Wohnheimzeitung 1 2010 - Karlshöhe Ludwigsburg
Wohnheimzeitung 1 2010 - Karlshöhe Ludwigsburg
Wohnheimzeitung 1 2010 - Karlshöhe Ludwigsburg
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Juli <strong>2010</strong> Nr.: 12<br />
KARLSHÖHE LUDWIGSBURG<br />
Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Die <strong>Wohnheimzeitung</strong><br />
Schau rein
Inhalt Das & Vorwort Jahresfest <strong>2010</strong><br />
D as Jahresfest der <strong>Karlshöhe</strong> gehört seit jeher zu den absoluten Highlights im Jahr. Eine der spannendsten<br />
Fragen ist, wie denn das Wetter werden wird? Vieles findet unter freiem Himmel statt,<br />
und so waren dieses Jahr alle froh, als wir richtig schönes Festwetter hatten. Die Angebote für Groß und<br />
Klein sind zu zahlreich, um sie hier alle zu nennen; aber eines ist sicher: Für jede und jeden war wieder<br />
etwas dabei - vor allem natürlich wieder viele Angebote für Kinder, denn das Jahresfest ist auch ein Magnet<br />
für Familien. Ein großer Dank gilt den zahlreichen Helfern, ohne die das Jahresfest nicht stattfinden<br />
könnte.<br />
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Inhalt<br />
2 Fotos vom Jahresfest <strong>2010</strong><br />
3 Inhalt & Vorwort<br />
4 Basale Stimulation<br />
5 Rudi und sein Hobby<br />
6 „Mein erster Flug“<br />
7 Stellenanzeige FSJ / Interview<br />
8 Bericht „Ascheopfer“ / Impressum<br />
9 Kinotipp - DVD-Tipp<br />
10 Nachrufe<br />
11 Bilderrätsel<br />
12 Fotocollage<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Vorwort<br />
falls Sie die <strong>Wohnheimzeitung</strong><br />
bereits kennen, könnte<br />
Ihnen beim ersten Aufschlagen<br />
etwas aufgefallen sein…<br />
Richtig, das Inhaltsverzeichnis<br />
ist von Seite 2 auf Seite 3<br />
gerutscht. Dies hat einen besonderen<br />
Grund. Die Umschlagseite<br />
der Zeitung wird ja, seitdem wir<br />
drucken lassen, in vollfarbigem Druck ausgeführt.<br />
Die Innenseiten sind aus Kostengründen<br />
in Graustufen gehalten.<br />
Seit dieser Ausgabe jedoch druckt unsere<br />
Druckerei ohne Mehrkosten auch die Innenseiten<br />
der Umschlagseite farbig. (An dieser<br />
Stelle geht ein herzlicher Dank nach Groß<br />
Oesingen). Dies gibt uns die Möglichkeit,<br />
zwei weitere Seiten vollfarbig zu gestalten.<br />
Um dies auch ausnutzen zu können, haben<br />
wir natürlich nicht angefangen, das Inhaltsverzeichnis<br />
einfach einzufärben, sondern wir<br />
werden ab sofort in erster Linie Fotos und<br />
Bilder auf den Seiten 2 und 11 bringen, weil<br />
das natürlich am besten zur Geltung kommt.<br />
Alles andere wäre aus unserer Sicht Verschwendung.<br />
Lassen Sie sich also nicht irritieren,<br />
wenn das Inhaltsverzeichnis nicht auf<br />
der ersten Seite erscheint.<br />
Ein besonderes Anliegen für das ganze<br />
Wohnheim ist die angespannte Situation bezüglich<br />
der unbesetzten Stellen für das<br />
„freiwillige soziale Jahr“, beziehungsweise<br />
der Praktikastellen. Bis jetzt sind die allermeisten<br />
Stellen für das neue Jahr (9/<strong>2010</strong>-<br />
8/2011) noch nicht besetzt. Wenn sich dies<br />
nicht ändert, wird sich die Arbeitssituation<br />
auf den Wohngruppen verschlechtern. Schicken<br />
Sie uns interessierte junge Menschen!<br />
(Infos auf Seite 7)<br />
Es grüßt Sie, auch im Namen der Redaktion,<br />
Dirk Wittmer<br />
3
4<br />
Thema<br />
Basale Stimulation<br />
Von Melanie Sickler<br />
Basale Stimulation<br />
(lat. basal= grundlegend und voraussetzungslos;<br />
stimulatio= Anreiz, Anregung)<br />
