leitern für den Breitband-Ausbau<br />
bei der Kreis-Wirtschaftsförderungsgesellschaft.<br />
Damit sind 32 Prozent<br />
aller Haushalte mit Glasfaser-<br />
Technik versorgt.<br />
Um die noch immer unterversorgten<br />
Außenbereiche anzubinden–hier vorallem<br />
die fast 2800 landwirtschaftlichen<br />
Betriebe –, setzen die StädteimKreis vor<br />
allem aufdie Landesförderung. Der über<br />
50 Millionen Euro schwere Antrag der<br />
Städte Ahaus, Bocholt, Borken, Heek,<br />
Heiden, Isselburg, Legden, Reken,<br />
Schöppingen und Velen wurde unlängst<br />
bewilligt.<br />
170 Millionen Euro Fördervolumen<br />
Kreis Steinfurt: Rund 31 Prozent<br />
aller Haushalte im<br />
Kreis Steinfurt verfügen bereits<br />
über einen Glasfaser-<br />
Kabelanschluss. In Ibbenbüren,<br />
Reckenfeld und<br />
Laerwirdder Lichtleiter<br />
derzeit verlegt.<br />
Sind die drei Orteangeschlossen,<br />
steigt die<br />
Quote auf 34 Prozent,<br />
erklärt Ingmar Eberhardt,<br />
der Breitband-Koordinator bei der<br />
Bis zur letzten<br />
Milchkanne<br />
Kreis Warendorf: Auch im Kreis Warendorf setzen<br />
die 13 Kommunen auf die Glasfaser-Technologie.<br />
„Wir wollen schnelles Internet bis zur letzten Milchkanne“,<br />
sagt Breitband-Koordinator des Kreises,<br />
Ralf Hübscher.<br />
Einen unmittelbaren Zugang zum Glasfaser-Kabel<br />
haben derzeit 28 Prozent aller Haushalte imKreis.<br />
Diese befinden sich in den größeren Städten und<br />
wurden über privatwirtschaftliche Initiativen<br />
angeschlossen. Um das ultraschnelle<br />
Internet auch in die Außenbereiche zu<br />
bringen, setzen die Kommunen nun auch<br />
auf den Glasfaseranschluss bis ins Haus<br />
Warendorf<br />
(FTTH –Fiber to the Home). Dazu wurde<br />
2017 der Antrag auf Bundesförderung modifiziert,<br />
das Volumen verdoppeltesich auf 120Millionen<br />
Euro. Zehn Prozent davon tragen die Kommunen.<br />
Die hatten zunächst aus Kostengründen auf das sogenannte<br />
„Vectoring“ gesetzt. Heißt: Der Anbieter<br />
legt ein Glasfaserkabel bis zu einem Verzweiger,von<br />
dort geht‘s über das Telefon-Kupferkabel in die<br />
Haushalte. Im Kreis garantierte Leistung im Flaschenhals:<br />
50 Mbit/s. Nun hoffen die Gemeinden,<br />
dass der Bund Geld fürs Upgrade bereitstellt.<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des<br />
Kreises. Der Netzausbau erfolgt in den<br />
Gemeinden in der Regelprivatw<br />
irtschaftlich.<br />
Das bedeutet: Sagen 40 Prozent der<br />
Einwohner ja zu einem Anschluss,<br />
verlegt ein Unternehmen –hier<br />
die Deutsche Glasfaser GmbH<br />
aus Borken –das Kabel bis ans<br />
Haus.<br />
Schwierig ist der Netzausbau in Steinfurt<br />
den dünner besiedelten Bereichen.<br />
Damit auch deren Bewohner in<br />
den Genuss eines schnellen Internets<br />
„Für uns zählt die Gigabit-Strategie“<br />
Experte wirbt für Technologie-Mix<br />
kommen, haben alle 24 Gemeinden des<br />
Kreises Anträge auf Bundesförderung gestellt.<br />
„Das Volumen beträgt 170Millionen<br />
Euro“, sagt Eberhardt. 2019 können<br />
die Arbeiten beginnen –Ende noch<br />
offen. Das Problem: Gefördert<br />
wird der Ausbau nur dort, wo<br />
dieLeistung beiunter 30 Mbit/s<br />
liegt (elf Prozent aller Haushalte<br />
im Kreis). Ist sie nur etwas<br />
stärker, ist das Netz zwar immer<br />
noch langsam – eine Beschleunigung<br />
aber nicht förderfähig.<br />
Schnell war gestern –morgen zählt<br />
blitzschnell.Esist noch nichtsolange<br />
her, da zählte die fl<br />
ächendeckende<br />
Breitbandversorgung als das höchste<br />
Glück aller Internetnutzer. Datenraten<br />
von mindestens 50 Megabit je Sekunde<br />
(Mbit/s) –das sollte selbstverständlicher<br />
Standard werden. Doch<br />
der gilt inzwischen als überholt: Gigabit<br />
ist der neue Maßstab.<br />
Bis 2025 soll ganz NRW dafür<br />
ans Glasfaser-Netz angeschlossen<br />
sein. Nur: Die es<br />
nutzen sollen, finden noch<br />
keinen echten Gefallen daran.<br />
„Drei Millionen Haushalte könnten<br />
Glasfaser nutzen, aber nur 800 000 greifen<br />
das ab“, fasst Professor Achim Wambach<br />
dieZurückhaltung in Zahlen. Ohnehin<br />
ist dieser Ausbaugrad vonunter zehn<br />
Prozent bescheiden –knapp 41 Millionen<br />
Haushaltegibt es in Deutschland. „Bei der<br />
Breitbandversorgung über 50 Mbit/s liegen<br />
wir aus europäischer Sicht imguten<br />
Mittelfeld, aber bei der Glasfaserv<br />
ersorgung<br />
sind wir abgeschlagen“, sagt der<br />
Chef der Monopolkommission und zugleich<br />
Präsident des Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung in Mannheim.<br />
Mit dem Ausbau steige aber die<br />
Nachfrage.<br />
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart<br />
hat die politischen Vorgaben dafür<br />
festgelegt: Die Gewerbegebiete imLand<br />
sollen bis 2021 an die Glasfaser-Datenautobahn<br />
angeschlossen sein. Ausseiner<br />
Sicht hat die Bundesregierung zu spät<br />
umgesteuert, zu lange auf Kupferkabel<br />
gesetzt.Professor Wambach warnt davor,<br />
jetzt wieder eindimensional zu planen:<br />
„Für unszählt die Gigabit-Strategie, nicht<br />
die Glasfaser-Strategie.“ Das Kabel werde<br />
sicher am meisten genutzt werden,daneben<br />
gebe es aber auch die aufgerüsteten<br />
TV-Kabelnetze und die neue 5G-Mobilfunktechnologie.<br />
„Eine Vollversorgung<br />
werden wir nur im Technologie-Mix hinbekommen.“<br />
Die Monopolkommission, die die Bundesregierung<br />
berät, hat in einem Sondergutachten<br />
Ende 2017 betont, dass der privatwirtschaftliche<br />
Ausbau des Glasfasernetzes<br />
Vorrang haben müsse. Wo sich das<br />
nicht rechnet, müssen öffentliche Fördermittel<br />
fl<br />
ießen. Die Schnittstelle zwischen<br />
beiden könntezur Problemquellewerden,<br />
warnt Wambach: „Es ist nicht sauber geklärt,<br />
wasvon privatenAnbietern geleistet<br />
werden kann und was nicht.“<br />
Bleibt die Sache mit der noch mageren<br />
Nachfrage nach Gigabit-Anschlüssen.<br />
„Wir empfehlen als Monopolkommission,<br />
Prof. Achim Wambach FOTO: Borchard A.Loeff<br />
ler<br />
den Haushalten, Schulen und anderenGigabit-Voucher<br />
zu geben, damit die Nachfrage<br />
angekurbelt wird“, berichtet Wambach.<br />
Die These, dass die mit mehr Ausbau<br />
komme, lässt sich in Ländernwie Portugal<br />
oder Lettland ablesen, wo 80 Prozent<br />
der Haushalte über Glasfaser verfügen.<br />
„Dass Deutschland so weit hinten<br />
liegt, ist wesentlich der Breitbandinfrastruktur<br />
der ersten Generation geschuldet“,<br />
erklärt Wambach. Andere Staatensindspätermit<br />
neuerTechnologie gestartet.<br />
Wie imMünsterland hat sich in<br />
Europa ein Gefälle entwickelt.<br />
Nicht mit Neid, sondern mit Neugier sollte<br />
man auf diese Länder blicken, rät Wambach.<br />
Dort gehörten E-Government und<br />
E-Health zum Alltag. „Da hinkenwir hinter<br />
anderen Ländern hinterher“, sagt der<br />
Wirtschaftsexperte. „Wenn der Staat für<br />
bessere Angebote sorgt, dass man Behördengänge<br />
übers Internet erledigt oder etwasfür<br />
seine Gesundheit tun kann,lohnt<br />
sich für die Haushalte auch das Aufstocken<br />
der Internetvt erbindung.“ Auch so<br />
geht Förderpolitik.<br />
Hilmar Riemenschneider<br />
NOTARIAT<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
Greven<br />
Kardinal-von-Galen-Straße 5<br />
48268 Greven<br />
Telefon: +49 2571-860<br />
Telefax: +49 2571-86 44<br />
RECHT<br />
STEUER<br />
Münster<br />
Von-Steuben-Straße 18<br />
48143 Münster<br />
Telefon: +49 251 -3849980<br />
Telefax: +49 251 -38499899<br />
Bild: stock.adobe/taa2<br />
SANIERUNG<br />
Lauscher Schürmann<br />
STEUER I RECHT I PRÜFUNG<br />
www.lauscher-schuermann.de
6 MACHER &MÄRKTE<br />
Glückwunsch für die Preisträger 2018 bei der Verleihung in Stuttgart: Handwerkskammer-Geschäftsführer Thomas Harten (l.) und Hans-Dieter Weniger (r.) gratulieren Professor<br />
Baalmann und Hubertus Haking (2. und 3. v.l.) sowie Frank Brormann und Professor Perterseim (4. und 5. v.l.).<br />
Innovationen brauchen<br />
eine starke Partnerschaft<br />
Seit 30 Jahren werden immer wieder Betriebe aus der Region mit dem Seifriz-Preis ausgezeichnet. Der<br />
Schulterschluss von Handwerk und Wissenschaft wird von beiden Seiten bewusst gefördert.<br />
Im Münsterland sind Handwerksbetriebe<br />
besonders innovativ. Der Erfolg<br />
beim bundesweit ausgeschriebenen<br />
Technologie-Transfer-Preis<br />
„Meister sucht Professor“ ist dafür<br />
seit 30Jahren immer wieder ein Beweis.Vo<br />
Vr wenigen Wochen wurde<br />
in Stuttgart zum 30. Mal der<br />
„Seifriz-Preis“ verliehen, der<br />
die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
von Handwerk und<br />
Wissenschaft würdigt. Wieder einmal<br />
(wie schon oft in den drei Jahrzehnten)<br />
dabei: Handwerk aus dem Münsterland.<br />
In diesem Jahr wurden gleich zwei Handwerksmeister<br />
aus der Region für ihre Erfindungen<br />
ausgezeichnet: Metallbauermeister<br />
Hubertus Haking aus Ladbergen<br />
und Friseurmeister Frank Brormann aus<br />
Oelde. Der renommierte Preis geht zugleich<br />
an zwei Wissenschaftler der Fachhochschule<br />
(FH) Münster,von denendie<br />
Handwerksmeister maßgeblich unterstützt<br />
wurden: Professor Dr. Klaus Baalmann<br />
und Professor Dr. Jürgen Peterseim.<br />
Die Zusammenarbeit von Meister und<br />
Professor und damit von Handwerk und<br />
SEIFRIZ-PREISTRÄGER AUS DEM MÜNSTERLAND<br />
30 Handwerksmeister aus dem Münsterland und ihre Partner aus der Wissenschaft<br />
wurden in den vergangenen 30 Jahren für Innovationen, die aus der Zusammenarbeit<br />
von Meister und Professor entstanden, mit dem Seifriz-Preis ausgezeichnet.<br />
Hinzu kommen drei Betriebe aus der Emscher-Lippe-Region, die<br />
auch zum Bezirk der Handwerkskammer Münster gehört. Beim jährlichen Wettbewerb<br />
werden jeweils mehrere Entwicklungen bzw. Erfindungen mit dem Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Meister und Professoren aus dem Kammerbezirk standen nicht injedem Jahr<br />
bei der Preisverleihung in Stuttgart auf der Bühne. In einigen Jahren (so auch<br />
vor wenigen Wochen) wurden aber zwei Entwicklungen aus unserer Region mit<br />
dem Innovationspreis gewürdigt. Regional betrachtet kommen seit der erstmaligen<br />
Verleihung 26 Prozent aller Preisträger aus dem Münsterland.<br />
Beispiele für den Erfindungsreichtum und damit für innovative Entwicklungen<br />
aus dem Münsterland sind: ein Streckbiege-Automat für Aluprofile, eine freitragende<br />
Schiebetoranlage mit integrierter Antriebstechnik, ein batterieloses Hörgerät,<br />
ein vollautomatischer Spargelernter, ein Doppelgurtförderer zur vertikalen<br />
Förderung von Schüttgütern.<br />
-hko-<br />
Wissenschaft ist das „Pfl<br />
ichtprogramm“<br />
bei der Bewerbung umden Seifriz-Preis.<br />
Am Anfang steht meistens die Idee eines<br />
Handwerksmeisters. Wie bei Hubertus<br />
Haking.Inseinem Betrieb werden individuelle<br />
Markisen gebaut. Bei der Entwicklung<br />
einer speziellen Markise für Rundbogen-<br />
oder Segmentfenster unterstützte<br />
ihn der Maschinenbau-ExperteProfessor<br />
Baalmann.<br />
„Wir haben schon ziemlich getüftelt,“ erinnert<br />
sich der Handwerksmeister. Die<br />
Lösung ist eine Markise, bei der im eingefahrenen<br />
Zustand keine Schienen oder<br />
Seile zu sehen sind.<br />
Friseurmeister Brormann entwickeltemit<br />
Unterstützung des Werkstoff-Spezialisten<br />
Professor Peterseim die Haarschneidetechnik<br />
„Calligraphy Cut“, bei der Haare<br />
mit einer Art Messer in einem bestimmten<br />
Winkel schräg angeschnitten<br />
werden. Dadurch bekommt das Haar<br />
mehr Fülle.<br />
Für beide Erfindungen gab esden begehrtenund<br />
bekannten Innovationspreis<br />
des Handwerks, der vom Verein Technologietransfer<br />
Handwerk e.V und der Zeitschrift<br />
„handwerk magazin“ herausragende<br />
technologische Entwicklungen<br />
verliehen wirdund mit insgesamt 15 000<br />
Euro dotiert ist Die Auszeichnung ist<br />
nach dem inzwischen verstorbenen baden-württembergischen<br />
Staatsminister<br />
Professor Dr.Adalbert Seifriz benannt ist,<br />
der sich für die Annäherung von Handwerk<br />
und Wissenschaft einsetzte.<br />
►Fortsetzung auf Seite 7<br />
Friseurmeister Frank Brormann (r.) hat zusammen mit Professor<br />
Jürgen Peterseim die neuartige Haarschneidetechnik entwickelt<br />
und erforscht.<br />
Fotos: Handwerk Magazin<br />
IHREWERBUNG RICHTIG PLATZIERT<br />
TRIFFT DIREKT DIE ENTSCHEIDER<br />
MEDIADATEN UNDBERATUNG<br />
FrankMicheel Tel. 0251/690-916161|frank.micheel@aschendorff.de<br />
LarsNormann Tel. 0251 /690-916162 |lars.normann@aschendorff.de<br />
< DIREKT< BUSINESSTOBUSINESS<br />
>ZIELGENAU ><br />
MÜNSTER<br />
MÜNSTERLAND<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
NÄCHSTE AUSGABE<br />
25.9.2018<br />
Der<br />
Anzeigenschluss<br />
ist am 7.9.2018
Gutes Mittel gegen<br />
Berührungsängste<br />
MACHER &MÄRKTE 7<br />
Weniger stellt die Kontakte zur Wissenschaft her.<br />
Unterstützt wirddie Zusammenarbeit<br />
vonMeister und<br />
Professor auch von der<br />
Handwerkskammer Münster.<br />
Konkretvon Hans-Dieter<br />
Weniger. Der Diplom-Ingenieur für<br />
Maschinenbau hat als Beauftragter für<br />
Innovation undTechnologie den direkten<br />
Draht zur Wissenschaft und zu innovativen<br />
Handwerksbetrieben. Er bringt<br />
Handwerker und Wissenschaftler zusammen,<br />
und zwar nicht nur bei der Bewerbung<br />
um den Technologiepreis, sondern<br />
als wesentlicher Teil seiner täglichen<br />
Arbeit.<br />
„Das ist nicht immer einfach“, sagt Weniger<br />
aus langjähriger Erfahrung. Es gebe<br />
hier und danoch Berührungsängste. Für<br />
viele technologieorientierte Handwerksbetriebe<br />
„ist die Wissenschaft weit entfernt“.<br />
Die Annäherung sei aber erfolgreich,<br />
denn „in den meisten Fällen entstehen<br />
aus der gemeinsamen Entwicklung<br />
marktfähige Produkte“. Außerdem gebe<br />
es nach denersten Kontakten häufig eine<br />
längerfristigeZusammenarbeit zwischen<br />
Meister und Professor. Daraus entwickeln<br />
sich neue Kooperationsformen,<br />
über die Hans-Dieter Weniger vor einigenWochen<br />
bei einer Veranstaltung zum<br />
Technologietransfer beim Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks in Berlin<br />
referierte: zum Beispiel Praxissemester<br />
und Projektarbeiten für Studenten,<br />
außerdem praxisorientierte Bachelorund<br />
Masterarbeiten. Das stellt der Berater<br />
bei seiner Arbeit immer wieder heraus,<br />
um damit für den Transferprozess<br />
zu werben.<br />
Auch Hans-Dieter Weniger wurde mit<br />
dem Seifriz-Preis geehrt: 2009 erhielt er<br />
die Auszeichnung für sein besonderes Engagement<br />
in der Zusammenarbeit von<br />
Handwerk und Wissenschaft und damit<br />
auch für den Innovationspreis.<br />
Hubertus Kost<br />
„In den meisten Fällen entstehen<br />
aus der gemeinsamen Entwicklung<br />
marktfähige Produkte.“<br />
Hans-Dieter Weniger<br />
Auch Hans-Dieter Weniger gehört zuden Preisträgern. Der Innovations-<br />
und Technologiebeauftragte der Handwerkskammer Münster<br />
erhielt die Auszeichnung für sein Engagement bei der Förderung<br />
der Zusammenarbeit von Meister und Professor. Foto: Kost<br />
„Wir brauchen<br />
Tüft<br />
ler und Denker“<br />
Ministerbesuch bei Seifriz-Preisträger Hubertus Haking<br />
Firmenchef Hubertus Haking im Gespräch mit der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Haking erläutert<br />
ihr das Funktionsprinzip der Markise, für die er den Seifriz-Preis erhalten hat. Foto: Michael Baar<br />
Beim Besuch des Handwerksbetriebes<br />
Haking in Ladbergen<br />
imJuli lobte Anja Karliczek,<br />
Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung, die<br />
Innovationskraft des Handwerks und die<br />
Zusammenarbeit vonMeister und Professor.<br />
Im Gespräch mit Handwerksvertretern<br />
und Politikern kündigte die Ministerin<br />
die Aktion „Nachfolger gesucht“ an, die<br />
parallel zum Berufsbildungspaktinitiiert<br />
werden könnte. DamitsollenjungeLeute<br />
verstärkt über die Möglichkeiten einer<br />
Berufsausbildung informiert werden –<br />
auch mit dem langfristigen Ziel, sich<br />
selbstständig zu machen und einen<br />
Handwerksbetrieb zu übernehmen.<br />
Gerade im Handwerk finden viele Betriebsinhaber<br />
keinen Nachfolger in der<br />
eigenen Familie oder unter den Mitarbeitern.<br />
Sie könne sich vorstellen, die Aktion<br />
auf regionaler Ebene und damit im Kreis<br />
Steinfurt gemeinsam mit dem Handwerk<br />
zu starten. betonte Anja Karliczek.<br />
Hubertus Haking und sein Unternehmen<br />
sieht sie als Vorbild. „Wir müssen bei Innovationen<br />
schneller werden, in der gesamten<br />
Wirtschaft“, stellt die Ministerin<br />
fest. Anderssei es nicht möglich, wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Deshalb wertet sie<br />
es als gut, wenn Klein- und Mittelstandsbetriebe<br />
das Netzwerk aus Praxis und<br />
Theorie, in diesem Fall die Fachhochschule,<br />
nutzen. „Wir haben viele gute<br />
Denker,aberwir brauchen auch viele gute<br />
Tüftler“, sagt sie. Dass viele vondenen<br />
im Münsterland heimisch sind, freut die<br />
Brochterbeckerin besonders. Dann lässt<br />
sie sich von Haking erläutern, wie seine<br />
innovativeMarkise funktioniert. PerSeilzug<br />
wirddie Markise bewegt und –obgeöffnetodergeschlossen<br />
–von der Technik<br />
ist nichts zu sehen. -hko/mba-<br />
Und? Wie halten Sie<br />
sich fachlich fit?<br />
Im Handwerk ist es wie im Sport: Erfolgreich ist, wer regelmäßig trainiert.<br />
MEISTERSCHULE<br />
Feinwerkmechanikermeister Teil Iund II<br />
• ab 15.10.2018,Vollzeit<br />
MANAGEMENT<br />
Geprüft<br />
er Betriebswirtr HwO<br />
• ab 15.09.2018,Teilzeit (samstags)<br />
• ab 17.09.2018,Vollzeit<br />
• ab 18.09.2018,Teilzeit (Abendlehrgang)<br />
Geprüft<br />
er kaufmännischer Fachwirt<br />
nach HwO<br />
• ab 11.09.2018,Teilzeit (Abendlehrgang)<br />
• ab 05.11.2018,Vollzeit<br />
Personalmanager HWK<br />
• ab 09.10.2018,Teilzeit (Abendlehrgang)<br />
• ab 04.12.2018,Vollzeit<br />
Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)<br />
• ab 27.11.2018, drei Termine Abendlehrgang<br />
FAHRZEUG<br />
Airbag und Gurt<br />
straff<br />
er<br />
• 06.09.2018, ganztägig<br />
Kfz-Hochvolt-Systeme<br />
• 13.11.2018, zweitägig<br />
METALL, ELEKTRO, MECHANIK<br />
Individuelle Schulungen in diversen Schweißverfahren<br />
• laufender Einstieg<br />
Klebefachkraftf<br />
• ab 15.10.2018, dreimal eine WocheVollzeit<br />
Prüfung elektrischer Anlagen<br />
• 09.11.2018, ganztägig<br />
Prüfung elektrischer Betriebsmittel<br />
• 16.11.2018, ganztägig<br />
Nachschulung Elektrofachkraftf<br />
• 16.11.2018, ganztägig<br />
SANITÄR, HEIZUNG, KLIMA<br />
Wärmebrücken inNeubau und Bestand<br />
• ab 10.10.2018, zweitägig<br />
Energieeinsparverordnung<br />
• 06.11.2018, ganztägig<br />
Ausführliche Informationen finden Sie unter<br />
www.hbz-bildung.de<br />
Handwerkskammer Bildungszentrum Münster<br />
Echelmeyerstraße 1–2, 48163 Münster<br />
Telefon 0251 705-4444, weiterbildung@hbz-bildung.de<br />
www.hbz-bildung.de
8 MACHER &MÄRKTE<br />
Begeistern mit Partizipation,<br />
Sinn und Respekt<br />
Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) lädt am 9. Oktober erneut zu einem Personalkongress<br />
nach Münster ein. Kompakte und praxisnahe Form sorgte schon bei der ersten Auflage für eine gute Resonanz.<br />
Wichtige Begriffe schmücken die<br />
Einladungskarte: Partizipation,<br />
Sinn, Respekt, Vertrauen, Verantwortung,<br />
Agilität ... Wer Mitarbeiter<br />
heute gewinnen, begeistern und binden<br />
will, muss sich mit diesen Themen<br />
intensiver als in der Vergangenheit<br />
befassen. Der zweite Personalkongress<br />
des Bundesverbandes mittelständische<br />
Wirtschaft (BVMW)<br />
Münsterland, der am 9. Oktober<br />
stattfindet, gibt Hilfestellung.<br />
Die Erstaufl<br />
age im vergangenen<br />
Jahr bescherte den<br />
Machern gleich ein Erfolgserlebnis.<br />
230 Gäste<br />
zählten Bernd Adamaschek<br />
vomBVMW Münsterland und seine<br />
Mitstreiter. ImMittelpunkt des Kongresses<br />
standen Personalrekrutierung und<br />
-entwicklung. Kompetente Referenten<br />
gabenwichtigeAnstöße oder berichteten<br />
lebendig und spannendaus ihrem Unternehmensalltag.<br />
Kompakt und praxisnah –solautet auch<br />
beim zweiten Personalkongress das Rezept.<br />
BVMW Münsterlandund Co-Veranstalter<br />
Aschendorff Medien wollen mit<br />
der Halbtagsveranstaltung im Mövenpick<br />
gezielt auch Unternehmern und Geschäftsführern<br />
die Gelegenheit geben, ihr<br />
„Personalverwicklung 2018“ -das Placebotheater aus Münster wird imMövenpick die Kongressbesucher auf das Thema einstimmen.<br />
Wissen rund um das Thema Personal zu<br />
vergrößern.<br />
In der um 12 Uhrmit einem Get-together<br />
und Imbiss beginnenden Veranstaltung<br />
kommen zahlreiche Experten undPraktiker<br />
zuWort. Doch zu Beginn gehört die<br />
Bühne dem Placebotheater Münster, das<br />
um 13 Uhr einen garantiert unterhaltsamen<br />
Blick auf die „Personalverwicklung<br />
2018“ wirft.<br />
Anschließendwirdweniger improvisiert,<br />
aber umso mehr informiert. Prof. Dr.<br />
Frank Striewe (FH Münster) stellt die<br />
Frage, ob im Zeitalter der Partizipation<br />
die Hierarchie vor dem Ende steht. Dr.<br />
Dirk Seiling berichtet darüber, wie die<br />
Armacell GmbH eine Kultur der Weiterbildung<br />
zum strategischen Erfolgsfaktor<br />
entwickelt hat.<br />
Gunnar Sander, Geschäftsführer von<br />
Sander Pfl<br />
ege GmbH, testet in seinem<br />
Unternehmen das niederländische<br />
BUURTZORG-Modell (Selbstorganisation<br />
und Selbstverantwortung) und wird<br />
über ersteErfahrungen berichten. Ein Beteiligungsmodell<br />
für Mitarbeiter stellt Erwin<br />
Hülscher von Heitkamp &Hülscher<br />
vor. Das Feld der Empathie und Herzlichkeit<br />
beleuchtet Elmar Seidel, Geschäftsführer<br />
von Seidel &Friends Consulting.<br />
Birgit Rathmann, VR-NetWorld GmbH,<br />
berichtet über agile Arbeitsformen. Den<br />
Schlusspunkt setzt gegen18Uhr Viola Alvarez<br />
von Faktum: „Wer Mitarbeiter wie<br />
Menschen behandelt, führt besser ...“<br />
Weitere Informationen und Karten (ab<br />
119 Euro) unter ww<br />
w w.muens-<br />
ter.bvmw.de.<br />
wk<br />
Foto: Markus Hausschild<br />
Westfalen eröffnet größte<br />
Lkw-Waschanlage im Münsterland<br />
Waschen und Snacken für Trucker und Camper<br />
–Anzeige –<br />
Nach rund einem halben Jahr Bauzeit ist<br />
es so weit –die Westfalen Gruppe eröffnet<br />
am 29. August 2018 in Münster-<br />
Amelsbüren ihren neuen Westfalen Truck<br />
Wash. Die dreispurige Waschanlage für Lkw,<br />
Busse und Wohnmobile bis 20 Meter Länge<br />
ist die größte dieser Art im Münsterland.<br />
Insgesamt hat die Westfalen Gruppe am<br />
Standort neben der Westfalen Tankstelle an<br />
der Kopenhagener Straße im Industriegebiet<br />
Hansa-Business-Park nahe der A1 rund<br />
1,8 Millionen Euro investiert. Der Neubau<br />
ist der zweite Westfalen Truck Wash nach<br />
der Anlage in Kerpen, die im Sommer 2016<br />
eröffnet wurde.<br />
„In Amelsbüren können genau wie inKerpen<br />
bis zu neun Lkw, Busse oder Wohnmobile<br />
in der Stunde gesäubert werden“, erläutert<br />
Carsten Grunau, Leiter Waschgeschäft bei<br />
der Westfalen Gruppe. „Durch modernste<br />
Waschtechnik erzielen wir brillante Ergebnisse<br />
bei der Reinigung, egal bei welchem<br />
Fahrzeugty<br />
p.“<br />
Der Westfalen Truck Wash inMünster-<br />
Amelsbüren bietet wie der in Kerpen viele<br />
Extras. Durch eine automatische Unterbodenwäsche<br />
wird die Rostgefahr bei den<br />
Trucks gemindert und durch rotierende<br />
Hochdruckdüsen ist eine schnelle und<br />
gründliche Wäsche garantiert. Eine weitere<br />
Besonderheit ist die finale Osmosespülung,<br />
bei der entmineralisiertes Wasser benutzt<br />
wird. So werden Kalkflecken auf dem Fahrzeug<br />
nach der Trocknung vermieden.<br />
Auch Wohnmobile profitieren von der neuen<br />
Waschanlage. Zudem wird für sie, genauso<br />
wie für Busse, eine Ver- und Entsorgungsstation<br />
auf dem Gelände angeboten. „Wir<br />
sprechen mit unserem zweiten Truck Wash<br />
bewusst nicht nur Lkw- und Busfahrer an,<br />
sondern natürlich auch die steigende Anzahl<br />
an Wohnmobilbesitzern“, erläutert Andre<br />
Stracke, Leiter des Bereichs Tankstellen<br />
der Westfalen Gruppe. „Nach den positiven<br />
Erfahrungen am Standort Kerpen ist es uns<br />
wichtig, auch im Münsterland mit unserem<br />
Waschgeschäft bei Groß-Fahrzeugen zu<br />
punkten. Weitere Standorte sind denkbar.“<br />
Für alle Gäste, die die Zeit der Wäsche gemütlich<br />
verbringen wollen, hat die Westfalen<br />
