als PDF downloaden - Kindergruppen der Piaristen Maria Treu
als PDF downloaden - Kindergruppen der Piaristen Maria Treu
als PDF downloaden - Kindergruppen der Piaristen Maria Treu
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Pädagogische Konzeption<br />
Elternkonzeption<br />
des Kin<strong>der</strong>gartens und <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
<strong>der</strong> Österreichischen <strong>Piaristen</strong>ordensprovinz<br />
Wien, im Mai 2011<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
1
Inhalte<br />
Vorwort<br />
1. Kin<strong>der</strong>garten, <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> und ihre Geschichte<br />
1.1 Räumlichkeiten<br />
1.2 Personal<br />
1.3 Öffnungszeiten<br />
1.4 Organisationsform<br />
1.5 Geschichte unserer Einrichtungen<br />
2. Auftrag und Aufgaben<br />
2.1 Das Wiener Kin<strong>der</strong>tagesheimgesetz<br />
2.2 Unser Verständnis von Bildung, Erziehung und Betreuung<br />
3. Pädagogischer Hintergrund<br />
3.1 Bild vom Kind<br />
3.2 Selbstverständnis<br />
3.3 Pädagogischen Ziele<br />
3.4 Pädagogischen Ansätze<br />
4. Unsere Arbeit und ihre Vielfalt<br />
4.1 Tagesablauf im Kin<strong>der</strong>garten<br />
4.2 Tagesablauf in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
4.3 Eingewöhnung und Verabschiedung <strong>der</strong> Vorschulkin<strong>der</strong><br />
4.4 Schulvorbereitung<br />
4.5 Regeln im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
4.6 Feste und Feiern im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
4.7 Zusatzangebote und Englisch im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
5. Das Miteinan<strong>der</strong> und seine Entwicklung<br />
5.1 Teamarbeit<br />
5.2 Verantwortung <strong>der</strong> Leitung, Zusammenarbeit mit dem Erhalter<br />
5.3 Fortbildung<br />
5.4 Planung und Dokumentation <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit, Beobachtung von<br />
Kin<strong>der</strong>n, Reflexion <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit<br />
5.5 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern<br />
5.6 Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
2
Vorwort<br />
Josef Calasanz schrieb: „Wenn die Kin<strong>der</strong> schon vom zarten Alter an im Glauben<br />
und Wissen erzogen werden, so ist ein glücklicher Verlauf des ganzen Lebens ohne<br />
Zweifel zu erhoffen.“<br />
In unserem <strong>Piaristen</strong>kin<strong>der</strong>garten/<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> ist <strong>der</strong> Glaube eine wesentliche<br />
Basis unseres Alltags. Die täglichen Rituale, sowie die Feste im Jahreskreis sind<br />
Zeichen eines lebendigen Glaubens und unserer Wertorientierung.<br />
Wissen inkludiert auch das Wissen um die eigene Person; Stärken, Schwächen,<br />
emotionale und soziale Kompetenzen, Intellekt sowie musisch-kreative und<br />
naturwissenschaftliche Kenntnisse.<br />
„In jedem Menschen steckt ein bunter, lebendiger Kern, <strong>der</strong> tanzt und fröhlich ist und<br />
Freude am Leben hat.“ P. Watzlawik<br />
Kin<strong>der</strong> entwickeln sich durch Menschen, die sich dem bunten lebendigen Kern<br />
widmen, liebevoll hinschauen und Freude an dem haben, was entsteht.<br />
Wir stehen für eine lebhafte und herzliche Beziehung, damit in dieser Geborgenheit<br />
Spiel und Spaß <strong>als</strong> Grundlage jedes Lernens stattfinden kann.<br />
In enger Zusammenarbeit mit den Eltern, den Erstverantwortlichen in <strong>der</strong> Erziehung<br />
ihrer Kin<strong>der</strong>, för<strong>der</strong>n, stützen und begleiten die Pädagoginnen des Kin<strong>der</strong>gartens und<br />
<strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> die Entwicklung ihres Kindes. Wir danken den Eltern für das in<br />
uns gesetzte Vertrauen und sehen darin die Basis unserer Zusammenarbeit für ein<br />
Miteinan<strong>der</strong> zum Wohle des Kindes.<br />
Ruth-<strong>Maria</strong> Schwind<br />
Pädagogische Leitung<br />
P. Mag. Mirek Baranski<br />
Rektor<br />
Sandra Wurzinger<br />
Kin<strong>der</strong>gartenleiterin<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
3
1. Unser Kin<strong>der</strong>garten, unsere <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> und ihre<br />
Geschichte<br />
1.1 Räumlichkeiten<br />
Kin<strong>der</strong>garten<br />
In unserem Kin<strong>der</strong>garten werden vier Kin<strong>der</strong>gartengruppen, in denen Kin<strong>der</strong> im Alter<br />
von 3-6 Jahren betreut werden, sowie eine Kleinkindgruppe, die jüngeren Kin<strong>der</strong>n, im<br />
Alter von 1 ½ - 3 Jahren einen behutsamen Einstieg in den Kin<strong>der</strong>garten ermöglicht,<br />
geführt.<br />