Basale Stimulation ist ein Konzept, welches<br />
in den 70er Jahren von Prof. A. Fröhlich entwickelt<br />
wurde. Es dient vor allem der Wahrnehmungs-<br />
und Persönlichkeitsförderung für<br />
Menschen mit körperlicher u./o. geistiger<br />
Behinderung. Zunächst primär für behinderte<br />
Kinder entwickelt, findet es mittlerweile<br />
zunehmend Anwendung in der Altenpflege,<br />
bei Wachkomapatienten, Menschen mit Autismus<br />
und ist generell auf alle Altersstufen<br />
übertrag- und anwendbar.<br />
Basale Stimulation beinhaltet Wahrnehmungserfahrungen<br />
die Informationen über<br />
die Umwelt vermitteln, die Sinneswahrnehmung<br />
fördern und zur Verbesserung der Körperwahrnehmung<br />
und -orientierung, Kommunikation,<br />
Sozialerfahrung, Kognition und<br />
gelegentliche Ausdifferenzierung der Emotionalität<br />
beitragen. Die Angebote, welche keinerlei<br />
Vorraussetzungen an den Klienten<br />
stellen, setzen an bereits vertrauten vorgeburtlichen<br />
Erfahrungen an. Sie dienen als<br />
elementare Grundlage für die weitere Entwicklung<br />
in den einzelnen Bereichen. Die<br />
ganzheitliche Vermittlung von Erfahrungen<br />
und Eindrücken wird über den Körper in<br />
Gang gesetzt. Grundlegend sind somit Erfahrungen<br />
und Anregungen im somatischen<br />
(körperlichen), vestibulären (Lageempfinden)<br />
und vibratorischen Bereich gemeint.<br />
Somatische Anregungen werden über unser<br />
größtes Organ -die Haut- vermittelt. Die<br />
Haut stellt gleichzeitig Begrenzung als auch<br />
Kontaktfläche zur Außenwelt dar. Durch unterschiedliche<br />
Berührungen, deren Intensität,<br />
Druck, Wärme, Kälte, etc. wird der eigene<br />
Körper erfahren, wahrgenommen und steht<br />
in Beziehung/Kommunikation mit seiner<br />
Umwelt. Klare Informationen werden über<br />
den Körper wahrgenommen und die Reizinformation<br />
an das Gehirn weitergeleitet.<br />
Vibratorische Anregungen dienen dazu,<br />
nach „innen zu lauschen“, das Innere am<br />
Körper zu erreichen, wie die Knochen und<br />
Gelenke. Manuelle Vibration kann dem Klienten<br />
einen Hinweis auf den Zusammenhang<br />
und die Einheit des Körpers geben. Erfahrungsmöglichkeiten<br />
bietet unter anderem<br />
die menschlichen Stimme bei Körperkontakt,<br />
deutlich spürbare Schwingungen,<br />
beispielsweise von einer Elektrozahnbürste,<br />
Handrührgerät, Klangkörpern, Musikinstrumenten,<br />
Lautsprecherboxen oder einem Musikklangbett.<br />
Vestibuläre Anregungen haben eine primäre<br />
Bedeutung. Durch wohldosierte Schaukelbewegungen<br />
kann sich die Haltung des Klienten<br />
stabilisieren und der Muskeltonus normalisieren.<br />
Gute Hilfsmittel sind hierbei beispielsweise<br />
eine Schaukel, eine Hängematte,<br />
Spinnennetzschaukel, Therapierolle, usw.<br />
Unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, Beschleunigung,<br />
Drehungen, Auf und Ab, sichern<br />
das Gleichgewicht und koordinieren<br />
das Sehen. Weitere Wahrnehmungs- und<br />
Entwicklungsbereiche sind das Hören,<br />
Schmecken, Riechen, Fühlen, Betasten und<br />
Sehen. Diese Bereiche lassen sich im Alltag<br />
nicht gänzlich auseinanderhalten und sind<br />
oft stark in emotionale Beziehungen eingebunden.<br />
Generell gilt jedoch, nicht alle<br />
„Wahrnehmungstätigkeit“ ist gleichzusetzen<br />
mit Basaler Stimulation. Es empfiehlt<br />
sich, sich vor einer „sinnhaften“ Anwendung<br />
generell über das Konzept zu informieren<br />
und das Angebot sinnvoll in den Alltag zu<br />
integrieren.