Gruppe auf dem Gelände auch einen Aufenthaltsraum<br />
mit Terrasse gebaut. Trucker<br />
und Busfahrer können sich hier, während<br />
ihr Fahrzeug gereinigt wird, beim Fernsehen<br />
mit einem Gratis-Kaffee und einem<br />
Gratis-Snack entspannen oder das angebotene<br />
Lkw-Zubehör erwerben. Auch an<br />
der benachbarten Westfalen Tankstelle von<br />
Frank Wadlinger mit Bistro und Café-Lounge<br />
können Brummifahrer und Caravan-Fans<br />
ihre Pause genießen.<br />
Die Westfalen Tankstelle bietet neben<br />
Otto- und Dieselkraftstoffen auch eine<br />
AdBlue-Zapfsäule für Pkw und Lkw sowie<br />
eine Zapfsäule für Lkw-Diesel an. Zudem<br />
gehören eine E-Ladesäule und zwei Zapfsäulen<br />
für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge<br />
zum Portfolio. Zusätzlich punktet die Tankstelle<br />
mit einem modernen Drive-in, an dem<br />
Autofahrer ohne auszusteigen zum Beispiel<br />
Getränke oder Backwaren kaufen können.<br />
Auf dem Tankstellengelände sind im Zuge<br />
des Truck Wash Neubaus zudem fünf neue<br />
überdachte SB-Waschboxen entstanden, die<br />
bereits von zahlreichen Pkw-, Kleintransporter-<br />
und Zweiradfahrern genutzt werden.<br />
Auch hier kommt Osmose-Waschwasser<br />
zum Einsatz. Neben Hochdruckreinigern mit<br />
umwelt- und lackfreundlichen Reinigungsmitteln<br />
wird eine spezielle Wachsbehandlung<br />
zum Aufsprühen angeboten.<br />
Westfalen Truck Wash.<br />
Boxenstopp XXL: Waschen.Tanken. Stärken.<br />
Größte Lkw-Waschanlage imMünsterland<br />
¾ 3-spurige Anlage für Lkw, Busse und Wohnmobile<br />
¾ Gründliche Vorwäsche von Hand<br />
¾ Hochmoderne Waschtechnik<br />
¾ Tolle Spar- und Prämienprogramme<br />
Intensive Felgenreinigung, Unterbodenwäsche und<br />
Osmosespülung bei jeder Wäsche inklusive!<br />
NEU in<br />
Münster<br />
Unsere vielfältige Programmübersicht, die aktuellen Öff<br />
nungszeiten,<br />
interessante Angebote und Gratisleistungen finden Sie auf unserer Website und<br />
auf Facebook.<br />
Qualität, die sich gewaschen hat:<br />
Westfalen Truck Wash -direkt ander Westfalen Tankstelle -<br />
A1-Ausfahrt 79a·Kopenhagener Str. 19·48163 Münster ·Tel. 02501 9635674<br />
www.westfalen-truck-wash.com
BRANCHEN &BETRIEBE 9<br />
„Die Hände sind meine Augen“<br />
Für den Berufstaucher Stefan Frey gibt es unter Wasser viel zu tun, doch bei der Arbeit reicht der Blick<br />
oft nur 20 Zentimeter weiter. Der stille Held von „Mein Schiff 3“ ist deutschlandweit im Einsatz.<br />
„Geht nicht, gibt´s nicht.“<br />
Stefan Frey<br />
Jeder Schlagmit dem Hammergegen<br />
den Schiffsrumpf ist ein krasser<br />
Kraftakt: „Als würde man in Honig<br />
hämmern“, erklärt Stefan Frey, dem<br />
unter dem Profitauchhelm der<br />
Schweiß von der Stirn rinnt. Die derzeitige<br />
Wassertemperatur von 22<br />
Grad in der Elbe wirkt durch den Taucheranzug<br />
auch nicht gerade erfrischend.<br />
Zum Glück strömt kühlende<br />
Luft durch die Schlauchleine inden<br />
zwölf Kilo schweren Carbonhelm.<br />
Und wenigstens stinkt das Flusswasser<br />
nicht.Ganz anders als die übelriechende<br />
Bakteriensuppe in Münsters<br />
Klärwerkbecken beim dortigen<br />
Tauchgang, um ein Ruderblatt neuzu<br />
montieren.<br />
Stefan Frey schockt soschnell<br />
gar nichts. Der 43-Jährige<br />
zuckt auch bei schlechter<br />
Sicht von nur 20 Zentimetern<br />
beim Unterwasserschweißen<br />
am Containerschiffsrumpf tief im Hamburger<br />
Elbwasser nicht mit der Wimper.<br />
„Geht nicht, gibt´s nicht“, beteuert der<br />
Berufstaucher, der gerade die immer<br />
neue Herausforderung in seinem Job<br />
liebt.<br />
„Unter Wasser sind trotz Halogenscheinwerfer<br />
am Helm die Hände meine Augen.<br />
Wir sind auch oft nachts im Wasser“, erläutert<br />
Frey,der sein Rüstzeug bei der Marine<br />
gelernt hat. Nach einigen<br />
Jahren als Mitarbeiter<br />
privater Berufstauchunternehmen<br />
wagte<br />
Frey 2013 am Köhlbranddeich<br />
mit grandiosem<br />
Blick auf die Elbe<br />
und das am Ponton vertäuten<br />
firmeneigene Tauch- und Schubboot<br />
Alina den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />
Und erlebte mit seinem Team<br />
schonwirklich spektakuläre Einsätze, wie<br />
am Blankeneser Elbstand havarierte und<br />
aufgerissene Schiffe mit Schweißnaht<br />
und Beton aus dem Wasser heraus wieder<br />
fl<br />
ott zu machen.<br />
Sogar den Start mancher Kreuzfahrt hat<br />
der Tauchmeister erst zu ermöglicht. Für<br />
die 1800 Passagiere des Luxusliners<br />
„Mein Schiff 3“ war Frey stiller Held in<br />
dunkler Tiefe, als er nachts um zwei das<br />
Tau aus dem Propeller schnitt, das sich<br />
Zwölf Kilo wiegt der Helm, der den Chef der Hamburger Commercial<br />
Diver Company Stefan Frey nicht nur im Elbwasser, sondern<br />
auch in den Stauseen des Sauerlandes oder im Klärwerk<br />
Münsters schützt.<br />
beim Losmachen vom Lotsenboot dort<br />
verheddert hatte.<br />
Der Chef der Commercial Diver Company<br />
„Taucher Frey!“ sieht sich selbst eher als<br />
Techniker im Tauchanzug denn als Held<br />
und ist im Notfall rund um die Uhr zu erreichen.<br />
„24/7/365 –das leben wir hier<br />
wirklich mit viel Herzblut, und das verlangt<br />
auch meinen Mitarbeitern viel ab“,<br />
weiß Frey, nachdem er sich gerade von<br />
fünf bis acht nach nächtlichem Einsatz<br />
einen kurzen Intensivschlaf gegönnt hat.<br />
Damit seine Mitarbeiter auch mal Wochenende<br />
haben und weil dieArbeit unter<br />
Wasser seine große Leidenschaftist, übernimmt<br />
Frey soviel wie möglich selbst.<br />
Selbst, aber niemals allein.<br />
Im Dreierteam meistern sie ihreEinsätze,<br />
meist vom Tauchboot „Alina“ aus. Der<br />
TaucherimWasser steht mit dem Signalmann<br />
und Einsatzleiter an Deck in<br />
Sprechkontakt, dieser verfolgt jeden<br />
Arbeitsschritt am PC über die Helmkamera,<br />
der Dritteist Reserv<br />
etaucher und kontrolliert<br />
die Luftzufuhr über die dreifarbige<br />
Schlaucherleine und kann sich im Notfall<br />
ebenfalls in die Fluten stürzen. Drei<br />
festangestellte Taucher und 40 Honorarkräfte<br />
unterstützen den Hamburger<br />
Unternehmer mit Wohnsitzimschleswigholsteinischen<br />
Trittau bei seinen deutschlandweiten<br />
Einsätzen.<br />
Für den staatlich geprüften Taucher in<br />
fünfundvierzig Kilo schwerer Montur entpuppen<br />
sich besonders Talsperrensanierungen<br />
als ein arbeitstechnisches Highlight.<br />
Willkommene Abwechselung vom<br />
hauptsächlichen Arbeitsfeld: Schiffschrauben<br />
und Ruderblätter vonUnrat zu<br />
befreien, Bolzen in engen Bohrrohren einzuschrauben<br />
und Ultraschallmessungen<br />
an Schiffsrümpfen, Schleusen und<br />
Spundwänden durchführen. Der Arbeitsplatz<br />
Stausee ein Kontrast zur trüben Suppe:<br />
„Erstens ist die Sicht im Gegensatz zu<br />
Klärwerk und Elbe herausragend. Zweitens<br />
haben wir unter Wasser wirklich etwasbewegt,<br />
nämlich Revisionsverschlüsse<br />
abgeschottet“, berichtet Frey von den<br />
Montagearbeiten im Sauerland. Alles,<br />
wasder normale Handwerker im Trockenen<br />
macht, bewältigen Frey und sein<br />
Team unter Wasser, mit speziellen hydraulischen<br />
Werkzeugen. Zudem herrsche<br />
bei den Arbeiten für die Behörden –wie<br />
bei der Talsperrensanierung –auch nicht<br />
so ein krasser Zeitdruck, wie ihn die Reeder<br />
und Kapitäne machten, wenn ein<br />
Schiff nicht auslaufen könne und länger<br />
als geplant die horrenden Liegegebühren<br />
im Hafen zahlen müsse. 70 bis80Prozent<br />
seiner Jobs erledigt Frey vor der Bürotür<br />
im Hamburger Hafen. Deshalb tauche er<br />
meist für Montage- und Kontrollarbeiten<br />
ab, wenn an Bord ohnehin<br />
die Löscharbeiten laufen.<br />
Bis zu50Meter geht er in die<br />
Tiefe, für Arbeiten am Grund<br />
sogar bleibeschwert. Dafür<br />
braucht Frey nicht nur körperliche<br />
Fitness –ertrainiert täglich<br />
schon ab 5.15 Uhr im firmeneigenen<br />
Fitnessraum und geht hinterher<br />
noch eine Runde an der Elbe joggen, bis<br />
seine Mitarbeiter eintreffen –, sondern<br />
auch mentale Power: Als Chef ist er Fels<br />
in der Brandung für sein Team, muss in<br />
Grenzsituationen den Taucher, dessen<br />
Schlauchleine sich verfangen hat oder<br />
der in zu früh einsetzende Tiedenströmung<br />
gerät,soweitberuhigen, dass dieser<br />
sicher wieder auftauchen kann. „Die<br />
mentale Stärkeist vorallem dort gefragt,<br />
wo ich als Taucher nicht direkt wieder<br />
auftauchen kann –inSchiffswracks oder<br />
in den engen Tunneln der Bugstrahlruder<br />
der Containerriesen, durch die wir uns<br />
gerade so durchquetschen können.“<br />
Maike Harhues<br />
Eisgekühltes Schweißen: Alles, was Handwerker über Wasser können, kann Berufstaucher Stefan Frey auch in<br />
den kühlen Fluten.<br />
Fotos: Dorata Sliwonik<br />
»HERSTELLER+FACHHÄNDLER<br />
T02581.9359-0 • info@bruns-debray.de<br />
KATALOGBESTELLEN<br />
»Bleiben Sie<br />
einzigartig und<br />
zeigen Sie es.«<br />
Berufsbekleidung<br />
vomHersteller<br />
» EigeneKollektionen<br />
» Sonderanfertigungen<br />
» Logoservice<br />
» Fachhandelsware<br />
www.bruns-debray.de<br />
www.shop-bruns.de<br />
BRUNS+DEBRAY GMBH<br />
BERUFSBEKLEIDUNG<br />
Hellegraben 7 • 48231Warendorf
10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Durchatmen an<br />
der Kirchturmspitze<br />
Roland Schneider erreicht als Industriekletterer ungeahnte Höhen.<br />
Kreuzkirche statt Gipfelkreuz: In<br />
schwindelerregender Höhe von 60<br />
Metern angeseilt am Kirchturm muss<br />
selbst so ein Profi wie Roland Schneider<br />
noch einmal tief durchatmen.<br />
Arbeitsplatz in schwindelerregender Höhe: Roland Schneider (oben) demontiert Verzierungen<br />
am kleinen Kupferturm der Kreuzkirche in Münster.<br />
Zusammen mit einem Kollegen<br />
demontiert erdie Bronze-Verzierungen<br />
am kleinen<br />
Kupferturm der münsterischen<br />
Kreuzkirche. Dieser<br />
soll ausgetauscht und mit dem alten<br />
Schmuck dann neu erstrahlen. „Man<br />
weiß ja auch nicht, ob die jahrhundertealten<br />
Haken uns wirklich noch halten<br />
oder marode sind. Aber nach zwei Minuten<br />
ist das dann doch wie ein normaler<br />
Job“, erklärt der Industriekletterer.<br />
Montagearbeiten an Kirchtürmen oder<br />
Hochhäusern machen nur etwazehn Prozent<br />
seines selbst erstellten Dienstplanes<br />
aus, meist schätzt der Wahl-Münsteraner<br />
aus dem Kanton Zürich die luftige Höhe<br />
von etwa 30Metern inder Baumkrone.<br />
Baumpfl<br />
egeist seit 25 Jahren sein Hauptbetätigungsfeld,<br />
als „Der Mounteur“ hat<br />
sich Schneider selbstständig gemacht.<br />
Der 55-Jährige ist gelernter Zimmermann<br />
und dünnt in voller Kletterermontur<br />
Bäume aus oder bereitet diese in engen<br />
Wohnbebauungen fürs Fällen vor.<br />
Haternicht gerade die ratternde Kettensägeinder<br />
Hand, schätzt er in seinem Beruf<br />
besonders die Ruhe und den Einklang<br />
mit der Natur. Immer wieder unterbrochen<br />
durch spektakuläre Einsätze wie die<br />
Montagedes Posthornes am Posttower in<br />
Bonn in 162 Metern Höhe oder den Abbau<br />
von Beleuchtungselementen an der<br />
Fuestruper Kanalbrücke nach einer<br />
Schiffskollision.<br />
Manchmal ruft ihn sogar die Kunst: So<br />
hat Schneider das Foucaultsche Pendel<br />
Nach anstrengender Arbeit mit der Kettensäge: Roland Schneider<br />
macht eine kleine Pause nach der Tätigkeit in der Krone der<br />
Platane.<br />
Fotos: Der Monteur<br />
im Kunstwerk vonGerhardRichter in der<br />
Kuppel der Dominikanerkirche in Münster<br />
befestigt.<br />
Die Steilwände seiner Heimat locken<br />
Schneider längst nicht mehr. „Der Job<br />
geht ganz schön in die Knochen, privat<br />
gehe ich mittlerweile lieber wandern als<br />
klettern.“<br />
Maike Harhues<br />
Nach zehn Jahren am Ziel<br />
Conny Revermann ist als Berufstaucherin beim WSA aber noch immer eine Seltenheit.<br />
DieEroberungeinerMännerdomäne<br />
ist nicht immer leicht: „Zehn Jahre<br />
habe ich darum gekämpft, die Ausbildung<br />
zur IHK-geprüften Taucherin<br />
machen zu dürfen“, stellt Conny<br />
Revermann klar.<br />
Die Verwaltungsfachangestellte<br />
des Wasserstraßenund<br />
Schifffahrtsamts Rheine<br />
warAnfangJuli49Jahre<br />
alt, als sie als erste Frau<br />
überhaupt die Prüfung im Kompetenzzentrum<br />
für das Taucherwesen in Hörstel<br />
machen konnte und erfolgreich bestand.<br />
„Jetzt sind wir hier mit meinen beiden<br />
Chefs endlichein komplettes Tauchteam,<br />
denn wir gehen immer zu dritt runter –<br />
unterstützt von einem Signalmann über<br />
Wasser“, erklärt die taffeBerufstaucherin<br />
und Dozentin an der Schulungsstätteder<br />
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />
in Hörstel. Ihr Vorgesetzer Burkhard<br />
Nordhoff trautFrauen in dem Job genauso<br />
viel zu wie Männern: „Die Arbeit der<br />
Berufstaucher ist körperlich überhaupt<br />
nicht mehr so anstrengend wie noch vor<br />
20 Jahren. Wirhaben technischhochentwickeltes<br />
Gerät, und in den Kanälen sind<br />
auch viel Kontroll- und Messarbeiten dabei.“<br />
Bis zu 15 Berufstaucher bildet die Schulungsstätte<br />
pro zweijähriger Fortbildung<br />
aus, meist eigene Mitarbeiter. „Aber oft<br />
haben wir nur sieben bis acht interne<br />
Kursteilnehmer und füllen dann mit Bewerbern<br />
privater Unternehmen auf. Ein<br />
Kurs mit 15 Teilnehmern ist einfach ein<br />
schöneres Arbeiten“, resümiert Nordhoff.<br />
Die Prüfung nimmt die IHK ab. Auch<br />
Fortbildungen zum Tauchmeister, zum<br />
Ingenieur-Taucher und zum Unterwasser-Schweißer<br />
bietet das Kompetenzzentrum<br />
an. „Ich musste auch erst mal<br />
einen ganz normalen Schweißlehrgang<br />
über Wasser machen und 200 Tauchstunden<br />
nachweisen“, blickt Conny Revermann<br />
auf die Stationen ihrer Ausbildung<br />
zurück. Bei denen sie schon dachte, echte<br />
Schätze aus dem Dortmund-Ems-Kanal<br />
geborgenzuhaben: „Unter Wasser ist die<br />
Sicht so schlecht, dass ich nur mit den<br />
Händen tasten kann.Und der freudig von<br />
mir an den Kranhaken gehängte Tresor<br />
entpuppte sich über Wasser als alte Treckerbatterie.“<br />
Maike Harhues<br />
DASNEUE MAGAZIN<br />
FÜR DEN FAHRGAST.<br />
4xjährlich zum Lesen und Mitnehmen<br />
in vielen Nahverkehrszügen und touristischen<br />
Einrichtungen in Westfalen-Lippe.<br />
Informationen und kostenloses<br />
Abonnement unter<br />
www.extrazeit-magazin.de<br />
www.nwl-info.de<br />
Jetzt auch<br />
alsOnlinemagazin<br />
Unterhaltung.Lifestyle.<br />
News rund um Bus&Bahn.<br />
Druck und Medien GmbH<br />
Coerdestraße 44<br />
www.ccc-ms.de
BRANCHEN &BETRIEBE 11<br />
„Möglichkeiten sind noch<br />
lange nicht ausgereizt“<br />
Bischof +Klein in Lengerich ist Spezialist für Verpackungen und Folien. Bei der aktuellen Debatte<br />
über Kunststoffverpackungen wünscht man sich eine stärkere Beachtung der Faktenlage.<br />
Aufwendig gestaltete Verpackungsfolien werden bei Bischof +Klein in Lengerich hergestellt und bedruckt.<br />
Foto: Bischof +Klein<br />
„Kunststoffverpackungen tragen<br />
wesentlich zu Ressourcenschonung<br />
und Energie-Einsparung bei.“<br />
Angelika Kotscha<br />
Die Zahlen stimmen beim Verpackungs-<br />
undFolienherstellerBischof<br />
+Klein (B+K) in Lengerich im Kreis<br />
Steinfurt. Im vergangenen Jahr wurde<br />
ein Umsatz in der Gruppe von 576<br />
Millionen Euro erzielt. Beschäftigt<br />
werden 2700 Mitarbeiter, davon<br />
knapp die Hälfte (1330) am Stammsitz<br />
in Lengerich. Investiert wird in<br />
diesem Jahr unter anderem ineine<br />
neue Tiefdruckanlage, eine neue<br />
Konfektionsanlage im sogenannten<br />
Reinraum und einen neuen LängsschneideramStandortLengerich.<br />
So<br />
weit, so gut.<br />
Was der Vorstand nicht<br />
gut findet, ist die<br />
Form der Diskussion<br />
über das Thema Plastik<br />
und Umweltverschmutzung.<br />
„Die Verschmutzung der<br />
Meeremit Müll, StichwortMarine Litter,<br />
finden wir genau<br />
so schlimm wie<br />
viele andereMenschen“,<br />
sagt Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Tobias<br />
Lührig im Gespräch.<br />
Er<br />
wünscht sich eine<br />
Bewusstseinsschärfung<br />
beim Endverbraucher.„Es geht<br />
doch letztlich um unseren Umgang mit<br />
dem, was wir verbrauchen, dazu gehört<br />
auch die leere Kunststoffvf erpackung.“<br />
„Kunststoffvf erpackungen tragen wesentlich<br />
zuRessourcenschonung und Energie-Einsparung<br />
bei“, stellt Angelika Kotscha<br />
fest. Die B+K-Nachhaltigkeitsmanagerin<br />
verweist auf eine Untersuchung der<br />
Beratungsfirma Denkstatt (Wien).<br />
Würde Kunststoff komplett durch andere<br />
Materialien wie Glas, Papier oder Metall<br />
ersetzt, würde das einen Mehrverbrauch<br />
an Energie über den gesamten Lebenszyklus<br />
von 1240 Gigajoule pro Jahr bedeuten.<br />
Oder anders ausgedrückt: „Das<br />
entspricht in etwa dem Jahres-Energieverbrauch<br />
von 21Millionen Privathaushalten,<br />
das sind rund die Hälfteder bundesdeutschen<br />
Haushalte.“<br />
„Wir begrüßen ausdrücklich die Initiative<br />
der EU“, erklärt Dr.TobiasLührig. Wobei<br />
Deutschland in Teilen schon jetzt weit<br />
über die neuen Vorgaben aus Brüssel hinausgeht.<br />
So dürfen Kunststoffe bereits<br />
seit dem Jahr 2005 nicht mehr auf die Deponie.<br />
„Ökonomische Konsequenzen werden<br />
kommen“, ist er sich mit Blick auf die geforderte<br />
Recyclingfähigkeit von Verpackungen<br />
sicher. Obdas immer den gewünschten<br />
Effekt für die Umwelt haben<br />
wird, da hat der Vorstandsvorsitzende<br />
seine Zweifel.<br />
„Das ist wie mit AdBlue für Dieselfahrzeuge.<br />
Die Abgase werden sauberer,aber<br />
derVerbrauch steigt“, sieht er einen Zielkonfl<br />
ikt zwischen Klima- und Luftschutz.<br />
Im eigenen Unternehmen sind die Verpackungsspezialisten<br />
beim Thema Wiederverwertung<br />
sehr weit.<br />
„Die Verwertungsquote unserer gesamten<br />
Produktionsabfälle liegt bei über 95<br />
Prozent“, so Angelika Kotscha. Wo sortenrein<br />
recycelt werden kann, beispielsweise<br />
bei Randstreifen, wird direkt Regranulat<br />
gewonnen und wieder in der<br />
Produktion eingesetzt. Sie führt weitere<br />
Argumentefür die fl<br />
exible Kunststoffvf erpackung<br />
ins Feld: 90 Prozent des geförderten<br />
Rohöls würden verbrannt –für<br />
Verkehr, Heizung und andere Zwecke.<br />
Lediglich 1,5Prozent des Rohöls gehen in<br />
die Produktion vonKunststoffvf erpackungen.<br />
„Diese Verpackungen tragen dazu bei,<br />
zum Beispiel Lebensmittel zu schützen,<br />
bei deren Produktion erhebliche Mengen<br />
an Energie, Wasser und weiteren Ressourcen<br />
verbraucht werden. Wenn sie,<br />
unverpackt, verderben, ist das eine<br />
schädliche Verschwendung dieser Ressourcen!“<br />
In den vergangenen Jahrzehnten sind fl<br />
e-<br />
xible Kunststoffvf erpackungen um circa<br />
25 Prozent leichter geworden.Der Materialeinsatz<br />
hat sich entsprechend verringert.<br />
„Die Möglichkeiten von Kunststoff<br />
sind noch lange nicht ausgereizt“, stellt<br />
Dr.Lührigfest. Seine Überzeugung: „Flexible<br />
Kunststoffvf erpackungen sind nicht<br />
Kern des Problems, sondern Teil der Lösung.“<br />
Michael Baar<br />
Volle Ladung Leistung: die Qualitätsversprechen<br />
für Junge Sterne Transporter.<br />
Junge Sterne Transporter. So Mercedes wie am ersten Tag.<br />
24 Monate Fahrzeuggarantie* HU-Siegel jünger als 3Monate<br />
12 Monate Mobilitätsgarantie*<br />
Garantierte Kilometerlaufleistung<br />
Attraktive Finanzierungs-, Leasingund<br />
Versicherungsangebote<br />
Inzahlungnahme<br />
Ihres Fahrzeugs möglich<br />
*Die Garantiebedingungenfinden Sieunter www.junge-sterne-transporter.de<br />
Beresa GmbH &Co. KG<br />
Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service<br />
Am Dom 2·48308 Senden<br />
Tel : 0800 60 70 800 (kostenfrei) ·www.beresa.de<br />
Wartungsfreiheit für 6Monate<br />
(bis 7.500 km)<br />
10 Tage Umtauschrecht<br />
Probefahrt meist innerhalb von<br />
24 Stunden möglich<br />
BERESA GmbH&Co. KG<br />
AutorisierterMercedes-Benz Verkauf und Service<br />
Am Dom 2, 48308 Senden<br />
Tel.: 0800 60 70 800 (kostenfrei), www.beresa.de
12 BRANCHEN<br />
Viel Platz zum<br />
In Gronau gibt esden deutschlandweit einzigen Wachtel<br />
Gut Reinermann gehören neben Biomärkten inzwischen<br />
Nach dem Schlüpfen verbringen die Winzlinge zunächst ein paar Tage auf der „Babystation“, bis sie dann in den<br />
„Kindergarten“ kommen, wie Jutta Stienemann die einzelnen Abteilungen nennt. Die Küken sind an allen Dingen<br />
rege interessiert.<br />
Große Tiere sind im Münsterland<br />
keine Seltenheit: Pferde, Kühe,<br />
Schweine gehören zum Bild der Region.<br />
Und weresliebereine Nummer<br />
kleiner mag: Auch Hühnerställe sind<br />
immer häufiger anden Ortsrändern<br />
zu finden. Wachtelnallerdings, diese<br />
kleinen, faustgroßen Flauschbällchen,<br />
die eher mit exklusiv angerichteten<br />
Tellern in französischen Restaurants<br />
in Verbindung gebracht<br />
werden, siedelt kaum jemand in<br />
Westfalen an. Ein Irrtum. Denn genau<br />
in Gronau befindet sich der einzige<br />
Hof in Deutschland, der nach<br />
Bioland-Richtlinien zertifiziert ist<br />
und dem entsprechend Wachteln<br />
züchtet<br />
Idyllisch inmitten einesWaldgebietes<br />
–und dort neben einem selbst<br />
ausgesäten Sonnenblumenstreifen<br />
gelegen –befindet sich der Wachtelhof<br />
Gut Reinermann. Mit großen<br />
Außen- und Innengehegen, die<br />
nicht nur Platz zum Laufen und<br />
Scharren, sondern auch für<br />
kurze Höhenfl<br />
üge der<br />
„Piepmätze“ bieten. Vor<br />
etwas mehr als drei<br />
Jahren, im März<br />
2015, hat Jutta<br />
Stienemann<br />
dort ihre ersten<br />
Wachteln aufgestallt. „Ein Projekt,<br />
das wir uns für unsereZukunft aufb<br />
auen<br />
wollten“, erzählt die 54-Jährige, die nach<br />
jahrelangem berufl<br />
ichem Engagement<br />
im Personalmanagement „eine neue Lebensaufgabe<br />
und Herausforderung gesucht<br />
hat“. Galloway-Rinder besaß die<br />
Familie bereits.<br />
„Pferde gibt es in der Region genug. Da<br />
wir sehr naturv<br />
erbunden sind,haben wir<br />
eine Alternativegesucht. Und gemeinsam<br />
mit der Landwirtschaftskammer überlegt,<br />
was hier im Umland noch nicht so<br />
präsent ist.“ Das seien Wachteln, so die<br />
Idee der Kammer-Vertreter. Recherchen<br />
im Internet, zahlreiche Gespräche und<br />
viele Nachfragen<br />
folgten. „Und<br />
von Anfang<br />
an<br />
war<br />
eigentl<br />
konven<br />
gestell<br />
kaum<br />
großzü<br />
Jutta S<br />
will ein<br />
den St<br />
Mit 50<br />
bäude<br />
etwa<br />
Munte<br />
in natü<br />
suchen<br />
schem<br />
ßeren<br />
dabei a<br />
an ein<br />
M<br />
Nur faustgroß sind die Wachteln. Die kleinen Hühnervögel leben in freier Wildbahn meist im Verborgenen und<br />
kaum zu sehen.<br />
Fotos: Su<br />
Kleiner Genuss<br />
Wachteleier sollen viele positive Wirkungen haben.<br />
Die Wachtel-eier sehen aus, ma, Bronchitis oder auch gegen Ekzeme<br />
alsstammen sie aus einem helfen und zudem den Organismus stärken.<br />
Kinder-Kaufl<br />
aden. Ihre<br />
Größe entspricht etwa Geschätzt wird das rund zehn bis zwölf<br />
einem Viertel bis einem Gramm schwere Wachtelei vor allem<br />
Fünftel eines Hühnereis.<br />
Dementsprechend klein sind auch die<br />
„Eierkartons“ –ebenfalls ein Miniformat.<br />
Grobmotorik oder zu dicke Finger sind<br />
beim Verpacken deshalb fehl am Platze.<br />
Der Geschmack ähnelt dem eines Hühnereis,<br />
ist vielleicht ein klein wenig intensiver.<br />
Etwas anders verteilt ist im Vergleich<br />
zum Hühnerei das Verhältnis zwischen<br />
dem Eiweiß- und Eigelb-Anteil.<br />
aber vonAnhängern der exklusiverenKüche,<br />
die es sich in Kombination beispielsweise<br />
mit Kaviar servieren lassen.<br />
Als gern verspeiste Delikatesse kommen<br />
Eier und Tiere vor allem in Italien und<br />
Frankreich auf den Tisch, wo die kleinen<br />
Hühnervögel in Batteriekäfigen gehalten<br />
werden. In den Niederlanden ist der Verkauf<br />
von Wachteleiern aus Käfighaltung<br />
übrigens gesetzlich verboten.<br />
Viele Hühnerei-<br />
In Deutschland<br />
Allergiker vertragen<br />
stehen die Biodenen<br />
Wachteleier,<br />
Wachtel-eier aus<br />
auch zahlreiche<br />
tiergerechter und<br />
positive<br />
naturnaher Boden-<br />
Wirkungen auf<br />
haltung vorwiegend<br />
die menschliche<br />
Gesundheit<br />
nachgesagt werden.<br />
im Super-Bio-<br />
Markt. Aber auch<br />
Handelsketten wie<br />
So sollen sie<br />
Edeka sowie die<br />
beispielsweise<br />
K+K-Märkte bieten<br />
gegen Heuschnupfen,<br />
sie in ausgewähl-<br />
Asth-<br />
Wachteleier sind winzig.<br />
ten Filialen<br />
an.