Neben den Gruppenräumen stehen den Kin<strong>der</strong>n Bewegungsräume zur Bewegungs-<br />
und Rhythmikerziehung, ein Kreativraum und eine Küche, die für hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten genutzt wird, zur Verfügung.<br />
Es gibt für jede Gruppe extra adaptierte Wasch- und Sanitäranlagen.<br />
In <strong>der</strong> Kanzlei bietet sich die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch zwischen<br />
Leitung und Eltern.<br />
Unsere neu gestalteten Gärten (Kleinkind- und Familiengruppengarten) laden die<br />
Kin<strong>der</strong> ein, sich vielfältig zu bewegen und mit <strong>der</strong> Natur in Kontakt zu treten.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
4
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
Die <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> mit vorschulischem Angebot setzen sich aus 3<br />
Schwerpunktgruppen zusammen.<br />
o Der Raum <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gruppe A mit dem Schwerpunkt Kreativität bietet Platz für<br />
künstlerische Tätigkeiten, großflächiges Malen und Gestalten, sowie<br />
Theaterprojekte und Rollenspiele etc.<br />
o In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gruppe B steht das Planen, Entwickeln und Bauen im Mittelpunkt.<br />
Ein Baubereich mit verschiedensten Baumaterialien erweckt bei den Kin<strong>der</strong>n<br />
Ideen für Bauwerke aller Art. In einer großen Küche können hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten durchgeführt werden.<br />
o Die Kin<strong>der</strong>gruppe C bietet Material zum Forschen und Entdecken an. Ein großer<br />
Forschertisch, Lupen, Waagen etc. för<strong>der</strong>n bei den Kin<strong>der</strong>n das Interesse für<br />
Naturwissenschaften.<br />
Weiteres stehen den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> nach Absprache mit <strong>der</strong> Schulleitung <strong>der</strong><br />
technische und textile Werkraum, sowie <strong>der</strong> Turnsaal und <strong>der</strong> Innenhof zur<br />
Verfügung. Der neu gestaltete Garten des Kin<strong>der</strong>gartens in <strong>der</strong> Le<strong>der</strong>ergasse wird<br />
ebenfalls mitbenützt. Das Mittagessen wird von den Kin<strong>der</strong>n im Refektorium des<br />
Kollegiums eingenommen.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
5
1.2 Personal<br />
Kin<strong>der</strong>garten<br />
Die Kin<strong>der</strong> werden von sechs ausgebildeten Kin<strong>der</strong>gartenpädagoginnen, sowie<br />
sechs Assistentinnen liebevoll betreut.<br />
Als Kin<strong>der</strong>gartenleiterin steht Frau Wurzinger den Eltern für Fragen und Anliegen<br />
Montag bis Freitag in <strong>der</strong> Zeit von 8 -11 Uhr zur Verfügung.<br />
Die Pädagoginnen sind für die pädagogische Tagesleitung und Aktivitäten sowie<br />
Angebote rund um den Jahreskreis zuständig. Zusätzliche Ausbildungen, wie etwa<br />
die Montessoripädagogik, Motopädagogik o<strong>der</strong> die ganzheitlich, sinnorientierte<br />
Pädagogik fließen immer wie<strong>der</strong> in die pädagogische Planung ein.<br />
Die Assistentinnen unterstützen die Pädagoginnen in ihren Tätigkeiten des<br />
Tagesablaufs, sind aber auch für die Alltagsroutine und Reinigungsarbeiten<br />
zuständig.<br />
Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartengruppen haben die Möglichkeit, einmal wöchentlich mit<br />
einem Native Speaker die englische Sprache mittels verschiedenster Aktivitäten<br />
kennen zu lernen.<br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> werden von je einer ausgebildeten<br />
Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin betreut und begleitet.<br />
Eine Assistentin unterstützt während eines Teiles des Tages die Pädagoginnen.<br />
Frau Schwind ist <strong>als</strong> Leiterin <strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> Ansprechpartnerin für Fragen und<br />
Anliegen. Ihre Aufgabe liegt auch bei <strong>der</strong> Koordination von Kin<strong>der</strong>garten,<br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> und Schule.<br />
Zusätzlich begleitet eine Nativ Speaker zweimal pro Woche für ca. eine Stunde das<br />
Spiel <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in englischer Sprache.<br />
1.3 Öffnungszeiten<br />
Der Kin<strong>der</strong>garten<br />
ist Montag bis Freitag in <strong>der</strong> Zeit von 7 - 17 Uhr geöffnet. Wir bieten eine ganzjährige<br />
Betreuung, ausgenommen unserer Schließtage:<br />
• während <strong>der</strong> Weihnachtsferien<br />
• am Gründonnerstag und Karfreitag<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
6
• vier Wochen im August<br />
Genaue Termine finden sich in einem Aushang neben <strong>der</strong> Kanzlei und den Gruppen.<br />