Rudi und sein Hobby<br />
Von Dirk Wittmer<br />
R udi dreht den Schlüssel um im Schloss zu<br />
einem ansonsten ungenutzten Kellerraum<br />
in der Wichernstrasse 5. Dahinter liegt<br />
sein Reich, denn dort hat er seine Modelleisenbahnanlage<br />
aufgebaut. Rudi erzählt mir,<br />
wie es angefangen hat, als er seine erste Eisenbahn<br />
von seinem Vater bekommen hat.<br />
Eine Spur - auf dem Fußboden aufgebaut.<br />
Der Vater ist inzwischen gestorben und hat<br />
dem Sohn einige Loks, Waggons und Modellhäuser<br />
hinterlassen. Als Rudi auf die <strong>Karlshöhe</strong><br />
kam, hatte er eine kleinere Anlage im<br />
Öko. Nach dem Umzug in die Wichernstrasse<br />
bekam er diesen Raum, um seine Anlage auszubauen.<br />
Möglich gemacht hat dies nicht<br />
zuletzt ein ehrenamtlicher Helfer aus Kornwestheim,<br />
der selber Modelleisenbahner ist,<br />
und bei vielem geholfen hat. Vor allem das<br />
Verkabeln ist offensichtlich sehr kompliziert.<br />
Dann legt Rudi los und gleich mehrere der<br />
zehn (!) Züge, die auf der Anlage stehen, setzen<br />
sich in Bewegung. Kaum zu glauben, wie<br />
laut sogar Modellzüge sein können. Rudi hat<br />
auch zwei besondere Loks: Modelldampfloks,<br />
die rauchen. Dazu tröpfelt Rudi mit einer<br />
Spritze so genanntes Rauchöl in den Kamin,<br />
und sobald der Zug losfährt, stößt die Lok<br />
kleine Rauchschwaden<br />
aus. Das sieht<br />
natürlich klasse aus.<br />
Doch plötzlich gibt<br />
es einen kleinen<br />
Krach - Ein Zug ist<br />
auf einen anderen<br />
aufgefahren. Auch<br />
das gehört dazu. Einmal<br />
eine Weiche<br />
falsch gestellt, und<br />
schon ist es passiert.<br />
Zum Glück verzeihen<br />
die Modellzüge, im<br />
Gegensatz zu den<br />
großen, solche Fehler<br />
meist ohne Schaden.<br />
Ein paar geschickte<br />
Handgriffe, und es<br />
geht weiter.<br />
bericht<br />
5
6<br />
Bericht<br />
Mein erster Flug<br />
Von Andre Ecker & Dirk Wittmer<br />
Andre hatte früher große Angst vorm Fliegen.<br />
Schon ein Besuch des Flughafens löste bei ihm<br />
Ängste aus. Letztes Jahr kam die Idee auf,<br />
Andre auf die Urlaubsmaßnahme nach Mallorca<br />
mitzunehmen. Es war kein Versuch ohne<br />
Risiko, denn es war nicht auszuschließen, dass<br />
Andre noch kurz vor dem Abflug einen Rückzieher<br />
macht. Andre selber war jedoch hoch<br />
motiviert.<br />
Andre, wie war Dein erster Flug?<br />
Schön.<br />
Andre (rechts)<br />
Wie hat sich denn der Start angefühlt?<br />
Ich bin ruhig dagesessen und war angeschnallt.<br />
Neben mir saß Isabel. Da habe ich<br />
keine Angst gehabt. Zuerst geht’s hoch und<br />
dann war das Flugzeug gerade. Es hat ein<br />
bisschen geschaukelt, aber nicht so schlimm.<br />
Und dann?<br />
Dann habe ich die Wolken gesehen von oben<br />
und Berge, auf denen Schnee war.<br />
Hattest Du irgendwann Angst gehabt?<br />
Nein, überhaupt nicht.<br />
Ihr habt ja vorher auch geübt. Was habt ihr da<br />
gemacht?<br />