&BETRIEBE<br />
13<br />
Laufen und Scharren<br />
üchter, der nach Bioland-Richtlinien produziert. Zu den Kunden von<br />
uch Märkte von Edeka und K+K.<br />
ich klar: Wir wollen keinesfalls<br />
tionelle Käfighaltung auf schräg<br />
tem Draht, bei der den Tieren<br />
Platz bleibt.“ Bodenhaltung und<br />
gige Volieren standen deshalb bei<br />
tienemann an erster Stelle: „Ich<br />
gutes Gefühl haben, wenn ich in<br />
all gehe“, sagt die Züchterin.<br />
0Quadratmetern Größe ist das Gemit<br />
den einzelnen Volieren für die<br />
1000 Tiere reichlich bemessen.<br />
rscharren die starengroßen Vögel<br />
rlichem Einstreu aus Pellets oder<br />
im Außenbereich Schutz unter fri-<br />
Grün. Im Gegensatz zu ihren grö-<br />
Hühner-Verwandten gackern sie<br />
ber nicht, sondern stoßen ab und<br />
en hohen Piep-Laut aus.<br />
ännlein und Weiblein sind auf dem<br />
Gut Reinermann –bis auf einige<br />
wenige Durchmischungen –<br />
getrennt. „Auch die Hennen<br />
müssen ja mal ab und zu Ruhe<br />
haben“, lacht Jutta Stienemann.Im„Kindergarten“<br />
tummelt sich die vier- bis<br />
sechs Wochen alte Nachzucht.<br />
Für die sorgt die<br />
Gronauerin aus dem eigenen<br />
Bestand und sammelt<br />
dazu die Eier der sorgfältig<br />
ausgesuchten Brutvölker. „Als wir<br />
jüngst die Linie wieder auffrischen<br />
wollten und uns auf die<br />
Suchenach geeigneten Bio-<br />
Wachteln gemacht haben,<br />
stellten wir fest: Außer<br />
uns gibt es keinen zweitenHof<br />
in ganz Deutschland,<br />
der diese strengen<br />
Kriterien erfüllt“,<br />
wunderte sich Stienemann.<br />
Bio heißt in<br />
diesem Fall, die Tiere<br />
werden nicht nur artgerecht<br />
mit reichlich<br />
Auslauf gehalten, sondern<br />
auch mit hochwertigem<br />
Bioland-Futter<br />
ernährt. „Klar macht<br />
das Eier und Tiere<br />
etwas teurer. Aber<br />
sind dort<br />
sanne Menzel<br />
Sträucher oder auch die Stiele der selbst ausgesäten Sonnenblumen dienen als naturnaher Schutz für die kleinen Hühnervögel inden Außenbereichen.<br />
man schmeckt es –<br />
und es ist eine persönliche<br />
Einstellung“, erklärt<br />
die 54-Jährige.<br />
Sie kontrolliert ihren Tierbestand<br />
täglich selbst, notiert und dokumentiert<br />
Verhalten, Aussehen,<br />
Futterration, sammeltEier ab, sortiert<br />
diese für den Verkauf –oder<br />
befüllt damit den Brutautomaten.<br />
„Die Brutvölker sind in einer<br />
sauberen Blutlinie zusammengesetzt“,<br />
ist ihr dieses Kriterium<br />
wichtig.<br />
Die Nachzucht hängt von der<br />
Nachfrage ab: „Zu Ostern oder zu<br />
Weihnachten ist diese höher, im<br />
Sommer geht sie massiv nach<br />
unten“, so ihreErfahrung. Rund 14<br />
Tage lagern die Eier im Brutautomaten,<br />
werden dann in den<br />
Schlupfautomaten umgesetzt. Im Brutautomaten<br />
werden die Eier automatisch<br />
gewendet, außerdem wird hier für eine<br />
gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit<br />
gesorgt. Auch Abkühlphasen werden<br />
automatisch eingehalten.<br />
Nach weiteren drei Tagen Ruhezeit im<br />
Schlupfautomaten (hier ist die Feuchtigkeit<br />
deutlich höher)gehtdann in der Regelüber<br />
eine Dauer vonzweiTagen Ei für<br />
Ein Teil der Eier wird zur Nachzucht genutzt. Die erfolgt<br />
im Brut- sowie anschließend im Schlupfautomaten, die<br />
eine konstante Temperatur sowie eine regelmäßige Wendung<br />
garantieren.<br />
Ei entzwei und die Mini-Küken sind bereit<br />
für die Welterkundung. Einen Tag lang<br />
bleiben sie trotzdem noch im geschützten<br />
Schlupfumfeld, dann geht’s weiter in die<br />
Babyabteilung. Sind die Kleinen vollständig<br />
durchgefiedert und robust genug,<br />
dürfen auch sie ab nach draußen, an die<br />
frische Luft in den Außenvolieren.<br />
„Wachteln sind widerstandsfähiger als<br />
Hühner“, hat Jutta Stienemann in den<br />
drei Jahren als Züchterin festgestellt.<br />
Die Vögel legen in der Regel<br />
0,8EieramTag, wobeidie Legefähigkeit<br />
mit zunehmendem Alter<br />
abnimmt. „Ab zwölf Wochen verfügen<br />
sie über die volle Legeleistung,<br />
die etwa ein dreiviertel<br />
Jahr anhält“, berichtet<br />
die Fachfrau. Die<br />
Lebenserwartung für<br />
Wachteln in der Natur<br />
beträgt zwischen drei<br />
und vier Jahren, in Gefangenschaft,<br />
durch die<br />
Wärme im Stall und das<br />
zusätzliches Kunstlicht im Winter,<br />
sinkt diese auf rund zwei Jahre.<br />
Ein Teil der Tiere wird nach dem<br />
Abnehmen der Legeleistung verkauft.<br />
Mitunter finden sich auch privateAbnehmer.<br />
Ein anderer Teil landet als Delikatesse<br />
auf dem Teller. Das Schlachten übernehmen<br />
die Stienemanns selbst. „Das ist<br />
die Aufgabe meines Mannes“, sagt die<br />
Gronauerin. „Wenn ich jeden TagimStall<br />
mit den Tieren zu tun habe, kann ich sie<br />
anschließend nicht töten.“Susanne<br />
Menzel<br />
„Ich will ein gutes Gefühl haben,<br />
wenn ich in den Stall gehe.“<br />
Jutta Stienemann<br />
Fotos: Susanne Menzel<br />
Stolze –Dr. Diers –Beermann GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ·Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mit derzeit 18 Berufsträgern (davon 6Wirtschaftsprüfer, 2Rechtsanwälte und<br />
18 Steuerberater) und insgesamt 55 Mitarbeitern sind wir eine der führenden<br />
Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien in Westfalen.<br />
Unser Angebot umfasst eine breite Spanne von Dienstleistungen insbesondere<br />
für mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter von der Einkommensteuererklärung<br />
über die Abschlusserstellung bis zur Jahresabschluss- und<br />
Konzernabschlussprüfung. Weiterhin beraten wir in Fragen des Steuerrechts<br />
–insbesondere im Bereich des Umwandlungsteuerrechts, des internationalen<br />
Steuerrechts und der Unternehmensnachfolge. Zu unserem Dienstleistungsspektrum<br />
zählt auch die betriebswirtschaftliche Beratung. Jeder Mandant hat<br />
bei uns einen persönlichen Ansprechpartner, der das Unternehmen langjährig<br />
betreut. Über unsere örtlichen Niederlassungen in Emsdetten und Rheine<br />
hinaus kooperieren wir im Rahmen der CW &Smit anderen Praxen und sind<br />
Mitglied des internationalen Verbundes von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern<br />
„AGN“, um auch überregional und grenzüberschreitend unsere Mandanten<br />
betreuen zu können.<br />
CW&S<br />
Cooperation von<br />
Wirtschaftsprüfern &Steuerberatern<br />
www.stolzediersbeermann.de<br />
Neubrückenstraße 4<br />
48282 Emsdetten<br />
Telefon (0 2572) 40 85<br />
Telefax (0 2572) 85647<br />
stolzediers@stodibe.de<br />
Timmermanufer 142<br />
48429 Rheine<br />
Telefon (0 59 71) 808226<br />
Telefax (0 59 71) 8082275<br />
info@stodibe.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr. FritzUlrich Diers<br />
Dr. Philipp Diers<br />
Dr. MarieTheres Stolze<br />
Heinz Stolze<br />
Wilfried Beermann<br />
Johannes Fink<br />
Prof. Dr. Dorian Fischbach<br />
Mitglied im Verbund<br />
der agn International
14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />
Der Hitzewelle zum Trotz:<br />
Qualitativ wird’s ein gutes Jahr<br />
Sterne-Gastronomen in Deutschland servieren die sortenreinen Säfte der Obstkelterei van Nahmen<br />
aus Hamminkeln. Tradition und regionale Verbundenheit zahlen sich aus.<br />
„Solch ein Familienunternehmen<br />
gehört einem eigentlich nicht, es<br />
ist ein Geschenk.“<br />
Peter van Nahmen<br />
Rote Sternrenette, Dülmener Rosenapfel,<br />
rheinische Schafsnase, Schöner<br />
von Boskoop, Kaiser Wilhelm-<br />
Apfel... Wenn Dr. Peter van Nahmen<br />
über alte Apfelsorten spricht, gerät<br />
er ins Schwärmen. Denn die Früchte<br />
schmecken nicht nur besonders aromatisch.<br />
„Sie weckenbei vielen Menschen<br />
Kindheitserinnerungen“,<br />
weiß der Inhaber der gleichnamigen<br />
Privatkelterei in Hamminkeln. Etwa<br />
daran, dassdie leuchtend rote Sternrenette<br />
einst in vielen Stuben auf<br />
dem Gabenteller lag. ImHerbst wird<br />
unter anderem der frühere klassische<br />
Weihnachtsapfel in dem Familienunternehmen<br />
gekeltert.<br />
Pfl<br />
aume, Kirsche, Birne, Quitte<br />
&Co: Sortenreine Obstsäfte,<br />
dazu der naturbelassene Saft<br />
von Streuobstwiesen im<br />
Münsterland und am Niederrhein<br />
sowie prickelnde Frucht-Seccos ohne<br />
Alkohol sind das Markenzeichen des<br />
„Kleinen Saftladens“ an der Diersfordter<br />
Straße. Vormehr als 100Jahren als Rheinische<br />
Apfelkrautfabrik gegründet, hat<br />
sich das Unternehmen heute mit besonderen<br />
Säften einen Namen gemacht.<br />
Aufdie Apfelernte2018ist Petervan Nahmen(49)gespannt:<br />
„Qualitativ wird’s ein<br />
gutes Jahr“, prognostiziert er mit Blick<br />
auf den heißen<br />
Sommer. „Wegen<br />
des hohen Fruchtzuckergehalts<br />
wird der Saft besonders<br />
intensiv<br />
schmecken.“<br />
Quantitativ lasse<br />
sich dagegen<br />
noch nicht abschätzen,<br />
wie sich die anhaltende Trockenheit<br />
auf die Streuobstwiesen-Ernte<br />
auswirkt. Mit rund 1900 Flaschen werde<br />
es aber wohl deutlich weniger Sternrenetten-Saft<br />
geben als in einem guten<br />
Jahr,wenn rund 7000 Flaschen abgefüllt<br />
werden.<br />
Ende August/Anfang September beginnt<br />
mit der Apfelerntedie Hochsaison in der<br />
Privatkelterei –diesmal früher als sonst.<br />
Geschäftsführer Peter van Nahmen im Hofladen, der zum 100-jährigen Bestehen der Obstkelterei 2017 eröffnet wurde.<br />
Auch Obst von den früher typischen Streuobstwiesen vermostet<br />
die Kelterei van Nahmen. chef. 2005 stieg der promovierte Be-<br />
Alkoholfreie Frucht-Secos gehören ebenfalls zum Sortiment Fotos (2): van Nahmen<br />
triebswirtschaftler als Geschäftsführer<br />
neben seinem Vater Rainer in die Firma<br />
ein, seit 2013 leitet er sie zusammen mit<br />
seiner Frau Sabine.<br />
Besonders stolz ist er auf das Streuobstwiesen-Projekt,<br />
das sein Vater1994initiierte.<br />
Zusammen mit dem Naturschutzbund<br />
Deutschland hatteRainer vanNahmen<br />
dazu aufgerufen, ihm Früchte von<br />
den einst für die Region typischen Streuobstwiesen<br />
zu liefern. Das Obst vermostete<br />
er separat. Im Gegenzug für den Erhalt<br />
solcher artenreichen Biosphären, derenBäume<br />
ohne künstliches Düngen und<br />
Spritzen auskommen, zahlt die Privatkelterei<br />
höhere Erntepreise. Das Projekt<br />
trägt Früchte: Die Säftehaben sich erfolgreich<br />
am Markt etabliert. Und nicht nur<br />
nebenbei profitieren Landschaft und Natur<br />
vondem Konzept, dasÖkonomie und<br />
Ökologie verbindet. Heute arbeiten die<br />
Saftmacher aus Hamminkeln mit etwa<br />
270Streuobstwiesen-Besitzern im Münsterland<br />
und am Niederrhein zusammen.<br />
„Es kommen ständig weitere hinzu“,<br />
freut sich Petervan Nahmen. Gemeinsam<br />
mit den Partnern seien in den vergangenen<br />
24 Jahren mehr als 10 000 Bäume alter<br />
Obstsorten gepfl<br />
anzt worden.<br />
►Fortsetzung auf Seite 15<br />
Foto: Birgit Jüttemeier<br />
In Eimern, Kisten und Hängern bringen<br />
Obstbauern und Gartenbesitzer aus der<br />
Umgebung ihre Früchte zum Vermosten<br />
auf den Firmenhof neben der Kirche St.<br />
Maria Himmelfahrt. 15 Sammelstellen<br />
werden in der Umgebung eingerichtet,<br />
unter anderem in Rhede, Reken und<br />
Lembeck. Die Dienstleistung als Lohnmosterei<br />
kommt auch heutenoch an. Das<br />
Prinzip: Pro 100 Kilogramm Äpfel erhaltenprivateAnlieferer<br />
80 Flaschen naturreinen<br />
Saft.<br />
Die Verarbeitung von Früchten hat bei<br />
van Nahmen Tradition. 1917 als kleine<br />
Rheinische Apfelkrautfabrik gegründet,<br />
begann 1930 die Herstellung von Obstsäften<br />
aus der Umgebung, zunächst im<br />
Lohnmost-Verfahren. Auch heute, in der<br />
dritten und vierten Generation, hält der<br />
Familienbetrieb an der bewährten handwerklichen<br />
Tradition fest und keltertden<br />
Saft aus allen heimischen Früchten<br />
selbst, erläutert vanNahmen. Mehr als 50<br />
unterschiedliche Obstsäfte und -nektare<br />
zählen inzwischen zum Sortiment .Alkoholfreie<br />
Frucht-Seccos und Cidrerunden<br />
die Paletteab. Dabei setzt das Unternehmen<br />
auf Qualität. Das zahltsich aus: Sterne-Gastronomen<br />
in Deutschland servieren<br />
die Sortenreinen aus Hamminkeln,<br />
die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
(DLG) prämiert die Produkte, das<br />
Öko-Test-Magazin bewertete den Apfelsaft<br />
von Streuobstwiesen 2010 mit „sehr<br />
gut“, und sogar die Gästedes Bundespräsidenten<br />
lassen sich beim Sommerfest<br />
auf Schloss Bellevue die Van-Nahmen-<br />
Getränke munden.<br />
Tradition und Innovation, Mut zu Neuem,<br />
Perfektion und Leidenschaft sowie<br />
die regionale Verbundenheit –das kennzeichnet<br />
die Geschichtedes kleinen, aber<br />
feinen Betriebs. „Solch ein Familienunternehmen<br />
gehört einem eigentlich<br />
nicht, es ist ein Geschenk. Man nimmt es<br />
20 bis 25 Jahreinseine Obhut, hat Gelegenheit,<br />
es zu formen und das in die Zukunft<br />
zu führen, was drei Generationen<br />
vorher erarbeitet haben“, so der Firmen-
Die „Sortenreinen“<br />
sind im Kommen<br />
Alte Apfelsorten bieten ein intensives Geschmackserlebnis.<br />
BRANCHEN &BETRIEBE 15<br />
Und als das Unternehmen<br />
voreinem Jahr seinen 100.<br />
Geburtstag feierte, ließ die<br />
Familie van Nahmen nahe<br />
Hamminkeln auf 1,3 Hektar<br />
eine Streuobstwiese mit 100 unterschiedlichen<br />
Apfelbäumen anlegen. „Die<br />
Vielfalt der Sorten soll dort wie in einer<br />
Arche über Jahrzehnteerhaltenbleiben“,<br />
erläutert der Geschäftsführer.<br />
Er forcierte die<br />
Idee „Saft als Genuss“<br />
und nahm<br />
2007 sortenreine<br />
Obstsäfte in die<br />
Produktpaletteauf<br />
–ein weiterer Meilenstein<br />
in der Firmengeschichte.<br />
„Apfel ist nicht nur<br />
Apfel, und Saft ist<br />
nicht nur Saft,sondern<br />
kann Emotionen<br />
wecken“, berichtet<br />
er. Das habe<br />
die große Nachfrage<br />
nach der Roten<br />
Sternrenette<br />
beim damaligen<br />
Streuobstwiesenfest<br />
gezeigt. Das<br />
Projekt gelang:<br />
Vor elf Jahren<br />
wurde in Hamminkeln<br />
erstmals<br />
purer Saft aus dem<br />
rar gewordenen<br />
Weihnachtsapfel<br />
gepresst und in<br />
7409 Gourmet-Flaschen abgefüllt. Das<br />
Ergebnis überzeugte die Kunden wie<br />
auch das Nobel-Versandhaus Manufactum,<br />
das das Getränk in seinen Katalog<br />
aufnahm. Und weil die alten Apfelarten<br />
besonders intensiv schmecken, erntet die<br />
Hamminkelner Familieseit 2011 mit freiwilligen<br />
Helfern auf einer Wiese nahe<br />
Dresden Jahr für Jahr auch den heuteseltenen<br />
„Kaiser Wilhelm Apfel“. Inzwischen<br />
bilden die Sortenreinen, darunter<br />
allein sieben unterschiedliche Apfelsäfte<br />
– einen festen Bestandteil des Sortiments.<br />
„Jeder Saft hat ein eigenes, unverkennbares<br />
Aroma“,<br />
so van Nahmen.<br />
Einen Rhabarber-<br />
Nektar zum Zander-Gericht<br />
als Alternative<br />
zum<br />
Riesling-Wein?<br />
Oder einen spritzigen<br />
Frucht-Secco<br />
als Aperitif statt<br />
Sekt und Champagner?<br />
Das Thema<br />
Getränkeohne<br />
Alkohol als Begleiter<br />
zuSpeisen anzubieten,<br />
gewinnt<br />
nicht nur in der gehobenen<br />
Gastronomie<br />
an Bedeutung.<br />
Dr.Peter van<br />
Nahmen griff den<br />
Trend auf und<br />
brachte seit 2015<br />
nach fünfjähriger<br />
Entwicklung vier<br />
Frucht-Secco-Variationen<br />
auf den<br />
Verlockend viel Obst verarbeitet die Kelterei<br />
injedem Jahr.<br />
nendes Feld, von<br />
Markt. „Ein span-<br />
dem ich mir auf<br />
Dauer noch viel verspreche. Man kann interessante<br />
Cuvées zusammenstellen.“<br />
Sagt’s und genießt ein Glas Apfel-Johannisbeere-Himbeere-Frucht-Secco.<br />
Birgit Jüttemeier<br />
OBSTKELTEREI VAN NAHMEN<br />
Wilhelm van Nahmen gründete während des Ersten Weltkriegs 1917 die Firma.<br />
Er stellte Apfel- und Rübenkraut her. 1930 erweiterte sein Sohn Wilhelm (II.)<br />
den Betrieb umdie Produktion von Apfelsaft, zunächst als Lohnmosterei. 1989<br />
der nächste Generationswechsel: Der älteste Sohn Rainer van Nahmen übernahm<br />
die Leitung des elterlichen Unternehmens. 2005 stieg Dr. Peter van Nahmen<br />
neben seinem Vater ins Unternehmen ein, das er seit 2013 mit seiner Frau<br />
Sabine führt. Zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2017 wurde der Hofladen eröffnet.<br />
Heute beschäftigt die Privatkelterei 25 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung.<br />
Dazu kommen während der Hauptsaison (September/Oktober) drei weitere<br />
Kräfte inder Obstannahme und -verarbeitung. Jährlich werden unter anderem<br />
etwa 2500 Tonnen Äpfel verarbeitet. Produziert werden 50 unterschiedliche<br />
Obstsäfte, davon die Hälfte sortenrein. 1,8 Millionen Liter Saft können in den<br />
vier Edelstahl-Tanks eingelagert werden. „Ende Oktober sollten sie voll sein“,<br />
so Peter van Nahmen.<br />
Erhältlich sind die Getränke aus Hamminkeln deutschlandweit in Feinkostgeschäften<br />
sowie in der gehobenen Gastronomie. Darüber hinaus werden sie im<br />
KaDeWe Berlin, im Harrods (London) und im Alsterhaus (Hamburg) angeboten.<br />
Seit 2010 werden sie zudem auf dem Sommerfest des Bundespräsidenten im<br />
Berliner Schloss Bellevue gereicht.<br />
Blick hinter die Kulissen der Obstkelterei van Nahmen in Hamminkeln<br />
Fotos: van Nahmen<br />
Nach dem Umbau der alten Lehnkering-Halle amMittelhafen in Münster wird vom Beton<br />
nicht mehr viel zu sehen sein. Eine Holzfassade und ein neues Dach sorgen für eine neue<br />
Cibaria-Optik<br />
Entwurf: Archplan/Visualisierung: Loom<br />
Bäckerei zeigt<br />
mehr Gesicht<br />
Cibaria inMünster zieht an den Mittelhafen.<br />
Der bisherige Standort der Bio-Bäckerei<br />
Cibaria ist ausgereizt. Bahngleise<br />
begrenzen das Areal, die Bremer<br />
Straße sowie die Nachbarbebauung<br />
sorgen dafür, dass eine Erweiterung<br />
an dieser Stelle in Münster<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Ihr gefalle es am Gründungsort immer<br />
noch sehr gut, sagt Rike<br />
Kappler. Doch Zug und Zug sei die<br />
Bäckerei dort in knapp 30 Jahren<br />
ausgebaut worden.Jetzt stößt der<br />
Betrieb anseine Grenzen, darum der geplante<br />
Umzug in absehbarer Zeit an den<br />
Mittelhafen.<br />
Eine neue Adresse, die die Geschäftsführerin<br />
RikeKappler aber freut. Denn damit<br />
bliebeihr Handwerksbetrieb in der Stadt.<br />
Seit dem Jahr 2014 verfolgt die 59-Jährige<br />
dieses Ziel. Ein Glücksfall sei es für sie<br />
gewesen, erzählt die Betriebsinhaberin,<br />
dass ein erster Interessent vom Kauf der<br />
ehemaligen Lehnkering-Halle am Hafen<br />
zurückgetreten sei.<br />
Für sie sei es wichtig, macht Kappler<br />
deutlich, „dass unsere Arbeit für den<br />
Kunden erlebbar bleibt“. „Das Handwerk<br />
muss sich zeigen“, sagt die Handwerksmeisterin<br />
und freut sich darumschon auf<br />
die gläserne Backstube. Außerdem sei ein<br />
Bäckereibetrieb auch in einem Mischgebiet<br />
mit Wohnbebauung sehr verträglich,<br />
wirbt RikeKappler für den alten und neuen<br />
Standort. Jetzt wartet die 59-Jährige<br />
auf die Baugenehmigung der Stadt, dann<br />
könnte eslosgehen.<br />
Eigentlich sei ein Umzug bereits im kommenden<br />
Jahr geplant, erklärt Kappler,<br />
die sich von diesem Ziel auch noch nicht<br />
verabschieden möchte. Trotzdem gestaltetsich<br />
der Umbau der vorhandenen Halle<br />
mit ihren tristen Betonwänden schwierig.<br />
Ein Neubau wäre möglicherweise<br />
einfacher, soKappler.<br />
Eigens für die Verlagerung des Cibaria-<br />
Standortes sei die Cibaria Limani<br />
GmbH &Co. KG gegründet worden.<br />
Mehr als zehn Investoren seien beteiligt.<br />
Auch in dieser Gesellschaft hat RikeKappler<br />
die Geschäftsführung. Die neue Gesellschaft<br />
ist Bauherrin, die Bäckerei mietet<br />
die Räume an.<br />
MehrereMillionen Eurowerden am neuen<br />
Standort investiert, der den 65 Mitarbeitern<br />
die Arbeit erleichtern soll. Bisher,erklärt<br />
die Betriebsinhaberin, sei ein<br />
Teil der Arbeit in der Produktion und der<br />
Verwaltung mit vielen Laufw<br />
egen innerhalb<br />
des verwinkelten Betriebes verbunden<br />
gewesen. Die Fläche der Produktion<br />
wird künftig um das Dreifache auf 1800<br />
Quadratmeter erweitert. Knapp 3000<br />
Quadratmeter stehen Cibaria am Mittelhafen<br />
zur Verfügung, bisher musste der<br />
Betrieb mit knapp einem Drittel davon<br />
auskommen. Kappler wünscht sich aber<br />
nicht nur „glattere Betriebsabläufe“,<br />
auch die Expansion sei ein Thema. Langfristig<br />
möchte sie noch mehr Märkte beliefern.<br />
Der Laden an der Bremer Straße<br />
bleibt, erklärt die Handwerksmeisterin.<br />
Zusätzlich wirdauchamneuen Standort<br />
ein Geschäft mit Bistro-Charakter eingerichtet.<br />
Dafür arbeitet Cibaria mit der<br />
Fachhochschule in Münster zusammen.<br />
Die ökologisch-biologische Vollkornbäckerei<br />
Cibaria wurde 1990 in Münster gegründet.<br />
Cibaria betreibt die Bäckerei an<br />
der Bremer Straße und beliefert heute<br />
Superbiomärkte, Naturkostländen sowie<br />
zahlreiche Wochenmärkte in Münster<br />
und im Umland. 65 Mitarbeiter sind in<br />
dem Unternehmen beschäftigt, dazu zählen<br />
sechs Auszubildende.<br />
Früher wehte ihr viel Skepsis entgegen,<br />
sagt Rike Kappler, heute gebe es keine<br />
Probleme mit der Akzeptanz. Das Sortiment<br />
des Bäckereibetriebes umfasst inzwischen<br />
50 Brotsorten und 28 Brötchensorten<br />
sowie 20 verschiedene Kuchen.<br />
Insgesamt 250 verschiedene Artikel beinhaltet<br />
das Sortiment des Handwerksbetriebes.<br />
Gabriele Hillmoth<br />
Rike Kappler ist Gründerin der Bio-Bäckerei Cibaria.Foto: gh
IHRE WERBUNG<br />
RICHTIG PLATZIERT<br />
TRIFFTDIREKTDIE ENTSCHEIDER<br />
Wirtschaftskompetenz aus der Region<br />
und für die Region!<br />
NÄCHSTE AUSGABE<br />
25. September 2018<br />
– Relevante regionale Wirtschaftsthemen<br />
– Reportagen, Interviews<br />
– Hintergrundberichte und Portraits<br />
– Standpunkte und Stimmen aus der Wirtschaftt<br />
– Themenschwerpunkte:<br />
Macher &Märkte<br />
Branchen &Betriebe<br />
Geld &Geschäft<br />
Leben &Wissen<br />
– Für Firmenlenker und Führungskräfte<br />
– Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen<br />
etwas bewegen wollen<br />
– 10× jährlich personalisiert an 17.000<br />
Unternehmen im Münsterland<br />
– Anspruchsvolles Umfeld für Ihre<br />
Kundenansprache<br />
– Mehr wissen – besser entscheiden –<br />
erfolgreich werben<br />
Branchen & Betriebe: Eisen<br />
aus einem Guss Seite 9/10<br />
Ausgabe 3/18<br />
Geld & Geschäft: Der „Graue<br />
Kapitalmarkt“ Seite 17<br />
Die Belastung wächst<br />
Leben<br />
auch im<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Mit Beilage<br />
Hoch-/Tief- &<br />
erbebau<br />
Komplizierte Auflagen und gesetzliche Regelungen, lange Wartezeiten bei den Behörden und auf der<br />
Straße machen vielen Transportunternehmen das Leben schwer. Die Kosten sind explodiert.<br />
Sie transportierenIndustrieanlagen,<br />
Windräder und ganze Häuser. Die<br />
Zahl der Schwertransportewächst.<br />