Die <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
In unseren <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> mit vorschulischem Angebot sind die Kin<strong>der</strong> wahlweise<br />
von 7.45 bis 17.00 o<strong>der</strong> bis 13.00 (mit o<strong>der</strong> ohne Mittagessen) betreut.<br />
1.4 Organisationsform<br />
In den vier Kin<strong>der</strong>gartengruppen werden jeweils max. 25 Kin<strong>der</strong> von einer<br />
Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin und einer Assistentin geför<strong>der</strong>t und betreut.<br />
In <strong>der</strong> Kleinkindgruppe werden max. 15 Kin<strong>der</strong> von einer Kleinkindpädagogin und 1-2<br />
Assistentinnen geführt und umsorgt.<br />
Die Kin<strong>der</strong> unseres Kin<strong>der</strong>gartens stammen überwiegend aus dem 8. Bezirk.<br />
In den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> werden Kin<strong>der</strong> im Alter von 5-6 Jahren betreut. Die<br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> befinden sich im Schulgebäude neben den Klassenräumen, dadurch<br />
können sie den Schulalltag miterleben und beobachten.<br />
1.5 Geschichte unserer Einrichtungen<br />
Unser Kin<strong>der</strong>garten<br />
besteht schon seit 1948 und war dam<strong>als</strong> in den heutigen Pfarrräumen im<br />
Erdgeschoß des Hauses <strong>Piaristen</strong>gasse 45 untergebracht.<br />
Bei <strong>der</strong> Vergrößerung 1980 auf vier Gruppen sind wir in den 1. und 2. Stock<br />
übersiedelt.<br />
Heute besteht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten aus vier Gruppen für 3-6jährige Kin<strong>der</strong> und einer<br />
Kleinkin<strong>der</strong>krippe für 1-3-Jährige.<br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
Unsere <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> führen wir seit 2005. Im Schuljahr 2010/2011 wurde von zwei<br />
auf drei Gruppen aufgestockt und das pädagogische Konzept wurde den Inhalten<br />
des Moduls für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen angepasst.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
7
2. Unser Auftrag und unsere Aufgaben<br />
2.1 Das Wiener Kin<strong>der</strong>tagesheimgesetz<br />
Für unsere Arbeit ist das Wiener Kin<strong>der</strong>tagesheimgesetz – WKTHG Aufgaben <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>tagesheime bestimmend.<br />
2.2 Unser Verständnis von Bildung, Erziehung und Betreuung<br />
Wir verstehen die drei zentralen Begriffe Bildung, Erziehung und Betreuung in<br />
folgen<strong>der</strong> Weise:<br />
Bildung beruht für uns auf gesicherten Kenntnissen und Methoden <strong>der</strong> Pädagogik.<br />
Wir wollen die Gesamtpersönlichkeit jedes Kindes för<strong>der</strong>n, die Entwicklung seiner<br />
körperlichen, seelischen und geistigen Fähigkeiten unterstützen, um sein<br />
Kompetenzen zum Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft zu för<strong>der</strong>n.<br />
Unter Erziehung verstehen wir, die Kin<strong>der</strong> auf ihrem Weg zu einem<br />
selbstbestimmten und selbstverantworteten Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
vorzubereiten.<br />
Durch die Integration von Kin<strong>der</strong>n unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft<br />
vermitteln wir den Kin<strong>der</strong>n ein gelebtes Miteinan<strong>der</strong>.<br />
Ein Kind zu betreuen heißt für uns, dass das Kind in unserem Kin<strong>der</strong>garten ein<br />
familiäres Umfeld vorfindet, in dem es sich wohl fühlt und in seinen körperlichen und<br />
seelischen Bedürfnissen wahrgenommen wird. Wir sehen uns <strong>als</strong> Ansprech- und<br />
Beziehungspartner <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
3. Unser pädagogischer Hintergrund<br />
3.1 Unser Bild vom Kind<br />
Kin<strong>der</strong> sind wissensdurstig und suchen den Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />
Wir erleben Kin<strong>der</strong> <strong>als</strong> neugierig und ständig in Bewegung. Sie wollen Neues<br />
ausprobieren und Bekanntes wie<strong>der</strong>holen. Der Austausch mit an<strong>der</strong>en aus ihrem<br />
vertrauten Umfeld bewirkt ein kontinuierliches Nehmen und Geben und ein Mitteilen<br />
und Verbalisieren von Bedürfnissen und Erlebnissen.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
8
Kin<strong>der</strong> sind kompetente Individuen und einzigartige Persönlichkeiten.<br />
Kin<strong>der</strong> bringen verschiedene Erfahrungen und Erlebnisse aus unterschiedlichen<br />
Umfel<strong>der</strong>n in die elementare Bildungseinrichtung mit ein. Sie nehmen ihre Umwelt<br />
