Fragen an den Landrat
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Gahlener BürgerForum<br />
<strong>Fragen</strong>katalog <strong>an</strong> <strong>den</strong> L<strong>an</strong>drat Dr. Müller <strong>an</strong>lässlich<br />
der Info-Ver<strong>an</strong>staltung am 18.09. in Gahlen<br />
Beteiligte sind u.a. zur Zeit Vertreter von:<br />
Bürgerschützenverein Gahlen<br />
CDU – Ortsverb<strong>an</strong>d Gahlen<br />
Ev. Kirchengemeinde Gahlen<br />
FDP – Gahlen<br />
Gemeindesportverb<strong>an</strong>d Schermbeck<br />
Heimatverein Gahlen<br />
MGV Gahlen-Dorf<br />
Reiterverein Lippe-Bruch Gahlen<br />
SPD – Gahlen<br />
TuS Gahlen<br />
VdK-Ortsverb<strong>an</strong>d Gahlen<br />
Gahlener Bürgerinnen und Bürger<br />
I. Einleitung<br />
Fest steht, dass in <strong>den</strong> Jahren 2010 bis 2013 als Nebenprodukt deklariert, ca. 30.000t sog. Ölpellets<br />
von der Ruhr Öl GmbH (zum BP-Konzern gehörend) in Gelsenkirchen-Scholven in <strong>den</strong><br />
Wirtschaftskreislauf gebracht wur<strong>den</strong> und zu großen Teilen über Umwege in das Recycling Zentrum<br />
Bochum (RZB) gel<strong>an</strong>gten. Diese Ölpellets waren nicht die kleinen Kügelchen im Glas, die m<strong>an</strong> aus<br />
<strong>den</strong> Pressefotos kennt, sondern sie waren stark verklumpt und zum Teil fussballgroß. Die kleinen<br />
Kügelchen konnte m<strong>an</strong> nämlich gut als Brennstoff verwerten. Ölpellets enthalten krebserzeugende,<br />
mutagene und reproduktionstoxische Stoffe“ wie polyzyklische aromatische Kohlenwaserstoffe<br />
(PAK) und Schwermetalle, die in die höchste Krebsgefahr-Kategorie 1 einzustufen sind.<br />
ABER: Wir haben letztlich nicht nur einen Ölpellets-Sk<strong>an</strong>dal, sondern einen RZB-Sk<strong>an</strong>dal!<br />
In Bochum wur<strong>den</strong> nicht nur Ölpellets mit Recycling-S<strong>an</strong>d gemischt und zur Tongrube<br />
Nottenkämper (NK) gebracht, sondern viele <strong>an</strong>dere Giftstoffe auch, die in der sog. „Lentjes-Box“<br />
(ben<strong>an</strong>nt nach dem ehemaligen Prokuristen von NK) gesammelt wur<strong>den</strong>. Nur so k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch die<br />
Messergebnisse aus dem ahu-Gutachten erklären, dass bei <strong>den</strong> wenigen Bohrungen bereits hohe<br />
Kupfer-, Cadmium- und Zink-Konzentrationen gefun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>, die jedoch nachweislich nichts mit<br />
<strong>den</strong> Ölpellets zu tun haben. Der damalige Betriebsleiter des RZB hatte gegenüber <strong>den</strong><br />
Ermittlungsbehör<strong>den</strong> wohl ausgesagt, dass er nach Bek<strong>an</strong>ntwer<strong>den</strong> des Sk<strong>an</strong>dals nahezu allen<br />
<strong>an</strong>deren Zulieferern wegen deutlichen Grenzwertüberschreitungen abgesagt habe. Die<br />
Staats<strong>an</strong>waltschaft ermittelt <strong>an</strong>geblich auch noch in entsprechende Richtungen. Aber auch ca.<br />
25.000t Kronocarb sollen in die Tongrube, die <strong>an</strong> sich mit dem Ziel der Rekultivierung nur mit<br />
harmlosen Bauschutt aufgefüllt wer<strong>den</strong> sollte, gebracht wor<strong>den</strong> sein. Die Deklarations<strong>an</strong>alysen vom<br />
RZB zur Anlieferung waren nachweislich gefälscht. NK hat aber (zumindest <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs) die Tr<strong>an</strong>sporte<br />
zur Tongrube nach Ermittlungen der Staats<strong>an</strong>waltschaft auch selber durchgeführt. Nach<br />
Zeugenaussagen wur<strong>den</strong> bei NK sowohl auf dem LKW als auch in der Fläche beprobt. Nichts sei<br />
aufgefallen. Auch der Kreis Wesel bescheinigt eine Unauffälligkeit der sog. Eluat<strong>an</strong>alysen, die von<br />
NK bei Ablieferung und Einbringung in die Tongrube gemacht wor<strong>den</strong> sind<br />
Folgendes Rechenbeispiel:<br />
625.000t sollen vom RZB im Tatzeitraum zu NK gebracht wor<strong>den</strong> sein. Gefährliche und<br />
ungefährliche Stoffe wur<strong>den</strong> gemischt. Die Aussagen schw<strong>an</strong>ken von einem Mischungsverhältnis<br />
von 1:1 bis 2:1 (RC-S<strong>an</strong>d : Inhalt der Lentjes-Box). Rechnet m<strong>an</strong> unter Berücksichtigung der<br />
harmlosesten Vari<strong>an</strong>te (2:1) <strong>den</strong> RC-S<strong>an</strong>d (d<strong>an</strong>n ca. 417.000t, welcher laut des Betriebsleiters des<br />
RZB auch ein DK1 Material darstellte) einmal raus, blieben noch 208.000t <strong>an</strong> potentiellen<br />
Giftstoffen übrig. Die 30.000t Ölpellets (wahrscheinlich sind es weniger, weil ja auch ein Teil als<br />
Brennstoff verwendet wurde) hätten dar<strong>an</strong> lediglich einen Anteil von ca. 7%!<br />
Das dieses „Geschäftsmodell“ nur durch hoch bezuschusste Materialien funktionieren konnte, deckt<br />
sich mit der Aussage des ehem. Betriebsleiter des RZB. Er gab wohl in seiner damaligen<br />
Vernehmung <strong>an</strong>, dass das RZB für Bauschutt lediglich 8,00 €/t erhalten würde. Hiervon müssten die<br />
Radlader, Personal, Mieten, Aufbereitung, Entsorgung, etc. bezahlt wer<strong>den</strong>. Es blieb somit, wenn<br />
überhaupt etwas, nicht viel übrig. Wenn hierzu noch ein Annahmepreis von NK in Höhe von 16,00-<br />
18,00 €/t kommt, lässt sich auch für einen entsorgungsfrem<strong>den</strong> Laien einfach erkennen, dass es
sich um ein Zuschussgeschäft h<strong>an</strong>deln muss. Dieses lässt sich somit nur mit hoch bezuschussten<br />
Materialen kompensieren. Hoch bezuschusst wer<strong>den</strong> aber nur Materialien, welche entsprechend<br />
hoch belastet sind. Dies muss natürlich auch allen jederzeit bewusst gewesen sein.<br />
Zudem wur<strong>den</strong> unabhängig von <strong>den</strong> Anlieferungen beim RZB u.a. auch 181.818,2t Eisensilikats<strong>an</strong>d<br />
