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AUSGABE 4 2018 // 4,50€<br />
GLÜCK<br />
IST ESSBAR!<br />
WIE ERNÄHRUNG<br />
UNSER GEHIRN<br />
BEEINFLUSST<br />
FASHION • BEAUTY • SHOPPING • LIFESTYLE<br />
04/2018 4,50 €<br />
KUNST<br />
IN BERLIN<br />
DREI UNTERSCHIEDLICHE<br />
KÜNSTLER ZEIGEN PROFIL<br />
DAS TRÄGT<br />
BERLIN<br />
HEISSE TRENDS FÜR<br />
EINE COOLE METROPOLE<br />
STADT<br />
DER STERNE<br />
SEXUAL-<br />
ENERGIE<br />
& GESUNDHEIT<br />
TEIL 2 DER GROSSEN SERIE<br />
Inside<br />
Berlin<br />
Regional, saisonal &<br />
klassisch – drei Läden<br />
setzen auf Bewährtes<br />
UNKONVENTIONELL,<br />
BODENSTÄNDIG &<br />
TRADITIONELL<br />
DIE BERLINER STERNEKÖCHE LEUCHTEN UNTERSCHIEDLICH
EDITORIAL // No 4 2018<br />
Herzlich<br />
Willkommen!<br />
Im März beginnt endlich der Frühling. Die ersten Anzeichen sind nicht<br />
zu übersehen. Sehr bald schon werden die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf<br />
erwachen. Zeit, sich ins Grüne (ab S. 42) zu begeben. Im Frühling<br />
heißt es auch wieder „Wintersachen raus – Sommersachen rein“. Wer<br />
Lust auf Neues hat, schaut sich (ab S. 6) die Modetrends Frühjahr/Sommer<br />
2018 an und läßt sich inspirieren.<br />
Für Kunstbegeisterte haben wir drei unterschiedliche Künstler<br />
(ab S. 100) aus Berlin entdeckt. Ein herzliches Dankeschön geht an<br />
Nadine Schemmann, die unser <strong>Berlinerin</strong> Cover so wunderschön<br />
gestaltet hat. Wir wünschen ihr weiterhin viel Freude und Erfolg für ihr<br />
künstlerisches Schaffen. Berlin ist die Stadt der Sterneköche. Was einen<br />
Sternekoch ausmacht, haben wir von drei Künstlern (ab S. 80) des<br />
Kochens erfahren.<br />
Titelbild: Nadine Schemmann; Illustration: Created by Freepik<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />
mit der neuen Ausgabe und einen<br />
wunderschönen Sommer.<br />
Ihre Verlegerin & Chefredakteurin<br />
EVELYN HUHLE<br />
P. S.: Lust auf noch mehr <strong>Berlinerin</strong>?<br />
Wir freuen uns über jede Freundin auf facebook.com/berlinerin.online<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 3
INHALT // No 4 2018<br />
46 Ayurveda<br />
Mehr als Stirngüsse und Massagen<br />
50 Die etwas andere Art von Luxus<br />
Reisen auf hoher See<br />
56 <strong>Berlinerin</strong>s Geschenkideen<br />
34<br />
6<br />
I LOVE IT<br />
6 Das trägt Berlin Heiße Trends für<br />
eine coole Metropole<br />
9 Pailletten, Metallics und Co.<br />
Glanzvoll durch den Sommer<br />
10 Power-Frauen Karriere im Anzug<br />
12 Unwiderstehlich<br />
Die neuen Sommerkleider<br />
13 Feminin und rockig<br />
Rüschen werden erwachsen<br />
14 Knalleffekt Die neuen Trendfarben<br />
58 Kolumne<br />
60 Ab auf die Matte Fit, gelenkig und<br />
achtsam – Wie man Yoga und Pilates<br />
für sich nutzen kann<br />
64 Glück ist essbar! Wie Ernährung<br />
unser Gehirn beeinflusst<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
68 Sexualenergie & Gesundheit<br />
Teil 2 der großen Serie<br />
72 Botschafterin der Mode<br />
Waridi Schrobsdorff Pabst unterstützt<br />
mit ihrer Organisation Modedesigner<br />
ihrer Heimat<br />
93<br />
89<br />
36<br />
72<br />
17<br />
9<br />
22<br />
100<br />
16 Comeback eines Klassikers<br />
Blazer in vielen Styles<br />
17 Zarte Versuchung<br />
Transparenz in der Mode<br />
18 Menocore<br />
Warum jetzt alle Wechseljahre-Chic tragen<br />
20 Grüße vom Strand Bunte Bademode<br />
2018: Farben, Muster und Schnitte<br />
für den Strand<br />
22 Treue Begleiterinnen!<br />
Die neuen It-Bags der Saison<br />
24 Schuuuuuuh-bidu! Die Schuhtrends<br />
für den Frühling und Sommer bringen<br />
uns zum Singen!<br />
26 Bio-Beauty Sheabutter statt Silikone – die<br />
Naturkosmetik erobert Badezimmerschränke<br />
und das ökologische Bewusstsein<br />
28 Sommerdüfte 2018<br />
So riecht der Sommer<br />
30 Sunset Palette Diesen Sommer tragen<br />
wir das ganze Spektrum des Sonnenuntergangs<br />
auf unserer Haut<br />
32 Glattmacher Was kann Hyaluronsäure<br />
wirklich? Wir haben einen Berliner<br />
Experten gefragt<br />
34 Gut gerahmt Brillen aus Berlin sind<br />
international gefragt. Sie sind so eigenwillig<br />
wie die Stadt<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
36 Mein neues Hobby Golfen, Segeln,<br />
Beach-Polo – die spannende Sport-Landschaft<br />
in und um Berlin<br />
42 Es grünt so grün … Es lohnt sich, Berlin<br />
als Gartenstadt zu entdecken<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
76 Frühstück ist fertig! New Yorker Eggs<br />
oder Paleo Müsli – in Berlin findet jeder<br />
seinen Platz am Frühstückstisch<br />
78 Leidenschaft für die Küche Siziliens<br />
Das Focaccino – La Sicilia in Bocca<br />
macht Appetit auf Sommer<br />
80 Stadt der Sterne<br />
Unkonventionell, bodenständig oder<br />
traditionell – die Berliner Sterneköche<br />
leuchten unterschiedlich<br />
84 Inside Berlin Regional, saisonal und<br />
traditionell – diese drei Berliner Läden<br />
setzen auf Altbewährtes<br />
88 Cheers! Ob mit Riesling, St. Laurent oder<br />
Barbaresco: In diesen Weinlokalen lässt<br />
es sich gemütlich anstoßen<br />
BERLIN LIFE<br />
93 Berliner Jungdesigner<br />
Vom Universal-Kleidungsstück bis zum<br />
geschäftstüchtigen Avantgardisten:<br />
die Label William Fan, Thone Negrón<br />
und das Cape Mädchen<br />
100 Kunst in Berlin Wir stellen drei Künstler<br />
vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.<br />
Dabei ist ihnen aber vor allem eins<br />
gemeinsam: Sie zeigen Profil.<br />
108 Sommer in Berlin – Kultur-Highlights<br />
Die Top-Events im Frühling/Sommer<br />
STANDARDS<br />
3 Editorial<br />
4–5 Inhaltsverzeichnis<br />
90 Bezugsquellen<br />
114 Impressum/Themenvorschau<br />
24<br />
76<br />
4 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 5
I LOVE IT<br />
Das trägt<br />
Berlin<br />
XOTIK<br />
VON STEINROHNER<br />
MUST-HAVE IN BERLIN:<br />
SNEAKERS.<br />
VON CLOSED<br />
I LOVE IT<br />
Was ist modisch in der Hauptstadt los?<br />
Wir sprachen mit Sikoti Mbaitjongue,<br />
Mode-Einkäuferin der Galeries Lafayette.<br />
Sie bestimmt entscheidend mit, welche<br />
Trends die <strong>Berlinerin</strong> in der kommenden<br />
Saison tragen wird – und weiß genau,<br />
welche Designer gerade angesagt sind.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
WELCHE TRENDS DER AKTUELLEN MODE FÜR FRÜHJAHR/<br />
SOMMER 2018 HALTEN SIE FÜR BESONDERS WICHTIG? Ich<br />
denke, dass aktuelle Trends wie Oversize, Athleisure oder auch das<br />
Thema Streifen weiterhin trendig bleiben werden. Hinzu werden<br />
noch andere Trends mit Fransen oder Pailletten/Glitzer kommen.<br />
Auch werden immer mehr Jeansfarbe und -stoffe nachgefragt, wie<br />
etwa Jeanshemd oder Rock. Der größte Trend, der sich derzeit allerdings<br />
abzeichnet, ist Fake Fur – selbst Labels wie Gucci verarbeiten<br />
ab 2018 nur noch Kunstpelz.<br />
WELCHER DESIGNER HAT IN DIESER SAISON DEN MEISTEN<br />
EINFLUSS? Den größten Einfluss dieses Jahr hat wohl Balenciaga,<br />
die Marke legte den Fokus auf neue Proportionen und den Twist<br />
auf Classics, was das Ganze sehr interessant macht. Aber auch<br />
Gucci hat immer noch einen sehr großen Einfluss, den sie stetig<br />
ausbauen, u.a. mit 70er-Jahre -Styles, Lurex, Metallic, Bienen und<br />
Katzen-Prints.<br />
AUF WELCHE NEWCOMER IN DER MODE SOLLTEN FASHI-<br />
ONISTAS ACHTEN? Marken wie Coach, Ganni, Maryam Nassir<br />
Zadeh oder Alexa Chung sind gerade sehr im Kommen.<br />
WAS GEHÖRT IM F/S 2018 ZU DEN IT-PIECES? Zu den It-Pieces<br />
gehören wohl immer noch Oversize-Parkas, Regenjacken oder auch<br />
Pullover. Dazu werden lange Kleider oder Tuniken kommen. Beachtenswert<br />
ist auch, dass sich die Hosenform immer weiter von der<br />
Skinny-fit-Form entfernt und weite Hosen im Boyfriend-Schnitt oder<br />
Schlaghosen angesagt sind.<br />
WELCHE FARBEN SIND IM SOMMER BESONDERS ANGE-<br />
SAGT? Im Sommer werden viele freundliche Farben angesagt sein,<br />
Töne wie Grün, Gelb oder Rosa. Aber auch tropische Prints und knallige<br />
Farben werden ein Thema sein.<br />
AUF WELCHE ACCESSOIRES SOLLTE MAN DAS AUGENMERK<br />
RICHTEN, UM DEN EIGENEN OUTFITS EINEN MODISCHEN<br />
TWIST ZU VERLEIHEN? Toll, um sein Outfit aufzupeppen, sind<br />
immer Taschen. Im Frühjahr/Sommer werden besonders runde Taschen,<br />
wie die Circle-Tasche von Diane von Fürstenberg, ein tolles Accessoire<br />
abgeben. Die It-Bag ist derzeit noch immer die Bauchtasche, wie sie es<br />
zum Beispiel von Gucci gibt. Aber auch große Ohrringe oder Ketten<br />
sowie Statement-Sonnenbrillen sind tolle Accessoires für den Sommer.<br />
WAS IST DEFINITIV OUT IN DIESER SAISON? Weiße Lederstiefel<br />
sollten beispielsweise in keinem Kleiderschrank mehr zu finden sein.<br />
WAS ZEICHNET DEN TYPISCHEN STIL DER MODEBEWUS-<br />
STEN BERLINERIN AUS? Die modebewusste <strong>Berlinerin</strong> trägt<br />
die neuesten Trends, die sie unter anderem bei Berliner Labels findet.<br />
Außerdem trägt die <strong>Berlinerin</strong> nach meinem Geschmack sehr wenig<br />
Farbe, kombiniert dafür aber mehrere Stile miteinander (Sneakers bzw.<br />
Plateau-Schuhe mit Sakko).<br />
WIE WÜRDEN SIE DIE TYPISCHE FASHIONISTA DER HAUPT-<br />
STADT BESCHREIBEN? Gute Beispiele dafür sind für mich Veronika<br />
Heilbrunner oder Masha Sedwick. Sie beide tragen eine coole Mischung<br />
aus chic und sportlich. Durch Accessoires oder auch einfach durch die<br />
farblichen Kombinationen ziehen ihre Outfits immer alle Blicke auf sich,<br />
so wie es meiner Ansicht nach bei einer Fashionista sein sollte.<br />
GIBT ES ETWAS, DAS SIE SICH IN PUNCTO MODE VON DEN<br />
BERLINER FRAUEN WÜNSCHEN WÜRDEN? Frau könnte hier,<br />
wie ich finde, mehr Farbe tragen und sich allgemein ein wenig femininer<br />
kleiden. Dazu gehören für mich Schuhe mit ein wenig Absatz,<br />
Kleider oder vielleicht auch mal ein two-in-one Piece, also z. B. ein<br />
Body, den man sowohl als normales Oberteil tragen kann oder auch<br />
als sexy Unterziehhemd.<br />
Illustration: Anna Kniazeva © 123RF.com<br />
NEWCOMER: GANNI<br />
GEHÖRT ZU DEN<br />
HEISSESTEN LABELS<br />
DES SOMMERS<br />
RUNDE SACHE:<br />
SCHULTERTASCHE<br />
VON ESCADA<br />
HOLY GHOST PRÄSENTIERT<br />
ZWEI TRENDS IN EINEM:<br />
STREIFEN UND ZARTES<br />
ROSA.<br />
BALENCIAGA IST<br />
EIN ECHTER<br />
INFLUENCER UNTER<br />
DEN LUXUS-LABELS<br />
6 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
6 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 7
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
Glanzvoll: das Kleid<br />
mit Spaghettiträgern<br />
und Plissee-Rockteil.<br />
Von Christian Siriano,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Kurvenstar: Der enge Rock<br />
aus Metallic-Stoff hat vorn eine<br />
Knopfleiste. Von Ralph & Russo,<br />
Preis auf Anfrage<br />
BOYFRIEND-STYLE.<br />
VON MICHAEL SONTAG<br />
TOP-TREND ATHLEISURE.<br />
VON DAWID TOMASZEWSKI<br />
Hot Couture!<br />
Bodenlange<br />
Abendrobe in<br />
glänzendem<br />
Mitternachtsblau.<br />
Von Maison Rabih<br />
Kayrouz,<br />
Preis auf Anfrage<br />
SPORTLICHES<br />
VON ATELIER ABOUT<br />
Zart bestickt: Das Top mit<br />
Kristallen passt perfekt zum<br />
schwingenden Rock.<br />
Von Elisabetta Franchi,<br />
Preis auf Anfrage<br />
DAILY<br />
Luxus-Mix aus Pailletten,<br />
Chiffon und aufwendigen<br />
Blüten. Von Christopher Kane,<br />
Preis auf Anfrage<br />
GLAMOUR<br />
KULTSTOFF DENIM.<br />
VON COMMA<br />
GLITZER FÜR SANDALEN.<br />
VON CLOSED<br />
STREIFEN BLEIBEN ANGESAGT.<br />
VON DOROTHEE SCHUMACHER<br />
Pailletten, Kristalle und schimmernde Stoffe bleiben<br />
nicht länger dem Abend vorbehalten.<br />
Jetzt dürfen Fashionistas auch am Tag modisch glänzen!<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
8 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 9
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
Schön<br />
anzüglich<br />
Leger: Anzug mit<br />
schmaler Hose.<br />
Von Luisa Cerano,<br />
um 630 €<br />
Kontrastprogramm:<br />
zarte Farbe und<br />
strenger Schnitt.<br />
Von Cinque,<br />
um 400 €<br />
Blickfang:<br />
die Knöpfe am<br />
Hosenbein.<br />
Von Patrizia Pepe,<br />
um 800 €<br />
So edel kann Power sein. Die aktuellen Hosenanzüge<br />
zeigen, dass feminine Raffinesse jetzt Karriere macht.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