auf ihre subjektive Art und Weise wahr und zeichnen sich darüber hinaus durch ihre<br />
einzigartige genetische Ausstattung aus.<br />
Wie erleben Kin<strong>der</strong> <strong>als</strong> gleichwertige Mitbürgerinnen und Mitbürger mit<br />
bestimmten Rechten und individuellen Bedürfnissen<br />
Für uns sind Kin<strong>der</strong> gleichwertige Mitbürgerinnen und Mitbürger, die ein Recht auf<br />
Partizipation haben.<br />
Kin<strong>der</strong> erwerben eine einzigartige Bildungsbiografie<br />
Wir erleben Kin<strong>der</strong> <strong>als</strong> permanent Lernende. Dies bedeutet für uns, dass sich Kin<strong>der</strong><br />
auf ihre ganz individuelle Art und Weise mit ihrer Umwelt auseinan<strong>der</strong>setzen,<br />
abhängig von ihren Interessen und ihre Fähigkeiten sowie ihrem Umfeld.<br />
Kin<strong>der</strong> gestalten ihre Lernprozesse im freien Spiel und im Rahmen von<br />
Bildungsangeboten aktiv mit.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
9
3.2 Unser Selbstverständnis<br />
Es ist uns ein Anliegen, Kin<strong>der</strong>n liebevoll, respektvoll, achtsam und einfühlsam zu<br />
begegnen. Wir unterstützen und bestärken Kin<strong>der</strong> in ihrem Sosein und verstehen uns<br />
<strong>als</strong> Begleiterinnen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, die <strong>der</strong>en Ressourcen entdecken und för<strong>der</strong>n.<br />
Wir holen Kin<strong>der</strong> dort ab, wo sie in ihren Entwicklungen stehen und planen unsere<br />
Arbeit gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n. Wir nehmen jedes Kind so an, wie es ist, stehen<br />
im hilfreich zur Seite und för<strong>der</strong>n es.<br />
Wir nehmen jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahr und ernst.<br />
Es ist uns ein Anliegen, dass Kin<strong>der</strong> den jeweiligen Möglichkeiten entsprechend<br />
selbst entscheiden können, wann, wie und mit wem sie spielen möchten und damit<br />
ihr Mitbestimmungsrecht leben können.<br />
Wir verstehen uns <strong>als</strong> Begleiterinnen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf ihren Bildungswegen, die<br />
anregungsreiche Lernumgebungen schaffen.<br />
Es ist uns wichtig, dass Kin<strong>der</strong> selbstständig agieren können. Wir beantworten<br />
Fragen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, indem wir Fachinformationen und Anschauungsmaterial zur<br />
Verfügung stellen und/o<strong>der</strong> die Kin<strong>der</strong> anleiten, ihre Frage durch selbst tätiges<br />
Probieren zu beantworten.<br />
Wir nehmen die Persönlichkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wahr und berücksichtigen ihre individuellen<br />
Tagesverfassungen.<br />
Wir legen großen Wert auf einen liebevollen und unterstützenden Umgang mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
10
3.3 Unsere pädagogischen Ziele<br />
Unsere pädagogische Arbeit hat das Ziel, die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes<br />
zu unterstützen. Dabei ist es uns wichtig, die Selbst-, Sozial- und Sachkompetenzen<br />
sowie die lernmethodische Kompetenz <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu differenzieren. Wir schaffen in<br />
unserem Kin<strong>der</strong>garten eine Lernumgebung, die Kin<strong>der</strong> herausfor<strong>der</strong>t und zum<br />
selbstständigen Tun motiviert.<br />
Unser Kin<strong>der</strong>garten ist ein Ort gelebter Beziehungen und Begegnungen, an dem<br />
Kin<strong>der</strong> ein verlässliches WIR erleben.<br />
Die Raumgestaltung und reichhaltige Materialauswahl bieten Kin<strong>der</strong>n ausreichend<br />
Platz und Gelegenheit zum Umgang mit Materialien und Werkzeugen sowie zur<br />
Differenzierung ihrer sprachlichen Kompetenzen.<br />
Kin<strong>der</strong> haben in diesem Kin<strong>der</strong>garten Gelegenheit, ihre Lernerfahrungen zu<br />
reflektieren und sich neben den Lerninhalten auch verschiedene Lernwege bewusst<br />
zu machen. (Lernmethodische Kompetenzen)<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
11
3.4 Unsere pädagogischen Ansätze<br />
In dem Wissen, dass es sich bei jedem Kind um ein kompetentes Individuum mit<br />
einer einzigartigen Persönlichkeit handelt, arbeiten wir mit den unterschiedlichsten<br />
pädagogischen Ansätzen, um das Kind dort abzuholen, wo es steht.<br />
Aus Elementen <strong>der</strong> Montessoripädagogik unterstützen wir das Kind in seinem<br />
Streben nach Selbstständigkeit und geben ihm Hilfestellung dabei, es "selbst zu tun".<br />
Die Selbstständigkeit und Selbstverantwortung wird im Zuge von Projektarbeiten mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n geübt und gefestigt.<br />
Einen hohen Stellenwert nimmt die christliche Erziehung nicht nur im Alltag ein,<br />