Doch die Rahmenbedingungenfür<br />
die Spezialisten, die auch für die<br />
WirtschaftimMünsterlandsowich-<br />
tig sind, haben sich verschlechtert.<br />
Die Regelungengleichenmehrund<br />
mehr einem Dickicht.<br />
Vo Vn Behördenwillkür will<br />
Markus Brößkamp nicht unbedingt<br />
sprechen. Als würden<br />
die ewigen Wartezeiten<br />
auf die Transportgenehmigungen<br />
bis zu acht Wochen das Unternehmen<br />
nicht schon genug ausbremsen.<br />
Hinzu kommt eine Gesetzesänderung zur<br />
Privatisierung des Schwertransportbegleitverkehrs,<br />
die voll ins Kontor schlägt:<br />
Die Einschätzung der Sicherheitslage<br />
durch Kreis und Polizei bezüglich der<br />
vom Firmengelände Poppensieker & Derix<br />
in Westerkappeln rollenden Schwertransporte<br />
zur Autobahn hinterlässt ein<br />
riesengroßes Fragezeichen im Kopf des<br />
Geschäftsführers.<br />
Statt lediglich eines Streifenwagens und<br />
eines Begleitfahrzeuges der dritten Generation<br />
(BF3), das den Schwertransport<br />
auch über die Autobahn ganz bis ans Ziel<br />
begleitet, muss fahrzeugmäßig aufgerüstet<br />
werden: Drei private Schwertransport-Begleitfahrzeuge<br />
der ganz neuen<br />
Generation (BF4) müssen mit Verwaltungshelfern<br />
am Steuer auf der 1,5 Kilometer<br />
langen Strecke bis zur Autobahn<br />
statt des einzigenStreifenwagensmitfah-<br />
ren. Ein Einsatz von zehn Minuten, der<br />
statt 150 Euro für die Polizei den Holzleimbinder-Hersteller<br />
jetzt 1050 Euro<br />
kostet. Und dies jedes Mal bei rund 100<br />
Schwertransporten pro Jahr. „Wir haben<br />
schon große Aufträge an unsere Mitbewerber<br />
in Österreich verloren, weil die<br />
Transportkosten seit Änderung der Gesetzeslage<br />
im Mai 2017 explodiert sind“,<br />
bedauert der Poppensieker-&-Derix-Geschäftsführer.<br />
Bei 30 Schwertransporten<br />
mit Dachträgern aus Brettschichtholz für<br />
nur eine Baustelle könne das Unternehmen<br />
die Mehrkosten von über 30 000<br />
Euro nicht einfach auf den Kunden abwälzen.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Münster | Münsterland<br />
3,6 Prozent mehr Gäste<br />
Auch das Münsterland profitiert vom wachsenden Inlandstourismus.<br />
Für die westfälisch-lippischeTou-<br />
rismusbranchewar2017eingu-<br />
tes Jahr. Die Übernachtungszahlen<br />
legten um 910 000 gegenüber<br />
dem Vorjahr zu – das entspricht<br />
einem Plus von 3,6 Prozent – und<br />
übertrafen erstmals die Marke<br />
von 26 Millionen.<br />
Damit lag Westfalen-Lippe<br />
über dem Bundestrend<br />
(plus 2,7 Prozent),<br />
blieb allerdings<br />
leicht hinter den Ergebnissen<br />
aus Nordrhein-Westfalen (plus<br />
3,9 Prozent) zurück. Das geht aus<br />
dem jetzt veröffentlichten Infobrief<br />
4 198869 003501<br />
2 0 0 1 7<br />
Aschendorf<br />
f MedienGmbH & Co. KG<br />
AnderHansalinie 1, 48163 Münster<br />
ZKZ 88690 PVST<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de Preis: 3,50 Euro<br />
zum Sparkassen-Tourismusbarometer<br />
hervor, das der Sparkassenverband<br />
Westfalen-Lippe herausgibt.<br />
Das Sauerland legte bei den Übernachtungen<br />
am stärksten zu, verzeichnete<br />
ein Plus von 353 000 Übernachtungen<br />
auf 7,86 Mio. (plus 4,7<br />
Prozent). Die Zahl der Übernachtungen<br />
von Touristen aus dem Ausland<br />
(plus 5,4 Prozent) legte im dritten<br />
Jahr in Folge zu.<br />
Platz zwei in der Rangliste der Zuwächse<br />
bei Übernachtungen belegen<br />
das Ruhrgebiet und das Münsterland.<br />
Das Ruhrgebiet legte um 233 000<br />
(plus 3,6 Prozent) auf 6,69 Mio. Übernachtungen<br />
zu. Wachstumstreiber<br />
war der Inlandstourismus mit einem<br />
Zuwachs von 3,8 Prozent.<br />
Das Münsterland profitierte stark von<br />
einem Nachfragezuwachs nach Ferienwohnungen<br />
und Campingplätzen<br />
und verzeichnete 4,0 Mio. Übernachtungen<br />
– das sind139000 mehr als im<br />
Vorjahr (plus 3,6 Prozent).<br />
Der Teutoburger Wald legte ebenfalls<br />
zu (plus 2,6 Prozent / plus 174 000)<br />
und kam auf 6,8 Mio. Übernachtungen.<br />
Die Mittelgebirgsregion Siegen-<br />
Wittgenstein verzeichnete 808 561<br />
Übernachtungen. Das entspricht<br />
einem Plus von 1,4 Prozent (plus<br />
11 000). Erstmals verbuchten die Hotels<br />
in der Region mehr Übernachtungen<br />
als die Vorsorge-/Rehakliniken<br />
und setzten damit ihren Wachstumstrend<br />
fort.<br />
Das Stimmungshoch der westfälischlippischen<br />
Tourismusbranche hält<br />
weiter an: Bei der jährlichen Online-<br />
Stimmungsumfrage zeigten sich 82<br />
Prozent der westfälisch-lippischen<br />
Touristiker mit der Entwicklung zufrieden<br />
oder sogar sehr zufrieden.<br />
Der Anzeigenschluss<br />
ist am<br />
7. September 2018.<br />
OFFEN GESAGT<br />
Slalomkurs<br />
D<br />
ie<br />
•LaCimbali•J<br />
•SaecoProfessional<br />
Kesslerw<br />
eg 48 · 48155 Mün<br />
Telefon (0251) 6250021<br />
www.kaff<br />
eeautomaten-poehler.de<br />
Elektroinstallation<br />
Hausgeräte ·Kaff feeautomaten<br />
www.elektro-poehler.de<br />
Branche tritt aufs Gaspedal,<br />
weil der Konjunkturmotor<br />
brummt. Doch statt<br />
mit sperrigen Gütern Meter zu<br />
machen, geraten die Betriebe<br />
ins Schlingern. Sie befinden<br />
sich auf einem Slalomkurs,<br />
dessen Kurven immer enger<br />
werden.<br />
Was die Logistik-Experten auch<br />
im Münsterland ausbremst, ist<br />
vor allem eine Bürokratie, die<br />
sich durch immer neue Regelungen<br />
selbst blockiert und deren<br />
Personalansatz weder mit<br />
dem anschwellenden Volumen<br />
an Anträgen noch mit der immer<br />
komplizierteren Materie<br />
Schritt hält.<br />
Als zweites Nadelöhr entpuppt<br />
sich, dass sich die Straßen und<br />
Brücken landauf und landab in<br />
einem immer erbarmungswürdigeren<br />
Zustand befinden. Der<br />
Weg aus dem Münsterland<br />
nach München führt für einen<br />
Schwertransport mit einem<br />
Umweg von gut 200 Kilometern<br />
über Leipzig/Magdeburg.<br />
Wenn dann zu allem Überfl<br />
uss<br />
in benachbarten Bundesländern<br />
mit zweierlei Maß gemessen<br />
wird, gerät den hiesigen<br />
Betrieben noch mehr Sand ins<br />
Getriebe. Das Wohl und Wehe<br />
dieses Segments der Transport-<br />
Branche schlägt aber auch auf<br />
die Wertschöpfung in der gesamten<br />
Region durch.<br />
Denn ein pfiffiger Mittelstand<br />
muss seine innovativen Lösungen,<br />
auch wenn sie XX<br />
L-Ausmaße<br />
annehmen, unter fairen<br />
Wettbewerbsbedingungen an<br />
den Mann bringen können.<br />
Sonst feixen andernorts die<br />
Anbieter. Maike Harhues<br />
Mehrfamilien-, Wohn- /Geschäftshäuser gesucht!<br />
Mit mehr als 30Jahren Erfahrung und weltweiter Präsenz gehört Engel &Völkers<br />
zu den führenden Dienstleistungsunternehmen für Wohn- und Gewerbeimmobilien.<br />
Für Kunden aus unserem Netzwerk suchen wir derzeit dringend Mehrfamilien-,<br />
Wohn- und Geschäftshäuser sowie Wohnanlagen in Münster und dem Münsterland.<br />
Fragen Sie nach unseren Referenzen, wir freuen uns auf Sie!<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Frank Micheel Tel. 0251/690-916161|frank.micheel@aschendorff.de<br />
LarsNormann Tel. 0251/690-916162|lars.normann@aschendorff.de<br />
Aschendorff Medien GmbH &Co. KG · Ander Hansalinie 1 · 48163 Münster<br />
< DIREKT < BUSINESS TO BUSINESS > ZIELGENAU ><br />
MÜNSTER<br />
MÜNSTERLAND<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de
GELD &GESCHÄFT 17<br />
Originelle Rendite-Hoff<br />
nung<br />
Ungewöhnliche Anlageobjekte kommen in Zeiten niedrigster Zinsen immer mehr inMode –doch wer<br />
in Pferde, Kois, Bonsai-Bäumchen oder Whisky investiert, geht große Risiken ein.<br />
Rennpferde kommen ebenso als Rendite-Objekt in Frage wie Bonsais, Whisky und Koi-Karpfen.<br />
Fotos: colourbox.de<br />
OFFEN GESAGT<br />
Sachkenntnis nötig<br />
Wer mutig ist, hat in Zeiten quasi<br />
zinsloser Festgeldkonten Vorteile.<br />
Als lukrative Parkplätze fürs Ersparte<br />
taugen grundsätzlich eine Fülle von<br />
Wertgegenständen. Doch ohne Sachkenntnis<br />
gehen Anleger ein nicht kalkulierbares<br />
Risiko ein. Wer sich allerdings<br />
mit den Feinheiten der Whisky-<br />
Destillation oder der Koi-Zucht gut<br />
auskennt, kann sein Geld vermehren<br />
und gleichzeitig seinem originellen<br />
Hobby frönen. Doch wie bei fast allen<br />
Anlageformen spielen auch bei diesen<br />
Investments der Kaufzeitpunkt und das<br />
Durchhaltevermögen eine entscheidende<br />
Rolle. Wenn den Sparer angesichts<br />
des Blicks auf die Mini-Zinsen des Tagesgeldkontos<br />
Panik erfasst und ihn<br />
nur die Vermeidung eines infl<br />
ationsbedingten<br />
Verlustes in abenteuerliche<br />
Kaufentscheidungen treibt, sind ungewöhnliche<br />
Renditechancen zu riskant.<br />
Letztlich basiert die Hoffnung auf<br />
Wertsteigerungen bei originellen Anlageobjekten<br />
auf wachsendem Interesse<br />
der Asiaten. Vor allem die Chinesen<br />
sind bereit, immer mehr Geld für Europäisches<br />
auszugeben –teure Weine<br />
und Whiskys sind besonders beliebt.<br />
Jürgen Stilling<br />
In ihrer Anlagenot greifen immer<br />
mehr Investoren zu ungewöhnlichen<br />
Spekulationsobjekten. Whisky, Koi-<br />
Karpfen oder Handtaschen sind immer<br />
häufiger eine Alternative zum<br />
zinslosen Sparen auf dem Festgeldkonto<br />
oder zum Kauf einer überteuerten<br />
Immobilien.<br />
Kunstwerke als Geldanlage<br />
sind schon länger in Mode.<br />
„Gerade in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Unsicherheit leg<br />
anspruchsvolle Investo-<br />
Ken<br />
ren ihr Geld lieber in realen Vermögenswerten<br />
an wie Oldtimer oder Schmuckstücke<br />
mit hohem Sachwert“, erläutern<br />
Experten des Beratungsunternehmens<br />
Capgemini. Doch mittlerweile gehören<br />
auch Plüschtiere von Steiff und alte Comic-Hefte<br />
zur Paletteder Anlageobjekte.<br />
Whisky ist ebenso gut für Überraschungen:<br />
Statt ihn zu trinken, kann es sich<br />
auszahlen, die Flasche aufzubewahren<br />
und auf Wertsteigerungen zu spekulieren.<br />
Allerdings müssen sich Käufer auskennen.<br />
„Tatsächlich mag die GeldanlageinAlkohol<br />
sehr unkonventionell klingen“, sagt<br />
Stephan Witt von der Finum Private Finance<br />
AG in Berlin. Doch kann sich eine<br />
Investition durchaus lohnen. „Besondere<br />
Voraussetzungen an den Anleger sind<br />
dabei kaum zu beachten, und schon mit<br />
vergleichsweise wenig Kapital lässt sich<br />
eine recht ansehnliche Renditeerzielen.“<br />
Wertvoll sind auch Tropfen von sogenannten<br />
„lost destilleries“, den verlorenen<br />
Brennereien wie etwa die 1983 geschlossene<br />
Port Ellen auf der schottischen<br />
Insel Islay. Vonihren Lagerbeständen<br />
werden seit Jahren limitierte Abfüllungen<br />
verkauft. Whiskys solcher Destillen<br />
gelten in der Branche als gute Wertaufb<br />
ewahrung für freie Liquidität, preislich<br />
aber sind diese schon heute abgehoben.<br />
Der Vorteil: „Wachsende Nachfrage<br />
speziell aus Asien trifft auf eine begrenzte<br />
Angebotsmenge.“<br />
Die ältesten Flaschen, die meist wieder<br />
im Besitz der Brennereien gelandet sind<br />
und in deren Museen stehen, seien ungefähr<br />
150 Jahre alt, sagte Horst Lüning,<br />
Branchenexperte von Whisky.de, jüngst<br />
der Deutschen Presseagentur. „Die Sammelleidenschaft<br />
war früher nicht da, es<br />
hattemehr den Konsumcharakter.“ Dazu<br />
kommt, dass alte Korken von Flaschen<br />
den Alkohol nicht behielten. „Daher gibt<br />
es bei Sammlerfl<br />
aschen Bezeichnungen<br />
wie „half neck“, „three quarter neck“. Das<br />
beschreibe, wie weit der Whiskyspiegel<br />
schon abgesunken ist.<br />
„Beim Sammeln kommt Schottland an<br />
Nummer eins, und dann kommt ganz,<br />
ganz lange nichts“, sagt Lüning. „Die<br />
Amerikaner haben viel zu große Aufl<br />
a-<br />
gen, geht schon fast indie Hunderttausende.“<br />
Außerdem ist ein Single Malt<br />
wohl beliebter als der Bourbon, der jenseits<br />
des Atlantiks produziert wird. Bei<br />
der Wertigkeit der einzelnen Flaschen<br />
hat sich die Spitzenposition unter allen<br />
Regionen hinter Schottland Japan erarbeitet.<br />
„Allerdings erst in den letzten<br />
fünf bis zehn Jahren, vorher waren es<br />
kleinere Abfüller in den USA, die Whisky-<br />
Fässer vonden größerenBrennereien gekaufthaben.<br />
Die haben gewisse Sammelwerteerreicht.“<br />
Sonderabfüllungen sind<br />
besonders interessant: Als Beispiel dafür<br />
nennt Lüning die Destille Glenmorangie.<br />
Ihre Kaufpreise liegen zwischen 80 und<br />
120Euro, im zweiten Jahr aber kann man<br />
schonmit 20-, 30-prozentigen Steigerungen<br />
rechnen.<br />
Deutschland ist zwar ein Land ohne große<br />
Whisky-Geschichte, es finden sich mittlerweile<br />
aber einigeHersteller.„Es gibt einige<br />
Brennereien bei uns, die sich einen<br />
herv<br />
orragenden Ruf erarbeitet haben,<br />
aber die Sammler springen noch nicht darauf<br />
an“, so Lüning. Deren Erstabfüllungen<br />
sind einige Hundert Euro wert.<br />
Der Kreativität des Anlegers sind letztlich<br />
keine Grenzen gesetzt: Selbst Bonsai-<br />
Bäumchen gelten manchen Spezialisten<br />
als Anlageform mit Potenzial. Einen großen<br />
Vorteil hat das Investment inSachwerteinfast<br />
allen Fällen: Die Gegenstände<br />
sind nicht nur Spekulationsobjekte,<br />
sondern Produkte, die auch im Alltag<br />
Freude bringen. Das gilt für das tierische<br />
Investment ins Spring- oder Dressurpferd<br />
ebenso wie für einen Golf 2oder einen<br />
Uralt-Bentley.<br />
-jst-<br />
Michael Kottenstede,<br />
ICT-Prozesstechnik,<br />
Herzebrock-Clarholz.<br />
Einfach<br />
geholfen.<br />
sparkasse-mslo.de<br />
Elmar Kersting,<br />
Leiter Firmenkunden Oelde,<br />
Sparkasse Münsterland Ost.<br />
Wirarbeiten lösungsorientiert.<br />
Damit fürSie das Bankingunkompliziert<br />
ist. Praxisnähe isteinfach<br />
wertvoll.<br />
Wenn’s um Geld geht
18 GELD &GESCHÄFT<br />
Eine für alle –Alexa, Siri und Co.<br />
hören bei „AssistantJS“ aufs Wort<br />
Absolvent der FH Münster entwickelt für Finanzdienstleister eine systemübergreifende Sprachsteuerung.<br />
Alexa, Siri, Cortana, Bixby –immer<br />
mehr Sprachassistenten finden wie<br />
selbstverständlich den Weg inunseren<br />
Alltag. Wer als Unternehmen<br />
dort Inhalte oder Angebote zur Verfügung<br />
stellen will, musste diese bislang<br />
separat für die unterschiedlichen<br />
Systeme programmieren.<br />
Wie bei den Apps fürs<br />
Smartphone. „Das ist<br />
ein Problem, weil das<br />
bei Unternehmen hohe<br />
Kosten verursacht“,<br />
sagt Antonius Ostermann, der<br />
Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule<br />
Münster studiert hat. Die Idee, die<br />
er in seinerMasterarbeit bei WebComputing<br />
in Münster anpackte: Sprachanwendungen<br />
entwickeln, die mit allen Sprachassistenten<br />
kompatibel sind –eine gemeinsame<br />
für die Konfiguration der verschiedene<br />
Sprachassistenten.<br />
Zunächst sollte das für Finanzdienstleister<br />
gehen, die Online-Banking per<br />
Sprachsteuerung anbieten möchten. Das<br />
war der Startschuss für AssistantJS.<br />
„Es geht darum, viele Assistenten auf eine<br />
Schnittstelle zu vereinen“, erklärt Ostermann.<br />
„Und das ergibt auch Sinn, weil<br />
immer mehr Sprachassistenten entwickelt<br />
werden und man das Feld nicht<br />
mehr unter Kontrollehat.“ Das vonOstermann<br />
entwickelte Framework AssistantJS<br />
–das „JS“ steht für die Programmiersprache<br />
JavaScript –setzt dabei auf<br />
einen sogenannten Zustandsautomaten.<br />
Der Zustandsautomat entscheidet, was<br />
mit einer Aussage, die ein Nutzer dem<br />
Sprachassistenten gegenüber äußert,<br />
passieren soll. Dabei berücksichtigt er<br />
den Kontext und den vorherigen Gesprächsfl<br />
uss. Eine Aussage–zum Beispiel<br />
„Ja!“ –kann mehrere Bedeutungen haben,<br />
und verlangt dementsprechend<br />
nach jeweils unterschiedlichen Antworten<br />
oder Handlungen. Die Anwendungsentwickler<br />
programmieren also die Reaktionen<br />
auf die jeweiligen Intentionen in<br />
Abhängigkeit vombisherigen Dialog und<br />
behalten so die Mengeder zu behandelnden<br />
Nutzer-Aussagen unter Kontrolle.<br />
„Das Besondere ist, dass der Zustandsautomat<br />
vonAssistantJS allgemeingültig<br />
ist, er kann also beispielsweise sowohl an<br />
die Schnittstellen von Alexa als auch an<br />
die vom Google Assistant angebunden<br />
werden“, erklärt Ostermann. Nebentechnischem<br />
Know-how ist auch ein gutes<br />
sprachliches Verständnis notwendig, um<br />
mit AssistantJS Sprachanwendungen zu<br />
entwickeln.<br />
Jetzt, eineinhalb Jahre nach der Idee,<br />
arbeitet Ostermann weiterhin mit Hochdruck<br />
an AssistantJS. Er merzt kleine<br />
Probleme aus, die sich aus der Anwendung<br />
ergeben, und plant Erweiterungen<br />
des Frameworks. Bei Web Computing<br />
arbeitet er schon seit seiner Bachelorthesis.<br />
„Unsere Software kommt sehr gut an“,<br />
sagt der Entwickler. Und er sieht für die<br />
Jede Menge Code: Antonius Ostermann programmiert standardisierte Sprachassistenten.<br />
Zukunft große Anwendungspotenziale<br />
von Sprachassistenten – vor allem bei<br />
Schnittstellen. „Grafische Oberfl<br />
ächen<br />
lassen sich durch Sprachsteuerung ergänzen<br />
oder gar komplett ohne Hände<br />
bedienen–das ist zum Beispiel für ArbeiteninLagerhallen<br />
oder Werkstätten interessant.<br />
Auch ältere Menschen, die nicht<br />
mehr so technikaffin sind, kommen mit<br />
ihrer Stimme schneller ans Ziel.“<br />
Die Entwicklung von Sprachdienstleistungen<br />
mit AssistantJS macht mittlerweile<br />
einen Unternehmenszweig bei Web<br />
Computing aus. „Wir sind die Ersten, die<br />
den Schalter umgelegt haben und systemübergreifend<br />
entwickeln, das verschafft<br />
uns Wettbewerbsvorteile“, sagt<br />
Sebastian Zimmermann, Geschäftsführervon<br />
WebComputing. „Große Pharmaunternehmen<br />
und Finanzdienstleister<br />
gehören zu unseren Kunden, darunter<br />
auch einige Dax-Konzerne.“<br />
Foto: FHMünster<br />
I.HR<br />
ERFOLG!<br />
PERSONAL KONGRESS<br />
DIENSTAG, 9.OKTOBER 2018<br />
MÖVENPICK HOTEL MÜNSTER<br />
FOKUS: MITARBEITERFÜHRUNG<br />
UND MOTIVATION<br />
Anmeldung:<br />
Online: www.muenster.bvmw.de • E-Mail: muenster@bvmw.de<br />
Fon: 02533 4412<br />
Co-Veranstalter:<br />
Medienpartner:<br />
Veranstaltungspartner:
GELD &GESCHÄFT 19<br />
++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE ++<br />
4. September 2018: Gründerstammtisch, 19 Uhr, Wirtschaftsförderung<br />
Münster, Stadtweinhaus, Prinzipalmarkt<br />
6-7, Münster<br />
6. September 2018: 19. ÖV-Symposium NRW 2018, 9–17<br />
Uhr, Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
Deutsche Börse<br />
ordnet sich neu<br />
Unternehmen können gleichzeitig in mehreren Indizes sein.<br />
12. September 2018: Die betriebliche Krankenversicherung,<br />
16.30 Uhr, Infoabend der Barmenia, Flughafen<br />
Münster-Osnabrück (FMO), Terminal 1<br />
13. September 2018: Einsatz digitaler Technologien und<br />
Optimierung innerbetrieblicher Abläufe inder Landwirtschaft,<br />
DEULA Westfalen-Lippe GmbH, Dr.-Rau-Allee 71,<br />
Warendorf<br />
13. September 2018: Art meets Business, 10 Uhr, Jagdschloss<br />
Habichtswald, Tecklenburg<br />
13./14. September 2018: vocatium Münsterland –Berufswahlmesse,<br />
8.30 –14.45 Uhr, Messe- und Congress-Centrum<br />
Halle Münsterland<br />
20. September 2018: Forum Via Münster, Kongress für<br />
den Nachwuchs der Veranstaltungs- und Hotelbranche,<br />
9.30 –16.30 Uhr, Messe- und Congress-Centrum Halle<br />
Münsterland, Münster<br />
22./23. September 2018: Rheiner Herbst –2.Gewerbeund<br />
Leistungsschau, 10 –18Uhr, TaT Themenpark, Rheine,<br />
Hovesaatstraße 6<br />
26./27. September 2018: Agravis-Hausmesse, Messe- und<br />
Congress-Zentrum Halle Münsterland, Münster<br />
30. September 2018: Meisterfeier der Handwerkskammer<br />
Münster, Messe- und Congress-Zentrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
9. Oktober 2018: „I.HR ERFOLG“ –Personalkongress des<br />
BVMW und der Aschendorff Medien, 12Uhr, Mövenpick<br />
Hotel, Münster, Kardinal-von-Galen-Ring 65<br />
30 Jahre nach Einführung des Deutschen<br />
Aktienindexes DAX ordnet die<br />
Deutsche Börse die Dax-Familie Ende<br />
September neu. Technologiewerte<br />
wie Telekom und SAP können nun<br />
auch in den TecDax einziehen. Anleger<br />
sollten sich rechtzeitig positionieren.<br />
Bisher galt an der Deutschen<br />
Börse der Grundsatz, dass<br />
ein Unternehmen nur in<br />
einem Aktienindex gelistet<br />
sein darf. Wer inden Dax<br />
und seine kleineren Geschwister MDax<br />
und SDax aufgenommen werden wollte,<br />
musstesich für einen Index entscheiden.<br />
„Ab September nähert sich die Deutsche<br />
Börse den amerikanischen Gepfl<br />
ogenheiten<br />
an, wo Unternehmen gleichzeitig in<br />
mehreren Indizes gelistet sein können.<br />
So sind etwa Apple, Amazon, Alphabet,<br />
Facebook und Microsoft im Index Nasdaq<br />
Compositegelistet, der den Schwerpunkt<br />
auf den Technologiesektor legt. Apple<br />
und Microsoft findet man aber ebenso im<br />
Dow-Jones-Index wieder, der die 30<br />
wertvollsten börsennotierten Unternehmen<br />
der USA beinhaltet, sowie im S&P<br />
500, der die fünfhf undert größten Unternehmen<br />
der USA abbildet. Hier gesellen<br />
sich Facebook, Amazon und Alphabet<br />
wieder dazu“, erklärt Ralph Rickassel<br />
vom PMP Vermögensmanagement in<br />
Düsseldorf.<br />
Nach Umsetzung der neuen Regularien<br />
werdeesähnliche Konstellationen in der<br />
deutschen Indexwelt geben. „Aller Voraussicht<br />
nach werden neben der Deutschen<br />
Telekom die Aktien der Dax-Unternehmen<br />
SAPund Infineon sowohl im Dax<br />
als auch im TecDax gelistet sein.“<br />
Im Gegenzug würden einzelneUnternehmen<br />
aus dem TecDax gleichzeitig im M-<br />
oder SDAX<br />
gehandelt werden. Damit sei<br />
eine Erhöhung der Titelanzahl beim<br />
MDax von 50auf 60 und beim SDax von<br />
50 auf 70 vorgesehen. Nur beim Flaggschiff<br />
Dax bleibe, wasdie Anzahl der Titel<br />
angeht, alles beim Alten.<br />
„Wer bevorzugt in aktive Fonds investiert,<br />
den wird die neue Regelung nicht<br />
berühren, da die Fondsmanager eher selten<br />
einen gesamten Index kaufen, sondern<br />
primär einzelne Titel, diesie für aussichtsreich<br />
halten“, schätzt Rickassel.<br />
Für Liebhaber von ETFs gebe es allerdings<br />
deutliche Auswirkungen. Der Tec-<br />
Dax werde durch die voraussichtliche<br />
Aufnahme der Dax-WerteDeutsche Telekom,<br />
SAP und Infineon weniger<br />
schwankungsanfällig, könne aber durch<br />
diese Schwergewichte anDynamik verlieren.<br />
Anleger,die den M- oder SDAX<br />
favorisieren,<br />
müssen mit einer höheren<br />
Beimischung von Technologieaktien<br />
rechnen und hinterfragen, ob das noch zu<br />
ihrer gewählten Anlagestrategie passt.<br />
„Generell sorgenNeuaufnahmen vonAktien<br />
in einen Index dafür,dass professionelle<br />
Investoren diese Titelzukaufen“, erläutert<br />
der Vermögensberater.