Karo ist<br />
Trumpf: schmal<br />
geschnittener<br />
Anzug.<br />
Von Marc Cain,<br />
um 650 €<br />
New Classic:<br />
Anzug im<br />
Herrenstil.<br />
Von Closed,<br />
um 500 €<br />
Styling-Tipp: Weste über<br />
einem Anzug. Von Roberto<br />
Cavalli, Preise auf Anfrage<br />
Styling<br />
„Klassische Formen<br />
und feine Details: Diese<br />
Accessoires passen zum<br />
Business-Look.<br />
„<br />
Edel-Weiß:<br />
Anzug mit weiter<br />
Hose. Von Maison<br />
Rabih Kayrouz,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Feminin: der Anzug in zartem<br />
Rosa und mit kurzer Jacke.<br />
Von Escada, um 1200 €<br />
Styling<br />
„Perfekt zu Anzügen in<br />
hellen Tönen sind<br />
Accessoires in einer<br />
ähnlichen Farbwelt.<br />
„<br />
Schön schlicht:<br />
Mules aus Velours.<br />
Von Navyboot,<br />
um 250 €<br />
Bunte Karos<br />
für die Schultertasche.<br />
Von Riani,<br />
um 250 €<br />
Liebe zum<br />
Detail: Halstuch.<br />
Von Codello,<br />
um 80 €<br />
Black & White<br />
für eine klassische<br />
Handtasche.<br />
Von Navyboot,<br />
um 350 €<br />
Handtasche in Schwarz-<br />
Weiß. Von Boss, um 700 €<br />
Stich für Stich im Trend: Sandalette<br />
mit Ziernähten. Von Boss, um 450 €<br />
10 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 11
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
(K)LEIDER<br />
UNWIDER-<br />
STEHLICH<br />
Wir geben zu: Unsere Auswahl<br />
an Sommerkleidern<br />
macht es nicht<br />
leicht – denn da ist<br />
eines schöner als<br />
das andere. Wie gut,<br />
dass die Styles so<br />
verschieden sind. Da<br />
muss man sich gar<br />
nicht für eins entscheiden.<br />
Bella Italia: der italienische<br />
Designer verführt mit schlichter<br />
Eleganz. Von Roberto Cavalli,<br />
Preis auf Anfrage<br />
AUF<br />
GERÜSCHT!<br />
Rüschen haben ihr Girlie-Image<br />
endgültig abgelegt. Sie zeigen sich<br />
jetzt rockig und als echte Hingucker.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
Sexy! Zweiteiler<br />
aus Hüftrock<br />
und Off-Shoulder-<br />
Oberteil.<br />
Von Ralph & Russo,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
Typisch für die Kreationen<br />
des französischen Designers<br />
ist die betonte Schulterpartie<br />
der Rüschenbluse.<br />
Von Thierry Mugler, Preis auf<br />
Anfrage<br />
Stil-Blüten:<br />
Sommerkleid in Minilänge.<br />
Von Cinque, um 200 €<br />
Mädchenhaft: das gemusterte<br />
Kleid aus fließendem Stoff.<br />
Von Patrizia Pepe, um 430 €<br />
Extravagant:<br />
die Rüschen<br />
im Snake-Print.<br />
Von Franziska Michael,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Raffiniert: der gerüschte<br />
Abschluss am Dekolleté.<br />
Von Marcel Ostertag, um 700 €<br />
12 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 13
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
KNALL<br />
EFFEKT!<br />
Hat man Töne! In diesem Sommer sind leuchtende<br />
Farben ein echtes Trendthema – und sehen in jeder<br />
Lebenslage gut aus.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
Hoodie in kurzer Form und mit<br />
Logoprint. Von Closed, um 130 €<br />
Farbenfreude auf dem Laufsteg<br />
(l.). Von Versace, Preise auf Anfrage<br />
Pink Power! Blazer in schmaler<br />
Linie. Von Drykorn, um 220 €<br />
Auffallend! Anzug<br />
im Animal-Print und<br />
mit den typischen<br />
Bordüren. Von Versace,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Bunter Mix im Ibiza-Stil.Von<br />
Annie Carlsson, Mantel um 420 €,<br />
Bluse um 370 €, Hose um 350 €<br />
Trench im Trend: Kurzmantel mit<br />
den typischen Details.<br />
Von René Lezard, um 500 €<br />
Accessoires<br />
„Für alle, die den neuen<br />
Colour-Trend mit neutralen Basics wie<br />
Schwarz, Grau , Beige oder Weiß<br />
kombinieren wollen, sind Schuhe,<br />
Gürtel und Taschen in leuchtenden<br />
Tönen ein Must-have diesen<br />
Sommers. „<br />
Schmaler Gürtel<br />
mit schlichter<br />
Schließe. Von<br />
Marc Cain,<br />
um 80 €<br />
Flache Mules mit Schmuckkette.<br />
Von Tosca Blu, um 130 €<br />
Blickfang an der<br />
Schultertasche in<br />
Kastenform ist der<br />
Leder-Charms.Von<br />
Mandarina Duck,<br />
um 150 €<br />
Sandalette mit Plateausohle<br />
und Blockabsatz.<br />
Von Marc Cain, um 200 €<br />
14 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 15
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
Leger: der<br />
einreihige Blazer in<br />
einem tollen Orangeton.<br />
Von Cambio, Preis auf<br />
Anfrage<br />
Klassiker:<br />
der Blazer mit<br />
Nadelstreifen.<br />
Von Dorothee<br />
Schumacher,<br />
Preis auf<br />
Anfrage<br />
Kurz & gut:<br />
Blazer in der<br />
kragenlosen<br />
Variante.<br />
Von Max & Co.,<br />
um 280 €<br />
Mehr<br />
Durchblick, bitte!<br />
Ganz durchsichtig oder zart transparent –<br />
beides ist angesagt. Ein Trend für Modemutige.<br />
AUTORIN Andrea Abrell<br />
Lingerie-Look<br />
der Couture-Klasse.<br />
Von Elisabetta Franchi,<br />
Preis auf Anfrage<br />
KLASSIK<br />
MODERNE<br />
Wickel-Top mit<br />
durchsichtigem Einsatz.<br />
Von Maison Margiela,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Unverkennbar: die<br />
breiten Schultern sind ein<br />
Markenzeichen des Designers.<br />
Von Thierry Mugler,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
Strass-Steine bringen das<br />
bodenlange, transparente<br />
Kleid zum Strahlen.<br />
Von Ralph & Russo,<br />
Preis auf Anfrage<br />
Fließende Stoffe und leichte<br />
Transparenz – so wird der<br />
Look alltagstauglich.<br />
Von Marcel Ostertag,<br />
Bluse um 300 €, Hose<br />
um 400 €<br />
Gekonnt kombiniert:<br />
Blazer zur Athletics-Hose.<br />
Von Drykorn, um 260 €<br />
16 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 17
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
Menocore<br />
ENTSPANNT<br />
ist das neue SEXY<br />
Bequeme Leinenhosen, weite Walle-Walle-<br />
Kleider und flache Pantoletten – der RELAXTE<br />
LOOK reifer Frauen à la Diane Keaton oder<br />
Lauren Hutton ist nun Styling-Vorbild hipper<br />
Fashionistas. Der MEGA-TREND NENNT<br />
SICH MENOCORE und steht für die Lust an<br />
bequemer Kleidung. Warum sich jetzt alle im<br />
Best-Ager-Stil kleiden wollen.<br />
KLEID VON CIAO LUCIA,<br />
UM 315 €<br />
BLUSE VON MAISON CLÉO,<br />
UM 150 €<br />
AUTORIN Miriam Bektasi<br />
STRICKJACKE VON<br />
DÔEN, UM 285 €<br />
Sexy Minis und schwindelerregend hohe Pumps haben diese<br />
Saison ausgedient. Die Fashionwelt mag es neuerdings entspannt<br />
und gemütlich. Nach Normcore (dem unauffälligen<br />
Unisex-Modetrend) kommt jetzt Menocore. Modeprofis<br />
schlüpfen nun in Outfits, die vorzugsweise von Frauen jenseits<br />
der 50 getragen werden: Offene Blusen, lässige Sommermäntel und Palazzohosen,<br />
feine Strickjacken oder Rollkragenpullover – möglichst weit,<br />
möglichst bequem und vorzugsweise in Naturtönen wie Ecru, Beige oder<br />
Khaki sollen sie sein. Dazu gibt es John-Lennon-Sonnenbrillen, Basttaschen,<br />
Anglerhüte, Slipper und Scrunchies, die gerüschten Zopfbänder,<br />
wie sie auch Hillary Clinton eine Weile lang trug. Gemeinsames Merkmal<br />
dieser Kleidungsstücke: Sie sind aufregend unaufgeregt, bewusst unmodebewusst<br />
und sie ergeben addiert die perfekte Outfitformel für einen<br />
Look, der elegant wirkt, stilvoll und gleichzeitig unaufgesetzt – und vor<br />
allem: ziemlich frei. Feminismus zum Anziehen sozusagen.<br />
MEHR SEIN ALS SCHEIN<br />
Menocore ist nicht etwa Ausdruck einer lustlosen Haltung gegenüber<br />
der Mode, sondern einer gewissen Müdigkeit gegenüber des rastlosen<br />
Kreislaufs aus Laufsteg-Strohfeuer und fotogenen Streetstyle-Trends.<br />
Denn hinter dem neuen Hang zu schlichten und komfortablen Looks<br />
stecken keine großen Modehäuser, sondern kleine, unabhängige Labels<br />
wie etwa Maison Cléo, Ciao Lucia oder Dôen. Losgetreten wurde der<br />
Trend von Frauen auf der Straße und anschließend etabliert von Instagram-Stars<br />
wie Pernille Teisbaek oder Leandra Medine, Gründerin<br />
des angesagten Modeblogs Man Repeller. Letztere verlieh ihm den<br />
ungewöhnlichen Namen, der sich aus den Begriffen „Menopause“ und<br />
„Hardcore“ zusammensetzt. Was im ersten Moment etwas hart klingt,<br />
ist in Wahrheit eine Liebeserklärung an den Stil älterer Frauen in den<br />
Wechseljahren, wie ihn etwa Diane Keaton in der Romanze „Was das<br />
Herz begehrt“ trägt. Der Trend zelebriert das Alter und ältere Frauen,<br />
die in der Modewelt bisher kaum Beachtung fanden. Er drückt das<br />
Lebensgefühl junger Frauen aus, die einfach nur sich selbst gefallen<br />
wollen und deswegen zu der Generation hinaufschauen, die nicht um<br />
jeden Preis gefallen will. Denn eines will der Wechseljahre-Chic definitiv<br />
nicht: Männer beeindrucken. Mit dem lässig-cleanen Stil fühlt<br />
man sich in erster Linie wohl in seiner Haut. Die Message dahinter: Ich<br />
habe genug Persönlichkeit, um nicht mit Trend-Experimenten oder<br />
modischen Verführungstricks auf mich aufmerksam machen zu müssen.<br />
Ich trage das, was ich will und in dem ich mich wohlfühle. Eine<br />
selbstbewusste Haltung, die um einiges cooler und authentischer ist<br />
als jedes „We should all be Feminists“-T-Shirt.<br />
B<br />
Bilder: Jen Wolf, Hilary Walsh, Chloé Bruhat<br />
SOMMERMANTEL VON<br />
DÔEN, UM 368 €<br />
18 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 19
I LOVE IT<br />
Hippie-Hommage:<br />
Tunika von Watercult,<br />
um 129 €<br />
FARBEN-<br />
RAUSCH<br />
Seeperle: Badeanzug<br />
von Maryan Mehlhorn,<br />
um 249 €<br />
I LOVE IT<br />
Palmen, Blüten und Wellenrauschen:<br />
die Bademode der<br />
Saison sprüht diesen Sommer<br />
Farbe in die Welt. Zum Glück<br />
ließen sich zahlreiche Marken<br />
von dem Farbrausch anstecken<br />
– und verzaubern mit einer<br />
schier endlos langen Farbpalette.<br />
Dabei gibt es keine Nuance,<br />
die es nicht gibt: leuchtende<br />
Knallfarben, naturgegebene<br />
Blautöne und auch das altbekannte<br />
Colour-Blocking feiert<br />
seinen Comeback.<br />
Schattenmode:<br />
Hut von<br />
Seafolly,<br />
um 65 €<br />
Grüße<br />
vom<br />
Strand!<br />
Bikinis, Badeanzüge und Strandkleider,<br />
so weit der Horizont<br />
reicht. Welche FARBEN, MUSTER<br />
UND SCHNITTE uns diese Saison<br />
an den Strand begleiten? So<br />
viel sei verraten: es wird bunt,<br />
kunterbunt!<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Signalfarbe: Bikini<br />
von Veronica Dreyer,<br />
um 170 €<br />
Ethno-Stil:<br />
Badeanzug<br />
von Seafolly,<br />
um 149 €<br />
SCHNITT-<br />
MUSTER<br />
So verspielt wie die<br />
Muster zeigen sich<br />
auch die Schnitte der<br />
kommenden Sommersaison:<br />
asymmetrische<br />
Formen unterstreichen<br />
den Alles-ist-möglich-<br />
Spirit, verspielte Details wie<br />
Volants und Rüschen lassen<br />
Retro-Charme aufleben, und<br />
hohe Beinausschnitte erinnern<br />
an den sportiven Stil der<br />
80er-Jahre. Auch der folkloristische<br />
Trend zeigt sich mit<br />
Stickereien, Perlenaufsätzen<br />
und wallenden Schnitten –<br />
darunter Strandkleider und<br />
Tuniken, die den Look für den<br />
Strand elegant komplettieren.<br />
Fotos: Michael Kors, Fenty Rihanna x Puma New York, SEAFOLLY / Fotograf Simon Upton<br />
Bommel-Beauty:<br />
Strandtasche<br />
von Seafolly,<br />
um 80 €<br />
Schulterblick:<br />
Badeanzug<br />
von Watercult,<br />
um 119 €<br />
BADEMODE<br />
IN BERLIN<br />
FEINE WÄSCHE<br />
Friedrichstraße 67 | 10117 Berlin<br />
LINIERIE UNDERWEAR STORE<br />
Linienstraße 75 | 10119 Berlin<br />
KÖRPERNAH DESSOUS<br />
Maaßenstraße 8 | 10777 Berlin<br />
VIABELLA<br />
Trautenaustraße 12 | 10717 Berlin<br />
MUCHACHA<br />
Zehdenicker Straße 10 A | 10119 Berlin<br />
Palmentraum:<br />
Strandkissen<br />
von Seafolly,<br />
um 30 €<br />
MOTIVREICH<br />
Wild: Kaftan<br />
von Maryan Mehlhorn,<br />
um 249 €<br />
Ähnlich bunt treiben es auch die Muster. Mismatching gehört zu den<br />
großen Trends in diesem Sommer. Bedeutet: Ober- und Unterteile, die<br />
auf den ersten Blick nicht zusammengehören, werden selbstbewusst<br />
miteinander kombiniert. Damit erweitern die Designer ihren Farbradius<br />
über die Muster hinaus. Auch die Flora und Fauna feiert ihren Einzug in<br />
den Strandbeutel: ob farbenreiche Korallenfische, imposante Papageienvögel<br />