Wir haben eine Flughafenführung gemacht<br />
in Stuttgart. Wir haben Flugzeuge angeguckt<br />
und wie das Gepäck eingeladen wird.<br />
Hat‘s auch was zu essen gegeben an Bord?<br />
Ja, Brötchen mit Käse und Salami drauf und<br />
Orangensaft und Apfelsaft.<br />
Wie war‘s denn dann auf Mallorca?<br />
Wir waren im „Bierkönig“ tanzen mit<br />
Thomas, Isabel, Rüdiger, Wolfgang und Detlef.<br />
Wir waren auch im Meer, aber nur im flachen<br />
Wasser. An einem anderen Tag waren<br />
wir in einen riesengroßen Aquarium. Da waren<br />
große Haie. Da war auch ein Mann im<br />
Wasser und hat die gefüttert.<br />
Würdest Du wieder einmal fliegen wollen?<br />
Ja, ich will noch mal fliegen.
In eigener Sache<br />
Freiwilliges so-<br />
Zum 01.09.<strong>2010</strong> bieten wir für junge Frauen<br />
und Männer, die gerne mit Menschen<br />
arbeiten Praktikumsstellen und Stellen im<br />
freiwilligen sozialen Jahr.<br />
Sie arbeiten in einer Wohngruppe bei erwachsenen<br />
Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
Sie sind Teil des Mitarbeiterteams und arbeiten<br />
direkt mit den Menschen.<br />
Dabei können Sie Erfahrungen von Mensch<br />
zu Mensch machen, die Ihnen später in jedem<br />
Beruf einen Vorsprung verschaffen<br />
können. Der ideale Platz, um mit anderen<br />
Menschen Neues zu entdecken.<br />
Die Dauer beträgt in der Regel 12 Monate.<br />
Mindestalter 18 Jahre.<br />
Was: Praktikum oder FSJ<br />
Wo: Wohnheim für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
Wann:ab 01.09.<strong>2010</strong><br />
Kontakt: Günter Bernhardt<br />
Tel.: 07141/965 401<br />
E-Mail: bernhardt@karlshoehe.de<br />
bericht<br />
Donnerstagsclub der Lebenshilfe<br />
Steffi Kern im Gespräch mit Ursula Peisker<br />
Was macht ihr im Club der Lebenshilfe?<br />
Basteln, Kochen, Spieleabend, Filme anschauen,<br />
ins Kino gehen, Disco oder auch<br />
mal grillen.<br />
Wir hatten auch schon Weihnachts- oder Faschingsfeiern.<br />
Wir waren auch schon öfters<br />
mal in einer Pizzeria. Mir hat das alles sehr<br />
gut gefallen, ich freue mich immer auf den<br />
Donnerstag!<br />
Was hat Dir bisher am meisten Spaß gemacht?<br />
Alles hat mir bis jetzt gefallen!<br />
Gab es besondere Ereignisse für Dich?<br />
Wir feiern bald den Abschied von einem Mitarbeiter<br />
dort. Dafür basteln wir gerade ein<br />
Bilderbuch mit vielen Fotos von uns, die da<br />
eingeklebt werden.<br />
Ihr habt letzte Woche „Vincent will Meer“ im<br />
Kino angeschaut. Wie hat Dir der Film gefallen?<br />
Der Film war witzig! Vincent wollte auf eine<br />
Reise gehen mit seinen Freunden. Die saßen<br />
zusammen im Auto drin. Ein Junge wurde<br />
verprügelt, weil er frech zu Vincent war. Die<br />
Freunde aus dem anderen Auto sind in die<br />
falsche Richtung gefahren und sind in Italien<br />
am Meer raus gekommen. Vincent ist ganz<br />
hoch auf einen Berg gelaufen und konnte<br />
von oben anderen Leuten auf den Kopf sehen.<br />
Den Film möchte ich noch mal ansehen,<br />
