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Sales Excellence 9 2018

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Zeitschrift für Handelsvermittlung und Vertriebsmanagement 9 | <strong>2018</strong><br />

Pricing<br />

Mit digitalen Tools den<br />

Vertrieb unterstützen Seite 26<br />

Exponentielle Organisationen<br />

Inspirationen für den Vertrieb<br />

der Zukunft Seite 42<br />

Technischer Vertrieb <br />

Vertriebsingenieure<br />

gesucht! Seite 46<br />

Die Zukunft des B2B-Vertriebs<br />

Märkte, Kunden und<br />

Technologien in Bewegung


Foto: © scanrail | gettyimages<br />

Fintech-Revolution<br />

4. Konferenz für Finanztechnologie<br />

Wie Banken, Versicherer, Start-ups und Investoren<br />

von Kooperationen profitieren<br />

20. September <strong>2018</strong> | Goethe-Universität | Frankfurt am Main<br />

Schwerpunktthemen:<br />

Künstliche Intelligenz und wie sie Banken, Versicherer und Fintechs einsetzen<br />

Maschinelles Lernen und wie sich Mensch und Roboter ergänzen<br />

Plattformen und wer die Gunst des Kunden gewinnt<br />

Standardisierte Schnittstellen und welche Rolle sie bei Kooperationen spielen<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.bankmagazinlive.de<br />

BANKMAGAZINlive | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH<br />

Judith Ballweg | bmlive@springer.com<br />

Abraham-Lincoln-Straße 46 | 65189 Wiesbaden<br />

Telefon +49 611 7878-515 | Telefax +49 611 7878-452


INTRO<br />

Zukunftsmusik<br />

Gabi Böttcher<br />

ist Chefredakteurin von <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>.<br />

E-Mail: gabi. boettcher@springer.com<br />

Neue Kunden gefällig? Kein Problem – „Siri“ wird auch diesen<br />

Wunsch erfüllen. Was jetzt noch Zukunftsmusik ist, dürfte<br />

in ein paar Jahren eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Alles nur eine Frage der Zeit. Thomas Leif beschreibt in der<br />

Titelgeschichte in diesem Heft (Seite 10) anschaulich einige<br />

Szenarien, die den B2B-Vertrieb der Zukunft (aller Voraussicht<br />

nach) gewaltig umkrempeln werden. Siri, die in Kürze<br />

fünf neue Kunden beschaffen kann, ist nur eines davon.<br />

Kaum ein Thema elektrisiert den Vertrieb derzeit so tiefgreifend<br />

wie die ungeheuren (oder ungeheuerlichen?) Chancen<br />

und Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. Es muss<br />

ja nicht gleich der perfekt gestylte humanoide Roboter sein,<br />

der ins Verkaufsgespräch geschickt wird. „Eine App, die mit<br />

den Daten sozialer Medien arbeitet und auf den Ansprechpartner<br />

abgestimmte Kontakt-E-Mails produziert“, nennt<br />

Leif als Beispiel für eine KI-Lösung, die zur Akquise eingesetzt<br />

werden kann. Und damit den Verkäufer von einer lästigen<br />

und ungeliebten Routinetätigkeit befreit.<br />

„Zunächst einmal kann KI zahlreiche Routinetätigkeiten<br />

abnehmen, was dem Menschen Zeit für komplexere Aufgaben<br />

verschafft“, betont auch Springer-Autor Peter Gentsch im<br />

Interview mit <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong> die Zukunftschancen von KI<br />

(Seite 22). Intelligente Algorithmen könnten die gesamte<br />

Customer Journey begleiten und erfassen, „sie kategorisieren<br />

alle verfügbaren Informationen und spielen anhand der jeweiligen<br />

Zielsetzungen passgenaue Kontakte aus“, erläutert<br />

der KI-Experte die technischen Möglichkeiten, die den Verkauf<br />

auf lange Sicht tiefgreifend verändern werden.<br />

Aber es sind nicht nur die schönen neuen digitalen Technologien,<br />

die den Vertrieb revolutionieren. Auch das Rollenbild<br />

des Verkäufers befindet sich im Wandel, denn in Zukunft<br />

werden völlig neue Fähigkeiten gefragt sein. So wird<br />

voraussichtlich der „Value Engineer“, der sich unter anderem<br />

durch unternehmerisches und analytisches Denken sowie<br />

ausgeprägte Projektmanagement-Fähigkeiten auszeichnet,<br />

den Verkäufertypus, der durch Überzeugungsfähigkeit und<br />

Produkt-Know-how erfolgreich war, ablösen. Denn: „Der<br />

technologiegetriebene, an der Customer Journey orientierte<br />

und in allen Phasen wertschöpfende Verkaufsprozess erfordert<br />

sowohl Fähigkeiten zur Analyse als auch fundierte betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse“, prognostiziert Leif.<br />

Von der Bildfläche verschwinden wird der Verkäufer in<br />

der Welt der unbegrenzten digitalen Möglichkeiten aber keinesfalls.<br />

Im Gegenteil. Nach Überzeugung von Peter Gentsch<br />

wird er auch in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen:<br />

„Vielen Kunden ist ein persönlicher Kontakt wichtig. Gelungene<br />

Vertriebsstrategien bekommen im Kontext der Digitalisierung<br />

zwar ein ganz neues Gesicht, dennoch: Empathie<br />

lässt sich nicht digitalisieren.“<br />

Und wo ein Vertriebsteam zugange ist, haben auch Führungskräfte<br />

noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen. Klar<br />

ist allerdings, dass der Vertrieb der Zukunft anders geführt<br />

und organisiert werden muss als dies im klassischen Unternehmen<br />

(noch) üblich ist. Dirk Zupancic legt allen Orientierungssuchenden<br />

in dieser Frage ans Herz, sich von exponentiellen<br />

Organisationen wie Google, Facebook, Tesla, Uber oder<br />

Whatsapp Inspirationen für den Vertrieb der Zukunft einzuholen<br />

(Seite 42). Von diesen wertschaffenden und wachstumsstarken<br />

Unternehmen lassen sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen,<br />

wie der Vertrieb künftig aufgestellt sein muss. Etwa<br />

bei der Automatisierung und Optimierung des einfachen Geschäfts,<br />

aber auch bei der Professionalisierung des persönlichen<br />

Verkaufs. Denn exponentielle Organisationen zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass bei ihnen die Zukunftsmusik bereits gespielt<br />

wird. Zur Nachahmung empfohlen! ■<br />

© FotoARTelier<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

3


INHALT<br />

10<br />

© nadla / Getty Images / iStock<br />

AUSGABE 9 | <strong>2018</strong><br />

6<br />

9<br />

10<br />

16<br />

20<br />

22<br />

26<br />

30<br />

32<br />

35<br />

IN KÜRZE<br />

Aktuelles<br />

Personalien<br />

TITEL: DIE ZUKUNFT DES B2B-VERTRIEBS<br />

Märkte, Kunden und Technologien in Bewegung<br />

Szenarien und Prognosen, wie sich der B2B-Vertrieb entwickelt und wie<br />

Unternehmen mit den Veränderungen mithalten können<br />

So sieht die Vertriebsorganisation von morgen aus<br />

Erfolgreiche Vertriebsorganisationen stärken ihren digitalen Vertrieb<br />

und bereiten ihre Mannschaft professionell auf die Zukunft vor.<br />

Mehr Gelassenheit bei Prognosen<br />

Kolumne über die schwierige Vorhersehbarkeit von Trends<br />

„Künstliche Intelligenz ist eine Führungsaufgabe im Vertrieb“<br />

Interview mit dem KI-Experten Peter Gentsch über die Chancen von<br />

Künstlicher Intelligenz für die Vertriebsarbeit der Zukunft<br />

BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG<br />

Mit digitalen Tools den Vertrieb unterstützen<br />

Mit neuen Datenverarbeitungsmethoden ist auch im komplexen B2B-<br />

Umfeld Echtzeitunterstützung bei der Preisfindung möglich.<br />

Wenn Chatbots intelligent verkaufen lernen<br />

Virtuelle Assistenten sollen den Kundendialog der Zukunft intelligent<br />

steuern und die Präzision im Kundendialog erhöhen.<br />

Exzellenter Vertrieb für strategische Kunden<br />

Die Vertriebsarbeit wird nur zum Erfolgstreiber, wenn Key Account<br />

Management in der Unternehmensstrategie verankert ist.<br />

Damit der Dialog mit dem Kunden nicht abreißt<br />

Der Ausfall des CRM-Systems kann verheerend sein – deshalb sollten<br />

rechtzeitig geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.<br />

4 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


INHALT<br />

© istock_onespirit / Getty Images / iStock<br />

26 42<br />

© Robert Kneschke/Fotolia<br />

38<br />

42<br />

46<br />

50<br />

54<br />

Im Neukundengeschäft den Turbo zünden<br />

Wie mit einer umfassenden Lead-Management-Strategie die Akquisition<br />

von neuen Kunden effektiv angekurbelt werden kann.<br />

SALES & SCIENCE<br />

Inspirationen für den Vertrieb der Zukunft<br />

Exponentielle Organisationen zeigen, wie Unternehmen und auch der<br />

Vertrieb zukünftig aufgestellt sein müssen, um erfolgreich zu sein.<br />

BRANCHEN & MÄRKTE<br />

Akademisch ausgebildete Vertriebsingenieure gesucht!<br />

Im technischen Vertrieb ist man mit der Ausbildung von Vertriebsingenieuren<br />

nicht zufrieden. Doch die Lage bessert sich langsam.<br />

„Produktexperte mit empathischem Dienstleister-Gen“<br />

Interview mit Diplom-Ingenieur Thomas Conrad, VDI, über die<br />

Herausforderungen im technischen Vertrieb<br />

Es brummt noch – aber leiser<br />

Im 22. Online-Vertriebsbarometer der CDH stieg der Anteil schlechter<br />

Beurteilungen der Geschäftslage.<br />

3<br />

60<br />

62<br />

64<br />

65<br />

66<br />

SERVICE<br />

Intro<br />

Bücher<br />

Vertretungsangebote<br />

Veranstaltungen<br />

Springer Professional<br />

Vorschau/Impressum<br />

56<br />

58<br />

RECHT & STEUERN<br />

Wozu Mindestumsatzvereinbarungen?<br />

Warum Handelsvertreter mit ihren deutschen und europäischen Partnern<br />

besser keine Mindestumsatzvereinbarungen treffen sollten.<br />

Regelaltersgrenzen in Arbeitsverträgen<br />

Das BAG befasste sich mit der Zulässigkeit und wirksamen Vereinbarung<br />

von Vertragsbestimmungen zu einer Regelaltersgrenze.<br />

Die 8 Seiten für Mitglieder<br />

finden Sie in der Heftmitte.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

5


IN KÜRZE | AKTUELLES<br />

Gehälter für After <strong>Sales</strong> Manager<br />

Der After <strong>Sales</strong> Manager ist für den kaufmännischen und<br />

technischen Service nach dem Kauf eines Produkts oder einer<br />

Dienstleistung verantwortlich. Dieser Bereich entspringt<br />

also der Erkenntnis, dass Kundenbeziehungen auch nach einem<br />

Geschäftsabschluss bestehen bleiben. Hauptziel dieser<br />

Tätigkeit ist es, die Kundenzufriedenheit sowie die Kundenbindung<br />

zu steigern, um zusätzlichen Umsatz zu generieren<br />

und Empfehlungsmarketing zu betreiben. Dabei kann es sich<br />

um kleine Geschenke, Infomaterialien, Wartungs- und Reparaturdienste<br />

oder um Managementleistungen handeln. Je<br />

nach Berufserfahrung können After <strong>Sales</strong> Manager mehr als<br />

85.000 Euro jährlich verdienen, in Unternehmen mit mehr<br />

als 1.000 Mitarbeiter können es auch über 92.000 Euro sein.<br />

44 Prozent dieser Kundenzufriedenheits-Spezialisten erhalten<br />

Prämien als Motivationsanreiz, im Durchschnitt in Höhe<br />

von 11.000 Euro p.a. Das entspricht etwa 18 Prozent des<br />

durchschnittlichen Gesamtgehalts. Einen Dienstwagen fährt<br />

etwa ein Drittel der After <strong>Sales</strong> Manager.<br />

Mehr Informationen zu Gehältern in Vertrieb und Marketing<br />

unter www.compensation-online.de<br />

After <strong>Sales</strong> Manager<br />

90.000 €<br />

80.000 €<br />

70.000 €<br />

60.000 €<br />

50.000 €<br />

40.000 €<br />

Oberes<br />

Quartil Q3<br />

Median<br />

Unteres Quartil Q1<br />

30.000 €<br />

3–6 Jahre 7–10 Jahre > 10 Jahre<br />

Datengrundlage: Ausgewertet wurden 179 Datensätze aus dem<br />

After <strong>Sales</strong> aus den Jahren 2017 bis <strong>2018</strong>.<br />

Angaben sind jeweils Gesamtvergütung pro Jahr<br />

Quelle: Compensation Partner<br />

Optimierung der Customer<br />

Journey hat für FSI Priorität<br />

Von Fintech-Start-ups über Online-Banken bis hin zu den<br />

Spin-off-Services etablierter Unternehmen: Die Financial<br />

Services & Insurance (FSI)-Branche erlebt derzeit eine Innovationswelle,<br />

die das Zusammenspiel von Unternehmen und<br />

Kunden völlig neu gestaltet und besondere Herausforderungen<br />

mit sich bringt. Der aktuelle Adobe Report „Digitale<br />

Trends <strong>2018</strong> im Finanzdienstleistungssektor“ macht deutlich,<br />

wie sehr bei Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor<br />

dabei der Fokus auf dem Kundenerlebnis und<br />

der Customer Journey liegt. 81 Prozent der Befragungsteilnehmer<br />

aus diesem Sektor stuft die Optimierung der Customer<br />

Journey als „sehr wichtig“ ein, 36 Prozent sehen das<br />

Kundenerlebnis als den wichtigsten Faktor an, um sich von<br />

der Konkurrenz abzugrenzen. Darüber hinaus stehen Datadriven<br />

Marketing, Personalisierung sowie KI bei der Verbesserung<br />

der Customer Experience ganz oben auf der Agenda.<br />

61 Prozent der Befragungsteilnehmer nutzen in ihren Unternehmen<br />

bereits Künstliche Intelligenz oder planen, damit im<br />

kommenden Jahr zu beginnen.<br />

Die Ergebnisse des Reports stehen unter adobe.ly/2A6Ifuj<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

Scheu vor neuen Technologien<br />

Die Anforderungen, die das Kundendatenmanagement in Vertrieb<br />

und Marketing zu erfüllen hat, nehmen kontinuierlich zu.<br />

Einer Studie des Datenmanagement-Dienstleisters Uniserv zufolge<br />

halten jedoch zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte<br />

in deutschen Unternehmen ihr Kundendatenmanagement für<br />

nicht effizient genug. Fast die Hälfte stuft zudem die Qualität<br />

der gesammelten Kundendaten als niedrig oder sogar sehr<br />

niedrig ein. Der Wunsch zur Optimierung ist bei 57 Prozent so<br />

groß, dass sie kontinuierlich in entsprechende Maßnahmen investieren.<br />

Dafür schlagen die meisten Unternehmen jedoch<br />

eher traditionelle, altbewährte Wege ein. So setzen lediglich 17<br />

Prozent dazu auf Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles<br />

Lernen (Machine Learning). Einer der Gründe für diese Scheu<br />

vor neuen Technologien: Da KI und maschinelles Lernen mit<br />

großen Unsicherheiten behaftet sind, verzichten viele Unternehmen<br />

aus Angst vor Fehlern lieber ganz darauf. Obwohl fast<br />

90 Prozent der von Uniserv Befragten meinen, dass KI und ML<br />

in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen werden, stellt sich<br />

für 21 Prozent das Thema als deutlich zu komplex dar. Und<br />

mehr als die Hälfte gesteht, dass ihnen das notwendige Knowhow<br />

fehlt, um KI-Initiativen umzusetzen.<br />

Die Ergebnisse der Uniserv-Studie finden Sie unter www.<br />

uniserv.com.<br />

6 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Dramatischer Fachkräftemangel im Vertrieb<br />

IN KÜRZE | Aktuelles<br />

Laut einer Studie der Manpower-Gruppe hat sich der Fachkräftemangel<br />

in Deutschland weiter verschärft. Besonders<br />

dramatisch ist die Situation im Vertrieb – damit<br />

ist die wirtschaftliche Basis vieler Unternehmen<br />

gefährdet. In einer gemeinsamen<br />

Erklärung warnen<br />

der Bundesverband der Vertriebsmanager<br />

(BdVM) und<br />

das <strong>Sales</strong> & Marketing Department<br />

(SMD) der Ruhr-<br />

Universität Bochum davor,<br />

diese Entwicklung zu unterschätzen.<br />

„Gerade im Industriegüterbereich<br />

handelt es sich um hochkomplexe,<br />

sehr individuelle Produkte. Wenn<br />

man fachlich nicht in der Lage ist, diese Produkte zu verkaufen,<br />

ist die Basis unseres Wirtschaftens in ernster Gefahr“,<br />

kommentiert Prof. Dr. Jan Wieseke vom SMD. Mehr als die<br />

Hälfte der Unternehmen in Deutschland hat jedoch erhebliche<br />

Probleme, Fachkräfte zu rekrutieren. Immer mehr Vertriebspositionen<br />

bleiben unbesetzt. BdVM-Präsidentin<br />

Christina Riess warnt vor schwerwiegenden Folgen des Fachkräftemangels.<br />

Ein Verkäufer sei in seiner Rolle<br />

als Berater für hochkomplexe Produkte<br />

und Dienstleistungen unerlässlich<br />

– besonders häufig treffe das im<br />

Bereich Business-to-Business<br />

(B2B) zu. Doch durch den<br />

Mangel an Fachkräften könne<br />

der Vertrieb seiner eigentlichen<br />

Rolle als „Wachstumsmotor<br />

der deutschen Wirtschaft“<br />

nicht gerecht werden. Riss<br />

und Wieseke plädieren deshalb für eine<br />

deutlich ziel- und praxisorientiertere Vertriebsausbildung<br />

– speziell im Hinblick auf die zunehmenden<br />

Anforderungen der Industrie 4.0.<br />

Die Manpower-Studie gibt es unter der Web-Adresse<br />

www.manpowergroup.de/neuigkeiten/studien-und-research/<br />

studie-fachkraeftemangel/<br />

MILLER HEIMAN GROUP<br />

SALES<br />

ENABLEMENT<br />

SUMMIT<br />

LONDON 8.11.<strong>2018</strong><br />

Mit der ersten Fachkonferenz zum<br />

Thema <strong>Sales</strong> Enablement unterstützt die<br />

Miller Heiman Group Unternehmen<br />

dabei, die Disziplin <strong>Sales</strong> Enablement<br />

von der Definition bis zur Umsetzung<br />

besser zu verstehen und alle Facetten<br />

für eine erfolgreiche Implementierung<br />

zu nutzen.<br />

Keynotes, Workshops und eine Podiumsdiskussion mit Experten in Kooperation<br />

mit dem International Journal of <strong>Sales</strong> Transformation sorgen für professionelle<br />

Impulse zur erfolgreichen Einführung des <strong>Sales</strong> Enablement Performance<br />

Modells. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache durchgeführt.<br />

Infos und Buchung: Miller Heiman Europe GmbH<br />

Fleurystraße 7 · D-92224 Amberg<br />

FreeCall: 00800 573 893 70<br />

www.millerheimangroup.de/events


IN KÜRZE | AKTUELLES<br />

Fehler bei der KI-Einführung vermeiden<br />

Etliche Unternehmen müssen sich auch<br />

im Vertrieb mit der Künstlichen Intelligenz<br />

beschäftigen, denn sie wird in<br />

den kommenden Jahren immer mehr<br />

zum Standard. Doch die meisten von<br />

ihnen verfügen noch über eher wenig<br />

Erfahrung mit dem Einsatz dieser<br />

Technologie. Typische Fehler, die<br />

schnell zum Stolperstein bei der Implementierung<br />

durch KI werden können,<br />

© kentoh / Getty Images / iStock<br />

sollten vermieden werden: Oft fehlt<br />

durch KI zum Beispiel ein echter Mehrwert,<br />

beispielsweise höhere Kundenzufriedenheit,<br />

Cross- oder Upselling-<br />

Möglichkeiten und Prozessoptimierungen.<br />

Anwendern wird zudem häufig<br />

nicht kommuniziert, dass sie mit einem<br />

KI-gestützten System interagieren, etwa<br />

mit Chatbots. Darüber hinaus sind<br />

die Datengrundlagen unzureichend, KI<br />

eignet sich nicht für alle Anwendungsfälle,<br />

oder sie wird zu unflexibel konzipiert,<br />

so dass Fachabteilungen keine<br />

ausreichenden Möglichkeiten zur Anpassung<br />

haben. Zudem führen Unternehmen<br />

oft KI-Lösungen ein, die in Pilotprojekten<br />

gut funktionieren, in der<br />

Praxis aber nicht gut skalierbar sind. <br />

Mehr Informationen zu KI in Unternehmen:<br />

www.springerprofessional.de/<br />

link/15837528<br />

Mittelstand profitiert von<br />

Digitalisierung<br />

Eine neue Mittelstandsstudie des Handelsblatt Research Instituts<br />

im Auftrag der Telekom hat ermittelt, dass 39 Prozent<br />

der deutschen Mittelständler bereits eine „digitale Dividende“<br />

erzielt. Das heißt: Bei diesen Unternehmen übersteigen<br />

die Vorteile die Kosten der bisher eingesetzten<br />

Digitalisierungsprojekte. Nur bei knapp jedem fünften Unternehmen<br />

haben die Investitionen bisher nicht zu finanziellen<br />

Vorteilen geführt. Fast die Hälfte der Mittelständler<br />

sieht die Digitalisierung als Chance, die eigene Wettbewerbsposition<br />

zu stärken. Wichtiger Baustein der digitalen<br />

Transformation ist die Kundenansprache über neue Kommunikationskanäle,<br />

der bei 40 Prozent der Unternehmen<br />

ein großer Kostenfaktor war. Gefragt nach den wichtigsten<br />

Effekten von Digitalisierungsprojekten auf Abläufe<br />

im Unternehmen, bewertet der Mittelstand den Ausbau<br />

digitaler Geschäftsprozesse besonders hoch, gefolgt von<br />

Produkt- und Servicequalität.<br />

Die komplette Studie steht unter http://bit.ly/2LqkFxW<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

Pricing professionalisieren<br />

Viele Unternehmen der Automobilzulieferindustrie haben<br />

noch nicht erkannt, dass das Pricing der wichtigste Gewinntreiber<br />

im Unternehmen ist. Das ist das Fazit der empirischen<br />

Studie „Pricing-Prozesse in der Automobilzulieferindustrie“<br />

der PFH Private Hochschule Göttingen, die sich mit der Preisgestaltung<br />

und den damit verbundenen strategischen Möglichkeiten<br />

bei Automobilzulieferern befasst. Danach wird dem<br />

Preis im Vergleich zu den übrigen Gewinntreibern – neben<br />

dem Preis die variablen und die fixen Kosten sowie die Absatzmenge<br />

– der geringste Stellenwert beigemessen. Kostensenkungen<br />

sowie Volumensteigerungen sehen Zulieferer als wichtiger<br />

für eine verbesserte Ertragskraft an als eine verbesserte<br />

Preisdurchsetzung. Die Studie zeigt aber auch, welche Elemente<br />

des Pricing-Prozesses den Automobilzulieferern Ansatzpunkte<br />

bieten, um die Durchsetzung der eigenen Preisstrategie<br />

zu verbessern. „Automobilzulieferer sollten ihr Pricing<br />

auch organisatorisch stärken, um sich dem Preisdruck der<br />

Hersteller zur Wehr setzen und Wertschöpfungspotenziale<br />

nutzen zu können“, rät etwa Maximilian Mitschke, Mitautor<br />

der PFH-Studie.<br />

Weitere Ergebnisse der Studie: www.pfh.de/studien<br />

8 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


IN KÜRZE | Personalien<br />

Zimdahl steigt bei<br />

Check Point auf<br />

Kai Zimdahl ist neuer<br />

Country Manager Germany<br />

bei Check Point<br />

Software Technologies.<br />

Der erfahrene Vertriebsmanager<br />

ist bereits seit<br />

2004 bei dem israelischen Hersteller von<br />

Sicherheitslösungen für den Cyperspace<br />

tätig und verantwortete zuletzt als <strong>Sales</strong><br />

Director den deutschen Vertrieb.<br />

Raytz ist KAM<br />

bei Kelobit<br />

Jesse Jansen ist neuer Assistant<br />

Director of <strong>Sales</strong> im<br />

Tagungs- und Konferenzhotel<br />

Dolce Bad Nauheim.<br />

Zuvor war er in dem Vier-Sterne-Haus in<br />

der Wetterau bereits zwei Jahre als <strong>Sales</strong><br />

Manager tätig. Zu seinen Hauptaufgaben<br />

zählen nun die Betreuung von Kunden<br />

und Großkunden in den Gebieten Rhein-<br />

Main, Norddeutschland und Benelux<br />

sowie Vertragsverhandlungen im MICEund<br />

Corporate-Segment, CRM und Strategieplanung.<br />

Außerdem ist er für Verkaufsreisen,<br />

Messeauftritte, Roadshows<br />

und Famtrips sowie das Cross Selling<br />

innerhalb der internationalen Dolce-/<br />

Wyndham-Hotel-Gruppe zuständig.<br />

Internationale<br />

<strong>Sales</strong>- und<br />

Leadership-<br />

Trainings<br />

Anna Raytzme verstärkt<br />

seit dem 1. August<br />

als Key Account<br />

Managerin das Team<br />

der Kelobit IT-Experts<br />

GmbH. Die gelernte<br />

Kauffrau für Dialogmarketing war zuvor<br />

in verschiedenen Vertriebspositionen<br />

bei der Deutschen Telekom AG<br />

und bei der Leipziger Desk Center Solutions<br />

AG tätig. Zuletzt stand Raytz als<br />

Vertriebsleiterin beim Kelobit-Partner<br />

7Analyse unter Vertrag.<br />

Mit Andreas Rapp hat der<br />

dänische Sound-Experte<br />

Jabra einen neuen Managing<br />

Director Central Europe<br />

Consumer Solutions verpflichtet. Rapp<br />

verantwortet damit das Retail- und<br />

Onlinegeschäft in der DACH-Region,<br />

Osteuropa und Russland. Seine Hauptziele<br />

sind die Einführung eines selektiven<br />

Vertriebs, um eine optimale Vermarktung<br />

der Jabra-Produkte im Handel zu gewährleisten,<br />

und der Ausbau der Marktanteile<br />

für Stereo-Bluetooth-Kopfhörer.<br />

Jahn verstärkt<br />

Serviceplan-Vertrieb<br />

Jan-Philipp Jahn,<br />

Managing Director<br />

China, ist seit dem 1.<br />

Juli Managing Director<br />

Global Key Accounts<br />

bei der Serviceplan<br />

Gruppe. In dieser Funktion ist er unter<br />

anderem für den Aufbau eines globalen<br />

Key Account Management Teams sowie<br />

für die Entwicklung von Kunden des<br />

Unternehmens an den internationalen<br />

Standorten verantwortlich.<br />

Monika Füllmann leitet<br />

jetzt den Vertrieb der Infoniqa<br />

HR Gruppe in Deutschland.<br />

Davor war sie in führenden<br />

Funktionen für den Vertrieb bei<br />

verschiedenen Unternehmen zuständig.<br />

Zuletzt verantwortete sie mehrere Jahre<br />

die Leitung des Direktvertriebs im Neukundengeschäft<br />

bei Sage.<br />

Dirk Schilmöller ist neuer Chief Commercial<br />

Officer (CCO) von Kebony. In<br />

dieser Position soll der ehemalige Hansgrohe-Manager<br />

eine zentrale Rolle bei<br />

der Stärkung der weltweiten Vertriebsund<br />

Marketingaktivitäten des norwegischen<br />

Holzherstellers spielen.<br />

Individuelle Lösungen<br />

seit 1912<br />

90 Länder<br />

30 Sprachen<br />

9 Mio. Teilnehmer<br />

dalecarnegie.de<br />

www.springerprofessional.de<br />

9<br />

© <strong>2018</strong> Dale Carnegie & Associates, Inc. All rights reserved. ads_011218_de


© nadla / Getty Images / iStock<br />

Märkte, Kunden und<br />

Technologien in Bewegung<br />

Die tiefgreifenden Umwälzungen, die Digitalisierung, Automation und Künstliche<br />

Intelligenz in allen Wirtschaftsbereichen hervorruft, machen auch vor dem<br />

Vertrieb nicht halt. Die Frage wird immer drängender: Wie sieht die Zukunft des<br />

B2B-Vertriebs aus? Und wie können Unternehmen mit der hohen Taktzahl, die die<br />

Veränderung derzeit vorlegt, mithalten?<br />

Es ist nicht allein die Globalisierung der Märkte, die Veränderung<br />

vorantreibt. Die klassischen Branchengrenzen werden<br />

immer diffuser. Der größte Online-Buchhandel der Welt<br />

ist gleichzeitig Anbieter für Cloud-Lösungen. Telekommunikationsunternehmen<br />

mit dem Draht zum Kunden werden<br />

Healthcare-Anbieter. Digitalisierung schafft vollkommen<br />

neue Geschäftsmodelle, Absatzmöglichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten.<br />

In diesem Umfeld alarmieren Kennzahlen aus dem Vertrieb.<br />

Aktuelle Studien machen deutlich, dass immer weniger<br />

Vertriebsmitarbeiter ihre Zielvorgaben erreichen. Waren<br />

es im Jahr 2012 noch mehr als 60 Prozent der Verkäufer, die<br />

ihre Vorgaben erreichten, sank der Wert bis zum Jahr 2017<br />

um fast zehn Prozent (siehe Abbildung 1). Konnten Unternehmen<br />

2012 noch 48,3 Prozent ihrer prognostizierten Projekte<br />

in Aufträge umwandeln, ging die Zahl der erfolgreich<br />

abgeschlossenen Projekte 2017 auf 46,9 Prozent zurück.<br />

Auch das Arbeitsumfeld für Vertriebsmitarbeiter wird zunehmend<br />

komplexer. Auf Kundenseite wächst die Zahl der<br />

Stakeholder, die bei der Entscheidungsfindung im Einkauf<br />

mitwirken – 2016 waren das durchschnittlich 5,8 Entscheider,<br />

denen ein Verkäufer oder ein Verkaufsteam gegenüber-<br />

10 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Digitalisierung und Automatisierung sind in mehrfacher<br />

Hinsicht eine Herausforderung für Unternehmen:<br />

Das Einkaufsverhalten von Kunden ändert<br />

sich enorm. Verkaufsorganisationen müssen Prozesse<br />

effizienter und kundenorientierter gestalten.<br />

■■<br />

Die drei wichtigsten Faktoren für Transformation<br />

im Vertrieb sind: Der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />

in Vertriebsprozessen. Die Rekrutierung von Mitarbeitern,<br />

die dem Job-Profil des „Value Engineer“<br />

entsprechen sowie die konsistente Schulung von<br />

Vertriebsprofis.<br />

■■<br />

Verkaufsmethodik braucht in Zukunft einen ganzheitlichen<br />

Ansatz. Das <strong>Sales</strong>-Enablement-Modell<br />

bietet die Perspektiven, um Vertrieb nachhaltig zu<br />

entwickeln.<br />

stand. Auf Kundenseite verlangen Einkaufsstrategien Verkäufern<br />

neue Lösungswege ab. Immer häufiger entscheiden<br />

Kunden ergebnisorientiert. Der Anteil der Kunden, die bei<br />

der Beschaffung von Lösungen einen ROI-Ansatz verfolgten,<br />

stieg zwischen 2011 und 2016 um mehr als 20 Prozent.<br />

Zudem hat sich das Kundenverhalten in den vergangenen<br />

Jahren massiv verändert. Was wollen Kunden im B2B-Business<br />

wirklich? Neue Studienergebnisse zeigen deutlich, dass<br />

der konventionelle Vertrieb im komplexen Prozess der Informationsbeschaffung<br />

des Kunden an Bedeutung verliert.<br />

Auf die Frage, welche Ressourcen Kunden nutzen, um Lösungen<br />

für ihre geschäftlichen Herausforderungen zu finden,<br />

steht der klassische Verkäufer laut Umfragen an vorletzter<br />

Stelle. Webrecherchen und Online-Informationen von Anbietern<br />

hingegen werden von über 60 Prozent aller Käufer<br />

genutzt. Wird B2B-Verkauf dadurch zum SB-Geschäft für<br />

Einkäufer? Keineswegs. Bisher geben nur 2,6 Prozent aller<br />

Kunden an, dass sie es kaum erwarten können, bis sie B2B-<br />

Geschäfte nur noch online abwickeln können. Kunden wünschen<br />

sich in der überwiegenden Mehrheit (90 Prozent aller<br />

Befragten) eigentlich kompetente, weitsichtige Beratung bei<br />

der Lösung ihrer Probleme – die Herausforderung für <strong>Sales</strong>-<br />

Organisationen in den kommenden Jahren.<br />

Die drei Kernfelder der Transformation<br />

1. Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz:<br />

Die Nutzung digitaler Systeme zum Management von<br />

Kundenbeziehungen bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz<br />

zur Verbesserung der Customer Experience im Vertrieb<br />

stellen die wichtigste Entwicklung für den B2B-Vertrieb dar.<br />

Welche Chancen bietet der Einsatz künstlicher Intelligenz?<br />

Welche Risiken birgt das Thema? Wie können Verkaufsorganisationen<br />

Digitalisierung für den Vertrieb optimal<br />

nutzen? Wie können Unternehmen KI im Vertrieb sinnvoll<br />

einsetzen?<br />

2. Demografische Entwicklung und Talent Management:<br />

Demografische Entwicklung und die generelle Lebenseinstellung<br />

der Generation Y und der Millennials erfordern<br />

Umdenken im Umgang mit Mitarbeitern – auch im Vertrieb.<br />

Junge, digital affine Mitarbeiter sind für Verkaufsorganisationen<br />

ein Potenzial, das nachhaltig entwickelt werden muss.<br />

3. Schulung und Weiterbildung: Komplexität wird sich auch<br />

auf die notwendige Weiterbildung von Mitarbeitern auswirken.<br />

„Life long learning“ wird für Unternehmen wie Mitarbeiter<br />

zu einem entscheidenden Faktor für Wettbewerbsfä-<br />

Abb. 1<br />

Vertriebsmitarbeiter,<br />

die ihre Zielvorgaben erreichen<br />

Abb. 2<br />

Entscheidungsfindung im Einkauf: Unternehmen,<br />

die ROI-Berechnungen erwarten<br />

63,0 % 63,0 %<br />

58,2 % 58,1 % 57,2 % 55,8 % 53,0 %<br />

61,4 %<br />

40,2 %<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: CSO Insights Studie „The Growing Buyer-Seller Gap: Results of the <strong>2018</strong><br />

Buyer Preferences Study“; © Miller Heiman Group <strong>2018</strong><br />

Fünf-Jahres-Durchschnitt 2016<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: CSO Insights Research; © Miller Heiman Group <strong>2018</strong><br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

11


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

higkeit. Die Anforderungen, die durch Digitalisierung und<br />

die neuen Mitarbeitergenerationen gestellt werden, müssen<br />

durch die Bereitschaft für neue Formen von Weiterbildung<br />

erfüllt werden.<br />

Digitalisierung und künstliche Intelligenz<br />

im Vertrieb<br />

„Siri, ich brauche fünf neue Kunden.“ „Einen Moment, bitte.“<br />

Das klingt nach Zukunftsmusik? Stimmt – noch! Wir<br />

sind noch nicht so weit, dass digitale Assistenten auf dem<br />

Smartphone in kürzester Zeit neue Kunden präsentieren<br />

können, die ein Vertriebsmitarbeiter dann bearbeiten kann.<br />

Aber die Technologie ist auf dem besten Weg dahin. So gibt<br />

es bereits eine Software, die lästige und zeitaufwändige Akquise-Mailings<br />

an neue Kunden übernimmt und dabei Kunden<br />

auch noch individuell anspricht. Es handelt sich dabei<br />

um eine App, die mit den Daten sozialer Medien arbeitet und<br />

auf den Ansprechpartner abgestimmte Kontakt-E-Mails produziert.<br />

Nur ein Beispiel für digitale Lösungen, die den Arbeitsalltag<br />

im Vertrieb nachhaltig verändern.<br />

„KI setzt ein enormes Potenzial frei,<br />

das durch die Konzentration auf die<br />

Kernaufgaben entsteht.“<br />

Auf der Ebene des Vertriebsmitarbeiters im Kundenkontakt<br />

können digitale Lösungen heute bereits eine Vielzahl von Aufgaben<br />

übernehmen, die zeitaufwändig sind und als Belastung<br />

empfunden werden. Dazu gehören Tätigkeiten wie Informationen<br />

über die Kundenorganisation und Ansprechpartner generieren,<br />

die Planung von Meetings unterstützen, Gesprächsberichte<br />

transkribieren oder den persönlichen Workflow bei<br />

der Bearbeitung von Kundenprojekten zu standardisieren.<br />

Vertriebsorganisationen profitieren auf mehreren Ebenen,<br />

wenn sie künstliche Intelligenz im Vertrieb nutzen. Diese<br />

Systeme erledigen Routineaufgaben zu einem Bruchteil der<br />

Kosten, die Unternehmen investieren müssten, wenn Sie Assistenten<br />

für ihre Verkäufer einstellen würden. Zudem werden<br />

diese Systeme im Laufe der Zeit immer leistungsfähiger.<br />

Sie werden in Zukunft auch immer mehr Routineaufgaben<br />

übernehmen. Genau diese Aufgaben, die die Zeit der Verkäufer<br />

verbrauchen: Infos in ein CRM einpflegen, das Aktualisieren<br />

von Forecasts oder Kunden über neue Produkte informieren.<br />

Doch es geht nicht um Entlastung allein, sondern<br />

auch darum, Produktivität zu erhöhen. Ein Vertriebsmitarbeiter<br />

nutzt nur 36 Prozent seiner Arbeitszeit für seine Kernaufgaben<br />

– den Verkauf und die Betreuung von Kunden. Die<br />

restlichen 64 Prozent werden für administrative Aufgaben,<br />

Meetings und Reisezeiten aufgewendet. KI setzt somit ein<br />

enormes Potenzial frei, das durch die Konzentration auf die<br />

Kernaufgaben entsteht.<br />

Millenial Seller mit neuen<br />

Wertevorstellungen<br />

Der demografische Wandel wird auch Auswirkungen auf<br />

Vertriebsorganisationen haben. Mit den Millennials kommt<br />

eine neue Generation von Mitarbeitern mit neuen Wertevorstellungen<br />

in die Arbeitswelt. Sie fordern Unternehmen,<br />

denn sie wollen mehr Flexibilität in der Ausübung ihres Jobs.<br />

Sie sind weniger vergütungsorientiert, sondern legen Wert<br />

auf ein förderndes Umfeld. Sie sind digital affin und damit<br />

fit im Umgang mit moderner Technologie – beste Voraussetzungen,<br />

um in der digitalen Transformation eine bestimmende<br />

Rolle einzunehmen.<br />

Das veränderte Kundenverhalten fordert jedoch, dass Verkäufer<br />

mit neuen, verbesserten Skills ausgerüstet werden. Die<br />

Zeiten sind vorbei, in denen es ausreichte, eine gute persönliche<br />

Beziehung zu Kunden aufzubauen, eine Lösung gut zu<br />

präsentieren und durch Persönlichkeit zu überzeugen. In Zukunft<br />

sind neue Fertigkeiten gefragt.<br />

Vertriebsmitarbeiter müssen über ausgeprägte analytische<br />

Fähigkeiten verfügen, um für Kunden nicht allein eine Lösung<br />

zu entwickeln, sondern zusätzlich Mehrwert zu bieten<br />

und eine weitere Perspektive aufzuzeigen. Dazu gehören neben<br />

den klassischen Verkaufsfähigkeiten vor allem zunehmend<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnisse.<br />

Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, diese<br />

Talente zu identifizieren, in das Unternehmen zu integrieren<br />

und bestenfalls langfristig zu binden. Dabei wandelt sich<br />

das Bewerberprofil deutlich. Der Verkäufertypus, der durch<br />

Überzeugungsfähigkeit, Produkt-Know-how und der Fähigkeit,<br />

Beziehungen aufzubauen erfolgreich war, gehört der<br />

Vergangenheit an. Für die Zukunft ist ein neuer Verkäufertypus<br />

gefragt: Der „Value Engineer“ (siehe Kasten „Verkäufertypus<br />

der Zukunft“).<br />

Der technologiegetriebene, an der Customer Journey orientierte<br />

und in allen Phasen wertschöpfende Verkaufsprozess<br />

erfordert sowohl Fähigkeiten zur Analyse und der Entwicklung<br />

projektbezogener Lösungen als auch fundierte betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse. Daher müssen sich Unternehmen<br />

darauf einstellen, in neuen akademischen Bereichen<br />

Vertriebsnachwuchs zu rekrutieren. Prädestiniert für diese<br />

Aufgaben sind Fachkräfte aus dem MINT-Bereich, also den<br />

Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf-<br />

12 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

ten und Technik. Mitarbeiter mit MINT-Background sind<br />

eher dazu in der Lage, in einer technikintensiven Umgebung<br />

Herausforderungen zu lösen.<br />

Mit „Life long learning 4.0“ vom<br />

Wettbewerb abheben<br />

Die veränderten Anforderungen an den Vertrieb erfordern<br />

auch vollkommen neue Wege in der Mitarbeiterschulung.<br />

Um in der Wahrnehmung von Kunden langfristig als strategischer<br />

Berater anerkannt zu werden, müssen Vertriebsmitarbeiter<br />

ein wesentlich breiteres Spektrum an Leistungen<br />

und Fertigkeiten als bisher abdecken. Training im Vertrieb<br />

muss exakt diesen Bedarf erfüllen.<br />

Das beginnt bei der Verkaufsmethodik. Studien belegen,<br />

dass Unternehmen, die über einen formalen Verkaufsprozess<br />

verfügen und diesen konsequent umsetzen, deutlich bessere<br />

Ergebnisse erzielen. Der Prozentsatz der Vertriebsmitarbeiter,<br />

die ihre Zielvorgaben erfüllen, liegt bei Anwendung eines<br />

formalen oder dynamischen Verkaufsprozesses bei 60<br />

Prozent – deutlich über dem Durchschnitt. Verkäufer, die<br />

ohne vorgegebenen Prozess arbeiten, erreichen nur zu 47<br />

Verkäufertypus der Zukunft<br />

Was „Value Engineers“ mitbringen müssen:<br />

■■Geschäftssinn und unternehmerisches Denken<br />

■■Projektmanagement-Fähigkeiten<br />

■■systematisches Vorgehen<br />

■■Marktkenntnisse<br />

■■analytisches Denken<br />

■■betriebswirtschaftliches Verständnis<br />

Prozent ihre Ziele. Training zur Vermittlung einer professionellen<br />

Verkaufsmethodik innerhalb eines festgelegten Prozesses<br />

wird daher in Zukunft zu einem immer wichtigeren<br />

Faktor für geschäftlichen Erfolg. Schulungen leisten zudem<br />

einen wichtigen Beitrag zur Differenzierung gegenüber Wettbewerbern.<br />

Die Vermittlung der Fertigkeiten, die aktuelle Anforderungen<br />

auf Einkaufsseite erfüllen, ist der erste Schritt in der<br />

Schulung von Mitarbeitern, um langfristig erfolgreich zu arbeiten.<br />

Auch in der Mitarbeiterschulung wird in Zukunft Künstliche<br />

Intelligenz eine Rolle spielen. Neue Formen der digita-<br />

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Best Practices<br />

H. Lennarz<br />

Growth Hacking mit Strategie<br />

Wie erfolgreiche Startups und<br />

Unternehmen mit Growth Hacking ihr<br />

Wachstum beschleunigen<br />

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Dieses Buch erklärt ausführlich Lennarz´ Best Practices für die erfolgreiche<br />

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TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

len Wissensvermittlung adressieren speziell die jüngere Generation<br />

von Verkäufern. Präsenzschulungen werden sicher<br />

nicht aussterben, jedoch von digitalen Lernformen unterstützt.<br />

Denn die neue Generation von Mitarbeitern erwartet,<br />

auf Lerninhalte jederzeit und überall zugreifen zu können.<br />

Die Aufarbeitung von Inhalten, didaktische Konzepte und<br />

die Bereitstellung moderner Formen des Lernens über Online-Plattformen<br />

oder Video-Sessions ist jetzt bereits möglich<br />

und wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.<br />

„90 Prozent aller Kunden wünschen<br />

sich, dass Verkäufer frühzeitig im<br />

Einkaufsprozess ihre Aufgabe<br />

wahrnehmen.“<br />

Digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz werden speziell<br />

im Vertriebscoaching eine zunehmend große Rolle spielen.<br />

Gezieltes Coaching basierend auf Datenanalysen wird<br />

dazu beitragen, das Leistungspotenzial von Mitarbeitern individuell<br />

zu verbessern. Lautete bisher die Frage in einer<br />

Coaching-Session „Wie ist das Meeting mit dem Kunden gelaufen?“,<br />

können Teamleiter in einer Coachingfunktion zukünftig<br />

präzise auf Daten zugreifen und gezielt auf das Verhalten<br />

des Mitarbeiters eingehen: „Ich habe mir die Analyse<br />

Ihres Meetings angesehen und festgestellt, dass wir keine klare<br />

Handlungszusage erhalten haben.“<br />

Die Analyse der Aufzeichnungen von Kontakt- oder Verkaufsgesprächen<br />

wird es möglich machen, Schwachpunkte im<br />

Verkaufsverhalten zu identifizieren und durch individuelle<br />

Coaching- und Trainingseinheiten zu optimieren. Diese Trainingseinheiten<br />

werden zunehmend modular aufgebaut sein<br />

und durch ihre digitale Verfügbarkeit Lernen oder Vertiefung<br />

von Lerninhalten jederzeit an jedem Ort möglich machen.<br />

Zukunftsthema <strong>Sales</strong> Enablement<br />

„Es reicht nicht aus, einem Kunden ein Produkt zu verkaufen.<br />

Es muss fortwährendes Interesse am Erfolg des Kunden<br />

vorhanden sein.“ So bringt das Feedback eines Umfrageteilnehmers<br />

Kundenerwartungen auf den Punkt. Verkäufer müssen<br />

dazu in der Lage sein, neben der präzisen Bedarfsanalyse<br />

und der auf den Kunden abgestimmten Lösung der Kundenorganisation<br />

auch Mehrwert und Perspektive zu bieten.<br />

Um für den zukünftigen Wettbewerb gerüstet zu sein, benötigen<br />

Verkaufsorganisationen einen neuen, umfassenden<br />

Ansatz für Vertrieb: <strong>Sales</strong> Enablement. Training, Coaching<br />

und der gezielte Einsatz digitaler Werkzeuge und Künstlicher<br />

Intelligenz sind Facetten dieser Disziplin, die Vertrieb ganzheitlich<br />

betrachtet und systematisch-strategisches, vernetztes<br />

Vorgehen einfordert. Routinetätigkeiten reduzieren und analytische<br />

Unterstützung im Verkaufsprozess einsetzen sind nur<br />

ein Faktor, der Vertrieb in Zukunft erfolgreich gestaltet.<br />

Die Bedeutung von <strong>Sales</strong> Enablement belegen Untersuchungsergebnisse:<br />

So kann die Zahl der Unternehmen, die eine<br />

eigene Stelle oder Abteilung für diesen Bereich eingerichtet<br />

haben, zwischen 2012 und 2017 ein rasantes Wachstum verzeichnen<br />

(siehe Abbildung 3). Unternehmen, die <strong>Sales</strong> Enablement<br />

stringent umsetzen, profitieren von besseren Werten<br />

in der Erreichung ihrer Umsatzziele (siehe Abbildung 4).<br />

Abb. 3<br />

Unternehmen, die über eine Funktion<br />

oder einen Verantwortlichen für<br />

<strong>Sales</strong> Enablement verfügen<br />

Abb. 4<br />

80,3 %<br />

Umsatzzielerreichung<br />

88,5 %<br />

59,2 %<br />

19,3 %<br />

2013 2017<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: 2017 CSO Insights <strong>Sales</strong> Enablement Optimization Study;<br />

© Miller Heiman Group <strong>2018</strong><br />

Ohne <strong>Sales</strong> Enablement Mit <strong>Sales</strong> Enablement<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: 2017 CSO Insights <strong>Sales</strong> Enablement Optimization Study;<br />

© Miller Heiman Group <strong>2018</strong><br />

14 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

Verkaufsorganisationen haben einen enormen Bedarf an<br />

Transformation, um den Herausforderungen zukünftiger Entwicklungen<br />

gerecht zu werden. Dazu ist in erster Linie ein vollkommen<br />

neues Mindset notwendig. In Zukunft punkten Organisationen,<br />

die innerhalb der eigenen Struktur Insellösungen<br />

beseitigen und formale, bereichsübergreifende Zusammenarbeit<br />

umsetzen. In der Kommunikation müssen Unternehmen<br />

ebenfalls umdenken. Die reine Nutzendarstellung von Produkten<br />

oder Dienstleistungen reicht Kunden nicht aus und dient<br />

„Im Zusammenspiel mit gezielter<br />

Weiterbildung kann KI nur zu<br />

einem wichtigen Ziel für jede<br />

Verkaufsorganisation führen: eine<br />

höhere Qualität des Vertriebs.“<br />

im besten Fall zur Vorabinformation. Sobald sich der Kunden<br />

in der kaufentscheidenden Phase der Customer Journey befindet,<br />

muss er mit Wertebotschaften überzeugt werden: Inhalte,<br />

die Mehrwert aufzeigen und Perspektive für die Nutzungsdauer<br />

eines Produktes darstellen. Value Messaging und Content<br />

Management sind daher weitere wichtige Facetten des <strong>Sales</strong><br />

Enablement. Vertriebsleistung lässt sich langfristig nur auf hohem<br />

Niveau halten oder nachhaltig steigern, wenn stringente<br />

Methodik, formalisierte Prozesse und eine „Sprache” im Verkauf<br />

angewendet werden.<br />

KI – Jobkiller oder Business-Booster?<br />

Macht künstliche Intelligenz den Verkäufer überflüssig? Mit<br />

Sicherheit nicht. Denn 90 Prozent aller Kunden wünschen<br />

sich, dass Verkäufer frühzeitig im Einkaufsprozess ihre Aufgabe<br />

wahrnehmen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass<br />

sie das Business des Kunden kennen und verstehen, über ausgezeichnete<br />

Kommunikationsfähigkeit verfügen, sich auf<br />

langfristige Betreuung auch nach dem Verkauf konzentrieren<br />

und dem Kunden klaren Mehrwert bieten können.<br />

Allerdings wird der Einsatz von KI den Vertrieb nachhaltig<br />

verändern. Datengestützte Systeme werden nicht nur intelligente<br />

Analysen zur Leadgewinnung ermöglichen. Sie<br />

werden auch die Identifikation und Bewertung von Verkaufschancen<br />

im Prozess präzisieren, da Algorithmen das Bauchgefühl<br />

des Verkäufers ersetzen und anhand festgelegter Faktoren<br />

die Chancen auf Erfolg unvoreingenommen ausrechnen.<br />

Zeitaufwändige, manuelle Recherchen werden automatisiert<br />

– Arbeitszeit wird effizient eingesetzt. Intelligente<br />

Studien<br />

■<br />

■<br />

■ World-Class <strong>Sales</strong> Practices Study 2017<br />

■ The Growing Buyer-Seller Gap: Results of the <strong>2018</strong><br />

Buyer Preferences Study<br />

Die Studien können kostenlos bei der Miller Heiman<br />

Group angefordert werden.<br />

E-Mail: emea-marketing@millerheimangroup.com<br />

Systeme werden das Risiko der Abwanderung von Kunden<br />

erkennen und Gegenmaßnahmen vorschlagen. Künstliche<br />

Intelligenz in Verbindung mit Content Management Systemen<br />

wird dafür sorgen, dass Vertriebsmitarbeitern bei jedem<br />

Anlass die passenden Inhalte zeitnah zur Verfügung stehen.<br />

Vertriebsorganisationen werden Künstliche Intelligenz immer<br />

intensiver nutzen. Natürlich birgt die Technologie auch<br />

Risiken. Hier wird in Zukunft der Gesetzgeber gefragt sein, gerade<br />

wenn es um die Nutzung und Verarbeitung persönlicher<br />

Daten von Kunden geht. Für Mitarbeiter im Vertrieb hingegen<br />

überwiegen die Vorteile. KI ist eine Chance, das Leistungspotenzial<br />

von Verkäufern besser zu entfalten. Im Zusammenspiel<br />

mit gezielter Weiterbildung kann KI nur zu einem wichtigen<br />

Ziel für jede Verkaufsorganisation führen: eine höhere Qualität<br />

des Vertriebs. Daraus resultiert eine verbesserte Customer<br />

Experience. Und somit langfristige Kundenverbindungen auf<br />

Win-win-Basis – ein Gewinn für alle.<br />

■<br />

Autor<br />

Klaus Steven ist SVP Direct <strong>Sales</strong> EMEA bei der<br />

Miller Heiman Group (www.millerheimangroup.<br />

de). Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Senior<br />

Consultant sind Vertriebsoptimierung, Führungskräfteentwicklung<br />

und Transformation.<br />

E-Mail: klaus.steven@millerheimangroup.com<br />

Zukunft des B2B-Vertriebs<br />

Binckebanck, L.: Digital <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>: Systematischer Einsatz<br />

neuer Technologien im operativen Vertrieb, in: Binckebanck, L.,<br />

Elste, R. (Hrsg.): Digitalisierung im Vertrieb, Wiesbaden 2016,<br />

www.springerprofessional.de/link/6949126<br />

Schäperkötter, H., Deppe, L.: Von Trends und latenten Kundenbedürfnissen<br />

zu Innovationsroadmaps am Beispiel eines Zulieferers,<br />

in: Möhrle, M. G., Isenmann, R. (Hrsg.): Technologie-Roadmapping,<br />

Heidelberg 2017,<br />

www.springerprofessional.de/link/13278004<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

15


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

So sieht die Vertriebsorganisation<br />

von morgen aus<br />

Wie ist der Verkauf in deutschen Unternehmen aufgestellt und welche<br />

Bedeutung haben künftig digitale Distributionskanäle? Wie der Vertrieb am<br />

erfolgreichsten ist.<br />

Unternehmen, die ihr Geschäft nach Kundengruppen ausrichten<br />

und auf digitale Verkaufskanäle setzen, sind erfolgreicher.<br />

Ist die Vertriebsstruktur gut organisiert, haben sie<br />

beispielsweise einen Gesamtvertriebsleiter, der die Ländergesellschaften<br />

zentral steuert. Zu diesem Ergebnis kommt<br />

das „<strong>Sales</strong> Radar“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC. Für die Studie befragen die Experten<br />

jedes Quartal gemeinsam mit der Quadriga Hochschule<br />

Berlin und dem Bundesverband der Vertriebsmanager<br />

(BdVM) eine große Anzahl von Unternehmen zu einem<br />

vertrieblichen Schwerpunktthema. Für die aktuelle Ausgabe<br />

(Quartal 2/<strong>2018</strong>) wurden 1.566 deutsche Unternehmen<br />

quer durch alle Branchen befragt. Es handelt sich damit um<br />

die größte bekannte Studie zu Vertriebsorganisationen im<br />

deutschsprachigen Raum. Die Analyse ergibt ein repräsentatives<br />

Bild zur Situation in deutschen Unternehmen.<br />

Eine zentrale Erkenntnis aus der Umfrage ist, dass Unternehmen,<br />

die ihre Verkaufsaktivitäten nach Kunden clustern,<br />

erfolgreicher sind. Das leuchtet im Zeitalter der Kundenfokussierung<br />

ein. Doch die Studie belegt erstmals auch eindeutig,<br />

dass Unternehmen dann auch höhere Umsätze erzielen<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Nur 16 Prozent der deutschen Unternehmen haben<br />

ihren Vertrieb nach Kundengruppen ausgerichtet<br />

und verschenken damit wertvolles<br />

Potenzial.<br />

■■<br />

Aktuell beträgt der Umsatzanteil von digitalen Verkaufskanälen<br />

sieben Prozent. Dieser Anteil wird in<br />

den kommenden Jahren stark steigen.<br />

■■<br />

Die Mitarbeiteranzahl im Bereich E-Commerce<br />

wird um acht Prozent zulegen, die Anzahl der Mitarbeiter<br />

im Innen- und Außendienst dagegen absolut<br />

und relativ sinken.<br />

und höhere Marktanteile aufweisen. Sie generieren im<br />

Schnitt fünf Prozent mehr Umsatz. Bei den Marktanteilen<br />

schneiden die betreffenden Unternehmen im Durchschnitt<br />

um zwei Prozentpunkte besser ab als ähnliche Firmen der<br />

gleichen Branche und Größe.<br />

Allerdings nutzt offenbar bislang nur eine Minderheit der<br />

Unternehmen in Deutschland diese Chance:<br />

■ Nur 16 Prozent der deutschen Unternehmen stellen ihren<br />

Vertrieb nach Kundengruppen/Applikationen auf.<br />

■ Rund die Hälfte (48 Prozent) organisiert ihre Vertriebsarbeit<br />

im Kern regional.<br />

■ Knapp jedes fünfte Unternehmen clustert nach Produktgruppen<br />

(19 Prozent).<br />

■ 16 Prozent haben ihren Vertrieb nach Verkaufskanälen<br />

strukturiert.<br />

Plädoyer für einen globalen<br />

Gesamtvertriebsleiter<br />

Die Umfrage zeigt eine weitere Stellschraube auf, an der Unternehmen<br />

drehen können, wenn sie ihre Organisation für<br />

die Zukunft fit machen wollen: Die Position eines Gesamtvertriebsleiters<br />

oder Chief <strong>Sales</strong> Officers (CSO). Denn Firmen,<br />

die über einen solchen Gesamtverantwortlichen für den Vertrieb<br />

verfügen, generieren im Vergleich mit Unternehmen<br />

derselben Branche und Größe einen überdurchschnittlichen<br />

Umsatz (plus acht Prozent) und weisen höhere Marktanteile<br />

auf (plus drei Prozentpunkte). Dieser Unterschied zeigt sich<br />

quer durch alle Unternehmensgrößen. Wem es gelingt, alle<br />

Vertriebseinheiten und Kundensegmente auch personell unter<br />

einen Hut zu bringen, ist also deutlich erfolgreicher.<br />

Aber es gibt auch Raum für Verbesserungen: Nur ein gutes<br />

Drittel der Befragten verfügt beispielsweise über einen globalen<br />

Gesamtvertriebsleiter. Knapp zwei Drittel agieren aktuell<br />

ohne einen solchen Gesamtverantwortlichen für den Vertrieb.<br />

16 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


© Imageteam<br />

Internationale Geschäfte laufen in fast 60 Prozent der Unternehmen<br />

über eigene Länder- oder Tochtergesellschaften, die<br />

mal mehr, mal weniger autark operieren: Rund 30 Prozent<br />

dieser Gesellschaften agieren stark oder sogar sehr stark eigenständig.<br />

Das ist jedoch ein Risiko. Denn wie die PwC-<br />

Umfrage belegt, gibt es einen weiteren Zusammenhang zwischen<br />

dem Unternehmenserfolg und der organisatorischen<br />

„Die Herausforderung besteht<br />

darin, alle Vertriebskanäle unter<br />

einer Leitung integriert zu steuern.“<br />

Aufstellung des Vertriebs. Firmen, die auf eine starke Steuerung<br />

ihrer Regional- beziehungsweise Länder- und Tochtergesellschaften<br />

setzen, weisen auch hier einen höheren Umsatz<br />

(plus sechs Prozent) und mehr Marktanteil (plus zwei<br />

Prozentpunkte) auf.<br />

Gute Steuerung der Ländergesellschaften<br />

zahlt sich aus<br />

Ein gutes Beispiel für eine zentrale Steuerung der Ländergesellschaften<br />

ist der US-amerikanische Tech-Konzern Apple,<br />

der seine Produkte rund um den Globus zu 100 Prozent standardisiert.<br />

Ein iPhone des Unternehmens sieht überall auf der<br />

Welt gleich aus. Auch Konzerne wie Coca-Cola setzen auf eine<br />

starke Steuerung, wenn auch mit anderem Ergebnis: Das<br />

Getränk schmeckt in jedem Land etwas anders. Das liegt jedoch<br />

nicht daran, dass der Konzern die Zügel in den Ländergesellschaften<br />

zu locker hält. Vielmehr hat sich das Unternehmen<br />

sehr ausführlich mit den jeweiligen Märkten beschäftigt<br />

und sein Kernprodukt an die spezifischen Vorlieben der Konsumenten<br />

in der jeweiligen Region angepasst.<br />

Mitarbeiterzahl im E-Commerce<br />

steigt stetig weiter<br />

Es gibt also eine Reihe von Anlässen, um den Vertrieb umzustrukturieren<br />

und auf die veränderte Vertriebslandschaft<br />

anzupassen. Eine Neudimensionierung nimmt die große<br />

Mehrheit der Firmen jedoch nur reaktiv vor: Rund zwei von<br />

drei Firmen geben an, dass sie ihren Vertrieb nur bei Bedarf<br />

berechnen und neu dimensionieren. Zwölf Prozent tun dies<br />

halbjährlich oder häufiger. Je acht Prozent nehmen sich die<br />

Aufstellung im Rahmen von Beratungsprojekten vor oder<br />

wenn die Kosten aus dem Ruder laufen. Spannend ist vor diesem<br />

Hintergrund ein Blick auf die Mitarbeiterstruktur im<br />

Vertrieb deutscher Firmen: Je größer ein Unternehmen ist,<br />

desto geringer ist der Anteil der Vertriebsmitarbeiter an der<br />

Gesamtzahl der Mitarbeiter.<br />

Ein Beispiel: Bei Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten<br />

liegt der Anteil der Vertriebsmitarbeiter bei rund 30<br />

Prozent. Bei Unternehmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern<br />

sinkt dieser Anteil auf neun Prozent. Bei mittelgroßen Unternehmen<br />

(100 bis 999 Beschäftigte) sind zwölf Prozent aller<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

17


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

Mitarbeiter im Vertrieb beschäftigt. Das entspricht in etwa den<br />

durchschnittlichen Vertriebskosten eines Unternehmens. Ein<br />

starkes Mitarbeiterwachstum lässt sich derzeit nur im Bereich<br />

E- Commerce beobachten (plus acht Prozent), während die<br />

Mitarbeiterzahl im Innen- und Außendienst tendenziell trotz<br />

insgesamt erwarteten Umsatzwachstums sinken wird.<br />

„Unternehmen sind gut beraten,<br />

ihren Vertrieb auf Kundengruppen<br />

auszurichten und eine zu hohe<br />

Eigenständigkeit der Tochter- und<br />

Ländergesellschaften zu hinterfragen.<br />

Der Vertriebsinnendienst ist heute strukturell mehrheitlich<br />

in den Produktbereichen oder Divisionen angesiedelt (35<br />

Prozent). Je 29 Prozent stellen ihren Customer Service regional<br />

beziehungsweise länderübergreifend oder zentralisiert<br />

auf. Nur zehn Prozent der deutschen Unternehmen organisieren<br />

ihren Vertriebsinnendienst im Shared Service Center.<br />

Und nur eines von 100 Unternehmen setzt auf die Auslagerung<br />

des Vertriebsinnendienstes.<br />

Scheu vor Outsourcing<br />

Die Zahlen bestätigen, dass deutsche Unternehmen noch große<br />

Scheu vor dem Outsourcing haben, um ihren Vertrieb zu<br />

modernisieren. Dabei bietet die Auslagerung auch im Vertriebsbereich<br />

interessante Chancen. Manche Unternehmen<br />

beschäftigen beispielsweise eine hohe Anzahl an Mitarbeitern,<br />

deren Aufgabe darin besteht, Bestellungen in ein System einzugeben.<br />

Eine solche Tätigkeit ließe sich gut in ein Shared Service<br />

Center in anderen Ländern auslagern. Das gilt natürlich<br />

nur für Aufgaben, bei denen kein tiefes Produkt-Know-how<br />

oder eine spezielle Beratungskompetenz nötig ist.<br />

Noch höher ist das Einsparpotenzial, wenn die Unternehmen<br />

ihren Kunden die Chance bieten, ihre Bestellungen oder<br />

Käufe via Webshop direkt selbst zu tätigen. Die Studie belegt,<br />

dass sich die Investitionen in Digital Commerce lohnen: Unternehmen,<br />

die einen hohen Umsatzanteil über einen eigenen<br />

Webshop und M-Commerce generieren, weisen dann<br />

auch einen überdurchschnittlichen Umsatz (plus elf Prozent)<br />

und Marktanteil (plus vier Prozentpunkte) auf.<br />

Unternehmen wachsen vor allem über<br />

digitale Verkaufskanäle<br />

Ergebnisse der letztjährigen Befragung, die sich schwerpunktmäßig<br />

mit digitalen Verkaufskanälen befasst hat, verdeutlichen,<br />

dass Unternehmen in den kommenden Jahren<br />

vor allem über digitale Verkaufskanäle wachsen werden.<br />

Quer durch alle Branchen und Unternehmen liegt der Umsatz<br />

über digitale Verkaufskanäle aktuell bei rund sieben<br />

Prozent. In den kommenden drei Jahren werden Firmen ihr<br />

Wachstum vor allem über digitale Vertriebskanäle ausbauen<br />

– und zwar um knapp 15 Prozent pro Jahr.<br />

Die aktuelle Ausgabe des „<strong>Sales</strong> Radar“ richtet den Blick<br />

darauf, wie der betreffende Bereich Digital Commerce in<br />

deutschen Unternehmen organisiert ist: Bei den meisten Firmen<br />

ist das Geschäftsfeld demnach der Marketingabteilung<br />

zugeordnet (47 Prozent) oder dem Vertrieb (31 Prozent). Nur<br />

acht Prozent der Befragten organisieren E-Commerce bisher<br />

in einem eigenständigen Geschäftsbereich. Und nur eines<br />

von 100 Unternehmen koordiniert Digital Commerce in einer<br />

eigenständigen Gesellschaft.<br />

Interessant ist zudem, dass kleine Unternehmen (bis 100<br />

Mitarbeiter) grundsätzlich einen höheren Umsatzanteil über<br />

digitale Kanäle erwirtschaften: Denn 34 Prozent ihrer Erlöse<br />

im B2B-Bereich generieren sie derzeit bereits in digitalen<br />

Vertriebskanälen. Und im B2C-Umfeld kommen sogar mehr<br />

als die Hälfte der Erlöse über Digitalkäufe der Kunden,<br />

nämlich 52 Prozent. Das zeigt klar, wo die Reise für den Vertrieb<br />

hingeht. Insbesondere Start-ups nutzen die digitalen<br />

Absatzkanäle sehr intensiv. Bei großen Unternehmen mit<br />

mehr als 1.000 Mitarbeitern sieht es hingegen anders aus:<br />

Im B2B-Bereich stammt bei Konzernen nur ein Viertel der<br />

Umsätze aus digitalen Vertriebsquellen, im B2C-Bereich<br />

sind es nur 17 Prozent.Allerdings gelingt es den meisten Unternehmen<br />

noch nicht, die digitalen Verkaufskanäle mit den<br />

klassischen Absatzwegen zu verknüpfen. Das bestätigen Erkenntnisse<br />

aus dem „<strong>Sales</strong> Radar“ mit dem Schwerpunkt auf<br />

digitale Kanäle aus dem Vorjahr: Auf einer Skala von eins<br />

(„keine gemeinsame Plattform“) bis fünf („integrierte Omni-Kanal-Vertriebs-Plattform“)<br />

liegt der Durchschnitt der<br />

Befragten bei 2,3 Punkten. Hier gibt es also noch erhebliches<br />

Verbesserungspotenzial. Unternehmen können dabei an verschiedenen<br />

Stellen ansetzen, wie die nachfolgenden Beispiele<br />

zeigen.<br />

Zentrale Elemente digitaler<br />

Verkaufsstrategien<br />

■ Produkt-Konfigurator: Zwei Drittel der befragten Unternehmen<br />

haben einen Produkt-Konfigurator. Die Nutzung<br />

ist jedoch noch stark ausbaufähig: Nur zehn Prozent der<br />

Kunden und neun Prozent der Außendienstmitarbeiter<br />

nutzen den Konfigurator. Bei den Händlern sind es sogar<br />

nur sechs Prozent. Unternehmen sind also gefragt, bei den<br />

18 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


TITEL | DIE ZUKUNFT des B2B-VERTRIEBS<br />

Handlungsempfehlungen<br />

■<br />

■ Der Kunde im Fokus: Den Vertrieb auf Kundengruppen/Applikationen<br />

ausrichten<br />

■■Chief <strong>Sales</strong> Officer: Alle Vertriebskanäle unter einer<br />

Vertriebsleitung integriert steuern<br />

■■Mehr Zentralisierung: Länder- und Tochtergesellschaften<br />

einheitlich und stark führen<br />

■■Digital Commerce: E- und M-Commerce-Plattformen<br />

einführen und CRM-Systeme nutzen<br />

■■Professionelles Coaching: Die Vertriebsmannschaft<br />

auf digitale Veränderungen vorbereiten<br />

jeweiligen Zielgruppen für dieses Tool zu werben und die<br />

Vorteile herauszustellen.<br />

■ Webshop: Wer sich für einen Webshop entscheidet, hat<br />

die Qual der Wahl. Denn der Webshop-Markt in Deutschland<br />

ist zersplittert. Die vier führenden Webshop-Anbieter<br />

haben in Deutschland einen Marktanteil von rund 30<br />

Prozent. Magento ist mit einem Anteil von zwölf Prozent<br />

Marktführer, vor Intershop, Shopware und Hybris.<br />

■ Customer-Relationship-Management (CRM): Auch bei<br />

den Systemen für Customer-Relationship-Management<br />

lohnt es sich zu vergleichen. Der Anbietermarkt für CRM-<br />

Systeme ist etwas stärker konzentriert: Die drei führenden<br />

Anbieter Microsoft Dynamics, <strong>Sales</strong>force und SAP<br />

CRM C4C haben einen Marktanteil von 40 Prozent. Für<br />

innovative Einsatzmöglichkeiten, etwa um Kundenabwanderungen<br />

zu vermeiden oder Preise dynamisch zu gestalten,<br />

kommen CRM-Systeme in Deutschland bislang<br />

noch zu selten in Unternehmen zum Einsatz, dabei bieten<br />

sie dem Vertrieb großes Potenzial.<br />

■ Digitale Transformationsprogramme: Wichtig ist<br />

nicht zuletzt, die Vertriebsmitarbeiter sorgfältig auf die<br />

Digitalisierung vorzubereiten. Die PwC-Umfrage ergibt<br />

allerdings, dass viele Unternehmen dies noch nicht<br />

ausreichend tun. Vollständig integrierte digitale Transformationsprogramme<br />

fehlen praktisch komplett. Auf<br />

einer Skala von eins („Wir bereiten den Vertrieb gar<br />

nicht oder nur im Rahmen der eigenen digitalen Affinität<br />

auf die Digitalisierung vor.“) bis fünf („Komplett<br />

integriertes digitales Transformationsprogramm für<br />

alle Mitarbeiter.“) geben sich die Befragten im Schnitt<br />

2,2 Punkte.<br />

Die Bestandsaufnahme in deutschen Vertriebsorganisationen<br />

gibt also zahlreiche Hinweise darauf, was die erfolgreichen<br />

Unternehmen beim digitalen Vertrieb anders machen:<br />

Sie erwirtschaften einen hohen Umsatzanteil über<br />

Online-Marktplätze und Online-Händler beziehungsweise<br />

bieten eigene Online-Plattformen an. Sie nutzen CRM-Systeme,<br />

um die Kundenzufriedenheit zu steigern, für die individuelle<br />

Preis- und Marketing-Optimierung und um Kundenabwanderungen<br />

zu vermeiden. Und sie setzen auf den Kunden<br />

als Treiber für den digitalen Vertrieb. Nicht zuletzt<br />

bereiten erfolgreiche Vertriebe ihre Mannschaft in allen Bereichen<br />

professionell auf die digitalen Veränderungen vor. ■<br />

Autor<br />

Vertriebstrends<br />

Prof. Dr. Nikolas Beutin ist Partner und Leiter<br />

der Customer Practice bei PwC Europe (www.<br />

pwc.de) und Professor für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Vertrieb und Pricing, an der Quadriga<br />

Hochschule Berlin.<br />

E-Mail: nikolas.beutin@pwc.com<br />

Beutin, N.: Vertrieb 2030 – Megatrends und ihre Folgen für den Vertrieb,<br />

in: Hannig, U.: Marketing und <strong>Sales</strong> Automation, Wiesbaden<br />

2017, www.springerprofessional.de/link/12308300<br />

Plundrich, S.: Die Vertriebsorganisation ganzheitlich optimieren, in:<br />

<strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>, Ausgabe 6, Wiesbaden 2017,<br />

www.springerprofessional.de/link/15295236<br />

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www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

19


TITEL | KOLUMNE<br />

Mehr Gelassenheit<br />

bei Prognosen<br />

Vor einem Jahr stand „mein“ Verein, der<br />

Hamburger Sportverein, nach zwei Spieltagen<br />

mit zwei Siegen ganz oben in der Tabelle.<br />

Medien und viele Fans waren sich einig: Dieses<br />

Jahr wird ein überaus erfolgreiches Jahr. Das<br />

Ende kennen wir alle. Der HSV ist abgestiegen.<br />

© M. Klarmann / KIT<br />

Es ist offensichtlich, wo hier der methodische Fehler lag: Zwei<br />

Spiele sind eine viel zu kurze Zeitreihe, um einen Trend zu<br />

erkennen. Wie schnell wird dieses offensichtliche methodische<br />

Problem aber übersehen, wenn es um Trends in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft geht! Gerade auch in Diskussionen<br />

um die Zukunft des Vertriebs im Zeitalter digitaler Transformation.<br />

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine Interviewanfrage,<br />

in der es sinngemäß darum ging, ob es in 25 Jahren<br />

überhaupt noch Vertriebsabteilungen gäbe! Wie kurz sind<br />

die Zeitreihen, auf denen solche Prognosen basieren!<br />

Wie schnell werden hier die zunehmenden Automatisierungspotenziale<br />

im Einkauf zum Beispiel als ein klarer Indikator<br />

dafür gesehen, dass Vertrieb in naher Zukunft überflüssig<br />

wird. Oder aber die Diskussion um das sogenannte<br />

„Inbound Marketing“. Natürlich nutzen Kunden die Potenziale,<br />

sich im Internet zuerst selbst ein Bild zu verschaffen.<br />

Und melden sich vielleicht später als früher bei potenziellen<br />

Lieferanten. Wie oft ist hier aber schon das Ende des Außendienstes<br />

beschworen worden?<br />

„Der Vertrieb wird sich immer<br />

stärker mit internen Entwicklungsabteilungen<br />

vernetzen müssen.“<br />

Prof. Dr. Martin Klarmann<br />

ist kollegialer Institutsleiter des Instituts<br />

für Informationswirtschaft und Marketing<br />

am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).<br />

Er leitet die dortige Forschergruppe<br />

Marketing & Vertrieb.<br />

E-Mail: martin.klarmann@kit.edu<br />

Es ist wichtig, die Diskussion um die Zukunft des Vertriebs<br />

gelassen zu führen. Und abzuwarten, inwieweit sich kurzfristige<br />

Trends tatsächlich verstetigen. Und natürlich auf Daten<br />

zu schauen, statt auf Digitalisierungspropheten zu hören, die<br />

jeden Datensatz aus 2017 schon als veraltet verdammen.<br />

Tut man das, so kommt man vermutlich zum Schluss, dass<br />

der Vertrieb der Zukunft natürlich anders sein wird als der<br />

Vertrieb heute. Gerade Routinetätigkeiten werden zunehmend<br />

automatisiert. Die Besuchsfrequenz wird geringer werden.<br />

Beratungsaspekte im Verkauf werden wichtiger. Der Vertrieb<br />

wird sich immer stärker mit internen Entwicklungsabteilungen<br />

vernetzen müssen. Die Argumentation über den<br />

monetären Wert von Leistungen für den Kunden wird zunehmen.<br />

Wer im Vertrieb arbeitet, muss gleichzeitig immer mehr<br />

auch die Kostenrechnung für den Kunden mit übernehmen.<br />

Neue Technologien schaffen aber immer auch neue Anwendungsspielräume<br />

für Althergebrachtes. Je wichtiger die<br />

Elektrik für die Heizungsanlagen in unseren Kellern wird,<br />

desto mehr Haushalte installieren sich vorsichtshalber einen<br />

Kamin als Ausfallsicherheit. Ich kann mir gut vorstellen,<br />

dass das auch für den Vertrieb gilt. In einer Zeit, in der mehr<br />

menschliche Kommunikation nur durch Technologie vermittelt<br />

erlebt wird, kann sich die Wirksamkeit sozialer Kontakte<br />

sogar verstärken. Daten, die uns zur Verfügung stehen,<br />

zeigen zumindest, dass sich Besuchskontakte im persönlichen<br />

Verkauf nicht einfach durch Kontakte in sozialen Netzwerken<br />

ersetzen lassen.<br />

Aus all diesen Gründen sehe ich auch in Zukunft eine zentrale<br />

Rolle des Vertriebs in Unternehmen. Ähnlich optimistisch<br />

bin ich übrigens auch für den HSV. Wir sind katastrophal<br />

in die neue Zweitligasaison gestartet. ■<br />

20 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


springer.com/empfehlung<br />

Dialogmarketing Perspektiven 2017/<strong>2018</strong><br />

Tagungsband 12. wissenschaftlicher<br />

interdisziplinärer Kongress für Dialogmarketing<br />

<strong>2018</strong>. X, 229 S. Brosch.<br />

€ (D) 54,99 | € (A) 56,53 | *CHF 56.50<br />

ISBN 978-3-658-20597-3<br />

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ISBN 978-3-658-20598-0 (eBook)<br />

Aktuelle Fachbeiträge und<br />

Forschungsprojekte zu Themen<br />

des Dialogmarketings<br />

• Umfassendes Themenspektrum zur datengetriebenen One-to-One-Kommunikation<br />

und -Vertrieb bzw. E-Commerce<br />

• Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis<br />

Der Sammelband Dialogmarketing Perspektiven vereint aktuelle Fachbeiträge und<br />

Forschungsprojekte zu Themen des Dialogmarketings und erscheint 2017/<strong>2018</strong> bereits im<br />

zwölften Jahr. Er geht zurück auf den 12. wissenschaftlichen interdisziplinären Kongress<br />

für Dialogmarketing, den der DDV im September 2017 an der Universität Kassel veranstaltete.<br />

Der Deutsche Dialogmarketing Verband hat es sich zur Aufgabe gemacht, den<br />

Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis in dieser innovationsstarken Branche zu<br />

fördern.<br />

€ (D) sind gebundene Ladenpreise in Deutschland und enthalten 7 % für Printprodukte bzw. 19 % MwSt. für<br />

elektronische Produkte. € (A) sind gebundene Ladenpreise in Österreich und enthalten 10 % für Printprodukte bzw.<br />

20% MwSt. für elektronische Produkte. Die mit * gekennzeichneten Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen<br />

und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

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A52347


TITEL | Interview<br />

„Künstliche Intelligenz ist eine<br />

Führungs aufgabe im Vertrieb“<br />

Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) die Vertriebsarbeit der Zukunft? Ersetzen bald<br />

Bots den klassischen Verkäufer? Experte Peter Gentsch stellt sich im Interview diesen<br />

Fragen und erläutert die Veränderungen und Chancen durch KI für den Vertrieb.<br />

<strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>: Herr Prof. Dr. Gentsch, Unternehmen<br />

kommen künftig nicht daran vorbei, KI-Potenziale auszuloten<br />

und Algorithmic Business einzusetzen, heißt es in Ihrem<br />

Buch. Was bedeutet die KI-Entwicklung perspektivisch für<br />

den B2B-Vertrieb?<br />

Peter Gentsch: Die digitale Transformation deutscher und<br />

internationaler Unternehmen ist bereits in vollem Gange. Da<br />

tut auch der Vertrieb gut daran, nicht den Anschluss zu verpassen.<br />

Daten mit entsprechend sicheren Software-Lösungen<br />

und Tools zu generieren und zu analysieren, ist unschätzbar<br />

wertvoll für die jeweiligen Geschäftsziele eines Unternehmers.<br />

Intelligente Algorithmen helfen im Vertrieb beispielsweise,<br />

jedem potenziellen Kunden automatisch die interessantesten<br />

Angebote oder themenbezogene Inhalte anzubieten.<br />

Vom ersten Kontakt bis zum Erwerb des Produkts oder<br />

der Dienstleistung wird der Kunde auf seiner Customer Journey<br />

begleitet, mit Informationen versorgt und zum Kauf<br />

angeleitet. Der Einsatz entsprechender AI-Software-Lösungen<br />

und eine frühzeitige Datengewinnung ergeben, wann und<br />

wo welche Produkte und Lösungen durch den Kunden gefragt<br />

sind. Dadurch können Unternehmen ihre Kunden proaktiv<br />

kontaktieren. Das ist ein wertvoller Vorteil in einer Zeit, in<br />

der auch im B2B-Bereich Kunden immer besser informiert<br />

sind und den Mitarbeitern in Marketing und Vertrieb weniger<br />

Spielraum bleibt, den Verkaufsprozess zu beeinflussen.<br />

Viele Unternehmen sind auch im Vertrieb mit dem digitalen<br />

Wandel beschäftigt. Unterschätzen sie in Verkauf, Kundenmanagement<br />

und Service noch die Bedeutung von KI?<br />

Große Unternehmen haben bereits zahlreiche Geschäftsvorgänge<br />

mithilfe von KI optimiert und die Digitalisierung<br />

erfolgreich für sich genutzt. Kleinere Unternehmen stehen<br />

dem Ganzen oft noch mit einer gewissen Skepsis gegenüber.<br />

Dabei kann KI gerade für kleine Unternehmen, denen personelle<br />

und finanzielle Kapazitäten fehlen, eine Bereicherung<br />

und Unterstützung sein, beispielsweise in Marktforschung,<br />

Datenmanagement oder Kundenservices.<br />

Wo zeigt sich das?<br />

Gerade Bots haben in der jüngeren Vergangenheit große<br />

Fortschritte gemacht. So ist die Spracherkennung deutlich<br />

besser geworden. Das ist ein entscheidender Schritt, denn<br />

Bots werden ein wichtiger Bestandteil der Zukunft sein.<br />

Spannend sind dazu auch Augmentation-Anwendungen.<br />

Dabei geht es um die intelligente Unterstützung komplexer<br />

und kreativer Marketingaufgaben, die derzeit in der Regel<br />

noch von menschlichen Akteuren durchgeführt werden. So<br />

kann die AI automatisch eine Analyse von Wettbewerbern,<br />

Zielgruppen und Trends vornehmen. Diese Insights können<br />

<strong>Sales</strong>-Verantwortliche nutzen, um ihre Strategie anzupassen.<br />