oder die obligatorischen Palmenblätter – die Dessins zeigen<br />
sich großflächig. Wer es eher schlichter mag, darf sich auch auf unifarbene<br />
Modelle freuen.<br />
20 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 21
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
Perlentaucher:<br />
Schultertasche<br />
aus Kalbsleder<br />
mit Perlen-Details<br />
als Hingucker.<br />
Von Fendi,<br />
um 2.500 €<br />
TREUE<br />
BEGLEITERINNEN<br />
Floral und fröhlich:<br />
Die flamingofarbene Clutch<br />
weckt Frühlingsgefühle. Von<br />
Jimmy Choo, um 425 €<br />
Die schönsten neuen It-Bags unserer Lieblingsdesigner<br />
AUTORIN Friederike Hintze<br />
Fell-Phänomen:<br />
Die pinke Clutch<br />
aus Merzfell<br />
zieht alle Blicke<br />
auf sich. Von<br />
Miu Miu,<br />
um 3.800 €<br />
Ob im Office, beim Shopping oder zum Gala-Event: Die Handtasche ist für<br />
die meisten Frauen eine unverzichtbare Begleiterin. Sie unterstreichen<br />
nicht nur unseren individuellen Stil und fungieren als Accessoires: Oftmals<br />
bleiben die Looks erst durch die passende<br />
Tasche wirklich in Erinnerung. Die schönsten<br />
neuen – und teilweise sehr gegensätzlichen<br />
Modelle – der Frühjahrs-Sommer-Kollektionen<br />
2018 stellen wir vor.<br />
Hingucker: Clutch in<br />
auffälliger Optik und<br />
knalligem Gelb.<br />
Von Furla,<br />
um 195 €<br />
Clutch Rock Chic:<br />
Im schimmernden<br />
Metallic-Look. Von<br />
Navyboot, um 269 €<br />
Illustrationen: istockphoto/Brosko/aksenova_yu/KaterinaKr; Fotos: Carin Backoff / Miu Miu, Fendi, Navyboot, Miu Miu, Jimmy Choo, Furla, Charlotte Olympia, Max Mara, Bottega Veneta, Dolce & Gabbana, Burberry, Prada<br />
Miau! Henkeltasche<br />
aus<br />
Velourleder.<br />
Von Charlotte<br />
Olympia über<br />
mytheresa.com,<br />
um 840 €<br />
Ja ist denn<br />
schon Ostern?<br />
Süße Handtasche<br />
mit Hasenmotiv.<br />
Von Prada,<br />
um 1.750 €<br />
Opulent: Kreuzstich,<br />
Schlangenleder und<br />
aufgestickte Münzen<br />
– bei dieser Tasche<br />
gibt’s viel zu entdecken.<br />
Von Dolce &<br />
Gabbana über mytheresa.com,<br />
um 2.950 €<br />
Kleine Kostbarkeit:<br />
Die hübsche,<br />
perlmuttfarbene<br />
Beuteltasche ist<br />
eher Schmuckstück<br />
als Tasche. Von Max<br />
Mara, um 305 €<br />
Rosige Zeiten für alle<br />
Liebhaber der britischen<br />
Eleganz. Von Burberry,<br />
um 1.150 €<br />
Bestickt!: Dieses<br />
bestickte It-Bag<br />
läutet offiziell<br />
die erwachende<br />
Jahreszeit ein. Von<br />
Bottega Veneta,<br />
um 2.200 €<br />
Geräumig: Korallfarbener<br />
Shopper mit<br />
Boho-Details. Von<br />
Longchamp, um 690 €<br />
22 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 23
I LOVE IT<br />
Schmucke Schühchen:<br />
Die Pumps sind so<br />
glamourös wie ein Collier.<br />
Von Miu Miu, um 850 €<br />
Stilmix: Ein Spiel mit<br />
Mustern und Materialien.<br />
Von Fendi, um 730 €<br />
I LOVE IT<br />
Die schönsten Schuhe der Saison<br />
AUTORIN Friederike Hintze<br />
Unverzichtbar:<br />
Klassische Pumps<br />
im Nude-Ton.<br />
Von Navyboot,<br />
um 329 €<br />
Schuuuuuuhbidu!<br />
Flauschig und feminin: Dunkelgrüne<br />
Samt-Slipper. Von<br />
William Fan, um 350 €<br />
Schnürschönheit: Sportliche<br />
Sneaker in angesagtem Rosé.<br />
Von Filling Pieces, um 300 €<br />
Hurra – der Frühling ist da. Der Sommer naht! Und wir<br />
können unsere Füße endlich wieder aus den dicken Winterstiefeln<br />
befreien. Die Kollektionen unserer Lieblingsmarken<br />
überraschen dabei mit den unterschiedlichsten Looks: Von<br />
opulent, mit aufwendigen Edelstein-Details bis zurückhaltend im<br />
angesagten Grafik-Look, von schlicht und metallisch bis verspielt<br />
und blumig. So oder so: Mit diesen hübschen Tretern flanieren Sie<br />
stilvoll durch die warme Jahreszeit.<br />
Schicke Lederlatschen:<br />
Bequeme Sandalen für<br />
lange Spaziergänge.<br />
Von TOD’S, um 250 €<br />
All white everything:<br />
Klassische weiße High-<br />
Top-Sneaker sollte jeder<br />
im Schrank haben. Von<br />
Scarosso, um 219 €<br />
Zarte Kostbarkeit:<br />
Die floralen Sandalen<br />
mit Blockabsatz im<br />
Jacquard-Style ziehen<br />
alle Blicke auf sich.<br />
Von Jimmy Choo,<br />
um 575 €<br />
Zart beschuht:<br />
Kate Middleton würde<br />
diese hübschen Pumps<br />
in Meeresgrün lieben.<br />
Von Jimmy Choo,<br />
um 475 €<br />
Casual Luxury: Der Metallic-<br />
Trend will auch dieses Frühjahr<br />
nicht abbrechen, wie diese<br />
Sneaker aus Kalbsleder klarstellen.<br />
Von Bottega Veneta,<br />
um 540 €<br />
Schöner Römer: Flache<br />
Römersandaletten für heiße<br />
Sommertage. Von TOD’S,<br />
um 300 €<br />
Fotos: Carin Backoff / Miu Miu<br />
Power & Pastell:<br />
So mädchenhaft die<br />
Farbe anmutet, die<br />
Formensprache der<br />
Heels ist etwas für<br />
Powerfrauen! Von<br />
Prada, um 790 €<br />
Lack & Leder:<br />
Avantgardistische<br />
Keilabsatz-Schuhe.<br />
Von Rani Bageria,<br />
um 325 €<br />
Verführerisch wie Eva’s Schlange: Scoop<br />
Ankleboots im niemals unmodischen<br />
Schlangenlook. Von Furla, um 595 €<br />
24 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 25
I LOVE IT<br />
BIO<br />
I LOVE IT<br />
XINGU age perfect serum Mit Aloe Vera und<br />
Cashewfrüchten aus dem brasilianischen Regenwald<br />
gegen alterungsbedingte Veränderungen<br />
der Haut. Von Santaverde, 30 ml, um 93 €<br />
Elements of Nature<br />
– Body Cream Mit<br />
straffendem Epigran<br />
und nährendem Arganöl<br />
zu einer festen und<br />
seidig-zarten Haut.<br />
Von Dr. Grandel, 150 ml,<br />
um 15 €<br />
BEAUTY<br />
KEINE CHEMIE? Aber natürlich!<br />
Längst vorbei sind die Zeiten, als nur<br />
ökologisch orientierte Menschen in Sachen<br />
Schönheit ins Kräuterbeet griffen. Der<br />
Trend geht zum Grünen und damit auch<br />
zur Kosmetik „made by Mutter Natur“.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Natur Pur A<br />
Augenpflege<br />
Reine, kontrollierte<br />
Naturkosmetik<br />
mildert Fältchen<br />
und glättet die<br />
Haut um die<br />
Augen – für einen<br />
strahlenden Blick.<br />
Von Charlotte<br />
Meentzen, 15 ml,<br />
um 20 €<br />
Beautiful Lips Colour Intense Matt –<br />
Matt‘n Peach 26 Verleiht den Lippen<br />
einen modern-matten Look und pflegt<br />
mit Bio-Blütenbutter aus Rose, Malve<br />
und Linde. Von Lavera, 4,5 g, um 6 €<br />
Basis Sensitiv Anti-Falten Feuchtigkeitscreme<br />
Q10 Mildert Falten und spendet ausreichend<br />
Feuchtigkeit – dank exklusiver Q10 Wirkstoffkomposition.<br />
Von Lavera, 50 ml, um 10 €<br />
Gesichtswaschcreme Zum<br />
50. Jubiläum gibt es den<br />
Klassiker in limitierter Größe:<br />
die Gesichtswaschcreme überzeugt<br />
immer noch mit Ringelblume,<br />
Kamille, Johanniskraut,<br />
Wundklee und Mandel.<br />
Von Dr. Hauschka, 100 ml,<br />
um 17,50 €<br />
NATURKOSMETIK IN BERLIN<br />
Palm Studio<br />
Schliemannstraße 14A<br />
10437 Berlin-Prenzlauer Berg<br />
Belladonna Naturkosmetik<br />
Bergmannstraße 107<br />
10961 Berlin-Kreuzberg<br />
Wheadon<br />
Steinstraße 17<br />
10119 Berlin-Mitte<br />
Schön Schön<br />
Dieffenbachstraße 56<br />
10967 Berlin-Kreuzberg<br />
Rote Lippen Naturkosmetik<br />
Oranienstraße 12<br />
10999 Berlin-Kreuzberg<br />
Fotos: istockphoto/kate_sun, PR<br />
Vitamin Duo Mask Mit<br />
veganer Intensivpflege<br />
gegen müde Haut – diese<br />
Maske ist mit Vitamin E<br />
aus Soja angereichert.<br />
Von Annemarie Börlind,<br />
40 ml, um 35 €<br />
Tausendschön Deo<br />
Creme Neutralisiert<br />
auch bereits entstandenen<br />
Körpergeruch<br />
– mithilfe von Zink,<br />
Natron und Kokos.<br />
Von i+m Naturkosmetik<br />
Berlin, 100 ml,<br />
um 10 €<br />
WINT Mascara Ein perfekter<br />
Wimpernaufschlag mit nur<br />
einem Auftragen – dabei sorgt<br />
Weizenstärke für den Schwung.<br />
Von Und Gretel, 8 ml, um 34 €<br />
Certified Organic Flora<br />
Eyeshadow – Forrest<br />
Schöner Schimmer ohne<br />
Talk, dafür mit einer Mischung<br />
aus Rose, Jasmin<br />
und Kamille. Von Zuii<br />
Organic, 1,5 g, um 21 €<br />
Der Blick in die Kosmetikregale zeigt: Parabene, Mineralöle und<br />
Silikone werden es langfristig nicht leicht haben – die grüne<br />
Konkurrenz ist im Anmarsch. Während sich die herkömmlichen<br />
Pflegeprodukte auf ihren Erfolg ausruhten, brodelte es in den Beauty-Laboren<br />
mit natürlichem Anspruch. Das Ergebnis: die stumpfe,<br />
kaum schäumende Kernseife hat ausgedient. Die moderne Naturkosmetik<br />
zeigt sich praktikabel, wirksam und verträglich – und steht den<br />
chemisch angereicherten Cremes in nichts nach.<br />
GESICHTSPFLEGE MIT GEWISSEN<br />
Doch wieso eigentlich der Griff zum „grünen“ Tiegel? Meeresverschmutzung,<br />
Waldsterben oder Tierversuche: es gibt viele überzeugende<br />
Gründe, die die Sehnsucht nach Nachhaltigkeit schüren.<br />
Das gilt auch für die Produkte im Badezimmerschrank – je weniger<br />
Ressourcen für die Creme zerstört wurden, umso besser. Die grüne<br />
Anhängerschaft vergrößert sich und die Beauty-Branche reagiert mit<br />
einem wachsendem Sortiment an Naturkosmetik. Aber es ist nicht<br />
nur eine Frage der Nachhaltigkeit, auch die Haut freut sich, nicht<br />
unnötig mit Formaldehyd, Aluminiumchlorid und Mikroplastiken<br />
belastet zu werden. Wieso also mit Schadstoffen weiter eincremen,<br />
wenn es eine Alternative gibt?<br />
GRÜNE WELLE<br />
Die Auswahl ist groß und umfasst nicht nur die Pflegekosmetik.<br />
Längst gibt es auch modische Lippenstifte, Rouge und Make-up<br />
auf natürlicher Basis. Und während Naturkosmetika seinerzeit mit<br />
Imageproblemen zu kämpfen hatten, ist es inzwischen trendbewusst<br />
und angesagt, mit der grünen Welle mit zu schwimmen. Das beweisen<br />
auch diverse Marken und Stores, die sich im Straßenbild häufen.<br />
Modern, natural, organic: Naturkosmetik hat an Coolness-Faktor<br />
hinzugewonnen. Und das Beste, die Natur hat auch etwas auf dem<br />
Pflege-Kasten. Sei es im Kampf gegen unschöne Falten, Verträglichkeit<br />
oder Aussehen: die Alternative aus der Naturkosmetik überzeugt.<br />
Das liegt an den naturgegebenen Inhaltsstoffen, die meistens<br />
frei von Zusatzstoffen und synthetischen Konservierungsstoffen<br />
sind. Überzeugt? Dann gilt wie bei jedem Creme-Wechsel: sich gut<br />
beraten lassen und die Haut langsam an das neue Produkt gewöhnen.<br />
Denn auch wenn die natürlichen Inhaltsstoffe eher gut verträglich<br />
sind, können ätherische Öle oder bestimmte Pflanzengruppen wie<br />
die Korbblütler Irritationen und Allergien auslösen.<br />
BIO-BAROMETER<br />
Wo Natur in der Tube steckt, lassen Siegel und Zertifizierungen erkennen.<br />
BDHI, Ecocert, Natrue oder COSMOS sind nur die Spitze<br />
des Siegel-Berges. Doch eines haben sie gemeinsam: sie alle schließen<br />
Rohstoffe auf Silikonen, Erdölbasis, Gentechnik, Radioaktivität,<br />
synthetische Öle, Fette, Duft- wie auch Farbstoffe aus. Das gilt für<br />
teure Luxusmarken wie auch für Drogerieprodukte. Alle Zweifel aus<br />
dem Regal geräumt? Dann ran an die Haut – die ist schließlich der<br />
zuverlässigste Barometer.<br />
B<br />
26 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 27
I LOVE IT<br />
GUERLAIN<br />
Mon Guerlain Eine frische<br />
und sanfte Interpretation<br />
einer Blume, die sich im<br />
Morgentau entfaltet.<br />
Eau de Parfum,<br />
30 ml, um 67 €<br />
JIL SANDER<br />
Sunlight Moschus<br />
bildet das Fundament<br />
des Duftes.<br />
Eau de Parfum,<br />
40 ml, um 45 €<br />
SOMMERDÜFTE 2018:<br />
SO RIECHT DER<br />
Sommer<br />
Die neuen Düfte lassen mit ihren fruchtig-leichten<br />
oder exotisch-spritzigen Noten direkt Frühlingsgefühle<br />
aufkommen. Wir verraten Ihnen, welche sechs Düfte<br />
uns zum Schwärmen bringen.<br />
CHLOÈ<br />
Chloé Nomade Der<br />
intensive mineralische<br />
Charakter von Eichenmoos<br />
wird umhüllt<br />
von der üppigen<br />
Süße der Mirabelle.<br />
Eau de Parfum,<br />
30 ml, um 60 €<br />
AUTORIN Evelyn Huhle<br />
CALVIN KLEIN<br />
Eternity Air<br />
Ein blumiger Duft<br />
mit einem Hauch<br />
Frische.<br />
Eau de Parfum,<br />
30 ml, um 47 €<br />
NATURAL SKIN CARE<br />
BASED ON TCM<br />
28 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
CHANEL<br />
Coco Mademoisselle<br />
Intense Ein hoher<br />
Anteil an Patchouli-Blättern<br />