wenn es ihn auf DVD gibt. Die Leute sollen<br />
ins Kino gehen und ihn sich ansehen.<br />
Danke für das Interview!<br />
7
8<br />
Urlaubsbericht<br />
Türkeiurlaub und die Aschewolke<br />
Von Barbara Dazert<br />
F reizeit vom 10. April bis zum 23. April in Side, der Türkei.<br />
Martina und Philip haben uns in aller Frühe zum Flughafen<br />
gebracht. Es dauert eine Weile, bis wir eingecheckt haben,<br />
dann ist es losgegangen bis nach Antalya. Dort mit dem Bus ins<br />
Hotel. Wir wurden in die Zimmer eingeteilt und genossen das<br />
Abendbuffet und das Frühstücksbuffet. Auch den Strand und<br />
den Pool. Der größte Ausflug war da, wo die Wasserfälle sind.<br />
Wir waren auch in Antalya und Side und haben Bauchtänzerinnen<br />
auf einem Schiff gesehen. Wir hatten großen Spaß in der<br />
Disco und auch gut gelaunt eine Bar kennen gelernt.<br />
Dann kauften wir die Geschenke. Wir haben neue Freunde kennen<br />
gelernt und sogleich zwei Rosen gekauft und zwei Geburtstage<br />
gefeiert. Das war toll. Und zum Abschluss gab es große<br />
Probleme mit dem Rückflug wegen der Aschewolke. Wir<br />
mussten alle warten, bis Stuttgart davon kam. Wir hatten auch<br />
nicht alle genug Medikamente und mussten dann welche kaufen.<br />
Das war eine große Aufregung. In der Nacht vom 22. auf<br />
den 23. April wurden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht<br />
und gut wieder auf die Wohngruppe gebracht. Wir wurden abgeholt<br />
und haben alles erzählt. Es war eine weite Freizeit und<br />
bis auf ein paar Kleinigkeiten Krach aber alles o.k..<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> / Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Redaktion: Dirk Wittmer, Stefanie Kern, Melanie Sickler, Barbara Dazert, Klaus Rosenbohm, Marco Simgen<br />
Adresse: Theodor-Lorch-Weg 12, 71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Telefon: 07141/965401<br />
Kontoverbindung (für Spenden): <strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>, Kontonr.: 55, BLZ: 604 500 50,<br />
Kreissparkasse <strong>Ludwigsburg</strong>,<br />
Verwendungszweck: „Kostenstelle 3600 <strong>Wohnheimzeitung</strong>“<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen<br />
Bildnachweis: S.9: links: Constantin Film / rechts: Universal
Kino ‐ Tipp<br />
Vincent will Meer<br />
Vincent flüchtet aus der Klinik, in der er lernen<br />
sollte, mit seinem Tourette-Syndrom<br />
umzugehen. Er will nach Italien ans Meer!<br />
Sein Vater sagt, dass sein Sohn noch nicht<br />
einmal bis zum Bäcker kommen würde.<br />
In der Jackentasche hat Vincent eine Bonbondose<br />
mit der Asche seiner Mutter. Im<br />
geklauten Auto sitzen die magersüchtige<br />
Marie, die ihn zur Flucht überredet hat und<br />
sein zwangsneurotischer Zimmergenosse<br />
Alexander, der die Flucht verpetzen wollte.<br />
Vincents Trip nach Italien ist eine Katastrophe<br />
für seinen Vater: Er ist ein ehrgeiziger<br />
Lokalpolitiker, der mitten im Wahlkampf<br />