Wo können Algorithmen und Künstliche Intelligenz ihre<br />

Stärken im Vertrieb am besten ausspielen?<br />

Algorithmen können automatisiert das bisherige Kaufverhalten<br />

eines Kunden, seine Interessen, seine Themen und vieles<br />

mehr erfassen, auswerten und analysieren – und damit Rückschlüsse<br />

auf den Kunden ziehen. Spezielle Software-Lösungen<br />

auf Basis intelligenter Algorithmen können bei der Entscheidungsfindung<br />

der „next best action“ eine große Hilfe sein und<br />

wichtige Daten nicht nur sammeln, sondern auch sinnvoll<br />

kombinieren. Da dies erst sehr wenige Unternehmen nutzen,<br />

können Konkurrenten hier Wettbewerbsvorteile erzielen.<br />

Wo gibt es in Vertrieb und Service derzeit die interessantesten<br />

Einsatzmöglichkeiten?<br />

Zunächst einmal kann KI zahlreiche Routinetätigkeiten<br />

übernehmen. Mit Künstlicher Intelligenz können dezentrales<br />

Wissen und Erfahrung zentral genutzt werden. Wenn ein<br />

Vertriebsleiter beispielsweise mithilfe KI mögliche Zielkunden<br />

gut erkennt, dann können mit diesem Algorithmus<br />

22 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Prof. Dr. Peter Gentsch<br />

ist Entrepreneur und Experte im Bereich<br />

Digital Management und Big Data sowie<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Internationale<br />

Betriebswirtschaftslehre an der HTW Aalen<br />

mit den Schwerpunkten CRM, E-Business<br />

und Digital Intelligence. Er ist Gründer des<br />

Unternehmens BIG für Innovationen im<br />

Digital Business, Autor zahlreicher Veröffentlichungen<br />

und Keynote-Speaker Digital<br />

Business Transformation und Innovationsmanagement.<br />

Bei Springer ist sein Buch<br />

„Künst liche Intelligenz für <strong>Sales</strong>, Marketing<br />

und Service“ erschienen.<br />

E-Mail: peter.gentsch@datalovers.com<br />

© Peter Gentsch<br />

fortan auch nicht so erfahrene oder intuitive Vertriebler<br />

genauso erfolgreich in der Selektion sein. Sie sind in der Lage,<br />

mit den zusätzlichen Erkenntnissen kreativ weiterzuarbeiten,<br />

neue Strategien zu planen und ihren Kontakt mit dem<br />

(potenziellen) Kunden individuell zu verfeinern.<br />

Können Sie Beispiele aus bestimmten Branchen nennen, wo<br />

dies schon real passiert?<br />

Es gibt viele Beispiele, wo KI mit Erfolg eingesetzt wird: etwa<br />

bei einem Personaldienstleister, der bei der Kundenakquise<br />

auf Datensätze zurückgreift, die mittels intelligenter Algorithmen<br />

gewonnen werden. Mit dieser gezielten Ansprache<br />

sind aus nur 300 Datensätzen acht Erfolg versprechende<br />

Kundentermine generiert worden. Zuvor – mit den klassischen<br />

Kontaktlisten – lag die Erfolgsquote eher bei 1:700.<br />

Unternehmen wie etwa Ströer Media setzen AI-Lösungen<br />

zur Neukundengewinnung und für Vermarktungskampagnen<br />

ein. Hier wurden anfangs absichtlich keine Einschränkungen<br />

oder Zielrichtungen vorgegeben. So wie die KI-<br />

Unternehmen<br />

Die Datalovers AG (www.datalovers.com) ist Technologie-<br />

und Innovationsführer für Data Crawling und<br />

Aritificial Intelligence in Marketing und <strong>Sales</strong>. Das<br />

2015 von Professor Peter Gentsch gegründete Unternehmen<br />

beschäftigt derzeit an den Standorten Mainz<br />

und Berlin 16 Mitarbeiter. Zu den Kunden des Unternehmens<br />

gehören 1&1, Google, die Messe Frankfurt,<br />

Project A und Ströer. Partner sind Unternehmen wie<br />

der Digitalverband Bitkom, Creditreform, Telekom<br />

und das Institut der deutschen Wirtschaft.<br />

Maschine die Leads vorhergesagt hat, wurden die Vertriebsbereiche<br />

versorgt. Einige Bereiche waren auf Anhieb so gut<br />

wie die traditionellen <strong>Sales</strong>-Ansätze, andere sogar schon besser<br />

in Hinblick auf Streuverluste und Konversion.<br />

„KI kann gerade für kleine Unternehmen,<br />

denen personelle und<br />

finanzielle Kapazitäten fehlen, eine<br />

Bereicherung und Unterstützung sein.“<br />

Wo steckt aus Ihrer Sicht das entscheidende Zukunftspotenzial<br />

speziell für den Vertrieb im B2B-Bereich?<br />

Wenn beispielsweise ein Vertriebsmitarbeiter wissen will,<br />

welches Unternehmen im Bereich Pharmazie demnächst eine<br />

Expansion ins Ausland plant, einen Geschäftsführerwechsel<br />

vorsieht oder ein neues Produkt einführt, dann sind aktuelle<br />

Daten potenzieller Kunden und Wettbewerber wichtiges<br />

Kapital. Der Erfolg eines Vertriebsunternehmens basiert<br />

ganz wesentlich auf der intelligenten Gewinnung und Verarbeitung<br />

solcher Daten, um potenzielle Kunden im richtigen<br />

Moment mit dem passenden Produkt anzusprechen.<br />

Wie profitieren <strong>Sales</strong>-Organisationen, die auf KI setzen?<br />

Intelligente Algorithmen können die gesamte Customer Journey<br />

begleiten und erfassen, sie kategorisieren alle verfügbaren<br />

Informationen und spielen anhand der jeweiligen Zielsetzungen<br />

passgenaue Kontakte aus. Sie sind lernfähig und präsentieren<br />

so Märkte, Unternehmen und Themen, die für weitere<br />

Akquisetätigkeiten vielversprechend sind. Business-Suchmaschinen,<br />

die als „Software-as-a-Service“ zur Verfügung stehen,<br />

sowie unternehmensinterne KI-Anwendungen helfen den<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

23


TITEL | Interview<br />

Unternehmen, Fragen wie „Wen spreche ich als nächstes an?“<br />

zielgerichtet und fundiert zu entscheiden.<br />

Profitieren neben Konsumenten auch Geschäftskunden<br />

direkt durch KI im Vertrieb?<br />

Die Kunden und Interessenten eines Unternehmens profitieren<br />

davon, dass die richtigen Entscheider mit genau den Themen<br />

konfrontiert werden, die für sie gerade zukunftsträchtig<br />

und wertschöpfend sind. Kommunikation auf Augenhöhe<br />

zum richtigen Zeitpunkt unterstützt viele Prozesse, vor allem<br />

im B2B-Bereich. Interessant und wichtig zu erfassen sind beispielsweise<br />

für Vertriebsunternehmen vor allem die Kundendaten,<br />

von der Vor-Akquise-Phase bis zum Abschluss der<br />

Kundenbeziehung. Mit weiteren Fakturierungsinformationen,<br />

Customer-Service-, <strong>Sales</strong>- und Marketing-Aspekten,<br />

können intelligente Algorithmenbusiness-Entscheidungen<br />

treffen, Empfehlungen an den Unternehmer ableiten und<br />

Marktforschung betreiben.<br />

Buchtipp<br />

Peter Gentsch und weitere Autoren<br />

des Buchs zeigen, wie verschiedene<br />

Industrien von einer smarten<br />

Datennutzung mit Hilfe von Big<br />

Data Analytics und Künstlicher<br />

Intelligenz profitieren können und<br />

der Umstieg ins Algorithmic Business gelingt. Technologien<br />

und Methoden der KI werden anhand von<br />

Business-Szenarien und einem unternehmerischen<br />

Mehrwert dargestellt. Dabei wird der Einfluss von<br />

Artificial Intelligence (AI) auf Pricing, Produktempfehlungen,<br />

Kundenkommunikation, Conversational<br />

Commerce und weitere Bereiche deutlich.<br />

Peter Gentsch<br />

Künstliche Intelligenz für <strong>Sales</strong>, Marketing<br />

und Service<br />

Springer Gabler, Wiesbaden <strong>2018</strong><br />

ISBN 978-3- 658-19146-7<br />

Gratis-PDF-Buchkapitel-Download für <strong>Sales</strong><br />

<strong>Excellence</strong>-Abonnenten bis 31. September <strong>2018</strong> auf<br />

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Experten argumentieren für KI, weil sie mehr Wertschöpfung<br />

und individuelle Datenmengen durch Big Data bringt.<br />

Lässt sich damit die Vertriebsarbeit konkret verbessern?<br />

Vor allem für Akquise-Tätigkeiten ist KI durchaus interessant<br />

und gewinnbringend: Dabei besteht der Vorteil vor<br />

allem darin, mit Künstlicher Intelligenz statt mehrerer Tausend<br />

ungefilterter Datensätze nur einige Hundert qualifizierter<br />

Kontakte zu finden – und damit viel kostbare Zeit für die<br />

Akquise zu sparen. Künstliche Intelligenz ersetzt nicht den<br />

Vertriebsmitarbeiter, sondern sie unterstützt ihn und lässt<br />

ihn in seiner Arbeit effizienter werden. Unternehmen müssen<br />

ihren Blickwinkel ändern und vom Markt her denken,<br />

ergo die Vertriebskette und die Angebotspalette aus dem<br />

Blickwinkel des Kunden heraus betrachten.<br />

„Intelligente Algorithmen können<br />

die gesamte Customer Journey<br />

begleiten und erfassen.“<br />

Bei der digitalen Transformation übernehmen in Unternehmen<br />

CIOs oder CDOs die Rolle, solche Projekte voranzutreiben.<br />

Wer sollte im Vertrieb den Hut aufhaben, wenn es um<br />

KI-basierte Kundenprozesse geht?<br />

KI-Systeme sind ein Intelligenzverstärker. Schlecht aufgesetzt,<br />

gewartet und interpretiert, produzieren sie nur Kosten,<br />

Ärger und Unsinn. Idealerweise ist beispielsweise ein Data<br />

Scientist mit dem KI-Einsatz im Unternehmen betraut. Wird<br />

ein „normaler“ Vertriebsmitarbeiter kurzerhand zum Datenspezialisten<br />

ernannt, kann das eigentlich nur schief gehen.<br />

Wichtig ist, dass KI nicht nur als „Tool“ im Unternehmen<br />

versandet – KI ist Führungsaufgabe, auch im Vertrieb!<br />

Auch hinter Künstlicher Intelligenz stehen zunächst Investitionen.<br />

Nehmen wir ein mittelständisches Unternehmen:<br />

Rechnet sich der Einsatz?<br />

Die Daten allein sind noch nicht das A und O – sie müssen<br />

auch intelligent ausgewertet werden. Gute Data Scientists<br />

sind eine schwer zu findende, teure Ressource, für die nicht<br />

jedes Unternehmen die notwendigen finanziellen Kapazitäten<br />

hat. Spezielle lernfähige Software-Lösungen, die auf Basis<br />

intelligenter Algorithmen arbeiten, gibt es jedoch auch als<br />

„Software-as-a-Service“. Dies ist eine gute und preisgünstigere<br />

Alternative, um im Wettbewerb zu bestehen. Künstliche<br />

Intelligenz als Technologie in die Infrastruktur eines<br />

Unternehmens zu integrieren, ist immer eine Investition in<br />

die Zukunft.<br />

Hat der klassische Verkäufer dann bald ausgedient?<br />

Nein, sicher nicht. Vielen Kunden ist ein persönlicher Kontakt<br />

wichtig. Gelungene Vertriebsstrategien bekommen im<br />

Kontext der Digitalisierung zwar ein ganz neues Gesicht,<br />

24 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


TITEL | Interview<br />

© Peter Gentsch<br />

dennoch: Empathie lässt sich nicht digitalisieren. Persönliche<br />

Gespräche sind auch in einer digitalen Welt nicht zu<br />

ersetzen.<br />

Eine neue globale Studie hat ergeben, dass Verbraucher zwar<br />

menschenähnliche Künstliche Intelligenz wollen, aber ohne<br />

menschliches Aussehen ...<br />

Es geht hierbei weniger um „entweder, oder“, sondern vielmehr<br />

um eine intelligente hybride Lösung: So kann KI den<br />

first und second support übernehmen – kommt man mit KI<br />

nicht mehr weiter, muss der intelligente Handshake von<br />

Maschine zu Mensch erfolgen. Es wird immer Bereiche<br />

geben, in denen menschliche Fähigkeiten unersetzbar bleiben.<br />

Es geht also um eine Symbiose, das Beste beider Welten.<br />

Ein neues „Buzzword“ ist Conversational Commerce. Welches<br />

Prinzip steht dahinter und wie lässt sich Conversational<br />

Commerce mit dem traditionellen Vertrieb verzahnen?<br />

Unter „Conversational Commerce“ wird jede Form von digitaler<br />

Kommunikation verstanden, die ein (potenzieller)<br />

Kunde mit einem Unternehmen führt und das Ziel hat, die<br />

Person von der Konversation zum Kauf zu bewegen. Es ist<br />

eine dialogorientierte Form des Austauschs über die Webseite,<br />

verschiedene Endgeräte und in sozialen Netzwerken.<br />

Im <strong>Sales</strong>- und Service-Bereich ist oft von Bots die Rede. Was<br />

leisten sie innerhalb der Customer Journey?<br />

Bots werden künftig einen wesentlichen Aspekt im Vertrieb<br />

darstellen. Durch sie werden traditionelle Herangehensweisen<br />

des Kunden an die Informationsgewinnung und die Produktinformation<br />

bis hin zum Kauf des Produktes künftig<br />

gänzlich anders gestaltet. Firmen und Kunden werden künftig<br />

im Messenger aufeinandertreffen. Die App- und Web-<br />

Welt wird zunehmend zur datenbasierten Bot Economy, in<br />

der wir neue Schnittstellen wie Voice und Messenger als neue<br />

Communication und Content Hubs schätzen lernen. Darüber<br />

erhalten wir unsere Inhalte kontextbasiert ausgeliefert,<br />

sodass diese relevanter und schneller verfügbar sind. Im Idealfall<br />

sind es dann weniger, aber dafür die richtigen Inhalte.<br />

In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz werden Bots zu<br />

selbstlernenden Systemen, die unsere Fragen im Laufe der<br />

Zeit immer besser verstehen und dadurch die richtigen Antworten<br />

geben, weil sie den Kontext kennen. Das heißt aber<br />

nicht Automatisierung und Realtime-Messaging um jeden<br />

Preis. Vielmehr muss systematisch geprüft werden, welche<br />

Touchpoints der Customer Journey wie und wann automatisiert<br />

werden und durch KI-, Messaging- oder Bot-Technologien<br />

den Vertrieb unterstützen können.<br />

Apropos Zukunft des B2B-Vertriebs: Was ist das größte Asset<br />

von KI für den Vertrieb an Geschäftskunden und warum<br />

sollte er sie künftig unbedingt integrieren?<br />

Das wichtigste Gut im Vertrieb sind die Daten über Kunden,<br />

Märkte und Produkte. In den 70er-Jahren haben wir von<br />

Product Centricity (Verkäufermärkte) gesprochen, in den<br />

90er-Jahren von Customer Centricity (Käufermarkt) und<br />

heute sprechen wir von Data Centricity (Datenmärkte). Nur<br />

wer die Daten, das Öl des 21. Jahrhunderts, fördern kann,<br />

wird im Vertrieb gewinnen. Es werden die Unternehmen<br />

sein, die entsprechende Technologien einsetzen. ■<br />

Webtipp<br />

Das Gespräch führte Eva-Susanne Krah.<br />

„Sechs goldene Regeln“ von Peter Gentsch für<br />

den digitalisierten Vertrieb finden Sie unter<br />

www.springerprofessional.de/link/16024890<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

25


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | PRICING<br />

Mit digitalen Tools den<br />

Vertrieb unterstützen<br />

Die Digitalisierung erlaubt neue Ansätze bei der Vertriebsunterstützung<br />

in Echtzeit. Der Vertrieb kann erstmals im komplexen B2B-Umfeld Mass<br />

Customization anwenden und gleichzeitig Echtzeitunterstützung bei der<br />

Preisfindung erhalten. Dabei erreicht er eine höhere Abschlussquote, gesteigerte<br />

Kundenzufriedenheit und eine bessere Preisqualität.<br />

Die persönliche Kundenbeziehung bleibt bei großen und<br />

mittleren Kunden der Schlüssel zum Erfolg. Dank der Digitalisierung<br />

kann mehr Zeit für eigentliche Vertriebsaufgaben<br />

geschaffen werden, zum Beispiel für Angebotserstellung und<br />

Pricing. Die Bedeutung der persönlichen Beziehung ist weiterhin<br />

extrem hoch und wurde durch aktuelle Studien bestätigt.<br />

Im Massenmarkt für Standard-Kleinkunden hingegen<br />

führt die Digitalisierung zu höherem Kostendruck durch<br />

stärkere Preistransparenz. Gleichzeitig werden viele manuelle<br />

und persönliche Vertriebsaktivitäten durch Online-<br />

Plattformen oder Chatbots ersetzt. Der telefonische Vertrieb<br />

zum Beispiel wird durch digitale Marktplätze und Plattformen<br />

in diesem Bereich immer unwichtiger.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Vertriebsunterstützung ist durch Digitalisierung<br />

möglich und nötig.<br />

■■<br />

Individuelle Angebotsdifferenzierung ist bei<br />

gleichzeitiger Effizienzsteigerung durch die Digitalisierung<br />

möglich.<br />

■■<br />

Mehr und bessere Abschlüsse werden durch AI/<br />

ML-unterstützte Zielpreisempfehlungen erreicht.<br />

Individualisierung von<br />

Angebot und Pricing<br />

Beim Angebot/Produkt selbst führt die Digitalisierung zu<br />

Veränderungen und neuen Möglichkeiten. Traditionelle Produktdifferenzierung<br />

durch die „Hardware“ wird die Ausnahme.<br />

Kosteneffiziente Produktionsanforderungen und Prozessvereinfachung<br />

lassen an die Stelle der physischen eine<br />

softwarebasierte Produktdifferenzierung treten. Digitale<br />

Produkte wie Software, Telekommunikation, Medien etc.<br />

sind bereits heute beliebig differenzierbar, sofern es die Programmierung<br />

vorsieht.<br />

Für diejenigen im Vertrieb, die schon immer individuelle<br />

Lösungen forderten, ist das ein Traum – für die Teile des<br />

Managements, die auf Prozesssicherheit und Effizienz achten,<br />

ein Schreckensszenario. Diese Ambivalenz wird von den<br />

Trends im Markt reflektiert:<br />

■ Kunden: Insbesondere B2B-Kunden werden immer wählerischer<br />

und wollen „Individualität“, gleichzeitig fordern<br />

sie Einfachheit und Transparenz. Fast die Hälfte der B2B-<br />

Einkäufer (48 Prozent) sind mittlerweile „Millennials“.<br />

Mit dem Internet aufgewachsen, erwartet diese Generation<br />

entweder einen einfachen Online-Einkauf oder aber<br />

individualisierte und persönliche Betreuung.<br />

■ Wettbewerb: Neue Konkurrenten mit voll standardisierten<br />

Angeboten, häufig über digitale Plattformen, dringen<br />

in traditionelle Märkte ein. Produkt- und Angebotsdifferenzierung<br />

sind hier der Schlüssel zur Vermeidung von<br />

Preiskriegen.<br />

■ Vertrieb: Der Ruf nach individuellen Lösungen für immer<br />

mehr Kunden wird lauter, während gleichzeitig die<br />

Sorge vor überhandnehmender Komplexität und undurchschaubaren<br />

Angebotsstrukturen wächst.<br />

Fazit: Angebots- und Produktindividualisierung wird immer<br />

einfacher, während sich die Herausforderung von Produkt-<br />

zu Prozesskostenmanagement verschiebt. Für einen erfolgreichen<br />

Vertrieb ist es daher nötig, das Angebot/Produkt<br />

so individuell wie nötig anzubieten, aber gleichzeitig so einfach<br />

wie möglich. Erfolgreiche Angebots- und Pricing-Struk-<br />

26 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


© istock_onespirit / Getty Images / iStock<br />

turen unterstützen den Vertrieb darin, die Möglichkeiten<br />

von Angebots- beziehungsweise Produktindividualisierung<br />

auszuschöpfen, einen kundenspezifischen Preis zu setzen<br />

und dabei die Prozesskomplexität gering zu halten. Zwei Systeme,<br />

die das ermöglichen und im Zuge der Digitalisierung<br />

noch effizienter eingesetzt werden können, sind Mass Customization<br />

und Peer Pricing.<br />

Mass Customization reduziert<br />

die Prozesskomplexität<br />

Das Konzept der Mass Customization ist ein bewährter Ansatz,<br />

bekannt vor allem aus der Automobilindustrie, aber<br />

auch der Textilbranche und seit kurzem auch von digitalen<br />

Services und Angeboten. Unter anderem ist Mass Customization<br />

ein erklärtes Ziel der Industrie 4.0. Dort steht ursprünglich<br />

die Produktion individuell angepasster Produkte<br />

im Vordergrund. Denkt man den Ansatz konsequent zu<br />

Ende, ist die vertriebliche Umsetzung im Go-2-Market aber<br />

mindestens gleichbedeutend, wenn nicht sogar vorrangig.<br />

Prozesskomplexität: Individualisierte Angebote erfordern<br />

ein hohes Maß an Prozesskompetenz und Vertriebler<br />

mit großem Know-how. Mit großem Erfolg, aber auch entsprechendem<br />

Aufwand hat die Premiumautomobilindustrie<br />

die Mass Customization im prä-digitalen Zeitalter genutzt<br />

und zum Teil mehr als eine Million unterschiedliche Varianten<br />

eines Modells durch Einzeloptionen ermöglicht. Die<br />

Komplexität hinter diesen Prozessen ist ohne Digitalisierung<br />

für kaum eine andere Branche zu managen. Erfolgskritisch<br />

sind vordefinierte, standardisierte Produktkomponenten, eine<br />

adaptive Pricing-Logik, die Kommunikation vom Vertrieb<br />

an das Back-Office sowie die Fachkompetenz des Vertriebsmitarbeiters.<br />

„Die Digitalisierung minimiert hier<br />

die für Vertrieb, Back-Office und<br />

Kunden entstehende Komplexität.“<br />

Die Digitalisierung minimiert die hier für Vertrieb, Back-<br />

Office und Kunden entstehende Komplexität. Durch eine digitalisierte<br />

Angebotslogik – die dem Vertrieb digital auf seinen<br />

(mobilen) Endgeräten zur Verfügung steht und automatisch<br />

die Informationen an das ERP und die Produktion weitergibt<br />

–, kann sich der Vertriebler komplett auf<br />

Kundenbedürfnisse fokussieren. Neben einer gesteigerten<br />

Kundennähe zeigt die Praxis auch eine Verlagerung im Verkaufsgespräch<br />

weg vom Preis einzelner Komponenten und<br />

hin zum Gesamtbedürfnis. Insgesamt zeigen Beispiele aus<br />

der Beratungspraxis, dass die Einführung eines digitalen<br />

Mass-Customization-Ansatzes zu einfacheren Prozessstrukturen<br />

führt, als diese heute für standardisierte Ansätze bestehen.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

27


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | PRICING<br />

Wettbewerbsvorteile: Unternehmen mit eigener Vertriebsmannschaft<br />

und heterogener Kundenstruktur mit entsprechenden<br />

Bedürfnissen können mit Mass Customization<br />

ihre Produkte besser an den Kunden anpassen. Die Abgrenzung<br />

zu Billiganbietern und neuen digitalen Herausforderern<br />

wird leichter. Außerdem ermöglicht die individuelle, bedarfsorientierte<br />

Produktkonfiguration eine optimierte Abschöpfung<br />

der kundenspezifischen Zahlungsbereitschaft.<br />

Dies wird, wie bereits erwähnt, durch den veränderten Fokus<br />

im Verkaufsgespräch noch weiter unterstützt. Auch in<br />

Märkten mit hoher Preistransparenz wird es möglich, eine<br />

deutlich höhere Preisspanne abzudecken, ohne ein Kannibalisierungsrisiko<br />

für Kunden mit hoher Zahlungsbereitschaft<br />

einzugehen. Ermöglicht wird dies durch eine produktseitige<br />

Absicherung der Preisdifferenzierung. In Summe kann so<br />

der adressierbare Markt vergrößert werden, gleichzeitig werden<br />

mehr Abschlüsse und eine höhere Kundenbindung erreicht.<br />

Die Einführung einer Mass-Customized-Angebots- und<br />

Pricing-Struktur ist mit insgesamt geringem Aufwand möglich.<br />

Die Herausforderung ist die Entwicklung der Angebotslogik.<br />

Es gilt, die relevanten Produktkomponenten zu identifizieren,<br />

die Zahlungsbereitschaft zu ermitteln und zu einem<br />

schlüssigen Konzept zu integrieren. Durch die gleichzeitige<br />

Digitalisierung vieler Prozessschritte, führt dies zu<br />

einer Verbesserung für alle Beteiligten im Vergleich zum Status<br />

quo, was die Akzeptanz und Anwendung unterstützt. Erfahrungen<br />

belegen, dass eine zweistellige Steigerung des Umsatzes<br />

durch die Einführung von Mass Customization möglich<br />

ist.<br />

Peer Pricing ermöglicht mehr<br />

und bessere Abschlüsse<br />

Peer Pricing beschreibt Expertenwissen-basierte Entscheidungsunterstützungssysteme<br />

zur Findung des optimalen<br />

Preises. Das Wort „Peer“ im Namen unterstreicht ein Kernelement<br />

dieser in der vertrieblichen Praxis sehr erfolgreichen<br />

Methodik. Preisempfehlungen basieren primär auf dem Wissen<br />

und der Erfahrung der besten Vertriebler in der Peer-<br />

Pricing-anwendenden Organisation.<br />

Beim Peer Pricing erhält der Vertriebler für eine konkrete<br />

Verkaufssituation einen konkreten Preisvorschlag auf Basis<br />

des unternehmensinternen historischen Wissens der eigenen<br />

besten Vertriebler. Es geht darum, einerseits mehr<br />

Deals abzuschließen und andererseits Deals zu höheren Preisen<br />

und dadurch größerer Profitabilität zu gewinnen.<br />

Herzstück der Peer-Pricing-Logik ist die Identifikation<br />

der sogenannten Preistreiber eines jeden Geschäftes: Welche<br />

Merkmale bestimmen, ob ein Deal zustande kommt oder<br />

nicht und welche erklären den optimalen Preis? In der Regel<br />

lässt sich im B2B-Vertrieb jeder Deal mit einer mittleren<br />

zweistelligen Anzahl an Merkmalen beschreiben. In der Praxis<br />

reichen aber oft fünf bis sieben Merkmale aus, um 95 Prozent<br />

aller Deals mit ihrem entsprechenden Win- oder Loss-<br />

Preis erklären zu können. Zwei einfache Beispiele für Preistreiber,<br />

die in vielen B2B-Geschäften gültig sind:<br />

„Es geht darum, mehr Deals<br />

abzuschließen und Deals zu höheren<br />

Preisen zu gewinnen.“<br />

1. Art der Bezahlung: Liefert das verkaufende Unternehmen<br />

die Finanzierung gleich mit oder ermöglicht ein Leasinggeschäft,<br />

dann muss der zu erzielende Preis in der Regel höher<br />

sein als bei einem Bargeschäft. Der Unterschied lässt sich<br />

quantifizieren und führt dann zu einer klaren Vorgabe in der<br />

Preisempfehlung. Bei Finanzierungsgeschäften ist der vorgeschlagene<br />

Deal-Preis zum Beispiel immer zwei Prozentpunkte<br />

höher als bei Bargeschäften<br />

2. Art der Order: Handelt es sich um einen Erstkauf oder um<br />

einen Erweiterungskauf? Beim Erweiterungskauf ist der<br />

Lock-in des Kunden größer als beim Erstkauf. Häufiger Fehler<br />

ist, dass der Rabatt des Erstkaufs auf den Erweiterungskauf<br />

1:1 übertragen wird. Der entsprechende Preistreiber<br />

„Art der Order“ sorgt dafür, dass hier ein deutlich reduzierter<br />

Rabatt beim Erweiterungskauf vorgeschlagen wird.<br />

Eine komplette Peer-Pricing-Logik ermittelt die trennschärfsten<br />

Treiber und integriert sie in ein gesamthaftes<br />

quantifiziertes System aus Preisauf- und -abschlägen. Die<br />

Analyse ist mit bekannten Verfahren (zum Beispiel Regressionsanalyse,<br />

Faktorenanalyse, Entscheidungsbaum) prinzipiell<br />

gut durchführbar.<br />

Die Einführung eines digitalen Peer-Pricing-Systems zur<br />

Vertriebsunterstützung führt nach unseren Erfahrungen zu<br />

einer Steigerung der Umsatzrendite um drei bis acht Prozentpunkte.<br />

Dieser Effekt ist nicht einmalig, sondern hat durch<br />

die permanente Anwendung einen wiederkehrenden Einfluss<br />

auf Umsatz und EBITDA.<br />

AI/ML ermöglicht Zukunftssicherheit und<br />

bessere Preisunterstützung<br />

Signifikante Effizienzgewinne ergeben sich in Zeiten von Big<br />

Data durch Artificial Intelligence und Machine Learning<br />

(AI/ML). Den größten Einfluss haben AI/ML auf eine zu-<br />

28 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | PRICING<br />

kunftsorientierte Preisempfehlung, die zwar auf den historischen<br />

Werten basiert, aber gleichzeitig die Zielpreise basierend<br />

auf einer errechneten Erfolgswahrscheinlichkeit ermittelt.<br />

Außerdem kann sich ein dynamisches Modell an<br />

Marktentwicklungen anpassen und mehr sowie vorher noch<br />

nicht bekannte Faktoren berücksichtigen. Dies gilt nicht nur<br />

für den Einfluss der Preistreiber, sondern auch für die Zusammensetzung<br />

der Preistreiber im Modell.<br />

AI/ML ermöglicht durch vordefinierte Produktempfehlung<br />

den Einsatz von Mass-Customization auch ohne einen<br />

Vertriebler. Prä-AI/ML-Konzepte dieser Art, zum Beispiel<br />

Build-Your-Own-Ansätze in der Telekommunikationsindustrie,<br />

blieben bisher unter den Erwartungen. Mit Hilfe von AI/<br />

ML muss der Kunde nicht mehr von Null beginnen, sondern<br />

erhält auch ohne persönliche Beratung eine relevante Vorempfehlung<br />

für seine Produktauswahl. AI/ML unterstützt<br />

damit den Vertrieb bei der Zusammenstellung des Produkts.<br />

Dies wird insbesondere mit zunehmender Anzahl der verfügbaren<br />

Produktkomponenten ein wesentlicher Erfolgstreiber,<br />

um alle Cross- und Up-Sell-Potenziale auszuschöpfen.<br />

Für alle Unternehmen, die den Einsatz von AI/ML planen,<br />

gilt es, folgende Aspekte besonders zu beachten:<br />

1. Die Datenverfügbarkeit und -qualität gilt es, in einer ersten<br />

Projektphase auf das Zielsystem ausgerichtet zu definieren<br />

und die automatisierte Erhebung zu ermöglichen.<br />

2. Eine funktionierende AI/ML-Systematik stellt keine Black<br />

Box dar, sondern basiert auf ökonomisch und verhaltenstheoretisch<br />

begründeten Aspekten, zum Beispiel der Preistreiber<br />

beim Peer Pricing. Ist dies nicht der Fall, wird sowohl die<br />

Argumentation gegenüber dem Kunden als auch das Vertrauen<br />

des Vertriebs zur Herausforderung für eine erfolgreiche<br />

Implementierung.<br />

auch nur dessen Befugnisse ersetzen, ist Scheitern programmiert.<br />

Start-small-grow-fast-Mindset: Wichtig ist, dass die<br />

Startlösung 80 Prozent erreicht. Viele scheitern daran, dass<br />

sie zu schnell alles an Möglichkeiten implementieren wollen.<br />

Technikverliebtheit überlagert den Blick auf das eigentliche<br />

Geschäftsbedürfnis und führt zu Ablehnung.<br />

Ambassadors früh einbinden: Während der Konzeption<br />

und der Implementierung braucht es breit akzeptierte Ambassadors<br />

aus der eigenen Organisation, die permanent die<br />

Überlegenheit der neuen digitalen Unterstützungssysteme<br />

erklären. Idealerweise sind das Mitarbeiter, die von Unternehmen<br />

kommen, die in der Organisation als erfolgreich und<br />

technologisch fortschrittlicher angesehen werden. ■<br />

Autor<br />

Dr. Ekkehard Stadie ist Senior Partner bei<br />

Simon-Kucher & Partners, Köln, und leitet die<br />

globale Practice Telecommunications.<br />

E-Mail: ekkehard.stadie@simon-kucher.com<br />

Autor<br />

Dr. Kajetan Zwirglmaier ist Partner bei<br />

Simon-Kucher & Partners, München, in der<br />

globalen Practice Telecommunications.<br />

E-Mail: kajetan.zwirglmaier@simon-kucher.com<br />

Erfolgsfaktoren und Potenzial in der Praxis<br />

Um digitale Technologien erfolgreich im Unternehmen zu<br />

implementieren und anzuwenden, sind vier wichtige Erfolgsfaktoren<br />

zu beachten.<br />

Richtige Positionierung: Sie sollte Effektivitäts- und<br />

nicht Effizienzvorteile herausstellen. Digitale Technologien<br />

helfen den Vertriebsmitarbeitern, besser zu sein. Kunden<br />

werden besser bedient, der Vertriebler erzielt bessere Abschlüsse.<br />

Ohne das Vertrauen des Vertriebs, dass neue Technologien<br />

ihm helfen, wird jegliche Initiative floppen.<br />

Preisentscheidung: Die Entscheidungshoheit bleibt beim<br />

Vertriebler. Quasi wie in der Luftfahrt: Der Autopilot unterstützt<br />

den Piloten, dieser hat aber die ultimative Verantwortung<br />

und damit auch Entscheidung. Sobald der Eindruck<br />

entsteht, dass digitale Technologien den Vertriebler oder<br />

Digital Pricing<br />

Stadie, E., Zwirglmaier, K.: Einheitliche Strategie für digitale Erlösmodelle,<br />

in: <strong>Sales</strong> Management Review, Ausgabe 01/2016, Wiesbaden<br />

2016,<br />

www.springerprofessional.de/link/7456742<br />

Stadie, E., Zwirglmaier, K.: Neue Technologien im Preismanagement,<br />

in: Binckebanck, L., Elste, R. (Hrsg.): Digitalisierung im Vertrieb, Wiesbaden<br />

2015,<br />

www.springerprofessional.de/link/6949164<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

29


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | BOTS<br />

Wenn Chatbots intelligent<br />

verkaufen lernen<br />

Virtuelle Assistenten übernehmen in Vertrieb und Service immer mehr das Ruder.<br />

Die smarten Helfer können den Kundendialog der Zukunft intelligent steuern<br />

und die Präzision im Kundendialog erhöhen.<br />

Glaubt man den Ergebnissen aus der Studie „Kundendialog<br />

2025“, die das Leipziger Trendforschungsinstitut 2b Ahead<br />

Think Tank in Kooperation mit den Softwarehäusern IBM<br />

und Genesys auf Basis von Experteninterviews durchgeführt<br />

hat, dann dürften Kundengespräche, die rein virtuell mit intelligenten<br />

Bots zum Abschluss geführt werden, schon bald<br />

keine Zukunftsmusik mehr sein. Laut einem aktuellen Bericht<br />

von Markets and Markets wird der Markt für Chatbots<br />

bis 2021 auf 3,2 Milliarden Dollar anwachsen.<br />

Vor allem in Kundendialog, Verkauf und Service können<br />

die virtuellen Assistenten punkten. Die Trendforscher von<br />

B2B Think Tank prognostizieren in ihrer Analyse:<br />

■ Der Kundendialog wird in wenigen Jahren maximal individuell<br />

bei minimalem Aufwand sein. Die Digitalisierung<br />

bewirkt, dass Produkte und Dienstleistungen sowie die<br />

Kommunikation mit Kunden immer individueller wird.<br />

■ Nur der Mehrwert maßgeschneiderter Produkte zählt für<br />

Kunden künftig noch. Sie erwarten Indidividualität, Einfachheit,<br />

Geschwindigkeit und Automatisierung, auch in<br />

der Kommunikation.<br />

■ Sie werden virtuelle Sprachassistenten vor allem dazu nutzen,<br />

um ihre Alltagsaufgaben abzugeben und Prozesse zu<br />

automatisieren.<br />

■ Bots sind Informationsbeschaffer, werten diese aus und<br />

managen ihre Kundenbelange.<br />

■ Daten aus Kundeninteraktionen sind für Unternehmen<br />

der Schlüssel, um Kundenbedürfnisse zu erkennen.<br />

Wie die Studie aufzeigt, ermöglicht es der Einsatz Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) Unternehmen insbesondere im Machine<br />

Learning, aus der Auswertung der Daten neue Informationen<br />

zu erlangen. Die Kundenkommunikation wird damit<br />

zum neuen Profit Center des Unternehmens. Dafür geben die<br />

Experten von B2B Think Tank ein Beispiel: So kann KI das<br />

Sprechverhalten von Mitarbeitern im Kundenservice bewerten<br />

und unterstützende Hinweise geben, um eine verbesserte,<br />

effizientere Kommunikation zum Kunden aufzubauen.<br />

Bestimmte Software-Tools lernen, Interaktionsmuster telefonischer<br />

Verkaufsberater vorherzusagen und Hinweise an<br />

Vertriebsmitarbeiter im Service schon im Voraus zu senden.<br />

„Im E-Commerce werden durch Bots potenzielle Kundenfragen<br />

in das Einkaufs- beziehungsweise Browsing-Erlebnis<br />

integriert und können dank KI schnell beantwortet werden“,<br />

erklärt Paul-Alexander Thies, CEO bei Billomat, die Vorteile<br />

der virtuellen Assistenten. Nach einer erfolgreichen Anfrage<br />

erhöht sich die Nutzung des restlichen Angebots um 30<br />

Prozent. Nutzer mit positiver Chatbot-Erfahrung kehrten<br />

außerdem doppelt so häufig auf die Anbieterseiten zurück als<br />

diejenigen, die das Serviceangebot nicht nutzen.<br />

„Bots beraten, managen,<br />

koordinieren, informieren<br />

und interagieren.“<br />

Bots übernehmen viele Rollen<br />

Doch die virtuellen Verkaufshelfer übernehmen künftig viele<br />

verschiedene Rollen, wie die Ergebnisse der Analyse verdeutlichen.<br />

Sie können Verkaufsberater, Service-Agent, Financier<br />

und Socializer sein, aber auch Coach und Entscheidungsunterstützer<br />

des Kunden in der Kaufphase.<br />

Was sich bei den Kunden zuhause abspielt, wird auch für<br />

Unternehmen immer wichtiger, beispielsweise in der Vertriebsarbeit.<br />

Sie sind auf intelligente Systeme, wie Bots, angewiesen,<br />

um Kundeninformationen auszuwerten und die<br />

Präzision in Kundendialogen zu erhöhen. Umgekehrt steigen<br />

die Erwartungen der Kunden an die Interaktion mit Unternehmen.<br />

Kundenkommunikation wird zum Teil der<br />

Wertschöpfungskette in Unternehmen. Bots übernehmen<br />

darin eine zentrale Aufgabe, weil sie „ein unendliches Ge-<br />

30 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


© Just_Super / Getty Images / iStock<br />

dächtnis, unendlich viel Zeit und Möglichkeiten der Datenauswertung<br />

haben“, stellen die Experten fest. Gleichzeitig<br />

treiben die smarten virtuellen Assistenten auf der Kundenseite<br />

rationale Entscheidungen voran, zum Beispiel im Kaufprozess.<br />

Unternehmen setzen künftig auf Chatbots im Omnichannel-Management,<br />

um mit ihren Kunden auf Augenhöhe<br />

zu agieren.<br />

Intelligente Assistenten<br />

kommunizieren autark<br />

Die Vision der Trendforscher von B2B Think Tank: „Die<br />

nächste Stufe der Kundenkommunikation wird eine so genannte<br />

Inter-Bot-Kommunikation sein, also der Austausch<br />

zwischen den Bots des Kunden und denen des Unternehmens.“<br />

Bis zum Jahr 2025 ersetzten Unternehmen die<br />

menschliche Interaktion Stück für Stück entlang der gesamten<br />

Customer Journey. In ersten Anwendungsbereichen, etwa<br />

Chatbots im Web, Telefon-Bots oder automatisierten E-<br />

Mails, werden so Kosten eingespart und Prozesse effizienter<br />

gestaltet, um durch schnellere Bearbeitung eine größere<br />

Kundenzufriedenheit zu erreichen. Die Bot-Technologie wird<br />

aus Sicht der Trendforscher bis in den Verkauf zwischen<br />

Kunden und Unternehmen hineinreichen. So müssen Produkte<br />

künftig so präsentiert werden, dass die Kundenbots<br />

überzeugt werden, nicht mehr klassische menschliche Einkaufsteams.<br />

Unternehmen werden Bots Produkte anbieten,<br />

deren Parameter den Vorlieben des Kunden angepasst werden<br />

können, etwa in Design, Ausstattung, Funktionalität<br />

oder Preis. Darüber hinaus können sie als Intermediäre im<br />

Verkaufsprozess dienen, etwa im Bestellwesen. „Autonom<br />

handelnde Experten-Bots können in Zukunft miteinander<br />

„Der größte Fehler bei der<br />

Entwicklung eines Bots ist die völlige<br />

Abwesenheit von Persönlichkeit.“<br />

kommunizieren, gemeinsam Probleme lösen und Aufgaben<br />

erledigen“, resümieren die Studienherausgeber. Und beschreiben<br />

damit die kollektive Intelligenz, die hinter den virtuellen<br />

Helfern steckt. Die Trendforscher raten: „Denken Sie<br />

Ihre Vertriebswege von Ihren Kunden her. Dort wo Ihre<br />

Kunden kaufen wollen, sollten sie auch kaufen können.“ Organisationen<br />

sollten daher auch alle Kommunikationskanäle<br />

anbieten, die Kunden nutzen und Schnittstellen schaffen,<br />

um einen Dialog zwischen ihren Systemen und dem des<br />

Kunden einzurichten. Zudem sollten sie mit den Bots lernen<br />

und so eigene Prozesse verbessern.<br />

■<br />

Autorin<br />

Eva-Susanne Krah ist stellvertretende Chefredakteurin <strong>Sales</strong><br />