lässt den<br />
Duft verführerisch und<br />
geheimnisvoll wirken.<br />
Eau de Parfum,<br />
50 ml, um 98 €<br />
DOLCE & GABBANA<br />
Dolce Garden Eine exquisite<br />
Balance von Frische und Süße, wie<br />
die Gärten Siziliens in voller Blüte.<br />
Eau de Parfum, 30 ml, um 60 €<br />
Illustration: Created by Freepik<br />
SCHÖNHEIT, die in die Tiefe geht.<br />
www.masterlin.com
I LOVE IT<br />
Ultraleicht und pflegend:<br />
Double Wear Nude Water<br />
Fresh Make-up von Estée<br />
Lauder, um 44 €<br />
I LOVE IT<br />
Seidiges Pouder-Rouge:<br />
Joues Contraste von<br />
Chanel in der Farbe „So<br />
Close“, um 43 €<br />
Augenlider und Lippen<br />
leuchten jetzt in verführerischem<br />
Pink und Orange!<br />
AUTORIN Miriam Bektasi<br />
Es spielt keine Rolle, wie viele wir davon schon<br />
gesehen haben. Ein Sonnenuntergang versetzt<br />
uns immer wieder ins Staunen. Vielleicht ist es<br />
die Romantik, die Erinnerung an die sonnengeküsste<br />
Haut im Sommer oder die pure Magie<br />
des Moments, wenn man den Himmel dabei<br />
beobachten kann, wie er sich zu einem<br />
eindrucksvollen Aquarellgemälde aus elektrisierendem<br />
Pink und Orange färbt, mit dem kein<br />
Instagramfilter der Welt mithalten kann. Genau<br />
das dachten sich die Designer diese Saison<br />
wohl auch: Ob Calvin Klein, Hien Le oder Philosophy<br />
di Lorenzo Serafini – sie alle setzen<br />
diesen Sommer auf schillernde Sonnenuntergangs-Nuancen.<br />
Die kombistarken Trendfarben<br />
kommen jetzt aber nicht nur bei unserer<br />
Garderobe zum Einsatz, sondern lassen auch<br />
unser Gesicht erstrahlen.<br />
Hochpigmentierter<br />
Lidschatten mit Satin-<br />
Finish in den Nuancen<br />
„Orange“ und „Neon<br />
Pink“ von Make Up<br />
For Ever, um 18 €<br />
Nudefarbener Lippenstift mit<br />
leicht glänzendem Finish in der<br />
Farbe „Patisserie“ von MAC,<br />
um 21 €<br />
MIRIAM JACKS,<br />
MAKE-UP-ARTIST<br />
ALL EYES ON ME: URLAUBSFEELING<br />
AUF DEN AUGEN<br />
Schluss mit Smokey Eyes! Die neuen It-Farben sorgen diese Saison<br />
auch auf den Lidern für Aufsehen. So lässt sich der raffinierte Look<br />
ganz einfach nachschminken:<br />
STEP 1: Damit die Lidschattenfarbe so richtig knallt, unbedingt<br />
Augenringe mit Concealer abdecken und eine Nude-Base auf das<br />
gesamte Lid tupfen.<br />
STEP 2: Die leuchtenden Farbpigmente in Orange oder Pink vom<br />
äußeren zum inneren Augenwinkel auftragen und leicht über die<br />
Lidfalte hinaus verblenden. Um den Augen den richtigen Rahmen<br />
zu geben, wird der Brauenbogen mit einem Augebrauenpuder mit<br />
exakten Strichen nachgezogen.<br />
STEP 3: Wer die Augen stark betont, punktet bei den Lippen mit<br />
Zurückhaltung. Auf diese kommt höchstens ein dezenter Lippenstift.<br />
Angenehmer Nebeneffekt: Glänzende Nude-Lips wirken<br />
sofort voluminöser.<br />
Die neu aufflammende Extravaganz ist nicht nur schön anzusehen,<br />
sie hat auch eine Botschaft: Confidence is key! Denn das trendige<br />
Farb-Duo sprüht nur so vor Optimismus, Femininität und Stärke. Und<br />
was könnte bezaubernder sein als ein Sommer-Look in strahlendem<br />
Orange und Pink? Von einem Sonnenuntergang mal abgesehen.<br />
Augenbrauenpuder<br />
Brow Box von Urban<br />
Decay, um 34 €<br />
HIEN LE SHOW<br />
SPRING/SUMMER 2018<br />
Objekt der Begierde:<br />
Black Ecstasy Mascara<br />
von Giorgio Armani,<br />
um 32 €<br />
Mit ultrafeinen<br />
Perlmuttpartikeln:<br />
zweifarbiger Concealer<br />
Teint Couture von<br />
Givenchy, um 34 €<br />
Sorgt für den<br />
perfekten Lidstrich:<br />
Bobbi Brown Long-<br />
Wear Gel Eyeliner, um<br />
26 €<br />
LIPPENBEKENNTNIS ZUR EXTRAVAGANZ:<br />
OMBRÉ-LIPS MIT FEINEM FARBVERLAUF<br />
Auf den Lippen etwa avanciert das gesamte Farbspektrum des<br />
Sonnenuntergangs zum Blickfang, wie das Make-up in Orangeund<br />
Pinktönen von Make-up-Artist Miriam Jacks zeigt:<br />
STEP 1: Für ein schönes Bild braucht man eine perfekte Leinwand:<br />
Eine leichte Foundation lässt den Teint ebenmäßig und<br />
gleichzeitig natürlich wirken. Augenschatten und Rötungen werden<br />
mit einem Concealer abgedeckt. Loser Puder sorgt für ein seidiges<br />
Finish und fixiert das Make-up.<br />
STEP 2: Da der Fokus auf den Lippen und den Wangen liegt,<br />
werden die Augenlider in natürliche Nudetöne getaucht und bis<br />
zum Brauenknochen hin ausgeblendet. Anschließend wird mit flüssigem<br />
Eyeliner ein Lidstrich gezogen und die Wimpern kräftig getuscht.<br />
Profi-Trick: Damit die feinen Härchen nicht verkleben, wird<br />
die Mascara von der Wurzel bis zu den Spitzen in Zick-Zack-Bewegungen<br />
aufgetragen.<br />
STEP 3: Pretty in Pink: Mit einem korall-pinken Lipliner wird die<br />
Lippenkontur ausgemalt und definiert. Final wird mit einem hochpigmentierten<br />
Lip Paint oder Lippenstift ein kräftiges Orange auf die<br />
Mitte der Lippen gegeben. Tipp: Mit dem Finger auftupfen, so lassen<br />
sich die beiden Töne spielend leicht miteinander vermischen.<br />
Matte Farben halten übrigens länger als glossy Texturen.<br />
STEP 4: Auf die Wangen wird ein orangenes Rouge gegeben,<br />
das verleiht dem Gesicht eine schöne Frische. Wichtig ist, dass der<br />
Farbton mit dem des Lippenstifts abgestimmt ist. Bei einem Pinsel<br />
für Rouge sollten die Härchen so abgeschrägt sein, dass er sich der<br />
Kontur der Wangenknochen anpasst.<br />
„Je ungemachter, desto besser“, so Make-up-Profi Miriam Jacks.<br />
Präzision war also gestern, Verschwommen ist das neue Sexy. Das<br />
gilt vor allem bei den cool-glamourösen Ombré-Lips. Ob nach außen<br />
hin verwischt, aufgetupft, mit einem matten Lip Stain oder einem<br />
zart schimmerndem Gloss – der Kreativität sind beim Auftragen<br />
der Farbe keine Grenzen gesetzt. Besonders schön an dem<br />
zweifarbigen Look mit der individualisierenden Wirkung: Die ausgefallen<br />
nuancierten Statement-Lippen sorgen für aufregende Highlights<br />
und verleihen einem klassischen Make-up umgehend eine<br />
provozierend-sinnliche Note. Und ganz nebenbei bemerkt, wirken<br />
die Lippen neben der coolen Optik durch den Farbverlauf gleich um<br />
einiges voller. Gewusst wie!<br />
Lippenstift in sattem Orange mit<br />
pinkfarbenen Untertönen von<br />
Tom Ford Beauty aus der Linie<br />
Boys & Girls in der Nuance<br />
„Mariko“, um 35 €<br />
30 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 31<br />
Fotos: Jaan-Eric Fischer, Mercedes-Benz Fashion, Philosophy di Lorenzo Serafini<br />
Abgeschrägter<br />
Rouge-Pinsel<br />
von JACKS<br />
beauty line,<br />
um 35 €<br />
Für ein makelloses<br />
und natürliches Finish:<br />
The Powder von<br />
La Mer, um 75 €<br />
Pro Longwear Lip<br />
Pencil im Farbton<br />
„More to Love“ von<br />
MAC, um 22 €<br />
PHILOSOPHY DI LORENZO SERAFINI<br />
SHOW SPRING/SUMMER 2018<br />
Lidschattenpalette Prisme<br />
Quatuor in sanften Nudetönen<br />
von Givenchy, um 50 €
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
GLATTMACHER<br />
HYALURON?<br />
1<br />
Glatte Haut – ein Zeichen EWIGER JUGEND, das sich wohl<br />
jeder gerne bewahren würde. Dabei setzen Ärzte und Kosmetikmarken<br />
vor allem auf einen Anti-Aging-Alleskönner:<br />
Die Rede ist von Hyaluronsäure. DOCH WAS KANN DER<br />
STOFF WIRKLICH BEWIRKEN? Wir haben einen gefragt,<br />
der es wissen muss: Prof. Dr. Sinis aus Berlin.<br />
Prof. Dr. Nektarios Sinis ist Facharzt<br />
für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
und leitet in Berlin-Schmargendorf die<br />
Sinis Privatklinik.<br />
AUTORIN Friederike Hintze<br />
HYALURON: QUELLE DER JUGEND<br />
Kommen wir erst einmal zur Theorie: Jugendliche Haut<br />
hat die besondere Fähigkeit Wasser zu binden und zu<br />
speichern. In jungen Jahren sind unsere Zellen stets<br />
prall gefüllt, die Haut wirkt straff, elastisch und zart.<br />
Grund dafür ist der körpereigene Stoff Hyaluronsäure.<br />
Hyaluronmoleküle können nämlich das 10.000-Fache<br />
ihres Volumens an Wasser binden – und zwar langanhaltend.<br />
Wie ein Schwamm saugen sich die Moleküle<br />
voll. Ein Gramm Hyaluronsäure bindet bis zu sechs Liter<br />
Wasser! Jedoch: „Bei der Hautalterung – die aus dermatalogischer<br />
Sicht bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnt<br />
– geht die Produktion von Hyaluronsäure zurück.<br />
Feuchtigkeit entweicht, sie wird schlaffer und Trockenheitsfältchen<br />
zeichnen sich ab“, erklärt Prof. Dr. Sinis.<br />
Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
beschäftigt sich tagtäglich mit dem Thema Hautalterung<br />
und kennt die Wünsche und Vorstellungen seiner Patientinnen.<br />
Führt man der Haut nun Hyaluron von außen<br />
zu, bleibt die Haut elastischer und die Hautalterung<br />
wird verlangsamt. Deswegen setzt man bereits seit den<br />
1970er-Jahren auf Hyaluronsäure, die im Labor nachgezüchtet<br />
wird. Ob in Cremes, als Drinks oder als Filler<br />
für Injektionen – die Substanz hat viele Anwendungsbereiche. „Welches Verfahren das richtige<br />
ist, hängt stark von dem individuellen Problem, das behandelt werden soll, der Kondition der<br />
Patientin und dem gewünschten Effekt ab“, erklärt der Berliner Spezialist.<br />
FALTEN EINFACH WEGSPRITZEN<br />
Besonders wirkungsvoll bei der Faltenbehandlung ist dabei die Injektion in die Haut. Dabei wird<br />
die Hyaluronsäure in die tieferen Schichten der Haut gespritzt, die Faltenreduktion ist sofort sichtbar.<br />
Beliebte Stellen im Gesicht sind die Nasolabialfalten (sie ziehen sich entlang der Nasenflügel in<br />
Richtung Mundwinkel) und Marionettenfalten (vom Mundwinkel zum Kinn). Wirklich gefährlich<br />
ist dieser minimalinvasive Eingriff nicht. Jedoch: „Nebenwirkungen können, wie bei jeder medizinischen<br />
Behandlung, natürlich auch hier bei den einzelnen Verfahren auftreten“, so Sinis. „Injektionen<br />
bergen das Risiko einer lokalen Störung am Injektionspunkt, einer auftretenden Allergie<br />
Bilder: SENSAI (PR), ALCINA (PR), Sinis Aesthetics, KLOTZ LABS (PR), © robert/Fotolia<br />
oder gar einer Infektion. Daneben kann die Unterspritzung<br />
mit Hyaluronsäure zu unregelmäßigen<br />
Konturen, blauen Flecken oder lokalen<br />
Blutungen führen, die sich aber meist schnell<br />
stillen lassen.“ Deswegen rät der Berliner Spezialist<br />
Patientinnen und Patienten dazu, sich ausschließlich<br />
von erfahrenen Fachärzten behandeln<br />
zu lassen und nicht dem nächstgünstigsten<br />
Angebot auf den Leim zu gehen.<br />
WAS KÖNNEN HYALURON-CREMES?<br />
In Cremes wiederum ist die synthetisch hergestellte<br />
Hyaluronsäure besonders verträglich<br />
– selbst bei empfindlicher Haut. Der Grund:<br />
Der Stoff ist eine körpereigene Substanz. Allergische<br />
Reatkionen sind daher sehr selten.<br />
Doch haben Anti-Aging-Cremes mit dem Filler-Stoff<br />
auch eine Tiefenwirkung? „Ja“, bestätigt<br />
Prof. Dr. Sinis. „auch wenn diese nur gering<br />
ist. Cremes mit Hyaluronsäure sind dann<br />
wirkungsvoll, wenn die Hyaluronsäure wirklich<br />
in die Haut einziehen kann und nicht nur<br />
an der Oberfläche der Haut bleibt.“<br />
Hier hat die Forschung seit den 1970er-Jahren<br />
dazugelernt. Mittlerweile wird in der Kosmetik<br />
zwischen hoch- und niedermolekularerer<br />
Hyaluronsäure unterschieden. Das bedeutet:<br />
Erstere wirkt nur kurzfristig und entzündungshemmend.<br />
Ist die molekulare Beschaffenheit<br />
des dermatologischen Fillers klein genug, kann<br />
sie die Hautbarriere passieren, wird im Bindegewebe<br />
gespeichert und kann damit langfristig<br />
agieren. Bestenfalls besitzen Cremes, Seren<br />
oder Lotionen beide Arten der Hyaluronsäure.<br />
Die hochmolekulare Hyaluronsäure lässt die<br />
Haut sofort zarter erscheinen. Die niedrigmolekulare<br />
Säure sorgt dafür, dass die Haut mit<br />
mehr Feuchtigkeit versorgt wird.<br />
Doch wie soll der Laie erkennen, welche<br />
Creme welche Art von Hyaluronsäure enthält<br />
– und wie viel? Meist kann sich der Kunde nur<br />
an der Konsistenz der Hyaluron Creme orientieren.<br />
Als Faustformel gilt: Je flüssiger das<br />
Produkt ist (z. B. Hyaluron Seren oder Gels),<br />
desto wahrscheinlicher wird mit kleinen<br />
Hyaluronsäure-Molekülen gearbeitet. Ebenfalls<br />
wichtig: Die Art des Hyalurons. Häufig<br />
3PRODUKTE<br />
MIT HYALURON<br />
2<br />
1| Hyaluron 2.0 Face Cream von Alcina<br />