son<strong>der</strong>t findet auch in <strong>der</strong> ganzheitlich sinnorientierten Pädagogik nach Franz Kett<br />
ihren Platz.<br />
Um dem natürlichen Bewegungsdrang des Kindes gerecht zu werden und dabei die<br />
Bewegungsabläufe zu schulen, bieten wir die Möglichkeit, seine Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten in motopädagogischen Stunden, Rhythmikeinheiten und<br />
Kin<strong>der</strong>yogaübungen zu festigen.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
12
Unser religionspädagogisches Konzept – unser christlicher Hintergrund<br />
Basis unseres religionspädagogischen Konzepts ist das Miteinan<strong>der</strong>glauben im<br />
Alltag. Wir schätzen die Einzigartigkeit <strong>der</strong> kindlichen Persönlichkeit und leben<br />
Kin<strong>der</strong>n wesentliche christliche Werte wie beispielsweise Toleranz vor. Wir lassen sie<br />
erleben, wie bereichernd das Voneinan<strong>der</strong>lernen sein kann.<br />
Durch das bewusste Erleben <strong>der</strong> Natur zeigen wir Kin<strong>der</strong>n die Notwendigkeit eines<br />
Ressourcenschonenden Umgangs mit <strong>der</strong> Schöpfung auf.<br />
Weiteres Ziel unserer religionspädagogischen Arbeit ist das Vermitteln von<br />
biblischem Hintergrundwissen. Biblische Figuren und Heilige sind für uns Vorbil<strong>der</strong>,<br />
die wir auch den Kin<strong>der</strong>n vorstellen.<br />
Wir wollen Feste im Kirchenjahr gemeinsam feiern. In unserem pädagogischen Alltag<br />
fließt <strong>der</strong> Glaube bei Tischgebeten o<strong>der</strong> philosophischen Gesprächen mit Kin<strong>der</strong>n<br />
ein. In je<strong>der</strong> Gruppe gibt es einen Bereich für Schönes und Interessantes mit einem<br />
Kreuz und einer Kerze sowie Materialien zur Sinnesschulung. Dieser Bereich wird<br />
dem Jahreskreis entsprechend gestaltet und dient Kin<strong>der</strong>n zum Rückzug und dazu,<br />
zur Ruhe kommen zu können. Elemente <strong>der</strong> Kett-Pädagogik unterstützen uns dabei.<br />
Regelmäßige Besuche in <strong>der</strong> Kirche und insbeson<strong>der</strong>e das Feiern von Festen<br />
unserer Kirche lassen Kin<strong>der</strong> erleben, dass wir ein Ordenskin<strong>der</strong>garten und mit dem<br />
katholischen Glauben verbunden sind. Dies schließt auch Kin<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Glaubens<br />
mit ein, die selbstverständlich in den Formen ihres Glaubens beten können. Wir<br />
berücksichtigen an<strong>der</strong>e Religionen in <strong>der</strong> Gestaltung unseres pädagogischen Alltags.<br />
Mit gemeinsamen spirituellen Erfahrungen wie beispielsweise einem Lichtertanz<br />
bieten wir Kin<strong>der</strong>n zahlreiche Gelegenheiten, religiöse Kraftquellen zu erfahren.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
13
4. Unsere Arbeit und ihre Vielfalt<br />
4.1 Unser Tagesablauf im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
Für uns ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, um den Kin<strong>der</strong>n Orientierung und<br />
Sicherheit zu bieten. Die Öffnung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartengruppen im Haus bietet vielfältige<br />
Betätigungsfel<strong>der</strong>, erweitert die Sozialkontakte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und ermöglicht somit<br />
stetige Weiterentwicklung in den verschiedenen Kompetenzbereichen.<br />
Der Tagesablauf wird durch Fixpunkte wie Englisch, Turnen, Obst- und Gemüse-<br />
Jause und Projektarbeiten variiert. Zusätzlich finden regelmäßig Feste, Feiern und<br />
Ausflüge statt. Auch <strong>der</strong> Tagesablauf <strong>der</strong> Kleinkindgruppe ist auf die beson<strong>der</strong>en<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> jungen Kin<strong>der</strong> angepasst.<br />
4.3 Eingewöhnung und Verabschiedung <strong>der</strong> Vorschulkin<strong>der</strong><br />
Der Eintritt in den Kin<strong>der</strong>garten stellt für das Kind einen bedeutsamen Schritt dar: Es<br />
erobert seine weitere Umwelt.<br />
Die Eingewöhnungsphase ist <strong>der</strong> Übergang vom familiären Umfeld in den<br />
Kin<strong>der</strong>garten. In dieser Phase wollen wir (Kin<strong>der</strong>, Eltern und Team) uns gemeinsam<br />
an die für alle Beteiligten neue Situation gewöhnen. In dieser Zeit unterstützen wir<br />
das Kind dabei, mit den Rahmenbedingungen vertraut zu werden. Das Kind erkundet<br />
den Raum, begegnet den Bezugspersonen und tritt mit <strong>der</strong> Gruppengemeinschaft in<br />
Kontakt. Wir geben dem Kind genügend Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen<br />