<strong>Excellence</strong> und Channel Managerin Marketing + Vertrieb, Springer<br />

Professional. E-Mail: eva-susanne.krah@springer.com<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

31


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | KEY ACCOUNT MANAGEMENT<br />

Exzellenter Vertrieb für<br />

strategische Kunden<br />

<strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong> ist eines der wichtigen Themen des Vertriebs. Doch wie steht es<br />

um das Thema im Key Account Management? Die Vertriebsarbeit und die richtige<br />

Auswahl der Schlüsselkunden wird nur zum Erfolgstreiber, wenn KAM in der<br />

Unternehmensstrategie verankert ist.<br />

Key Account Management (KAM) wird auch heute noch in<br />

vielen Unternehmen eher als Titel auf der Visitenkarte missbraucht.<br />

Es gibt sogar Bewerber, die eine Absage bekommen,<br />

weil sie ein zu gutes Verständnis eines modernen KAM-Ansatzes<br />

haben und damit Unruhe in die Verkaufsmannschaft<br />

bringen könnten. Gleichzeitig ist das Key Account Management<br />

in einigen Unternehmen schon sehr professionell aufgestellt<br />

und wird kontinuierlich zur nächsten <strong>Excellence</strong>-Stufe<br />

entwickelt. Die folgenden Aspekte beschreiben wichtige<br />

Elemente eines modernen Key-Account-Management-Programms.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Um <strong>Excellence</strong> in Key Account Management zu erreichen,<br />

braucht es im Unternehmen ein Team, das<br />

sich um die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

kümmert, denn <strong>Excellence</strong> im KAM ist nicht fakultativ,<br />

sondern ein Muss.<br />

■■<br />

KAM muss auch jenseits vom Vertrieb aktiv gelebt<br />

werden.<br />

■■<br />

Exzellentes und agiles KAM ist ein Ergebnistreiber,<br />

kann aber immer nur für wenige Key Accounts erreicht<br />

werden.<br />

KAM in der Unternehmensstrategie<br />

verankern<br />

<strong>Excellence</strong> mit wichtigen Kunden lässt sich nur dann realisieren,<br />

wenn sich das KAM in der Unternehmensstrategie wiederfindet<br />

und auf dieser aufbaut. Damit wird Transparenz<br />

hergestellt. Und nur so kann auch ein klares Commitment für<br />

eine herausragende Bearbeitung der Key Accounts bei allen<br />

Beteiligten im Unternehmen, inklusive dem Top-Management<br />

erreicht werden. Die Anforderungen der Kernkunden<br />

spielen dabei auch für die Definition der zukünftigen Unternehmensstrategie<br />

eine wichtige Rolle. Key Accounts sind<br />

nicht notwendigerweise große Umsatzkunden. Auch die Auswahl<br />

der strategisch richtigen Key Accounts ist daher einer<br />

der entscheidenden Erfolgsfaktoren. <strong>Excellence</strong> in der Auswahl<br />

der Key Accounts ergibt sich insbesondere durch diese<br />

vier Hebel:<br />

1. Unternehmen, die den Mut haben, wenige Key Accounts<br />

zu benennen, erzielen mit diesen Kunden ein überproportionales<br />

Wachstum.<br />

2. Der Trend geht schon seit einigen Jahren weg vom reinen<br />

KAM-Ansatz für die größten Kunden (nach dem Pareto-<br />

Prinzip), hin zu einer stärkeren Fokussierung auf die Influencer<br />

im Markt. Dazu gehören zum Beispiel Endkunden,<br />

welche die Spezifikation für bestimmte Produktstellungen<br />

vorgeben.<br />

3. Die Auswahl unterliegt nicht einem Bauchgefühl des Managements,<br />

sondern erfolgt nach einem transparenten Prozess,<br />

der auch regelmäßig durchlaufen wird. Er beinhaltet<br />

auch das Streichen, also ein Delisting von Key Accounts!<br />

4. Key Account Scouting, also die frühzeitige Identifikation<br />

der Schlüsselkunden von morgen, wird immer wichtiger,<br />

weil sich die Märkte immer schneller entwickeln.<br />

Unternehmensansatz mit klaren<br />

Sonderleistungen<br />

Key Account Management wird auch heute noch von vielen<br />

Unternehmen nur als Vertriebsansatz bezeichnet. Das greift<br />

aber definitiv zu kurz. Es ist vielmehr ein Ansatz, der alle Unternehmensbereiche<br />

umfasst. Dafür gibt es zwei Beispiele:<br />

■ Beispiel 1: Der Key Account hat vergessen, seine Rechnung<br />

zu zahlen. In der Buchhaltung wird die Sonderstel-<br />

32 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


© wragg / Getty Images / iStock<br />

lung des Accounts berücksichtigt und somit kein Standard-Mahnprozess<br />

oder gar ein Lieferstopp ausgelöst.<br />

■ Beispiel 2: Drei Kunden benötigen einen Servicetechniker.<br />

Der Key Account erhält – systembedingt – eine Vorzugsbehandlung:<br />

Nicht wer am lautesten schreit, bekommt<br />

mehr, sondern der Kundenwert entscheidet! Bei<br />

einem großen DAX-Unternehmen sind Sonderleistungen<br />

für Key Accounts IT-systemseitig klar geblockt und können<br />

von „normalen“ Außendienstmitarbeitern kleineren<br />

Kunden gar nicht angeboten werden.<br />

Im Team sind die Aufgaben und Rollen klar definiert und<br />

transparent. Viele Unternehmen nutzen dazu das Modell<br />

nach RASIC: Responsible, Approve, Support, Informed,<br />

Consulted. Je nach den Aufgaben werden den Akteuren unterschiedliche<br />

Rollen zugeordnet. So übernimmt der Key Account<br />

Manager die Verantwortung für die Erstellung eines<br />

Abb. 1 Key-Account-Management-<strong>Excellence</strong>-Modell<br />

<strong>Excellence</strong> funktioniert<br />

nur im Team<br />

<strong>Excellence</strong> im KAM ohne eine entsprechende <strong>Excellence</strong> im<br />

Team funktioniert nicht. In der Praxis zeigen sich heute folgende<br />

kritische Erfolgsfaktoren in der Vertriebsarbeit:<br />

■ Die Zusammensetzung des Teams spiegelt die Organisation<br />

des Key Accounts wider.<br />

■ Das Team ist international und interdisziplinär (mit Vertretern<br />

aus der Technik, Account Managern aus den Ländern,<br />

Back Office …) aufgestellt.<br />

■ Alle Mitglieder haben dabei dieselben Teamziele.<br />

■ Verstärkung erfährt das Team durch digitale Angebote,<br />

wie Online-Ordering 24/7, Online-Ordertracking, Kunden-Wikis,<br />

und andere Instrumente.<br />

Quelle: Sieck Consulting<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

33


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | KEY ACCOUNT MANAGEMENT<br />

Das Vier-Ebenen-Prinzip<br />

Grundsätzlich können Sie auf vier Ebenen verkaufen:<br />

■■Ebene 1: Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen<br />

(z. B. eine Schraube)<br />

■■Ebene 2: Das Angebot wird um Serviceleistungen<br />

ergänzt (Beispiel: Lieferung innerhalb von vier<br />

Stunden auf die Baustelle)<br />

■■Ebene 3: Sie unterstützen den Kunden dabei, seine<br />

Prozesse zu optimieren und seine Prozesskosten zu<br />

minimieren (Beispiel: Laufwege auf der Baustelle zu<br />

den C-Teilen werden analysiert und optimiert)<br />

■■Ebene 4: Sie helfen den Kunden dabei, seine Wettbewerbsposition<br />

weiter auszubauen (Beispiel:<br />

Aufgrund Ihrer Lösungen ist er in der Lage, selbst<br />

höherwertiger zu verkaufen).<br />

<strong>Excellence</strong> in Key Account Management findet auf<br />

der Ebene drei und vier statt.<br />

detaillierten Key-Account-Plans (KAP). Die strategische und<br />

systematische Planung auf Ebene der einzelnen Accounts findet<br />

mit dem Key-Account-Plan (KAP) statt. Als handlungsorientiertes,<br />

„lebendes“ Dokument dient er der Steuerung des<br />

Geschäfts und der Motivation des Key Account Teams, hilft<br />

Ressourcen zu mobilisieren und schafft Freiheitsgrade für<br />

das Team in der Umsetzung und für die Einbindung der Key<br />

Accounts. Der Key Account Manager ist dabei der Owner.<br />

Updates und Inputs liefern alle Beteiligten fortlaufend. So<br />

wird der KAP zusätzlich zu einem Frühwarnsystem für den<br />

Vertrieb. Darüber hinaus sollte das Top-Management über<br />

ein mindestens jährlich stattfindendes Review involviert<br />

sein. Eine anwenderfreundliche digitale Oberfläche ist inzwischen<br />

State-of-the-art.<br />

Agilität ist auch im KAM angekommen<br />

Agilität als schnelle Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen<br />

und hohe Flexibilität in der Anpassung von<br />

Leistungen, Prozessen und Kompetenzen ist für Exzellente Key<br />

Account Manager ein Muss. Geeignete Ansätze und Techniken,<br />

um dies zu erreichen, sind vorhanden, zum Beispiel Design<br />

Thinking, Kanban, Scrum und Objectives and Key Results<br />

(OKR). Der Fokus auf Kundenanforderungen, intensivem<br />

Teamansatz, schnellerer Taktung und kontinuierlicher Verbesserung<br />

ist in allen Ansätzen gegeben. Zahlreiche Studien belegen<br />

zudem, dass Agilität das Wachstum und die Profitabilität<br />

in Unternehmen fördert. Die Initiierung bedarf einer unternehmensstrategischen<br />

Entscheidung. Das KAM kann hier als Treiber<br />

im Interesse der Kunden des Vertriebs wirken.<br />

KAM-Programme systematisch<br />

weiterentwickeln<br />

Doch wie sieht die KAM-Praxis in Unternehmen aus? Personaldienstleister<br />

wie etwa die Hays AG haben bereits vor Jahren<br />

erkannt, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung des<br />

Key Account Managements ein Erfolgsfaktor ist. Ein Team<br />

des Unternehmens kümmert sich daher ausschließlich darum,<br />

die Auswahlsystematik der Key Accounts, die Key-<br />

Account-Pläne wie aber auch die Vorgehensweise bei Verhandlungen<br />

mit wichtigen Schlüsselkunden systematisch<br />

weiterzuentwickeln. Wird diese Aufgabe dem Management<br />

als Nebenaufgabe mitgegeben, verharrt das KAM meistens<br />

auf einer <strong>Excellence</strong>-Stufe und wird nicht kontinuierlich<br />

nachgeschärft. Einige Unternehmen haben auch ein KAM-<br />

<strong>Excellence</strong> Team ins Leben gerufen, bei dem sich ausgewählte<br />

Key Account Manager zweimal im Jahr konkret mit der<br />

Weiterentwicklung des Key-Account-Management-Programms<br />

befassen.<br />

■<br />

Autoren<br />

Hartmut Sieck ist Unternehmens berater<br />

(www.sieck-consulting.de), Trainer und Redner<br />

für Key Account Management. Er ist Vorsitzender<br />

der European Foundation for Key Account<br />

Management (Efkam) und Springer-Co-Autor<br />

des Buchs „Erfolgreich verkaufen im B2B“.<br />

E-Mail: h.sieck@sieck-consulting.de<br />

Stefan Reintgen ist Berater, Trainer (www.<br />

prosalesacademy.com) sowie Keynote Speaker<br />

für Key Account Management und Vertrieb. Er<br />

ist außerdem Autor und Lehrbeauftragter<br />

sowie Mitglied in der Efkam.<br />

E-Mail: sr@prosalesacademy.com<br />

Key Account Management<br />

Biesel, H.: Die organisatorische Gestaltung des Key Account Managements,<br />

in: Biesel, H.: Key Account Management erfolgreich planen<br />

und umsetzen, Wiesbaden 2015,<br />

www.springerprofessional.de/link/4509008<br />

Sidow, H.: Key Account Selling: Gewinnung und Sicherung von<br />

Schlüsselkunden, in: Sidow, H.: Key Account Marketing und Key Account<br />

Selling, Wiesbaden 2014,<br />

www.springerprofessional.de/link/4315218<br />

34 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Editorial<br />

Gründungsinteresse,<br />

aber keine Gründerzeit<br />

Seit vielen Jahren kennt die Zahl der Unternehmensgründungen<br />

in Deutschland nur eine Richtung, nämlich nach unten.<br />

© Marco Zeh<br />

Eckhard Döpfer, Hauptgeschäftsführer<br />

der CDH e. V.<br />

Dies gilt auch für den Vertriebssektor, obwohl<br />

es auch dort viele Chancen und<br />

Möglichkeiten gibt – auch im Zeitalter<br />

der Digitalisierung. Selbstverständlich<br />

spielen auch die seit mehreren Jahren<br />

wirtschaftlich gute Lage und der boomende<br />

Arbeitsmarkt eine Rolle, dass es<br />

so wenige Existenzgründungen in<br />

Deutschland gegeben hat. Denn wer will<br />

schon mit einer Existenzgründung ins Risiko<br />

gehen, wenn es einen vermeintlich<br />

sichereren Arbeitsplatz gibt.<br />

Die weiteren Gründe sind durchaus vielschichtig.<br />

Zu viel Bürokratie, zu unübersichtliche<br />

Fördermöglichkeiten und auch<br />

im Übrigen wird es potentiellen Gründern<br />

in Deutschland nicht gerade leicht<br />

gemacht. Dabei hat die Gründerkultur<br />

eines Landes doch entscheidenden Einfluss<br />

auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer jeden Volkswirtschaft.<br />

Doch von einer positiven Gründerkultur<br />

kann in Deutschland derzeit<br />

wirklich nicht gesprochen werden.<br />

So überrascht es gerade zu, dass der<br />

jüngst veröffentlichte DIHK-Gründerreport<br />

zumindest ein erhöhtes Gründerinteresse<br />

dokumentiert. In 32 von<br />

79 IHK-Regionen stieg die Anzahl der<br />

persönlichen Gespräche mit Gründungsinteressierten.<br />

Zudem verzeichneten<br />

die IHKs bundesweit verstärkten Zulauf<br />

zu den IHK-Gründertagen. Bei den<br />

konkreten Gesprächen für eine Gründung<br />

hapert es jedoch und die Zahl der<br />

Gründungen ist leider weiter rückläufig.<br />

Jetzt wäre also der ideale Zeitpunkt für<br />

die Politik gründerfreundliche Voraussetzungen<br />

zu schaffen. Denn, wenn das<br />

Thema Unternehmensgründungen jetzt<br />

von den Koalitionspartnern in einen besonderen<br />

Fokus gerückt wird, besteht die<br />

große Chance Deutschland als Gründerland<br />

zu positionieren. Nach den vielen<br />

Absichtserklärungen in der vergangenen<br />

Legislaturperiode wäre es an der Zeit,<br />

nun endlich die politischen Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Notwendig wäre vor allem eine länderübergreifende,<br />

bundesweite Neuausrichtung<br />

der Gründungsförderung, die über<br />

ein unterstützendes Jahr hinausgeht und<br />

ein tatsächliches Umdenken beweist. Die<br />

CDH hat gemeinsam mit drei weiteren<br />

Mittelstandsverbänden, dem BDD, dem<br />

DFV sowie dem ZGV ein Konzept für ein<br />

Gründungsförderungsgesetz erarbeitet<br />

und dieses auch bereits parteiübergreifend<br />

vorgestellt. In dem Konzeptpapier<br />

wird deutlich, dass es zwingend notwendig<br />

ist, die staatliche Gründungsförderung<br />

grundlegend neu auszurichten, um<br />

eine neue Gründerzeit einzuläuten. ■<br />

I Editorial<br />

II CDH-Organisation<br />

Kostenlose Tageskarte für die it-sa <strong>2018</strong><br />

Erfolgreicher 3. Vertriebsmanagementtag des<br />

CDH Institutes<br />

Nachruf: Reinhold Rüdiger Zitzlaff verstorben<br />

III CDH- Technik | Event in Hamburg<br />

Noch wenige Plätze frei<br />

IV CDH-Mitgliedsverbände<br />

Termine | Mitteilungen | Veranstaltungen<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong> CDH Intern<br />

I


CDH–ORGANISATION<br />

Kostenlose Tageskarte für die it-sa <strong>2018</strong> – Home of IT Security<br />

Europas größte Fachmesse mit Kongress für IT-<br />

Sicherheit vom 09.-11. Oktober <strong>2018</strong> in Nürnberg,<br />

können Sie kostenlos besuchen.<br />

In Zeiten wachsender Digitalisierung und Cybergefahren<br />

wird IT-Sicherheit immer wichtiger.<br />

Die digitale Information und Kommunikation<br />

via Internet bestimmen heute nahezu alle<br />

Geschäftsabläufe. Umso wichtiger sind sichere<br />

und vertrauenswürdige IKT-Infrastrukturen.<br />

Die Messe Nürnberg lädt Sie mit einer kostenlosen<br />

Tageskarte ein, sich zu den neuesten IT-<br />

Sicherheitslösungen zu informieren und Ihre<br />

Unternehmen, Systeme und Daten und Ihr<br />

Know-how sicher gegen Ransomware-Angriffe,<br />

Manipulation, Datendiebstahl und -missbrauch<br />

zu machen. Der CDH-Wirtschaftsverband für<br />

Handelsvertretungen Bayern macht diese Einladung<br />

allen CDH-Mitgliedern zugänglich.<br />

Dazu gibt es ein attraktives Rahmenprogramm<br />

mit interessanten Vorträgen. In diesem Jahr<br />

wird die Messe noch einmal wachsen, auf<br />

700 Aussteller in drei Hallen. Auf der Website<br />

www.it-sa.de finden Sie Informationen zu allen<br />

Ausstellern und deren IT-Sicherheitsangebot.<br />

Den Gutscheincode für Ihre kostenlose Tageskarte<br />

finden CDH-Mitglieder auf der CDH-Internetseite<br />

www.cdh.de/services/messen im geschützten<br />

Mitgliederbereich. Sie können ihn<br />

aber auch anfordern bei der CDH, 10873 Berlin,<br />

E-Mail: langer@cdh.de<br />

Bitte gehen Sie anschließend auf die Internetseite<br />

www.it-sa.de/gutschein und geben Sie dort<br />

den erhaltenen Gutscheincode (E-Code) ein.<br />

Erfolgreicher 3. Vertriebsmanagementtag des CDH Institutes<br />

Am 29. Juni <strong>2018</strong> hat in der Handelskammer<br />

Hamburg der 3. Vertriebsmanagementtag des<br />

CDH Institutes mit mehr als 50 Teilnehmern<br />

stattgefunden, der in Zusammenarbeit mit der<br />

dortigen Kammer ausgerichtet wurde. Das Motto<br />

lautete „Think out of the box“, also denke mal<br />

kreativ und bezog sich auf die Themen Internationalisierung<br />

und Digitalisierung.<br />

Eindrucksvoll berichtete zu Beginn der Veranstaltung<br />

Eberhard Runge, Vorsitzender des<br />

CDH Institutes, am Beispiel seines unternehmerischen<br />

Werdeganges wie er seine Handelsvertretertätigkeit<br />

im Auto-Zubehör- und Ersatzteilgeschäft<br />

mit seinem zweiten Standbein<br />

der Entwicklung von Filteranlagen durch Produktentwicklungen<br />

und Internationalisierung<br />

des Geschäftes nach und nach in ein international<br />

handelndes Unternehmen entwickeln<br />

konnte.<br />

Thomas Menze widmete sich dem Vertrieb im<br />

Zeitalter des internationalen Hyperwettbewerbes<br />

und rief dazu auf, die bisherige Aufgabenerfüllung<br />

auf eine höhere Stufe zu stellen. Der Verkaufsprozess<br />

müsse so verändert werden, dass<br />

dieser proaktiver werde. Die darauf folgenden<br />

Statements aus der Praxis von Tjorben Grote<br />

von der Grote u. Blohm GmbH und Daniel Kresin<br />

von der Ergon Datenprojekte GmbH zeigten<br />

auf, dass mit einer speziellen Kundenwünschen<br />

entsprechenden Produktentwicklung und einer<br />

authentischen Produktpräsentation auch in der<br />

heutigen Zeit erfolgreiche Geschäftsmodelle<br />

entstehen. Immer wichtiger wird auch das Erlebnis<br />

hinter dem Produkt und die Gestaltung<br />

eines Medienpaketes rund um das Produkt, die<br />

den Kunden ansprechen. Dies stellte Jürgen<br />

Pitzschel von Tea-Addicts anschaulich dar. Adrian<br />

Maier, Christian Schwarm und Tim Cortinovis<br />

rundeten die Veranstaltung mit kreativen<br />

Vorträgen ab, die sich mit dem Auffinden neuer<br />

Geschäftsfelder sowie kreativen Geschäftsideen<br />

befassten.<br />

Im Anschluss fand die Mitgliederversammlung<br />

des CDH Institutes statt auf welcher u.a. Vorstand<br />

und Kuratorium wiedergewählt wurden.<br />

Reinhold Rüdiger Zitzlaff verstorben<br />

Am 16. Juni dieses Jahres ist der ehemalige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des früheren Hauptverbandes Deutscher<br />

Handelsvertreter für Nahrungs- und Genussmittel der CDH und Träger der goldenen CDH-Ehrennadel, Rüdiger Zitzlaff,<br />

verstorben.<br />

Seine langjährige Tätigkeit für diesen CDH-Fachverband begann er als Leiter der entsprechenden Landesfachgemeinschaft<br />

des damaligen CDH-Landesverbandes Bremen. Im Jahre 1981 wurde er Vorsitzender des Hauptverbandes –<br />

heute Fachverband – für Nahrungsmittel – Weine – Spirituosen – und übte dieses Ehrenamt mit großem Engagement<br />

über einen Zeitraum von 13 Jahren aus. Von seiner großen Branchenkenntnis und Erfahrung, ebenso wie von seinem messerscharfen<br />

Verstand, haben viele Kollegen seiner Branche profitiert. Dafür wurde erhielt er 1989 die goldene Ehren nadel<br />

der CDH und wurde nach Beendigung seines Vorsitzes, 1994 Ehrenvorsitzender dieses CDH-Fachverbandes.<br />

In seinem Landesverband war er sogar 17 Jahre Mitglied des Vorstandes und darüber hinaus 12 Jahre Mitglied des<br />

Plenums der Handelskammer Bremen, davon 4 Jahre Vorsitzender des für Handelsvertreter besonders wichtigen Ausschusses<br />

für Absatzwirtschaft.<br />

Der CDH-Wirtschaftsverband CDH im Norden und die CDH werden Rüdiger Zitzlaff ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

II CDH Intern 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Noch wenige Plätze frei<br />

CDH-TECHNIK | EVENT IN HAMBURG<br />

„Digitalisierung und E-Mobilität“ so lauten die Themenschwerpunkte der CDH-Technik<br />

Tagung, die am 19. und 20. Oktober in Hamburg stattfinden wird.<br />

© Airbus (im Foto enthalten)<br />

Nicht ein eindimensionaler Wissensaustausch<br />

wird im Vordergrund stehen,<br />

sondern die Diskussion unter Kollegen<br />

und Experten. Hierzu findet unter anderem<br />

wieder der geschätzte Branchenaustausch<br />

unter dem Slogan „Wir unter<br />

uns“ in den einzelnen Bundesfachabteilungen<br />

des CDH Fachverbandes Technik<br />

unter Leitung der Branchensprecher<br />

statt, mit welchem der offizielle Teil der<br />

Veranstaltung am Morgen des 19.10.<strong>2018</strong><br />

diesmal auch beginnen wird. Für den<br />

fachlichen Kollegenaustausch ist damit<br />

von Anfang an gesorgt! Für die Teilnehmer,<br />

die bereits am Vorabend anreisen,<br />

wird zudem ein zwangloses Vortreffen<br />

in einem Restaurant vor Ort angeboten.<br />

Die Besichtigung des Airbuswerkes und<br />

der Elbphilharmonie runden das Programm<br />

ab.<br />

Auch auf den nächsten Tag dürfen<br />

die Teilnehmer gespannt sein. Es werden<br />

wieder interessante und praxisnahe<br />

Themen unter dem Motto „Digitalisierung<br />

und E-Mobilität“ auf der Fachtagung<br />

geboten.<br />

Ihre Investition: 298 EUR für Veranstaltungsteilnehmer,<br />

Begleitperson<br />

120 EUR (Teilnahme nur an Besichtigungen<br />

und Essen) jeweils zzgl. Mehrwertsteuer.<br />

Hotelübernachtung im Hotel<br />

EZ /DZ 169 EUR/pro Nacht (zzgl.<br />

Frühstücksbuffet).<br />

Die Vorstandsmitglieder Hans-Jörg<br />

Huber, Karsten Rottmann und Ullrich<br />

Kranich sowie die Geschäftsführung<br />

des Fachverbandes Technik, Eckhard<br />

Döpfer, freuen sich, Sie als Tagungsteilnehmer<br />

in Hamburg begrüßen zu dürfen.<br />

Die Anmeldeunterlagen und ein<br />

vollständiges Tagungsprogramm finden<br />

Sie auf den Internetseiten der CDH<br />

unter https://www.cdh.de/event/9-jahrestagung-cdh-fachverband-technik.<br />

Eine Nachmeldefrist ist nur noch bis<br />

zum 19.9.<strong>2018</strong> vorgesehen!<br />

Endmontage der A320-Familie<br />

Programm<br />

Freitag, 19.10.<strong>2018</strong>, 10.00 Uhr<br />

Treffen im Konferenzzentrum der CDH im<br />

Norden, Kurze Mühren 1<br />

10.15–10.30 Uhr<br />

Grußwort des Fachverbandsvorsitzenden<br />

Hans-Jörg Huber<br />

10.30–13.00 Uhr<br />

Branchengespräche-„Wir unter uns“<br />

13.00–14.00 Uhr Mittagessen<br />

14.45 Uhr<br />

Treffen im Foyer des Hotels Riverside<br />

15.30 Uhr<br />

Abfahrt der Fähre nach Finkenwerder<br />

Werksbesichtigung des Airbuswerkes in<br />

Hamburg Finkenwerder<br />

19.15 Uhr<br />

Rückfahrt zum Hotel<br />

20.30 Uhr<br />

Dinner im Restaurant Störtebeker in der<br />

Elbphilharmonie mit anschließender Besichtigung<br />

Samstag, 20.10.<strong>2018</strong><br />

Ort: Hotel Hafen Hamburg<br />

9.00 Uhr Begrüßung<br />

9.10–11.10 Uhr<br />

Transformation – Wie digital soll der Vertrieb<br />

sein? Interaktiver Workshop für eine<br />

zukunftsorientierte Vertriebsstrategie<br />

Dipl.-Ing. Thomas Menze<br />

11.10–11.40 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

11.40–12.30 Uhr<br />

Elektromobilität für Vielfahrer?<br />

Ausblick auf eine mögliche Zukunft einer<br />

CO 2<br />

- und stickoxidfreien Mobilität auch<br />

über lange Distanzen, Dirk Dressler<br />

12.30–13.30 Uhr<br />

Mittagessen und Networking<br />

13.30–14.30 Uhr<br />

Wissen, was der Kunde kaufen wird<br />

Erfolgreicher digitaler Vertrieb durch ERP,<br />

CRM und PIM, Tim Cortinovis<br />

14.30–15.00 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

15.00–16.00 Uhr<br />

Vertrieb 4.0 – digital lead generation im<br />

B2B. Neue Methoden und innovative Ansätze,<br />

Hans-Peter Neeb<br />

16.00 Uhr<br />

Schlussworte der Branchensprecher Hans-<br />

Jörg Huber (Vorsitzender) Karsten Rottmann<br />

Ulrich Kranich<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong> CDH Intern<br />

III


CDH-MITGLIEDSVERBÄNDE<br />

Termine | Mitteilungen | Veranstaltungen<br />

Baden-Württemberg<br />

CDH-Wirtschaftsverband für Vertrieb e. V.<br />

Zettachring 2 A<br />

70567 Stuttgart<br />

Postfach 810180<br />

70518 Stuttgart<br />

Tel. 07 11. 21 47 55-0<br />

Fax 07 11. 21 47 55-55<br />

E-Mail: info@cdhbw.de<br />

Internet: www.cdhbw.de<br />

Neu für unsere Mitglieder<br />

Fragen rund um das Thema DSGVO?<br />

Unsere Mitglieder können hierzu Herrn Jan<br />

Wackenhuth Tel.: +49 (0)711 214 755-55 oder<br />

unter E-Mail: jan.wackenhuth@cdhbw.de<br />

Fragen stellen. Dies ist für unsere Mitglieder<br />

kostenlos.<br />

Vorankündigung Veranstaltungen<br />

Jahresveranstaltung<br />

15. November <strong>2018</strong> | ab 18.00 Uhr Jahresveranstaltung<br />

für alle Mitglieder. Impulsvortrag<br />

mit Publikumsdiskussion von Frau<br />

Prof. Dr. Dr. Ovtcharova (Leiterin des Instituts<br />

für Informationsmanagement im Ingenieurwesen<br />

(IMI), Direktorin im Forschungszentrum<br />

für Informatik Karlsruhe (FZI),<br />

Gründerin und Leiterin des Lifecycle Engineering<br />

Solutions Center (LESC). Ihr Spezialgebiet<br />

ist „Virtual Engineering“)<br />

Die Einladungen gehen den Mitgliedern<br />

rechtzeitig zu und sind ca. 4 Wochen vorher<br />

auf unserer Website unter der Rubrik „Veranstaltungen<br />

& Seminare“ für Mitglieder zu finden.<br />

Mitglieder-Events<br />

Für alle Events ist eine verbindliche Anmeldung<br />

erforderlich: Tel: 0711-214 755-0 oder E-<br />

Mail an info@cdhbw.de. Die maximale Teilnehmerzahl<br />

beträgt jeweils 30 Personen.<br />

19. Oktober <strong>2018</strong> | 11.00 – 13.00 Uhr, Werksbesichtigung<br />

BASF AG mit anschließender<br />

Fachveranstaltung „Brandschutz im Vertrieb“.<br />

Treffpunkt 10.45 Uhr beim Werkschutz<br />

Tor 2 im Visitor Center, Carl-Bosch-<br />

Straße 38, 67056 Ludwigshafen am Rhein. Im<br />

Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem<br />

gemeinsamen Mittagessen im Restaurant<br />

„Rheinterrassen“ in Mannheim inkl. Fachvortrag<br />

„Brandschutz in Unternehmen“ (gesetzliche<br />

Notwendigkeit, Prävention, sicherheitstechnische<br />

Voraussetzungen, mögliche<br />

Gefahrenquellen und Ansätze zur Lösung der<br />

Problembereiche sowie eine praktische<br />

Brandschutzübung mit Feuerlöschern.<br />

16. November <strong>2018</strong> | 10.30 Uhr – 14.30 Uhr,<br />

Werkbesichtigung SÜDZUCKER, Werk Offenau,<br />

Ludwig-Kayser-Straße , 74254 Offenau,<br />

Treffpunkt 10.15 Uhr an der Pforte.<br />

15. März 2019 | 14.30 Uhr – 16.30 Uhr, Werkbesichtigung<br />

PERROT GmbH & Co. KG,<br />

Turmuhren und Läuteanlagen, Carl-Benz-<br />

Straße 10, 75365 Calw<br />

Alle Termine: www.cdhbw.de/events<br />

Bayern<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvertretungen<br />

Bayern (CDH) e.V. c/o LGAD<br />

Max-Joseph-Straße 5<br />

80333 München<br />

Tel. 089.59 94 37 15<br />

Fax 089.59 94 37 16<br />

E-Mail: info@cdhbayern.de<br />

Internet: www.cdhbayern.de<br />

Adresse Nürnberg<br />

c/o LGAD<br />

Sandstraße 29<br />

90443 Nürnberg<br />

Tel. 0911.80 19 62 50<br />

Fax 0911.80 19 62 51<br />

Internationaler Handelsvertretertag<br />

Bayern<br />

Am Dienstag, dem 13. November dieses Jahre<br />

findet wieder ein „Internationaler Handelsvertretertag<br />

Bayern“ in München statt. Es erwarten<br />

Sie interessante Vorträge, eine Vertretungsbörse<br />

mit ausländischen Außenhandelsinstitutionen,<br />

die Handelsvertreter für Ihre<br />

heimischen Firmen in Deutschland suchen,<br />

und die Möglichkeit sich mit Kollegen auszutauschen.<br />

Bitte halten Sie sich diesen Termin<br />

frei. Nähere Einzelheiten erfahren Sie in der<br />

nächsten Ausgabe, in unserem Newsletter<br />

und auf unserer Internetseite. Alle Mitglieder,<br />

die uns eine gültige E-Mail-Adresse mitgeteilt<br />

haben, erhalten rechtzeitig eine Einladung<br />

mit dem Programm per E-Mail.<br />

Workshop DSGVO<br />

© CDH-Bayern<br />

Mitgliederversammlung <strong>2018</strong> mit<br />

Workshop Datenschutzgrundverordnung<br />

Am Donnerstag, dem 28. Juni <strong>2018</strong> fand die<br />

diesjährige Mitgliederversammlung unseres<br />

Wirtschaftsverbandes für Handelsvertretungen<br />

Bayern (CDH) e. V. statt. Dabei wurden<br />

die Mitglieder über die Aktivitäten des Verbandes<br />

im zurückliegenden Jahr, aber auch<br />

über zahlreiche Neuerungen informiert, die<br />

zum Teil bereits umgesetzt wurden und zum<br />

Teil unmittelbar bevorstehen. Selbstverständlich<br />

wurde auch das finanzielle Ergebnis des<br />

vergangenen Jahres und die Finanzplanung<br />

für das laufende Jahr vorgestellt. Dem Vorstand<br />

und der Geschäftsführung wurde für<br />

das Geschäftsjahr 2017 von den teilnehmenden<br />

Mitgliedern einstimmig und ohne<br />

Stimmenthaltungen Entlastung erteilt. Die<br />

Präsentation zur Mitgliederversammlung<br />

und das Protokoll können Sie bei uns anfordern.<br />

Senden Sie dazu eine entsprechende E-<br />

Mail an unsere vor diesem Beitrag stehende<br />

E-Mail-Adresse.<br />

Was Handelsvertreter jetzt beachten und tun<br />

müssen<br />

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung<br />

wurde den Mitgliedern ein Workshop zur Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO) angeboten,<br />

der auf sehr reges Mitgliederinteresse<br />

stieß, wie die Teilnehmerzahl zeigte. Der<br />

Workshop DSGVO, RA Andreas Bode<br />

v.l.n.r.: Klaus Kaiser, Geschäftsführer,<br />

Ursula Renk, R&RCOM Werbung und Kommunikation<br />

GmbH & Co. KG, Reiner Neuf,<br />

Vorstand, Michael Rambach, Vorsitzender,<br />

RA Andreas Bode<br />

© CDH-Bayern<br />

© CDH-Bayern<br />

IV CDH Intern 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


CDH-MITGLIEDSVERBÄNDE<br />

Workshop wurde von Rechtsanwalt Andreas<br />

Bode aus Hannover durchgeführt, der die<br />

Teilnehmer trotz des nicht gerade besonders<br />

eingängigen Themas zu fesseln wusste. Herr<br />

Bode ist eigentlich Spezialist für Vertriebsrecht<br />

und CDH-Vertrauensanwalt und deshalb<br />

mit den betrieblichen Gegebenheiten von<br />

Handelsvertretern bestens vertraut. Außerdem<br />

hatte er bereits zuvor in zahlreichen anderen<br />

CDH-Landesverbänden diesen Workshop<br />

mit großem Erfolg durchgeführt. Sämtliche<br />

Unterlagen zu unserem Workshop zur<br />

DSGVO, auch zu Ihrer eigenen Verwendung,<br />

können Sie bei uns anfordern. Senden Sie einfach<br />

eine entsprechende E-Mail an unsere vor<br />

diesem Beitrag stehende E-Mail-Adresse.<br />

Bergisch Land<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung<br />

und Vertrieb Bergisch Land (CDH) e.V.<br />

Freyastr. 68,<br />

42117 Wuppertal<br />

Tel 02 02.44 84-89/ -80<br />

Fax: 02 02.4 93 61 37<br />

E-Mail: cdh@cdhbl.de<br />

Internet: www.cdhbl.de<br />

Die Franchisenehmer<br />

c/o CDH im Norden<br />

Kurze Mühren 1, 20095 Hamburg<br />

Tel. 0 40.80 90 50 4-0<br />

Fax 0 40.80 90 50 4 -99<br />

E-Mail: info@die-franchisenehmer.de<br />

Internet: www.die-franchisenehmer.de<br />

Köln-Bonn-Aachen<br />

Handelsvertreterverband<br />

Köln-Bonn-Aachen e.V.<br />

Clever Straße 34<br />

50668 Köln<br />

Tel. 02 21.1 60 56-0<br />

Fax 02 21.1 60 56-78<br />

E-Mail: info@cdhkoeln.de<br />

Internet: www.cdhkoeln.de<br />

Mitteilung<br />

Neuwahl des Fachgemeinschaftsvorsitzenden<br />

der Fachgemeinschaft Möbel.<br />

Die Neuwahl des Fachgemeinschaftsvorsitzenden<br />

ist erforderlich geworden, da der bisherige<br />

Amtsinhaber, Herr Torsten Pitsch, verstorben<br />

ist.<br />

Am 24.07.<strong>2018</strong> fand die Sitzung der Fachgemeinschaft<br />

Möbel in der Geschäftsstelle des<br />

HandelsVertreterVerbandes Köln Bonn Aachen<br />

statt.<br />

In der Fachgemeinschaft Möbel wurde Herr<br />

Heinz-Peter Huck einstimmig zum neuen<br />

Fachgemeinschaftsvorsitzenden der Fachgemeinschaft<br />

gewählt.<br />

Der HandelsVertreterVerband Köln Bonn Aachen<br />

e. V. gratuliert dem neuen Fachgemeinschaftsvorsitzenden<br />

herzlich zur Wahl und<br />

freut sich auf die Zusammenarbeit.<br />

CDH Mitte<br />

Wirtschaftsverband für<br />

Handelsvermittlung und Vertrieb<br />

Hessen, Thüringen, und Rheinland-Pfalz e. V.<br />

Stresemannallee 35 – 37<br />

60596 Frankfurt/Main<br />

Tel. 0 69. 63 00 91-0<br />

Fax 0 69. 63 00 91-19<br />

E-Mail: info@cdh-mitte.de<br />

Internet: www.cdh-mitte.de<br />

Weitere Geschäftsstellen<br />

Landgraf-Karl-Straße 41<br />

34131 Kassel<br />

Tel. 05 61. 3 58 88<br />

Fax 05 61. 31 42 01<br />

E-Mail: gs.kassel@cdh-mitte.de<br />

Thälmannstraße 1<br />

99085 Erfurt<br />

Tel. 03 61. 7 43 68-90<br />

Fax 03 61. 7 43 68-91<br />

E-Mail: gs.erfurt@cdh-mitte.de<br />

Rheinstraße 20-24<br />

56068 Koblenz<br />

Tel. 02 61. 3 17 78<br />

Fax 02 61. 3 44 80<br />

Neu für unsere Mitglieder<br />

Fragen rund um das Thema DSGVO?<br />

Unsere Mitglieder können hierzu Herr Mathias<br />

Schmidt, Firma IT-Transfusion in Berlin unter<br />

Tel: +49 (0)30 – 555 78 452 oder unter E-Mail<br />

cdh-mitte@it-transfusion.de Fragen stellen.<br />

Dies ist für unsere Mitgli eder kostenlos!<br />

Vertriebssprechstunden<br />

mit Herrn Detlef Persin, Geschäftsführer NA-<br />

OS, Experte für Vertriebsaufgaben und Managementfragen.<br />

06.08.<strong>2018</strong>: 10:00-16:00 Uhr<br />

(jeweils 1 Stunde pro Teilnehmer)<br />

In Frankfurt| Stresemannallee 35-37,<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