Durstlöscher für die Haut! Die Hyaluron 2.0 Face<br />
Cream von Alcina bietet einen dreidimensionalen<br />
Anti-Aging-Effekt: Die Feuchtigkeitsdepots<br />
werden aufgefüllt, die Haut geglättet und die<br />
Hautstruktur verbessert. Tiegel 50 ml, um 19,95 €<br />
2 | Hydrachange Essence von Sensai<br />
Versorgt nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern<br />
aktiviert auch die hauteigene Hyaluron-Synthese:<br />
Hochwirksames Serum Hydrachange Essence<br />
von Sensai mit Mikro-Hyaluron, das besonders<br />
gut von der Haut aufgenommen werden kann.<br />
Spender 40 ml, um 128,00 €<br />
3| Enzymista Powder Peeling von Klotz Labs<br />
Die Münchener Manufaktur Klotz Labs hat sich<br />
auf Hyaluron-Produkte spezialisiert. Und so<br />
verwundert es kaum, dass auch das Enzymista<br />
Powder Peeling den wirksamen Stoff enthält –<br />
und zwar in spezieller Form: Bei dem enthaltenen<br />
BGHA handelt es sich um biotechnisch generiertes<br />
Hyaluron. Es zieht schnell ein und ist frei von<br />
allergieerregenden Verunreinigungen. Nach dem<br />
sanften Peeling ist die Haut gereinigt und geklärt<br />
und wirkt strahlender und ebenmäßiger. Tiegel<br />
30 ml, um 29,00 €<br />
wird in günstigeren Produkten nur das sogenannte<br />
Hyaluron-Salz (Sodium Hyaluronate)<br />
verwendet, das weniger wirksam ist, als reine<br />
Hyaluronsäure. Eine hohe Konzentration<br />
ist zudem sinnvoll. Allerdings: Cremes, die<br />
10 bis 20 Prozent Hyaluronsäure anpreisen,<br />
sollten stutzig machen. Denn Hyaluronsäure<br />
ist in reinem Zustand ein Pulver. Es genügen<br />
daher schon Konzentrationen im Miniprozentbereich.<br />
Wird mit 10 und mehr Prozent<br />
geworben, handelt es sich meist um den Anteil<br />
des Hyaluronsäure-Gels im Produkt. Das<br />
Gel ist jedoch oft bis zu 98 Prozent einfach<br />
bloß Wasser.<br />
EINFACH SCHÖNTRINKEN – MIT AN-<br />
TI-AGING-DRINKS<br />
Die Schönheitsindustrie ist schon lange einen<br />
Schritt weiter und verarbeitet die Geheimwaffe<br />
Hyaluron nicht nur in Cremes oder Seren, sondern<br />
auch in Anti-Aging-Drinks und anderen<br />
Präparaten, wie Pillen und Tabletten. Dabei<br />
geht es bei der Einnahme nicht darum, eine<br />
bestimmte Körperregion oder Faltenpartie zu<br />
behandeln, sondern die Haut (und auch sämtliche<br />
andere Körperpartien, die mit Hyaluronsäure<br />
arbeiten, z. B. die Gelenke) von innen heraus<br />
mit der Essenz zu versorgen. Doch haben<br />
derartige Produkte überhaupt Wirkung – oder<br />
handelt es sich hierbei vor allem um einen<br />
cleveren Marketing-Gag? Nein, sagt Prof. Dr.<br />
Sinis. „Hyaluronsäure kann als wichtiger Bestandteil<br />
der Haut und des Bindegewebes im<br />
Rahmen von Drinks sinnvoll sein. Allerdings<br />
kommt es hier auf die genaue Zusammensetzung<br />
an, sodass jeder Drink individuell auf seine<br />
Wirksamkeit bewertet werden muss.“<br />
Allerdings räumt der Berliner Spezialist auch<br />
ein: „Der Effekt, der mit Injektionen herbeigeführt<br />
werden kann, kann mit Cremes und<br />
Drinks jedoch nie erzielt werden.“ Der Grund:<br />
„Die Injektionen bringen die Hyaluronsäure<br />
schnell und direkt unter die Haut, von wo<br />
aus sie ihre volle Wirkung entfalten kann.“ Ob<br />
man sich aber wiederum für die Schönheit<br />
eine Spritze setzen lassen möchte, muss jeder<br />
für sich selbst entscheiden. Denn wohl jeder<br />
Schönheitshype – egal, wie wirkungsvoll er ist<br />
– sollte immer kritisch betrachtet werden. B<br />
32 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 33
I LOVE IT<br />
I LOVE IT<br />
GERAHMT<br />
Gut<br />
Modehauptstadt Berlin!?<br />
Nun ja, es gibt viele Fashion-<br />
Labels in Berlin, aber international<br />
bekannt sind die<br />
meisten noch nicht. Ganz<br />
anders sieht das bei Brillen<br />
aus. Brillen? Ja genau!<br />
BRILLEN AUS BERLIN<br />
sind weltweit gefragt.<br />
AUTOR Nikolas Feireiss<br />
KUBORAUM , UM 400 €<br />
ic! Berlin, Mykita, Lunettes Selection, Kuboraum:<br />
Vier Labels, vier Erfolgsstories. Mit<br />
ihren individuellen Brillengestellen haben es<br />
diese Labels geschafft, Berlin ein unverkennbares<br />
Gesicht zu geben. Stars wie Madonna,<br />
Brad Pitt, Lady Gaga, Daniel Craig, oder auch<br />
Prinz Albert II. von Monaco wurden schon mit<br />
Brillen, die in Berlin erdacht wurden, gesichtet.<br />
Kuboraum, 2012 gegründet, das jüngste<br />
Label in der Reihe neuer Brillenmarken, ist das<br />
unkonventionellste. Gegründet wurde Kuboraum<br />
von zwei Italienern, LIVIO GRAZIOTTI<br />
und SERGIO EUSEBI. „Dreamed in Berlin,<br />
made in Italy“ lautet die Devise der beiden. Die<br />
‚Kuboraum Masks‘, so nennen sie ihre Brillen,<br />
haben Kunstcharakter, sind wie Objekte im<br />
Gesicht. Sie sollen der Persönlichkeit einem<br />
Raum geben, in dem sie sich zugleich verstecken<br />
und entfalten kann. Berlin ist für Sergio<br />
Eusebi und LIVIO GRAZIOTTI die Stadt, der<br />
kreative Ort, der sie inspiriert und dessen phasenweise<br />
Düsternis sie süditalienischer Sonne<br />
vorziehen. Das Handwerk, die Produktion,<br />
überlassen sie den eigenen Landsleuten. Die<br />
ersten Kuboraumbrillen schienen von einer<br />
Schweißermaske inspiriert zu sein. Die neuesten<br />
Entwürfe sind weniger massiv, dabei aber<br />
nicht weniger exzentrisch. Wie ein Ast mäandert<br />
etwa ein Bügel zum Ohr und hat – von<br />
Hand bearbeitet – eine Art Rindenstruktur.<br />
Was macht den Erfolg von Kuboraum aus?<br />
Sergio Eusebio ist überzeugt, dass viele Menschen<br />
nicht mehr so viel Geld für Mode an sich<br />
ausgeben wollen. Sie interessieren sich mehr<br />
für das besondere Einzelteil. „Und“, sagt er,<br />
„ich bin stolz darauf, dass wir als Label wahrgenommen<br />
werden, nicht als Brillenhersteller.“<br />
STATEMENT PIECES SIND GEFRAGT<br />
Die besondere Wiedererkennbarkeit ist vielleicht<br />
das typische des Berliner Brillenhypes,<br />
der mit der Brille „Jack“ von ic! 1996 begann.<br />
Drei Jungs, Harald Gottschling und Philipp<br />
Haffmans, Designstudenten, und der PR-Profi<br />
Ralph Anders entwickelten ein aus dünnem<br />
Blech gestanztes, extrem leichtes und flexibles<br />
Gestell. Der eigentlich Clou waren aber<br />
die nur ineinander gesteckten, schraubenlosen<br />
Scharniere. Bei einer ic! Berlin Brille kann<br />
sich nichts lockern, nichts herausfallen oder<br />
brechen. Vor gut 20 Jahren wurden die ersten<br />
ic! Berlin Brillen in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung<br />
erdacht und und zusammengebaut.<br />
Heute werden sie an zwei Standorten<br />
in Berlin produziert und in 60 Ländern auf<br />
sechs Kontinenten verkauft. Die ic! Berlin Kollektion<br />
„plotic urban“ zum Beispiel mit ihren<br />
Linien „Metropolis“, „Uptown“, „Downtwown“,<br />
„Utopia“ und „Dystopia“ verspricht einen 3D<br />
gedruckten Sommerurlaub im Gesicht. Wenn<br />
andere sich am Stand drängeln, soll sie Begleiterin<br />
beim genussvollen Weg über die leeren<br />
Fotos: Kuboraum, Mykita für Maison Margiela, Sommer 2018<br />
IC! BERLIN UTOPIA,<br />
UM 440 €<br />
MYKITA STUDIO-SUN,<br />
UM 430 €<br />
Boulevards der Sommerstadt sein. Die Fassungen<br />
sind inspiriert von Wolkenkratzern bis hin<br />
zu verfallenen Plattenbauten. Typisch Berlin!<br />
INDIVIDUELLE NISCHENPRODUKTE<br />
GEFALLEN – NICHT NUR – BERLINERN<br />
Ein ganz persönliches Motiv, nämlich ihre<br />
eigene Sehschwäche und die Faszination für<br />
hochwertige Vintage-Designobjekte, brachte<br />
Ute Geyer auf die Idee, 2006 ihr Geschäft<br />
„Lunettes Selection“ zu eröffnen. Die Angebote<br />
beim traditionellen Optiker gefielen ihr nicht.<br />
Das klassische Kassengestell war ihr zu sehr<br />
Medizinprodukt, die meisten Brillen großer<br />
Hersteller oder Lizenznehmer zu offensichtlich<br />
mit einem Logo versehen. Bei Lunettes Selection<br />
gab es zunächst ausschließlich Vintage-Originale.<br />
Dann erweiterte Ute Geyer ihr Angebot<br />
um aktuelle Kollektionen von Traditionsmanufakturen<br />
wie etwa Algha Savile Row, Moscot<br />
oder Epos Milano. Seit 2011 gibt es schließlich<br />
eine eigene Kollektion mit dem Namen „Lunettes<br />
Kollektion“. Kollaborationen mit Modedesignern<br />
wie etwa mit dem Schweizer Modedesigner<br />
Julian Zigerli, John Lawrence Sullivan oder<br />
dem Label Odeeh sichern und festigen die Idee<br />
der Brille als modisches Accessoire. 2018 kooperiert<br />
Lunettes wieder mit Julian Zigerli. Kunst,<br />
Mode und die Berliner Torstraße, wo sich auch<br />
das Lunettes Geschäft befindet, inspirieren die<br />
Sommerkollektion 2018.<br />
KOLLABORATIONEN: GEMEINSAM<br />
NOCH BESSER<br />
Kollaborationen sind für alle Berliner Brillenmacher<br />
eine wichtige Möglichkeit auf sich<br />
aufmerksam zu machen. ic! Berlin etwa tat<br />
sich schon mit dem Berliner Designer Dawid<br />
Tomaszewski für eine Kollektion eleganter Sonnenbrillen<br />
zusammen. Mit dem Pariser Brillendesigner<br />
Jeremy Tarian wurde eine Kollektion<br />
veganer Bio-Brillen entwickelt. Platzhirsch und<br />
MYKITA FÜR MAISON MARGIELA,<br />
SOMMER 2018<br />
BERLINS SCHÖNSTE<br />
BRILLENGESCHÄFTE<br />
KUBORAUM GmbH<br />
Köpenicker Straße 96 | 10179 Berlin<br />
Deutschland<br />
Tel. + 49 30 22 367 5499<br />
www.kuboraum.com<br />
ic! Berlin Brillenproduktion GmbH<br />
Saarbrücker Str. 37 A | 10405 Berlin<br />
Tel. + 49 30 4171770<br />
www.ic-Berlin.de<br />
Lunettes Selection Prenzlauer Berg<br />
Dunckerstraße 18 | 10437 Berlin<br />
Tel. + 49 30 44718050<br />
www.lunettes-kollektion.de<br />
MYKITA Shop Berlin<br />
Rosa-Luxemburg-Straße 6 | 10178 Berlin<br />
Tel. + 49 30 67308715<br />
www.mykita.com<br />
Brillenwerkstatt Kähler & Meier GbR<br />
Dircksenstraße 48 | 10178 Berlin<br />
Tel. + 49 30 28096740<br />
www.brillenwerkstatt.de<br />
LUNETTES, BON VIVANT<br />
PIQUET EDITION, UM 270 €<br />
IC! BERLIN UPTOWN, UM 400 €<br />
umsatzstärkstes Brillenlabel ist ohne Frage<br />
Mykita. Und natürlich hat auch Mykita<br />
schon diverse Kollaborationen geschlossen.<br />
Die Maison Margiela Modelle trugen bei der<br />
Schau für den Sommer 2018 nicht zum ersten<br />
Mal Mykita Brillen auf der Nase. Mit dem<br />
kalifornischen Kult-Streetwearlabel 424 gibt<br />
es für diesen Sommer eine Kooperation limitierter<br />
Sonnenbrillen. Das minimalistisch<br />
runde Model „Erin“ bekam kalifornische<br />
Leichtigkeit durch einen silbernen Rahmen<br />
und extrem rote Gläser oder einen goldenen<br />
Rahmen mit extrem blauen. Mykita hat eine<br />
Reihe unterschiedlicher Brillenkollektionen,<br />
mit immer unverkennbarem Designanspruch,<br />
aber abgestufter Auffälligkeit. Die<br />
Berliner Brillenmacher gehören zu den internationalen<br />
Stars der Branche. Vielleicht nicht<br />
umsatzmäßig, aber was Designanspruch und<br />
Zeitgeist betrifft. Sie haben Brillen zu einem<br />
modischen Accessoire gemacht. Manche<br />
Fashionista trägt einfach Fensterglas in ihrer<br />
Brille. Denn, wie gesagt, Berliner Brillen sind<br />
ein Statement. Ein Fashionstatement! B<br />
MYIKITA NO1 SUN-ERIN,<br />
UM 400 €<br />
LUNETTES KOLLEKTION SANG FROID,<br />
UM 200 €<br />
34 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 35
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
TIPP<br />
der Redaktion<br />
Beach-Polo<br />
in Berlin &<br />
Umgebung<br />
MEIN<br />
NEUES<br />
HOBBY<br />
OB GOLFEN, SEGELN ODER BEACH-<br />
POLO: die Hauptstadt zeigt sich sportlich.<br />
Dabei spielen Erfahrung und Alter keine Rolle,<br />
die Berlin-Brandenburgische Sportlandschaft<br />
lockt auf Rasen, Wasser und Strand.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Fotos: Baltic Polo Events, Segelschule Weber / Markus Weber<br />
BEACH-POLO<br />
Wer gerne Mannschaftssport betreibt und Pferde mag, wird Polo lieben.<br />
Kommt noch der Strand dazu, nimmt die Faszination kein Ende. Beach-<br />
Polo ist eine Abwandlung des klassischen Rasenpolos und wird, wie der<br />
Name es verrät, am Strand oder auf Sand gespielt. Anders als beim Rasenpolo<br />
bestehen hier die Teams aus jeweils zwei Spielern pro Mannschaft.<br />
Ein dynamisches Spiel – Chukker für Chukker. So nennen sich<br />
die vier bis acht Spielabschnitte, die jeweils fünfeinhalb Minuten dauern.<br />
Ziel des Spiels ist es übrigens, vom Rücken des Pferdes, mit dem<br />
Poloschläger, auch Stick genannt, möglichst viele Torerfolge zu erzielen.<br />