von der Aurubis AG bei NK eingebracht, die <strong>an</strong>geblich mit Kupfer, Blei und Zink belastet waren.<br />
Allein der Anteil von Zink habe nach Angabe in der Dorstener Zeitung vom 25.04.2018 bei rund<br />
38.000 mg/kg gelegen. Genehmigungsfähig seien aber nur 500 mg/kg gewesen.<br />
So wurde bei Verlesung der Anklageschrift zudem bek<strong>an</strong>nt, dass zusätzlich noch rund 9.000t<br />
Kronocarb mit Flugasche vermischt vom Gelände der Fa. Possehl-Kehrm<strong>an</strong>n zu NK gebracht<br />
wor<strong>den</strong> sind.<br />
II. Beprobung<br />
1. Verg<strong>an</strong>genheit<br />
Herr Dr. Müller, stimmen Sie nach dem oben dargestellten Sachverhalt bereits jetzt zu, dass die<br />
vom Gesetzgeber vorgesehenen Eigen-, aber auch die Fremdkontrollen aller Beteiligten<br />
(systembedingt) versagt haben, da wir <strong>an</strong>sonsten nicht diesen Umweltsk<strong>an</strong>dal und vor allem nicht in<br />
diesem Ausmaß hätten?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Zwei sachverständige Zeugen (Herr Dr. Mallorny vom LANUV und Herr Borchardt als<br />
staats<strong>an</strong>waltlicher Gutachter) hatten bereits vor Gericht ausgesagt, dass m<strong>an</strong> die Ölpellets bei der<br />
Anlieferung hätte wahrscheinlich riechen können, aber spätestens bei der Beprobung bei<br />
Nottenkämper leichteste Analytik ausgereicht hätte, um die Giftstoffe zu erkennen.<br />
(Anmerkung: Diese Äußerungen haben die bei<strong>den</strong> <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Experten sogar getroffen, obwohl<br />
ihnen von <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> keine Proben vom Gelände bei NK zur Verfügung gestellt wurde – im<br />
Übrigen ein Umst<strong>an</strong>d, der sehr merkwürdig ist und Verschwörungstheoretiker freuen würde.)<br />
So gab Herr Borchardt <strong>an</strong>, dass das schmierige Material (mit teils fußballgroßen Verklumpungen so<br />
der Angeklagte H.) für die zu erstellen<strong>den</strong> Analysen durch Mahlen und Sieben nicht aufzubereiten<br />
war.<br />
Trotzdem kommen Sie in Ihrem Schreiben vom 29.06.2018 <strong>an</strong> die GRÜNEN zu dem Ergebnis, dass<br />
„alle von Nottenkämper durchgeführten Analysen (Untersuchungsumf<strong>an</strong>g nach Genehmigung) die<br />
vorgegebenen Grenzwerte einhalten.“<br />
Insofern haben wir folgende Folgefragen:<br />
1. Entspricht der Parameterumf<strong>an</strong>g der durch NK im Rahmen der Deklaration zu erstellen<strong>den</strong><br />
Analysen dem Parameterumf<strong>an</strong>g der im Rahmen der Eigenüberwachung durch NK zu<br />
erstellen<strong>den</strong> Analytik und sind die jeweiligen Grenzwerte der Deklaration und der<br />
Eigenüberwachung deckungsgleich?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
2. Wenn diese i<strong>den</strong>tisch sind, wie können d<strong>an</strong>n deutlich über 1.000 Analysen absolut<br />
be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dungsfrei sein? Das ist bei dieser Anzahl verschie<strong>den</strong>ster Abfälle absolut lebensfremd.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Nach dem Gutachten von Asmus und Prabucki (S. 9) hat Ihr Haus seit Anf<strong>an</strong>g 2011 „wegen der<br />
Menge von Anlieferungen“ auf Freigabebescheinigungen verzichtet. Bis dahin musste jede<br />
Anlieferung eine Freigabebescheinigung aus Ihrem Haus erhalten.<br />
Haben Sie damit nicht ein Kontrollinstrument aus der H<strong>an</strong>d gegeben, mit dem die illegalen<br />
Anlieferungen unter Umstän<strong>den</strong> hätten auffallen können?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
2
Zudem wur<strong>den</strong> – wie oben schon erwähnt - auch 181.818,2t Eisensilikats<strong>an</strong>d von der Aurubis AG<br />
bei NK eingebracht, die <strong>an</strong>geblich mit Kupfer, Blei und Zink belastet waren. Allein der Anteil von<br />
Zink habe laut Dorstener Zeitung bei rund 38.000 mg/kg gelegen. Genehmigungsfähig seien nur<br />
500 mg/kg gewesen.<br />
Können Sie <strong>den</strong> Sachverhalt so bestätigen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn ja, warum sind auch diese Grenzwertüberschreitungen nicht aufgefallen? (Anmerkung: Haben<br />
ja nichts mit <strong>den</strong> Anlieferungen vom RZB zu tun)<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Die Anlieferung von Eisensilikats<strong>an</strong>d musste von Ihnen <strong>an</strong>scheinend extra genehmigt wer<strong>den</strong>. Wie<br />
läuft eine derartige Prüfung in der Praxis ab?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Müssen Ihnen hierzu nicht auch entsprechende Analysen und eine Verfahrensbeschreibung zur<br />
Entstehung des Abfalls vorgelegt wer<strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Hätten bei Ihrer Behörde nicht alle „Alarmglocken“ <strong>an</strong>gehen müssen, wenn dort von einem<br />
Kupferrecyclingwerk die Rede ist?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Hätte hier nicht bereits ein besonderes Augenmerk auf dem Parameter Kupfer und dessen<br />
zwingende, regelmäßige Kontrolle gelegt wer<strong>den</strong> müssen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Gab es derartige Anweisungen <strong>an</strong> NK?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Waren auch hier alle Proben gewohnheitsgemäß unauffällig?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Ist Ihrer Behörde bei all der negativen Vorgeschichte der Tongrube Nottenkämper (1994 und 2001)<br />
nie in <strong>den</strong> Sinn gekommen, dass bei derart „sauberen“ Analysen (es gab ja nicht eine einzige<br />