Vertriebstreffen<br />

BZG Nordhessen<br />

Treffen 29.10.<strong>2018</strong><br />

Treffpunkt: Gaststätte „Gutshof“,<br />

Willhelmshöher Allee 347a, 34131 Kassel<br />

Uhrzeit: ab 19:00 Uhr<br />

Vorankündigung Veranstaltungen<br />

CDH Akademie – Neue Seminare starten ab<br />

Juni <strong>2018</strong>!<br />

17.09.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Geld motiviert doch! Gestaltung variabler<br />

Vergütungssysteme<br />

21.09.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Erfolgreich durch Vertriebscontrolling: Im<br />

Gewinn liegt der Erfolg!<br />

24.09.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

CRM kompakt – Möglichkeiten und Grenzen.<br />

Worauf Sie bei der Auswahl eines geeigneten<br />

CRM-Systems achten sollten<br />

15.10.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Die Kunst, vom Kunden gefunden zu werden!<br />

Praktikable Vertriebs- und Marketingtipps<br />

für Existenzgründer<br />

22.10.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Die Welt von oben sehen! Wie Sie im Netz<br />

wahrgenommen werden.<br />

29.10.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Bleiben Sie gelassen! So meistern Sie schwierige<br />

Gespräche!<br />

05.11.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Erkenne den Bedarf deines Kunden und verkaufe!<br />

20.11.<strong>2018</strong> l 9:00-16:00 Uhr<br />

Erfolgreich verkaufen unter Einbezug digitaler<br />

Verkaufsmethoden<br />

Mitgliederführungen<br />

07.09.<strong>2018</strong> l 14:00 – 16:00 Uhr<br />

Eventführung bei der DZ Bank AG ART FO-<br />

YER, Platz der Republik, 60325 Frankfurt/<br />

Main<br />

Treffpunkt 13:45 Uhr Haupteingang DZ Bank<br />

26.10.<strong>2018</strong> l 13:00 – 15:00 Uhr<br />

Eventführung Firma „Flottwerk“ .H.J. Dames<br />

Gmbh & Co. KG, Bahnhofstraße 34,<br />

36199 Rotenburg<br />

Treffpunkt: Haupteingang Firma Flottwerk<br />

Die Einladungen gehen den Mitgliedern<br />

rechtzeitig zu und sind ca. 4 Wochen vorher<br />

auch auf unserer Website unter www.cdhmitte.de/veranstaltungen/programm.html<br />

zu<br />

finden.<br />

Sprechtage in der Geschäftsstelle Erfurt<br />

Termine nach telefonischer Vereinbarung mit<br />

der Geschäftsstelle Erfurt:<br />

Tel. 0361 – 74 36 890, Fax 0361 – 74 36 891, Geschäftszeiten:<br />

Mo bis Fr. 08.30 Uhr - 13.30 Uhr<br />

Mail: gs.erfurt@cdh-mitte.de<br />

Sprechtage in der Geschäftsstelle Kassel<br />

Termine nach telefonischer Vereinbarung mit<br />

der Geschäftsstelle Kassel:<br />

Tel. 0561-3 58 88, Fax 0561-31 42 01, Geschäftszeiten:<br />

Do und Fr 09.00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Mail: gs.kassel@cdh-mitte.de<br />

Die Termine für die Sprechtage in Erfurt und<br />

Kassel können Sie auch unserer Internetseite<br />

unter www.cdh-mitte.de entnehmen. Klicken<br />

Sie dort bitte die Rubrik „Sprechtage“ an oder<br />

rufen Sie uns einfach an!<br />

Beratung in der Geschäftsstelle Koblenz<br />

Selbstverständlich stehen unseren Mitgliedern<br />

auch die Rechtsanwälte unserer Ge-<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong> CDH Intern<br />

V


CDH-MITGLIEDSVERBÄNDE<br />

schäftsstelle in Koblenz bei Rechtsfragen jederzeit<br />

zur Verfügung.<br />

Tel: 0261 – 31 778, Fax: 0261 – 34 480, Geschäftszeiten<br />

von Mo – Fr von 8:00 Uhr bis<br />

17:00 Uhr<br />

Mail: gs.koblenz@cdh-mitte.de<br />

Hauptversammlung des CDH Mitte<br />

Michael Schwarze bleibt Vorsitzender<br />

Am 20.04.<strong>2018</strong> fand die jährliche Hauptversammlung<br />

des CDH Mitte in Weimar statt.<br />

Zum einen, um Neuwahlen entsprechender<br />

Ämter durchzuführen, aber auch den Austausch<br />

untereinander zu fördern und die Mitglieder<br />

über die aktuellen Entwicklungen in<br />

ihrem Verband zu informieren.<br />

Als erster in seinem Amt bestätigt wurde Michael<br />

Schwarze, der von den anwesenden Delegierten<br />

einstimmig als Verbandsvorsitzender<br />

für eine weitere Wahlperiode gewählt<br />

wurde. Unterstützt wird er dabei durch die<br />

Stellvertreter Gerd Supper (Südhessen), Udo<br />

Wendelmuth (Thüringen) und Christoph Stoffel<br />

(Rheinland-Pfalz).<br />

Nach dem erfolgreich umgesetzten Re-Design<br />

des Verbandes ist die neue CDH Mitte Akademie<br />

mit ersten praxisorientierten Seminaren<br />

für B2B-Handelsvertreter, Vertriebsanfänger<br />

und -profis, aber auch für Marketingmanager<br />

oder Existenzgründer an den Start<br />

gegangen. Ziel der Akademie ist es, die einzelnen<br />

Berufsbilder mit passgenauen Seminaren<br />

nachhaltig zukunftsfähig zu machen. Unterstützt<br />

wird der CDH Mitte bei der Akademie<br />

durch seinen Partner NAOS, der mit seiner<br />

Prüfung und Zertifizierung durch die „Weiterbildung<br />

Hessen e. V.“ für einen hohen Qualitätsstandard<br />

sorgt.<br />

Seit Juni <strong>2018</strong> hat der CDH Mitte zwei weitere<br />

Serviceleistungen für seine Mitglieder initiiert,<br />

um sie bei aktuellen Themen praxisorientiert<br />

zu unterstützen: Die persönliche Vier-<br />

Augen-Vertriebssprechstunde sowie eine<br />

Erste-Hilfe-Beratung zur neuen Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO). Bis Ende des<br />

Jahres sind weitere Projekte und Formate geplant,<br />

um den CDH Mitgliedern einen nachhaltigen<br />

Mehrwert zu bieten.<br />

Rechnungsprüfer Peter Forster wurde für seine<br />

50-jährige Mitgliedschaft und Treue zum<br />

CDH Mitte, seine Mitgliederwerbung und<br />

seine Unterstützung junger Berufsanfänger<br />

Ehrung von Peter Forster v.l.n.r. Michael<br />

Schwarze, Vorsitzender, Peter Forster, Christoph<br />

Stoffel, stv. Vorsitzender<br />

mit der letzten Hessischen Ehrennadel ausgezeichnet.<br />

Den vollständigen Bericht über unsere Hauptversammlung<br />

<strong>2018</strong> finden Sie auf unserer Internetseite<br />

www.cdh-mitte.de.<br />

CDH im Norden<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung<br />

und Vertrieb e.V.<br />

Geschäftsstelle Hamburg<br />

Kurze Mühren 1, 20095 Hamburg<br />

c/o AGA, Postfach 10 03 29, 20002 Hamburg<br />

Tel. 0 40.8 09 05 04-0<br />

Fax: 0 40.8 09 05 04-99<br />

E-Mail: hamburg@cdhimnorden.de<br />

Internet: www.cdhimnorden.de<br />

Geschäftsstelle Hannover<br />

Hinüberstraße 16-18, 30175 Hannover<br />

Tel. 05 11.34 26 11<br />

Fax: 05 11.3 3 25 54<br />

E-Mail: hannover@cdhimnorden.de<br />

Geschäftsstelle Bremen<br />

Wachmannstraße 51, 28209 Bremen<br />

Tel. 04 21.3 49 90 53<br />

Fax: 04 21.3 49 10 66<br />

E-Mail: bremen@cdhimnorden.de<br />

Termine<br />

Wenn nicht anders angegeben, sind die Seminare<br />

für CDH-Mitglieder kostenfrei.<br />

Mitglieder erhalten zu allen Veranstaltungen<br />

eine persönliche Einladung, Interessierte wenden<br />

sich bitte an die Bremer Geschäftsstelle,<br />

T. 04 21 / 349 90 53, Fax: 04 21 / 349 10 66,<br />

bremen@cdhimnorden.de oder melden sich<br />

über www.cdhimnorden.de an.<br />

© CDH Mitte<br />

Seminare am Freitag<br />

Internationale CDH-Vertretungsbörse<br />

Fr. 21. September<br />

Diese Veranstaltung fällt aus organisatorischen<br />

Gründen leider aus!<br />

Die CDH - Ihr Lobbyist in Berlin<br />

Wie vertritt die CDH die Interessen ihrer<br />

Mitglieder gegenüber der Politik<br />

Referent: Rechtsanwalt Eckhard Döpfer, Mitglied<br />

der CDH-Hauptgeschäftsführung, Berlin<br />

Fr. 28. September von 14.00 bis 16.30 Uhr<br />

CDH-Geschäftsstelle, Kurze Mühren 1, 20095<br />

Hamburg<br />

Rechtliche Gestaltung der Risikovorsorge<br />

für Unternehmer im Falle von Scheidung,<br />

Krankheit und Erbfall<br />

Referentin: Rechtsanwältin Ilka Ziehms,<br />

Schwerin<br />

Fr. 26. Oktober von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Handelskammer Bremen, Am Markt 13,<br />

28195 Bremen<br />

Specials<br />

Halbtagesseminar<br />

„Wie geht digitaler Vertrieb?“<br />

09. Oktober von 12:00 Uhr bis 17:30 Uhr<br />

CDH-Geschäftsstelle Hannover, Hinüberstr.<br />

16-18, 30175 Hannover<br />

Teilnahmegebühr: € 179,00 zzgl. MwSt. (inkl.<br />

Mittagsimbiss und Pausengetränke)<br />

Sprechstunden<br />

Steuersprechstunde in Hamburg - nur mit<br />

Voranmeldung unter 040 80 90 50 40! Beraterin:<br />

Andrea Böttcher, Wirtschaftsprüferin/<br />

Geschäftsführerin der a.t.c. GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

02. Oktober, 09.00 bis 12.00 Uhr<br />

Kostenpauschale pro Beratungsgespräch (45<br />

Min.): € 25,00<br />

Sprechtage<br />

ModeCentrum Hamburg-Schnelsen (genauen<br />

Ort bitte telefonisch unter 040 80905040<br />

erfragen), 17. Oktober , 14.00 Uhr<br />

Sprechtag in Kiel (genauen Ort bitte telefonisch<br />

unter 040 80905040 erfragen), 19. Oktober,<br />

13.30 Uhr<br />

Verbandstag CDH im Norden <strong>2018</strong><br />

Unser diesjähriger Verbandstag mit Mitgliederversammlung<br />

am 01. Juni<br />

Die redaktionelle und (presse-)rechtliche<br />

Verantwortung für die Seiten CDH intern liegt<br />

bei:<br />

CDH-Wirtschaftsdienst GmbH<br />

Postanschrift: Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin<br />

Tel. +49 (0) 30.7 26 25-6 00<br />

Fax: +49 (0) 30.7 26 25-6 99<br />

centralvereinigung@cdh.de, www.cdh.de<br />

Redaktion (v.i.S.d.P.): Jens Wolff,<br />

Geschäftsführer<br />

Alle weiteren Impressumsangaben entnehmen Sie<br />

bitte dem Hauptimpressum am Ende der<br />

Zeitschrift.<br />

VI CDH Intern 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


CDH-MITGLIEDSVERBÄNDE<br />

Neben den Formalia, die wir im Rahmen der<br />

Mitgliederversammlung als eingetragener<br />

Verein abhandeln müssen, stand der Tag unter<br />

der Überschrift „Mobilitätskonzepte der<br />

Zukunft für Vielfahrer - Was kommt auf eine<br />

Handelsvertretung zu?“.<br />

Referentin Mascha Lampert, Head of User<br />

Experience bei der DKV EURO Services, gab<br />

uns zum Thema „Verschiedene Mobilitätskonzepte<br />

der Zukunft für Vielfahrer“ einen<br />

generellen Überblick über die Mobilitätskonzepte,<br />

die in absehbarer Zukunft die Fortbewegung<br />

voraussichtlich bestimmen werden.<br />

Elektromobilität ist jedoch momentan das<br />

vorherrschende Thema, weswegen wir dieses<br />

Thema auch ganz besonders beleuchtet haben.<br />

Dirk Dressler sprach mit CDH im Norden-<br />

Hauptgeschäftsführer Philipp Krupke in einem<br />

lockeren Podiumsgespräch über das Thema<br />

„Elektromobilität für Vielfahrer? Ausblick<br />

auf eine mögliche Zukunft einer CO 2 -<br />

und stickoxid-freien Mobilität“. Dirk<br />

Dressler ist Geschäftsführer der EV 4 Germany<br />

Consulting und als solcher in der Vergangenheit<br />

Berater in Sachen Elektromobilität für<br />

verschiedene Automobilunternehmen, aktuell<br />

jedoch exklusiv für PSA (Citroen, DS, Peugeot,<br />

Opel) tätig. Er gab den Teilnehmern einen<br />

guten Ausblick, wie weit man in absehbarer<br />

Zukunft mit Elektrofahrzeugen kommen<br />

wird und wie die Ladevorgänge aussehen werden.<br />

So wird man schon in den Jahren 2019<br />

und 2020 PKW, die in Sachen Ausstattung<br />

und Design den aktuellen Fahrzeugen entsprechen,<br />

erwerben können, die nach nur ca.<br />

20 Minuten Ladezeit über 400 km weit elektrisch<br />

fahren können.<br />

Die Entwicklung hin zum Elektrofahrzeug<br />

dürfte kaum noch aufzuhalten sein, da viele<br />

europäische Länder klare Anreiz- und Malus-<br />

Systeme zur Verdrängung von Verbrennungsmotoren<br />

und Förderung von Elektrofahrzeugen<br />

vollziehen. Europaweit haben die Automobilhersteller<br />

ein Interesse einen Großteil<br />

der verkauften Fahrzeuge schon ab dem Jahr<br />

2019 als Elektrofahrzeuge zu verkaufen, da<br />

sonst hohe Bußgeldzahlungen wegen Nichteinhaltung<br />

des Flotten-Schadstoffausstoßes<br />

drohen. Die Automobilindustrie reagiert. So<br />

wird z. B. auch Volvo ab 2019 jedes neue Volvo<br />

Modell mit Elektromotor am Markt anbieten.<br />

Auch zu Hybridfahrzeugen gab Herr Dressler<br />

uns weitere Hinweise und hatte sogar zwei<br />

Fahrzeuge mitgebracht, die ab 2019 als Hybridfahrzeuge<br />

angeboten werden. Die Teilnehmer<br />

nutzten die Möglichkeit, mit beiden Referenten<br />

zu diskutieren und die Fahrzeuge in<br />

Augenschein zu nehmen.<br />

Rechtsanwalt Philipp Krupke<br />

E-Mail: krupke@cdhimnorden.de<br />

CDH-Mitglieder inspizieren die vorgestellten<br />

Hybridfahrzeuge<br />

Veranstaltungsbericht<br />

829. Hafengeburtstag Hamburg – und die<br />

CDH Mitglieder wieder mittendrin<br />

Jedes Jahr im Mai steht der Hamburger Hafen,<br />

das „Tor zu Welt“, regelrecht Kopf: Mehr<br />

als eine Million Menschen feiern jedes Jahr<br />

auf der bunten Hafenmeile entlang der Elbe<br />

den HAFENGEBURTSTAG HAMBURG -<br />

das größte Hafenfest der Welt.<br />

Die Einlaufparade bildet den spektakulären<br />

Auftakt des Hafengeburtstages: Mit dabei<br />

sind imposante Großsegler wie die „Alexander<br />

von Humboldt II“, die „Kruzenshtern“, die<br />

„Mir“ und die „Sedov“ aber auch jüngere Traditionsschiffe<br />

wie die „Cap San Diego“.<br />

Auch diesmal waren unter den Gästen bei der<br />

Einlaufparade am Donnerstag, dem 10. Mai<br />

150 CDH-Mitglieder auf der „MS Hammonia“<br />

der Rainer Abicht Elbrederei. Obwohl im<br />

Umland von Hamburg „Land unter“ war, hat<br />

es bei der Einlaufparade keine Regentropfen<br />

gegeben. Die CDH-Teilnehmer waren begeistert<br />

von den spektakulären Ein- und Ausblicken,<br />

die man vom Schiff hatte.<br />

Am Sonntag, dem 13. Mai konnten durch die<br />

CDH im Norden weitere 100 Verbandsmitglieder<br />

mit Freunden und Angehörigen zur<br />

Auslaufparade auf der Luxusbarkasse „Hugo<br />

Abicht“ begrüßt werden. Bei tollstem Sonnenschein<br />

waren alle Teilnehmer begeistert von<br />

den vorbeiziehenden Schiffen, die den Hamburger<br />

Hafen elbabwärts Richtung Nordsee<br />

verließen. Beide Veranstaltungen führten bei<br />

den begeisterten CDH-Mitgliedern und ihren<br />

Gästen zu der vielfach gehörten Aussage: „Im<br />

nächsten Jahr sind wir wieder dabei!“.<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Bohle<br />

E-Mail: bohle@cdhimnorden.de<br />

Nordost<br />

Wirtschaftsverband für<br />

Handelsvermittlung und Vertrieb<br />

Nordost (CDH) e. V.<br />

Zimmerstraße 69, 10117 Berlin<br />

Tel. 0 30.61 69 10-0<br />

Fax 0 30.61 69 10-2 43<br />

E-Mail: info@cdh-nordost.de<br />

Internet: www.cdh-nordost.de<br />

© CDH im Norden<br />

Veranstaltungen<br />

07.11.<strong>2018</strong> Handelsvertretertag in der IHK<br />

Dresden, ab 10 Uhr (Ganztagsveranstaltung)<br />

Die Themen, welche in diesem Jahr aufgegriffen<br />

werden, sind nicht nur für Handelsvertreter<br />

relevant, sondern für alle im Vertrieb tätigen.<br />

So werden aktuelle Fragen im Datenschutzbereich<br />

ebenso wie die Digitalisierung<br />

im Vertrieb behandelt. ln allen Bereichen<br />

steigt die Bedeutung und Verbreitung digitaler<br />

Daten und Datendienste stetig, so auch im<br />

Vertrieb. Der Vertrieb befindet sich mitten in<br />

der digitalen Epoche, die alle Lebensbereiche<br />

erfasst. Wie verändert die Digitalisierung den<br />

Vertrieb? Viele Menschen tauschen täglich<br />

Nachrichten über WhatsApp, Facebook oder<br />

andere soziale Netzwerke aus. Wie kann der<br />

Vertrieb diese Wege nutzen? Hierzu referiert<br />

die Geschäftsführerin der CDH Am Weidendamm,<br />

Frau Alin Willer.<br />

Die Zukunft ist bestimmt von künstlicher Intelligenz<br />

und Daten, Daten und nochmals Daten.<br />

Die Datenschutz Grundverordnung gilt<br />

seit dem 25. Mai <strong>2018</strong>. Welche Daten werden<br />

im Vertrieb erhoben? Wie wirkt sich die DSG<br />

VO auf den Selbstständigen im Vertrieb aus?<br />

lst der selbstständige ,,Vertriebler“ Auftragsverarbeiter?<br />

Bedarf es der Einwilligung der<br />

Kunden zur Erhebung ihrer Daten? Was ist<br />

Inhalt eines Verarbeitungsverzeichnisses und<br />

eines Sicherheitskonzeptes? Diele Fragen wird<br />

Frau Dr. Schümann, Juristin und Referentin<br />

Wettbewerbsrecht der IHK Dresden erläutern.<br />

Ein Erfahrungsaustausch und Praxistipps<br />

gehören ebenfalls dazu.<br />

Einen Überblick praxisrelevanter Themen des<br />

Handelsvertreterrechts wird Frau Marson,<br />

Geschäftsführerin der CDH Nordost geben.<br />

Dabei wird sowohl der Status des Handelsvertreters<br />

als Unternehmer und rentenversicherungsrelevantes<br />

ebenso wie Provisionsfragen<br />

und der Ausgleichsanspruch erfasst.<br />

Die Einladung sowie das Anmeldeformular<br />

erhalten Mitglieder der CDH Nordost e.V.<br />

rechtzeitig per E-Mail.<br />

12.11.<strong>2018</strong> – Werksbesichtigung bei Porsche<br />

in Leipzig, 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr<br />

Wir laden Sie ein, das Porsche-Werk in Leipzig<br />

zu besichtigen. Bei einer Führung durch<br />

das Werk sowie das Kundenzentrum erhalten<br />

Sie einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen<br />

und tauchen ein in die Sportwagengeschichte<br />

von Porsche. Die Einladung, das Anmeldeformular<br />

sowie nähere Informationen<br />

zur Veranstaltung erhalten Mitglieder des<br />

CDH Nordost e.V. rechtzeitig per E-Mail.<br />

CDH Nordost e.V. – Online immer aktuell<br />

Auf unserer Internetseite unter www.cdhnordost.de<br />

finden Sie unseren Newsletter, ak-<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong> CDH Intern<br />

VII


CDH-MITGLIEDSVERBÄNDE<br />

© CDH-Wirtschaftsverband<br />

Ostwestfalen-Lippe<br />

tuelle Informationen für Handelsvertreter sowie<br />

auch die Anmeldeunterlagen für unsere<br />

Veranstaltungen.<br />

CDH-Ordertage<br />

Auf den CDH-Ordertagen haben Sie die Möglichkeit,<br />

in ruhiger und professioneller Atmosphäre<br />

Fachkunden die neuesten Trends und<br />

Kollektionen zu präsentieren und vor Ort Ordern<br />

zu schreiben.<br />

Termine unserer Ordertage in <strong>2018</strong><br />

SportLeipzig<br />

Termin: 08.02. bis 11.02.2019<br />

bagStyle Leipzig<br />

Termin: 11.01. bis 13.01.2019<br />

QUARTERdessous<br />

Termin: 25.01. bis 27.01.2019<br />

Die Ordertage finden jeweils statt in den Messehallen<br />

im MMC, Münchener Ring 2 in<br />

04435 Schkeuditz b. Leipzig.<br />

Informationen zu den Ordertagen und den<br />

Ausstellern, die Anmeldeunterlagen, den Katalog<br />

und weitere Unterlagenfinden Sie unter<br />

http://www.cdh-nordost.de/index.php/cdhnordost-messen.<br />

Ostwestfalen-Lippe<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung<br />

und Vertrieb Ostwestfalen-Lippe (CDH) e.V.<br />

Detmolder Straße 43<br />

33604 Bielefeld<br />

Tel. 05 21.6 85 76<br />

Fax: 05 21.17 68 53<br />

E-Mail: cdhowl@t-online.de<br />

Internet: www.ostwestfalen-lippe.cdh.de<br />

Mitteilung<br />

IHK-Wahlen in Bielefeld – Hartmut Müller<br />

gewählt<br />

Hartmut Müller<br />

Die Vollversammlung der Industrie- und<br />

Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld<br />

(IHK) wurde neu gewählt. In zwölf Wahlgruppen<br />

haben die IHK-Mitgliedsunternehmen<br />

insgesamt 72 Personen aus Industrie und<br />

Handel für das Parlament der Wirtschaft in<br />

OWL bestimmt. In diesem Gremium vertritt<br />

Herr Hartmut Müller aus Bielefeld, Inhaber<br />

der MÜLLER Industrievertretungen e. K., für<br />

die nächsten 4 Jahre den Berufsstand der<br />

Handelsvertreter. Herr Hartmut Müller ist<br />

stellvertretender Vorsitzender unseres CDH-<br />

Verbandes OWL sowie Vorsitzender der<br />

CDH-Fachgemeinschaft Bauwesen OWL.<br />

Hartmut Müller will sich für eine innovative<br />

Infrastruktur als eine wichtige Grundlage für<br />

Erfolge in unserem Wirtschaftsraum einsetzen.<br />

Die Stärkung des Vertriebsweges über<br />

Handelsvertretungen ist für ihn ein weiteres<br />

wichtiges Thema.<br />

Rhein/Ruhr<br />

Wirtschaftsverband für<br />

Handelsvermittlung und<br />

Vertrieb Rhein-Ruhr (CDH) e.V.<br />

Steinstraße 16-18,<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. 02 11.8 80 03-33<br />

Fax: 02 11.8 80 03-22<br />

E-Mail: info@rhein-ruhr.cdh.de<br />

Internet: www.rhein-ruhr.cdh.de<br />

Termine/Veranstaltungen<br />

Die Steuersprechstunde<br />

(jeden 1. Mittwoch im Monat)<br />

Nächster Termin: 10.10.<strong>2018</strong><br />

Haben Sie Fragen zu Ihren Steuern? Dann vereinbaren<br />

Sie mit uns einen Termin in der Steuersprechstunde.<br />

Wir haben für Sie einen erfahrenen<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater engagiert,<br />

der sich seit vielen Jahren mit den<br />

Steuerfragen des Handelsvertreters auseinandersetzt<br />

und über profunde rechtliche und<br />

praktische Kenntnisse in diesem Bereich verfügt.<br />

Holen Sie sich wertvolle Tipps und Kniffe<br />

zu Ihren Steuerfragen! (Kostenpauschale für<br />

ein 1/2-stündiges Beratungsgespräch: € 30,00)<br />

Beratungstage zum Familienrecht und<br />

Mietrecht<br />

Wir bieten unseren Mitgliedern eine kostenlose<br />

Tipp-Beratung an, die jeden 1. Montag<br />

im Monat nachmittags durch Rechtsanwältin<br />

Katja Hamkens auf dem Gebiet des Familienrechts<br />

und jeden 2. Mittwoch eines Monats<br />

nachmittags durch Rechtsanwalt Hans-<br />

Günter Reinhold auf dem Gebiet des Mietrechts<br />

stattfindet.<br />

Bei Interesse möchten Sie sich bitte mit unserer<br />

Geschäftsstelle in Verbindung setzen.<br />

Über aktuelle Themen informiert Sie unser<br />

NewsLetter.<br />

Saarland<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung<br />

und Vertrieb Saarland (CDH) e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Wilhelm-Heinrich-Str. 16<br />

66117 Saarbrücken<br />

Tel. 06 81.5 50 51<br />

Fax 06 81 5 18 42<br />

E-Mail: info@cdh-saarland.de<br />

Internet: www.cdh-saarland.de<br />

Westfalen-Mitte<br />

Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung<br />

und Vertrieb Westfalen-Mitte (CDH) e.V.<br />

Kamener Straße 60<br />

59425 Unna<br />

Tel. 0 23 03.6 22 23<br />

Fax: 0 23 03.6 94 50<br />

E-Mail: info@cdh-westfalen-mitte.de<br />

Internet: www.cdh-westfalen-mitte.de<br />

Nachruf Horst Pälmer<br />

Am 20.06.<strong>2018</strong> verstarb<br />

nach kurzer, schwerer<br />

Krankheit Herr Horst<br />

Pälmer aus Soest.<br />

Herr Pälmer war seit<br />

1974 Mitglied unseres<br />

Verbandes. Seit 1998<br />

war er Vorsitzender der<br />

Fachgemeinschaft Bauwesen und seit diesem<br />

Zeitpunkt auch Mitglied unseres Beirates.<br />

Herr Pälmer gründete seine Handelsvertretung<br />

im Bereich Sanitär/ Heizung/ Klima und<br />

vertrat namhafte Unternehmen der Heiztechnik<br />

und Sanitärtrennwände.<br />

Seine Handelsvertretung führte er bereits seit<br />

mehreren Jahren gemeinsam mit seinem<br />

Sohn Dirk Pälmer, der auch die Geschäfte<br />

weiterführen wird.<br />

Herr Pälmer hat durch seine besonnene Art<br />

zu vielen Entscheidungen im Sinne unseres<br />

Verbandes beigetragen, wofür wir ihm sehr<br />

dankbar sind.<br />

Wir werden Herrn Pälmer ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

Geburtstage<br />

50 Jahre<br />

Andreas Schmidt, am 28.09.<strong>2018</strong> (Bauwesen)<br />

© Dirk Pälmer<br />

Achtung, Vertretungsangebote von den Ausstellern der folgenden Messen:<br />

Automechanika vom 11.09. - 15.09.<strong>2018</strong> in Frankfurt/Main sind seit dem 31.08.<strong>2018</strong> im Internet und bei den CDH-Landesverbänden abrufbar<br />

Kind + Jugend vom 20.09. - 23.09.<strong>2018</strong> in Köln sind seit dem 11.09.<strong>2018</strong> im Internet und bei den CDH-Landesverbänden abrufbar<br />

Die Vertretungsangebote der Messen sind im Internet einsehbar unter www.cdh.de/services/messen. Die Liste der Vertretungsangebote wird ständig aktualisiert.<br />

VIII CDH Intern 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | CRM-SYSTEM-AUSFALL<br />

Damit der Dialog mit dem<br />

Kunden nicht abreißt<br />

Der Ausfall des CRM-Systems kann für ein Unternehmen und die Beziehung zu<br />

seinen Kunden verheerend sein – durch ausbleibende Umsätze und durch mittelund<br />

langfristige Auswirkungen wie Imageverlust und Kundenabwanderung. Jedes<br />

Unternehmen sollte deshalb rechtzeitig geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.<br />

Früher konnten Unternehmen davon ausgehen, dass eine gewisse<br />

Pflege ihrer Kundenbeziehungen zum Geschäftserfolg<br />

beiträgt. Heutzutage sollten sie sich bewusst sein, dass ein<br />

professionelles Customer Relationship Management (CRM)<br />

unverzichtbar ist. Mit ihm steuert das Unternehmen seine<br />

Kundenkommunikation, die Marketing- und die Vertriebsaktivitäten<br />

– vom Lead Management über die Präsenz in den<br />

sozialen Medien bis hin zu vertrieblichen Aktionen und After-<strong>Sales</strong>-Services.<br />

Jeden Kunden und Interessenten im Rahmen<br />

eines modernen Customer Engagement über alle Kanäle<br />

hinweg zu involvieren – vom Web über Telefon oder Chat<br />

bis zur persönlichen Begegnung – ist oft erfolgsentscheidend.<br />

Das CRM-System ist dabei das technologische Herz, das<br />

durch effiziente Automatisierung die zwischenmenschliche<br />

Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden unterstützt<br />

– und zwar kontinuierlich und zuverlässig, vom ersten Kontaktmoment<br />

an über den gesamten Kundenlebenszyklus hinweg.<br />

Über allem steht das Ziel, den Kunden glücklich zu machen.<br />

Denn ein zufriedener Kunde kommt wieder und empfiehlt<br />

das Unternehmen weiter.<br />

Wenn die Kundenbeziehung stillsteht<br />

Je besser das CRM-System mit angrenzenden Systemen im<br />

Marketing, Service und anderen Datenschnittstellen verzahnt<br />

ist, desto reibungsloser und durchgängiger können alle<br />

Mitarbeiter rund um den Kunden ihren Job machen. Das<br />

heißt aber auch: Je bedeutender das CRM-System im Unternehmen<br />

ist, desto katastrophaler ist sein Ausfall. Es ist daher<br />

entscheidend, dass das Management für das Thema CRM<br />

sensibilisiert ist. Es muss wissen, welche Bedeutung Customer<br />

Relationship Management für den Geschäftserfolg hat<br />

und die Folgeschäden eines Systemausfalls verstehen: Was<br />

passiert, wenn das eigene CRM-System einen Tag lang ausfiele?<br />

Welche Auswirkungen hätte solch ein Ausfall auf das<br />

Unternehmen und seine Kundenbeziehungen? Was ist der<br />

sogenannte „Worst Case“ und wie kann man ihn vermeiden?<br />

Gerade wenn das CRM-System erfolgreich im Zentrum aller<br />

Kundenprozesse steht, könnte ein Ausfall alle angeschlossenen<br />

Mitarbeiter auf dem Trockenen sitzen lassen. Ob im<br />

„Über allem steht das Ziel, den Kunden<br />

glücklich zu machen. Denn ein<br />

zufriedener Kunde kommt wieder und<br />

empfiehlt das Unternehmen weiter.“<br />

Vertrieb, im After <strong>Sales</strong> oder im Marketing – nirgends stünden<br />

den Kollegen Informationen, Dokumente und Prozessunterstützung<br />

zur Verfügung, die sie für ihre Arbeit benötigen:<br />

Den Mitarbeitern im Vertrieb fehlten die Kundeninformationen,<br />

die sie für Kundentermine, Meetings und<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Der Ausfall des CRM-Systems hat in der Regel sehr<br />

ernste Konsequenzen für das Unternehmen: Die<br />

Kunden wandern ab, es entgehen ihm Geschäfte,<br />

die Marketing- und die Vertriebsaktivitäten werden<br />

ausgebremst.<br />

■■<br />

Das Management sollte Maßnahmen ergreifen, um<br />

einem Ausfall des CRM-Systems vorzubeugen, etwa<br />

indem es hohe Sicherheitsstandards einführt<br />

und seine Mitarbeiter regelmäßig schult.<br />

■■<br />

Für den Ernstfall kann sich das Unternehmen<br />

ebenfalls absichern, beispielweise durch regelmäßige<br />

Backups seiner Kundendaten.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

35


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | CRM-SYSTEM-AUSFALL<br />

© fotogestoeber / Fotolia<br />

Checkliste<br />

■<br />

■ Ist das CRM-System in der Menüführung, den<br />

Masken und den bereitgestellten Funktionen an<br />

die unternehmensspezifischen Besonderheiten<br />

angepasst?<br />

■■Ermöglicht es, die Kunden während des gesamten<br />

Prozesses und über alle Kanäle durchgängig zu<br />

betreuen – von Bestellungen und Service-Aufträgen<br />

oder Reklamationen über Online-Aktionen<br />

und Newsletter-Abonnements bis hin zu Kontakten<br />

in den sozialen Netzwerken?<br />

■■Ist das CRM-System so flexibel, dass es sich schnell<br />

an geänderte Produkte und Services, neue Zielgruppen<br />

und Märkte anpassen lässt?<br />

■■Verfügt es über eine Funktion zur Historienspeicherung<br />

und Analyse?<br />

■■Lassen sich das ERP- und das CRM-System miteinander<br />

verknüpfen, um auf eine einheitliche und<br />

immer aktuelle Adressverwaltung zurückzugreifen?<br />

■■Verfügt das CRM über die entsprechenden Schnittstellen,<br />

um per Multichannel-Management verschiedene<br />

Vertriebskanäle zu nutzen?<br />

Ge spräche brauchten. Sie wären für Kundenanfragen einfach<br />

nicht up to date. Ähnlich ginge es den Mitarbeitern im Service.<br />

Ihnen würden ohne Zugriff etwa auf die Kundendaten<br />

und die Kontakthistorie detaillierte Informationen fehlen,<br />

um optimale Dienstleistungen bieten zu können. Das Marketing<br />

könnte auf aktive Kampagnen nicht reagieren – besonders<br />

ungünstig, wenn eine Kampagne gerade sehr erfolgreich<br />

läuft. Die nächste Stufe ließe sich gar nicht starten, was<br />

beispielsweise das Timing für den angekündigten Launch eines<br />

neuen Produkts sehr durcheinanderwirbeln und für Vertrauensverluste<br />

bei der Zielgruppe sorgen könnte.<br />

„Es ist entscheidend, dass das<br />

Management für das Thema CRM<br />

sensibilisiert ist.“<br />

In Abhängigkeit davon, ob ein Unternehmen im B2Boder<br />

B2C-Markt tätig ist und ob es sein Geschäft auch online<br />

verfolgt, kann der Ausfall eines CRM-Systems zudem dazu<br />

führen, dass Kunden nicht wie gewohnt im Webshop einkaufen<br />

können und dem Unternehmen auch noch Umsatz entgeht.<br />

Heutzutage ist das nächste Angebot nur einen Klick<br />

weit entfernt: Warum sollte der enttäuschte Kunde warten,<br />

bis der ursprünglich angesteuerte Anbieter wieder verfügbar<br />

ist? Welche Sicherheitsmechanismen und -konzepte kann und<br />

sollte ein Unternehmen also umsetzen, um einen Ausfall des<br />

zentralen CRM-Systems und die damit verbundenen Kosten<br />

und Vertrauensverluste bei den Kunden zu vermeiden?<br />

Dem Ernstfall vorbeugen<br />

Um sicherzustellen, dass ein CRM-System jederzeit verfügbar<br />

ist und reibungslos läuft, ist es wichtig, die IT-Infrastruktur<br />

inklusive der beteiligten Server, Netzwerke und Zugriffsmöglichkeiten<br />

so ausfallsicher wie möglich zu gestalten. Die<br />

physische Sicherheit der eigenen Server sollte durch ein gut<br />

gesichertes Rechenzentrum gewährleistet sein, das auch<br />

Stromausfälle durch alternative Energiequellen abfangen<br />

und einen kontinuierlichen Betrieb garantieren kann. Darüber<br />

hinaus lässt sich durch regelmäßige Backups an einem<br />

anderen Server-Standort sicherstellen, dass keine wichtigen<br />

Kundendaten verloren gehen. Möglicherweise übersteigen<br />

schon diese Anforderungen das Maß an Sicherheit, das ein<br />

Unternehmen selbst bereitstellen kann.<br />

Will es dennoch die durchgängige Verfügbarkeit und Sicherheit<br />

seines CRM-Systems gewährleisten, kann es daher<br />

sinnvoll sein, den CRM-Betrieb in die Hand eines Cloud-An-<br />

36 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | CRM-SYSTEM-AUSFALL<br />

bieters zu legen. Um die Vertraulichkeit der eigenen Daten dabei<br />

zu sichern, sollten die Datenschutzrichtlinien des Dienstleisters<br />

sorgfältig geprüft werden. In manchen Branchen sind<br />

dabei gesetzliche Vorgaben für den Speicherort persönlicher<br />

Daten zu beachten, die der Cloud-Betreiber zu erfüllen hat.<br />

Außerdem müssen entsprechende Service Level Agreements<br />

mit ihm festhalten, wie schnell und auf welche Art der Partner<br />

im Falle eines Problems oder Ausfalls reagieren muss.<br />

Auch der CRM-Dienstleister will sorgfältig ausgewählt<br />

sein: Er sollte nicht nur die Konsequenzen eines Ausfalls kennen,<br />

sondern auch wissen, wie man ihm vorbeugt und was<br />

im Fall der Fälle zu tun ist. Idealerweise unterstützt er in allen<br />

Belangen eines umfassenden Customer Engagements, so<br />

dass kein CRM-Ausfall zu befürchten ist.<br />

„Regelmäßige Schulungen helfen,<br />

das Bewusstsein für mögliche<br />

Angriffe auf die Sicherheit der<br />

Unternehmensdaten und -systeme<br />

zu wecken und wach zu halten.“<br />

Ebenso wichtig ist es, dass die eigenen Mitarbeiter die festgelegten<br />

Sicherheitsprozesse tatsächlich einhalten. Regelmäßige<br />

Schulungen helfen, das Bewusstsein für mögliche Angriffe<br />

auf die Sicherheit der Unternehmensdaten und -systeme<br />

zu wecken und wach zu halten. Dazu gehören zum Beispiel<br />

der sorgsame Umgang mit Passwörtern oder auch die<br />

kritische Betrachtung von E-Mails im Hinblick auf Phishing.<br />

All dies trägt dazu bei, eigene Kundendaten vor unbefugtem<br />

fremdem Zugriff zu schützen und dauerhaft einen reibungslosen<br />

Betrieb zu gewährleisten.<br />

Erste Hilfe nach dem CRM-System-Ausfall<br />

Was aber tun, wenn das CRM-System trotz aller Vorsichtsmaßnahmen<br />

ausfällt? Selbstredend müssen das betroffene Unternehmen<br />

oder der betroffene Geschäftsbereich sofort alle<br />

Hebel in Bewegung setzen, um das System wieder vollständig<br />

zum Laufen zu bringen. Hat man vorgesorgt und es stehen ein<br />

Backup oder ein redundantes Reservesystem zur Verfügung,<br />

dann ist dieses natürlich schnellstens in Betrieb zu nehmen –<br />

möglichst ohne dass Außenstehende den Wechsel bemerken.<br />

Sind Einschränkungen in der Außenkommunikation unvermeidbar,<br />

dann ist es wichtig, Interessenten, Kunden, Geschäftspartner,<br />

aber auch die eigenen Mitarbeiter über die<br />

technische Störung zu informieren, beispielsweise durch entsprechende<br />

Informationen auf den Inter- und Intranetseiten<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Mittel- und langfristig sollte man aus jedem CRM-<br />