Wer es nun nicht abwarten kann, aufs Pferd zu steigen, kann sich in<br />
Timmendorfer Strand umsehen. Dort trägt der Polo Club Timmendorfer<br />
Strand e.V regelmäßig Turniere aus. Ihren Sitz hat der Verein vor den<br />
Toren Berlins im Havelland. Dort können Interessierte ganzjährig den<br />
Polo Sport erlernen. Eine Stunde Polo umfasst Theorie, Ausrüstung und<br />
Polo Pferd, dauert 45 Minuten und kostet 90 Euro. Dabei sind Anfänger<br />
wie auch Profis herzlich willkommen. Thomas Strunck ist Geschäftsführer<br />
der ausführenden Baltic Polo Events GmbH und gehört zu den<br />
größten Förderern des Beach-Polos in Deutschland.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Saisonzeit: ganzjährig<br />
Kosten Lehrstunde: 90 Euro (45 Minuten)<br />
Ausstattung: Polo Pferd, Polo Stick, Stiefel,<br />
Helm, Knieschoner,<br />
Handschuhe, Bälle<br />
Clubmitgliedschaft: 1.500 Euro/Jahr<br />
Dresscode: Casual bis Reitbekleidung<br />
BPE Baltic Polo Events GmbH<br />
Dorfring 1 | 14662 Friesack / OT Wutzetz<br />
www.polo-havelland.de<br />
www.beachpolo-timmendorfer-strand.de<br />
36 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 37
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
GOLFEN<br />
Vom Abschlag in das Loch mit möglichst wenigen<br />
Schlägen. Das ist die Herausforderung<br />
beim Golfen. Dabei werden unterschiedliche<br />
Schläger benutzt: in der Nähe des Lochs wird<br />
beispielsweise zum Putter gegriffen. Der eignet<br />
sich besonders gut, um den Golfball kurz und<br />
leicht über das Grün zu schlagen. Und das Handicap,<br />
von dem immer gesprochen wird? Es<br />
bezeichnet die jeweilige Spielstärke und dient<br />
als Ausgleich für die leistungsschwächeren Teilnehmer<br />
gegenüber den Stärkeren. Klingt kompliziert,<br />
ermöglicht aber, Spieler mit unterschiedlicher<br />
Spielstärke zu den gleichen<br />
Bedingungen miteinander konkurrieren zu<br />
lassen. Na dann kann das Pitchen ja losgehen!<br />
Golfen für Jedermann. Das ist die Philosophie<br />
vom Golf Resort Berlin Pankow. Die beliebte<br />
Golfanlage bietet, neben Schnupperkursen<br />
und Golfunterricht, für jedes Handicap das<br />
passende Grün: der 3-Loch-Übungsplatz eignet<br />
sich für Anfänger; der 6-Loch-Kurzplatz<br />
bedarf einige Vorkenntnisse, kann aber auch in<br />
Begleitung eines Golfers bespielt werden; Golfer<br />
mit Platzreife oder einem Handicap können<br />
sich auf dem 9-Loch-Platz austoben und fortgeschrittene<br />
Golfer mit einem Handicap von<br />
mindestens 54 stellen sich auf dem „Sepp Maier<br />
Platz“ ihren sportlichen Herausforderungen.<br />
Die Golfanlage ist ganzjährig geöffnet –<br />
und auch bei Schnee lassen sich immer noch in<br />
der Driving Range ein paar Bälle schlagen.<br />
Eine Einzelstunde Golfunterricht dauert 50<br />
Minuten und kostet 45 Euro pro Person.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Saisonzeit: ganzjährig<br />
Kosten Lehrstunde: 45 Euro (50 Minuten)<br />
Ausstattung: Schläger und Trolley<br />
Clubmitgliedschaft: 1.200 Euro/Jahr<br />
Dresscode: Casual bis Golfbekleidung<br />
Golf Resort Berlin Pankow<br />
Blankenburger Pflasterweg 40<br />
13129 Berlin<br />
www.golf-pankow.de<br />
Fotos: Baltic Polo Events, Segelschule Weber / Markus Weber<br />
SEGELN<br />
Sich mit dem Wind treiben lassen – wer möchte das nicht? Beim Segeln<br />
gehört das dazu. Diese Sportart ist so alt wie das Bedürfnis, Gewässer zu<br />
überqueren. Kaum etwas anderes schenkt so viel Ruhe und bedarf zugleich<br />
Konzentration wie das Segeln. Während früher Segelboote wichtiger<br />
Handelsbestand war, sind sie heute eine beliebte Freizeitaktivität.<br />
Auch Wettkämpfe werden bis auf olympisches Niveau mit den Booten<br />
ausgetragen. Doch bevor die Segel gehisst werden können, muss erst<br />
einmal das Rigg aufgerichtet und die Bedeutung von Dünung und Backbord<br />
verstanden werden. Denn Theorie und Praxis geben sich beim Segeln<br />
die Leinen in die Hand.<br />
Beides steht in der Segelschule Weber auf der Agenda. Die Ausbildungsstätte<br />
für angehende Segler befindet sich inmitten von Berlin. Gleich<br />
zwei Schulungsräume, in Mitte und Charlottenburg, bieten genügend<br />
Raum für die Wassersportausbildung. Das Angebot umfasst: Sportbootführerschein<br />
Binnen und See, Sprechfunkzeugnis (UBI oder SRC),<br />
Sportküstenschifferschein (SKS) bis zum Sportseeschifferschein (SSS)<br />
sowie Skipper- und Regattatraining. Ist die Theorie verstanden, geht es<br />
am Stößensee in Spandau an Deck. Die Kosten variieren je nach Ausbildung,<br />
der Segel-Einstiegskurs startet mit 190 Euro.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Saisonzeit: April bis Oktober<br />
Kosten Einstiegskurs: ab 190 Euro<br />
Ausstattung: Jollen, Regattayachten, Rettungswesten, Knotenleinen,<br />
Unterrichtsmaterial<br />
Clubmitgliedschaft: 200 Euro/Jahr<br />
Dresscode: Casual, Sport- oder Segelschuhe<br />
Segelschule Weber<br />
Pestalozzistraße 9a | 10625 Berlin<br />
www.segelschule-weber.de<br />
38 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 39
ADVERTORIAL<br />
(NOT) ONLY FOR LADIES<br />
GUTE UNTERHALTUNG BEI STILVOLLEN EVENTS IM JAZZ-HOTEL BERLIN<br />
PICK YOUR COMPLIMENT<br />
Donnerstag, 15.03.2018 | 17:00 bis 21:00 Uhr<br />
Ein unvergesslicher Abend "von Frauen, für Frauen".<br />
EUR 199,00 pro Dame inkl. Make-Up, Hairstyling,<br />
Figurtyp-Beratung und ein Kleid von FOUR FLAVOR,<br />
Snacks und Drinks | EUR 35,00 als Begleitperson<br />
(gerne auch Herren) inkl. Snacks und Drinks<br />
Tickets: www.fourfl avor.de<br />
FRÜHLINGSFLOHMARKT<br />
Sonntag, 15.04.2018 | 12:00 bis 16:00 Uhr<br />
Shoppen Sie mit Ihren Freundinnen Designer-Schnäppchen.<br />
Taschen, Schmuck, Klamotten, Schuhe. Zwischendurch<br />
bieten wir kleine Flohmarkt-Snacks und Drinks<br />
an der Bar an. Kinder können beim Kinderschminken<br />
eine Shopping-Pause einlegen.<br />
Eintritt: frei<br />
STYLING & DINNER<br />
Freitag, 01.06.2018 | 18:00 bis 23:00 Uhr<br />
Ladies-Prosecco-Abend mit Verwöhneffekt.<br />
EUR 99,00 pro Dame inkl. gesunde, kleine Speisen aus<br />
der DUKE Küche, Touch up - Styling für Gesicht und<br />
Haare, Schönheitsberatung und Nägel lackieren<br />
Tickets: www.eventim.de (zzgl. Gebühr) oder als<br />
verbindliche Anmeldung: contact@ellington-hotel.com<br />
ELLINGTON HOTEL BERLIN | NÜRNBERGER STRASSE 50-55 | 10789 BERLIN | +49 (0)30 68 315-0 | CONTACT@ELLINGTON-HOTEL.COM | WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM/EVENTKALENDER<br />
TÄGLICH!<br />
Sie können gar nicht genug bekommen von der<br />
<strong>Berlinerin</strong>? Können die nächste Ausgabe kaum<br />
abwarten? Dann haben wir hier die Lösung für Sie:<br />
www.berlinerin.online<br />
NEUIGKEITEN AUS DER STADT // SHOPPINGERLEBNIS: DIE BESTEN ADRESSEN // MODE & LIFESTYLE:<br />
DIE NEUSTEN TRENDS // BEAUTY TRENDS: MAKE-UP UND FRISUREN // GESUND: MEDIZIN, KRANKHEIT,<br />
ERNÄHRUNG // INSPIRATION: DEKO-WOHNTRENDS // PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG FÜR GLÜCK<br />
UND ERFOLG // SPORT UND FITNESS // RESTAURANTS, AUSGEHEN // MENSCHENGESCHICHTEN, DIE<br />
BERÜHREN // USW, USW.<br />
Fotos: CCA Projekt GmbH, Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V.<br />
DAMENPOWER<br />
Auf dem Golfplatz des Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. „Home away<br />
from Home” für Berlin Capital Club und IAC Mitglieder vor den Toren Berlins.<br />
Der Berlin Capital Club prägt mit seinen Mitgliedern, darunter 40 % Damen,<br />
und deren Netzwerken das gesellschaftliche Leben der Hauptstadt. Zum<br />
Eventprogramm gehören auch Golfturniere, wie Ladies Golf Cup oder<br />
Champagner Golf Cup in Zusammenarbeit mit dem Schwesternclub Berliner Golf &<br />
Country Club Motzener See e.V., der ebenfalls Mitglied des weltweiten IAC-Netzwerkes<br />
ist. Der Golfclub mit dem 18-Loch Meisterschaftsplatz wurde vor 25 Jahren<br />
gegründet. Seitdem haben Mitglieder und Gäste das Privileg, hier „Golf in seiner<br />
schönsten Form“ zu genießen. Im Juni 2013 wurden weitere neun Löcher eröffnet.<br />
Durch die Kombination der dadurch entstandenen drei 9-Loch-Plätze A/B/C ergeben<br />
sich drei interessante 18-Loch-Spielvarianten. Eingebettet in die brandenburgische<br />
Landschaft auf einem über 140 Hektar großem Gelände und nur 30 Minuten<br />
entfernt von der pulsierenden Berliner Innenstadt hat der bekannte Golfplatz-<br />
Architekt Kurt Roßknecht hier eine Golf-Idylle geschaffen.<br />
„Anfänger, Fortgeschrittene und professionelle Golferinnen genießen herausfordernde<br />
Golfrunden in Motzen“, so Clubmanagerin Kerstin Keil. Im Frühjahr startet<br />
die Saison für die Damen- und Seniorinnenmannschaft, die den Club deutschlandweit<br />
vertreten. Im April geht es gemeinsam auf Golfreise, bevor ab Mai die<br />
Liga-Turniere auf dem Programm stehen. Head-Pro Robert Wegener lässt es sich<br />
selbstverständlich nicht nehmen, die Damen persönlich zu trainieren. Jeden Dienstagnachmittag<br />
herrscht im Club wahre Frauenpower beim Damengolf, wenn die weiblichen<br />
Mitglieder des Clubs, stolze 39 %, die Schläger schwingen. Drei Golflehrer<br />
trainieren den Nachwuchs mehrmals pro Woche in clubfinanzierten Unterrichtseinheiten<br />
am Scope, mit dem SAM Puttlab, auf der Range und natürlich auf dem Platz.<br />
Wer noch nicht Mitglied eines Golfclubs ist und kein registriertes Handicap hat,<br />
kann auf dem 9-Loch-Kurzplatz mit dem „Pay & Play“-Angebot für eine Tagespauschale<br />
inklusive der Leihschläger, Erfahrungen beim Spiel mit dem kleinen<br />
weißen Ball machen, ohne eine Platzerlaubnis oder einen Heimatclub zu besitzen.<br />
Nach dem Spiel werden die Golfer im gemütlichen Restaurant oder auf der sensationellen<br />
Sonnenterrasse mit einem hervorragenden Speisenangebot verwöhnt.<br />
Küchenchef Mario Franke und sein Team arbeiten mit lokalen Lieferanten der<br />
Region zusammen und verfeinern die Gerichte mit Ideenreichtum und Kreativität.<br />
Die Clubmeister 2017 des Berliner<br />
Golf & Country Club Motzener See e.V.: Timo<br />
Klischan und Uljana Möritz<br />
www.berlincapitalclub.de www.golfclubmotzen.de www.iacworldwide.com<br />
40 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 41
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Die<br />
GARTEN<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Stadt<br />
Berlin gilt als ein GARTEN<br />
EDEN für Nachtschwärmer,<br />
auch seine reiche Museumslandschaft<br />
wird weltweit<br />
geschätzt. Als STADT<br />
DER GARTENKULTUR<br />
ist die Hauptstadt eher<br />
weniger bekannt. Das ist<br />
nicht ganz fair.<br />
AUTOR Nikolas Feireiss<br />
Was ist typisch für einen Berliner Garten? „Der Sandboden!“, seufzt die Pflanzenexpertin<br />
und Gartenhistorikerin Dr. Isabelle Van Groeningen. Gemeinsam mit<br />
ihrer Partnerin Gabriella Pape ist sie eine der führenden Gärtnerinnen und<br />
Gartengestalterinnen Berlins und darüber hinaus. Aber im Grunde ist nicht die<br />
spezielle Berliner Bodenbeschaffenheit das Problem, sondern, dass es in ganz<br />
Deutschland diese schreckliche „Aufräumkultur“ gibt. Jedes Blatt, jeder Rasenrückschnitt, alles<br />
wird säuberlich entsorgt. „Dabei sollte man doch dem Garten zurückgeben, was man ihm nimmt“,<br />
sagt Van Groeningen. Und damit ist man bei den Themen Kompost, Humus und Bodenverbesserung,<br />
die gerade für den typischen Berliner Sandboden so wichtig sind. Aber, bevor wir ins Fachsimpeln<br />
kommen, sei erstmal ausdrücklich festgestellt: Berlin ist eine Gartenstadt, besonders grün<br />
und mit wunderschönen Parks und einigen sehr interessanten Gärten – privaten und öffentlichen<br />
– gesegnet. Die ehrenamtliche Initiative Offene Gärten Berlin-Brandenburg organisiert quasi das<br />
ganze Jahr über private Gartenbegehungen. Hauptzeit ist naturgemäß von Mai bis September. Die<br />
zahlreichen Termine findet man auf der Webseite des Vereins www.offene-gaerten-berlin-umland.<br />
de. In Berlin und Deutschland entsteht also wieder eine Gartenkultur, wie sie in England oder auch<br />
den Niederlanden ein selbstverständlicher Teil verfeinerter Lebensart ist. Dass erst jetzt wieder an<br />
die deutsche Gartenkultur des 19. Jahrhunderts, für die immerhin so große Namen wie Peter Joseph<br />
Lenné oder Hermann von Pückler-Muskau stehen, angeknüpft wird, hat seinen Grund. Nach dem<br />