20 NACHHALTIGKEIT<br />
Betriebe<br />
achten stark<br />
auf Werte<br />
CSR-Kompetenzzentrum Münsterland befragte 194<br />
Unternehmen in der Region.<br />
Münsterländische Mitarbeiterinnen,<br />
Mitarbeiter und Kundensind klarinteressiert<br />
an den CSR-Aktivitäten<br />
von Unternehmen, worauf Unternehmen<br />
aber noch nicht immer adäquat<br />
reagieren. Gleichzeitig sehen<br />
die Mittelständler sich in der Verantwortung<br />
für die Gesellschaft und die<br />
Zukunft, gestalten diese mitund nutzendazu<br />
Kooperationen. –Solauten<br />
Ergebnisse der regionalen Unternehmensbefragung<br />
zum CSR-Status<br />
(Corporate Social Responsibility) in<br />
kleineren und mittleren Betrieben.<br />
Veröffentlicht wurden die Umfragewerte<br />
jetzt vom CSR-Kompetenzzentrum<br />
Münsterland.<br />
Die Befragung wurde nach<br />
Angaben des Zentrums<br />
von Februar bis April 2018<br />
bei kleinen und mittleren<br />
Unternehmen aus dem gesamten<br />
Münsterland anhand eines Online-Fragebogens<br />
durchführt. Inhaltewaren<br />
die Bedeutung und der Umgang mit<br />
sozialen und ökologischen Themen der<br />
Unternehmensführung (CSR) –explizit<br />
in den vier Handlungsfeldern „Arbeitsplatz<br />
und Mitarbeiter“, „Betrieblicher<br />
Umweltschutz“, „Produktverantwortung<br />
und Markt“ sowie „bürgerschaftliches<br />
Engagement im Gemeinwesen“. Teilgenommen<br />
haben insgesamt 194Unternehmen<br />
aus dem gesamten Münsterland, die<br />
überwiegend im Familienbesitz sind.<br />
Teile der Befragung fanden inenger Kooperation<br />
mit dem Projektpartner WESt,<br />
der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Steinfurt mbH, statt,<br />
die einige der Fragen imRahmen ihres<br />
Wettbewerbs „Betriebsplus 5.0 – Top-<br />
Arbeitgeber im Kreis Steinfurt 2018“<br />
auch an 131Wettbewerbsteilnehmer aus<br />
dem Kreis Steinfurt stellte.<br />
Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />
fasste die wichtigsten Ergebnisse der<br />
Umfrage jetzt folgendermaßen zusammen:<br />
Mitarbeiterorientierung klar im Fokus<br />
Die meisten Aktivitäten der Unternehmen<br />
fanden bisher zum Handlungsfeld<br />
„Arbeitsplatzund Mitarbeiter“ –dicht gefolgt<br />
vom Handlungsfeld „Umwelt“ –<br />
statt. Diese Fokussierung auf Mitarbeiterthemen<br />
bestätigen die Aussagen der teilnehmenden<br />
Unternehmensvertreter auf<br />
der Auftaktveranstaltung des CSR-Kompetenzzentrums<br />
am 24. April in Münster.<br />
Feststellbar ist jedoch, dass bisherigeAktivitäten<br />
sich mehr auf Maßnahmen zur<br />
Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf, der<br />
Ausbildung und Arbeitsplatzqualität beziehen,<br />
während die Frage nach den aktuell<br />
dringlichen Herausforderungen die<br />
Qualität der Führung und die damit verbundeneMitarbeiterzufriedenheit<br />
in den<br />
Vordergrund rückt.<br />
Kooperationen werden genutzt<br />
Eine Vielzahl der Unternehmen setzt diese<br />
Projekte in Kooperationen um und<br />
nutzt dabei die Angebote regionaler Institutionen.<br />
Mit 44 Prozent kooperiert fast<br />
die Hälfteder Unternehmenmit regionalen<br />
Unternehmensinitiativen oder Branchenverbänden,<br />
aber auch die Bedeutung<br />
der Angebotevon Wirtschaftsförderungen<br />
(35 Prozent), Kammern (24 Prozent)<br />
und Hochschulen (27 Prozent)<br />
wird deutlich.<br />
Diese Ergebnisse bestätigen die Aussagen der teilnehmenden Unternehmensvertreter auf der Auftaktveranstaltung<br />
des CSR-Kompetenzzentrums am 24. April in Münster.<br />
Grafiken: CSR-Kompetenzzentrum<br />
Mitarbeiter und Kunden stellen die meisten Anfragen zum Thema Nachhaltigkeit, ergab die aktuelle Umfrage bei<br />
über 100 Unternehmen im Münsterland.<br />
Zukünftige Herausforderungen<br />
Gefragt wurde auch nach den aus Sicht<br />
der Unternehmen bedeutendsten gesellschaftlichen<br />
Zukunftsthemen, zu denen<br />
sie als Unternehmen einen Lösungsbeitrag<br />
leisten können. Die Werteorientierung<br />
von Unternehmen und Ethik in der<br />
Wirtschaft, die Digitalisierung sowie die<br />
Bewältigung des demografischen Wandels<br />
sind mit je über 70 Prozent die<br />
Top 3der Zukunftsthemen. Die Unternehmen<br />
erkennen die Relevanz dieser<br />
Herausforderungen und sehen sich in der<br />
Verantwortung, diese mitzugestalten.<br />
Bei den Themen wird gleichzeitig der<br />
höchste Informationsbedarf formuliert.<br />
TueGutes und rede darüber<br />
Die Unternehmenshomepage ist erwartungsgemäß<br />
das wichtigsteKommunikationsmittel<br />
für CSR-Maßnahmen, 62 Prozent<br />
nutzen ihre Internetseite umauch<br />
über Themen mit CSR-Bezug zu berichten.<br />
Zudem werden hier die bestehenden<br />
Kooperationen genutzt, 52 Prozent der<br />
Unternehmen kommunizieren ihr Engagement<br />
über Verbände und Initiativen.<br />
In Kommunikation mit den Kunden findet<br />
der Austausch über CSR-Aktivitäten<br />
vornehmlich in persönlichen Kundengesprächen<br />
statt (43 Prozent). In den Printpublikationen<br />
zeigt sich hingegen ein gemischtes<br />
Bild: In allgemeinen Unternehmensdarstellungen<br />
werden CSR-Aktivitäten<br />
zu 41 Prozent aufgenommen,während<br />
diese noch wesentlich seltener den<br />
Weg inproduktbezogene Prospekte finden.<br />
Mitarbeiter und Kunden formulieren<br />
Ansprüche<br />
Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen<br />
kennen Anfragen von externen<br />
Gruppen nach ihrem CSR-Engagement.<br />
Die meisten Anfragen kommen dabei von<br />
Kunden und Mitarbeitern mit jeweils<br />
über 30 Prozent. Deutlich wenigerausgesprochenes<br />
Interesse wird inder Region<br />
aus der Politik registriert.<br />
Besondere Firmenkultur<br />
WESt und CSR-Kompetenzzentrum zeichneten die Gewinner des Wettbewerbs „Betriebsplus 5.0“ aus.<br />
69 Unternehmen haben beim Wettbewerb<br />
„Betriebsplus 5.0 – Top-<br />
Arbeitgeber im KreisSteinfurt 2018“<br />
der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Steinfurt<br />
(WESt) mitgemacht. Erstmals war<br />
das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland<br />
Partner.<br />
Einmal gibt es ganz fl<br />
ache Hierarchien,<br />
ein andermal fl<br />
e-<br />
xible Arbeitszeiten. Hier werden<br />
Angebote berufl<br />
icher<br />
Weiterbildung gemacht, regelmäßigeMitarbeitergesprächegeführt,<br />
Patenprogramme für Azubis geschaffen,<br />
Unterstützung bei familiären Problemen<br />
angeboten. Andernorts gibt es Gesundheitstage,<br />
Krankengymnastik und sogar<br />
Hilfe, vom Nikotin loszukommen.<br />
Wenn dann auch noch Erfolgsprämien an<br />
alle in gleicher Höhe ausgeschüttet werden<br />
und der Firmenausfl<br />
ug Chefsache ist,<br />
dann steigert das sowohl die Lust, morgens<br />
ins Bürozukommen oder sich an die<br />
Werkbank zu stellen, als auch den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Firma enorm.<br />
Unterschiedliche Beispiele dafür gibt’s im<br />
Kreis Steinfurt genug. Das zeigte die<br />
In zwei Kategorien wurden die „Top-Arbeitgeber 2018“ im Kreis Steinfurt kürzlich in Tecklenburg<br />
ausgezeichnet.<br />
Foto: Kreis Steinfurt/Jan Schlieper<br />
Preisverleihung von „Betriebsplus 5.0“.<br />
Zum fünften Mal hatte die Wirtschaftsförderungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft<br />
des Kreises Steinfurt (WESt) den<br />
Wettbewerb ausgelobt. Besonders im Fokus:<br />
mitarbeiterbezogene Angebote wie<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />
Personalentwicklung und Kommunikation.<br />
69 Bewerbungen hatteesinden zwei Kategorien<br />
gegeben. Jeweils drei Preise<br />
wurden vergeben, die zeigen, wo eine besondere<br />
Unternehmenskultur gepfl<br />
egt<br />
wird.<br />
Wie ein Arbeitgeber seine Attraktivität<br />
durch Mitarbeiterorientierung und Führungskultur<br />
steigert und warum eine mitarbeiterfreundliche<br />
Unternehmenskultur<br />
Fundament einer erfolgreichen<br />
Unternehmensidentität ist, das machten<br />
Uwe Rotermund (noventum consulting<br />
GmbH) und Dr. Udo Westermann (CSR-<br />
Kompetenzzentrum) deutlich. Beide riefen<br />
dazu auf, innerhalb der Unternehmen<br />
über neue Organisationsformen<br />
nachzudenken und sich den Ideen einer<br />
vertrauensbasierten Unternehmensführung<br />
anzuschließen. Es gehe darum,<br />
Transparenz, Vertrauen und neue Formen<br />
der Selbstorganisation und vor allem<br />
„Lust auf Leistung“ zu schaffen.<br />
„Es geht nicht um schnelle Renditen, sondern<br />
um echte Mehrwerte für die Unternehmen“,<br />
bot Westermann in Sachen<br />
Corporate Social Responsibility seine<br />
Unterstützung für nachhaltigeUnternehmensführung<br />
an.<br />
In die gleiche Richtung ging die Offerte<br />
vonBirgit Neyer. Die WESt-Geschäftsführerin<br />
betonte, wie wichtig ihr ein regelmäßiger<br />
Austausch und das Netzwerken<br />
im Kreis Steinfurt sind. Davonist auch Dr.<br />
Klaus Effing überzeugt. Der Steinfurter<br />
Landrat rief dazu auf, weiter an mitarbeiterfreundlichen<br />
Unternehmensprofilen<br />
zu arbeiten.<br />
Dirk Drunkenmölle
LEBEN &WISSEN 21<br />
Das nächste große Ziel<br />
ist die WM in Katar<br />
Der Leitende Physiotherapeut des Sendenhorster St. Josef-Stifts, Peter Müller, behandelte bei den<br />
Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin zahlreiche deutsche Spitzensportler.<br />
11 Sekunden –dann ist alles vorbei,<br />
der Wettkampf der 100-Meter-Sprinterinnen<br />
schon entschieden. Über<br />
Stunden dehnt sich dagegen das<br />
Warten auf den Start; der Weg dorthin<br />
ist jahrelanges Training. Das<br />
Publikum bejubelt die Sieger, doch<br />
die harte Arbeit hinter den Kulissen<br />
bleibt verborgen. Einer, der weiß,<br />
wie es dort zugeht, ist Physiotherapeut<br />
Peter Müller, der bei den Europameisterschaften<br />
inBerlin viele erfolgreiche<br />
Sportler behandelt hat.<br />
Kugelstoßer David Storl, Hürdensprinterin<br />
Pamela Dutkiewicz,<br />
DiskuswerferChristoph<br />
Harting und natürlich<br />
Kie d Sprinterinnen, allen voran<br />
Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto:<br />
Sie vertrauten in Berlin bei der Europameisterschaft<br />
der Leichtathleten auf<br />
die physiotherapeutische Behandlung<br />
„In dieser Leistungsliga liegen<br />
Welten zwischen zwei Zehntelsekunden.“<br />
Peter Müller<br />
von Peter Müller. Noch kurz vor der EM<br />
hatte erdie beiden schnellen Frauen im<br />
St. Josef-Stift behandelt.<br />
„Das ist ja fast ein heimliches Staffeltreffen“,<br />
meintedie gebürtigeMünsteranerin<br />
Tatjana Pinto augenzwinkernd, als sie<br />
beim Pfl<br />
ege-Check im Therapiezentrum<br />
des St. Josef-Stifts in Sendenhorst ihre<br />
Staffelkollegin Gina Lückenkemper traf.<br />
Auch Lisa Mayer war zu dem Zeitpunkt<br />
im Stift. Sie mussteallerdings die Enttäuschung<br />
verdauen, dass sie –eigentlich für<br />
die Staffel gesetzt –nun verletzungsbedingt<br />
in Berlin doch nur auf dem Zuschauerrang<br />
dabei ist. „Ich drücke den<br />
anderen aber fest die Daumen“, versprach<br />
sie beim Treffen in der Klinik.<br />
Derweil wurde es für Gina Lückenkemper<br />
und Tatjana Pintoernst. VomTrainingslagerinKienbaum<br />
ging es dann direktnach<br />
Berlin. Hinter ihnen lagen bei Termin in<br />
Peter Müller bei der Behandlung des Sprinters Julian Reus. Reus<br />
war beteiligt am spektakulären Sturz bei der letzten Staffelübergabe<br />
im Vorlauf der 4x100-Meter-Staffel der Männer.<br />
Die deutsche Kurzstreckenelite vereint: Gina Lückenkemper (Mitte) und Tatjana Pinto (r.) schauten vor dem EM noch zum Pflege-Check bei Physiotherapeut<br />
Peter Müller imSt. Josef-Stift vorbei. Staffelkollegin Lisa Mayer musste verletzungsbedingt bei der Europameisterschaft in Berlin passen. Foto: Bettina Goczol<br />
Sendenhorst bereits sechs intensiveTrainingswochen<br />
in Florida und auf Teneriffa,<br />
wo sie auch von Peter Müller betreut<br />
wurden. „Die Läuferinnen haben Ehrgeiz<br />
und Ambitionen, schließlich sind sie<br />
schon 2017 mit der Staffel zum Weltmeistertitel<br />
gelaufen“, so Müller. Mit ihren<br />
Zeiten knapp über beziehungsweise<br />
unter 11 Sekunden pro 100 Meter gehören<br />
sie zur Weltklasse. Müller: „In dieser<br />
Leistungsliga liegen Welten zwischen<br />
zwei Zehntelsekunden.“<br />
Die Wettkampftage in Berlin verbrachte<br />
Müller auf dem Einlaufplatz, wo er das<br />
Vorbereitungstraining begleitete: „Ich<br />
war nicht ein einziges Mal im Stadion,<br />
sondern habe die EM auf der großen Videoleinwand<br />
miterlebt.“<br />
Adrenalin pur gab esbereits zu Beginn<br />
der Europameisterschaften, als Gina Lückenkemper<br />
auf der 100-Meter-Strecke<br />
zu Silber lief. Als neues, sympathisches<br />
Gesicht der deutschen Leichtathletik gefeiert,<br />
musste sie nun bis zum letzten<br />
Wettkampftag ausharren, ehe sie in der<br />
Staffel Sonntagabend noch einmal Edelmetall<br />
ins Visier nahm.<br />
„Den Spannungsbogen in diesen Tagen<br />
hochzuhalten, stellt eine gewisse Belastung<br />
dar“, weiß Müller.Die Tage pendeln<br />
zwischen täglichem Training und Hotelzimmer-Lethargie,<br />
denn ausgedehntes<br />
Stadtbummelprogramm und langeNächte<br />
sind absolut tabu.<br />
Noch am Wettkampftag wurde die Aufstellung<br />
der Staffel geändert. „Das brachte<br />
noch einmal etwas Unruhe, aber der<br />
Bundestrainer wollte auf Nummer sicher<br />
gehen“, erzählt Müller. Sokam Rebekka<br />
Haase ins Team, die zwar läuferisch nicht<br />
ganz in ihrer Bestform war, aber eine sichere<br />
Bank bei den Stabwechseln ist.<br />
„Das kann eine gute Zehntelsekunde<br />
bringen und auf diese Distanz entscheidend<br />
sein.“<br />
Zwischen Vorlauf und Finale dehnten<br />
sich noch einmal zwei Stunden des Wartens<br />
und Vorbereitens. Auf dem Einlaufplatz<br />
war das Staffelquartett Zeuge des<br />
spektakulären Sturzes im deutschen<br />
Männerstaffelteam.<br />
„Der Muskelfaserriss von Schlussläufer<br />
LucasJakubczyk warfür dieMänner sehr<br />
ärgerlich. Für die Mädchen bedeutetees,<br />
sofort weg von der Videoleinwand und<br />
wieder auf die eigene Vorbereitung konzentrieren.<br />
Alles anderewärekontraproduktiv<br />
gewesen.“ In Einzelrennen sind<br />
Gina Lückenkemper, Tatjana Pinto, RebekkaHaase<br />
und Lisa-Marie Kwayie Konkurrentinnen,<br />
in der Staffel bilden sie ein<br />
Team. Auch diese Herausforderung haben<br />
sie gemeistert und am Ende Bronze<br />
geholt.<br />
„Die EM in Berlin wareine sehr gelungene<br />
Veranstaltung: Die Leistung der Athleten,<br />
das Event einschließlich der Siegerehrung<br />
am Breitscheidplatz und das sehr<br />
faire Berliner Publikum –alles passte.<br />
Das hat der Leichtathletik gutgetan“,<br />
meint Müller.Auch der Heimvorteil habe<br />
den Medaillenregen etwas ergiebiger<br />
ausfallen lassen. In gut zwei Wochen<br />
packt Müller schon wieder seine Sachen<br />
für „Berlin fl<br />
iegt“ am Brandenburger Tor<br />
und das ISTAFinBerlin. Nächstes großes<br />
Ziel: 2019 die WMinKatar. Und natürlich:<br />
Olympia 2020 in Tokio.<br />
Bettina Goczol<br />
So jubelten Rebekka Haase, Lisa Marie Kwayie, Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto<br />
(Deutschland) bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018. Foto: imago/Sebastian Wells
22 LEBEN &WISSEN<br />
Gehaltvolle Lektüre: Im Bücherregal des Klosterladens konkurriert der Gin u.a. mit der Bibel um Aufmerksamkeit.<br />
Foto: Ulrich Traub<br />
Mission Gin<br />
Kontemplation und Unternehmergeist: Der Zisterzienserpater Dr. Justinus C.<br />
Pech kreiert für das Kloster Stiepel ein hochprozentiges Produkt.<br />
Die Wallfahrtskirche St. Marien ist die<br />
Keimzelle des Klosters, sie datiert aus dem<br />
frühen 20. Jahrhundert. Die Klostergebäude<br />
wurden erst ab 1988 erbaut.<br />
Ein hochprozentiger Tropfen im Habit<br />
der Zisterzienser? Was zunächst<br />
ungläubiges Kopfschütteln auslösen<br />
mag, ist kein plumper Marketing-<br />
Gag und schongar keine provokante<br />
Grenzüberschreitung. Das schwarzweiße<br />
Etikett tragen die Flaschen<br />
dieses Gins aus gutem Grunde.Seine<br />
Heimat ist ein Kloster.<br />
Eine starke Kombination für<br />
einenstarken Wirtschaftsraum<br />
Mit der Wirtschaftskombi<br />
auf direktem Weg zu<br />
Ihrer Zielgruppe in<br />
Nordwestdeutschland<br />
Bis zu<br />
179.000 Exemplare<br />
(Gesamtauflage)<br />
Beratung:<br />
Frank Micheel<br />
Tel. 0251/690-916161<br />
Lars Normann<br />
Tel. 0251/690-916162<br />
Nordhorn<br />
Coesfeld<br />
Papenburg<br />
Meppen<br />
Lingen<br />
Rheine<br />
MÜNSTER<br />
Wangerooge<br />
NORDRHEIN-<br />
WESTFALEN<br />
OLDENBURG<br />
OSNABRÜCK<br />
Delmenhorst<br />
BREMERHAVEN<br />
FLENSBURG<br />
BREMEN<br />
Minden<br />
BIELEFELD<br />
Verden<br />
SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN<br />
HAMBURG<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Hameln<br />
HANNOVER<br />
Einbeck<br />
KIEL<br />
GÖTTINGEN<br />
LÜBECK<br />
LÜNEBURG<br />
WOLFSBURG<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
SCHWERIN<br />
Ohne Streuverluste ·Überregional ·Vorteilhafte Konditionen<br />
Pater Justinus präsentiert imKlosterladen stolz sein Erzeugnis.<br />
Alkohol und mönchisches Leben,<br />
das war selten ein Widerspruch.<br />
Schon der St.<br />
Galler Klosterplan aus dem<br />
Aahr J 814wies drei Brauereien<br />
auf. „Ich wollte ein Produkt kreieren,<br />
das zu uns passt, das es aber nicht schon<br />
in anderen Klöstern gibt“, berichtet Pater<br />
Dr. Justinus C. Pech, der mit 13Mitbrüdern<br />
im Zisterzienserkloster Stiepel im<br />
Bochumer Süden lebt, wo das Ruhrgebiet<br />
grün ist. „Ich trinkeselber gerneGin“, gesteht<br />
er,„waslag da näher,als sich an dieser<br />
Spirituose zu versuchen.“ Zumal Klöster<br />
jaauch Zentren des Kräuterwissens<br />
seien, fügt der Pater hinzu.<br />
Im Kloster Stiepel gibt es einen Kräutergarten<br />
und ein Gewächshaus, in dem Zutaten<br />
wie Basilikumund Zitronenmelisse<br />
gedeihen. Letztere verleiht dem ersten<br />
deutschen Kloster-Gin, der schon einen<br />
Nachfolger in Ettal gefunden hat, die ausgeprägt<br />
fruchtige Note. „Den Wacholder<br />
beziehe ich noch aus der Toskana“,informiert<br />
der Zisterzienser.Das Getreide, aus<br />
dem der Alkohol gewonnen wird, kommt<br />
aus der Mutterabtei Heiligenkreuz im<br />
Wiener Wald. „Dort wird die Landwirtschaft<br />
gerade auf biologischen Anbau<br />
umgestellt, wasfür ein hochwertiges Produkt<br />
wie unseren Gin nur gut sein kann.“<br />
Gebrannt werde ganz in der Nähe, denn<br />
das Kloster besitze keine Brennrechte.<br />
Klosterleben, Kontemplation sowie Gebet,<br />
und ein Trendgetränk, das es schon<br />
zu eigenen Gin-Bars gebracht hat, wie<br />
passt das abgesehen von persönlichen<br />
Vorlieben zusammen? „Ein unternehmerischer<br />
Impetus ist bei mir stark ausgeprägt“,<br />
räumt PaterJustinus ein. „Ich habe<br />
zunächst Betriebswirtschaft studiert,<br />
danach für Procter &Gamble gearbeitet<br />
und in Hamburgein Management-Unternehmen<br />
aufgebaut, das bis heute erfolgreich<br />
arbeitet.“ Nach der Promotion in<br />
Wirtschaftsethik habe er Antworten auf<br />
die Frage „Für was will ich arbeiten, für<br />
was mein Leben hingeben?“ gesucht.<br />
Deshalb hätteersichder Theologie zugewandt.<br />
„Schließlich ist die Katholische<br />
Kirche ja auch so etwas wie ein Marktführer<br />
und kann Wirtschaftskompetenz gebrauchen“,<br />
meint der vielseitig Gebildete.<br />
2006 trat er der Ordensgemeinschaft<br />
der Zisterzienser in Heiligenkreuz bei.<br />
Studien in Frankfurt und Rom schlossen<br />
sich an.<br />
Vor zweieinhalb Jahren wurde er nach<br />
Bochum versetzt, in Stiepel wurde ein<br />
Ökonom gebraucht. Der Gin ist Justinus‘<br />
erster Coup. „Wir möchten damit Leute<br />
ansprechen, die bislang keine Notiz von<br />
unserem Kloster und dem, was dort geschieht,<br />
genommen haben.“ Der Klosterladen<br />
solle Anlaufziel für einen neuen<br />
Kundenstamm werden –mit dem Gin als<br />
hochprozentigem Köder.<br />
„Die Besucher werden dann feststellen,<br />
dass es Mönche nicht nur im Kino gibt.“<br />
Der Zisterzienser ist zuversichtlich, dass<br />
man mit den Kunden ins Gespräch käme,<br />
sie Fragen stellten und sich vielleicht<br />
auch für den Glauben öffnen würden.<br />
Wieverläuft denn die Mission Gin? „Erste<br />
Erfahrungen sind durchaus positiv,resümiert<br />
der Paterund fügt hinzu, dass vor<br />
ein paar Tagen sogar der örtliche Rewe-<br />
Markt angefragt habe, ob er den Gin ins<br />
Programm nehmen dürfe.„Und Sie glauben<br />
doch nicht, dass ich mich damit zufriedengebe?“,<br />
fragt der selbstbewusste<br />
Marketing-Pater rhetorisch. „Aktuell<br />
denke ich über ein eigenes Tonic nach.“<br />
Irgendwie konsequent.<br />
Auch wenn der umtriebige Professor für<br />
Fundamentaltheologie gerade mal keine<br />
Trend-Getränke mixt, kommt keine Langeweile<br />
auf. Aktuell wirkt Pater Justinus<br />
als Lehrstuhlvertreter für Dogmatik und<br />
Dogmengeschichte an der Bochumer<br />
Ruhr-Uni und unterrichtet an der Handelshochschule<br />
in Leipzig künftige Führungskräfte.<br />
„Ich gehe dahin, wo dieKirchenicht mehr<br />
unbedingt Einfl<br />
uss hat“, erklärt der gebürtige<br />
Frankfurter, der zudem Gründer<br />
und Direktor des Bochumer Instituts für<br />
Führungsethik ist. Zurzeit beschäftigen<br />
ihn besonders die ethischen Fragen im<br />
Zusammenhang mit der Künstlichen Intelligenz.<br />
Das Bochumer Kloster, dessen Bekanntheitsgrad<br />
der Zisterzienser gerade steigert,<br />
geht übrigens auf den ersten Ruhr-<br />
Bischof zurück. Kardinal Franz Hengsbach<br />
wünschte sich ein geistliches Zentrum<br />
in der Region. In diesem Jahr feiern<br />
die Mönche dort den 30. Geburtstag ihres<br />
Klosters, das rund um die einzige Marien-Wallfahrtskirche<br />
des Bistums erbaut<br />
worden ist. Ob die Mönche wohl mit<br />
ihrem „Monastic Dry Gin“ anstoßen?<br />
ww<br />
w w.kloster-stiepel.org<br />
Ulrich Traub
LEBEN &WISSEN 23<br />
Eine Reise für Schlafwandler<br />
Das Theater Titanick präsentiert imSeptember sein Projekt „TraumWelten“ in der ehemaligen Eissporthalle<br />
in Münster. Den Zuschauer erwarten betörende Bilder in einer grotesk aufgesägten Betonlandschaft.<br />
Einen ersten Eindruck von seinen „TraumWelten“ vermittelte das kreative Ensemble während einer Pressekonferenz im Mai in der ehemaligen Eissporthalle.<br />
Fotos: Gunnar A. Pier<br />
Vor fast einem Jahr erging es Uwe<br />
Köhler wie so vielen Besuchern der<br />
„Skulptur-Projekte“ in Münster. Er<br />
musste erst lange anstehen, und als<br />
er endlich imInnern der von Pierre<br />
Huyghe mit einer Installation bespielten<br />
ehemaligen Eissporthalle<br />
an der Steinfurter Straße stand, war<br />
er „vollkommen baff“.<br />
Hier müsste man auch mal<br />
was machen“, schoss es<br />
Köhler durch den Kopf.<br />
Und soist es ein großes<br />
Glück, dass der künstlerische<br />
Leiter des Theaters Titanick vorMonaten<br />
tatsächlich das Angebot erhielt,<br />
mit seinem 20-köpfigen Team in der Halle<br />
ein Projekt zu realisieren. „TraumWelten“<br />
wird esheißen. Die Premiere ist am<br />
6. September.<br />
Skurrile Wesen tapsten zur Vorstellung<br />
des Projektes kürzlich schon mal durch<br />
die in Kunstnebel gehüllteMoränenlandschaft<br />
im Innern der Halle. Diese soll sich<br />
im September laut Köhler „clean und<br />
archaisch“ präsentieren. Und in Dunkelheit<br />
gehüllt. Schließlich wird sie dann<br />
einensiebenStationen umfassenden Parcoursbeherbergenund<br />
vonverwunschenen<br />
Gestalten wie Erdfrau und Embryo,<br />
Hirsch-Lude, Fischfrau und anderen bevölkert<br />
sein.<br />
„In ,TraumWelten’, so Köhler, „wird der<br />
Zuschauer in den Zustand eines Schlafwandlers<br />
versetzt“ –inspiriert von den<br />
mittelalterlichen Jenseits-Visionen des<br />
Malers Hieronymus Bosch oder groteskenBildern<br />
der FamilieBreughel. Köhler<br />
spricht von einem „Notturno mit Sogkraft“<br />
und verspricht „sehr mystische,<br />
sehr sinnliche Bilder“.<br />
Werdie Titanicker kennt, weiß, dass weitere<br />
spektakuläre Elemente zuerwarten<br />
sind. Als da wären ein Feuerbaum und<br />
eine Brunnenanlage, eine Leiterkonstruktion,<br />
auf der ein Buckliger eine Frau<br />
freit. Ein Hirsch in roter Lackhose hockt<br />
auf einem Hochsitz und bläst das Alphorn.<br />
„Anziehung und Ablehnung“,<br />
INFOS<br />
Zehn Vorstellungen des Stückes<br />
„TraumWelten“ mit je 300 Besuchern<br />
sind in der Eissporthalle an<br />
der Steinfurter Straße in Münster<br />
geplant. Die Vorstellungen finden<br />
am 6. (Premiere), 7. und 8.sowie<br />
am 14. und 15. September statt –<br />
jeweils um 18 und um 21 Uhr.<br />
Tickets zum Preis von 18, ermäßigt<br />
12 Euro, gibt es im Internet.<br />
nennt Köhler als gestalterisches Prinzip:<br />
„Das Hässliche entpuppt sich als anziehend,<br />
das Haarsträubende als harmonisch.“<br />
Heijo Bierbaum, Eigentümer des Eissporthallengeländes<br />
und Fan der Titanicker,<br />
zeigte sich erfreut, dass das Projekt<br />
(in Kooperation mit dem Theater im<br />
Pumpenhaus und unterstützt von der<br />
Stadt Münster und den Stadtwerken)<br />
noch einmal Installationskunst in die Eissporthalle<br />
bringt.<br />
Mittedes nächsten Jahressolldas Gebäude<br />
dann endgültig abgerissen werden.<br />
Nicht nur Clair Howells, die Leiterin des<br />
Theaters Titanick, ist darumfroh, „sie mit<br />
unserem Team im September noch einmal<br />
bespielen zu dürfen“. Die Halle mit<br />
dem grotesk aufgesägten Betonboden, so<br />
Howells, biete eine „hervorragende<br />
Landschaft für unsere Bilder“.<br />
Damit das Theater Titanick hier spielen<br />
kann, musste das Team allerdings „bei<br />
null anfangen“.<br />
Sämtliche Genehmigungsverfahren in<br />
Sachen Statik und Sicherheit mussten<br />
neu gestellt werden, erzählt Köhler. Alle<br />
Anträge mussten zum Bauordnungsamt.<br />
Inzwischen laufen in der Eissporthalle<br />
längst die letzten Vorbereitungsarbeiten<br />
für das große Ereignis.<br />
Petra Noppeney<br />
Mystische Bilder erwachen in „TraumWelten“<br />
zum Leben.<br />
Mit „Alice“ ganz vorn<br />
Titanick erreichte auf seiner Tournee im vergangenen Jahr 45 000 Zuschauer.<br />
Die Aufbauarbeiten für die Inszenierung des Theaters Titanick<br />
laufen auf Hochtouren.<br />
Foto: Wilfried Gerharz<br />
Das Theater Titanick hat auf<br />
seiner Tournee 2017 bei 29<br />
Open-Air-Inszenierungen<br />
45 000 Zuschauer in Spanien,<br />
Frankreich, Niederlande<br />
und Deutschland erreicht.<br />
Münster erlebte am 11. Mai 2017 die<br />
Welt-Premiere der Produktion „Alice on<br />
the Run“. Insgesamt sahen 7500 Zuschauer<br />
die zehn Aufführungen am Hafen.<br />
Eine Woche später gewann Titanick<br />
damit einen ersten Preis: Das Publikum<br />
beim Internationalen Theaterfestival in<br />
Holzminden wählte „Alice“ zur besten<br />
Aufführung. Ende Juni 2017 ging es zum<br />
ersten Auslands-Auftritt nach Spanien.<br />
2000 Zuschauer feierten die Aufführungen<br />
auf dem historischen Plaza Santa<br />
Ana im Herzen von Las Palmas. Kein<br />
Wunder also, dass die Einladung für<br />
„Alice on the Run“ zum größten Straßentheater-Festival<br />
in Aurillac folgte.<br />
Die Stadt in der Auvergne istdas „Mekka“<br />
des Open-Air-Genres, das in Frankreich<br />
„Festival des arts de la rue“ genannt wird<br />
–Festival der Künste auf der Straße. 15<br />
Gruppen werden zum sogenannten<br />
„In“-Programm eingeladen und weitere<br />
600 Gruppen präsentieren sich im<br />
„Off“-Programm. Viele Veranstalter aus<br />
der ganzen Welt kommen, umdie Produktionen<br />
zusichten. Um „Alice on the<br />
Run“ zu sehen, kamen am ersten Abend<br />
3000 Zuschauer, und da es sich als Geheimtipp<br />
herumsprach waren amzweitenAbend<br />
4000 Zuschauer anwesend. Es<br />
wurden Einladungen zu Festivals in<br />
Polen, Niederlande, Frankreich, Portugal,<br />
Deutschland und Chile ausgesprochen.<br />
Auch mit dem Projekt „Firebirds“ warTitanickauf<br />
mehreren Festivals präsent. In<br />
Deventer war dieser Flugkunstwettbewerb<br />
der Höhepunkt des Festivals „Deventer<br />
op Stelten“.