Überschreitung) etwas nicht stimmen k<strong>an</strong>n?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Gibt es bei Ihnen nicht etwas wie eine „Plausibilitätskontrolle“?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
2. Zukunft<br />
Können wir davon ausgehen, dass aufgrund der Überwachungsmängel sowohl bei der Tongrube<br />
Nottenkämper als auch in Ihrem Haus die Überwachung <strong>an</strong>gepasst wurde?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Welche Maßnahmen wur<strong>den</strong> im Einzelnen ergriffen, dass zukünftig keine illegalen Abfälle mehr in<br />
der Tongrube l<strong>an</strong><strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Darf NK seine Eigenüberwachung und insbesondere die Probenahme nach wie vor selbst<br />
durchführen oder muss diese, wie es in diesem Fall selbstverständlich wäre, durch einen<br />
akkreditierten und vor allem unabhängigen Probennehmer erfolgen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
3
Nimmt der Kreis regelmäßig und un<strong>an</strong>gemeldet Stichproben der <strong>an</strong>gelieferten Mengen, und zwar<br />
direkt von <strong>den</strong> Anlieferungen oder beschränkt sich die Überwachung lediglich auf die Sichtung der<br />
zur Verfügung gestellten Analysen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Weshalb wird NK nicht die Nebenauflage erteilt, dass Analysen auf die Eing<strong>an</strong>gsparameter<br />
ausschließlich durch Mitarbeiter von akkreditierten, rotieren<strong>den</strong> Fremdlaboratorien zu ziehen und zu<br />
<strong>an</strong>alysieren sind und die Analysen ungeachtet der festgestellten Ergebnisse direkt vom jeweiligen<br />
Labor in Kopie mit fortlaufender Nummerierung parallel <strong>an</strong> <strong>den</strong> Kreis zu sen<strong>den</strong> sind?<br />
So wäre einer Selektion von einzelnen Analysen oder der Probenahme durch NK nicht möglich oder<br />
zumindest deutlich erschwert. Dies wäre eine einfach umsetzbare Sofortmaßnahme, die der<br />
Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens in <strong>den</strong> Kreis sicherlich dienlich wäre.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wurde das ursprüngliche Verfahren der Genehmigung jeder einzelnen Anlieferung durch <strong>den</strong> Kreis<br />
wieder eingeführt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Findet bei <strong>den</strong> Überwachungsbeamten Ihrer Behörde eine regelmäßige Jobrotation statt?<br />
Schließlich h<strong>an</strong>delt es sich hierbei aus Compli<strong>an</strong>ce-Gesichtspunkten um einen Hochrisikobereich, in<br />
dem es sicherlich nicht dienlich ist, dass m<strong>an</strong> sich und die Gegebenheiten l<strong>an</strong>gjährig gut kennt.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wie wird sichergestellt, dass das Sickerwasser im Rahmen der sog. „Ewigkeitskosten“ auch<br />
entsprechend ewig abgepumpt wird und wer ist hierfür l<strong>an</strong>gfristig ver<strong>an</strong>twortlich?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Welche Regelungen befin<strong>den</strong> sich im öffentlich-rechtlichen Vertrag, der zwischen Ihrem Haus und<br />
NK bereits vor Bek<strong>an</strong>ntwer<strong>den</strong> des Sk<strong>an</strong>dals geschlossen wurde?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
W<strong>an</strong>n wird dieser Vertrag öffentlich zugänglich gemacht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Im Frühjahr 2017, also vor Bek<strong>an</strong>ntwer<strong>den</strong> des Ölpellet-Sk<strong>an</strong>dals, war die Tongrube mehrfach<br />
wegen der gepl<strong>an</strong>ten Erhöhung um bis zu 18m durch Aufschüttung von ca. 700.000m³ Abfällen in<br />
der Presse. Laut Herrn Eckerth, Prokurist von NK, steht der fertige Genehmigungs<strong>an</strong>trag im seinem<br />
Büroschr<strong>an</strong>k.<br />
Würde die gepl<strong>an</strong>te Erhöhung der Mühlenbergdeponie um bis zu 18 m mit ca. 700.000 Kubikmeter<br />
Abfällen vom Kreis Wesel genehmigt wer<strong>den</strong>, wenn NK <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Antrag stellt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
III. Gutachten<br />
Alle Gutachten beziehen sich nur auf maximal 30.000t Ölpellets, doch laut Ermittlungsergebnissen<br />
liegen erwiesenermaßen auch eine Vielzahl <strong>an</strong>derer, nicht für die Ablagerung genehmigter Stoffe<br />
dort. Selbst die Mischkomponente „Siebs<strong>an</strong>d“ des RZB wurde wohl von dessen Betriebsleiter als<br />
Abfall der Kategorie DK 1 eingestuft. Doch auch ca. 25.000t Kronocarb und auch der <strong>an</strong>geblich<br />
hochbelastete Eisensilikats<strong>an</strong>d (181.818,2t) sollten bei der Gefährdungsabschätzung mindestens<br />
einfließen. Das ahu-Gutachten geht zwar auf Kronocarb ein; lässt sie aber bei der Bewertung nicht<br />
einfließen, sondern es folgt lediglich der Hinweis (S. 47), dass „die Tit<strong>an</strong>gehalte (Herkunft aus<br />
Kronocarb) in <strong>den</strong> Pellets mit Ausnahme der Probe EP5 gering sind“.<br />
(Anmerkung zu Kronocarb-Tit<strong>an</strong> in Pellets: Ölpellets lassen sich auch mit Koroncarb nicht mischen<br />
und insgesamt nur mit erheblichem Aufw<strong>an</strong>d bearbeiten. Das war auf dem Gelände des RZB<br />
sowohl zeitlich, aber auch technisch nicht möglich.)<br />
4
In wie weit sind die Gutachten hinsichtlich ihren Empfehlungen brauchbar, wenn immer nur die<br />
Menge von gelieferten Ölpellets zur <strong>an</strong>gelieferten Gesamtmenge bei NK von <strong>den</strong> Gutachtern ins<br />
Verhältnis gesetzt wurde und die <strong>an</strong>deren Giftstoffe bei der Bewertung außen vor gelassen wur<strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
1. Asmus und Prabucki (2014)<br />
Auf der Homepage von NK wird die Fa. Asmus und Prabucki ausweislich als Partner bezeichnet.<br />