Ausfall die nötigen Lehren ziehen. Dazu können<br />

folgende Maßnahmen gehören:<br />

■■die genauen technischen oder organisatorischen<br />

Ursachen ermitteln und abstellen,<br />

■■Mitarbeiter schulen,<br />

■■Backup oder Reservesystem einrichten,<br />

■■unter Berücksichtigung der aktuellen Erkenntnisse<br />

eventuell die To-do-Liste für einen Systemausfall<br />

überarbeiten,<br />

■■Verantwortung und/oder Unterstützung seitens<br />

des CRM-System-Anbieters prüfen, gegebenenfalls<br />

sogar den Anbieter wechseln.<br />

des Unternehmens und den relevanten Social-Media-Plattformen,<br />

durch Auto-Responsive E-Mails oder durch telefonische<br />

Ansagen. Dabei führt eine offene und zwischen allen Akteuren<br />

abgestimmte Kommunikation zum Ziel – Beschönigungen<br />

sind kontraproduktiv. Auch haltlose Versprechungen, etwa<br />

bis wann das Problem behoben sein wird, sind alles andere<br />

als vertrauensbildend, wenn sie sich nicht erfüllen lassen.<br />

Fest steht: CRM-Systeme sind heute für etliche Unternehmen<br />

erfolgsentscheidend. Darum ist es unerlässlich, sich gegen<br />

die empfindlichen Folgen eines Ausfalls abzusichern. ■<br />

CRM-System-Ausfall<br />

Autor<br />

Ralf Haberichist Vorstandsvorsitzender der<br />

CRM Partners AG. In dieser Position verantwortet<br />

er schwerpunktmäßig die Bereiche Business<br />

Development und Unternehmensentwicklung<br />

in der DACH-Region.<br />

E-Mail: ralf.haberich@crmpartners.com<br />

Gentsch, P.: Best Practices, in: Gentsch, P.: Künstliche Intelligenz für<br />

<strong>Sales</strong>, Marketing und Service, Wiesbaden <strong>2018</strong>,<br />

www.springerprofessional.de/link/15117618<br />

Heinemann, G.: Kanalexistenz und Erfolgsfaktoren im E-Commerce,<br />

in: Heinemann, G.: Der neue Online-Handel, Wiesbaden 2017,<br />

www.springerprofessional.de/link/11959130<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

37


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | LEAD MANAGEMENT<br />

Im Neukundengeschäft<br />

den Turbo zünden<br />

Hauptaufgabe des Vertriebs ist es, Umsatz zu generieren. Doch das ist im Zeitalter<br />

der Digitalisierung gar nicht mehr so einfach – nicht nur, was das bloße Verkaufen<br />

von Produkten und Leistungen betrifft, sondern vor allem auch im Hinblick auf<br />

die Neukundengewinnung. Um den Überblick über die Geschäftsmöglichkeiten<br />

zu behalten und das Neukundengeschäft anzukurbeln, verspricht Lead<br />

Management einen effizienten Lösungsansatz.<br />

Fast jeder Kunde informiert sich heute vor seiner Kaufentscheidung<br />

im Internet. Folglich beginnt der Kaufprozess<br />

schon lange bevor das Unternehmen überhaupt in Kontakt<br />

mit einem Interessenten kommt. Mit dieser Entwicklung<br />

steigt das Risiko, Geschäftspotenziale zu übersehen oder gar<br />

zu verpassen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass der<br />

Zielkundenradar des Vertriebs – der Aktionsradius für alle<br />

bestehenden und potenziellen Geschäftsmöglichkeiten –<br />

schlicht zu klein ist, um alle Potenziale zu erkennen und vor<br />

allem auch nutzen zu können.<br />

„Indem der Vertrieb das Marketing<br />

mit seinem spezifischen<br />

Kundenwissen unterstützt, erhöht<br />

sich die Treffsicherheit der<br />

Marketingmaßnahmen.“<br />

Das Blickfeld erweitern: Leads frühzeitig<br />

kennenlernen<br />

Generell verfolgen Vertrieb und Marketing im Hinblick auf<br />

den Unternehmenserfolg ein ähnliches Ziel. Beide Abteilungen<br />

haben die Funktion, dem Unternehmen direkt oder indirekt<br />

Umsatz zu verschaffen. Bisher galt: Während der Vertrieb<br />

den Markt direkt bearbeitet, ist es Aufgabe des Marketings,<br />

die Produkte und Dienstleistungen in der Öffentlichkeit<br />

zu bewerben. Da jedoch immer mehr Interessenten ihren<br />

Kaufentscheidungsprozess im Internet beginnen, entgehen<br />

dem Vertrieb unter Umständen konkrete Leads, die das Marketing<br />

mit einem professionellen Lead Management einschließlich<br />

geeigneten Inbound-Marketing-Maßnahmen<br />

besser erreichen kann. Im Gegensatz zum Outbound-Marketing<br />

werden potenzielle Kunden beim Inbound-Marketing<br />

nicht kaltakquiriert oder mit Werbung konfrontiert, sondern<br />

mit attraktiven, nutzwertigen Informationen auf ihrer individuellen<br />

Käuferreise abgeholt.<br />

Wenn Unternehmen ihre Zielkunden frühzeitig auf sich<br />

aufmerksam machen und sie entlang ihrer gesamten Customer<br />

Journey begleiten, können sie auch relevante Daten für<br />

zukünftige Geschäftsabschlüsse sammeln: Was und wie<br />

sucht der potenzielle Kunde? Welche Inhalte benötigt er<br />

wann? Indem auch der Vertrieb die Informationsphase des<br />

Leads als eine Kennenlernphase für sich versteht, gelingt es,<br />

den Verkaufsprozess intelligent zu lenken und erfolgreich in<br />

Richtung Abschluss zu steuern. Wichtig ist es dabei, dass<br />

Vertrieb und Marketing noch intensiver zusammenarbeiten.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Mithilfe des Lead-Management-Ansatzes kann der<br />

Vertrieb sein Blickfeld erweitern, um alle potenziellen<br />

Geschäftsmöglichkeiten zu überblicken: die Informationsphase<br />

des Leads wird zur wertvollen<br />

Kennenlernphase für das Unternehmen.<br />

■■<br />

Eine engverzahnte Kooperation von Marketing<br />

und Vertrieb führt zu gesteigertem Umsatz und<br />

treffsicherer Neukundenakquise.<br />

■■<br />

Eine leistungsfähige Marketing-Automation-Software<br />

kann den Verkaufsprozess als Ganzes sowie<br />

die Prozesse und Zusammenarbeit von Marketing<br />

und Vertrieb unterstützen.<br />

38 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | LEAD MANAGEMENT<br />

Mehr Transparenz durch<br />

automatisierte Prozesse<br />

Eine wirkungsvolle Unterstützung der Prozesse und Zusammenarbeit<br />

von Marketing und Vertrieb kann eine leistungsfähige<br />

Marketing-Automation-Software sein. Der Vorteil einer<br />

solchen Lösung ist, dass sie den Verkaufsprozess als Ganzes<br />

begleitet, nicht nur dessen Automatisierung durch das<br />

Marketing (siehe auch Abbildung 1). Insbesondere die Vertriebsleitung<br />

kann durch einen automatisierten Lead-Management-Prozess<br />

mehr Transparenz im Kundengeschäft erlangen.<br />

Die Vorteile sind realistischere Forecasts und eine<br />

höhere Planungssicherheit. Darüber hinaus erhält der Vertrieb<br />

durch ein technologisch gestütztes Lead Management<br />

hochqualifizierte Leads – und zwar automatisch und genau<br />

dann, wenn ein Interessent die von Marketing und Vertrieb<br />

gemeinsam festgelegte Vertriebsreife erreicht hat. Zudem stehen<br />

dem Vertriebsmitarbeiter die im Laufe des Lead-Management-Prozesses<br />

gesammelten Daten in einer ausführlichen<br />

Lead-Historie zur Verfügung, sodass er sich optimal auf<br />

den Interessenten einstellen kann – was wiederum die Abschlusswahrscheinlichkeit<br />

bedeutend erhöht.<br />

© Butch/Fotolia<br />

„Die enge Zusammenarbeit von<br />

Vertrieb und Marketing ist ein entscheidender<br />

Faktor im Rahmen einer<br />

umfassenden Lead-Management-<br />

Strategie.“<br />

Kooperation fördern, Synergien erzeugen<br />

Indem der Vertrieb das Marketing mit seinem spezifischen<br />

Kundenwissen unterstützt, erhöht sich die Treffsicherheit der<br />

Marketingmaßnahmen. Andersherum kann das Marketing<br />

neue Geschäftsmöglichkeiten entdecken und für den Vertrieb<br />

so weit qualifizieren, dass dieser dann wirklich mit einem<br />

kaufbereiten Kunden in Kontakt treten kann. Das fokussiert<br />

den Vertrieb auf die Kundenakquise.<br />

Die enge Zusammenarbeit von Vertrieb und Marketing<br />

ist also ein entscheidender Faktor im Rahmen einer umfassenden<br />

Lead-Management-Strategie. Nicht zuletzt lassen sich<br />

dadurch Synergien aus langfristiger Imagepflege und einer<br />

konkreten, ergebnisorientierten Vertriebskommunikation<br />

erzeugen: Synergien, die sowohl den Anforderungen des<br />

Marktes als auch den Ansprüchen potenzieller Kunden gerecht<br />

werden und gleichzeitig die Umsatzgenerierung und<br />

die Kundenakquise unterstützen.<br />

Entscheidend für ein erfolgreiches Lead Management ist<br />

dabei auch die Qualität der Schnittstelle zwischen Marketing<br />

und Vertrieb beziehungsweise zwischen der Marketing-Automation-Lösung<br />

und der <strong>Sales</strong>-Automation-Software wie<br />

ein CRM-System. Für <strong>Sales</strong> und Marketing ist deshalb die<br />

Beantwortung folgender Fragen wichtig :<br />

■ Wann und vor allem wie geht ein Lead von der Marketingbetreuung<br />

in die Vertriebsbetreuung über?<br />

■ Wie werden Informationen ausgetauscht beziehungsweise<br />

Daten synchronisiert?<br />

■ Und wie intensiv arbeiten Marketing und Vertrieb daran,<br />

diese Schnittstelle permanent zu optimieren?<br />

Nicht gewonnene Kunden sind<br />

keine verlorenen Leads<br />

Solange sich Leads tatsächlich bis zur Vertriebsreife qualifizieren,<br />

dürften sowohl Marketing als auch Vertrieb zufrie-<br />

Benefits für den Vertrieb<br />

Automatisiertes Lead Management im Vertrieb führt<br />

■■zu einem besseren Überblick, mehr Transparenz,<br />

■■zu hochqualifizierten Leads,<br />

■■zu einer ausführlichen Lead-Historie,<br />

■■zu einer erhöhten Abschlusswahrscheinlichkeit,<br />

■■zu einem Fokus auf das eigentliche Geschäft,<br />

■■zu einer effektiveren und effizienteren Neukundenakquise,<br />

■■dazu, dass Kunden auf dem Radar bleiben.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

39


BETRIEBSPRAXIS & FÜHRUNG | LEAD MANAGEMENT<br />

Abb. 1 Marketing Automation unterstützt die Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb<br />

Generierung<br />

Qualifizierung<br />

Übergabe<br />

Validierung<br />

Abschluss<br />

Lead<br />

Vom Marketing<br />

angenommener Lead<br />

Vom Marketing<br />

bewerteter Lead<br />

Vom Vertrieb<br />

angenommener Lead<br />

Vom Vertrieb<br />

bewerteter Lead<br />

Marketing validiert<br />

das Interesse<br />

Marketing entwickelt<br />

den Lead weiter<br />

Vertrieb bestätigt Interesse<br />

und übernimmt<br />

Vertrieb evaluiert Lead<br />

und definiert Kriterien<br />

Vertrieb schließt das<br />

Geschäft ab<br />

€<br />

Quelle: SC-Networks<br />

© Vogel Business Media<br />

den sein. Doch was passiert mit Interessenten, die nicht bis<br />

zum Kaufabschluss begleitet werden können, weil sie vorher<br />

aus dem Lead-Management-Prozess aussteigen? Leads, die<br />

sich zum gegebenen Zeitpunkt doch nicht zum Kauf entschieden<br />

haben, müssten idealerweise wieder in den großen<br />

Pool aller Kontakte zurückgeben werden. Das betrifft auch<br />

bestehende und inaktive Kunden. Auch diese Zwischenlösung<br />

wird durch Marketing Automation ermöglicht. Vertriebsmitarbeiter<br />

können dann zu einem späteren Zeitpunkt<br />

erneut auf die Kontakte zurückzugreifen und sie im Zuge einer<br />

automatisierten Warm-up- oder Upselling-Marketing-<br />

Kampagne gegebenenfalls dazu bewegen, den Entscheidungsfindungsprozess<br />

wieder aufzunehmen beziehungsweise<br />

erneut zu kaufen. Auf diese Weise verschwinden die unter<br />

Umständen erkalteten, aber immer noch potenziell bestehenden<br />

Geschäftsmöglichkeiten nicht vom Radar, sondern bleiben<br />

in einer Art Stand-by-Modus.<br />

■<br />

Autor<br />

Martin Philippist Mitgeschäftsführer der<br />

SC-Networks GmbH (www.sc-networks.de),<br />

Hersteller der E-Mail-Marketing-Automation-<br />

Lösung Evalanche, mit Sitz in Starnberg.<br />

E-Mail: info@sc-networks.com<br />

Mit Lead Management zum<br />

Unternehmenserfolg<br />

Mehr zum Thema Vertriebsunterstützung durch<br />

Lead Management finden Interessierte im E-Book<br />

„Turbo für den Vertrieb – Wie Lead Management die<br />

Kundengewinnung unterstützt“. Dieses E-Book<br />

gibt’s auch als Hörbuchversion. Checklisten und<br />

Exkurse liefern Hilfestellung für die praktische<br />

Umsetzung. Interessenten können das kostenfreie<br />

E-Book oder Hörbuch hier herunterladen: www.<br />

sc-networks.de/download/?dl_id=400384<br />

Lead Management<br />

Fuderholz, J.: Professionelles Lead Management, Wiesbaden 2017,<br />

www.springerprofessional.de/link/11990406<br />

Brüggen, P.: Integration der Vertriebspartner in das Lead Management,<br />

in: Hannig, U. (Hrsg.): Marketing und <strong>Sales</strong> Automation, Wiesbaden<br />

2017,<br />

www.springerprofessional.de/link/12308308<br />

40 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


springer-gabler.de<br />

U. Hannig (Hrsg.)<br />

Marketing und <strong>Sales</strong> Automation<br />

Grundlagen – Tools – Umsetzung. Alles, was Sie<br />

wissen müssen<br />

2017. XIX, 452 S. 126 Abb. 3 Abb. in Farbe. Brosch.<br />

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ISBN 978-3-658-15259-8<br />

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• Konkrete Hilfestellung für die Einführung von Marketing und <strong>Sales</strong> Automation<br />

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Dieses Buch klärt - längst überfällig - die Begriffe Marketing und <strong>Sales</strong> Automation und<br />

zeigt konkret, wie die dafür entwickelten Werkzeuge implementiert und erfolgreich in der<br />

Praxis eingesetzt werden. Praktiker beschreiben, wie der Einstieg in die Automation<br />

wiederkehrender Prozesse in Marketing und Vertrieb gelingt. Die Experten berichten von<br />

ihren Erfahrungen, geben Tipps und Hilfestellungen. Das Themenspektrum spannt den<br />

Bogen von der Schaffung einer validen Datengrundlage über das rechtskonforme E-Mail-<br />

Marketing bis hin zu einem Vorgehensmodell zur Einführung eines Marketing-Automation-Systems<br />

im Unternehmen. Dabei wird ein besonderer Augenmerk auf die Verzahnung<br />

von Marketing und Vertrieb gelegt und die möglichen Verbesserungen beispielsweise<br />

im Lead Management durch die Automation aufgezeigt. Ein spezielles Kapitel<br />

widmet sich der Vorstellung der wesentlichen Werkzeuge für Konzerne ebenso wie für<br />

kleine und mittlere Unternehmen.<br />

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und enthalten die landesübliche MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

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A41512


SALES & SCIENCE | EXPONENTIELLE ORGANISATIONEN<br />

Inspirationen für den<br />

Vertrieb der Zukunft<br />

Exponentielle Organisationen (ExOs) sind Unternehmen, deren Wirkung (oder<br />

Ertrag) bis zu zehnmal höher ist als bei vergleichbaren Organisationen. Ihre<br />

Strategien und Organisationskonzepte unterscheiden sich von traditionellen<br />

Unternehmen. Welche Erkenntnisse lassen sich daraus für andere Unternehmen<br />

und den Vertrieb der Zukunft gewinnen?<br />

Exponentielle Organisationen wie Google, Facebook, Tesla,<br />

Uber, Whatsapp, Snapchat, Occulus Rift und andere schaffen<br />

es, in kurzer Zeit eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde<br />

Dollar zu erreichen. Der Marktwert ist sicher nicht die<br />

nachhaltigste Größe für unternehmerischen Erfolg, aber man<br />

muss doch anerkennen, dass diese Unternehmen die Märkte<br />

stark beeinflussen, wenn nicht gar dominieren. Die Autoren<br />

des 2014 erschienenen Buches „Exponential Organizations“<br />

konstatieren: „Wir beobachten eine neue Form von Organisationen,<br />

die Werte in einer Geschwindigkeit schaffen und skalieren,<br />

wie wir sie nie zuvor gesehen haben.“ Und dies hat maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Frage, wie diese Unternehmen und<br />

auch der Vertrieb aufgebaut sein müssen.<br />

Das Konzept einer ExO basiert im Kern auf einem so genannten<br />

„Massive Transformation Purpose“ als leitende Idee<br />

für das gesamte Unternehmen. Daneben unterscheidet das<br />

Konzept zwischen nach außen gerichteten und internen Merkmalen.<br />

Die vertriebsrelevanten Merkmale werden im Folgenden<br />

erläutert und die entsprechenden Implikationen für den<br />

Vertrieb formuliert.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ ExOs zeigen, wie Unternehmen und auch der Vertrieb<br />

zukünftig aufgestellt sein müssen.<br />

■■<br />

Es geht dabei zum einen um die Automatisierung<br />

und Optimierung des einfachen Geschäftes.<br />

■■<br />

Andererseits geht es um die Professionalisierung<br />

des persönlichen Verkaufs für bestimmte Leistungen<br />

und bestimmte Kunden.<br />

Zentrale Basis: Massive Transformation<br />

Purpose (MTP)<br />

Die zentrale Basis des ExO-Konzepts ist ein gewichtiger<br />

Zweck oder ein Hauptziel für das Unternehmen und sein rasantes<br />

Wachstum. Er wird „Massive Transformation Purpose“<br />

(MTP) genannt. „ExOs denken von Grund auf in großen<br />

Dimensionen. Das hat gute Gründe: Wenn ein Unternehmen<br />

klein denkt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass dabei ein großes<br />

Wachstum entsteht“, so die Autoren von „Exponential<br />

Organizations“. Aber das Denken in großen Dimensionen<br />

reicht für einen echten MTP nicht aus. Es geht um eine Leitidee,<br />

die sinnstiftend, motivierend und mitreißend ist. Ein<br />

MTP wird damit attraktiv für ambitionierte Mitarbeiter und<br />

Partner. Größe ist Voraussetzung für Skalierungseffekte.<br />

Implikationen: Eine kraftvolle Vertriebsstrategie sollte<br />

auf einem MTP beruhen. Vertriebsorientierte Unternehmen<br />

wie Würth praktizieren das seit vielen Jahren durch ambitionierte<br />

Wachstumsziele und das Ziel, „Kunden zu begeistern“,<br />

wie Reinhold Würth zu sagen pflegt.<br />

Flexible Ressourcen durch „Staff on Demand”<br />

Seit langem wird propagiert, dass sich Festanstellungen zukünftig<br />

immer mehr auflösen und durch flexible Netzwerke, zum<br />

Beispiel mit Freelancern, ersetzt werden. Damit werden nicht<br />

nur die Organisationen flexibel und skalierbar. Auch die Menschen<br />

müssen sich kontinuierlich weiterentwickeln, um für<br />

neue Aufgaben attraktiv zu bleiben. Damit ist eine fachliche<br />

Agilität nötig, um die Dynamik zu beherrschen. Diese Aspekte<br />

werden durch flexible Arbeitsressourcen in Form von „Staff<br />

on Demand“, also Mitarbeiter bei Bedarf, erreicht. Je größer die<br />

Anzahl der nötigen Mitarbeiter, desto schwieriger wird das Ma-<br />

42 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


© Robert Kneschke/Fotolia<br />

nagement des Netzwerkes. Dann sollten daraus wieder eigene<br />

Mitarbeiter werden.<br />

Implikationen: Werden Unternehmen zukünftig noch eigene<br />

Ressourcen für den Vertrieb benötigen? Im Bereich der<br />

erklärungsbedürftigen Produkte und Dienstleistungen vermutlich<br />

schon. In anderen Bereichen eher nein. Hier werden<br />

E-Commerce-Lösungen und Partner für das C-Kundenmanagement<br />

an Bedeutung gewinnen. Schon heute haben sich<br />

Anbieter für das Outsourcing des Verkaufs erfolgreich etabliert.<br />

Neben der Frage „Own or Buy“ von Vertriebsressourcen<br />

wird es auch darum gehen, wie die verantwortlichen Menschen<br />

ihr Wissen und Können dynamisch weiterentwickeln.<br />

Eine Community managen<br />

ExOs managen eine Gemeinschaft (Community), die aus<br />

dem Kernteam und persönlichen Netzwerken von Nutzern,<br />

Kunden, Alumni und Lieferanten, Mitarbeitenden und Partnern<br />

bestehen. Die Vielfältigkeit dieser Community entspricht<br />

naturgemäß der vielfach geforderten Diversität und<br />

fördert damit Ideen und Kreativität. Diese Gemeinschaft teilt<br />

die Identifikation mit dem MTP, aber auch Werte und Überzeugungen<br />

und hat eine relative physische Nähe. Es bedarf<br />

einer starken Führung, um ein solches Netzwerk zielgerichtet<br />

zu führen. Im Vertrieb geht es dabei zunächst um alle<br />

Mitarbeiter mit originären Vertriebsaufgaben. Aber auch<br />

Marketing und andere Bereiche gehören zukünftig in diese<br />

Gemeinschaft. Dabei sind Plattformen für die Kommunikation<br />

und den Austausch sowie der Bindung an die eigene Organisation<br />

zwingend erforderlich.<br />

Implikationen: Für Organisation und Koordination einer<br />

vertriebsorientierten Gemeinschaft wird gute Führung<br />

immer wichtiger, weil sie eben nicht mehr über Hierarchien<br />

und formale Autorität funktioniert. Zeitgemäße Führung erfolgt<br />

über eine ganze Palette von Führungsstilen und -praktiken,<br />

die je nach Person und Situation souverän eingesetzt<br />

werden müssen. Das gilt nicht nur für die eigentlichen Führungskräfte.<br />

Schon heute sind beispielweise erfolgreiche Key<br />

Account Manager „Dirigenten“ virtueller Teams, ohne Vorgesetzte<br />

im eigentlichen Sinne zu sein. Soziale Medien könnten<br />

hier zukünftig auch eine große Rolle in der Führung spielen.<br />

Man kann deren Entwicklung mögen oder nicht, aber<br />

die Art der Kommunikation wird sehr prägend für das Management<br />

einer solchen Gemeinschaft sein.<br />

„Wir beobachten eine neue Form<br />

von Organisationen, die Werte in<br />

einer Geschwindigkeit schaffen und<br />

skalieren, wie wir sie nie zuvor<br />

gesehen haben.“<br />

Algorithmen nutzen<br />

Die informationstechnische Basis der ExOs sind Algorithmen,<br />

das heißt wiederkehrende Arbeitsabläufe und -schritte,<br />

die sich digitalisieren lassen. Damit lassen sich zum Beispiel<br />

aus Kundenaktionen systematisch Verbesserungen ableiten.<br />

Das gilt für Kunden- und Vertriebsprozesse, aber auch<br />

für Leistungsprozesse. So können im Industriegeschäft durch<br />

maschinelle Abläufe die Bewegungen und Abnutzungen von<br />

Geräten und Maschinen mit Sensoren gemessen und in Daten<br />

umgewandelt werden. Damit lassen sich sowohl Fehler erkennen<br />

und beheben, als auch ganze Geschäftsmodelle (zum Bei-<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

43


SALES & SCIENCE | EXPONENTIELLE ORGANISATIONEN<br />

spiel durch Contracting-Modelle) neu entwickeln. Die Systeme<br />

bleiben dann im Besitz und in der Kontrolle der Hersteller, die<br />

Kunden zahlen nur deren Nutzung.<br />

Implikationen: Unternehmen müssen gezielt eigene Kernkompetenzen<br />

im Erfassen und in der Auswertung von Daten<br />

aufbauen. Informations- und Kommunikationskompetenz<br />

wird für viele lukrative Geschäftsmodelle der Zukunft erfolgskritisch.<br />

Die verfügbaren Datenmuster müssen dann intelligent<br />

genutzt werden, zum Beispiel bei der Produkt- und Leistungsoptimierung,<br />

bei der Optimierung der <strong>Sales</strong> Funnels oder bei<br />

der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Diese Kompetenzen<br />

können nicht eingekauft werden, weil sie den Kern zukünftiger<br />

Geschäftsmodelle ausmachen. Der Vertrieb ist hier gefordert,<br />

die Algorithmen für die eigene Optimierung zu nutzen. Zugleich<br />

gilt es auch, innovative Kunden- und Kommerzialisierungslösungen<br />

zu entwickeln.<br />

Engagement der Kunden fördern und nutzen<br />

ExOs interagieren intensiv mit ihren Kunden. Sie fördern ihr<br />

Engagement und nutzen es wiederum. Was schon lange in der<br />

B2C-Marktbearbeitung – etwa in Form von Gewinnspielen,<br />

Coupons, Bonusprogrammen – realisiert wurde, wird jetzt digitalisiert.<br />

Onlinespiele, Plattformen, auf denen Kunden selbst<br />

Produkte kreieren, Ideen generieren, weiterempfehlen, kommentieren<br />

oder bewerten, spielen eine wichtige Rolle. Sie fördern<br />

die Identifikation der Kunden mit dem Anbieter, sorgen<br />

für Multiplikationseffekte und ermöglichen Feedbacks. Diese<br />

Entwicklungen finden auch verstärkt in der B2B-Welt statt.<br />

Implikationen: Es entstehen neue Möglichkeiten, mit denen<br />

sich Unternehmen systematisch auseinandersetzen sollten.<br />

Natürlich werden heute Likes und Follower gemessen, aber es<br />

geht nicht nur um die Anzahl, sondern auch um die Qualität<br />

der Interaktionen. Dazu werden Ressourcen benötigt. Viele Unternehmen<br />

sehen die sozialen Medien immer noch als Sendeund<br />

weniger als Austauschkanäle. Das Engagement der Kunden<br />

hat aber auch eine gewisse Eigendynamik und ist damit<br />

nicht immer kontrollierbar. Vertrieb und Marketing werden<br />

dieses Engagement daher so gut es geht moderieren müssen.<br />

Nutzerfreundliche Interfaces gestalten<br />

Schnittstellen vom Markt müssen mit den internen Prozessen<br />

verbunden werden. Über nutzerfreundliche Schnittstellen<br />

lassen sich schon heute auch komplexere Projekte durch<br />

Kunden selbst erfassen und automatisiert abwickeln.<br />

Implikationen: Im Bereich des E-Commerce wird es<br />

maßgeblich darauf ankommen, inwieweit die Schnittstellen<br />

für die Kunden nutzerfreundlich sind. Je besser diese gestaltet<br />

sind, desto eher lassen sich daraus lukrative Geschäftsmodelle<br />

entwickeln. Man denke zum Beispiel an die Schnittstellen<br />

der Online-Druckereien, die es dem Kunden erlauben,<br />

hochwertigste Printprodukte selbst zu gestalten und zu beauftragen.<br />

In solchen Geschäftsmodellen wird ein Vertrieb<br />

überflüssig oder er kann sich auf erklärungsbedürftigere<br />

Leistungen für andere Kunden konzentrieren.<br />

Dashboards für ein detailliertes Controlling<br />

Big Data ist nicht der einzige, aber ein Treiber für ein detailliertes<br />

Controlling durch so genannte Dashboards. Noch nie<br />

waren so viele Daten aus verschiedenen Teilen von Geschäftsmodellen<br />

verfügbar. Die verfügbaren Daten helfen, Produkte,<br />

Prozesse und ganze Geschäftsmodelle zu analysieren und<br />

zu optimieren, unter anderem auch den Vertrieb. Durch die<br />

neuen Technologien und das Internet finden auch neue<br />

Kennzahlen Einzug in das Vertriebscontrolling.<br />

Implikationen: Die Forschung hat bereits viele gute Ansätze<br />

für das Vertriebscontrolling entwickelt und geprüft. Trotzdem<br />

verstehen viele Vertriebler und auch die Vertriebsleitung<br />

sich und ihr Fach immer noch als Kunst. Interessanterweise<br />

nutzen heute viele erfolgreiche Online-Anbieter die Erkenntnisse<br />

des professionellen Funnel-Managements besser als viele<br />

Vertriebsorganisationen. Das muss sich ändern. Diese Idee ist<br />

in der frühen Anlage moderner CRM-Konzepte bereits vorgesehen<br />

worden, kommt aber erst heute zur Wirkung.<br />

Durch „Experimentation“ flexibel bleiben<br />

Das schnelle und pragmatische Erstellen von Konzepten, die<br />

vielleicht nur zu 80 Prozent fertig sind und dann bereits implementiert<br />

werden, prägt die heutige Start-up-Szene. Die<br />

Methode des Lean-Start-up, die auch als Beispiel für das<br />

Merkmal „Experimentation“ bei ExOs genannt wird, beruht<br />

auf Annahmen, konkreten Versuchen bei überschaubarem<br />

Risiko und dem kontinuierlichen Anpassen der Konzepte.<br />

Auf diese Weise bleibt das Unternehmen in seinen Methoden<br />

und Ansätzen flexibel und passt sich immer wieder an,<br />

ohne dabei viel Risiko einzugehen. Dieses Merkmal muss mit<br />

einer gewissen Fehlerkultur im Unternehmen einhergehen.<br />

Implikationen: Dieses Prinzip lässt sich gut auf die Einführung<br />

von komplexen Vertriebskonzepten, zum Beispiel<br />

Key Account Management oder Value Selling, übertragen.<br />

Während man früher lange am Konzept, dann an der Implementierung<br />

und dann an einem Review und möglichen Anpassungen<br />

arbeitete, kann „Experimentation“ diesen Prozess<br />

stark verkürzen. Gefragt sind dann schnelle erste Ansätze,<br />

die rasch umgesetzt und kontinuierlich verbessert werden.<br />

44 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


SALES & SCIENCE | EXPONENTIELLE ORGANISATIONEN<br />

„Autonomy“ für selbstgesteuerte Teams<br />

Flexibilität geht mit Freiheitsgraden bei den Beteiligten und<br />

selbstgesteuerten, dezentralen Teams mit dezentraler Führung<br />

einher. Die Erfolge dieser agilen Handlungen vieler Experten<br />

werden genau kontrolliert und damit transparent.<br />

Man geht davon aus, dass diese Form der Arbeit nicht nur<br />

flexibel und erfolgreich ist, sondern von den Menschen auch<br />

als Bereicherung und Motivation wahrgenommen wird.<br />

„Zeitgemäße Führung im Vertrieb<br />

erfolgt über eine ganze Palette von<br />

Führungsstilen und -praktiken, die<br />

je nach Person und Situation<br />

souverän eingesetzt werden müssen.“<br />

Implikationen: Stringente Führung und Messbarkeit der<br />

Beiträge jedes Einzelnen im Vertrieb stehen einer hohen<br />

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gegenüber. Ein<br />

Team wird zukünftig aus internen und externen Spezialisten<br />

zusammengesetzt sein, bei dem sich jeder an seinem Beitrag<br />

messen lassen muss. Das wiederum wird durch die Dashboards<br />

sichergestellt, die für Transparenz aller Aktivitäten<br />

sorgen. Es werden Vertriebsmitarbeiter als Berater mit Abschlussmission<br />

gesucht.<br />

Mit Social (Technologies) zu mehr Produktivität<br />

Trotz der Digitalisierung und der Virtualisierung der Strukturen<br />

bleiben Menschen soziale Wesen. Die Interaktion und<br />

Kommunikation in einem Unternehmen spielen nicht nur für<br />

Stimmung und Motivation eine Rolle, sondern auch (nachweislich)<br />

für die Produktivität. Es geht hier aber nicht nur um die<br />

physische Nähe, sondern auch um die intelligente Nutzung von<br />

Technologie für die Kommunikation. Das wird verständlich,<br />

wenn man sich manche Effekte der Interaktion auf den sozialen<br />

Medien ansieht. Es geht um Emotionen, wenn sich Menschen,<br />

die sich noch nie persönlich gesehen haben, als Freunde<br />

bezeichnen (zum Beispiel auf Facebook).<br />

Implikationen: Für das Vertriebsteam wird es einen attraktiven<br />

Raum geben, der nach den Grundsätzen moderner Büroinfrastruktur<br />

aufgebaut ist, in dem man sich treffen und arbeiten<br />

kann. Physische Nähe ist für eine gute Zusammenarbeit<br />

auch zukünftig schwer zu ersetzen. Das gilt auch in der Zusammenarbeit<br />

mit Kunden. Nähe ist aber nicht mehr in dem Ausmaß<br />

physisch nötig, wie wir das früher gewohnt waren. Viele<br />

Unternehmen planen Büros heute und zukünftig so, dass ein<br />

Arbeitsplatz mehreren Mitarbeitern zur Verfügung steht. Zusätzlich<br />

gibt es flexible Räume und Arbeitsplätze zum einzelnen<br />

und gemeinsamen Arbeiten. Darüber hinaus werden sich<br />

aber Plattformen, die in ihrer Funktion den sozialen Medien<br />

ähneln (zum Beispiel „workplace by facebook“) immer mehr<br />

etablieren. Für die jüngere Generation sind sie längst die zeitgemäße<br />

Form der Kommunikation. Während manche Menschen<br />

sich heute über zu viele E-Mails beklagen, findet produktive<br />

Arbeit in ExOs bereits auf anderen Plattformen statt. Man<br />

muss sich aber auch bewusst sein, dass diese vermeintliche Flexibilisierung<br />

und die Steigerung der Attraktivität von Arbeitswelten<br />

in ExOs einhergeht mit einem sehr transparenten System<br />

der Beiträge einer oder eines jeden Einzelnen. Dieser Kontrollaspekt<br />

wird heute kaum diskutiert, ist aber eine zwingende<br />

Voraussetzung für leistungsfähige Organisationen.<br />

Wann ist ein Unternehmen eine echte ExO?<br />

ExOs funktionieren in vielen Bereichen anders als klassische<br />

Unternehmen. Es ist allerdings nicht ganz trennscharf, wann<br />

ein Unternehmen eine echte ExO ist. Das Konzept beschreibt<br />

die Muster eher als Orientierungspunkte. Klar ist aber, dass<br />

in diesem neuen Unternehmenstypus auch der Vertrieb anders<br />

geführt und organisiert werden muss. Die genannten<br />

Implikationen helfen, das eigene Unternehmen zu überprüfen<br />

und gegebenenfalls über Veränderungen im Sinne einer<br />

ExO zu initiieren.<br />

■<br />

Literatur<br />

Ismail, S., Malone, M.S., van Geest, Y. (2014): Exponential Organizations:<br />

Why new organizations are ten times better, faster, and cheaper<br />

than yours (and what to do about it), Diversion Books<br />

Autor<br />

Prof. Dr. Dirk Zupancicist Partner für nachhaltige<br />

Entwicklung von <strong>Sales</strong> Drive und<br />

Geschäftsführer der DZP Prof. Dr. Dirk Zupancic<br />

Projects GmbH (www.dzp-consulting.com).<br />

E-Mail: dirk.zupancic@dzp-consulting.com<br />

Exponentielle Organisationen<br />

Meffert, J.: Digital@Scale – Unternehmen erfolgreich transformieren,<br />

in: Bruhn, M., Kirchgeorg, M. (Hrsg.): Marketing Weiterdenken, Wiesbaden<br />

<strong>2018</strong>,<br />

www.www.springerprofessional.de/link/15033344<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

45


BRANCHEN & MÄRKTE | TECHNISCHER VERTRIEB<br />

Akademisch ausgebildete<br />

Vertriebsingenieure gesucht!<br />

Während Industriegüter in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Teil rasante<br />

Entwicklungen durchliefen und disruptive Innovationen den globalen Markt<br />

veränderten, mangelt es immer noch an anspruchsvollen Programmen zur<br />

Ausbildung von Vertriebsingenieuren. Mit der Einrichtung von Vertriebsingenieur-<br />

Studiengängen verbessert sich die Lage – langsam.<br />

Nicht nur die Globalisierung der Märkte hat die Anforderungen<br />

an den Technischen Vertrieb nachhaltig verändert.<br />

Auch Digitalisierung, Produktindividualisierung und -komplexität<br />

tragen signifikant dazu bei, dass im Technischen<br />

Vertrieb weit mehr Kompetenzen erforderlich sind als noch<br />

im ausgehenden 20. Jahrhundert. Hinzu kommt: Es fehlt an<br />

Nachwuchs.<br />

Der Industriegütermarkt verändert sich seit dem Beginn<br />

der Industrialisierung. Die Produkte wurden zahlreicher<br />

und technisch anspruchsvoller. Bereits Ende der zwanziger<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts forderte der Ingenieursverband<br />

VDI, dass mit zunehmender Bedeutung der Produktion<br />

von Industriegütern, die Ausbildung zum Verkäufer technischer<br />

Produkte im gleichen Maß profunder werden muss.<br />

Daraus lässt sich auf die heutige Anforderung an diese Verkäufer<br />

schließen: Sie müssen eine ingenieurtechnische Ausbildung<br />

mit entsprechenden Zusatzqualifikationen haben –<br />

oder Vertriebsingenieure sein.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Die steigenden Anforderungen an Vertriebsingenieure<br />

erfordern entsprechend konzipierte Studiengänge.<br />

■■<br />

Ingenieurtechnik, ökonomisches Denken und Handeln,<br />

Marketing und Vertrieb sowie Soft Skills im<br />

internationalen Umfeld müssen in der Ausbildung<br />

von Vertriebsingenieuren gleichzeitig vermittelt<br />

werden.<br />

■■<br />

Die vorhandenen Ausbildungskapazitäten an<br />

Hochschulen reichen nicht aus, den Bedarf an qualifizierten<br />

Vertriebsingenieuren zu decken.<br />

Die gängige Definition des Berufsbildes: „Vertriebsingenieure<br />

(VI) verkaufen technische Produkte von Unternehmen<br />

an Unternehmen. Dabei beraten sie ihre Kunden und<br />

schlagen sowohl technisch als auch ökonomisch realisierbare<br />

Lösungen vor, die für beide Seiten einen möglichst großen<br />

Nutzen ergeben. Dafür müssen sie die Kompetenzfelder der<br />

Ingenieur-, Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften<br />

beherrschen. Mit ihren kommunikativen Fähigkeiten<br />

sind sie in der Lage, Bindeglied zwischen den Kunden und<br />

dem eigenen Unternehmen zu sein. VIs führen Verhandlungen<br />

über technische und kommerzielle Bestandteile der vertraglichen<br />

Vereinbarungen zwischen den Unternehmen.<br />

„Vertriebsingenieure sind Ingenieure<br />

und Kaufleute zugleich.“<br />

Vertriebsingenieure sind folglich Ingenieure und Kaufleute<br />

zugleich. Das Einsatzgebiet von Vertriebsingenieuren erstreckt<br />

sich über alle technologie-orientierten Branchen mit<br />

erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen.“<br />

Aufgaben und Randbedingungen<br />

sind komplexer geworden<br />

Aus dieser Beschreibung lassen sich bereits Kompetenzfelder<br />

ablesen, die sich vereinfacht in den Wissensgebieten Ingenieurtechnik,<br />

Vertrieb und Marketing, Betriebswirtschaft und<br />

Personal Skills wiederfinden. Bevor dies vertieft wird, stellt<br />

sich die Frage, wie groß der Bedarf an Vertriebsingenieuren<br />

ist. Und warum es zunehmend notwendig ist, VIs grundständig<br />

auszubilden.<br />

46 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BRANCHEN & MÄRKTE | TECHNISCHER VERTRIEB<br />