steckt und sich nur für seinen guten Ruf<br />
interessiert. Die Psychologin Frau Dr. Rose,<br />
die Leiterin der Klinik, ist in ständiger Sorge<br />
um ihre unberechenbaren Schützlinge. Gemeinsam<br />
nehmen die beiden die Verfolgung<br />
auf. Vincent, Marie und Alexander<br />
setzen alles daran, das Leben, ihre Reise auf<br />
ihre Weise zu meistern - auch wenn sie sich<br />
dabei ständig auf die Nerven gehen. Am<br />
Ende ist zwar niemand geheilt, aber alles<br />
ist anders.<br />
Inside I’m dancing<br />
(Innerlich tanze ich)<br />
DVD ‐ Tipp<br />
Der Film (von 2006, also schon etwas älter)<br />
handelt von zwei jungen Männern, die beide<br />
körperlich behindert sind. Während Michael<br />
weitgehend angepasst in einem<br />
Wohnheim lebt, ist Rory ein richtiges Energiebündel.<br />
Obwohl sie recht verschieden<br />
sind, werden sie Freunde und schaffen es,<br />
sich zu zweit in einer Mietwohnung ein<br />
freieres und selbständigeres Leben aufzubauen<br />
– mit allen Vorteilen aber auch Problemen,<br />
die damit einhergehen. Der Film hat<br />
eine erstaunliche gefühlsmäßige Bandbreite.<br />
Er ist ernst, urkomisch, tragisch und<br />
spritzig zugleich. Selbst Liebe und Sexualität<br />
haben im Film ihren natürlichen Platz -<br />
so wie im Leben auch. Dabei ist der Film<br />
aber keinesfalls sentimental oder Mitleid<br />
erregend und kommt dem Zuschauer auch<br />
nicht mit der Moralkeule. Spannende Situationen<br />
ergeben aufgrund der besonderen<br />
Lebensumstände von Michael und Rory,<br />
und eben auch durch ihre Behinderungen,<br />
aber es wird nie auf Kosten der Beiden gelacht,<br />
sondern mit ihnen. Eine absolute<br />
DVD-Empfehlung!<br />
9
10<br />
Nachrufe<br />
F rüher waren Todesfälle im Wohnheim eher selten. Heute erleben wir, dass der Tod nicht<br />
nur im Altenheim ein ständiger Begleiter ist, sondern dass auch bei uns immer öfter BewohnerInnen<br />
sterben. Das Thema Tod und Sterben rückt mehr ins Blickfeld. Wir möchten in<br />
der <strong>Wohnheimzeitung</strong> Raum geben, der Menschen zu gedenken, die oft jahrzehntelang unter<br />
uns gelebt haben, und die uns ans Herz gewachsen sind.<br />
Wolfgang Schönberger<br />
Wolfgang ist für uns alle überraschend am<br />
15.03.<strong>2010</strong> in seinem Zimmer in der Wohngruppe<br />
Wichernstraße 5 EG verstorben.<br />
Am 29.09.1984 zog Wolfgang ins Wohnheim<br />
ein. Ihr kennt ihn vielleicht noch als<br />
großen VFB-Fußballfan und Musikliebhaber.<br />
Wir haben Wolfgang alle gemocht und<br />
vermissen ihn sehr. Wir müssen uns an seinen<br />
leeren Platz am Tisch gewöhnen. Seine<br />
Fragen, z.B. wann es Kaffee gibt, sind uns<br />
immer noch präsent.<br />
Wir sind froh, dass wir uns zusammen mit<br />
seinen Brüdern bei einer Andacht und anschließenden<br />
Aussegnung bei uns auf der<br />
Wohngruppe und bei der Beerdigung in<br />
Marbach verabschieden konnten.<br />
Herr Froese und Herr Hauser haben uns<br />