Und von einem Partner k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in schwierigen Zeiten doch eine besondere Unterstützung<br />
erwarten.<br />
Liegt nicht der Schluss nahe, dass es sich hierbei um ein sog. Parteiengutachten h<strong>an</strong>delt?<br />
Wir bezweifeln die Neutralität der Begutachtung; auch aus einem <strong>an</strong>deren Grund (s.u.).<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
2. ahu (2015)<br />
a) formelle Aspekte<br />
NK ist Auftraggeber und hat die Rechnung für das Gutachten bezahlt. Als Auftraggeber ist m<strong>an</strong><br />
auch Inhaber der Rechte <strong>an</strong> diesem Werk.<br />
Zudem halten wir es für ungewöhnlich, dass ein „neutraler“ Gutachter auf einer Infover<strong>an</strong>staltung<br />
der Fa. NK im November letzten Jahres auftritt und auch <strong>den</strong> Geschäftsführer von NK auf der Info-<br />
Ver<strong>an</strong>staltung in Hünxe am 18.07.2018 begleitet. Dies spricht nicht für eine Unparteilichkeit. Dies<br />
wäre sicherlich nicht der Fall gewesen, wenn der Kreis Wesel Auftraggeber und damit<br />
Vertragspartner von ahu gewesen wäre.<br />
Das ahu-Gutachten bezieht sich in wesentlichen Passagen auf zahlreiche <strong>an</strong>dere Gutachten, die<br />
bereits vorher von NK erstellt wur<strong>den</strong>.<br />
Beispiele:<br />
Gesamtbewertung, Seite 45<br />
„Die Recherchen und Untersuchungen der ahu AG bestätigten i.W. die Ergebnisse des Büros<br />
Asmus und Prabucki.“<br />
Ausführungen zur mineralischen Dichtigkeit, S. 11<br />
„Die mineralische Dichtungsschicht muss laut Nebenbestimmungen der Genehmigung gutachtlich<br />
abgenommen und die Wasserdurchlässigkeit in Laborversuchen nachgewiesen wer<strong>den</strong>. Dies wird<br />
seit dem Jahr 2010 durch <strong>den</strong> Fremdprüfer Limes GmbH realisiert. Die Überprüfung wurde je<br />
Bauabschnitt durchgeführt.“<br />
7.3 Aufbau der Schichtmodelle, S. 41<br />
Bezüglich der Bo<strong>den</strong>kennwerte für <strong>den</strong> Abfallkörper wird ein Material mit einem<br />
Gesamtporenvolumen von 50 Vol.-% und einem perm<strong>an</strong>enten Welkepunkt von 15 Vol.-% <strong>an</strong>gesetzt.<br />
….. Die Kennwerte der Dichtschicht unterhalb der Dränageschicht stammen aus <strong>den</strong> Analysen der<br />
Limes GmbH (2015).“<br />
Wir möchten auf folgende Umstände hinweisen:<br />
Es gibt bzw. gab enge Verbindungen zwischen der Limes GmbH, Herrn Detlef Asmus, jetztiger<br />
Geschäftführer von Asmus und Prabucki und Herrn Thomas Eckerth, jetziger Geschäftsführer von<br />
NK.Wir bezweifeln die Neutralität der Begutachtung durch die Limes GmbH.<br />
s. Anlage:<br />
5
(Quelle: https://www.northdata.de/[2010-05-31]?id=16124197&type=publication<br />
31]?id=16124197&type=publication)<br />
M<strong>an</strong> hat sogar wissenschaftlich zusammengearbeitet:<br />
Herr Dr. Müller, wür<strong>den</strong> Sie als versierter Jurist unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse die<br />
Gutachten der Limes GmbH und von Asmus und Prabucki als neutral einordnen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn nein, warum sind sie d<strong>an</strong>n in das ahu-Gutachten eingeflossen?<br />
6
Frage be<strong>an</strong>twortet?<br />
Ο<br />
Insgesamt wur<strong>den</strong> nur 5 Baggerschürfe inkl. 3 Bohrungen (Asmus und Prabucki und ahu)<br />
vorgenommen.<br />
Warum wur<strong>den</strong> in Anbetracht der großen Verfüllfläche (Gesamt<strong>an</strong>nahmemenge von 4.244.986t) auf<br />
dem Mühlenberg nicht weitere, flächendeckende Bohrungen vorgenommen?<br />
Dies gerade vor dem Hintergrund, dass wohl möglich noch <strong>an</strong>dere Giftstoffe beim RZB<br />
untergemischt wur<strong>den</strong> und auch noch weitere Anlieferungen von Giftstoffen von <strong>an</strong>deren Orten<br />
(Aurubis, Possehl-Kehrm<strong>an</strong>n) stattgefun<strong>den</strong> haben.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Der staats<strong>an</strong>waltliche Gutachter führt auf Seite 29 aus, dass die theoretischen Abh<strong>an</strong>dlungen zur<br />
Sickerwasserprognose innerhalb des ahu-Gutachtens nicht ausreichen, „da das Gesamtgeschehen<br />
in der Tongrube durch die Bohrungen und die bisher praktizierten Untersuchungen nicht umfassend<br />
abgedeckt wird. Es h<strong>an</strong>delt sich bei <strong>den</strong> Betrachtungen um punktuelle Erkenntnisse, die je nach<br />
weiterer Untersuchungssituation in der Tongrube weitere differierende Ergebnisse bringen können.“<br />
Wie stehen Sie dazu?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
b) geologische Aspekte<br />
- Wurde die Dichtigkeit (Dicke, Homogenität) der Tonschicht von ahu vor Ort durch Bohrungen auf<br />
dem Mühlenberg gemessen/überprüft oder bezog m<strong>an</strong> sich dabei nur auf bereits vorliegende<br />
Ausführungen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn letzteres der Fall war, welche Quellen wur<strong>den</strong> genau benutzt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
(Hydrologische Karte des Rheinisch Westfälischen Steinkohlebezirks: Blatt Hünxe)<br />
In Ihrem Schreiben <strong>an</strong> Bürgermeister Rexforth vom 3.7.2017 führen Sie aus: „Aufgrund der<br />
unterhalb der Abgrabung befindlichen Tonmächtigkeit von mehr als 40m mit einem kf-Wert<br />
(Durchlässigkeitswert) von bis zu 10 -12 m/s bestehen für das Grundwasser keine Gefahren.<br />
7
Deutlich über eine Million Jahre braucht ein Wassertropfen, um eine 40m Tonschicht mit einem kf-<br />
Wert = 10 -12 Einheit [m/s] zu passieren.“<br />
Nach der hydrologischen Karte ist eine 40m dicke Tonschicht nicht zu fin<strong>den</strong>.<br />
Warum kommt auch Asmus & Prabucki auf S. 7 zu dem Ergebnis: „Nach Aufschluss<br />