und den Übergang zu bewältigen. Das Kind entwickelt die Fähigkeit, sich in <strong>der</strong><br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
14
neuen Umgebung zu Recht zu finden und Kontakte zu knüpfen. Dabei geben wir<br />
dem Kind Sicherheit und Halt, sodass es sich wohl fühlt.<br />
Jedes Kind hat die Möglichkeit, nach seinen Bedürfnissen und seinem Tempo in den<br />
Kin<strong>der</strong>garten-, <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong>alltag einzusteigen. Wir stellen uns <strong>als</strong> stabile<br />
Beziehungspartner zur Verfügung und geben dem Kind und Eltern Möglichkeit,<br />
Vertrauen und Sicherheit aufzubauen.<br />
Diese vertrauensvolle Basis ist die Grundlage für unsere zukünftige Bildungsarbeit<br />
und für erfolgreiche Lernprozesse des Kindes.<br />
Die Verabschiedung <strong>der</strong> Vorschulkin<strong>der</strong><br />
Der Übergang vom Kin<strong>der</strong>garten bzw. von <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gruppe in die Schule stellt für<br />
die Kin<strong>der</strong> eine große Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Die Kin<strong>der</strong>garten- bzw. die<br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong>zeit ist zu Ende und die Kin<strong>der</strong> gehen über in ein geregeltes<br />
Zeitsystem mit neuen Aufgaben, die sie zu bewältigen haben. Aufgrund <strong>der</strong><br />
räumlichen Gegebenheiten nehmen die Kin<strong>der</strong> bereits im Laufe des Jahres Kontakt<br />
zur Schule auf, in dem sie das Verhalten <strong>der</strong> Schüler und Schülerinnen und den<br />
Ablauf des Unterrichtes beobachten. Die Barriere zur Schule wird dadurch gemin<strong>der</strong>t<br />
und es entsteht Vertrautheit.<br />
Gegen Ende des Arbeitsjahres findet ein gemeinsames Abschlussfest statt, in dem<br />
ein feierlicher Rahmen zur Verabschiedung <strong>der</strong> Vorschulkin<strong>der</strong> gegeben ist.<br />
Der Abschied von <strong>der</strong> Kleinkindgruppe<br />
Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleinkindgruppe haben die Möglichkeit, in ihren zukünftigen<br />
Kin<strong>der</strong>gartengruppen zu schnuppern und diese vorab näher kennen zu lernen. Bei<br />
einem Abschiedsfest verabschieden sich die Kin<strong>der</strong> von den erwachsenen<br />
Bezugspersonen sowie den „Kin<strong>der</strong>-Kollegen, -Kolleginnen“ <strong>der</strong> Kleinkindgruppe. Sie<br />
erhalten ein persönliches Geschenk, wie z.B. ein Bild <strong>als</strong> Erinnerung.<br />
4.4 Schulvorbereitung<br />
Im Kin<strong>der</strong>garten schaffen wir die Voraussetzungen für das Kind, sich in den sozialen,<br />
motorischen, emotionalen und kognitiven Bereichen soweit zu entwickeln, dass es<br />
den schulischen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht wird.<br />
Dazu zählen etwa die:<br />
- grobmotorischen Fähigkeiten wie Körperkoordination<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
15
- feinmotorische Fähigkeiten wie Stift und Schere zu halten<br />
- emotionale Fähigkeiten wie ein gestärktes Selbstwertgefühl zu<br />
haben o<strong>der</strong> Misserfolge ertragen zu können<br />
- kognitive Fähigkeiten wie Aufträge zu verstehen und zu<br />
bewältigen, aber sich auch die Zeit<br />
einzuteilen und Arbeitsprozesse zu Ende zu<br />
führen<br />
- und auch den Alltag selbstständig zu bewältigen.<br />
Im letzten Kin<strong>der</strong>gartenjahr wird dem Kind eine altersgemäße vorbereitete<br />
Umgebung, spezielle Materialien und Aktivitäten in den verschiedensten Bereichen<br />
angeboten:<br />
- Forsch- und Experimentierbereiche<br />
- didaktische Spiele<br />
- ausgewählte Ausgänge<br />
- Projektarbeiten<br />
- dramatisierte Geschichten in Rollenspielen<br />
Die schriftliche Dokumentation <strong>der</strong> Pädagogen anhand von<br />
Beobachtungsunterlagen, sowie die Gestaltung von Portfoliomappen veranschaulicht<br />
transparent die Fortschritte in <strong>der</strong> Entwicklung des Kindes und die Vorbereitung auf<br />
die Schule.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
16
4.5 Feste und Feiern im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
In unserem Kin<strong>der</strong>garten sind Feste ein Fixpunkt im Jahreskreislauf. Gemeinsames<br />
Feiern för<strong>der</strong>t das emotionale und soziale Empfinden in <strong>der</strong> Gruppe. Kin<strong>der</strong> erleben<br />
sich <strong>als</strong> Gemeinschaft, gleichzeitig spielt beson<strong>der</strong>s beim Geburtstagfest die<br />
Mittelpunktstellung des Kindes eine große Rolle. Darüber hinaus erleben die Kin<strong>der</strong><br />
durch die Feste im Jahreskreis Struktur und ein verlässliches Wie<strong>der</strong>holen von<br />
Fixpunkten. Die Feste unterstützen die Identitätsentwicklung jedes Kindes.<br />