24 LEBEN &WISSEN<br />
30 ratternde Webstühle<br />
geben den Tonan<br />
Das Bocholter Textilmuseum wurde runderneuert und lädt zu einer Reise in die Hochzeit der Weber ein.<br />
Bis zum 7. Oktober werden in einer Sonderausstellung die deutschen Strumpfdynastien vorgestellt.<br />
Arbeiten wie Arno Sendner –esgibt<br />
vermutlich viele Textilarbeiter, die<br />
gern mit ihm tauschen würden. Kein<br />
Akkord am Webstuhl mehr,„kein Alltagsstress“,<br />
wie er selbst sagt. Stattdessen<br />
die Chance, alte Kostbarkeiten<br />
der Industriegeschichte instandzuhalten<br />
und Museumsgästen zu zeigen,<br />
wie ein Weber vor 100 Jahren<br />
gearbeitet hat. Seit ein paar Wochen<br />
macht Sendner das noch lieber als<br />
sonst. An manchen Tagen dürfte er<br />
sich im von Grund auf modernisierten<br />
Bocholter Textilmuseum sofühlen,<br />
als sei er Teil einer Zeitreise, die<br />
den Besucher in die vergangene Welt<br />
der Textilarbeiter führt.<br />
Mächtige Dampfmaschinen gehören ebenfalls zuden Exponaten<br />
des Textilmuseums.<br />
Foto: FoMa Witten/Erhard Dauber<br />
„Maschen –Mode –Macher“: Diesen Titel trägt eine Sonderausstellung, die noch bis zum 7. Oktober zu sehen ist.<br />
Wochenlang hat das<br />
Team des zum Landschaftsverband<br />
Westfalen<br />
Lippe gehörenden<br />
Museums überlegt,<br />
wie es die in die Jahre gekommene<br />
Ausstellung so umgestalten kann, dass<br />
der Besucher den Eindruck hat, einzutauchen<br />
in eine Zeit, in der Westfalen noch<br />
einer der bedeutendsten Schauplätze der<br />
Textilindustrie war. Herausgekommen ist<br />
dabei ein Museum, dessen Gäste nicht<br />
auf Vitrinen und Maschinen hinter Absperrbändern<br />
schauen. Stattdessen können<br />
sie sich zwischen den Webstühlen bewegenund<br />
Garnrollen betrachten, die in<br />
der Zeit um 1900 ausschließlich<br />
von Frauen<br />
aufgespult wurden.<br />
Martin Schmidt hat<br />
die Stechuhr und das<br />
dunkle Regalmit den<br />
grau eingefassten<br />
Stuhlbüchern schon<br />
mehrere Tausend<br />
Male gesehen. Die<br />
Bücher faszinieren<br />
den wissenschaftlichen<br />
Referenten des<br />
Hauses trotzdem immer<br />
noch. „Darin<br />
musste der Arbeiter vermerken, wie lange<br />
er an den Webstühlen gearbeitet hat“,<br />
erklärt Schmidt. Der Meister kontrollierte<br />
die Bücher. Und wenn der Weber<br />
fahrlässig einen Schaden verursacht<br />
hatte, mussteermit empfindlichen Lohneinbußen<br />
rechnen. „Wenn ein Lederriemen<br />
riss –dafür konnte er nichts. Wenn<br />
er aber den Stuhlbeschädigte, dann hatte<br />
er ein Problem.“<br />
Viele Museumsgäste lieben esganz besonders,<br />
sich im Bürodes Meisters aufzuhalten.<br />
Bewusst erhöht befindet es sich<br />
an der Stirnseite der Werkshalle –mit<br />
freiem Blick auf alle Webstühle und auf<br />
die Frauen, die in der Spulerei ihr Geld<br />
verdienten. „Er war ineiner nicht beneidenswerten<br />
Situation“, findet Schmidt.<br />
Als Bindeglied zwischen Unternehmern<br />
und Arbeitern gehörteerzukeiner Gruppe.<br />
Der Unternehmer verlangteEffizienz,<br />
und der Weber wiederumwusste, dass er<br />
unter ständiger Beobachtung stand.<br />
Sendner hat mittlerweile den sechsten<br />
Webstuhl eingeschaltet und beobachtet,<br />
wie die Webschützen durch die aufgespannten<br />
Fäden jagen. Schmidt mustert<br />
derweil seine Gäste, die so reagieren, wie<br />
er es erwartet hat. Der Lärm hat noch keinen<br />
Besucher unberührt gelassen. „Und<br />
den erzeugen gerade mal sechs Webstühle.<br />
Stellen Sie sich vor, dass wir alle 30<br />
einschalten“, versucht sich der 50-Jährige<br />
in dem Geräuschgemenge aus rhythmischen<br />
Hammerschlägen und ratternden<br />
Antriebswellen Gehör zu verschaffen.<br />
„In großen Betrieben standen bis zu<br />
300 Stühle.“<br />
Viele Besucher beeindruckt die Geschwindigkeit,<br />
mit denen an den Webstühlen<br />
neue Geschirrtücher, Tischdecken<br />
und Meterware entstehen. „Geschwindigkeit?“<br />
Sendner schürzt ironisch<br />
die Lippen. „Moderne Webstühle<br />
schaffen heutebis zu 1500 Schuss die Minute.<br />
Der hier“ –der Museumsweber deutet<br />
auf ein schwarz glänzendes Gerät –<br />
„schafft gerade mal 80 Schuss die Minute.<br />
Und der“ – Sendner wendet sich<br />
einem Stuhl aus den 1970er Jahren zu –<br />
„immerhin schon 380 Schuss die Minute.“<br />
Der Beruf des Webers war inder Textilbranche<br />
finanziell einträglich und anspruchsvoll.<br />
„Ein Weber musstehochkonzentriert<br />
sein, viel von Mechanik verstehen<br />
und obendrein über ein gutes mathematisches<br />
Verständnis verfügen“, sagt<br />
Schmidt. Wer zeitgleich an mehreren<br />
Stühlen arbeiten musste, konntesich Unaufmerksamkeiten<br />
nicht leisten. Der Bocholter<br />
zeigt auf ein Loch in einem Drahtgefl<br />
echt, das an einem Webstuhl befestigt<br />
ist. „Sehen Sie das? Das ist von einem<br />
Webschützen durchschossen worden.“<br />
Die offenliegendenZahnräder hätten den<br />
Webern zum Verhängnis werden können.<br />
Museumsweber Arno Sendner überprüft die Maschine, an der mit großer Geschwindigkeit<br />
Fäden aufgewicklt werden.<br />
Foto: ash<br />
„Wenn man da mit seinem Ärmel hereingeraten<br />
wäre...“ Schmidt muss den Satz<br />
nicht beenden.<br />
Arno Sendner hat unterdessen einen<br />
Webstuhl eingeschaltet, der die meisten<br />
Besucher besonders beeindruckt. Gesäumt<br />
voneinem dezenten Waffelmuster,<br />
entsteht exakt in der Mitteein Schriftzug<br />
in Jacquardart. Für das Weinblatt und<br />
den Schriftzug „Gruß aus Bocholt“ darüber<br />
bewegen sich 1100 aneinanderhängendeKarten<br />
auf den Webstuhl zu. „Jede<br />
Karte steht für einen Schuss“, erklärt<br />
Schmidt. Filigrane Arbeit, die später im<br />
Museumsshop zu kaufen ist.<br />
In einer durch eine Zwischenwand von<br />
der Werkshalle getrennten Nische<br />
schnüffeln viele Besucher automatisch<br />
und schauen auf die beiden Plumpsklos<br />
und das lange Waschbecken mit mehreren<br />
Wasserhähnen davor. Und wenn<br />
Schmidt dann noch erzählt, dass Sozialräume<br />
in dieser Ausstattung bis in die<br />
1960er Jahreinalten Fabriken üblich waren,<br />
dann genießen es die meisten seiner<br />
Zuhörer,sich im Hier und Jetzt zu befinden.<br />
Alte Industrietechnik ist faszinierend.<br />
Annegret Schwegmann<br />
TEXTILMUSEUM<br />
Kontaktdaten: LWL-Industriemuseum, TextilWerk Bocholt<br />
Adressen: Weberei, Uhlandstraße 50; Spinnerei, Industriestraße<br />
5, Bocholt<br />
Telefon 028 71/2 16 11 70<br />
Sonderausstellung: Noch bis zum 7. Oktober zeigt das<br />
Museum in der Spinnerei die Ausstellung „Maschen –<br />
Mode –Macher. Deutsche Strumpfdynastien“.<br />
Dazu schreibt der Landschaftsverband als Träger des<br />
Museums:<br />
„Zwischen verführerischem Nylon und bequemer Tennissocke<br />
liegen Welten, und doch haben beide vieles gemeinsam.<br />
Mit mehr als 800 Exponaten lädt die Schau in<br />
der Spinnerei zueiner Entdeckungsreise indie Welt der<br />
Strümpfe und ihrer Produktion ein.“<br />
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen<br />
10 bis 18 Uhr.<br />
www.lwl.org
Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Planen-Bauen-Ansiedeln<br />
Industrie &Gewerbeflächen<br />
Emstek<br />
Salzbergen<br />
Neuenkirchen-<br />
Vörden<br />
Bramsche<br />
Osnabrück<br />
Greven<br />
Hasbergen<br />
Borken<br />
Münster<br />
Beckum<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Eine Gemeinschaftsbeilage von:<br />
Das Münsterland bietet alle Möglichkeiten eines zukunftsorientierten Standortes. In<br />
zentraler Lage inEuropa, grenznah zu den Niederlanden gelegen, stimmen die Voraussetzungen<br />
für ein effektives Wirtschaften und Arbeiten. 400 Gewerbeflächen sind in der<br />
Region optimal angeschlossen.<br />
Die Gewerbeflächenbörse Münsterland bietet auf einen Klick eine effektive und<br />
transparente Möglichkeit der Angebotskommunikation:<br />
- Verfügbarkeit.<br />
- Größe und Lage.<br />
- Infrastruktur.<br />
- Planungsrecht.<br />
- Grundstückspreise.<br />
- Zuständige Ansprechpartner bei den Städten und Gemeinden.<br />
- Ergänzt werden diese Angaben um Karten und Bilder vom Standort und der Kommune.<br />
Das alles bietet die Gewerbeflächenbörse Münsterland aufeinen Blick. Darüber hinaus ist<br />
sie andas überregionale Gewerbeflächenportal GERMAN.SITE von NRW.INVEST angebunden.<br />
Gewerbeflächenbörse auf einen Klick: www.gewerbeflaechen-muensterland.com<br />
www.muensterland.com<br />
www.gewerbeflaechen-muensterland.de
2 INDUSTRIE- &GEWERBEFLÄCHEN<br />
AirportPark FMO –optimaler Absatz- und<br />
Wirtschaftsstandort für Nordwesteuropa<br />
Unser Standort –Ihr Erfolg:<br />
Telefon 02571-944780<br />
www.airportparkfmo.de<br />
Das Münsterland<br />
gezielt imBlick<br />
Die Region erfreut sich großer Beliebtheit /<br />
Gewerbeflächen werden knapp<br />
Klaus Ehling.<br />
Das Münsterland erfreut sich großer<br />
Beliebtheit –auch bei Unternehmen.<br />
Entsprechend rege ist die Nachfrage<br />
nach Gewerbefl<br />
ächen.<br />
Zur aktuellen Situation in der<br />
Region sprach PeterImkamp<br />
mit Klaus Ehling, Vorstand<br />
des Münsterland e.V..<br />
Die Wirtschaftbrummt aktuell. Hat<br />
das auch Auswirkungen auf die<br />
Nachfrage nach Industrie- und Gewerbefl<br />
ächen inder Region?<br />
Klaus Ehling: Aufjeden Fall.Viele Städte<br />
und Kommunen haben ihrekommunalen<br />
Gewerbefl<br />
ächen ganz oder zu großen<br />
Teilen vermarktet und können Anfragen<br />
von Investoren häufig nicht mehr bedienen.<br />
Neben der guten konjunkturellen<br />
Lage motivieren auch die niedrigen Zinsen<br />
die Unternehmen zum Kaufen und<br />
Bauen. Dass viele Investoren bei ihrer Suche<br />
nach Industrie- und Gewerbefl<br />
ächen<br />
sehr gezielt auch im Münsterland unterwegs<br />
sind, zeigen die Gespräche, die die<br />
Partneraus der Region bei der vergangenen<br />
Expo Real in München, der größten<br />
Fachmesse für Immobilien und Investitionen<br />
in Europa, geführt haben.<br />
Natürlich kommen beim ersten Gedankenandas<br />
Münsterlandschnell idyllische<br />
Fahrradwege, schöne Landschaften oder<br />
die westfälischeKücheinden Sinn. Aber<br />
immer mehr Investoren wissen auch,<br />
dass uns eine hohe Branchenvielfalt und<br />
eine kleinteilige, mittelständische Struktur<br />
zu einem starken Wirtschaftsstandort<br />
machen, der das Zuhause von zahlreichen<br />
Weltmarktführern ist. Damit das<br />
auch so bleibt, muss die Region für ansiedlungswillige<br />
Unternehmen für ausreichende<br />
Gewerbefl<br />
ächen<br />
sorgen.<br />
Foto: Maren Kuiter<br />
Boden wird –insbesondere<br />
in den großen Städten<br />
und deren „Speckgürteln“<br />
–zueinem immer kostbareren<br />
Gut. Neue Gewerbeflächen<br />
konkurrieren da<br />
mit dem Wohnbau und<br />
auch dem Natur- und Umweltschutz.<br />
Wie sieht die<br />
Situation im Münsterland<br />
aus?<br />
Klaus Ehling: Das betrifft<br />
im Münsterland nicht nur die Speckgürtelder<br />
größeren Städte, sondern die ganze<br />
Region. In ländlichen Gebieten ist Boden<br />
ebenfalls Mangelware. Das hören wir<br />
von vielen Städten und Gemeinden im<br />
Münsterland. Genau wie in anderen Regionen<br />
bestimmen natürlich rechtliche<br />
Vorgaben wie zum Beispiel der Regionalplan<br />
die Ausweisung neuer Wohn- und<br />
Gewerbeschwerpunkte. Hinzu kommen<br />
die Ausweisungen der Kommunen im<br />
Rahmen der Bauleitplanung sowie weiterer<br />
Fachplanungen, die schwer beziffert<br />
werden können.<br />
Der Boden als Schutzgut steht insofern<br />
immer in Konkurrenz zu Bauvorhaben,<br />
auch wenn –aus gutemGrund –für jede<br />
gewerblich ausgewiesene Fläche eine<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen<br />
werden muss. In diesem Interessenkonfl<br />
ikt muss für alle eine zufriedenstellende<br />
Lösung gefunden werden.<br />
Denn grundsätzlich kann eine Region<br />
nur dann prosperieren, wenn sie über<br />
ausreichend Gewerbefl<br />
ächenund Industriestandorte<br />
verfügt. Die Neuausweisung<br />
vonGewerbefl<br />
ächen ist daher ein Thema,<br />
das man langfristig anpacken und konkret<br />
bei Politik und Landesregierung ansprechen<br />
muss.<br />
Kann die augenblickliche Nachfrage<br />
durch bestehende und geplante<br />
Industrie- und Gewerbegebiete gedeckt<br />
werden?<br />
Klaus Ehling: Nein, bei weitem nicht.<br />
Man muss hier auch unterscheiden zwischen<br />
den mit einem langen zeitlichen<br />
Vorlauf planerisch ausgewiesenen Flächen<br />
und den tatsächlich auf dem Markt<br />
verfügbarenFlächen.Hier klafft eine große<br />
Lücke, die beispielsweise dadurch zustande<br />
kommt, dass Privateigentümer<br />
ihre Flächen nicht für Gewerbeansiedlungen<br />
freigeben.<br />
Umweltfreundliche Möglichkeiten<br />
wie etwa Fernwärmeanschluss, ressourcenschonendeVerrieselungvon<br />
Niederschlägen oder verbrauchsoptimierte<br />
Straßenbeleuchtung sind<br />
Möglichkeiten, die Natur zu schonen,<br />
aber auch Betriebskosten zu<br />
begrenzen. Gibt es viele Beispiele<br />
wie etwa imKonzept des Airport-<br />
Parks FMO inder Region?<br />
Klaus Ehling: Einumfassendes Beispiel<br />
Gefragt sind Gewerbeflächen im Münsterland. So sind etwa große Bereiche des AirportPark FMO bereits erfolgreich<br />
vermarktet. Weitere großflächige Ansiedlungsmöglichkeiten sind dort bereits in der Planung.<br />
ist das deutsch-niederländische Förderprojekt<br />
WiEfm –Wärme in der Euregio.<br />
Hier geht es darum, konkrete Pläne für<br />
eine effiziente Erzeugung, Verteilung<br />
und Nutzung von Wärme zu entwickeln<br />
–inWohn- und Gewerbegebieten gleichermaßen.<br />
Dafür arbeiten die Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
der<br />
Kreise Borken (WFG), Coesfeld (wfc)<br />
und Steinfurt (WESt) mit der niederländischen<br />
Hochschule Saxion aus Enschede<br />
und der Fachhochschule Münster sowie<br />
der Abfallwirtschaftsgesellschaft des<br />
Kreises Warendorfund dem niederländischen<br />
Unternehmen kiEMT zusammen.<br />
Erste Pläne zur Umsetzung gibt es zum<br />
Beispiel im Neubaugebiet Am Überweg<br />
in Schöppingen, an vier Schulen in Senden<br />
und bei einigen Unternehmen wie<br />
der Parador GmbH und der Weilerwärme<br />
eG. WeitereKonzeptewären wünschenswert,<br />
da sie von ansiedlungswilligen<br />
Unternehmen geschätzt werden und der<br />
Region und ihrer Vermarktung zu Gute<br />
kommen.<br />
Das Münsterland erfreut sich als<br />
Touristenziel stetig steigender Bedeutung.<br />
Wie sieht esbei Unternehmen<br />
und Betrieben aus, gibt es regen<br />
Zuzug in die Region?<br />
Klaus Ehling: Auf jeden Fall. Was auch<br />
die Tatsache zeigt, dass es aktuell kaum<br />
verfügbare Gewerbefl<br />
ächen im Münsterland<br />
gibt. Die geringe Arbeitslosenquote<br />
in unserer Region, zugleich die niedrigste<br />
in ganz NRW, spricht Bände. Unter vier<br />
Prozent sind es im gesamten Münsterland,<br />
in Teilregionen sogar unter drei<br />
Prozent.<br />
Das Münsterland trägt wesentlich zur<br />
Wirtschaftskraft des Landes bei. So ist<br />
das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner<br />
(BIP) ausgehend vomJahr 2006 bis 2015<br />
um 22 Prozent angestiegen –und diese<br />
positive Entwicklung ist ausnahmslos in<br />
allen Kreisen und der Stadt Münster zu<br />
verzeichnen. Dies zeigt die dynamische<br />
und innovative Wirtschaftsstruktur im<br />
Münsterland.<br />
Wie lässt sich die Attraktivität weiter<br />
steigern?<br />
Klaus Ehling: Wirmüssen das Münsterland<br />
als Region vermarkten, in der es sich<br />
lohnt zu arbeiten, aber vor allem in der<br />
es sich lohnt zu leben. UnsereLebensqualität<br />
hier ist immenshoch, das wollen wir<br />
nach außen tragen und eine emotionale<br />
Bindung schaffen. Damit die Region im<br />
Wettbewerb besser wahrgenommen<br />
wird, entwickelt der Münsterland e.V.gemeinsamen<br />
mit Partnern zurzeit eine<br />
Marke, die die Identität des Münsterlandes<br />
auf den Punkt bringt und mit verschiedenen<br />
Projekten unter anderem<br />
Fachkräfte ansprechen möchte.<br />
Ein weiteres Thema, das für Unternehmen<br />
sehr wichtig ist, ist die Anbindung<br />
an das Glasfasernetz. Das Münsterland<br />
gilt hier als Vorzeigeregion, denn es steht<br />
bei den Anschlüssen an das Glasfasernetz<br />
deutlich besser da als fast alle anderen<br />
Regionen in Deutschland. Aktuellstarten<br />
an vielen Stellen die Glasfaseranbindungen<br />
inden Außenbereichen.<br />
DER PLATZ<br />
FÜR IHRE VISIONEN<br />
GEWERBEGEBIET<br />
OBERE BREDE AN DER A2<br />
Der Standort für<br />
Zukunft, Technologie<br />
und Innovationen<br />
Gewerbegrundstückebis<br />
zu 9.300 m²<br />
unmittelbare Nähe<br />
zur Autobahn A2<br />
Flächen für Gewerbe,<br />
Industrie und Handwerk<br />
flexibler Grundstückszuschnitt<br />
9 Hektar für den<br />
24-Stunden-Betrieb<br />
Lage direkt am<br />
Freizeitsee<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
in Sachen Wirtschaftsförderung:<br />
Anja Voigt |02521 29-162 |voigt@beckum.de<br />
Erkunden Sie den virtuellen WissenschaftsPark:<br />
www.360.wissenschaftspark-osnabrueck.de
AirportPark FMO –optimaler Absatz- und<br />
Wirtschaftsstandort für Nordwesteuropa<br />
Unser Standort –Ihr Erfolg:<br />
Telefon 02571-944780<br />
www.airportparkfmo.de<br />
IMPRESSUM<br />
Beste Möglichkeiten für Neuansiedlungen<br />
und Erweiterungen von<br />
Unternehmen bietet das Münsterland.<br />
Wo? Das zeigt die Gewerbefl<br />
ä-<br />
chenbörse Münsterland auf einen<br />
Blick –und noch weitaus mehr.<br />
Denn die Gewerbefl<br />
ächenbörse bildet 400 verfügbare Flächen in der gesamten<br />
die Business-Standorte nicht nur Region sind aktuell in der Gewerbefl<br />
ä-<br />
auf Gewerbegebietsebene<br />
ab,<br />
sondern parzellenscharf<br />
auf<br />
einer interaktiven<br />
Karte. Die<br />
Nutzer können<br />
Die Gewerbeflächenbörse zeigt auf, woFlächen<br />
im Münsterland verfügbar sind.<br />
Foto: Münsterland e.V.<br />
SONDERVERÖFFENTLICHUNG INDUSTRIE- &GEWERBEFLÄCHEN<br />
Aschendorff Medien GmbH &Co. KG<br />
An der Hansalinie 1, 48163 Münster,<br />
Telefon: 0251 690-0,<br />
Fax: 0251 690-80 48 01<br />
Anzeigenleitung:<br />
Marc Arne Schümann (Anschrift wie oben)<br />
Vermarktung: Frank Micheel, Lars Normann<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Claudia Bakker (Anschrift wie oben)<br />
Gestaltung/Titelseite: Lisa Stetzkamp<br />
Druck: Aschendorff Druckzentrum GmbH &Co. KG,<br />
An der Hansalinie 1, 48163 Münster,<br />
Telefon: 0251 690-0,<br />
Fax: 0251 690-215<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
Mitten im Grünen –und doch urban.<br />
Das Münsterland ist kreativ, innovativ<br />
und leistungsstark, kurzum: lebenswert.<br />
Neue Osnabrücker Zeitung GmbH &Co. KG<br />
Breiter Gang 10–16, 49074 Osnabrück<br />
V.i.S.d.P.: Ralf Geisenhanslüke<br />
Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />
MSO Medien-Service GmbH &Co. KG<br />
Große Straße 17–19, 49074 Osnabrück<br />
Geschäftsführer: Sven Balzer, Sebastian Koch<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Verantwortlich für Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />
Sven Balzer<br />
Redaktion:<br />
NOW-Medien GmbH &Co. KG,<br />
Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück<br />
www.diewirtschaft.noz.de<br />
3<br />
Wo ansiedeln<br />
und erweitern<br />
Gewerbeflächenbörse Münsterland bietet<br />
Informationen zu 400 Flächen in der Region<br />
die Suchkriterien<br />
wie Größe,<br />
Lage, Verkehrsanbindung,<br />
Preis und Verfügbarkeit<br />
nach ihren Bedürfnissen kombinieren.<br />
Eine Geosuche ist ebenfalls<br />
möglich. Zu jeder Parzelle gibt es eine<br />
Kurzinfo mit den Besonderheiten sowie<br />
ein Online-Exposé mit Kenndaten, Fotos,<br />
Linksund Ansprechpartnern zum Download<br />
in Deutsch und in Englisch. Rund<br />
chenbörse zu finden.<br />
Um die Attraktivität des Münsterlandes<br />
als Ansiedlungsstandort offensiv zu vermarkten,<br />
arbeiten der Münsterland e.V.,<br />
die Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
und Kommunen der vier Münsterland-<br />
Kreise und die Stadt Münster bei diesem<br />
Angebot zusammen. Sämtliche Kommunen<br />
des Münsterlands stellen ihre freien<br />
Flächen indas cloudbasierte System ein<br />
und aktualisieren die Daten regelmäßig.<br />
www.gewerbeflaechen-muensterland.de<br />
Mittelstand als<br />
starker Motor<br />
Münsterland ist eine lebenswerte Region<br />
mit starker Wirtschaft<br />
■ 1,6 Millionen Einwohner bewegen<br />
sich auf gut 5100 Quadratkilometern in<br />
einem Spannungsfeld zwischen Tradition<br />
und Moderne, Stadt und Land, Bodenständigkeit<br />
und innovativer Kraft,<br />
selbstbewusstem Lokalpatriotismus und<br />
internationaler Orientierung.<br />
Die Münsterländer sind tief mit ihrer Region<br />
verwurzelt. Hilfsbereit und gesellig<br />
pfl<br />
egen, erhalten und gestalten sie ihre<br />
Heimat mit viel Herz. Sie genießen ebenso<br />
wie Urlauber die hohe Aufenthaltsqualität<br />
der Orteund die Vielfalt der sie umgebenden<br />
Natur. Neue Herausforderungen<br />
packen sie ideenreich, flexibel und<br />
mit Freude an.<br />
Dabei treibt der Mittelstand als wirtschaftlicher<br />
Motor die Region konsequent<br />
an und hat zahlreiche Weltmarktführer<br />
hervorgebracht. Zuverlässigkeit<br />
und Bodenständigkeit kennzeichnen die<br />
heimischen Familienunternehmen, die<br />
an diesem starken Wirtschaftsstandort<br />
mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in<br />
NRW von knapp vier Prozent und einem<br />
hohen Bruttowertschöpfungszuwachs<br />
ihr Zuhause gefunden haben. Global erfolgreich,<br />
aber regional verbunden. Auch<br />
im Arbeitsalltag sind die Münsterländer<br />
geprägt von Tatkraft und dem Willen zu<br />
handeln, vom Mut, neue Wege zubeschreiten<br />
und Ideen umzusetzen –überlegt<br />
und nachhaltig, wie zum Beispiel die<br />
hohe Überlebensrate von Neugründungen<br />
zeigt. Nach fünf Jahren sind durchschnittlich<br />
42 Prozent der Gründer noch<br />
am Markt.<br />
Antreiber der Region ist auch die kreative<br />
und zukunftsorientierte Hochschullandschaft<br />
im Münsterland mit rund 65000<br />
Studenten. Nahezu alle Fachbereiche sehen<br />
es als eine zentrale Aufgabe, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft in der Region eng<br />
zu verzahnen und neue Forschungsergebnisse<br />
ganz konkret für die Weiterentwicklung<br />
von Produkten und Prozessen<br />
in den Unternehmen zu nutzen. Fachkräfte<br />
schätzen daher die starke Mittelstandsregion<br />
für die Individualität, Kreativität<br />
und Sicherheit ihres Arbeitsplatzes<br />
sowie die hohe Lebensqualität im Wechsel<br />
zwischen Stadt und Land.<br />
Wer imMünsterland lebt und arbeitet,<br />
profitiert zudem von der zentralen Lage<br />
in Europa, der Nähe zu den Niederlanden<br />
und der guten Verkehrsanbindung. Zu<br />
den Vorteilen der Infrastruktur im Münsterland<br />
gehört auch die nahezu fl<br />
ächendeckend<br />
guteAnbindung an das schnelle<br />
Internet. Das Münsterland gilt hier als<br />
Vorzeigeregion, denn es steht bei den Anschlüssen<br />
an das Glasfasernetz deutlich<br />
besser da als fast alle anderen Regionen<br />
in Deutschland. Dies gilt für Unternehmen<br />