der Tagebausohle verbleibt damit noch ein mindestens 25 m mächtiges Tonpaket“?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Liegt nicht tatsächlich nur eine 8-10 m (Ratinger) Tonschicht vor, die wirklich nicht durchlässig ist?<br />
(Anmerkung: Bei einer 8 m Tonschicht wären es nach obiger Berechnung nur noch 250.000 Jahre.<br />
Bei kf- Wert = 10 -10 m/s (Asmus und Prabucki) wür<strong>den</strong> sich nur 2.500 Jahre ergeben.)<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Was passiert, wenn die Tonschicht durch Baumaßnahmen durchstoßen wird oder stellenweise<br />
durch Erosion nicht mehr vorh<strong>an</strong><strong>den</strong> ist?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wurde die Durchlässigkeit der Tonschichten auch unter Berücksichtigung aller gefun<strong>den</strong>en<br />
Giftstoffe (also nicht nur Ölpellets) überprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Das ahu-Gutachten geht auf Seite 21 auf die Homogenität der Ratinger Tonschicht ein und kommt<br />
zu dem Ergebnis: „Sie sind nach Düllm<strong>an</strong>n (1991) weitgehend homogen.“ Keine beruhigende<br />
Aussage!<br />
Wie stehen Sie dazu?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Das ahu-Gutachten kommt auf Seite 5o bei der Untersuchung der Sohldichtigkeit zu folgendem<br />
Ergebnis: „Die allgemeinen Anforderungen <strong>an</strong> eine Barriere sind d<strong>an</strong>ach i.W. [Anm. d.h. „im<br />
Wesentlichen“] eingehalten.“ Keine beruhigende Aussage!<br />
Wie stehen Sie dazu?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Basale Schichten der Lintforter Schichten können nach jetzigen Erkenntnissen als Grundwasser-<br />
(gering)-Ieiter <strong>an</strong>gesehen wer<strong>den</strong>.<br />
Sind die Basalen Schichten der Lintforter Schichten unterhalb der Tongrube durchgehend<br />
vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
8
Sehen Sie eine Wassergefährdung durch <strong>den</strong> Kru<strong>den</strong>burger Sprung (Entfernung zur Tongrube ca.<br />
2km) in Hünxe?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
K<strong>an</strong>n aufgrund der geologischen Gegebenheiten überhaupt von einer Abdichtung der Tongrube zur<br />
Seite gesprochen wer<strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wurde das RWW von Ihnen als unmittelbar <strong>an</strong>grenzender Wasserversorger informiert und wenn ja<br />
w<strong>an</strong>n?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Das Sickerwasser wurde im Tatzeitraum in die Klär<strong>an</strong>lage nach Schermbeck gebracht. Der<br />
staats<strong>an</strong>waltliche Gutachter geht davon aus, dass die Schadstoffe in einem derartig belasteten<br />
Sickerwasser nicht zu 100% durch die Klärschlämme herausgefiltert wer<strong>den</strong> konnten und es somit<br />
am Ausg<strong>an</strong>g der Klär<strong>an</strong>lage zu einer Gewässerverunreinigung gekommen ist.<br />
Wurde der Mühlenbach am Ausg<strong>an</strong>g der Klär<strong>an</strong>lage auf erhöhte Schadstoffwerte von Ihnen<br />
<strong>an</strong>alysiert?<br />
9
Frage be<strong>an</strong>twortet?<br />
Ο<br />
Wenn ja, auf welche Parameter wurde geprüft, wie waren die Messergebnisse und von wem wur<strong>den</strong><br />
die Messungen durchgeführt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wurde der Lippeverb<strong>an</strong>d von Ihnen informiert und wenn ja w<strong>an</strong>n?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Das ahu-Gutachten führt auf Seite 17 aus: „API (2014) beschreiben für November 2012 (vgl. Tab. 4)<br />
in allen Schächten eine Erhöhung der Kohlenwasserstoffgehalte. Diese sind aber laut API (2014)<br />
wahrscheinlich nicht auf die Ölpellets zurückzuführen, da das Sickerwasser auch in <strong>den</strong> Bereichen<br />
ohne Pellet-Wahrscheinlichkeit auffällig ist.“<br />
Sind Sie diesem Hinweis nachgeg<strong>an</strong>gen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn nein, wieso nicht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet?<br />
Ο<br />
Generell verändert sich bedingt durch <strong>den</strong> Bergbau auch der Grundwasserspiegel. In wie weit<br />
wurde diese Entwicklung bei Ihrer Beurteilung bzw. der Begutachtung berücksichtigt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Der Gartroper Busch liegt Ihrer Ansicht nicht in einem aktiven Erdbebengebiet (Ihr Schreiben <strong>an</strong><br />
Bürgermeister Rexforth vom 12.10.2017).<br />
Die bruchtektonische Absenkung der Niederrheinischen Bucht setzte und setzt sich im Holozän bis<br />
heute fort. Messungen auf der Rur-, Erft- und Kölner Scholle ergaben für <strong>den</strong> Zeitraum 1933 bis<br />
1952 Senkungen um 1 bis 2,5 mm/a. 10% der tektonischen Bewegungen erfolgen in der<br />
Niederrheinischen Bucht in Form von Erdbeben, etwa alle vier Monate mit einer Stärke von 2 auf<br />
der Richter-Skala. Die Herdtiefen liegen zwischen 6 und 18 km.<br />
Das Erdbeben von Roermond, das seit dem Erdbeben bei Düren 1756 schwerste Beben in der<br />
Niederrheinischen Bucht, ereignete sich am 13. April 1992. Es hatte sein Epizentrum 4km<br />
südwestlich von Roermond in 17km Tiefe am Peel-R<strong>an</strong>dbruch (deutsch: Rur-R<strong>an</strong>dsprung) und war<br />
mit einer Magnitude von 5,9 überregional spürbar.<br />
Liegt die Tongrube nicht in <strong>den</strong> Ausläufern der Niederrheinischen Bucht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wäre da nicht auch der Bergbau.<br />
16.04.2018:<br />
„Das Beben am Nachmittag war auch in Oberhausen und Gladbeck deutlich zu spüren. Es soll das<br />
bisher stärkste in diesem Jahr gewesen sein. Das Epizentrum lag in der Nähe des Bergwerks<br />
Prosper-H<strong>an</strong>iel in Bottrop. Bisherige Erdbeben in <strong>den</strong> verg<strong>an</strong>genen Monaten, die vom Bergwerk<br />