Die religiösen Feste begleiten uns das ganze Kin<strong>der</strong>gartenjahr. Dazu zählen:<br />
Erntedankfest, Martinsfest, Nikolausfeier, Adventkranzsegnung, große Adventfeier.<br />
Zum Beispiel hören die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fastenzeit viele Geschichten von Jesus und<br />
werden kindgerecht auf das Osterfest hingeführt.<br />
4.6 Zusatzangebote und Englisch im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong><br />
Im Kin<strong>der</strong>garten und in den <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> ist Englisch ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Wochengeschehens. Ziel ist ein erstes Kennenlernen einer bedeutsamen,<br />
internationalen Sprache. Ein native Speaker besucht den Kin<strong>der</strong>garten bzw. jede <strong>der</strong><br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> zwei Mal pro Woche für jeweils eine Stunde, um das Interesse an <strong>der</strong><br />
lebenden Fremdsprache Englisch zu wecken. Der native Speaker setzt kindgemäße<br />
und lustvolle Angebote, wie zum Beispiel Lie<strong>der</strong>, Spiele, Reime o<strong>der</strong> Bücher, um den<br />
Kin<strong>der</strong>n einen korrekten Zugang zur Phonologie, Lexikon und Syntax <strong>der</strong> englischen<br />
Sprache zu ermöglichen.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
17
5. Das Miteinan<strong>der</strong> und seine Entwicklung<br />
5.1 Teamarbeit<br />
Teamarbeit bedeutet für uns, sich gegenseitig zu unterstützen, im Einklang mit den<br />
Kolleginnen zu arbeiten und für einen reibungslosen Ablauf im Alltag zu sorgen. Es<br />
ist uns wichtig, respektvoll miteinan<strong>der</strong> umzugehen, damit es möglich wird,<br />
verschiedene Ideen einzubringen, zu sammeln und umzusetzen.<br />
In unserem Kin<strong>der</strong>garten legen wir beson<strong>der</strong>en Wert auf enge Zusammenarbeit. Das<br />
beinhaltet nicht nur Teamgespräche, die zur Planung gemeinsamer Feste, Projekte<br />
und Ausgänge dienen, son<strong>der</strong>n diese Zusammenarbeit erstreckt sich beson<strong>der</strong>s<br />
auch auf intensive Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit speziellen Situationen im<br />
pädagogischen Alltag, sowie auf den Austausch über beson<strong>der</strong>e Bedürfnisse<br />
einzelner Kin<strong>der</strong>.<br />
5.2 Verantwortung <strong>der</strong> Leitung, Zusammenarbeit mit dem Erhalter<br />
Die Gesellschaft hat sich in seiner Struktur in den letzten Jahren maßgeblich<br />
verän<strong>der</strong>t. Das Wiener Kin<strong>der</strong>tagesheimgesetz und <strong>der</strong> Bildungsrahmenplan, geltend<br />
für Österreich, legen die gesetzlichen Vorgaben und Standards fest, welche<br />
grundlegenden Bausteine dem Kind zur Errichtung seines persönlichen Hauses<br />
mitgegeben werden sollen. Es ist Aufgabe des Kin<strong>der</strong>gartens, den Grundstock, das<br />
Fundament, für weiteres, zukünftiges Wachsen und Lernen in den Bereichen<br />
Emotionen und soziale Beziehungen, Ethik und Gesellschaft, Sprache und<br />
Kommunikation, Bewegung und Gesundheit, Ästhetik und Gestaltung sowie Natur<br />
und Technik zu legen.<br />
Die Welt mit allen Sinnen erleben und dabei nicht nur mit den Augen, son<strong>der</strong>n auch<br />
mit dem Herzen zu sehen, umschreibt meine Vision sehr treffend.<br />
Die Leitung umfasst Sozial- und Leistungsorganisation. Das heißt einerseits die<br />
Verantwortung für die gemeinsame Zielsetzung und Planung sowie <strong>der</strong>en<br />
Umsetzung unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Stärken <strong>der</strong> einzelnen Mitarbeiter,<br />
an<strong>der</strong>erseits die organisatorische und administrative Tätigkeit, sowie die<br />
Zusammenarbeit mit dem Erhalter zur Umsetzung <strong>der</strong>, durch<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
18
Kin<strong>der</strong>tagesheimgesetz, Bildungsrahmenplan und <strong>der</strong>zeitig geltenden<br />
Qualitätsstandards geregelten, pädagogischen Planung.<br />
Es ist ein Zeichen für Qualität, wenn das Team gemeinsam Ziele setzt und an <strong>der</strong>en<br />
Umsetzung arbeitet. Dadurch wird nicht nur die soziale Kompetenz des Teams<br />
geför<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n achtet, schätzt und respektiert die Fachkompetenz jedes<br />
Einzelnen. Qualitätsentwicklung ist ein Prozess <strong>der</strong> stetig voranschreitet, jedoch auch<br />
Rückschritte in Kauf nimmt, um Ziele und Vorstellungen zu erreichen.<br />
5.3 Fortbildung<br />
Wir verstehen unter Fortbildung ein Sich-Weiterentwickeln im persönlichen und<br />