Krieg, wurden Gärten – und auch Parks – gebraucht, um Kartoffeln anzubauen, für Gartenkunst<br />
fehlten Zeit, Geld und Muße, später dann wohl das Verständnis. „Rasen, Carport, Kriechwachholder,<br />
das ist leider auch typisch Berlin“, fasst Isabelle Van Groeningen ihre Gartenerfahrungen<br />
zusammen. Aber es wird besser! Gerade jüngere <strong>Berlinerin</strong>nen und Berliner entdecken den Garten<br />
und sind bereit, sich zu informieren und inspirieren zu lassen. „Es ist ganz wichtig, dass man<br />
sich klar darüber wird, in welchem Garten man sich wohlfühlt. „Dafür muss man sich inspirieren<br />
lassen“, sagt Van Groeningen. „Wir können am besten beraten, wenn unsere Kunden uns eine Vorstellung<br />
davon geben können, von welchem Garten sie träumen. Ich wünsche mir einen Brunnen,<br />
bedeutet zum Beispiel für jeden etwas ganz anderes. Die eine hat eine minimalistische Wasserschale,<br />
der andere den Trevi-Brunnen in Rom vor dem geistigen Auge.<br />
>><br />
42 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 43
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Oben: Berliner Garten<br />
Mitte links: Tempelhofer Feld<br />
Mitte rechts: Stauden- und Gemüsegarten der<br />
Liebermann-Villa<br />
Unten: Britzer Garten<br />
URBAN GARDENING – TYPISCH BERLIN<br />
Gärtnerische Tradition haben in Berlin, der<br />
Arbeiterstadt, die sogenannten Schrebergärten<br />
mitten in der Stadt. Lange galten sie als Inbegriff<br />
von Spießbürgerlichkeit, inzwischen gibt es aber<br />
nicht wenige Hipster, die es genauso angesagt<br />
wie angenehm finden, einen Garten ihr Eigen zu<br />
nennen. Besonders im Trend ist es, sich mit<br />
naturnahem Gärtnern zu beschäftigen, Komposthaufen<br />
anzulegen, Sonnenenergie zu nutzen<br />
und sich mit Pflanzen zu umgeben, die Schmetterlinge<br />
und Insekten anziehen. Eine besonders<br />
schöne Gartenkolonie, die nichts mit der alten<br />
Idee vom Schrebergarten zu tun hat, findet sich<br />
in Spandau. Alle Gärten dort sind naturnah<br />
angelegt, es gibt keine Zäune und jeder, der dort<br />
seinen Garten genießt, verpflichtet sich, das in<br />
Harmonie mit der Natur zu tun. Für Gartenfreunde<br />
lohnt es sich, einen Ausflug zu den<br />
naturnahen Gärten in Spandau zu machen, sie<br />
sind ein bezaubernder Ort. Dem naturnahen<br />
Gärtnern haben sich auch die Prinzessinengärten<br />
verpflichtet. Auf einer jahrzehntelang brachliegenden<br />
Fläche am Moritzplatz in Kreuzberg,<br />
mitten in Berlin, werden heute mit der Unterstützung<br />
von zahlreichen Helferinnen und Helfern,<br />
Anwohnern und Gartenbegeisterten,<br />
Erwachsenen und Jugendlichen über 500 verschiedene<br />
Gemüse- und Kräutersorten angebaut.<br />
Das Urban Gardening ist ein weltweiter<br />
Trend, der aus dem Bedürfnis nach Grün in der<br />
Stadt entstanden ist und nach biologisch wertvoller<br />
Ernährung. Wer wirklich sichergehen will,<br />
echtes Bio-Obst und -Gemüse auf dem Teller zu<br />
haben, baut es eben am besten selbst an. Auch<br />
auf vielen Berliner Balkonen gedeihen inzwischen<br />
Radieschen, Tomaten, Pflücksalate, Möhren,<br />
Bohnen oder auch Gurken in Töpfen und<br />
Kübeln. Und wo in der Breite kein Platz ist, kann<br />
man in die Vertikale gehen. Für Balkonwände<br />
bieten sich Pflanztaschen an, in denen sich Salat,<br />
Kräuter oder auch Blumen wohlfühlen. Wahre<br />
„Urban Gardener“ nutzen vom alten Schuh bis<br />
zum Tetrapak jedes denkbare Behältnis, um es<br />
zu begrünen. Selbst auf dem Balkon muss man<br />
übrigens sogar auf Äpfel oder Birnen nicht verzichten.<br />
Es gibt kompakt wachsende Fruchtgehölze,<br />
die sich auf kleinstem Raum wohlfühlen.<br />
GARTENKUNST UND LEBENSART<br />
Die und noch viel mehr gibt es zum Beispiel in<br />
der „Königlichen Gartenakademie“ von Isabelle<br />
Van Groeningen und Gabriella Pape in<br />
Dahlem, übrigens ganz in der Nähe des Botanischen<br />
Gartens, der auch unbedingt einen<br />
Illustration: istockphoto/filo, Fotos: Max-Liebermann-Gesellschaft, Isabelle Van Groeningen, Holger Koppatsch, Grün Berlin GmbH (2), Max-Liebermann-Gesellschaft, Lichtschwärmer, offene-gaerten-umland.de, Brigitte Fuchs<br />
Besuch wert ist. Die Königliche Gartenakademie<br />
ist ein ganz besonderer Ausflugsort für<br />
Gartenfreunde und versteht sich als ein „hochklassiges<br />
Zentrum zur Förderung der Gartenkultur<br />
und der Gartenkunst in Deutschland“.<br />
Isabelle Van Groeningen bietet Gartenkurse<br />
an, man kann sich in der wunderschönen<br />
Anlage umsehen, das eine oder andere Gartensouvenir<br />
erstehen und im Café, ehemals ein<br />
Gewächshaus, noch einen Moment pausieren.<br />
In der „Königlichen Gartenakademie“ wird<br />
Garten als Teil des Lifestyles auf höchstem<br />
Niveau und dabei angenehm unangestrengt<br />
zelebriert. Gartenkunst im wahrsten Sinne des<br />
Wortes bekommt der Besucher der Liebermann<br />
Villa geboten. 1909 ließ sich Max Liebermann,<br />
einer der bedeutendsten Vertreter<br />
des deutschen Impressionismus, ein Sommerhaus<br />
am Wannsee bauen, sein „Schloß am See“.<br />
Mehr als 200 Gemälde entstanden in dem nach<br />
eigenen Ideen gestalteten, fast 7000 Quadratmeter<br />
großen Garten. Nach der denkmalgerechten<br />
Wiederherstellung von Haus und Garten<br />
ist die Liebermann Villa als Museum für<br />
Besucher geöffnet. Schon die Liebermannschen<br />
Gartenbilder, die hier entstanden, etwa<br />
von der Blumenterrasse, dem Staudengarten<br />
oder vom Birkenhain, werden jeden Gartenliebhaber<br />
erfreuen. Besonders schön ist es<br />
aber, die Quellen der Inspiration gleich mit<br />
entdecken zu können. Ein anderer historischer<br />
und sogar weltberühmter Garten ist der des<br />
Staudenzüchters, Garten-Schriftstellers und<br />
Garten-Philosophen Karl Foerster. Hauptthema<br />
des ab 1912 entstandenen „Förster Gartens“<br />
in Potsdam Bornim ist die Präsentation<br />
winterharter Blütenstauden. Senkgarten,<br />
Naturgarten, Steingarten, Frühlingsweg und<br />
Herbstbeet dienten Karl Förster dazu, die<br />
Standortansprüche und die optische Wirkung<br />
der Stauden und deren Zusammenstellungen<br />
zu studieren. Apropos Standortansprüche.<br />
Berlin, reich an Bäumen, hat auch viele schattige<br />
Gärten, die oft nur als Problem, nicht als<br />
Chance gesehen werden. „Bedauerlich“, sagt<br />
Isabelle Van Groeningen. Schattengärten sind<br />
nämlich eine besonders schöne gärtnerische<br />
Herausforderung. Die besondere Kunst des<br />
Schattengärtnerns besteht darin, Blattformen,<br />
Strukturen und Farben in eine abwechslungsreiche<br />
Balance zu bringen. Und um zu zeigen,<br />
dass es auch in Schattengärten blühen kann,<br />
bedarf es nur einiger Beispiele: Eisenhut und<br />
Fingerhut, Azaleen, Akelei oder die japanische<br />
Anemone und der Storchschnabel setzen in<br />
schattigen Gärten farbige Akzente. Noch viele<br />
andere blühende Pflanzen könnten genannt<br />
werden, die erst an einem schattigen Standort<br />
ihre volle Schönheit entfalten können. Viele<br />
stammen aus Asien, weil es dort Klimazonen<br />
gibt, die den mitteleuropäischen recht ähnlich<br />
sind. Rhododendren, Azaleen, Magnolien<br />
oder Hartriegel, aber auch viele Primeln oder<br />
Oben: Fassade der Liebermann-Villa<br />
Unten: Königliche Gartenakademie<br />
Eisenhutarten sind Beispiele für asiatische<br />
Importe, die heute ganz selbstverständlich Berliner<br />
Gärten mit ihrer Schönheit bereichern.<br />
GÄRTNER MÜSSEN LOSLASSEN KÖNNEN<br />
Der Garten, das Gärtnern sind Trend in Berlin<br />
und darüber hinaus. Vielleicht sollte am Ende<br />
aber festgestellt werden, dass es im Grunde<br />
genommen viel mehr ist: eine Freude für die<br />
Seele. Dabei spielt es am Ende eine untergeordnete<br />
Rolle, ob man morgens die Blumen im Balkonkasten<br />
begrüßt oder einen Rundgang über<br />
das eigene Grundstück machen kann, um zu<br />
schauen, ob die Pfingstrosen vielleicht ihre<br />
herrlichen Blüten schon geöffnet oder ob die<br />
zarten Salatpflänzchen das nächtliche Gewitter<br />
überstanden haben. Das Buddeln in der Erde,<br />
der Duft von Narzissen, Rosen oder Jasmin und<br />
– man sollte das nicht unterschätzen – auch die<br />
Unkontrollierbarkeit des Gartens machen uns<br />
durchgetakteten Städtern den Garten ja so wertvoll.<br />
Gärtnern bedeutet loslassen können.<br />
Manch ein Strauch gedeiht prächtig, der andere<br />
lässt die Blätter hängen. Manchmal liegt es an<br />
der Pflege, manchmal lässt es sich einfach nicht<br />
erklären. Man muss lernen, das zu akzeptieren.<br />
Der Garten ist nie fertig – wie Berlin. Der kleine<br />
wie der große. Er lehrt uns Entschleunigung,<br />
und das ist viel mehr als nur ein Gartentrend. B<br />
AUF INS GRÜNE.<br />
HIER ZEIGT SICH BERLIN ALS<br />
GARTENSTADT<br />
BOTANISCHER GARTEN BERLIN<br />
Königin-Luise-Straße 6–8 | 14195 Berlin<br />
Tel. +49 30 83850100<br />
www.bgbm.org<br />
KÖNIGLICHE GARTENAKADEMIE<br />
Altensteinstraße 15a | 14195 Berlin<br />
Tel. +49 030 8322090 0<br />
NATURNAHE GÄRTEN IN SPANDAU<br />
Niederheideweg 51 | 13589 Berlin<br />
www.oekogarten-berlin.de<br />
PRINZESSINNENGÄRTEN BERLIN<br />
Prinzenstraße 35–38 und<br />
Prinzessinnenstraße 15 | 10969 Berlin<br />
www.prinzessinnengarten.net<br />
FOERSTER STAUDENGARTEN<br />
Am Raubfang 6 | 14469 Berlin<br />
Tel. +49 331 567260<br />
www.foerster-stauden.de<br />
LIEBERMAN-VILLA AM WANNSEE<br />
Comomierstraße 3 | 14109 Berlin<br />
Tel. +49 30 80585 90 0<br />
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BRITZER GARTEN<br />
Sangerhauser Weg 1 | 12349 Berlin<br />
www.gruen-berlin.de/britzer-garten<br />
GÄRTEN DER WELT IN BERLIN<br />
Eisenacher Str. 99 | 12685 Berlin<br />
Tel. +49 30 700906699<br />
www.gruen-berlin.de/gaerten-der-welt<br />
PARK AM GLEISDREICK<br />
Möckernstraße 26, | 10963 Berlin<br />
Tel. +49 30 7009060<br />
www.gruen-berlin.de/park-am-gleisdreieck<br />
TEMPELHOFER FELD<br />
Tempelhofer Damm | 12101 Berlin<br />
Tel. +49 30 700906616<br />
www.gruen-berlin.de/tempelhofer-feld<br />
44 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 45
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
AYURVEDA<br />
Mehr als ein Wellness-Trend!<br />
URSPRUNG<br />
Ayurveda i (Ayus = Leben, Veda = Wissen) ist die älteste Form der ganzheitlichen<br />
Naturheilkunde Indiens, die heute viele Anwender in Indien,<br />
Nepal und Sri Lanka hat. Im Einklang mit Körper, Geist, Seele, Verhalten<br />
und Umwelt zu sein, bedeutet Ayurveda. Die ältesten Schriften in Sanskrit<br />
sind 5.000 Jahre alt. Ayurveda bietet mehr als Massagen, Yoga und<br />
Stirn-Ölgüsse. Übersetzt bedeutet Ayurveda „Das Wissen vom Leben“.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ayurveda als medizinische<br />
Wissenschaft anerkannt. Mehr als 400.000 ayurvedische Ärzte sind offiziell<br />
in Indien registriert. Seit 2014 gibt es in Indien neben dem Gesundheitsministerium<br />
ein zusätzliches Ministerium für Ayurveda und Yoga.<br />
Die Herangehensweise der Medizin ist anders als die der Schulmedizin.<br />
Immer maßgeschneidert und abgestimmt auf den jeweiligen Patienten.<br />
Die Nachfrage nach Ayurveda steigt auch in Deutschland und ganz<br />
Europa kontinuierlich an, gerade bei Patienten mit chronischen und<br />
stressbedingten Erkrankungen.<br />
Nach einem<br />
siebenjährigen<br />
Ayurveda-Studium<br />
in Colombo vertiefte<br />
Kethakie De Silva-<br />
Hahn ihr Wissen bei<br />
Ayurveda-Spezialisten<br />
in ihrer Heimat weiter<br />
und bildete sich als<br />
Akupunktur-Medizinerin<br />
weiter.<br />
BUCHEMPFEHLUNGEN<br />
Kethakie De Silva-Hahn empfiehlt folgende<br />
Bücher zu dem Thema:<br />
AYURVEDA<br />
Judith H. Morrison, TRIAS Verlag<br />
AYURVEDA FÜR JEDEN TAG<br />
Dr. med Ernst Schrott, Goldmann Verlag<br />
Traditionelle indische Heilkunst und Medizin<br />
in Brandenburg. Bei entschlackenden<br />
Massagen und typgerechter Ernährung werden<br />
Geist und Seele in ein HARMONISCHES<br />
GLEICHGEWICHT gebracht. Auf Gut Klostermühle<br />
praktiziert die aus Sri Lanka stammende<br />
Ayurveda-Ärztin Kethakie De Silva-Hahn seit<br />
2011. Ihr Hauptziel ist ERKRANKUNGEN<br />
ERFOLGREICH UND NACHHALTIG ZU<br />
LINDERN und Gesundheit zu bewahren.<br />
AUTORIN Evelyn Huhle<br />
GLEICHGEWICHT<br />