Prosper-H<strong>an</strong>iel ausgingen, hatten ihr Epizentrum in der Nähe des Bottroper Heidesees. Das bisl<strong>an</strong>g<br />
stärkste Beben, ausgelöst vom Bergbau, erreichte die Magnitude 2,9.<br />
25.05.2018:<br />
"Das Epizentrum lag bei Bottrop-Kirchhellen. Die Magnitude betrug nach der Auswertung aller<br />
verfügbarer Daten 2,7 auf der Richter-Skala", so der Geologische Dienst NRW. Das Erdbeben<br />
wurde am 25.05.2018 um 22.31 Uhr <strong>an</strong> allen Erdbebenstationen des L<strong>an</strong>deserdbebendienstes<br />
NRW registriert. In Stadtteilen von Bottrop und Oberhausen meldeten Einwohner unter <strong>an</strong>derem<br />
starke Erderschütterungen.<br />
10
Sehen Sie mit <strong>den</strong> aufgezeigten Erdbeben in der teilweise sogar unmittelbaren Umgebung<br />
(Entfernung Gahlen – Kirchhellen ca. 8km) keine Gefahr für die Stabilität der Tonschichten?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Die Tongrube liegt auf dem KBV-Sprung („Kölner Bergwerks Verein Sprung“) und grenzt <strong>an</strong> <strong>den</strong><br />
Kru<strong>den</strong>burger Sprung (Entfernung zur Tongrube ca. 2km). Das Grundwasser fließt aufgrund der<br />
Schichtenfolge in Richtung Kru<strong>den</strong>burger Sprung. Der Sprung ist offen.<br />
K<strong>an</strong>n es nicht sein, dass dort Giftstoffe über <strong>den</strong> Grundwasserleiter ins Trinkwasser gel<strong>an</strong>gen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
c) chemische, toxikologischer und medizinischer Aspekte<br />
Wurde bei der Begutachtung auch auf Dioxine und Fur<strong>an</strong>e untersucht? (insb. relev<strong>an</strong>t bei der<br />
Flugasche)<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn nein, warum nicht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wur<strong>den</strong> bei Ihrer Bewertung der Vorkommnisse auch toxikologische und medizinische Aspekte<br />
zugrunde gelegt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wenn nein, warum nicht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Wurde die Staats<strong>an</strong>waltschaft um die Überlassung der Daten wie auch der Analysen der übrigen<br />
Liefer<strong>an</strong>ten der RZB-Mischung gebeten, um diese als Überwachungsbehörde überprüfen zu<br />
können?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Zusammenfassend:<br />
Weshalb beauftragt der Kreis Wesel vor dem Hintergrund der mittlerweile vorliegen<strong>den</strong><br />
Erkenntnissen nicht ein renommiertes, unabhängiges Gutachterbüro mit der flächendecken<strong>den</strong><br />
Untersuchung der gesamten Ablagerung?<br />
Es ist wohl einmalig in Deutschl<strong>an</strong>d, dass ein Kreis trotz entsprechendem Anf<strong>an</strong>gsverdachts keine<br />
weitere Ver<strong>an</strong>lassung sieht, eine derartige Überprüfung in der Fläche vornehmen zu lassen und das<br />
alles trotz der Erkenntnis, dass sämtliche vorliegen<strong>den</strong> Gutachten allesamt deutliche<br />
Überschreitungen der Annahme- und Einbaugrenzwerte ausweisen.<br />
Wieso geht der Kreis somit davon aus, dass es sich in der restlichen Kubatur der Tongrube <strong>an</strong>ders<br />
darstellen sollte oder befürchtet m<strong>an</strong> etwa, dass ein unabhängiges Gutachten das gesamte Ausmaß<br />
der illegalen Ablagerungen im wahrsten Sinne des Wortes zu Tage fördern wird?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
IV. Abwägung/Empfehlung<br />
1. Messstellen/Monitoring<br />
Das ahu-Gutachten (S. 19) skizziert die Sickerwassermessstellen (St<strong>an</strong>d 2015) bei NK zwar als<br />
relativ neu und prinzipiell gut konzipiert, jedoch bereits jetzt in einem bautechnisch schlechten<br />
Zust<strong>an</strong>d.<br />
Welche Maßnahmen zur Verbesserung des Grundwassermonitorings sind nicht nur gepl<strong>an</strong>t,<br />
sondern bereits seit 2015 umgesetzt wor<strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
11
2. Auskoffern<br />
Wie bewerten Sie die folgende Aussage des Bundesumweltministeriums (Ausschussdrucksache<br />
19(16)47 des Bundestags-Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit)?<br />
„Aufgrund des Org<strong>an</strong>ikgehaltes und des Schwermetallgehaltes ist die Verfüllung<br />
der Tongrube mit dem Gemisch aus mineralischen Abfällen und <strong>den</strong> Ölpellets<br />
und der daraus zu befürchten<strong>den</strong> Gefährdung des Grundwassers weder eine<br />
ordnungsgemäß und schadlose Verwertung noch eine gemeinwohlverträgliche<br />
Beseitigung.“<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Das ahu-Gutachten kommt zu folgendem Ergebnis:<br />
„Ziffer 8.5 (Seite 49)<br />
Ein Rückholen der Pellets ist unter Betrachtung der<br />
• gemessenen Zusatzbelastungen, die durch die Pellets im Vergleich zum Sickerwasser, das<br />
sowieso in der Verfüllung <strong>an</strong>fällt und des<br />
• zusätzlichen Risikos, das von <strong>den</strong> Ablagerungen der Pellets für das Grundwasser ausgeht,<br />
u.E. unter fachlichen Gesichtspunkten nicht gerechtfertigt.“<br />
Welche fachlichen Gesichtspunkte sind genau gemeint?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Allerdings sagt das ahu-Gutachten vorher auch auf Seite 49:<br />
„Eine genaue Einschätzung der Gefährdungslage k<strong>an</strong>n erst nach längeren Messreihen im<br />
Verfüllkörper (Analysen und Wasserst<strong>an</strong>dsmessungen) gegeben wer<strong>den</strong>.“<br />
Ähnlich äußert sich auch der staats<strong>an</strong>waltliche Gutachter.<br />
Herr Dr. Müller, ist es nicht für einen Gutachter ungewöhnlich, einerseits vorwegzustellen, dass m<strong>an</strong><br />
die Gefährdungslage zur Zeit nicht einschätzen k<strong>an</strong>n, aber trotzdem eine Empfehlung ausspricht?<br />