Seit der ersten Forderung des VDI nach Ausbildungsprogrammen<br />

für den Technischen Vertrieb hat der Markt sich<br />

mit zunehmender Geschwindigkeit verändert. In einem globalen<br />

Markt mit stärker werdenden Spielern wie China oder<br />

Südkorea behaupten Industrienationen wie Deutschland ihren<br />

Platz an der Weltspitze fast nur noch durch technologischen<br />

Vorsprung. Auf den zunehmenden Wettbewerb reagieren<br />

Technologie- und Marktführer mit kürzeren Entwicklungszyklen<br />

die kreativere Entwicklungsprozesse und Produktmanagement<br />

methoden erfordern. Dazu gehören<br />

beispielsweise agile Produktentwicklung und agiles Produktmanagement<br />

sowie Design Thinking.<br />

Richtlinien für hochwertige Ausbildung<br />

Diese Methoden rücken zunehmend den Kunden in den Mittelpunkt.<br />

Kundenwünsche und Bedürfnisse wiederum können<br />

nur durch gut ausgebildete Menschen im Technischen<br />

„Die meisten im Technischen<br />

Vertrieb handelnden Menschen<br />

haben eine (Ingenieur-)technische<br />

Ausbildung.“<br />

Vertrieb verstanden und ins Unternehmen transportiert werden.<br />

Daraus ergibt sich als Anforderung an eine Ausbildung<br />

von VIs, dass diese neben der Ingenieurtechnik und der Betriebswirtschaft<br />

auch sehr starke kommunikative Fähigkeiten<br />

mitbringen müssen.<br />

Die meisten im Technischen Vertrieb handelnden Menschen<br />

haben eine (Ingenieur-)technische Ausbildung. Über<br />

„Learning by Doing“ oder durch Seminare erlernen sie nach<br />

und nach kaufmännische Kenntnisse und Verhandlungsmethoden.<br />

Es kann aber Jahre dauern, bis sie alle für einen guten<br />

Technischen Vertrieb notwendigen Fertigkeiten beherrschen<br />

und sicher anwenden können.<br />

Sucht man Trainingsprogramme wie Verhandlungstraining<br />

für Ingenieure, wird man schnell fündig. Der Markt für<br />

Coaching scheint riesig und nicht gesättigt. Selten sind jedoch<br />

geschlossene Programme, die in mehreren Einheiten fachkompetent<br />

und praxisnah VI-Kompetenzen vermitteln. Der<br />

VDI hat in der Fachgruppe „Technischer Vertrieb und Produktmanagement“<br />

eine Richtlinie veröffentlicht, in der Themen<br />

aufgeführt sind, die in Ergänzung zur technischen Ausbildung<br />

die von VIs benötigten kaufmännischen Kenntnisse<br />

aufführt. Ein Lehrgang aus mehreren Modulen, der sich eng<br />

an dieser Richtlinie orientiert, bildet Ingenieure zum VDI-<br />

Vertriebsingenieur aus. Dies ist einer der wenigen umfassenden<br />

und abgeschlossenen Lehrgänge, der sich an die in der<br />

Praxis erforderlichen Bedürfnisse orientiert und zugleich<br />

durch die Anbindung an den VDI den Bezug zur Technik<br />

wahrt.<br />

Praxisnahe Ausbildung mit<br />

hybriden Studiengängen<br />

Ein Vorteil dieser Fortbildungsart ist, dass es auch Quereinsteigern<br />

ermöglicht, sich mit Blick auf den Technischen Vertrieb<br />

kontinuierlich weiterzubilden und so den sich ändernden<br />

Anforderungen gewachsen bleiben. Allerdings müssen<br />

die so ausgebildeten VIs die neu erlernten kaufmännischen<br />

Felder erst in das tägliche Handeln integrieren. Besser ist es,<br />

dies von Beginn der Ausbildung an zu tun.<br />

Betrachtet man die Anforderungen, die an den modernen<br />

technischen Vertrieb gestellt werden und ermittelt daraus die<br />

Tab. 1 Kompetenzfelder von Vertriebsingenieuren (Ausschnitt)<br />

Naturwissenschaft & Technik<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Betriebswirtschaft<br />

Volkswirtschaft<br />

Kommunikationswissenschaften<br />

Ingenieurwissenschaften Marketing Makroökonomik Fremdsprachen Vertragsrecht<br />

Physik, Chemie … Vertrieb Mikroökonomik Körpersprache<br />

Mathematik Konfliktmanagement Technischer Ausdruck<br />

Informatik<br />

Systemtheorie<br />

Quelle: eigene Darstellung, 2015<br />

Verhandlungsmanagement<br />

Kostenrechnung<br />

Jura<br />

Spieltheorie Kaufmännischer Ausdruck Handelsrecht<br />

Verhandlungstechnik<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

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BRANCHEN & MÄRKTE | TECHNISCHER VERTRIEB<br />

Abb. 1 Konzept eines hybriden Studiengangs<br />

Internationales Technisches Vertriebsmanagement<br />

Interkulturelle<br />

Kompetenz<br />

Quelle: HAW Aschaffenburg<br />

Kommunikativ<br />

Vertriebsingenieurwesen<br />

Ökonomie<br />

Ingenieurtechnik<br />

Wissenschaftlich<br />

Konflikt- und<br />

Verhandlungsmanagement<br />

Disziplinen, die eine akademische Ausbildung an Universitäten<br />

und Hochschulen anbieten müsste, erscheint das Unterfangen<br />

zunächst zu komplex, um dies in einem geschlossenen<br />

Studiengang umzusetzen. Einige Fachgebiete sind in<br />

der (unvollständigen) Auflistung in Tabelle 1 zu finden.<br />

Neben den technisch-naturwissenschaftlichen und den<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen treten insbesondere<br />

die Kommunikationswissenschaften in Erscheinung.<br />

Fremdsprachen – an erster Stelle Englisch – sind elementare<br />

Abb. 2 Die vier Säulen der Ausbildung<br />

von Vertriebsingenieuren<br />

t % s % b % p %<br />

Voraussetzungen, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig<br />

zu sein. Hinzu kommen auch die interkulturelle<br />

Kompetenz und die Körpersprache. Verkaufstechniken<br />

sind unter Berücksichtigung nahezu aller Disziplinen fester<br />

Bestandteil der Ausbildung von studierten Vertriebsingenieuren,<br />

denn technische Produkte verkaufen sich heute weder<br />

„Jährlich stehen dem Markt<br />

etwa 800 bis 1.000 neue<br />

Vertriebsingenieure zur Verfügung.“<br />

ausschließlich über die Technik noch über den Preis, sondern<br />

unter dem Aspekt der Nutzenmaximierung für beide Seiten:<br />

Kunden und Lieferanten.<br />

Daraus folgt unmittelbar, dass die Studierenden von Vertriebsingenieurstudiengängen<br />

idealerweise in den Fachvorlesungen<br />

zu einer Disziplin immer den Bezug zu mindestens einer<br />

der anderen genannten erleben. Nur hybrid angelegte Studiengänge<br />

wie zum Beispiel das Konzept der HAW Aschaffenburg<br />

können dies leisten (siehe Abbildung 1). Es gibt in<br />

Deutschland gut 20 Bachelor- und Masterstudiengänge, die Vertriebsingenieure<br />

ausbilden. Jährlich stehen dem Markt dadurch<br />

etwa 800 bis 1.000 neue Vertriebsingenieure zur Verfügung.<br />

Um zu ermitteln, ob dies ausreicht, muss zunächst der jährliche<br />

Bedarf an Vertriebsingenieuren in Deutschland ermittelt<br />

werden. Studien des VDMA und es VDI gehen davon aus,<br />

dass von 100 ausgebildeten Ingenieuren circa 17 zumindest<br />

vertriebsnah arbeiten. Laut statistischem Bundesamt waren<br />

2016 circa 1,1 Millionen Ingenieure in Deutschland berufstätig,<br />

17 Prozent davon sollten also vertriebsnah arbeiten, was<br />

einer Zahl von über 180.000 entspricht. Von den rund 440.000<br />

Studierenden der Ingenieurwissenschaften werden jährlich<br />

etwa 80.000 fertig. Legt man die genannten 17 Prozent zugrunde,<br />

sollten davon 13.700 als Vertriebsingenieure ausgebildet<br />

werden. Diese Zahl wird jedoch in Deutschland weit<br />

verfehlt.<br />

Technische / wissenschaftliche<br />

Kompetenzen<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Wirtschaftliche Kompetenzen<br />

t + s + b + p = 100 %<br />

Quelle: Academic Association of <strong>Sales</strong> Engineering (AASE)<br />

Personal Skills und<br />

internationale Erfahrungen<br />

Akademische Ausbildung erforderlich<br />

2014 wurde die Academic Association of <strong>Sales</strong> Engineering<br />

(AASE) in Aschaffenburg gegründet. Dieser internationale<br />

Zusammenschluss von über 45 Lehrenden der Vertriebsingenieurstudiengänge<br />

Europas befasst sich neben der Forschung<br />

an Methoden für den Technischen Vertrieb unter anderem<br />

auch mit der Ausbildung an Universitäten und Hochschulen.<br />

2017 wurde ein Programm verabschiedet, das die<br />

vier Säulen der Ausbildung (siehe Abbildung 2) mit Mindestanforderungen<br />

verknüpft.<br />

48 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BRANCHEN & MÄRKTE | TECHNISCHER VERTRIEB<br />

Tab. 2 Minimale, durchschnittliche und maximale Anteile je Kompetenzfeld<br />

in Vertriebsingenieur-Studiengängen (Bachelor)<br />

Kompetenzfeld Min Durchschnitt Max<br />

Wissenschaft & Technik 29,0 % 40,5 % 59,0 %<br />

Vertrieb & Marketing 15,0 % 24,7 % 42,9 %<br />

Business & Management 10,5 % 20,9 % 33,8 %<br />

Personal Skills 4,3 % 13,9 % 29,5 %<br />

Quelle: AASE Studie<br />

Die AASE veröffentlichte eine Studie, in der die Anteile<br />

der Kompetenzfelder aller identifizierten Vertriebsingenieurstudiengänge<br />

erfasst und ausgewertet wurden. Auf Basis der<br />

Studie hat die Organisation eine Roadmap für die Ausbildung<br />

von Vertriebsingenieuren beschlossen, die für einen<br />

derartigen Studiengang die minimalen Anteile zugrunde legt<br />

(siehe Tabelle 2). Damit liegt eine Orientierungshilfe für<br />

Hochschulen und Universitäten vor, falls sie neue Vertriebsingenieur-Studiengänge<br />

konzipieren wollen.<br />

Schnellere Entwicklungszyklen<br />

Aus dem internationalen Wettbewerb resultieren auch<br />

schnellere Entwicklungszyklen von Produkten mit steigender<br />

Komplexität. Die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden<br />

zu verstehen, auch und insbesondere im internationalen<br />

Kontext, ist eine Aufgabe, die am besten durch grundständig<br />

ausgebildete Vertriebsingenieure gelöst werden kann. Die<br />

Zahl der Studiengänge, die dies ermöglichen, ist in den letzten<br />

zwanzig Jahren gestiegen. Die Lücke zwischen Bedarf an<br />

Vertriebsingenieuren und Absolventen ist kleiner geworden.<br />

Es besteht dennoch dringender Handlungsbedarf, diese weiter<br />

mit kompetenten, international ausgerichteten Vertriebsingenieuren<br />

zu schließen.<br />

■<br />

Literatur<br />

Mathieu J. et. al. (1963): Der Ingenieur im industriellen Vertrieb, Forschungsberichte<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen No. 1225, Heidelberg<br />

VDI Richtlinie 4501, Berlin<br />

VDMA (2016): Ingenieure im Maschinen und Anlagenbau, Ergebnisse<br />

der VDMA-Ingenieurerhebung 2016, Frankfurt<br />

Reunanen, Tero et. al. (<strong>2018</strong>): On the Basis of the <strong>Sales</strong> Engineering<br />

Competences and Education, AHFE International 2017, Cham/<br />

Schweiz<br />

Schneider-Störmann, L. (2015): Technische Produkte verkaufen mit<br />

System, München<br />

Röhr, T. (<strong>2018</strong>): Academic Association of <strong>Sales</strong> Engineering Annual<br />

Conference <strong>2018</strong>, Waldenburg<br />

Griffin, A., Hauser, John R. (1993): The Voice of the Customer, Marketing<br />

Science, 12, 1<br />

Kano, N. (1984): Attractive Quality and Must-be Quality, The Journal<br />

of the Japanese Society for Quality Control; 14, 2<br />

Akao, Y. (1972): New Product Development and Quality Assurance<br />

– Quality Deployment System, Standardization and Quality Control,<br />

25, 4<br />

Autor<br />

Prof. Dr.-Ing. Ludger Schneider-Störmann<br />

leitet den Vertriebsingenieurstudiengang an der<br />

Hochschule Aschaffenburg (www.h-ab.de/itv),<br />

wo er unter anderem Ingenieurwissenschaften<br />

sowie Konflikt- und Verhandlungsmanagement<br />

lehrt. Er ist Gründungspräsident der AASE und<br />

ehrenamtlich im VDI engagiert.<br />

E-Mail: Ludger.Schneider-Stoermann@h-ab.de<br />

Vertriebsingenieur<br />

Böttcher, G.: „Analoges und digitales Training sinnvoll kombinieren“,<br />

in: <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong> Nr. 5, Wiesbaden <strong>2018</strong>,<br />

www.springerprofessional.de/link/15730068<br />

Rentzsch, H.-P.: Kümmern Sie sich um die Zufriedenheit Ihrer Kunden,<br />

in: Rentzsch, H.-P.: Kundenorientiert verkaufen im Technischen<br />

Vertrieb, Wiesbaden 2008,<br />

www.springerprofessional.de/link/4587158<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

49


BRANCHEN & MÄRKTE | Interview<br />

„Produktexperte mit<br />

empathischem Dienstleister-Gen“<br />

Vertriebsingenieure erwartet im technischen Vertrieb ein anspruchsvolles<br />

Tätigkeitsfeld. Doch sind die hochspezialisierten Techniker auch den<br />

vertrieblichen Anforderungen gewachsen? Thomas Conrad, unter anderem<br />

Vorsitzender des Fachbereichs „Technischer Vertrieb und Produktmanagement“<br />

im VDI, über die besonderen Herausforderungen und Perspektiven im Verkauf<br />

komplexer technischer Produkte und Leistungen.<br />

<strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>: Technischer Vertrieb bedeutet in der<br />

Regel, sehr erklärungsbedürftige und komplexe Produkte zu<br />

verkaufen. Wo sehen Sie dabei die größte Herausforderung?<br />

Thomas Conrad: Die größte Herausforderung liegt für mich<br />

darin zu verstehen, was der Kunde wirklich braucht und<br />

möchte. Es geht dabei nicht nur darum, die technischen<br />

Anforderungen zu verstehen, sondern auch die – oft nicht<br />

ausgesprochenen – persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen<br />

der Ansprechpartner und speziell des Entscheiders<br />

zu identifizieren. Das ist nicht durch Digitalisierung, Industrie<br />

4.0 und allem, was derzeit an Gespenstern durch die<br />

Republik geistert, zu ersetzen. Dafür braucht es den direkten<br />

und persönlichen Kontakt – je erklärungsbedürftiger,<br />

desto mehr. Der Mensch im Vertrieb ist in speziellen Projektsituationen<br />

einfach aufgrund seines Gespürs auch heute<br />

nicht ersetzbar.<br />

Und wie sieht es mit Chatbots und Avataren aus, die immer<br />

„menschlichere“ Eigenschaften bekommen? Sehen Sie die<br />

Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz nicht als Bedrohung<br />

an, die den Menschen im Vertrieb früher oder später<br />

ersetzen könnte?<br />

Sicher ist der eine oder andere Kaufprozess durch künstliche<br />

Intelligenz abbildbar. Es ist aber auch eine Eigenart des Menschen,<br />

dass er gerne unter seinesgleichen ist. Bei wirklich<br />

komplexen Dingen wird der Mensch im Vertrieb immer eine<br />

Rolle spielen. Er wird daher in wesentlichen Bereichen nicht<br />

zu ersetzen sein. Der Vertriebler muss jedoch umdenken. In<br />

diesem Zusammenhang wird eine gute Ausbildung im Vertrieb<br />

immer wichtiger, auch um einen Gegenpart zur künstlichen<br />

Intelligenz beziehungsweise eine sinnvolle Ergänzung<br />

dazu darstellen zu können.<br />

Kosten, Qualität und Preise der Produkte, Service, Knowhow<br />

der Mitarbeiter, Innovationsfähigkeit des Unternehmens:<br />

Welche Bedeutung haben diese Faktoren nach Ihrer<br />

Erfahrung aus Sicht des Kunden von heute?<br />

Alle diese Faktoren haben nach wie vor einen hohen Stellenwert<br />

im B2B. Die Prioritäten verschieben sich natürlich je<br />

nach Bedarf des Kunden, aber grundsätzlich können Sie auf<br />

nichts davon verzichten. Auch hier ist es wichtig, dass die<br />

richtigen Prioritäten vom Vertriebsingenieur erkannt werden.<br />

Aber ganz ehrlich: Die genannten Faktoren sind heute im<br />

Wettbewerb allesamt auf einem sehr hohen Niveau zu erfüllen.<br />

Der Vertriebsingenieur muss natürlich je nach Situation<br />

den einen oder anderen Faktor prominent hervorheben. Aber<br />

keinen davon würde ich als unbedeutend einstufen.<br />

Was würden Sie einem jungen Vertriebsingenieur raten, den<br />

es in den technischen Vertrieb zieht?<br />

Er muss zuallererst Lust auf eine enge Zusammenarbeit mit<br />

Menschen haben ...<br />

Sind im technischen Vertrieb die „Verkäuferaspekte“ wichtiger<br />

als die technischen, die „Ingenieursaspekte“?<br />

Definitiv. Wir gehen ja mittlerweile davon aus, dass alle, die<br />

im direkten Kundenkontakt sind, auf die eine oder andere<br />

Weise im Vertrieb tätig sind. Der Verkäufer ist der klassische<br />

50 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Thomas Conrad<br />

ist seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der Firma Karl<br />

Schumacher GmbH in Bochum. Der Diplom-Ingenieur hat bei<br />

verschiedenen Unternehmen in den Funktionen Vertriebsingenieur,<br />

Key Account Manager, Vertriebs- und Bereichsleiter die<br />

verschiedensten Fassetten des Vertriebs und des Aufbaus neuer<br />

Geschäftsfelder im Konzernumfeld kennengelernt. Er ist Vorsitzender<br />

des Fachbereichs „Technischer Vertrieb und Produktmanagement<br />

(FB-TVPM)“ im VDI und stellvertretender Vorsitzender<br />

des Beirats der VDI Gesellschaft „Produkt- und Prozessmanagement“.<br />

Zudem leitet er den Fachausschuss „<strong>Sales</strong> & Marketing“<br />

im FB-TCPM. Darüber hinaus ist er Dozent bei verschiedenen<br />

Organisationen, unter anderem im Zertifikatskurs „Vertriebsingenieur<br />

VDI“ bei der Akademie der Ruhr-Universität Bochum.<br />

Er hält Vorträge rund um die Themen Vertrieb/Marketing,<br />

Produktmanagement, Unternehmensführung und Selbstmanagement/Burn-Out-Prophylaxe<br />

und erarbeitet spezifische<br />

Inhouse-Seminare zu diesen Themen.<br />

E-Mail: conrad@schumacher-bochum.de<br />

© Karl Schumacher GmbH<br />

Vertriebsmitarbeiter. Aber auch ein Projektleiter, der einen<br />

Kundenauftrag abwickelt, oder ein Serviceingenieur sind im<br />

Vertrieb tätig. Sie schaffen die Basis für enge und belastbare<br />

Kunden-Lieferanten-Beziehungen. Überall da, wo ich in<br />

Kontakt mit einem Kunden trete, mache ich Vertrieb. Natürlich<br />

sind gewisse Prozesse automatisierbar, aber irgendwo<br />

werden die Entscheidungen getroffen. Und die werden zwischen<br />

Menschen getroffen.<br />

Über welche Fähigkeiten und Kompetenzen sollte ein junger<br />

Vertriebsingenieur außerdem verfügen?<br />

Er muss – speziell als junger Ingenieur – auch gut mit Niederlagen<br />

umgehen können. Denn dass wir teilweise in einzelnen<br />

Branchen und Bereichen fast wieder von einem Verkäufermarkt<br />

sprechen können, ist mit hundertprozentiger<br />

Sicherheit nur temporär. Danach beginnt wieder das Kämpfen<br />

um den Kunden und den Auftrag. Hier gibt es keine zweiten<br />

und dritten Plätze. Den Auftrag gewinnt nur einer, die<br />

anderen Anbieter haben dann bei diesem Projekt verloren,<br />

und das kommt leider öfter vor, als es den meisten lieb ist.<br />

Dies hat nichts mit Bangemachen zu tun. Es ist Vertriebsalltag<br />

und ein guter Vertriebler nimmt dies als Motivation<br />

und Herausforderung und wird ständig besser – Profi eben.<br />

Ist ein guter Vertriebsingenieur eher ein kompetenter Produktexperte<br />

oder sollte er sich besser als Dienstleister definieren?<br />

Definitiv beides. Ein wenig kommt es auch auf die jeweilige<br />

Branche und die dort vorherrschenden Kaufprozesse an.<br />

Aber im Prinzip muss er ein kompetenter Produktexperte<br />

mit empathischem „Dienstleister-Gen“ sein. Wobei hier die<br />

Dienstleistung nicht im Sinne von widerspruchslosem Dienen<br />

zu verstehen ist. Die meisten Kunden-Lieferanten-Beziehungen<br />

im B2B basieren heute auf verlässlichen Partnerschaften<br />

auf Augenhöhe. Wir legen allerdings bei Ingenieuren<br />

meistens Wert auf eine extrem hohe Produktqualifikation.<br />

Das Problem, jemanden mit extrem hoher Sozialkompetenz<br />

und erschreckend schlechter Produktkompetenz zu haben,<br />

existiert im technischen Vertrieb eigentlich nicht mehr. Mit<br />

dem Ergebnis, dass wir vielfach Produktexperten mit einer<br />

ausgeprägten technischen Kompetenz haben, die aber das<br />

Handwerkszeug des Vertriebes offenbar nie gelernt haben<br />

oder aufgrund ihrer mangelnden Sozialkompetenz eigentlich<br />

nicht für den Vertrieb geeignet sind.<br />

Ist die Ursache dafür darin zu suchen, dass die Unternehmen<br />

möglicherweise schon beim Recruiting die falschen Prioritäten<br />

setzen?<br />

Da gibt es sicherlich mehrere Aspekte. Der häufigste ist leider,<br />

dass der Markt wenig gut ausgebildete und talentierte<br />

Vertriebsingenieure hergibt. Ein weiterer Aspekt ist dann die<br />

fehlende eigene Vertriebserfahrung der Personalentscheider<br />

und damit die fehlende Kenntnis der entscheidenden Erfolgsfaktoren<br />

im Vertriebsalltag. Sie legen ihren Fokus dann automatisch<br />

auf die Fachkompetenz oder gar auf ganz spezifische<br />

Erfahrungen der Kandidaten. Das kann funktionieren, muss<br />

aber im komplexen Vertriebsalltag mit stetigem Wandel und<br />

wachsenden Ansprüchen nicht unbedingt. Und schließlich<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

51


BRANCHEN & MÄRKTE | Interview<br />

können wir einen Bewerber in der Regel nicht in einer Realsituation<br />

wahrnehmen, sondern nur in der Bewerbungssituation.<br />

Es ist also nicht einfach herauszufinden, ob ein Vertriebsingenieur<br />

für den harten Vertriebsalltag wirklich geeignet<br />

ist. Es gilt leider immer noch die Faustformel: Man muss<br />

fünf Vertriebler einstellen, um einen guten zu bekommen.<br />

Könnten Sie die besondere Rolle des Ingenieurs im Vertrieb<br />

in einem Satz beschreiben?<br />

Der Ingenieur im Vertrieb ist der Lösungsgarant und der<br />

Beziehungsanker für den Kunden.<br />

Und wie setzt er das in der Vertriebspraxis um? Worauf<br />

kommt es in Verhandlungen mit dem Kunden vor allem an?<br />

Auf Zuhören können! Und darauf, echte individuelle Problemlösungen<br />

zu präsentieren. Das ist fast schon banal, aber<br />

wir haben ganz selten die Situation, dass ein Vertriebsingenieur<br />

zuhört. Damit meine ich nicht, dass er mal nichts sagt.<br />

Ich meine damit, dass er hört, was die wirklichen Bedürfnisse<br />

des Kunden sind, diese Bedürfnisse hinterfragt, sich<br />

absichert, ob er wirklich verstanden hat, was der Kunde<br />

braucht – und ihm dann eine passende Lösung anbietet.<br />

„Die meisten Kunden-Lieferanten-<br />

Beziehungen im B2B basieren auf<br />

verlässlichen Partnerschaften auf<br />

Augenhöhe.“<br />

Wie schafft man sich am ehesten einen Wettbewerbsvorteil?<br />

Verkäufer sind heute bei komplexen Kaufprozessen selten<br />

Einzelkämpfer. Im B2B hat man es in der Regel mit einem<br />

Buying Center zu tun. Dagegen steht das Selling Center des<br />

Anbieters, das je nach Prozessfortschritt und geforderten<br />

Kompetenzen individuell zusammengestellt wird. Den Wettbewerbsvorteil<br />

generieren sie somit über eine perfekte und<br />

geschmeidige Teamleistung, die das Problem des Kunden<br />

treffend löst. Manchmal steht dabei der Preis im Vordergrund,<br />

oft aber ein innovativer Lösungsansatz, der dem Kunden<br />

ein Alleinstellungsmerkmal beschert.<br />

Sie sind auch als Dozent tätig. Mit welchem Hintergrund?<br />

Der Fachbereich „Technischer Vertrieb und Produktmanagement“<br />

des VDI hat sich vor etlichen Jahren intensiv mit dem<br />

idealen Kompetenzprofil eines Vertriebsingenieurs auseinandergesetzt.<br />

Erarbeitet wurde daraufhin die VDI-Richtline<br />

4501 „Ausbildung zum Vertriebsingenieur“. Auf dieser Basis<br />

haben zwischenzeitlich europaweit fast 20 Hochschulen und<br />

Universitäten einen passenden Studiengang akkreditiert. Für<br />

die berufsbegleitende Ausbildung von Ingenieuren hat der<br />

VDI den Zertifikatskurs „Vertriebsingenieur VDI“ entwickelt,<br />

der heute über die Akademie der Ruhruniversität<br />

Bochum (RUB) angeboten wird. Hintergrund des Angebots<br />

ist die nüchterne Erkenntnis, dass dem Vertrieb noch immer<br />

ein eher negativer Ruf nachhängt – und auch, dass viele<br />

exzellent ausgebildete Ingenieure leider immer noch glauben:<br />

„Wer die Technik versteht, der kann auch verkaufen.“<br />

Auf welche Ausbildungsinhalte legen Sie besonderen Wert?<br />

Inhaltlich lehrt der Kurs in sechs Modulen das komplette<br />

notwendige Handwerkzeug für erfolgshungrige Vertriebsingenieure:<br />

industrielles Marketing, Produkt- und Leistungsprogramm,<br />

Marktbearbeitung, Vertriebssteuerung, Angebotsbearbeitung<br />

und natürlich Verkaufstechnik. Alles in<br />

allem sind die Teilnehmer damit aufgrund der hohen und<br />

breiten Stoffdichte nach dem Abschluss bestens gerüstet für<br />

den Wettbewerb und für eine erfolgreiche Karriere im Vertrieb.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten Kriterien einer funktionierenden<br />

Kunden-Lieferanten-Beziehung?<br />

Das wichtigste Kriterium ist Vertrauen. Ganz schlicht bedeutet<br />

dies, dass der Kunde nach seiner Bestellung darauf vertrauen<br />

kann, dass die Lösung sicher und zuverlässig funktioniert<br />

und die Termine pünktlich eingehalten werden. Klingt<br />

leicht und selbstverständlich, ist es aber nicht! Gute Beziehungen<br />

basieren aber genau auf diesem Prinzip. Der Kunde<br />

weiß dann auch, dass er mit jedem Lieferantenwechsel erst<br />

einmal ein Risiko eingehen wird. Oft gibt es in der Praxis<br />

Beziehungen, die nur aufrecht gehalten werden, weil der<br />

Kunde noch keine Alternative gefunden hat. Wenn aber ein<br />

gut ausgebildeter „Vertriebsingenieur VDI“ des Wettbewerbs<br />

vorbeikommt, identifiziert er schnell genau diese „Beziehungskrise“<br />

und nutzt seine Chance.<br />

Und wie sieht eine funktionierende Kundenorientierung im<br />

technischen Vertrieb aus?<br />

Es geht darum zu verstehen, dass es hier um eine permanente<br />

Interaktion geht, dass dieses Vertrauen erhalten werden<br />

muss. Kundenorientierung bedeutet letztlich, dieses Prinzip<br />

verinnerlicht zu haben – und dass die Kunden-Lieferanten-<br />

Beziehung mit höchster Zuverlässigkeit und kreativer<br />

Lösungskompetenz als selbstverständliches Unternehmensziel<br />

im Vertrieb zu etablieren ist.<br />

Im technischen Vertrieb kommt es in der Regel mehr auf<br />

Problemlösungskompetenz als auf die Produkte an. Wie<br />

52 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BRANCHEN & MÄRKTE | Interview<br />

holen Sie den Kunden ins Boot, um gemeinsam die Grundlage<br />

für kundenindividuelle Lösungen zu schaffen?<br />

Es gibt dafür keinen Leitfaden – es kommt auf das Talent<br />

eines guten Vertriebsingenieurs an, eine kreative, lösungsorientierte<br />

Atmosphäre zu schaffen. Auch hier sind Vertrauen<br />

und die persönliche Kompetenz die ausschlaggebenden<br />

Faktoren. Schlechte Vertriebler präsentieren nach der<br />

Problembeschreibung des Kunden direkt ihre Produkte und<br />

versuchen, dem Kunden dann die Vorteile des ausgewählten<br />

Produkts zu verkaufen. Die Besten unter den Schlechten<br />

hören erst gar nicht zu und präsentieren völlig unspezifisch<br />

ihr gesamtes Portfolio – natürlich immer mit den eingetrichterten<br />

einmaligen Eigenschaften. Das nervt – nur sagt es der<br />

gut gebildete und gut erzogene Kunde nicht. Der Verkäufer<br />

muss nicht in erster Linie eine besonders enge persönliche<br />

Bindung zum Kunden aufbauen, sondern Vertrauen in die<br />

Leistungsfähigkeit seines Unternehmens erzeugen. Der<br />

Kunde muss ihm zutrauen, seine Probleme zuverlässig gelöst<br />

zu bekommen. Der Vertriebler, der das versteht, kann eine<br />

Atmosphäre erzeugen, in der er sich sehr früh einen Wettbewerbsvorteil<br />

aufbauen kann.<br />

Sie sind beim VDI unter anderem Vorsitzender des Fachbereichs<br />

„Technischer Vertrieb und Produktmanagement“. Ein<br />

Ziel dieses Gremiums ist die Ausarbeitung von Leitlinien für<br />

den Ingenieur im Vertrieb. Warum ist das notwendig?<br />

Nun, verkaufen ist die vornehmste Pflicht eines jeden Unternehmens<br />

in der freien Wirtschaft. Nur wenn Kunden kaufen,<br />

kann ein Unternehmen überleben und wachsen. Der Kunde<br />

ist nicht lästig – als zufriedener Kunde ist er für das Unternehmen<br />

essenziell, als unzufriedener dagegen brandgefährlich!<br />

Aktuelle Zahlen besagen, dass circa 50 Prozent der abgehenden<br />

Ingenieure im direkten Kundenkontakt eingesetzt<br />

werden. Für alle Ingenieure ist es auf der rein technischen<br />

Seite selbstverständlich, sich an Regelwerken zu orientieren<br />

und vor einer technischen Auslegung Basisdaten und Basiswissen<br />

zu sammeln und zu lernen. Warum nicht auch beim<br />

Verkaufswissen? Vertrieb ist spannend und hoch anspruchsvoll<br />

– wenn man es will und kann. Wir wollen unseren vertriebsaffinen<br />

Ingenieuren wertvolle Informationen zur Verfügung<br />

stellen und aufbereiten, damit sie mit den Aufgaben<br />

im Vertrieb erfolgreich zurechtkommen. Dazu erarbeiten wir<br />

mit Experten aus der Praxis spezifische Orientierungshilfen<br />

und Ansätze rund um die Themen <strong>Sales</strong> & Marketing, Productmanagement,<br />

After <strong>Sales</strong> Services, Technical Documentation<br />

und Profile <strong>Sales</strong> Engineer. Zu diesen Themen gibt es<br />

jeweils einen sogenannten Fachausschuss, der aktuelle und<br />

wichtige Themen bearbeitet und zur Kommunikation aufbereitet.<br />

Auch Vertrieb will und muss gelernt sein.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie darüber hinaus im Fachbereich?<br />

Natürlich wollen wir Begeisterung für einen der spannendsten,<br />

abwechslungsreichsten und anspruchsvollsten Jobs im<br />

technischen Umfeld entfachen. Und wir wollen der erste<br />

Ansprechpartner für alle im technischen Vertrieb sein, die im<br />

Kundenkontakt stehen. Nach unserer Erkenntnis möchten die<br />

meisten, die einmal im Vertrieb und im direkten Kontakt zu<br />

Kunden waren, dies nicht mehr missen. Eine exzellente und<br />

adäquate Ausbildung natürlich vorausgesetzt. Darüber hinaus<br />

pflegen wir ein exzellent besetztes Netzwerk aus Vertriebsprofis<br />

und Produktmanagern, über das man schnell an umfangreiche<br />

und aktuelle Informationen gelangt. Unser Fachbereich<br />

ist im VDI quasi ein „Muss“ für alle Ingenieure, die ihre Kunden<br />

als das verstehen, was sie sind: ihre Existenzgrundlage.<br />

„Natürlich wollen wir Begeisterung.<br />

für einen der spannendsten,<br />

abwechslungsreichsten und<br />

anspruchsvollsten Jobs entfachen.“<br />

Würden Sie zum Abschluss eine Prognose wagen, wie die<br />

Zukunft des technischen Vertriebs im Zeitalter der Digitalisierung<br />

aussieht?<br />

Es wird sicher eine sehr spannende Zukunft für den qualifizierten<br />

Vertriebsingenieur geben, aber die Tätigkeit im technischen<br />

Vertrieb wird sich auch teilweise dramatisch verändern.<br />

In welche Richtung?<br />

Eindeutig in Richtung Service. Eine große Rolle wird auch<br />

in Zukunft das Vertrauens- und Betreuungsthema spielen.<br />

Vertrieb findet entlang der Produktlebenszyklusphasen bei<br />

den Kunden statt. Hier sind wechselnde Kompetenzen<br />

gefragt. Es wird dennoch sicher auch eine Verschiebung der<br />

Tätigkeiten geben, die andere Aktionen oder Interaktionen<br />

erforderlich machen. Aber die Interaktion zwischen Menschen<br />

als solches halte ich nach wie vor für einen Schlüssel.<br />

Ich glaube, dass ich mit einem echten klassischen Vertrieb,<br />

der dann allerdings zeitgemäß aufgestellt sein muss, einen<br />

Wettbewerbsvorteil gegenüber denen haben werde, die nur<br />

digitalisiert operieren und mit immer mehr künstlicher<br />

Intelligenz den Vertrieb anpacken.<br />

■<br />

Das Interview führte Gabi Böttcher.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

53


BRANCHEN & MÄRKTE | 22. CDH-VERTRIEBSBAROMETER<br />

Es brummt noch – aber leiser<br />

Im 22. Online-Vertriebsbarometer im Sommer <strong>2018</strong> beurteilte der seit über sechs<br />

Jahren höchste Anteil der teilnehmenden CDH-Mitgliedsbetriebe die eigene<br />

aktuelle Geschäftslage und die ihrer Branche als sehr gut. Gleichzeitig stieg aber<br />

auch der Anteil schlechter Beurteilungen.<br />

In erster Linie stieg der Anteil der befriedigenden Beurteilungen<br />

zu Lasten der guten Beurteilungen. Zwar beurteilten jetzt<br />

sage und schreibe 17,3 Prozent der Teilnehmer (nach 16,9 Prozent<br />

im Frühjahr) ihre eigene aktuelle Geschäftslage und 18,6<br />

(Frühjahr: 18,7 Prozent) Prozent die Lage ihrer Branche als<br />

sehr gut. Mit gut bewerteten aber nur noch 43,0 (50,9) Prozent<br />

der Teilnehmer ihre eigene Geschäftslage und 43,3 (49,7) Prozent<br />

die Lage ihrer Branche. Gleichzeitig stieg auch der Anteil<br />

der schlechten Beurteilungen der eigenen Situation von 6,3 auf<br />

7,9 Prozent und der Branchenlage von 4,2 auf 5,5 Prozent. Mit<br />

31,8 Prozent entfiel daher jetzt ein knappes Drittel auf die befriedigende<br />

Beurteilung der Geschäftslage. Deren Anteil lag,<br />

bezogen auf die Branche, mit 32,5 Prozent etwas höher. In der<br />

vorangegangenen Frühjahrserhebung lagen die Anteile der befriedigenden<br />

Beurteilungen noch bei 25,9 (eigene Geschäftslage)<br />

bzw. 27,4 (Branchenlage) Prozent. Die Beurteilungen der<br />

Geschäftslage ihrer jeweiligen Branchen korrespondierten<br />

weitgehend mit denen der eigenen Geschäftslage.<br />

Vorsichtiger Optimismus<br />

Vor allem hinsichtlich der kurzfristigen und in geringem<br />

Maße auch hinsichtlich der langfristigen Aussichten ist der<br />

im letzten Frühjahr noch deutlich gestiegene Optimismus<br />

ein wenig verhaltener ausgefallen. Auch die Unsicherheit hat<br />

spür- und messbar zugenommen, was an dem gestiegenen<br />

Anteil der Teilnehmer, die sich eine Beurteilung der kurzfristigen<br />

und vor allem der langfristigen Aussichten nicht zutrauten,<br />

abzulesen ist.<br />

Kurzfristig eher bessere Erwartungen hatten in der Sommererhebung<br />

16,0 Prozent der Teilnehmer, nachdem sich im<br />

Frühjahr noch 20,8 Prozent derart optimistisch gezeigt hatten.<br />

Als etwa unverändert beurteilten 68,0 Prozent der Teilnehmer<br />

die kurzfristigen Geschäftsaussichten gegenüber<br />

65,0 Prozent im Frühjahr. Der Anteil derjenigen, die kurzfristig<br />

einen eher schlechteren Geschäftsverlauf erwarteten,<br />

erhöhte sich nur leicht, von 12,1 Prozent im Frühjahr auf jetzt<br />

12,6 Prozent. Von 2,1 Prozent auf 3,4 Prozent deutlich gestie-<br />

Abb. Geschäftslage und Perspektiven<br />

Die Geschäftslage der Handelsvertretungen<br />

im Sommer <strong>2018</strong> in %<br />

Beurteilung der Geschäftslage<br />

und der Branchenlage in %<br />

Die Perspektiven der<br />

Handelsvertretungen in %<br />

schlecht 7,9<br />

befriedigend<br />

31,8<br />

gut 43,0<br />

sehr gut<br />

17,3<br />

EG: eigene Geschäftslage<br />

BL: Branchenlage<br />

17,3 EG<br />

18,6 BL<br />

43,0 EG<br />

43,3 BL<br />

31,8 EG<br />

32,5 BL<br />

7,9 EG<br />

5,5 BL<br />

16,0 eher besser<br />

68,0<br />

etwa unverändert<br />

12,6 eher schlechter<br />

3,4 nicht beurteilbar<br />

27,6 eher besser<br />

34,5 etwa unverändert<br />

26,1 eher schlechter<br />

11,8 nicht beurteilbar<br />

Quelle: CDH<br />

sehr gut gut befriedigend schlecht kurzfristig in % langfristig in %<br />

54 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


BRANCHEN & MÄRKTE | 22. CDH-VERTRIEBSBAROMETER<br />

gen ist dagegen der Anteil der Antwortverweigerer, die sich<br />

keine Angabe zutrauten.<br />

Langfristige Erwartungen nahezu unverändert<br />

Kaum anders als in der vergangenen Frühjahrsumfrage wurden<br />

die langfristigen Geschäftserwartungen beurteilt. Der<br />

Anteil der Teilnehmer mit optimistischen langfristigen Erwartungen<br />

blieb jedoch deutlich höher als bei den kurzfristigen<br />

Perspektiven. Eher bessere langfristige Aussichten sahen<br />

27,6 Prozent nach zuletzt 27,8 Prozent der Teilnehmer.<br />

Andererseits blieb der Anteil derjenigen, die ihre langfristigen<br />

Geschäftsaussichten eher schlechter beurteilten, mit 26,1<br />

Prozent der Teilnehmer nach 25,7 Prozent auf einem vergleichsweise<br />

hohen Niveau. Etwa unveränderte langfristige<br />

Perspektiven sah ein von 38,1 Prozent auf 34,5 Prozent spürbar<br />

geringerer Anteil der Befragten. Hinsichtlich der langfristigen<br />

Geschäftsaussichten herrscht aber, verglichen mit<br />

den kurzfristigen Erwartungen, logischerweise immer eine<br />

größere Unsicherheit. Das zeigte sich auch in dem von 8,5<br />

auf 11,8 Prozent angestiegenen Anteil der Teilnehmer, die<br />

sich keine langfristige Lagebeurteilung zutrauten.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse<br />

■<br />

■ Eine deutliche, aber spürbar geschrumpfte Mehrheit<br />

der Teilnehmerbetriebe beurteilte ihre eigene<br />

aktuelle Geschäftslage und die Lage ihrer Branche<br />

als gut oder sehr gut.<br />

■■Kurzfristig erwartete die große Mehrheit der Befragten<br />

keine größeren Änderungen. Der Anteil der<br />

Teilnehmer mit positiven kurzfristigen Erwartungen<br />

war aber größer als der Anteil der Pessimisten.<br />

■■Die langfristigen Perspektiven beurteilte erneut<br />

ein etwas größerer Anteil der Teilnehmer optimistisch<br />

als der Anteil derjenigen, die eine Verschlechterung<br />

erwarteten. Einer von etwa 8,5 Befragten<br />

traute sich aber keine langfristige Beurteilung zu.<br />

■■Der vermittelte Warenumsatz entwickelte sich im ersten<br />

Quartal <strong>2018</strong> zwar erneut positiv, aber in deutlich<br />

geringerem Maße als im letzten Quartal 2017.<br />

Vermittelter Warenumsatz: Licht und Schatten<br />

In jedem Vertriebsbarometer wird auch die Entwicklung des<br />

vermittelten Warenumsatzes im jeweiligen Vor- bzw. Vorvorquartal<br />

erhoben. Erfreulicherweise konnten im ersten<br />

Quartal <strong>2018</strong> mit 54,6 Prozent (in den Quartalen davor 62,5<br />

bzw. 54,9 Prozent) der beteiligten Handelsvertreterbetriebe<br />

ihren vermittelten Warenumsatz steigern. Ein nicht unerheblicher<br />

Anteil von 18,6 Prozent, nach 17,2 bzw. 14,4 Prozent in<br />

den beiden vorausgegangenen Quartalen, sogar ganz beträchtlich<br />

um mehr als zehn Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil<br />

der Teilnehmer, die im ersten Quartal <strong>2018</strong> Rückgänge<br />

des vermittelten Warenumsatzes zu verzeichnen hatten, von<br />

30,8 Prozent im Schlussquartal 2017 auf 38,6 Prozent sehr<br />

deutlich wieder auf den Wert des dritten Quartals 2017 angestiegen.<br />

Dabei war der AnteiI der Teilnehmerbetriebe mit<br />

kräftigen Einbußen von über zehn Prozent bis zu 30 Prozent<br />

des vermittelten Warenumsatzes im ersten Quartal <strong>2018</strong> mit<br />

10,8 Prozent nach 11,8 Prozent im vierten Quartal 2017 rückläufig.<br />

Der Anteil der Handelsvertreterbetriebe, die noch höhere<br />

Einbußen verkraften mussten, blieb im ersten Quartal<br />

<strong>2018</strong> mit 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal unverändert.<br />