ebenso wie für Haushalte. Aktuell<br />
starten an vielenStellen die Glasfaseranbindungen<br />
in den Außenbereichen.<br />
ecoparkbietet ideales Umfeld<br />
Dieser Name ist Programm: Derecoparkheißt<br />
nicht nur Park, erist auch einer. Der Gewerbeund<br />
Industriestandort mitten im Oldenburger<br />
Münsterlandbietet dank Gestaltung undPflege<br />
ein ideales Umfeld für gute Arbeit. Davon profitieren<br />
bereits mehr als 30 Unternehmen mit<br />
insgesamtetwa900 Mitarbeitern.<br />
Die Struktur der Firmen im 300 Hektar großen<br />
ecoparkist heterogen. Ob Produktion oder<br />
Dienstleistung, obLogistik oder Handwerk, ob<br />
drei Mitarbeiter oder 150 –der ecopark<br />
bietet allen wertvolleVorteile. Perfekt<br />
ist auch die Verkehrsanbindung zentral<br />
in der Metropolregion Nordwest<br />
an der Schnittstelle Nord/Süd (Hansalinie<br />
A1) und Ost/West (E233).<br />
Fünf Unternehmen bauen gerade<br />
am Standort. Eines vonihnen ist Agro<br />
World. Auf einem 10.000 Quadratmeter<br />
großen Grundstück errichtet<br />
der Logistiker aus den Niederlanden<br />
eine Crossdock-Kühlhalle mit Büros<br />
und Lkw-Waschanlage.<br />
Seit acht Jahren ist Agro World bereits<br />
am Standort präsent –ineinem<br />
Mietobjekt quasi am anderen Ende<br />
der Nord-Allee.„Der ecopark ist ideal<br />
für uns“, weiß Geschäftsführer Rogier<br />
Olde Meule somit aus Erfahrung.„Die Lage an<br />
der A1und an derE233 ist geografisch perfekt<br />
für den skandinavischen Markt.“<br />
Agro World wurde 1998 gegründet und hat<br />
mittlerweile Standorte auf beiden Seiten der<br />
niederländisch-deutschen Grenze inDeLutte<br />
Neubau für Showroomund Büros: DerFahrradproduzent HERCULES<br />
hat kürzlich im ecopark Richtfest gefeiert. Aufeinem 6000 m 2 großen<br />
Grundstück entstehen die Verwaltung und eine Glasfronthalle.<br />
und in Gildehaus sowie in Flensburg und eben<br />
im ecopark. Nachdem das Unternehmen mit<br />
dem Transport von Lebensmitteln erst im Regionalverkehr<br />
gestartet ist, sind esheute überwiegend<br />
internationale Fahrten. Aktuell besteht<br />
die Agro-World-Flotteaus mehr als 150 eigenen<br />
Transporteinheiten, zudem werden externe<br />
Logistikpartner beauftragt.<br />
Transportiert wird Fleisch aus Deutschland,<br />
aber auch aus England und Irland,aus Spanien,<br />
Frankreich und Benelux sowie aus Südamerika.<br />
Mit einem täglichen Umschlag von etwa 1400<br />
Paletten werde „der Neubau im ecopark unser<br />
wichtigster Standort“, sagt Rogier Olde Meule.<br />
Hier beschäftige Agro<br />
World inklusive der<br />
Fahrer demnächst etwa<br />
70 Personen.<br />
Einen Neubau errichtet<br />
auch Deutschlands<br />
zweitältester Fahrradproduzent.<br />
HERCULES<br />
baut im ecopark ein<br />
Verwaltungsgebäude<br />
und eine Glasfronthalle<br />
für eine Dauerausstellung.Komplettiertwird<br />
das Gebäude durch<br />
eine Werkstatt und ein<br />
Lager, aus dem künftig<br />
Messen und Veranstaltungen<br />
bedient werden.<br />
Kürzlich wurde<br />
Richtfest gefeiert, der<br />
Einzug ist für Mitte2019<br />
geplant.<br />
„Mit der neuen ZentralegebenwirderFirma<br />
HERCULES endlich wieder<br />
ein echtes Gesicht“,<br />
ist Geschäftsführer Bernard<br />
Meyer mächtig<br />
stolz auf das, was im<br />
ecopark entsteht. „Ich<br />
freue mich jetzt schon<br />
darauf, möglichst viele<br />
HERCULES-Fachhändler<br />
und solche, die es werden<br />
möchten, in unserer<br />
Dauerausstellung<br />
begrüßen zu dürfen.“<br />
Anzeige<br />
Der Neubau auf 6000 Quadratmetern ander<br />
ecopark-Allee entsteht unter der Leitung des<br />
Architekturbüros Wallraf und Partner aus Köln,<br />
Generalunternehmer Brüninghoff kommt aus<br />
dem münsterländischen Heiden. HERCULES<br />
produziertund vertreibt seit 1886 hochwertige<br />
Zweiräder.<br />
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung gilt<br />
HERCULES zudem alsVorreiter in der Herstellung<br />
von E-Bikes. Etwa 1000 Fachhändler vertreiben<br />
Blick über den Plan undindie Zukunft: Agro-World-Geschäftsführer<br />
Rogier Olde Meulezusammen mit UweHaring,PetraLampeund Sylvia<br />
Graepel (von links) aus der ecopark-Geschäftsstelle.<br />
die Produkte europaweit. Das Zentrallager verbleibt<br />
im mittelfränkischen Neuhof.Dortwar bis<br />
2007 auch die HERCULES-Verwaltungansässig.<br />
Neben der verkehrsgünstigen Lage und dem<br />
großen Flächenvorrat überzeugen im ecopark<br />
auch die AngeboteimBereich Mitarbeiterorientierung.<br />
Soerlaubt die Kita-Kooperation<br />
eine arbeitsplatznahe Betreuung<br />
vonKindernder auswärtigen Beschäftigten.<br />
Um den ecopark und seine besondere<br />
Qualität vorzustellen, besucht<br />
Geschäftsführer Uwe Haring regelmäßig<br />
die relevanten Messen –zum<br />
Beispiel im Oktober die EXPO REAL in<br />
München und im November die Zuliefermesse<br />
Maschinenbau FMB inBad<br />
Salzuflen. Zum Einsatz kommt auch<br />
dort jeweils das Tool GIS-Tours. Es<br />
schafftmit einem Klickden Überblick.<br />
Das interaktive Geo-Informations-System<br />
mit der spektakulären<br />
360-Grad-Perspektive aus 100 Meter<br />
Höhe hilftbeimVermarkten vonStandorten.<br />
„Die virtuelle Tour gehört mittlerweile<br />
zu jeder Präsentation“, sagt der ecopark-Geschäftsführer.„Ob<br />
vorOrt,auf Messen oder beim<br />
Kunden –die Stärken des Standorts lassen sich<br />
authentisch darstellen.“Somit sei das Tool auch<br />
und gerade für Multiplikatorenwie Makler und<br />
Entwickler sehr nützlich.<br />
Die Besonderheiten des Standorts werden<br />
natürlich auch unter www.ecopark.de dargestellt.<br />
Auch dort bieten die „Virtuelle Tour“ und<br />
„ecopark TV“ authentische Eindrücke. Sie belegen,<br />
dass der ecopark nicht nur Park heißt,<br />
sondernauch einer ist.<br />
Dasideale<br />
Umfeld.<br />
Unternehmerimecoparkwissen:<br />
Wo Mitarbeiter sich wohlfühlen, da<br />
leisten siegute Arbeit. Investieren<br />
auch Sie in ein gutes Umfeld–für Ihre<br />
Mitarbeiter undfür IhrUnternehmen.<br />
Im ecopark an der Hansalinie A1.<br />
ecopark –der Qualitätsstandort.
Ausgezeichnet mit dem niedersächsischen Staatspreis für Architektur. Die Solarlux-Konzernzentrale in Melle.<br />
Im Herzen Nordwestdeutschlands<br />
gelegen, wird<br />
der Landkreis Osnabrück<br />
mehr und mehr auch zum<br />
wirtschaftlichen Herz des<br />
Nordwestens. Zahlreiche<br />
Unternehmen haben in den<br />
vergangenen Jahren investiert<br />
oder investieren aktuell.<br />
DieseInvestitionen sinddabei<br />
immer auch ein Zeichen von<br />
Verbundenheit mit einer Region<br />
und von vielfältigen<br />
Standortvorteilen: So investierte<br />
die B.Braun Melsungen<br />
AG z.B. rund50Millionen Euro<br />
in eine neue Produktionsanlage<br />
sowie den Aufbau der<br />
Logistik in Glandorf.<br />
Mittendrin stattnur dabei<br />
Unternehmen setzen verstärkt auf das Osnabrücker Land<br />
Gewerbeflächen<br />
In Melle entstand auf 13 Hektar<br />
Fläche der Solarlux Campus,<br />
der aktuell den niedersächsischen<br />
Staatspreis für<br />
Architektur gewinnen konnte.<br />
DasGebäudeensemble passt<br />
sich mit verschiedenen Ebenen<br />
hervorragend in dieNatur<br />
ein. Dankeiner parkähnlichen<br />
Landschaftsgestaltung der<br />
Grünanlagen bietet der Komplex<br />
zudem Mitarbeitern und<br />
Besuchern Freiräume für Entspannung,<br />
Ruhe und Kommunikation.<br />
Eine weitere Besonderheit<br />
der millionenschweren<br />
Baumaßnahme ist<br />
das ausgeklügelte Energiekonzept:<br />
Von der Ausrichtung<br />
des Gebäudes nach Sonnenstellung<br />
und Windrichtung<br />
über denEinsatz einer großen<br />
Geothermie-Anlage bis hin<br />
zur passiven Solararchitektur<br />
erfüllt der Solarlux Campus<br />
höchste Ansprüche an eine<br />
nachhaltige Produktionsstätte.<br />
Auch in der Landtechnik, einer<br />
derwichtigen Branchen in<br />
der Region mit internationalemRuf,tut<br />
sichetwas:Nachdem<br />
das Agrartechnikunternehmen<br />
Claas vergangenes<br />
Jahr inDissen auf 5Hektar<br />
ein hochmodernes Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrum<br />
fertiggestellt hat, investiert<br />
aktuell der Hasberger<br />
Landtechnikspezialist Amazone,<br />
ebenfalls eines der<br />
TOP-10-Unternehmen der<br />
Foto: Solarlux<br />
Branche, in Bramsche imOsnabrücker<br />
Nordkreis. Dort<br />
entsteht auf 24 Hektar ein<br />
weiterer Produktionsstandort.<br />
Nimmt man den Bau einer<br />
Produktionsstätteder Grimme<br />
Landmaschinenfabrik in Niedersachsens<br />
größtem interkommunalen<br />
Industriegebiet,<br />
dem „Niedersachsenpark“,<br />
hinzu, wächst das Osnabrücker<br />
Land nun weiter zum<br />
Branchenzentrum in Nordwestdeutschland.<br />
Ein weiterer wichtiger Branchen-Cluster<br />
in derRegionist<br />
die Möbelindustrie. Neben<br />
den verschiedenen bereits<br />
vor Ort ansässigen Marktführern<br />
baut demnächstauchdie<br />
Firma Häcker Küchen,<br />
Deutschlands Nr. 3Küchenproduzent,<br />
auf 21 Hektar<br />
in Ostercappeln im Osnabrücker<br />
Ostkreis eine neue<br />
Produktionsstätte.<br />
„Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren imLandkreis Osnabrück<br />
viel erreicht“, freut<br />
sich der Geschäftsführer der<br />
oleg Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft,<br />
Siegfried<br />
Averhage, über die zahlreichen<br />
Investitionen. Mit der<br />
starken Ausrichtung der Wirtschaftsförderung<br />
anden Bedürfnissen<br />
der Unternehmen<br />
werde im Landkreis Osnabrück<br />
vieles möglich gemacht.<br />
Die Kontaktaufnahme<br />
lohne sich daherbei Expansionsvorhaben<br />
immer. Mehr Infos<br />
unter www.oleg.de<br />
Groß,flexibel, nah:<br />
DerNiedersachsenpark<br />
Niedersachsens größter<br />
interkommunaler Gewerbepark<br />
45 Hektar restriktionsarme<br />
Fläche, davon bis zu 12<br />
Hektar zusammenhängend,<br />
stehen aktuell im Niedersachsenpark<br />
im nördlichen<br />
Landkreis Osnabrück kurzfristig<br />
zur Verfügung. Zahlreiche<br />
bekannte Unternehmennutzen<br />
dieVorteiledes<br />
Gewerbeparks schonheute.<br />
Seit der ersten Ansiedlungim<br />
Jahre 2005 zählt der Niedersachsenpark<br />
bereits 63Unternehmen,<br />
vor allem aus<br />
dem starken Mittelstand, und<br />
ist durch das in dieser Form<br />
selten zu findende Bündel<br />
von Standortvorteilen auch<br />
zurHeimatvon Weltunternehmen<br />
wie adidas, Peugeot-Citroën<br />
oder Grimme<br />
geworden.<br />
Der Niedersachsenpark befindet<br />
sich invielerlei Hinsicht<br />
an einem strategischen Verkehrsknotenpunkt.<br />
Er liegt direkt<br />
an der Bundesautobahn<br />
1, von der aus die deutschen<br />
Seehäfen ebenso leicht zu<br />
erreichen sind wie die Metropolregion<br />
Rhein-Ruhr. Südlich<br />
in 20 km Entfernung verläuft<br />
die Bundesautobahn<br />
30 in Ost-West-Richtung, so<br />
dass auch die Metropolregion<br />
Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg<br />
und Berlin sowie die<br />
Niederlande, etwa dieniederländischen<br />
Nordseehäfen,<br />
angebunden sind. Das alles<br />
macht den Niedersachsenpark<br />
auch für international<br />
operierende Unternehmen zu<br />
einem attraktiven Standort.<br />
Der Gewerbepark versteht<br />
sich als überregionaler Industrie-<br />
und Gewerbestandort<br />
im ländlichen Raum, jedoch<br />
auch als Alternative für<br />
Expansionsabsichten regionaler<br />
Unternehmen. Dadurch<br />
kann er eine Vielfalt an Möglichkeiten<br />
bieten, von kleineren<br />
Flächen bis hin zuaktuell<br />
12 Hektar zusammenhängend.<br />
Esist die Vielfalt unterschiedlicher<br />
Unternehmen<br />
die sich zum Teil gegenseitig<br />
ergänzen, die den Niedersachsenpark<br />
auszeichnet.<br />
Gleichzeitig besticht er durch<br />
eindrucksvolle Zahlen: Die 63<br />
Betriebe, die auf insgesamt<br />
82 Hektar Industrie- und Gewerbefläche<br />
angesiedelt wurden,<br />
beschäftigenrund2.450<br />
Menschen.Insgesamthat der<br />
Park eine Fläche von bis zu<br />
412 Hektar. Die Gesamtsumme<br />
der Investitionen von<br />
Unternehmen imNiedersachsenpark<br />
nähert sich rasant<br />
einer Marke von einer halben<br />
Milliarde Euro.<br />
Weitere Infos zum Niedersachsenpark<br />
und freien Gewerbeflächen<br />
unter<br />
www.niedersachsenpark.de.<br />
Im Landkreis Osnabrück gibt es Flächen für unterschiedlichste<br />
Bedarfe.<br />
Foto:Niedersachsenpark<br />
www.oleg.de<br />
oleg-FlächenService<br />
0541-5014204<br />
Perspektive hat bei uns ein Flächenmaß!<br />
Sie sind auf der Suche nach einer Gewerbefläche oder -immobilie imLandkreis<br />
Osnabrück? Die oleg Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft bietet einen<br />
umfassenden Überblick und hilft Ihnen, eine für Sie passende Offerte zu finden.<br />
Osnabrücker Land-<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH<br />
Nachhaltiges Flächenmanagement<br />
Projekt verhindert Gewerbebrachen<br />
Gewerbebrachen undLeerstände<br />
vermitteln oder gar<br />
nicht erst entstehen lassen,<br />
dieses Ziel hat<br />
das Projekt „Nachhaltiges<br />
Flächenmanagement der<br />
oleg Osnabrücker Land-<br />
Entwicklungsgesellschaft.<br />
Dasmit Mittelnder Metropolregion<br />
Nordwest und des<br />
Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung geförderte<br />
Projekt setzt gleichzeitig<br />
auf eine frühzeitige Unterstützung<br />
der Unternehmen<br />
bei der Nachfolgersuche<br />
und auf die aktive Vermittlung<br />
von gewerblichen Leerständen<br />
und Gewerbebrachen.<br />
Hierzu wurden diese<br />
im Rahmen einer Befragung<br />
ermittelt undgenau kartographiert.„Gewerbeflächen<br />
sind<br />
ein wertvolles Gut –besonders<br />
in Zeiten, dader Bund<br />
aktiv Flächensparziele propagiert,<br />
die Wirtschaft jedoch<br />
angesichts der kräftigen<br />
Konjunktur expansionswillig<br />
ist“, erläutert Siegfried<br />
Averhage, Geschäftsführer<br />
der Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft,<br />
oleg,<br />
den Hintergrund. Projektleiter<br />
Matthias Riepe steht interessierten<br />
Unternehmen als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Dabei wird er im Bereich<br />
der Nachfolgebetreuung<br />
von der Wirtschaftsförderung<br />
des Landkreises<br />
Osnabrück, WIGOS, unterstützt.<br />
„Das seit Mitte vergangenen<br />
Jahres laufende<br />
Projekt trägt inzwischen die<br />
ersten Früchte“, freut sich<br />
Riepe über die gute Resonanz.<br />
Mit steigender Bekanntheitdes<br />
„Nachhaltigen<br />
Flächenmanagements“ sei<br />
auch das Interesse der Wirtschaft<br />
deutlich größer geworden<br />
undder Pool vorhandener<br />
Flächen weiter gewachsen.NähereInformationen<br />
zu den angebotenen<br />
Brachflächen bzw. Hinweise<br />
zu in absehbarer Zeit entstehenden<br />
Leerständen können<br />
der oleg unter der Rufnummer0541501<br />
4802mitgeteilt<br />
werden.<br />
Ein Erklärvideo zum Projekt<br />
ist zu finden unter www.<br />
oleg.de.
DasHerzder Wirtschaft in Nordwest<br />
Marktführer und Hidden Champions schätzen das Osnabrücker Land<br />
Wirtschaftlich profitiert der<br />
Landkreis Osnabrück davon,<br />
dass er breit aufgestellt<br />
ist und hier viele „Hidden<br />
Champions“ beheimatet<br />
sind: Unternehmen, die in<br />
ihremBereich führend, aber<br />
alsMarke nicht seltenunbekannt<br />
sind. Viele Regionen<br />
sind von einzelnen Branchen<br />
stark abhängig und<br />
spüren sofort, wenn es diesen<br />
schlecht geht. Das Osnabrücker<br />
Land ist anders.<br />
Breitbandausbau: Über 70 Millionen Euro<br />
im LandkreisOsnabrück bis2020<br />
Schnelles Internet in allen<br />
Teilen des Landkreises Osnabrück:<br />
Mit diesem Ziel<br />
treiben die Kreisverwaltung<br />
undihreTochtergesellschaft<br />
TELKOS den Breitbandausbau<br />
weiter voran. Hierzu<br />
werden aktuell im ganzen<br />
Kreisgebiet rund 550 Kilometer<br />
Glasfaserkabel durch<br />
die innogy SE verlegt, die<br />
als strategischer Partner<br />
das Netz anschließend auch<br />
betreuen soll. Insgesamt<br />
werden in den kommenden<br />
zwei Jahren über 70 Millionen<br />
Euro inden Breitbandausbau<br />
im Landkreis Osnabrück<br />
fließen.<br />
„Durch das neue Netz werden<br />
wireinen Standortvorteil schaffen,<br />
der Unternehmen, Selbstständigen,<br />
aber auch Familien<br />
zugutekommt“, sagt Landrat<br />
Dr. Michael Lübbersmann und<br />
dankt den Bereitstellern der<br />
Hightech made in Osnabrücker Land<br />
Foto: B. Braun Melsungen<br />
Unternehmen profitieren im hohen Maße<br />
rund 39 Millionen Euro derersten<br />
Ausbaustufe: 19Millionen<br />
Euro bringen der Landkreis<br />
undseine 34 kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden auf,<br />
der Bund beteiligt sich mit 15<br />
Millionen Euro und das Land<br />
mitweiterenrundfünfMillionen<br />
Euro.<br />
DieerstenStartschüsse für die<br />
Verlegung der Glasfaserkabel<br />
sind bereits gefallen: So zum<br />
Beispiel im nördlichen OsnabrückerLandinBramsche<br />
und<br />
Wallenhorst, im Ostkreis in<br />
Melle und Ostercappeln sowie<br />
im Südkreis in Dissen und Georgsmarienhütte.<br />
Ziel ist es,<br />
alle Arbeiten bis Frühjahr 2019<br />
abzuschließen.<br />
Neben den Privathaushalten<br />
profitieren auch Gewerbebetriebe<br />
von dem Ausbau in besonderem<br />
Maße: So werden<br />
beispielsweise allein bei dem<br />
Ausbau in Quakenbrück, Badbergen<br />
und Gehrde auch 114<br />
Im Herzen des Nordwestens<br />
gelegen, ist die Region ein<br />
Schnittpunkt unterschiedlicher<br />
Branchen. Die Ernährungsund<br />
die Möbelwirtschaft, der<br />
Maschinenbau und die Logistikbranche,<br />
aber auch der Automobilsektor<br />
und die Agrartechnik<br />
sind hier beheimatet.<br />
Nicht nur in Krisenzeiten bietet<br />
ein solch breiter Branchenmix<br />
einen guten Schutz. Auch ein<br />
Boom in einer der Branchen<br />
nutzt den anderen.<br />
Wer möchte, kann im Schlafzimmer<br />
des Oeseder Möbelherstellers<br />
Mathias Wiemann<br />
aufwachen,Kleidung der Firma<br />
„Rabe Moden“ aus Hilter tragen<br />
und mit Produkten von<br />
Rau oder Homann Frühstücken.<br />
ImUrlaub auf der Zugspitze<br />
wird derMüllinDeutschlands<br />
wohl höchstgelegener<br />
Müllpresse entsorgt: Sie<br />
stammt vonder Firma AGUaus<br />
Bad Iburg. Im Lufthansa-Flugzeug<br />
wird Eis von Gelato Classicoaus<br />
Hilter angeboten. Und<br />
die Scheichs in Dubai setzen<br />
auf ein Spezial-Shampoo für<br />
arabische Renn-Kamele von<br />
der Firma Wilms aus Bad Essen.<br />
Einweiteres Plus fürden Landkreis<br />
Osnabrück sind die hier<br />
ansässigen „Hidden Champions“.<br />
Beispielsweise liefert<br />
die tde transdataelektronik, ein<br />
kleines Unternehmen aus Bippen,<br />
die Technik für eines der<br />
größten Experimente der Welt:<br />
Den Teilchenbeschleuniger im<br />
europäischen Kernforschungsinstitut<br />
CERN,indem schwarze<br />
Löcher erzeugt werden. Auch<br />
eine Reihevon Marktführern ist<br />
im Osnabrücker Land beheimatet:<br />
Feldhaus Klinker inBad<br />
Laer (Winkelriemchen), culimeta<br />
in Bersenbrück (Textile<br />
Glasfaser) oder Meyer zu<br />
Venne in Ostercappeln (Waffeln)sowie<br />
TetrainMelle (Aquaristik).<br />
Nicht ohne Grund ist<br />
die Wirtschaftsregion Osnabrücker<br />
Land die viertstärkste<br />
Mittelstandsregion Deutschlands.<br />
Das stellten die WirtschaftsWoche<br />
unddie Deutsche<br />
Bank in ihrem Ranking fest: Im<br />
„Atlas der Wirtschaftszentren“<br />
lag der Wirtschaftsraum Landkreis<br />
und Stadt Osnabrück vor<br />
urbanen Zentren wie Hamburg,<br />
Berlin, Frankfurt und Stuttgart.<br />
Gewerbekunden in den Gewerbegebieten<br />
erschlossen<br />
und können künftig die V-DSL<br />
Bandbreiten bis 100 Mbit/s<br />
nutzen. „Der Landkreis Osnabrück<br />
ist ein starker Wirtschaftsstandort.<br />
Mit den aktuellen<br />
Investitionen tragen wir<br />
dazu bei, dass Unternehmen<br />
hier auch künftig zeitgemäße<br />
Rahmenbedingungen vorfinden“,<br />
zeigt sich Landrat Lübbersmann<br />
überzeugt.Dabeiist<br />
der aktuelle Ausbau erst der<br />
Anfang: Die TELKOS hat bereits<br />
einen zweiten Förderbescheid<br />
des Bundes über erneut<br />
15 Millionen Euro erhalten.<br />
Durch den Eigenanteil beträgt<br />
das Investitionsvolumen<br />
in dieser zweiten Ausbaustufe<br />
damit nochmals 31,5 Millionen<br />
Euro. Die Bauarbeiten sollen<br />
nahtlos nach dem Abschluss<br />
der ersten Ausbaustufe fortgesetztwerden<br />
und bis Mitte des<br />
Jahres 2020 umgesetzt sein.<br />
Gerade junge Menschen lieben die Vielfalt im Osnabrücker Land<br />
Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita<br />
Wenn dieLebensqualitätstimmt,<br />
klappt’s auch mitden Fachkräften<br />
Das Osnabrücker Land punktet durch Lebensqualität<br />
Lebendige Städte und Gemeindenund<br />
eine vielfältige<br />
Naturlandschaft: Das OsnabrückerLandverbindet<br />
Freizeitqualität,<br />
Kultur und gute<br />
Einkaufsmöglichkeiten mit<br />
Familienfreundlichkeit und<br />
exzellenten Gesundheitsund<br />
Bildungsangeboten.<br />
„Ich wusste gar nicht, dass es<br />
hier soschön ist“, ist ein Standardsatz<br />
von auswärtigen Besuchern<br />
des Osnabrücker<br />
Landes.Viele kommen wieder,<br />
manche auch, um zu bleiben.<br />
Die einen schätzen die vier<br />
Heilbäder mitihrem umfassenden<br />
Wellnessprogramm. Andere<br />
begeistern sich für den<br />
UNESCO Geopark TERRA.vita,<br />
die erlebbare Geschichte der<br />
Varusschlacht im Museum<br />
undPark Kalkrieseoder fürdie<br />
bunte Auswahl an Festen und<br />
Märkten. Auch passionierten<br />
Radfahrern, Wanderern und<br />
Gartenfreunden wird im Osnabrücker<br />
Land viel geboten.<br />
Die abwechslungsreiche<br />
Landschaft, gepaart mit den<br />
vielen Freizeitangeboten sind<br />
auch Gründe fürUnternehmer,<br />
sich hier niederzulassen.<br />
„Ich lebe und arbeite hier<br />
gerne,weilunsereRegionund<br />
unser schönes Städtchen<br />
Quakenbrück mit seiner gemütlichen<br />
Ausstrahlung sehr<br />
weltoffen und innovativ ist“,<br />
erklärt Friedrich Schlüter, Geschäftsführer<br />
der PFAU-Tec<br />
GmbH.Zudem würdedas touristische,<br />
sportliche und kulturelle<br />
Angebot sehr vielen Ansprüchen<br />
gerecht und imvielseitigen<br />
Vereinsleben könne<br />
jeder seine Hobbys ausleben.<br />
Petra Wagner von der Firma<br />
ISOfee, deren Familie seit<br />
1993 in Melle lebt, schätzt die<br />
Region ebenfalls: „Weil ich<br />
eine große Bandbreite ankulturellen<br />
Events besuche und<br />
gleichzeitig ganz nah ander<br />
Natur wohnen kann.“ Und sie<br />
weiß: „In beruflicher Hinsicht<br />
ist es wegen der wirtschaftlichen<br />
Stärke und Vielfalt der<br />
Unternehmen möglich, hier<br />
seinen Traumjob zu finden.“<br />
Nähere Infos im Internet unter<br />
www.landkreis-osnabrueck.de.<br />
Zahlen, DatenFakten: Landkreis Osnabrück<br />
Ruhrgebiet<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Hamburg<br />
Köln<br />
Amsterdam<br />
Bielefeld<br />
Münster<br />
>351.000<br />
Einwohner<br />
Zentren imUmkreis<br />
50 km bis Bielefeld und Münster<br />
100 km bis Bremen, Hannover und bis ins Ruhrgebiet<br />
200 km bis Hamburg, Köln und Amsterdam<br />
Verkehrsanbindung<br />
A1,A30, A33<br />
Eisenbahnkreuz Osnabrück<br />
Mittellandkanal<br />