nach dem Tod von Wolfgang unterstützt<br />
und begleitet. Dafür bedanken wir uns<br />
sehr.<br />
Die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner<br />
von Wolfgang Schönberger + Team Wi 5 EG<br />
Im Käthe-Koch-Haus verstarben in<br />
diesem Jahr bisher:<br />
Egon Springmann<br />
wurde am 28.10.1943 geboren und<br />
wohnte seit dem 16.01.1989 auf der<br />
<strong>Karlshöhe</strong>. Er starb am 26.02.<strong>2010</strong><br />
Walter Bierig<br />
wurde am 14.05.1944 geboren und zog<br />
am 01.07.1985 auf die <strong>Karlshöhe</strong>. Er starb<br />
am 03.04.<strong>2010</strong><br />
Bernd Bräuchle<br />
zog am 10.November 2008 bei uns auf der<br />
Wohngruppe 12/3 ein, nachdem er lange<br />
Jahre in der Wichernstraße 3 gelebt hatte.<br />
Bernd war bei uns zunächst meistens müde<br />
und antriebsschwach. Mit der Zeit wurde<br />
er aber zunehmend aktiver und ging<br />
gerne mit spazieren, auf Ausflüge oder an<br />
der Tankstelle den „Kicker“ kaufen. Er liebte<br />
den VfB Stuttgart. Bernd ging dann auch<br />
gerne in die FuB nach Grünbühl und fragte<br />
uns auch an den Wochenenden, wann sein<br />
Fahrer komme.<br />
Bei der Gruppenfreizeit im letzten Jahr,<br />
beim Bewohnerausflug und auch Geburtstagsfeiern<br />
war Bernd immer mit von der<br />
Partie.<br />
Sein plötzlicher Tod am 03.Mai dieses Jahr<br />
war für uns alle ein großer Schock und wir<br />
vermissen Bernd alle sehr.<br />
Annerose Pfenning<br />
zog 1977 auf der <strong>Karlshöhe</strong> im Wohnheim<br />
im Paulusweg 8 ein.<br />
Am 17. Februar 2003 kam sie zu uns auf die<br />
Wohngruppe TLW 12/3. Wir erlebten sie als<br />
eine sehr liebenswerte, selbstbewusste<br />
und willenstarke Persönlichkeit. Sie spielte<br />
gerne „11er-raus“zusammen mit den anderen<br />
Senioren, puzzelte mit Leidenschaft<br />
und war auch beim gemeinsamen Kochen<br />
und Backen immer mit Begeisterung dabei.<br />
Annerose kümmerte sich immer gerne um<br />
ihre Mitmenschen und hatte unter ihren<br />
Mitbewohnern viele Freunde. Ihren 80. Geburtstag<br />
feierte Annerose mit vielen Gästen<br />
auf der Wohngruppe.<br />
Am 12. Januar diesen Jahres schlief sie bei<br />
uns zuhause in ihrem Zimmer friedlich ein.<br />
Wir vermissen Annerose sehr und werden<br />
uns immer an sie erinnern.
Bilderrätsel<br />
D as obere Foto wurde bei der diesjährigen Urlaubsmaßnahme der Wohngruppe Wichernstrasse<br />
5/OG aufgenommen. Wir waren in der Westernstadt „Pullman City“ in Bayern.<br />
Das Foto darunter sieht nur auf den ersten Blick gleich aus. Wer genauer hinschaut, kann darin<br />
7 Fehler entdecken. Viel Spaß beim Suchen!<br />
11
www.karlshoehe.de<br />
<strong>Karlshöhe</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Wohnheim für Menschen mit<br />
Geistiger Behinderung<br />
Theodor-Lorch-Weg 12<br />
71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Tel. (07141) 965 - 401<br />
eMail: wohnheimzeitung@karlshoehe.de<br />
KARLSHÖHE LUDWIGSBURG