hartz iv für kinder! - Sperre
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ANFANG dieses Sommers erhielten die 302 in Münster<br />
lebenden Roma eine knappe Mi� eilung der Ausländerbehörde.<br />
Sie sollen bis zum 15.09. freiwillig ausreisen, ansonsten<br />
werde man sie in den Kosovo abschieben. Punkt.<br />
Seit dem geht die Angst um in den Reihen der hier lebenden<br />
Roma. Wie zum Beispiel bei der 17-jährigen Sadeta (Name<br />
geändert). In den 90er Jahren sind ihre Eltern aus dem Kosovo<br />
gefl ohen, ihr Haus wurde von albanischen Na� onalisten<br />
niedergebrannt. „Meine Eltern haben Angst um ihr Leben<br />
gehabt“, erzählt die 17jährige weiter, „unser Haus wurde<br />
niedergebrannt, und da waren Albaner, die wollten meinen<br />
Vater raus holen und töten. Meine Mu� er wollte meine ältere<br />
Schwester verstecken vor den Albanern. Sie ist ganz krank, seit<br />
sie gehört hat, dass wir abgeschoben werden sollen.“<br />
Geschichten dieser<br />
Art kann man<br />
jetzt o� hören bei<br />
den hier lebenden<br />
Roma. So man sie<br />
hören kann. Einem<br />
Familienvater hat<br />
die Aufforderung<br />
der Ausländerbehörde<br />
buchstäblich<br />
24<br />
_ A R B EI T & S OZ I A L E S<br />
„ROM“ HEISST MENSCH<br />
302 Roma aus Münster sollen<br />
abgeschoben werden - auf eine Müllhalde<br />
„Bi� e ersparen Sie unseren Kindern das Kennenlernen von Angst und Terror“,<br />
so heißt es in einem Brief der hier lebenden Roma an den Oberbürgermeister der Stadt<br />
Münster. Von Schmerz und Angst ist da die Rede und man wolle doch nur „Humanität<br />
und Aufmerksamkeit“. Auf ihren Brief vom 25.07.2009 haben Sie bis heute keine<br />
Antwort erhalten. Mag sein, dass da der Amtswechsel im Weg stand. Denn lebenswich�<br />
ge Gründe <strong>für</strong> eine Antwort gibt es zur Genüge. Genau genommen: 302.<br />
Was sie im Kosovo erwartet<br />
hat albtraumhafte Züge<br />
von Norbert A� ermeyer<br />
die S� mme verschlagen. Er kann sich nur noch fl üsternd<br />
mi� eilen.<br />
Und die Ängste sind berech� gt. Denn was sie im Kosovo erwartet<br />
hat albtraumha� e Züge. Zum Beispiel die <strong>für</strong> viele<br />
Roma erste Anlaufstelle das Flüchtlingslager in Mitrovica. Es<br />
ist kontaminiert. Ein Skandal, auf den Thomas Hammarberg,<br />
Menschenrechtskommissar der EU, immer wieder hinweist:<br />
“Kein Stück Land im früheren Jugoslawien ist so ble<strong>iv</strong>erseucht.<br />
Besonders Kinder haben alarmierende Blutwerte.<br />
Die Nato hat ihre Soldaten deshalb von dort abgezogen.” Aber<br />
et wa 1.0 0 0<br />
Roma leben<br />
dort seit zehn<br />
Jahren, weil