Int. Flughafen Münster Osnabrück<br />
A30<br />
A1<br />
A33<br />
Schwerpunktbranchen<br />
40%<br />
75%<br />
€<br />
Konsumpotenzial imUmkreis<br />
von 200 km<br />
der deutschen Bevölkerung<br />
(33,9 Mio.)<br />
der niederländischen Bevölkerung<br />
(12,7 Mio.)<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Transport +<br />
Logistik<br />
Maschinenbau + Landtechnik<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Bildungseinrichtungen u.a.<br />
Es geht voran mit dem Breitbandausbau im Landkreis Osnabrück.<br />
Foto: Landkreis Osnabrück/Uwe Lewandowski<br />
Universität und Hochschule<br />
Zahlreiche Berufsfachschulen<br />
Über 250 weitere Bildungseinrichtungen
6 INDUSTRIE- &GEWERBEFLÄCHEN<br />
AirportPark FMO –optimaler Absatz- und<br />
Wirtschaftsstandort für Nordwesteuropa<br />
Unser Standort –Ihr Erfolg:<br />
Telefon 02571-944780<br />
www.airportparkfmo.de<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Marina Heuermann: Anfragen auch von etablierten mittelständischen<br />
Produktionsunternehmen für den WissenschaftsPark<br />
Der WissenschaftsPark Osnabrück<br />
hatsich nach Auffassung von Marina<br />
Heuermann, Geschäftsführerin der<br />
Wirtschaftsförderung Osnabrück<br />
(WFO), „zu einem Leuchtturm entwickelt,<br />
der weit über die Region hinaus<br />
strahlt“.<br />
Mittlerweile habe man<br />
auch Anfragen von<br />
etablierten mittelständischen<br />
Produktionsunternehmen<br />
erhalten,<br />
die ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
gerne auslagern und im WissenschaftsPark<br />
unterbringen wollen. Zu<br />
den Aktivitäten nimmt die Chefin der<br />
Wirtschaftsförderung Osnabrück wie<br />
folgt Stellung:<br />
Frau Heuermann, der WissenschaftsPark<br />
ist vielen Bürgern in<br />
der Region noch nicht so geläufig.<br />
Deshalb zunächst einmal etwas<br />
Grundsätzliches: Wann wurde der<br />
Wissenschaftspark gegründet, wer<br />
steckt dahinter und welche Ziele<br />
werden mit diesem Objekt verfolgt?<br />
ab 2019: 10 Hektar<br />
Gewerbeflächen<br />
Marina Heuermann: Der WissenschaftsPark<br />
wurde 2013 ins Leben gerufen.<br />
Ein Jahr später wurde das InnovationsCentrum<br />
Osnabrück, eine gemeinsame<br />
Initiative zwischen Stadt und dem<br />
Landkreis Osnabrück, feierlich eröffnet.<br />
Die Idee des WisssenschaftsParks besteht<br />
darin, in unmittelbarer Nähe zum HochschulCampus<br />
auf einer ehemaligen Konversionsfl<br />
äche – der sogenannten<br />
Scharnhorstkaserne – eine Arbeitswelt<br />
der Zukunft zurealisieren. Der WissenschaftsPark<br />
bietet aufeiner Gesamtfl<br />
äche<br />
voninsgesamt neun Hektar insbesondere<br />
innovativen und technologieorientierten<br />
Unternehmen und Start-ups Raum für<br />
Wachstum. Das Angebot eignet sich insbesonderefür<br />
Zielgruppen,die eine hohe<br />
städtebauliche Qualität schätzen, gerne<br />
mit den Hochschulen kooperieren und<br />
den kreativen Austausch zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft suchen. Der<br />
Campus Westerbergder Hochschule und<br />
der Universität Osnabrück befindet sich<br />
in fußläufiger Nähe und der Wissens- und<br />
Technologietransfer der Hochschulen sowie<br />
das Gründerhaus mit der Gründungsberatung<br />
von Stadt und Landkreis<br />
sind im InnovationsCentrum Osnabrück<br />
beheimatet. Durch diese gelungene Mischung<br />
zwischen Start-ups, etablierten<br />
Unternehmen, Forschung und Wissenschaft<br />
hat sich ein inspirierendes und<br />
kreatives Milieu entwickelt. Insgesamt<br />
hat sich WissenschaftsPark zu einem<br />
Leuchtturm entwickelt, der weit über die<br />
Region hinaus strahlt.<br />
Konzentrieren sich die Aktivitäten<br />
des WissenschaftsParks bevorzugt<br />
auf bestimmte Zielgruppen?<br />
Marina Heuermann: Ja, Zielgruppen<br />
sind technologie- und wissensbasierte<br />
Gründungen aus Hochschulen sowie wissensbasierteUnternehmen,<br />
die entweder<br />
Platzzum Wachsen<br />
für IhrUnternehmen<br />
Entdecken Sieden Wirtschaftsstandort Bramsche!<br />
•direktander Autobahnabfahrt<br />
A1 „Bramsche“<br />
•Glasfaser-Breitbandanschluss<br />
•MittelzentrumBramsche:<br />
attraktiverWohn- undFachkräftestandort<br />
DieStadt Bramsche entwickelt derzeit mitdem Gewerbegebiet<br />
„Eiker Esch“Gewerbeflächen direkt an der Autobahnabfahrt. Profitieren<br />
Sievon den topInfrastruktur-Vorteilen undeinem sehrguten<br />
Arbeitsumfeld: Die Stadt Bramsche legt Wert aufdie attraktive<br />
Entwicklung des Gewerbegebietsinguter Nachbarschaft,<br />
u.a. durch eine einheitliche Grünplanung.<br />
Haben wirIhr Interessegeweckt?<br />
Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />
ndhaus<br />
mit Hochschulen kooperierenodereinen<br />
hohen Anteil Hochqualifizierter im<br />
Unternehmen beschäftigen. Zielgruppen<br />
sind darüber hinaus Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilungen von Unternehmen<br />
oder auch Hochschulprojekte,<br />
Transferbereiche, Drittmittelprojekte<br />
und Forschungsinstitute.<br />
Wie sind die Erfahrungen seit der<br />
Gründung des WissenschaftsParks?<br />
Marina Heuermann: Die Erfahrungen<br />
sind sehr gut. Wirhaben eine hohe Nachfrage<br />
und spüren deutlich die Anziehungskraft<br />
des WissenschaftsParks und<br />
insbesondere auch des InnovationsCentrum<br />
Osnabrück. Besonders freut mich,<br />
dass wir mittlerweile auch Anfragen von<br />
etablierten mittelständischen Produktionsunternehmen<br />
erhalten, die ihreForschungs-<br />
und Entwicklungsabteilung<br />
gerne auslagern und im Wissenschafts-<br />
Park unterbringen wollen. Es hat sich<br />
mittlerweile rumgesprochen, dass sich<br />
ein kreatives Milieu mit jungen Studenten,<br />
Start-ups, Forschung &Entwicklung<br />
gebildet hat, das wesentliche Impulse für<br />
Innovationen und Wissen im etablierten<br />
Mittelstand bieten kann. Das zeigt, dass<br />
wir mit dem WissenschaftsPark auf dem<br />
richtigen Weg sind.<br />
Kann die Zusammenarbeit des WissenschaftsParks<br />
mit den Forschungseinrichtungen<br />
und Lehrstühlen<br />
von Universität und Fachhochschule<br />
Osnabrück auch einen<br />
Beitrag leisten, den Fachkräftemangel<br />
in der Region zu reduzieren?<br />
Marina Heuermann: Auf jeden Fall: In<br />
den Hochschulen werden die Fachkräfte<br />
für morgenausgebildet. Wenn Unternehmen<br />
oder auch Start-ups die räumliche<br />
Nähe suchen, tun sie das, weil sie einerseits<br />
ihre Innovationsentwicklungen befl<br />
ügeln wollen und andererseits weil sie<br />
durch eine enge Zusammenarbeit mit<br />
den Hochschulen auch ihren Fachkräftebedarf<br />
rekrutieren.<br />
Es ist m.E. höchst sinnvoll, wenn Unternehmen<br />
versuchen, junge Studentinnen<br />
und Studenten etwa imRahmen eines<br />
Praktikums, einer betreuten Masterarbeit<br />
oder auch in Form vonWerkverträgen<br />
frühzeitig an sich zu binden. Diese<br />
jungen, gut ausgebildeten Absolventen<br />
sind für Unternehmen hoch attraktiv und<br />
haben beim direkten Einstieg ins Arbeitsleben<br />
gute Perspektiven. Das schafft<br />
ANZEIGE<br />
Verkehrsgünstige Lage<br />
Neues Gewerbegebiet an der Landesstraße 39 in Salzbergen<br />
„Leider alles ausverkauft“. Das mussten sich<br />
potenzielle Investoren bisher anhö-ren, wenn<br />
sie bei der Gemeinde Salzbergen nachfragten,<br />
ob es noch freie Gewerbefl<br />
ächen inOrtskernnähe<br />
gibt.<br />
■ Das ändert sich jetzt. Es ist gelungen, weitere2,9<br />
Hektar Gewerbefl<br />
äche für nicht emissionsträchtige<br />
Betriebe in bester Lage direkt ander L39und der<br />
künftigen Ortskernentlastungsstraße sowie nur wenige<br />
Autominuten entfernt von der Autobahn 30<br />
und der Stadt Rheine zu entwickeln.<br />
„Die Flächen sind gerade erschlossen worden, der<br />
Zuschnitt der Grundstücke kann aber derzeit noch<br />
fl<br />
exibel festgelegt werden“, so Bürgermeister Andreas<br />
Kaiser. Flächen können schon umgehend an<br />
Unternehmen vergeben werden. Neben der äußerst<br />
verkehrsgünstigen Lage ist auch die Erreichbarkeit<br />
des Standortes für Mitarbeiter und Kunden mittels<br />
öffentlichen Personennahverkehrs kein Problem.<br />
Arbeitsplätze in der<br />
Region, zeigt, dass<br />
die Wirtschaft interessante<br />
Perspektiven<br />
zu bieten hat<br />
und es ist gut und<br />
wichtig, dass die<br />
jungen Studentinnen<br />
und Studenten<br />
später auch bei uns<br />
bleiben und eine<br />
attraktive Jobperspektive<br />
inder Region<br />
erhalten.<br />
Wo sehen Sie<br />
für den WissenschaftsPark<br />
in<br />
der nächsten<br />
Zeit diegrößten<br />
Herausforderungen?<br />
Marina Heuermann.<br />
Marina Heuermann:<br />
Ich sehe noch Luft nach oben bei<br />
der Schaffung von Mietfl<br />
ächen für junge<br />
innovative Unternehmen aber auch für<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilungenvon<br />
etablierten Firmen. Hier können<br />
wir bereits heute manches Mal nicht<br />
schnell genug reagieren.<br />
Was sollte Ihrer Ansicht nach verbessert<br />
werden, um den Standort<br />
Osnabrück noch attraktiver für Betriebsansiedlungen<br />
zu machen?<br />
Marina Heuermann: Osnabrück ist<br />
eine wachsendeStadt mit zunehmenden<br />
Flächenengpässen. Eskann daher nicht<br />
darum gehen, Betriebsansiedlungen um<br />
jeden Preis zu fördern. Vielmehr sollten<br />
wir zukünftig einen noch stärkeren Fokus<br />
auf zukunftsorientierte und nachhaltige<br />
Arbeitsplätze und Unternehmen legen.<br />
Ein Wegkönntebeispielsweise sein, innovative<br />
Standortkonzepte für neue und<br />
hierfür geeignete Gewerbefl<br />
ächen zu<br />
entwickeln. Das heißt konkret, Potenziale<br />
und Zukunftsthemen für den Standort<br />
Osnabrück zu identifizieren, über die<br />
sich solche Gewerbegebiete positionieren<br />
lassen. In einem nächsten Schritt<br />
müsste man klare Gewerbegebiets-Profile<br />
und eine Marketing- und Kommunikationsstrategie<br />
entwickeln. Ein gutes Marketing<br />
schafft Aufmerksamkeit, entwickelt<br />
eine Anziehungskraft für Zukunftsthemen<br />
in unserer Stadt und ist zudem<br />
gut für das Stadt- und Standortimagevon<br />
Stadt und Region.<br />
Das Interviewführte Siegfried Sachse<br />
WFO<br />
Der Bahnhof mithervorragenden Zugverbindungen<br />
liegt schnell erreichbar in unmittelbarer Nähe. Und<br />
auch das wichtigeThema Breitbandversorgung ist in<br />
diesem Gebiet umgesetzt. Betriebe können bei Bedarf<br />
Glasfaser mit hohen Bandbreiten nutzen.<br />
Das neue Gewerbegebiet an der L39inSalzbergen<br />
(vorn rechts).<br />
Foto: Christian Egbers-Behrendt
INDUSTRIE- &GEWERBEFLÄCHEN 7<br />
Verantwortungsbewusst<br />
mit Ressourcen umgehen<br />
AirportPark FMO –optimaler Absatz- und<br />
Wirtschaftsstandort für Nordwesteuropa<br />
Unser Standort –Ihr Erfolg:<br />
Telefon 02571-944780<br />
www.airportparkfmo.de<br />
Landrat Dr. Michael Lübbersmann: Dank strategischen Flächenmanagements<br />
schnell auf Entwicklungen reagieren<br />
Landrat Dr. Michael Lübbersmann<br />
äußert sich im Gespräch zu Situation<br />
bei den Gewerbefl<br />
ächen aus<br />
Sicht des Landkreises Osnabrück.<br />
GutdreiJahre ist her,dass der Wirtschaftsraum<br />
Osnabrücker Land<br />
einen bemerkenswerten vierten<br />
Platz im Ranking der Mittelstandsregionen<br />
des Magazins Wirtschaftswoche<br />
und der Deutschen Bank erzielte.<br />
Wiesteht es heute um dieWirtschaft<br />
im Landkreis Osnabrück?<br />
Dr. Lübbersmann: Tatsächlich hat die<br />
Wirtschaft im Osnabrücker Land in den<br />
vergangenen Jahren einen weiteren Entwicklungssprung<br />
gemacht. Die Zahl der<br />
sozialversicherungspfl<br />
ichtig Beschäftigten<br />
ist kontinuierlich<br />
gestiegenauf<br />
inzwischen<br />
über 125000 Erwerbstätige.<br />
Die<br />
generell fl<br />
orierende<br />
Wirtschaft in<br />
Deutschland und<br />
in Niedersachsen<br />
trägt dazu sicher<br />
ihren Teil bei. Doch unsere Wachstumsraten<br />
waren in den vergangenen fünf Jahren<br />
jeweils deutlich höher als im restlichen<br />
Niedersachsen: Dieser Vergleich<br />
zeigt, dass wir vor Ort ein exzellentes<br />
Wirtschaftsklima bieten.<br />
Nun können sich Unternehmen nur<br />
dort ansiedeln, wo es auch genügend<br />
Gewerbefl<br />
ächen gibt. Hat der<br />
LandkreisOsnabrück genug davon?<br />
Dr. Lübbersmann: DieFragemussman<br />
sehr differenziert betrachten. In starken<br />
Wirtschaftsregionen, und dazu gehören<br />
wir ohne Frage, werden sich nie alle Flächenwünsche<br />
von Unternehmen befriedigen<br />
lassen.Doch wir betreiben seit Jahren<br />
ein sehr strategisches Flächenmanagement<br />
und sind in engem Kontaktzu<br />
unseren Unternehmen, um möglichst<br />
schnell auf Entwicklungen reagieren zu<br />
können. Dass uns das in gutem Zusammenspiel<br />
mit unseren Städten, Gemeinden<br />
und Samtgemeinden recht gut gelingt,<br />
zeigen nicht zuletzt die großen Ansiedlungen<br />
der vergangenen Jahre.<br />
Nunstehen dabei zumeist große Firmen<br />
im Fokus. Wasist aber mitkleineren<br />
Unternehmen oder Handwerkern?<br />
Dr. Lübbersmann: Der Mittelstand<br />
liegt mir sehr am Herzen, erist das Fundament<br />
unseres Wirtschaftsraums. Er<br />
entwickelt sich hervorragend und ist in<br />
den vergangenen Jahren deutlich gewachsen.<br />
Nehmen wir den Niedersachsenpark<br />
als Niedersachsens größten<br />
interkommunalem Gewerbepark im Osnabrücker<br />
Nordkreis. Insgesamt haben<br />
sich dort schon über 60 Unternehmen angesiedelt.<br />
Außerdem entwickelt der<br />
Landkreis Osnabrück mit seiner Osnabrücker<br />
Land-Entwicklungsgesellschaft<br />
oleg kontinuierlich in enger Abstimmung<br />
mit den Städten und Gemeinden im<br />
Landkreis Osnabrück neue Gewerbefl<br />
ä-<br />
chen undunterstützt die Kommunen dabei.<br />
So zum Beispiel gerade in Belm und<br />
in Wallenhorst, aber auch anderswo.<br />
Dennoch ist das Flächenangebot natürlich<br />
nicht unbegrenzt….<br />
Dr. Lübbersmann: Genau. Und wir<br />
dürfen natürlich auch nicht aus den Augenverlieren,<br />
dass gerade die Naturund<br />
die mit ihr verbundene Lebensqualität<br />
ein wichtiger Standortvorteil des Landkreises<br />
Osnabrück ist. Wir müssen verantwortungsbewusst<br />
mit unseren Ressourcen<br />
umgehen. Warum sollteman etwa<br />
eine neue Gewerbefl<br />
äche für eine<br />
Halle schaffen und im bestehenden Gewerbegebiet<br />
nebenan liegt eine Fläche<br />
brach? Um genau das zu verhindern, hat<br />
die eben genannte oleg das geförderte<br />
Projekt „Nachhaltiges Flächenmanagement“<br />
ins Leben gerufen. Dabei geht es<br />
darum, bestehende Brachen oder Leerstände<br />
genau zu erfassen.Und wir versuchen,<br />
Leerstände garnicht erst entstehen<br />
zu lassen, die vielleicht aufgrund einer<br />
erfolglosen Nachfolgersuche drohen.<br />
Vorhandene Brachfl<br />
ächen werden also<br />
durch die oleg einer neuen Nutzung zugeführt<br />
und Unternehmen bei der Suche<br />
nach einem Käufer oder Nachfolger betreut.<br />
Das Projekt hat übrigens bundesweiten<br />
Pilotcharakter.<br />
Wasist nach ihrer Einschätzung die<br />
größte Herausforderung, vor der<br />
die Wirtschaft im Landkreis Osnabrück<br />
aktuell steht?<br />
Dr. Lübbersmann: Ich denke, die Digitalisierung<br />
und die daraus resultierenden<br />
Entwicklungen werden vielesverändern.<br />
Für uns ist das eine große Chance. Wo wir<br />
in der Vergangenheit durch unsere Lage<br />
als „ländlicher Raum“ gegenüber den<br />
urbanen Zentren vielleicht einen Standortnachteil<br />
hatten, wird dieser künftig<br />
durch die Möglichkeiten des Breitbandinternets<br />
immer kleiner.<br />
Dafür muss dann aber auch das<br />
Internet entsprechend schnell sein.<br />
Ist es das im Landkreis Osnabrück?<br />
Gastronomie<br />
„Neue Mitte Hasbergen“<br />
SALZBERGEN<br />
Dr. Lübbersmann: Vielfach ja, in einigenGebieten<br />
jedoch noch nicht. Vordiesem<br />
Hintergrund investiert der Landkreis<br />
Osnabrück zusammen mit seinen Kommunen,<br />
dem Land und dem Bund in den<br />
kommendenzweiJahren über 70 Millionen<br />
Euroinden Breitbandausbau.Allein<br />
in diesem Jahrwerden noch über 550 Kilometer<br />
Glasfaserkabel im Kreisgebiet<br />
verlegt, um so knapp 15 000 Unternehmen<br />
und Haushalte mit schnellem Internet<br />
zu versorgen.<br />
Foto: KuBA Architekten Münster<br />
Die Gemeinde Hasbergen sucht einen Nutzer/Betreiber<br />
für die künftige Gastronomie in ihrer Neuen Mitte.<br />
Weitere Informationen unter www.hasbergen.de.<br />
Ihr neuer Standort für<br />
Dienstleistungen und Handwerk<br />
Kontakt:<br />
Gemeinde Hasbergen<br />
Bürgermeister Holger Elixmann<br />
Martin-Luther-Straße 12<br />
49205 Hasbergen<br />
Telefon 05405/502-322<br />
E-Mail:<br />
elixmann@gemeinde-hasbergen.de<br />
GEWERBEFLÄCHEN<br />
an der L39<br />
1a-Lage – Nur wenige Minuten bis<br />
zu den Autobahnen A30 + A31<br />
und zur Stadt Rheine<br />
Bahnhof in unmittelbarer Nähe<br />
(Strecken Amsterdam–Berlin +<br />
Münster–Emden)<br />
Glasfaseranschluss<br />
Info 05976/ 947927<br />
www.salzbergen.de<br />
Wir haben<br />
immer<br />
ein Plätzchen<br />
über.<br />
Rund um diese drei Windräder soll demnächst das 25 bis 30 Hektar umfassende Gewerbegebiet „Schwarzer See“<br />
in Wallenhorst entstehen.<br />
Foto: Marcus Alwes<br />
Wachstum live erleben – www.niedersachsenpark.de
8 INDUSTRIE- &GEWERBEFLÄCHEN<br />
AirportPark FMO –optimaler Absatz- und<br />
Wirtschaftsstandort für Nordwesteuropa<br />
Unser Standort –Ihr Erfolg:<br />
Telefon 02571-944780<br />
www.airportparkfmo.de<br />
Noch verschiedene<br />
Baustellen abarbeiten<br />
Gut ausgebaute und vor allem leistungsfähige Infrastruktur für die Wirtschaft der Region unerlässlich<br />
Olaf Piepenbrock.<br />
Für einen rentablen Wirtschaftsstandort<br />
und weiteres Wachstum sei<br />
eine gut ausgebaute und vor allem<br />
leistungsfähige Infrastruktur unerlässlich.<br />
Doch da gebe es noch diverse<br />
Baustellen, die abgearbeitet<br />
werden müssen,<br />
betont Olaf Piepenbrock,<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
Industriellen Arbeitgeberverbandes Osnabrück<br />
–Emsland –Grafschaft Bentheim<br />
e.V.. Die heutige Arbeitswelt und<br />
Wirtschaft 4.0 braucht nach seiner Ansicht<br />
nach schnellen und sicheren Datentransfer,<br />
daher ist insbesondere imländlichen<br />
Raum der Breitbandausbau notwendig.<br />
Aber auch im Bereich Verkehrsinfrastruktur<br />
in der Region<br />
und Verkehrsfl<br />
uss in städtischen<br />
Bereichen gebe es noch<br />
viel Verbesserungspotenzial.<br />
Foto: IAV<br />
Herr Piepenbrock, wie beurteilt<br />
der Industrielle<br />
Arbeitgeberverband die<br />
Ansiedlungspolitik von<br />
Unternehmen in unserer<br />
Region?<br />
Olaf Piepenbrock: Unsere<br />
Region ist als Wirtschaftsstandort<br />
nach wie vorgefragt,<br />
wir können auf interessante<br />
Neuansiedlungen diverser Unternehmen<br />
zurückblicken. Vor allem haben aber<br />
auch bereits existierende Unternehmen<br />
expandieren können,weil aufgrund ihrer<br />
wirtschaftlichen Erfolge der ursprüngliche<br />
Platz nicht mehr ausreichte, neue<br />
Produktionshallen, Lagerstätten oder<br />
Verwaltungsgebäude mussten her. Mit<br />
Blick in die Zukunftbin ich weiterhin optimistisch:<br />
Die Perspektiven für Unternehmenswachstum<br />
sind gut. Der Flächenbedarf<br />
wird sich meiner Ansicht<br />
nach weiter fortsetzen –sowohl die Stadt<br />
als auch der Landkreis Osnabrück, das<br />
Emsland und die Grafschaft Bentheim<br />
sind und bleiben als Wirtschaftsstandort<br />
für verschiedenste Branchen attraktiv.<br />
Stehen in der Region ausreichend<br />
Gewerbefl<br />
ächen für Neuansiedlungen<br />
bzw.Erweiterungen zur Verfügung?<br />
Olaf Piepenbrock: Die Entwicklung<br />
der letzten Jahre sind sehr positiv für die<br />
Region, bringen aber auch die zur Verfügung<br />
stehenden Gewerbefl<br />
ächen gegebenenfalls<br />
irgendwann an ihre Grenzen.<br />
Derzeit kann aber von einem „Stopp“<br />
möglicher Neuansiedlungen oder Erweiterungen<br />
keine Rede sein. Die Ausweisung<br />
neuer Flächen wirdaberauchinZukunft<br />
ein Thema sein.<br />
Ist Facharbeitermangel in der Region<br />
ein Handikap bei den Bemühungen,<br />
neue Firmen anzusiedeln?<br />
Olaf Piepenbrock: Die Sicherung des<br />
Fachkräftebedarfs hat für Unternehmen<br />
hohe Priorität. Aber: Der Facharbeitermangel<br />
greift nicht quer durch alle Branchen,<br />
quer durch alle Berufe. Natürlich<br />
sind auch in unserer Region in einigen<br />
Bereichen Engpässe bereits heute spürbar.Das<br />
betrifft beispielsweise die Logistikbranche.<br />
Und vorallem fehlen ArbeitskräfteimMINT-Bereich<br />
(Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften, Technik),<br />
unabhängig von der Branche –gefragt<br />
sind sowohl Fachkräfte mit dualer<br />
Ausbildung als auch Akademiker. Wir<br />
würden uns wünschen, alle unsere Ausbildungsplätze<br />
besetzen zu können, was<br />
nicht gelingt. Angesichts der demografischen<br />
Entwicklung ist es bereits heute<br />
und in Zukunft weiter zunehmend die<br />
Aufgabe aller, alle Potenziale zu nutzen<br />
(z. B. Ältere, Frauen mit minderjährigen<br />
Kindern, Migranten), in Weiterbildung<br />
zu investieren und sich als ausbildungsstarke<br />
Region zu präsentieren.<br />
Welche Punkte sind aus der Sicht<br />
des Verbandes noch verbesserungsfähig?<br />
Olaf Piepenbrock: Hier ist inerster Linie<br />
das Thema Infrastruktur zu nennen.<br />
Für einen rentablen Wirtschaftsstandort<br />
und weiteres Wachstum ist eine gut ausgebaute<br />
und vor allem leistungsfähige<br />
Infrastruktur unerlässlich. Esgibt noch<br />
diverse Baustellen, die abgearbeitet werden<br />
müssen. Die heutigeArbeitswelt und<br />
Wirtschaft 4.0 brauchen schnellen und sicheren<br />
Datentransfer,daher ist insbesondere<br />
im ländlichen Bereich der Breitbandausbau<br />
notwendig. Und auch im BereichVerkehrsinfrastruktur<br />
in der Region<br />
und Verkehrsfl<br />
uss in städtischen Bereichen<br />
gibt es noch viel Verbesserungspotenzial.<br />
Wie sieht es mit den Genehmigungsverfahren<br />
durch die Behörden<br />
aus?<br />
Olaf Piepenbrock: Auch in unserer Region<br />
gilt aufgrund gesetzlicher Vorgaben,<br />
dass bei der Ansiedlung oder Expansion<br />
von Unternehmen ein großer Verwaltungsapparat<br />
mit eingeschaltet werden<br />
muss – unterschiedliche Behörden,<br />
unterschiedliche Ansprechpartner,<br />
unterschiedliche Anträge. Hierfür<br />
braucht es viel Zeit und Geduld. Positiv<br />
zu bewerten sind hier die Unterstützungsangebote<br />
der regionalen Wirtschaftsförderer.<br />
Dennoch: Eine Verschlankung<br />
der Genehmigungsverfahren<br />
in Form einer Vereinfachung und Beschleunigung<br />
ist hier sicherlich wünschenswert.<br />
Das Interview führte Siegfrid Sachse<br />
Schneller, stabiler,<br />
wirtschaftlicher.<br />
Glasfaser für Ihr Unternehmen.<br />
Anrufen<br />
und Anschluss<br />
sichern!<br />
Wir realisieren den Glasfaserausbau in Ihrem Gewerbegebiet. Für schnelles Internet, für stabile<br />
Datenleitungen und für wirtschaftliche Kommunikation mit einem eigenen Glasfaseranschluss.<br />
Individuelle Beratung. Mehr Informationen.<br />
Service-Nr. 0800 281 281 2<br />
business@deutsche-glasfaser.de<br />
deutsche-glasfaser.de/business