Deutlich gestiegen ist jedoch der Anteil der Teilnehmerbetriebe<br />

mit moderateren Einbußen des vermittelten Warenumsatzes<br />

von maximal zehn Prozent im ersten Quartal <strong>2018</strong><br />

auf 25,2 Prozent, nach 16,9 Prozent im Vorquartal und damit<br />

fast auf den Anteil von 25,4 Prozent im dritten Quartal<br />

2017. Insgesamt hat sich die positive Entwicklung des vermittelten<br />

Warenumsatzes im ersten Quartal <strong>2018</strong> gegenüber<br />

dem vierten Quartal 2017 deutlich abgeschwächt. ■<br />

Autor<br />

Jens Wolff ist seit 1990 Mitglied der Geschäftsführung<br />

der CDH und seit 2016 als Geschäftsführer<br />

der CDH-Wirtschaftsdienst GmbH tätig.<br />

E-Mail: wolff@cdh.de<br />

Das CDH-Vertriebsbarometer<br />

Die Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände<br />

für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH)<br />

e. V. befragt dreimal jährlich ihre Mitgliedsunternehmen<br />

nach deren Einschätzung (sehr gut, gut, befriedigend,<br />

schlecht) ihrer aktuellen Geschäfts- und Branchenlage,<br />

ihrer kurz- und langfristigen Geschäftsaussichten<br />

(eher besser, etwa unverändert, eher schlechter,<br />

nicht beurteilbar) und nach der prozentualen<br />

Entwicklung des vermittelten Warenumsatzes im vor<br />

der Befragung abgelaufenen Quartal gegenüber<br />

dem Vorquartal. Die Antworten werden online erhoben.<br />

Daran beteiligen sich regelmäßig 250 bis 350,<br />

zuletzt sogar 380 Handelsvermittlungsunternehmen,<br />

die auf der Großhandelsstufe tätig sind, vor<br />

allem Handelsvertreter.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

55


RECHT & STEUERN | RECHTSTIPP<br />

Mindestumsatzvereinbarungen<br />

mit rechtlichen Risiken<br />

Warum Handelsvertreter mit ihren deutschen und europäischen Partnern<br />

besser keine Mindestumsatzvereinbarungen treffen sollten.<br />

In zahlreichen Handelsvertreterverträgen finden sich sogenannte<br />

Mindestumsatzklauseln. Dabei verpflichtet sich der<br />

Handelsvertreter vertraglich, innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitraums einen vorab vereinbarten Umsatz zu erzielen. Doch<br />

was passiert eigentlich, wenn der Handelsvertreter das Ziel<br />

nicht erreicht? Und wie wird rechtlich mit einer solchen Zielverfehlung<br />

in anderen europäischen Staaten umgegangen?<br />

Mindestumsatzvereinbarungen<br />

grundsätzlich zulässig<br />

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen<br />

europäischen Ländern (so unter anderem in Dänemark,<br />

Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen<br />

und Spanien) ist die Vereinbarung eines Mindestumsatzes<br />

grundsätzlich zulässig. In den überwiegenden Fällen wird<br />

diese Vertragspflicht mit dem Recht des Prinzipals zur (fristlosen)<br />

Kündigung des Vertrages aus wichtigem Grund verknüpft,<br />

wenn der Handelsvertreter den Mindestumsatz nicht<br />

erreicht. Erfüllt der Handelsvertreter nicht das Umsatzsoll,<br />

beruft sich der Prinzipal in der Regel auf sein vertraglich vereinbartes<br />

Recht zur außerordentlichen, meist fristlosen,<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Mindestumsatzvereinbarungen in Handelsvertreterverträgen<br />

sind nach deutschem Recht sowie<br />

nach dem Recht der überwiegenden EU-Staaten<br />

grundsätzlich zulässig.<br />

■■<br />

Eine außerordentliche Kündigung wegen Nicht-Erreichens<br />

eines wirksam vereinbarten Mindestumsatzes<br />

kann ausgesprochen werden, wenn der Handelsvertreter<br />

seine Pflicht zur Zielerreichung verletzt.<br />

■■<br />

Eine außerordentliche Kündigung ist jedoch dann<br />

nicht zulässig, wenn die Zielverfehlung auf Gründen<br />

beruht, die nicht vom Handelsvertreter zu vertreten<br />

sind.<br />

Kündigung und auf den Wegfall des Ausgleichsanspruchs<br />

seines Vertragspartners. Es stellt sich infolgedessen die Frage,<br />

ob sich der Prinzipal in solchen Fällen tatsächlich so<br />

schnell und einfach von seinem Vertragspartner lösen kann.<br />

Folgen einer Zielverfehlung<br />

Eine außerordentliche Kündigung ist grundsätzlich zulässig,<br />

wenn der Handelsvertreter seine vertragliche Pflicht zur Erreichung<br />

des Mindestumsatzes verletzt. Der Prinzipal kann sich<br />

jedoch nicht immer und ohne Weiteres auf die Mindestumsatzvereinbarung<br />

und das damit verbundene Kündigungsrecht berufen.<br />

Denn ob das Umsatzsoll erreicht wird, hängt von vielen<br />

Faktoren ab, wie etwa die Qualität der Ware oder die Preispolitik.<br />

Diese fallen in den Verantwortungsbereich des Prinzipals.<br />

Der Handelsvertreter hat jedenfalls in der Regel keinen Einfluss<br />

auf Eigenschaften oder wertbildende Faktoren der vermittelten<br />

Waren und Leistungen. So kann es einem Handelsvertreter<br />

nicht zur Last gelegt werden, wenn er einen vereinbarten Umsatz<br />

nicht erreichen kann, weil beispielsweise die von dem vertretenen<br />

Unternehmer gelieferte Ware schlecht ist. Mindestumsatzklauseln<br />

mit verbundenem Kündigungsrecht können auch<br />

unwirksam sein, etwa wenn die Mindestumsätze bei abstrakt<br />

genereller Betrachtung nur schwer zu erreichen sind. Zudem<br />

entfällt der Ausgleichsanspruch des Handelsvertreters infolge<br />

einer Umsatzverfehlung nur dann, wenn dieser das vereinbarte<br />

Ziel schuldhaft nicht erreicht hat.<br />

Auch ohne eine entsprechende vertragliche Klausel zur<br />

außerordentlichen Kündigung ist eine solche Vertragsbeendigung<br />

grundsätzlich möglich, wenn eine Zielverfehlung als<br />

Folge einer grobfahrlässigen Pflichtvernachlässigung und einer<br />

dauernden Nachlässigkeit des Handelsvertreters bejaht<br />

werden kann. Eine vertragliche Vereinbarung dieses sich bereits<br />

aus dem Gesetz ergebenden Rechts des Prinzipals ist<br />

zum einen also gar nicht erforderlich und birgt zum anderen<br />

das Risiko einer Aufweichung der gesetzlichen Kündigungsgründe.<br />

Ebenso wenig dürfen vertretene Unternehmen ihr<br />

56 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


RECHT & STEUERN | RECHTSTIPP<br />

Risiko einer Schadensersatzpflicht verkennen, sollten Handelsvertreterverträge<br />

wegen der vertraglichen Umsatzunterschreitung<br />

unberechtigterweise fristlos gekündigt werden.<br />

Ähnlich sehen es auch unsere europäischen Nachbarn.<br />

Denn auch in Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande,<br />

Norwegen und Spanien kann sich der Prinzipal nicht pauschal<br />

auf eine entsprechende Klausel berufen und den Vertrag<br />

fristlos kündigen, wenn etwa das vom Prinzipal einseitig<br />

auferlegte Umsatzsoll unverhältnismäßig hoch ist oder der<br />

Handelsvertreter die Umsatzunterschreitung nicht zu vertreten<br />

hat. Lediglich das britische „Common Law“ erlaubt dem<br />

Prinzipal ausnahmslos eine (sofortige) Kündigung aus wichtigem<br />

Grund sowie den Wegfall des Ausgleichs-, beziehungsweise<br />

des Schadensersatzanspruchs, im Falle des Nicht-Erreichens<br />

der Umsatzvorgabe, sofern dies vertraglich so vereinbart<br />

wurde. Ein zu beweisendes Vertretenmüssen des Handelsvertreters,<br />

beziehungsweise eine richterliche Überprüfung<br />

dessen ist dort nicht erforderlich. Es zählt einzig und allein<br />

die vertragliche Abrede. Mindestumsatzvereinbarungen nach<br />

britischem Recht sind mithin besonders gefährlich.<br />

Finger weg von Umsatzvorgaben<br />

Ob ein Handelsvertreter, der das vertragliche Soll nicht erreicht,<br />

eine Kündigung aus wichtigem Grund und schlimmstenfalls<br />

den Wegfall seines Ausgleichsanspruchs hinnehmen muss, ist<br />

folglich oft im Einzelfall zu betrachten. Das gilt nicht nur nach<br />

deutschem Recht, sondern auch nach dem Recht aller hier besprochenen<br />

Länder (mit Ausnahme von Großbritannien). Um<br />

aufkommende Meinungsverschiedenheiten und eine gerichtliche<br />

Klärung über die Frage eines Vertretenmüssens des Handelsvertreters<br />

gar nicht erst entstehen zu lassen, sollten verbindliche<br />

Mindestumsatzvereinbarungen vermieden werden. Das<br />

Risiko des Handelsvertreters, eine (fristlose) Kündigung aus<br />

wichtigem Grund und all ihre Folgen hinnehmen zu müssen,<br />

ist zu hoch, als dass diese Verpflichtung das Interesse des Prinzipals<br />

an steigendem Umsatz rechtfertigen könnte. Auch stellt<br />

sich die Frage der Erforderlichkeit einer Mindestumsatzvereinbarung,<br />

beinhalten die überwiegenden Handelsvertreterverhältnisse<br />

ohnehin umsatzabhängige Provisionsregelungen. Es<br />

liegt also bereits im Interesse des Handelsvertreters, hohe Umsätze<br />

zu erzielen, da sich mit der Umsatzsteigerung auch seine<br />

Provisionen automatisch erhöhen. Eine vertragliche „Drohung“<br />

mit einer außerordentlichen Kündigung ist nicht geboten und<br />

könnte sich im Zweifel sogar kontraproduktiv auswirken.<br />

Beide Parteien sollten sorgfältig abwägen, ob Mindestumsatzvereinbarungen<br />

wirklich nötig sind. Insbesondere Handelsvertreter<br />

sollten aufgrund der rechtlichen Risiken in jedem<br />

Falle von solchen Vereinbarungen absehen. ■<br />

© Marco Zeh<br />

Urteil des Monats<br />

Qualifizierung als Kommissionsagenturvertrag<br />

Betreibt ein Vertriebsmittler als rechtlich und wirtschaftlich<br />

selbstständiger Unternehmer, Ladenflächen<br />

auf Rechnung eines anderen Unternehmens, die von<br />

diesem angemietet werden, wobei er das Personal zu<br />

stellen und die Läden zu vorgegebenen Öffnungszeiten<br />

offen zu halten, das Kassensystem des Unternehmens<br />

und dessen Warenwirtschaftssystem zu benutzen<br />

sowie sämtliche Einnahmen auf ein Konto des<br />

anderen Unternehmens einzuzahlen hat, während er<br />

im Gegenzug eine monatliche Fixvergütung nebst<br />

Umsatzbeteiligung erhält, liegt ein sogenanntes<br />

Kommissionsagenturverhältnis vor. Für die Qualifizierung<br />

eines Vertriebsvertrages als Kommissionsagenturvertrag<br />

kommt es nach Auffassung der Richter des OLG<br />

München (Aktenzeichen 7 U 260/17 Urteil vom<br />

20.12.2017) allein auf die vertraglichen Regelungen im<br />

Verhältnis zwischen Vertriebsmittler und dem anderen<br />

Unternehmen an; das Außenverhältnis zwischen<br />

Vertriebsmittler und Kunden ist daher nicht maßgeblich.<br />

Einem solchen Kommissionsagenten kann ein<br />

Ausgleichsanspruch entsprechend § 89b HGB zustehen,<br />

welches sich vor allem dadurch rechtfertigt, dass<br />

der Kommissionär in die Absatzorganisation eingebunden<br />

ist, auf fremde Rechnung tätig wird und von daher<br />

einem Handelsvertreter vergleichbar erscheint.<br />

Mehr erfahren Sie auf der Seite www.cdh.de/services/<br />

infothek/recht. Das Urteil ist für eine Veröffentlichung<br />

vorgesehen bzw. wurde bereits in der Rechtsprechungssammlung<br />

HVR veröffentlicht, die unter www.cdhwdgmbh.de<br />

bestellt werden kann.<br />

Autorin<br />

Marta Zelewska ist Referentin der internationalen<br />

Abteilung der Centralvereinigung Deutscher<br />

Wirtschaftsverbände für Handels vermittlung<br />

und Vertrieb (CDH) e.V. in Berlin. Die Juristin ist<br />

schwerpunktmäßig im internationalen Vertriebsrecht<br />

beratend tätig.<br />

E-Mail: zelewska@cdh.de<br />

Für CDH-Mitglieder<br />

Die Beratung im Vertriebsrecht, insbesondere auch<br />

die Vertragsprüfung, ist eine der wesentlichen Leistungen<br />

der CDH-Organisation für Mitglieder.<br />

Nähere Informationen unter:<br />

http://www.cdh.de/leistungen/beratung<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

57


RECHT & STEUERN | VERTRIEBSRECHT<br />

Regelaltersgrenzen<br />

in Arbeitsverträgen<br />

Das BAG befasst sich in einer aktuellen Entscheidung mit der Zulässigkeit und<br />

wirksamen Vereinbarung von Vertragsbestimmungen zu einer Regelaltersgrenze.<br />

Arbeitsverträge enden nicht von Gesetzes wegen, wenn der<br />

Arbeitnehmer „in Rente geht“. Wenn die Arbeitsvertragsparteien<br />

eine solche automatische Beendigung wollen, müssen<br />

sie vielmehr eine entsprechende vertragliche Bestimmung in<br />

den Arbeitsvertrag aufnehmen. Solche Bestimmungen lauten<br />

beispielsweise:<br />

„Ohne dass es einer Kündigung bedarf, endet das Arbeitsverhältnis<br />

mit dem Tod des Arbeitnehmers oder spätestens mit<br />

Ablauf des Monats, in dem Arbeitnehmer das Regelaltersrentenalter<br />

erreicht.“<br />

Das BAG beschäftigt sich in einer Entscheidung vom<br />

25. Oktober 2017 (7 AZR 632/15) mit der Zulässigkeit solcher<br />

Klauseln nach dem Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />

dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) und dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG).<br />

Dabei betont es insbesondere ein für die Praxis wichtiges<br />

Formerfordernis.<br />

Arbeitsverträge enden nicht<br />

von Gesetzes wegen, wenn der<br />

Arbeitnehmer „in Rente geht“.<br />

AGB-rechtliche Kriterien<br />

Das BAG hat die obige Klausel zunächst als Allgemeine Geschäftsbedingung<br />

angesehen. Diese sei eindeutig dahin zu<br />

verstehen, dass mit dem Begriff „Regelaltersrentenalter“ unzweifelhaft<br />

das Alter sei, bei dessen Erreichen eine Regelaltersrente<br />

bezogen werden könne. Diese könne sich neben<br />

der gesetzlichen Rente auch aus den Bestimmungen eines berufsständischen<br />

Versorgungswerkes ergeben.<br />

Bei der Befristung handele es sich nicht um eine überraschende<br />

Klausel. Die Altersgrenzenregelung sei weder nach<br />

ihrem Erscheinungsbild noch nach den sonstigen Umständen<br />

so ungewöhnlich, dass der Arbeitnehmer mit ihr nicht<br />

zu rechnen brauche. Zudem seien Befristungsabreden, die<br />

auf das Erreichen der Regelaltersgrenze für den Bezug von<br />

Altersrente abstellen, im Arbeitsleben als Gestaltungsinstrument<br />

so verbreitet, dass ihre Aufnahme in Formularverträge<br />

nicht überraschend sei.<br />

Die Klausel sei transparent, auch wenn das für die Regelaltersgrenze<br />

maßgebliche Alter nicht konkret bezeichnet sei.<br />

Dieses lasse sich aus den gesetzlichen oder berufsständischen<br />

Versorgungsbestimmungen ohne weiteres ermitteln.<br />

Wichtig: Die Altersgrenze stehe auch nicht im Widerspruch<br />

zu der Vereinbarung eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses<br />

in einer vorangehenden Klausel des Arbeitsvertrags. Zwar<br />

sei dort bestimmt, dass das Anstellungsverhältnis auf unbestimmte<br />

Zeit laufe. Damit sei jedoch die Vereinbarung einer<br />

Altersgrenze nicht ausgeschlossen. Vielmehr solle nur klargestellt<br />

werden, dass das Arbeitsverhältnis nicht für eine im<br />

Voraus konkret bestimmte Frist abgeschlossen werde. Die<br />

vorliegende Vertragsgestaltung sei typischerweise als Arbeitsverhältnis<br />

auf unbestimmte Zeit mit Höchstbefristung<br />

bei Erreichen der Regelaltersgrenze zu verstehen.<br />

Sachlicher Grund notwendig<br />

Darüber hinaus verweist das BAG auf seine mittlerweile<br />

ständige Rechtsprechung, nach der Regelungen über die Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen aufgrund von Altersgrenzen<br />

der arbeitsgerichtlichen Befristungskontrolle unterliegen.<br />

Es bedürfte insbesondere eines sie rechtfertigenden<br />

Sachgrunds im Sinne des § 14 Absatz 1 TzBfG. Eine Rechtfertigung<br />

der Beendigung bei Erreichen einer Altersgrenze<br />

komme unter Abwägung der wechselseitigen Interessen zwar<br />

grundsätzlich in Betracht. Das setze aber voraus, dass an die<br />

Stelle der Arbeitsvergütung der dauerhafte Bezug von Leistungen<br />

aus einer Altersversorgung trete. Nicht ausreichend<br />

sei etwa eine Ausgleichszahlung des Arbeitgebers oder eine<br />

betriebliche Altersversorgung. Die Anbindung an eine rentenrechtliche<br />

Versorgung bei Ausscheiden durch eine Altersgrenze<br />

sei damit Bestandteil des Sachgrunds.<br />

58 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


RECHT & STEUERN | VERTRIEBSRECHT<br />

Wichtig: Die Wirksamkeit der Befristung sei allerdings nicht<br />

von der konkreten wirtschaftlichen Absicherung des Arbeitnehmers<br />

bei Erreichen der Altersgrenze abhängig.<br />

Diese an den typischen Interessen der Vertragsparteien<br />

ausgerichteten Grundsätze gälten nicht nur für Altersgrenzen<br />

in Kollektivnormen, sondern auch für einzelvertraglich<br />

vereinbarte Altersgrenzen jedenfalls dann, wenn der Arbeitgeber<br />

mit seinen Arbeitnehmern regelmäßig derartige Vereinbarungen<br />

treffe. Davon sei auszugehen, wenn die Altersgrenzenregelung<br />

Bestandteil Allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />

sei.<br />

Keine unzulässige Diskriminierung<br />

wegen des Alters<br />

Die Befristungsvereinbarung sei auch nicht nach § 7 Absatz<br />

2 AGG unwirksam. Eine Befristung des Arbeitsverhältnisses,<br />

die an das Erreichen des Renteneintrittsalters anknüpfe,<br />

bewirke zwar eine unmittelbar auf dem Merkmal des Alters<br />

beruhende Ungleichbehandlung. § 10 AGG erlaube jedoch<br />

eine unterschiedliche Behandlung wegen des Alters, wenn<br />

diese objektiv, angemessen und durch ein legitimes Ziel gerechtfertigt<br />

sei und wenn die Mittel zur Erreichung dieses<br />

Ziels angemessen und erforderlich seien. Nach § 10 Satz 3<br />

Nr. 5 AGG könne eine zulässige unterschiedliche Behandlung<br />

wegen des Alters auch eine Vereinbarung einschließen,<br />

die die Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses ohne<br />

Kündigung zu einem Zeitpunkt vorsehe, zu dem der Beschäftigte<br />

eine Altersrente beantragen könne. Diese Norm stehe<br />

nach der Rechtsprechung des EuGH im Einklang mit dem<br />

Unionsrecht.<br />

Kompakt<br />

■<br />

■ Klauseln zu Regelaltersgrenzen stoßen bei transparenter<br />

Gestaltung nicht auf besondere AGBrechtliche<br />

Bedenken. Sie sind im Arbeitsrecht nicht<br />

überraschend.<br />

■■<br />

Eine sachliche Rechtfertigung für die Altersgrenze<br />

liegt nur vor, wenn sie an eine rentenrechtliche<br />

Versorgung bei Ausscheiden anknüpft. Auf die<br />

konkrete wirtschaftliche Absicherung des Arbeitnehmers<br />

bei Erreichen der Altersgrenze kommt es<br />

allerdings nicht an.<br />

■■<br />

Die Wahrung der gesetzlich bestimmten Schriftform<br />

für die Befristung eines Arbeitsvertrags erfordert<br />

den Zugang der unterzeichneten Befristungsabrede<br />

bei dem Erklärungsempfänger vor Vertragsbeginn.<br />

Die konkrete Vereinbarung verfolge auch ein legitimes<br />

Ziel: Durch die Altersgrenze solle zumindest auch über eine<br />

bessere Beschäftigungsverteilung zwischen den Generationen<br />

der Zugang jüngerer Personen zur Beschäftigung gefördert<br />

werden. Zur Erreichung dieses Ziels sei die Regelung<br />

auch erforderlich und angemessen.<br />

Besonderheiten der Schriftform<br />

Das BAG konnte jedoch den Streitfall nicht abschließend entscheiden,<br />

da die Vorinstanz nicht ausreichend geprüft hatte,<br />

ob das für die Befristung erforderliche Schriftformerfordernis<br />

gewahrt wurde.<br />

Wichtig: Die Wahrung der in § 14 Absatz 4 TzBfG bestimmten<br />

Schriftform für die Befristung eines Arbeitsvertrags erfordert<br />

nach Ansicht des BAG den Zugang der unterzeichneten<br />

Befristungsabrede bei dem Erklärungsempfänger vor<br />

Vertragsbeginn.<br />

Die gesetzliche Schriftform des § 14 Absatz 4 TzBfG sei<br />

nicht schon dann gewahrt, wenn eine einheitliche Vertragsurkunde<br />

von beiden Parteien vor Vertragsbeginn unterzeichnet<br />

worden sei. Habe der Arbeitnehmer die vom Arbeitgeber<br />

vorformulierte, aber noch nicht unterschriebene Vertragsurkunde<br />

unterzeichnet an den Arbeitgeber zurückgegeben, genüge<br />

zur Wahrung der Schriftform für die Befristung nicht,<br />

dass der Arbeitgeber die Vertragsurkunde seinerseits unterzeichne.<br />

Vielmehr müsse seine schriftliche Annahmeerklärung<br />

dem Arbeitnehmer auch zugegangen sein.<br />

Ein Vertrag unter Abwesenden, für den die gesetzliche<br />

Schriftform vorgeschrieben sei, komme grundsätzlich nur<br />

dann rechtswirksam zustande, wenn sowohl der Antrag als<br />

auch die Annahme in der Form des § 126 BGB erklärt würden<br />

und in dieser Form dem anderen Vertragspartner zugegangen<br />

seien. Anders verhalte es sich nur dann, wenn nach<br />

§ 151 Satz 1 BGB eine Annahmeerklärung entbehrlich sei.<br />

§ 14 Absatz 4 TzBfG setzt jedoch unter Berücksichtigung seines<br />

Schutzzwecks neben der Einhaltung der äußeren Form<br />

auch voraus, dass die Befristungsabrede durch die schriftlich<br />

abgegebenen Erklärungen zustande gekommen sei. Das Angebot<br />

und die Annahme der Befristungsabrede müssten der<br />

jeweils anderen Vertragspartei daher schriftlich zugehen. ■<br />

Autor<br />

Dr. Michael Wurdackist Rechtsanwalt und<br />

Partner der auf Vertriebsrecht spezialisierten<br />

Kanzlei Küstner, v. Manteuffel & Wurdack in<br />

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Hamburg<br />

16.10.<strong>2018</strong><br />

Wien<br />

23.10.<strong>2018</strong><br />

München<br />

23.10. – 25.10.<strong>2018</strong><br />

Dortmund<br />

23.10. – 24.10.<strong>2018</strong><br />

Bonn<br />

13. wissenschaftlicher interdisziplinärer Kongress für Dialogmarketing<br />

Themen auf dem wissenschaftlichen Kongress des DDV werden in diesem<br />

Jahr unter anderem sein: KI im Kundendialog, Argument Mining, Erfolgsbeitrag<br />

von DM für Unternehmen, ROPO-Effekt bei Produkten der Unterhaltungselektronik,<br />

Bestimmung der Erfolgsfaktoren im Targeting, Connected<br />

Cars als Instrument des CRM. Referenten des Kongresses sind Wissenschaftler<br />

unterschiedlicher Hochschulen. Dem interdiszplinären Ansatz<br />

der Veranstaltung entsprechend tragen Vertreter verschiedener Fachrichtungen<br />

vor.<br />

2. Digital Marketing 4Heroes Conference<br />

Auf der eintägigen Konferenz referieren Branchenkenner über Trends, Produktinnovationen<br />

und praxistaugliche Lösungen aus den derzeit meist<br />

diskutierten 4 Bereichen des digitalen Marketings. Die diesjährigen 4Heroes<br />

sind die Themen-Schwerpunkte: Innovations (Die besten Insights und<br />

heißesten Tipps für glückliches Marketing), Search (So werden Sie auch in<br />

Zukunft noch gefunden), B2B Marketing (Die erfolgreichsten Strategien<br />

für Ihre B2B-Kommunikation) und Agiles Marketing (Die besten Methoden<br />

für zukunftsfähiges Marketing). Die Vorträge der Konferenz werden aufgezeichnet<br />

und sind ab dem 6. November <strong>2018</strong> auch online verfügbar.<br />

DKM<br />

Die Leitmesse der Finanz- und Versicherungswirtschaft stellt eine zentrale<br />

Kommunikationsplattform zwischen dem unabhängigen Vertrieb und Anbietern<br />

von Finanz- und Versicherungsprodukten sowie Branchendienstleistungen<br />

dar. Aussteller der DKM sind unter anderem Unternehmen aus<br />

den Bereichen Versicherungen, Investments, Kapitalanlagen, Banken, Immobilien,<br />

Fin-/InsurTechs, Schadenregulierung, Software, Medien, Kanzleien,<br />

Wirtschaftsverbände und branchenunterstützende Dienstleistungen.<br />

Die Messe wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.<br />

Neocom <strong>2018</strong><br />

Auf der Fachmesse für den interaktiven Handel werden Produkte, Dienstleistungen<br />

und Lösungen für alle Bereiche des Multichannel-Handels präsentiert.<br />

Neben den traditionellen Ausstellungsfeldern wie Direktmarketing,<br />

CRM, Produkt, Sourcing, Logistik und Fulfillment werden auch neue<br />

und intelligente E-Commerce, M-Commerce und E-Business-Lösungen<br />

vorgestellt. Im Kongress der Neocom Düsseldorf Messe werden Märkte<br />

und Player analysiert und in Best Practices präsentiert. Darüber hinaus<br />

wird die Zukunft des Handels diskutiert.<br />

Deutscher Dialogmarketing<br />

Verband (DDV)<br />

www.ddv.de/events/wissenschaftlicher-kongress.html<br />

Smile Communication GmbH<br />

www.marketing-on-tour.de/<br />

BBG Betriebsberatungs<br />

GmbH<br />

www.die-leitmesse.de<br />

Management Forum der<br />

Handelsblatt Media Group<br />

GmbH<br />

www.neocom.de<br />

64 9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


SERVICE | Springer Professional<br />

© Gina Sanderss/Fotolia<br />

Beitrag des Monats<br />

Wie gute Kennzahlen zum<br />

Vertriebserfolg beitragen<br />

KPI helfen, Zukunftspotenziale im Verkauf<br />

systematisch auszuloten.<br />

Weitere meistgeklickte Beiträge<br />

Schlüsselkriterium für die Vertriebsleistung<br />

ist die bilanzierte Auswahl<br />

kritischer und zukunftsorientierter<br />

Kennzahlen. <strong>Sales</strong>-<strong>Excellence</strong>-Autor<br />

Lucas Pedretti, Geschäftsführer Qymatix<br />

Solutions, mahnt an, dass kritische<br />

KPI wie Umsatz, Deckungsbeitrag,<br />

Auftragseingang und Vertriebsproduktivität<br />

genauso einfließen<br />

sollten wie in die Zukunft gerichtete<br />

Leitzahlen. Wichtig seien Zahlen zur<br />

Vertriebsproduktivität, Konkurrenzsituation<br />

und Marktentwicklung. Mit<br />

Vertriebs-Insights, die sich auf vier bis<br />

fünf Kennzahlen konzentrieren, könnten<br />

Schwachstellen in Verkaufsgebieten<br />

schnell aufgedeckt werden. <br />

<br />

Eva-Susanne Krah<br />

Machen Sie den KPI-Test unter www.<br />

springerprofessional.de/link/15950942.<br />

Mehr zum Thema lesen Sie auf www.<br />

springerprofessional.de/link/15948130.<br />

2. So setzen Sie Preiserhöhungen durch<br />

www.springerprofessional.de/link/15941190<br />

3. Wer sind die nächsten besten Kunden?<br />

www.springerprofessional.de/link/15960820<br />

4. Wie der Vertrieb am besten verkauft<br />

www.springerprofessional.de/link/16029730<br />

5. Persönlichkeit und Motivation müssen stimmen<br />

www.springerprofessional.de/link/16011666<br />

Das Wissensportal Springer Professional<br />

Unser Wissensportal bündelt die wichtigsten Fachgebiete Wirtschaft und<br />

Technik. Im Channel Marketing + Vertrieb finden Sie aktuelle Informationen<br />

und weiterführende Literatur für Vertriebs- und Marketingexperten.<br />

Dort ist auch das Archiv der <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong> hinterlegt (auch als E-Magazin),<br />

das für Abonnenten der Zeitschrift frei zugänglich ist. Abonnenten von<br />

Springer Professional haben zudem kostenfrei Zugriff auf die im Magazin<br />

gekennzeichneten Links aus dem Portal.<br />

Diskutieren Sie mit uns<br />

https://www.xing.com/<br />

news/pages/marketingwissen-55<br />

<strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong>-Gruppe<br />

https://www.xing.com/communities/groups/sales-excellencea918-1098538<br />

Channel<br />

Marketing+Vertrieb<br />

www.springerprofessional.de/<br />

link/6642452<br />

Empfehlung des Monats<br />

Mieten statt kaufen<br />

Teilen und mieten ohne Kaufverpflichtung<br />

– immer mehr junge Menschen<br />

suchen neue Konsumformen,<br />

schreibt <strong>Sales</strong>-<strong>Excellence</strong>-Chefredakteurin<br />

Gabi Böttcher in ihrem Beitrag<br />

auf Springer Professional. Die neuen<br />

Geschäftsmodelle ziehen vor allem<br />

Millennials an. So sagten in einer Online-Umfrage<br />

von Prophet 69 Prozent<br />

der Befragten, dass sie flexible Geschäftsmodelle<br />

ohne Bindung vorziehen,<br />

weil es ihr Gefühl von Freiheit erhöhe.<br />

55 Prozent nutzen die Möglichkeiten<br />

der Sharing Economy nicht, um<br />

Geld zu sparen, sondern um bewusster<br />

und leichter zu leben. Dies zwingt<br />

Unternehmen dazu, ihre Verkaufsstrategien<br />

zu überdenken und ein anderes<br />

Kundenerlebnis zu kreieren, um junge<br />

Käufer nicht zu verlieren.<br />

<br />

Eva-Susanne Krah<br />

Lesen Sie mehr zum Thema auf www.<br />

springerprofessional.de/link/<br />

15965358.<br />

www.springerprofessional.de 9 | <strong>2018</strong><br />

65


VORSCHAU AUSGABE 10 | <strong>2018</strong><br />

© alphaspirit/ iStock<br />

WACHSTUMSSTRATEGIEN FÜR DEN<br />

VERTRIEB<br />

In der Vergangenheit waren die klassischen Wachstumsfelder<br />

im Vertrieb bestehende Kunden bzw. Produkte<br />

sowie neue Kunden bzw. Produkte. Diese einfache<br />

Betrachtungsweise reicht heute jedoch nicht mehr<br />

aus. Hinzu kommt, dass eine Reihe von Trends und<br />

Entwicklungen für den Vertrieb neue Ansatzpunkte<br />

geschaffen haben. So ist Wachstum etwa durch professionelle,<br />

CRM-basierte Vertriebsarbeit oder durch Differenzierung<br />

im Vertrieb möglich.<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT TRIFFT<br />

INNOVATION<br />

Um die Herausforderungen des Vertriebs zu meistern,<br />

ist es oftmals nötig, eingefahrene Spuren zu verlassen<br />

und neue, innovative Vertriebswege zu suchen. Im<br />

Laufe der Zeit schleichen sich selbst bei bestem Management<br />

Muster ein, die es zu durchbrechen gilt. Die<br />

Herausforderung liegt darin, auf bestehende Strukturen<br />

flexibel zu reagieren und gleichzeitig vorhandene<br />

Ressourcen optimal einzusetzen.<br />

PERSÖNLICHKEIT STATT<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Der Vertrieb setzt bei der Ansprache von Kunden zunehmend<br />

auf Maschinen, vergisst aber die menschliche<br />

Intelligenz. Die Forderung „Persönlichkeit statt<br />

Digitalisierung“ schließt die Zuhilfenahme von Technologie<br />

und Algorithmen dennoch nicht aus. Denn die<br />

Kunden sind sehr versiert im Umgang mit neuen<br />

Technologien, fühlen sich aber von stumpfen, automatisierten<br />

E-Mails oft nicht angesprochen.<br />

Impressum<br />

Zeitschrift für Vertriebsmanagement<br />

www.springerprofessional.de/<br />

sales-excellence/3404820<br />

Ausgabe 9 | <strong>2018</strong> | 27<br />

ISSN 2196-3207<br />

Die Zeitschrift ist exklusives publizistisches<br />

Organ der CDH e.V.,<br />

Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin<br />

Verlag<br />

Springer Gabler<br />

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH<br />

Abraham-Lincoln-Straße 46<br />

65189 Wiesbaden<br />

www.springer-gabler.de<br />

Die Springer Fachmedien Wiesbaden<br />

GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe<br />

Springer Nature.<br />

Amtsgericht Wiesbaden | HRB 9754<br />

USt-IdNr. DE811148419<br />

Geschäftsführer<br />

Stefanie Burgmaier | Joachim Krieger |<br />

Juliane Ritt<br />

Leiter Media <strong>Sales</strong><br />

Volker Hesedenz<br />

Leiter Vertrieb und Marketing<br />

Jens Fischer<br />

Gesamtleitung Produktion<br />

Ulrike Drechsler<br />

Teamleitung<br />

Managementzeitschriften<br />

Anja Schüür-Langkau<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Gabi Böttcher (v.i.S.d.P.)<br />

Tel.: +49 (0)611 7878-220<br />

gabi.boettcher@springer.com<br />

Stellvertretende Chefredakteurin:<br />

Eva-Susanne Krah<br />

Tel.: +49 (0)611 7878-348<br />

eva-susanne.krah@springer.com<br />

Anzeigen<br />

Verkaufsleitung Anzeigen<br />

Eva Hanenberg<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Tel.: +49 (0)611 7878-226<br />

Fax: +49 (0)611 7878-783226<br />

eva.hanenberg@springer.com<br />

Anzeigendisposition<br />

Susanne Bretschneider<br />

Tel.: +49 (0)611 7878-153<br />

Fax: +49 (0)611 7878-443<br />

susanne.bretschneider@springer.com<br />

Anzeigenpreise:<br />

Es gelten die Media informationen<br />

vom Oktober 2017.<br />

Produktmanagement<br />

Britta Rossbach<br />

Tel.: +49 (0)611 7878-271<br />

britta.rossbach@springer.com<br />

Alle angegebenen Personen sind, soweit<br />

nicht ausdrücklich angegeben, postalisch<br />

unter der Adresse des Verlags erreichbar.<br />

Sonderdrucke<br />

Anja Trabusch<br />

Tel.: + 49 (0)611 7878-298<br />

anja.trabusch@springernature.com<br />

Satz und Produktion<br />

Iris Conradi<br />

Druck<br />

Kliemo Printing AG<br />

Hütte 53, 4700 Eupen, Belgien<br />

Leserservice<br />

Springer Customer Service Center GmbH<br />

(SCSC) | Springer Gabler-Service<br />

Tiergartenstraße 15 | D-69126 Heidelberg<br />

Tel.: +49 (0)6221 345-4303<br />

Fax: +49 (0)6221 345-4229<br />

Montag - Freitag 8.00 Uhr - 18.00 Uhr<br />

springergabler-service@springer.com<br />

Fachbeirat (Stand: September <strong>2018</strong>)<br />

Alexander Arnold, SAP SE, Walldorf<br />

Eckhard Döpfer, Centralvereinigung<br />

Deutscher Wirtschaftsverbände für<br />

Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH)<br />

e. V., Berlin<br />

Thorsten Elix, MKI Matzku & Konz GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr. Ove Jensen, WHU – Otto Beisheim<br />

School of Management, Vallendar<br />

Prof. Dr. Martin Klarmann, Karlsruhe<br />

Institute of Technology (KIT), Karlsruhe<br />

Philipp Krupke, CDH im Norden, Hamburg<br />

Dr. Hajo Rapp, TÜV Süd AG, München<br />

Katja Rudolf, CDH Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Christoph Stoffel, Handelsvertretung<br />

Christoph Stoffel, Lehmen<br />

Dr. Anabel Cäcilia Ternès von Hattburg,<br />

Getyourwings gGmbH, Berlin<br />

Jens Wolff, CDH-Wirtschaftsdienst GmbH,<br />

Berlin<br />

Prof. Dr. Dirk Zupancic, DZP Prof. Dr. Dirk<br />

Zupancic Projects, Ilsfeld<br />

Bezugsmöglichkeit<br />

Das Heft erscheint zehnmal jährlich.<br />

Bestellmöglichkeiten und Details zu den<br />

Abonnementbedingungen finden Sie<br />

unter http://www.meinfachwissen.de.<br />

Die Mitglieder der CDH erhalten die<br />

Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen<br />

einzelnen Beiträge einschließlich<br />

sämtlicher Abbildungen, Grafiken und<br />

Fotos sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Sofern eine Verwertung nicht ausnahmsweise<br />

ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz<br />

zugelassen ist, bedarf jedwede<br />

Verwertung eines Teils der Zeitschrift der<br />

vorherigen schriftlichen Zustimmung des<br />

Verlages. Das gilt insbesondere für<br />

Vervielfältigungen, Nachdrucke,<br />

Bearbeitungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen, öffentliche Zugänglichmachung<br />

sowie die Einspeicherung in<br />

elektronischen Systemen und die<br />

Verbreitung oder Verwertung in<br />

elektronische Systeme.<br />

Die Artikel von <strong>Sales</strong> <strong>Excellence</strong> sind mit<br />

größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Die<br />

Redaktion übernimmt jedoch keine<br />

Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit<br />

und Aktualität der abgedruckten Inhalte.<br />

Für den Inhalt der Werbeanzeigen ist das<br />

jeweilige Unternehmen bzw. die jeweilige<br />

Gesellschaft verantwortlich.<br />

Jedes Jahresabonnement beinhaltet eine<br />

Freischaltung für das Online-Archiv auf<br />

SpringerProfessional.de sowie den Zugriff<br />

auf das E-Magazin (emag.springerprofessional.de).<br />

Der Zugang gilt ausschließlich<br />

für den Empfänger des Abonnements.<br />

Für unverlangt eingesandte Beiträge<br />

und Rezensionsexemplare wird nicht<br />

gehaftet.<br />

66<br />

9 | <strong>2018</strong> www.springerprofessional.de


Die Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände<br />

für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e.V.<br />

ist der Spitzenverband für den Wirtschaftsbereich der Handelsvermittlung<br />

auf der Großhandelsstufe in Deutschland<br />

mit 11 regionalen Wirtschaftsverbänden.<br />

Mitglied bei<br />

der CDH<br />

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Immer up to date im<br />

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