Wir sind nicht offen für L<strong>an</strong>gzeitexperimente.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Warum geht das ahu-Gutachten bei seiner Bewertung nur auf die Ölpellets und nicht auf die<br />
<strong>an</strong>deren gefun<strong>den</strong> Giftstoffe ein?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Ändert sich die Einschätzung, wenn festgestellt wer<strong>den</strong> würde, dass sich noch <strong>an</strong>dere Giftstoffe im<br />
Mühlenberg befin<strong>den</strong>?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Ihr Haus kommt in Abstimmung mit <strong>an</strong>deren Behör<strong>den</strong> trotz der wackeligen Aussagen im ahu-<br />
Gutachten in Anbetracht der potentiellen Umweltgefährdung zu dem Ergebnis, dass es<br />
unverhältnismäßig wäre, die Giftstoffe wieder auszukoffern.<br />
Entscheidungsparameter:<br />
> Dicke der Tonschicht ausreichend / Seitenabsicherung ausreichend?<br />
Sind sie nach dem oben Gesagtem und vor dem Hintergrund neuer bek<strong>an</strong>nter und unbek<strong>an</strong>nter<br />
Giftstoffe sicher, dass die Tonschicht im Bereich des Mühlenbergs eine ausreichende Dicke und<br />
eine ausreichende Seitenabsicherung hat?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
12
Neue Belastungen für die Umwelt und Mitarbeiter<br />
Stimmen Sie zu, dass es durchaus, sicherlich d<strong>an</strong>n aufwendige Verfahren gibt, die eine Gefährdung<br />
von Umwelt und Mitarbeitern ausschließen lassen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Haben Sie diese Verfahren bei Ihrer Entscheidung, die Giftstoffe nicht abzutr<strong>an</strong>sportieren, zugrunde<br />
gelegt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
> Kosten<br />
Ihr Haus hat die Kosten für eine mögliche Auskofferung vorsichtig mit ca. EUR 500 Mio. beziffert.<br />
Abfallrechtlich ist auch der Erzeuger bis zur endgültigen Beseitigung für seinen Abfall ver<strong>an</strong>twortlich<br />
und muss entsprechende Entsorgungskosten tragen. Das wäre bezogen auf die Ölpellets die Ruhr<br />
Öl GmbH bzw. die BP (Verhaltensstörer).<br />
Stehen mehrere Störer fest, hat die Behörde grundsätzlich ein Auswahlermessen, wen sie als erstes<br />
in Anspruch nimmt.<br />
Haben Sie bei Ihrer Entscheidung eine In<strong>an</strong>spruchnahme von NK als zumindest Zust<strong>an</strong>dsstörer<br />
geprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Eigentümer des Mühlenbergs und damit (ein ggfs. weiterer) potentieller Zust<strong>an</strong>dsstörer ist nach<br />
unserem Kenntnisst<strong>an</strong>d der Freiherr von Nagell bzw. dessen Familie.<br />
Haben Sie bei Ihrer Entscheidung eine In<strong>an</strong>spruchnahme der von Nagells geprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Haben Sie bei Ihrer Entscheidung eine In<strong>an</strong>spruchnahme der Remondis-Tochter Remex als<br />
Nachfolgegesellschaft der insolventen RZB GmbH (Verhaltensstörer) geprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Haben Sie bei Ihrer Entscheidung eine In<strong>an</strong>spruchnahme der Ruhr Öl GmbH/BP (Verhaltensstörer)<br />
geprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Haben Sie bei Ihrer Entscheidung eine In<strong>an</strong>spruchnahme der Kronos Tit<strong>an</strong> GmbH oder sonstiger<br />
Erzeuger von Abfällen, die illegal im Mühlenberg eingebracht wor<strong>den</strong> sind, als Verhaltensstörer<br />
geprüft?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
H<strong>an</strong>delt es sich bei der Entscheidung, das Material in der Tongrube zu belassen und die Tongrube<br />
nicht weiter zu begutachten nicht vielmehr um eine rein wirtschaftliche? Dass das Material<br />
umweltverträglich ausgebaut wer<strong>den</strong> könnte, ist <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d vieler Beispiele bek<strong>an</strong>nt und lediglich eine<br />
Frage des Aufw<strong>an</strong>des und der Kosten.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
V. Abstimmung zwischen <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong><br />
Von dem Umweltsk<strong>an</strong>dal haben wir durch die Zeitung erfahren. Spätestens mit Beendigung der<br />
Ermittlungstätigkeit der Staats<strong>an</strong>waltschaft und der Erstellung der Anklageschriften gab es keinen<br />
Grund der Geheimhaltung mehr.<br />
Warum wurde die Bevölkerung nicht von Ihnen benachrichtigt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
13
Hatten Sie jemals die Absicht, die Bevölkerung zu benachrichtigen?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Immer mehr stellt sich ein umfängliches Behör<strong>den</strong>versagen beim Umg<strong>an</strong>g mit <strong>den</strong> Ölpellets heraus.<br />
Selbst die Staats<strong>an</strong>waltschaft Bochum ist ins Kreuzfeuer geraten.<br />
Selbiges gilt für die Bezirksregierung Münster als Aufsichtsbehörde der Ruhr Öl GmbH bzw. für die<br />
Bezirksregierung Düsseldorf (Aufsichtsbehörde des Kreis Wesel (!)) als Aufsichtsbehörde der<br />
Ruhrcarbon (Anmerkung: erster Abnehmer der Ölpellets).<br />
Auch Ihr Haus war bei der der Herausgabe der bei<strong>den</strong> Gutachten nur begrenzt kooperativ. Ihr<br />
bisheriges Kommunikationsverhalten gegenüber der Öffentlichkeit und engagierten Bürgerinnen und<br />
Bürgern ließ zudem nicht auf einen proaktiven und tr<strong>an</strong>sparenten Ansatz schließen.<br />
Warum soll die Bevölkerung <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> abnehmen, dass bei der Kontrolle der Tongrube<br />
Nottenkämper alles mit rechten Dingen zugeg<strong>an</strong>gen ist oder noch zugeht?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Als Aufsichtsbehörde haben Sie unabhängig von <strong>den</strong> staats<strong>an</strong>waltlichen Ermittlungen auch eigene<br />