fachlichen Bereich, um den Kin<strong>der</strong>n eine adäquate und auf bestimmte Interessen<br />
abgestimmte För<strong>der</strong>ung zu ermöglichen. Darüber hinaus sind wir durch<br />
Fortbildungen besser im Stande, auf bestimmte Bedürfnisse einzelner Kin<strong>der</strong> sowie<br />
jener <strong>der</strong> Gruppe entsprechend zu reagieren.<br />
Wir legen Wert auf regelmäßige und kontinuierliche Fortbildungen, weil wir dadurch<br />
über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Methoden und pädagogische Ansätze<br />
informiert werden.<br />
Wir bilden uns weiter, indem wir auf eine gut sortierte Fachbibliothek zugreifen und<br />
Seminarangebote <strong>der</strong> KPH (Kirchliche Pädagogische Hochschule) und <strong>der</strong> KKTH<br />
(Vereinigung katholischer Kin<strong>der</strong>tagesheime) in Kooperation mit <strong>der</strong> St. Nikolaus<br />
Kin<strong>der</strong>tagesheimstiftung nutzen.<br />
5.4 Planung und Dokumentation <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit, Beobachtung von<br />
Kin<strong>der</strong>n, Reflexion <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit<br />
Uns ist eine ganzheitliche Planung wichtig, damit wir kindorientiert, gut vorbereitet,<br />
abwechslungsreich und motiviert arbeiten können.<br />
Um unsere pädagogische Arbeit weiter entwickeln zu können, ist eine kritische<br />
Reflexion notwendig. Die Nachbereitung <strong>der</strong> Bildungsarbeit ist dabei eine wichtige<br />
Grundlage.<br />
Durch die Beobachtung einzelner Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Gruppensituationen nehmen wir den<br />
Entwicklungsstand <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wahr, sehen ihre Stärken und Schwächen und können<br />
mit unserem Erzieherverhalten und Angeboten sowie <strong>der</strong> Raumgestaltung darauf<br />
reagieren.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
19
5.5 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern<br />
Eltern sind für uns Erziehungspartner, Gesprächspartner und Experten für ihr Kind.<br />
Wir schätzen das uns entgegengebrachte Vertrauen und stehen gerne zur Seite.<br />
Im Umgang mit den Eltern sind uns zwei Aspekte beson<strong>der</strong>s wichtig: die beidseitige<br />
Bereitschaft, zusammen zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Bildungs-<br />
und Erziehungspartnerschaft wird durch gegenseitigen Respekt und einen guten<br />
Umgangston bestärkt. Wir sehen Eltern und Pädagoginnen <strong>als</strong> kompetente<br />
Erziehungspartner für das Kind.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Notwendigkeit einer partnerschaftlichen Beziehung zu den Eltern bieten<br />
wir verschiedenste Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit an:<br />
Im Zuge von Elternabenden, Entwicklungs-, sowie Tür- und Angelgesprächen geben<br />
wir den Eltern persönlich Gelegenheit, Fragen zu beantworten o<strong>der</strong> aber auch<br />
Informationen zu ihrem Kind, dem Tagesablauf und Aktivitäten einzuholen.<br />
Im Rahmen von Elternbriefen und Aushängen werden die Eltern über unsere Arbeit<br />
mit ihrem Kind, über Ausgänge und Feste informiert.<br />
5.6 Zusammenarbeit <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Durch gemeinsame Besprechungen <strong>der</strong> Verantwortlichen des Kin<strong>der</strong>gartens, <strong>der</strong><br />
<strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> und <strong>der</strong> Volksschule wird die Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />
Bildungseinrichtungen beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t.<br />
Damit <strong>der</strong> Übergang in die Schule dem Kind gut gelingt, gibt es während des Jahres<br />
die Möglichkeit, in <strong>der</strong> Schule den Alltag kennen zu lernen. Durch die räumliche Nähe<br />
<strong>der</strong> <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> zur Schule können die Kin<strong>der</strong> bei den Ateliertagen und den<br />
Schulmessen teilnehmen.<br />
Durch das pädagogische Konzept und den Tag <strong>der</strong> offenen Tür präsentieren wir<br />
unsere Bildungsarbeit in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Auch durch den Schaukasten am<br />
Kirchenplatz und einem Flyer erhält man weitere Informationen zum Kin<strong>der</strong>garten.<br />
Mit <strong>der</strong> Homepage (Kin<strong>der</strong>garten: http://www.mariatreu.at/kin<strong>der</strong>garten/Kin<strong>der</strong>gruppe:<br />
http://www.piaristen.at/index.php?id=3) sind wir auch im Internet zu finden.<br />
Konzeption Kin<strong>der</strong>garten und <strong>Kin<strong>der</strong>gruppen</strong> <strong>der</strong> Ordensprovinz <strong>der</strong> <strong>Piaristen</strong><br />
20