Ermittlungstätigkeiten vorzunehmen (z.B. auch, aber nicht nur, im Zusammenh<strong>an</strong>g mit einer<br />
möglichen Ordnungswidrigkeit nach § 130 OWiG). Dies ist unabhängig davon zu sehen, wer letztlich<br />
die potentiellen Vorwürfe verfolgt.<br />
Gab es eine formelle Abgabe des Verfahrens nach § 41 OWiG <strong>an</strong> die Staats<strong>an</strong>waltschaft Bochum?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Die Staats<strong>an</strong>waltschaft kommt in ihrem Schreiben vom 27.03.2018 <strong>an</strong> die Grünen u.a. zu folgen<strong>den</strong><br />
Annahmen:<br />
„Hinzukommt, dass auch solches Material eingebaut wurde, welches mit Aktivkohle vermischt<br />
wurde. Diese Beimengung neutralisiert <strong>den</strong> Eigengeruch der Ölpellets fast vollständig.“ (S. 5)<br />
Ferner führt die Staats<strong>an</strong>waltschaft aus, dass die Radladerfahrer in klimatisierten Raupen mit<br />
Überdruck gearbeitet hätten, die Innenluft von hinten über eine Filter<strong>an</strong>lage zugeführt wird und somit<br />
der Fahrer nichts riechen konnte. (S. 4)<br />
Diese Feststellung wur<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> staats<strong>an</strong>waltlichen Gutachter Borchardt in seiner Aussage<br />
deutlich widerlegt.<br />
Welche eigenen Ermittlungen haben Sie als zuständige Überwachungsbehörde <strong>an</strong>gestrengt und zu<br />
welchen Ergebnissen sind Sie bzgl. der Aktivkohle und der klimatisierten Raupen gel<strong>an</strong>gt?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Ist es nicht so, dass ein bloßes Vermischen mit Aktivkohle nicht zu einer Geruchsvermeidung führt,<br />
sondern ein Durchleiten durch die Aktivkohle erforderlich ist?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
(Anmerkung: Im Übrigen h<strong>an</strong>delte es sich um verbrauchte Aktivkohle!.)<br />
Ist es nicht so, dass Raupen einen Großteil ihrer Tätigkeit auch im Rückwärtsfahren verrichten?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Hatten die Raupen von NK einen geruchshemmen<strong>den</strong> Aktivkohlefilter oder nur einen (wie<br />
üblicherweise benutzt) Staubfilter?<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
Erlauben Sie uns zum Schluss noch zwei <strong>Fragen</strong>:<br />
Glauben Sie, dass m<strong>an</strong> nach <strong>den</strong> g<strong>an</strong>zen Vorkommnissen auf dem Mühlenberg bei der Fa.<br />
Nottenkämper noch von einem zertifizierten Entsorgungsbetrieb sprechen k<strong>an</strong>n?<br />
14
Frage be<strong>an</strong>twortet?<br />
Ο<br />
Haben Sie, auch vor dem Hintergrund bisheriger Verfehlungen, noch Vertrauen in die<br />
Zuverlässigkeit der Firma Nottenkämper und sind Sie der Meinung, dass dieser Firma die<br />
Ver<strong>an</strong>twortung für <strong>den</strong> Betrieb einer derartigen Verfüllung oder gar der Betrieb einer Deponie<br />
eigenver<strong>an</strong>twortlich überlassen wer<strong>den</strong> k<strong>an</strong>n.<br />
Frage be<strong>an</strong>twortet? Ο<br />
VI. Fazit<br />
Zum Zwecke der Gefährdungsabschätzung wur<strong>den</strong> Gutachten erstellt. Das Gutachten der<br />
Staats<strong>an</strong>waltschaft Bochum ist das einzige, welches als komplett unparteiisch einzustufen ist.<br />
Wir haben aufgezeigt, dass die Gutachten zum einen nicht auf neutralen Grundlagen beruhen, zum<br />
<strong>an</strong>deren nur auf die Ölpellets eingehen und letztlich gutachterliche Mängel aufweisen, die keine<br />
verlässliche Entscheidungsgrundlage darstellen.<br />
In <strong>den</strong> Gutachten und aus <strong>den</strong> Erkenntnissen der Verfahren vor dem LG Bochum ergeben sich<br />
zudem Hinweise auf g<strong>an</strong>ze <strong>an</strong>dere Giftstoffe, die bisher nicht ausreichend untersucht wur<strong>den</strong>.<br />
Auch die darauf vom Kreis Wesel und <strong>an</strong>deren Oberbehör<strong>den</strong> basierende Entscheidung, dass es<br />
unverhältnismäßig wäre, die Giftstoffe aus dem Mühlenberg herauszuholen, basiert auf falschen<br />
Annahmen.<br />
Aufgrund der Erkenntnisse aus <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> Gutachten und dem laufen<strong>den</strong> Verfahren beim<br />
L<strong>an</strong>dgericht Bochum ist es unumgänglich, ein neues Gutachten zu erstellen.<br />
Beim LG Bochum verdichten sich die Beweise gegen die Ruhr Öl GmbH - eine Tochter der BP - in<br />
Gelsenkirchen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde hier aus einem gefährlichen Abfall, ein<br />
ungefährlicher Abfall gemacht. Laut Abfallrecht ist der Erzeuger für seinen Abfall bis zur<br />
Endlagerung ver<strong>an</strong>twortlich. Aufgrund dieser Erkenntnisse, sollte der Kreis Wesel, eigene<br />
Ermittlungen in diese Richtung <strong>an</strong>stellen und <strong>den</strong> Abfallerzeuger in Regress nehmen. Nur auf diese<br />
Weise k<strong>an</strong>n verhindert wer<strong>den</strong>, dass letztlich der Steuerzahler die Zeche bezahlen muss.<br />
Die Eing<strong>an</strong>gskontrollen bei der Fa. Nottenkämper müssen deutlich verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Gleiches Gilt für die Fremdkontrollen der zuständigen Aufsichtsbehör<strong>den</strong>.<br />
VII. Forderungen<br />
• Wir fordern eine flächendeckende und unabhängige Beprobung des Mühlenbergs - inkl. der<br />
Prüfung der Dicke und Homogenität der Tonschichten - durch einen wirklich neutralen<br />
Gutachter!<br />
• Wir fordern eine flächendeckende Beprobung der <strong>an</strong>grenzen<strong>den</strong> Flächen!<br />
• Wir fordern die Auskofferung aller Giftstoffe, inkl. Ölpellets, Kronocarb und und und!<br />
Gahlener BürgerForum<br />
Schermbeck, 20. August 2018<br />
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