Aus der Sicht des Ayurveda besitzt jeder<br />
Mensch unterschiedliche Eigenschaften. Diese<br />
Eigenschaften finden Ausdruck in Form von<br />
Energien, auch Doshas genannt. Das ursprüngliche<br />
Gleichgewicht besteht bereits bei der<br />
Geburt und wird „Prakriti“ genannt.<br />
DOSHAS<br />
Ayurveda beschreibt die Doshas als dynamische<br />
Kräfte. Ihrer Balance wird ein äußerst<br />
großer Stellenwert eingeräumt. Alle Menschen<br />
verfügen über eine individuelle Kombination<br />
der drei Doshas: VATA, PITTA und KAPHA.<br />
Die Gesundheit hängt davon ab, ob die drei<br />
Kräfte im Gleichgewicht sind. Ist das Gleichgewicht<br />
gestört, verursachen sie Krankheiten und<br />
Unwohlsein.<br />
KRANKHEITSERHEBUNG<br />
(Anamnese)<br />
Die ayurvedische Untersuchung umfasst<br />
neben der körperlichen Untersuchung >><br />
DAS GROSSE AYURVEDA HEILBUCH<br />
Vasant Lad, Windpferd Verlag<br />
46 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 47
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
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Peelings reinigen die Haut von abgestorbenen<br />
Schüppchen und machen sie dadurch wunderbar<br />
weich und aufnahmefähig für die nachfolgende<br />
Pflege.<br />
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insgesamt nur 27 Euro<br />
auch den Geruch (z. B. Atem), den Körperbau des Patienten sowie<br />
Haut- und Haarbeschaffenheit. Über die Pulsdiagnostik lässt sich feststellen,<br />
welche „Doshas“ außer Balance geraten sind.<br />
HEILKUNST<br />
Ziel der ayurvedischen Lehre ist es, den Körper zu entgiften und die<br />
Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ayurvedische Massagen, Reinigungskuren<br />
(Panchakarma), Körperübungen (Yoga) und eine ausgeglichene<br />
und gesunde Ernährung sind lt. Ayurveda der Schlüssel zu unserem<br />
körperlichen und seelischen Wohlbefinden. Ayurveda hilft aber nicht nur<br />
mit Ernährungsberatung, Massagen und Yogaübungen, sondern auch mit<br />
pflanzlichen Medikamenten. Heilpflanzen spielen eine große Rolle und<br />
sind für Behandlungen zur innerlichen Verabreichung sehr wichtig. Im<br />
Ayurveda gibt es keine Verbote, sondern nur Empfehlungen! Gemüse,<br />
Obst, Hülsenfrüchte und Getreide stehen bevorzugt auf der Speiseliste.<br />
Die Nahrung sollte möglichst naturbelassen sein und stets frisch zubereitet<br />
werden. Warme und gekochte Speisen sind leichter verdaulich als<br />
rohe und kalte, daher sollte Rohkost nur sparsam verwendet werden.<br />
Wichtig sind drei Mahlzeiten am Tag und nach<br />
dem Mittag leichte Kost.<br />
Auf Gut Klostermühle in Briesen lernt man<br />
die Welt des Ayurveda, das „Wissen vom Leben“,<br />
im Brune Balance med & SPA kennen und erfährt<br />
mehr über die ganzheitliche Heilmethode<br />
und deren Philosophie. Neben zahlreichen<br />
Ayurveda-Therapien wie z. B. Abhyanga<br />
(ayurvedische Ganzkörpermassage), Shirodhara<br />
(Abhyanga + Stirnölguss), Padabhyanga<br />
(ayurvedische Fußmassage), erhält man nach<br />
einer umfassenden Pulsdiagnose einen individuellen<br />
Ernährungsplan. Nach der Bestimmung<br />
des Dosha, steht eine Auswahl an Ayurveda-Kuren<br />
zur Verfügung. Das Natur Resort &<br />
Medical Spa Gut Klostermühle liegt mitten im<br />
Wald, direkt am Madlitzer See. Wer die Ruhe<br />
in der Natur sucht, ist hier gut aufgehoben. Ein<br />
Spaziergang um den See oder auch schon das<br />
bloße Staunen am See ist Entspannung pur! B<br />
ADRESSE<br />
Gut Klostermühle<br />
Mühlenstraße 11<br />
15518 Briesen (Mark) OT Alt Madlitz<br />
Tel.: +49 33607-59290<br />
www.gutklostermuehle.com<br />
Fotos: Gut Klostermühle<br />
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48 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 49
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
KREUZFAHRTEN<br />
DIE ENTSPANNTE ART ZU REISEN<br />
AUTORIN Miriam Bektasi<br />
Kreuzfahrten haftete lange ein etwas verstaubter Ruf an. Was viele nicht wissen: Schiffsreisen werden<br />
immer beliebter, und gerade jüngere Menschen stechen vermehrt mit den fahrenden Hotels<br />
in See. Kein Wunder, denn eine Kreuzfahrt ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, das für<br />
viele unvergessliche Urlaubsmomente sorgt. Seereisen sind aber auch der ideale Urlaub für die<br />
ganze Familie oder für ältere Gäste, denn sie bieten eine entspannte und bequeme Form der Rundreise,<br />
ganz ohne lästiges Koffer packen und Hotel wechseln. Vom Bordrestaurant über Kinderanimation<br />
bis zu abwechslungsreichen Sportangeboten und Entertainment – Kreuzfahrtschiffe<br />
machen so einiges her. Die Auswahl reicht von modernen Luxuslinern bis hin zur charmanten<br />
Postschiff-Flotte der Hurtigruten. Ob Europa, Asien, Karibik, Südamerika oder einmal um die<br />
ganze Erde – der Vielfalt des Urlaubs auf dem Meer sind keine Grenzen gesetzt. Aber nicht nur<br />
die Auswahl der Ziele ist schier unendlich, auch das Angebot an Reedereien ist groß: Von Aida,<br />
Crystal Cruises oder Hapag Lloyd Cruises über Norwegian Cruise Line bis hin zu MSC Kreuzfahrten<br />
gibt es viele namhafte Schifffahrtsunternehmen.<br />
Traumurlaub garantiert:<br />
Auf dem Luxusliner<br />
MS Europa 2 lässt<br />
sich Exklusivität im<br />
modernen Ambiente<br />
genießen<br />
EIN URLAUB – SO VIEL ZU SEHEN<br />
Eine Kreuzfahrt ist eine ganz besondere<br />
Art des Reisens – wie sonst könnte man so<br />
entspannt und komfortabel die Welt entdecken<br />
wie an Bord eines modernen Schiffes?<br />
Das Beste an einem Urlaub auf dem Meer:<br />
Eine Kreuzfahrt ist nie langweilig, da man<br />
mehrere Orte oder Länder auf einer Reise<br />
entdecken kann – und dazu nur einmal seine<br />
Reisetasche auspacken muss. Einerseits ist<br />
man nicht an einen Ort gebunden und sieht<br />
damit während einer einzigen Reise eine Reihe<br />
von wichtigen Hotspots und andererseits ist<br />
man frei in der Wahl der Ausflüge an Land.<br />
Die verschiedenen Destinationen kann man<br />
entweder in organisierten Ausflügen oder auf<br />
eigene Faust entdecken. So hat man genug<br />
Freiheit, jederzeit das zu tun und zu lassen,<br />
was man möchte, und hat darüber hinaus die<br />
Möglichkeit, den Luxus an Bord zu genießen.<br />
Doch nicht nur das Wohlbefinden der Gäste,<br />
auch die Sicherheit hat zu jeder Zeit höchste<br />
Priorität während einer Kreuzfahrt. So werden<br />
beispielsweise schon am ersten Tag Seenotrettungsübungen<br />
durchgeführt – und man darf<br />
sich von Anfang an in guten Händen wissen.<br />
Die Königsklasse unter den Kreuzfahrtschiffen<br />
sind XXL-Schiffe mit Passagierzahlen ab 4.000<br />
Personen. Ob Wellenreiten im Surfsimulator<br />
oder im Designer-Outlet shoppen – auf den<br />
Ozeanriesen gibt es nichts, was es nicht<br />
gibt. Ein ganz spezielles Ambiente mit dem<br />
Charme des Extravaganten und Exklusiven<br />
herrscht aber vor allem an Bord von kleineren<br />
Schiffen. Fernab vom Massentourismus ist<br />
der Service auf den schwimmenden Luxushotels<br />
persönlicher, die Atmosphäre intimer. >><br />
50 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
50 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 51
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
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5- Zimmerwohnungen<br />
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oder Dachterrasse<br />
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anspruchsvolle Architektur<br />
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LUXUS-KREUZFAHRT MAL ANDERS:<br />
MIT DER MS EUROPA 2 VON<br />
COLOMBO NACH SINGAPUR<br />
Eines dieser kleineren und feineren Schiffe ist<br />
die MS EUROPA 2. Was den Gast an Deck des<br />
Luxusliners erwartet? Luxuriösen und gleichzeitig<br />
entspannten Lifestyle für maximal 500<br />
Gäste. Perfekter Service wird hier ebenso<br />
großgeschrieben wie ein erlesenes, kulinarisches<br />
Angebot, das man in sieben Restaurants<br />
auf Spitzenniveau genießen kann. Auf insgesamt<br />
über 1.000 Quadratmetern sowie einer<br />
großen Außenfläche finden Sportfans und<br />
Wellness-Liebhaber ausreichend Platz zum<br />
Auspowern, Entspannen und Wohlfühlen.<br />
Modernste Fitnessgeräte, Pilates-Kurse, Fahrradtouren<br />
an Land sowie ein abwechslungsreiches<br />
Freizeitprogramm gehören bei einer<br />
Schiffsreise auf der MS EUROPA 2 ebenso<br />
dazu wie ein vielseitiges Spa-Angebot und ein<br />
ausgewogenes Unterhaltungsprogramm, das<br />
von Artistik-Bühnenshows über Jazzkonzerte<br />
bis hin zu Comedy-Abenden mit Stars wie<br />
etwa Cordula Stratmann oder Max Mutzke<br />
reicht. Faszinierende Hafenstädte, pittoreske<br />
Küstenlandschaften und echte Geheimtipps:<br />
mit der Reise von Colombo nach Singapur<br />
lässt sich vom 29.11.2018 – 09.12.2018 die<br />
facettenreiche Vielfalt Asiens von der traumhaftesten<br />
Seite entdecken. Ob schillernde<br />
Megacitys auskundschaften, uralte Kulturen<br />
entdecken oder an traumhaften Stränden die<br />
Seele baumeln lassen – auf dieser besonderen<br />
Seereise durch die Länder des Lächelns kommen<br />
Globetrotter und Asienfans voll auf ihre<br />
Kosten. Wer sich einen außergewöhnlichen<br />
Urlaub voller Kontraste wünscht und seinen<br />
Akku im modern-luxuriösen Ambiente eines<br />
einzigartigen Schiffes aufladen möchte, liegt<br />
mit dieser Reise genau richtig.<br />
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Ein Projekt von<br />
Fotos: Hongqi Zhang © 123RF.com, Hapag-Lloyd Cruises<br />
Strandhotel Dünenmeer GmbH & Co. KG<br />
Birkenallee 20 ∙ OT Neuhaus ∙ 18347 Ostseebad Dierhagen<br />
Tel. (03 82 26) 50 10 ∙ E-Mail: info@strandhotel-ostsee.de<br />
www.strandhotel-ostsee.de<br />
Strandhotel Fischland GmbH & Co. KG<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Strasse 6 ∙ 18347 Ostseebad Dierhagen Strand<br />
Tel. (03 82 26) 5 20 ∙ E-Mail: info@strandhotel-ostsee.de<br />
www.strandhotel-ostsee.de<br />
Liebe und Meer<br />
verbinden<br />
die Strandhotels ‚Dünenmeer’ und ‚Fischland’<br />
Umgeben von einer traumhaften Dünenlandschaft,<br />
am schier endlos langen weißen Sandstrand des<br />
Ostseebads Dierhagen und in der Nähe des ‚Nationalparks<br />
Vorpommersche Boddenlandschaft’ befinden sich<br />
die zwei fantastischen Hotelresorts Strandhotel Dünenmeer<br />
und Strandhotel Fischland. Unter dem Motto ‚Liebe und Meer<br />
verbinden’ können hier Gäste einen einzigartigen Wellnessund<br />
Erholungsurlaub verbringen und ihre Lebensenergie<br />
frisch auffüllen. Beide wurden von der „Der Große Restaurant<br />
& Hotel Guide 2017“ zum „Resort des Jahres“ von Deutschland<br />
ausgezeichnet.<br />
ABTAUCHEN IM STRANDHOTEL DÜNENMEER<br />
Inmitten der paradiesischen Landschaft und direkt am Strand<br />
gelegen finden Ruhe suchende hier eine Oase der absoluten<br />
Entspannung. Das 4-Sterne-Resort verfügt weiterhin über ein<br />
Reetdachdorf speziell für Besucher, die eine ganz private Atmosphäre<br />
bevorzugen. Der weitläufige Spa-Bereich mit Relax-<br />
Liegen, Panoramablick auf das Meer und vitalisierenden Angeboten<br />
lässt keine Wünsche offen. Ein besonderes Highlight ist<br />
die Dünensauna mit offenem Kamin.<br />
EINTAUCHEN IM STRANDHOTEL FISCHLAND<br />
In Spitzenlage, eingebettet in den Naturpark und umgeben<br />
vom hoteleigenen Küstenwald bietet das familienfreundliche<br />
Strandhotel sportlich aktiven Besuchern eine breite Palette an<br />
Fitness-, Outdoor-, Hallen- und Wassersportangeboten in und<br />
um das 4-Sterne-Resort. Absolutes Highlight ist das mehrfach<br />
ausgezeichnete und auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst<br />
einzige Sternerestaurant ‚Ostseelounge’. Gäste können hier<br />
anspruchsvolle Gourmetkreationen mit Blick auf faszinierende<br />
Sonnenuntergänge genießen.<br />
WOHLFÜHLEN<br />
Die Spa-Bereiche der Strandhotels sind ausgestattet mit großzügigen<br />
Indoor-Pools, multifunktionalen Behandlungsräumen<br />
und Saunen mit eigenem Zugang zum Meer. Ein absolutes<br />
Novum ist das Privat-Label ‚Dünengold’, denn die Kosmetikprodukte<br />
zum Thema Bernstein gibt es nur hier.<br />
52 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 53
ADVERTORIAL<br />
ADVERTORIAL<br />
DAS MACHT EINEN URLAUB<br />
SO BESONDERS.<br />
Travel Charme feiert 25-jähriges Jubiläum und nennt<br />
die Kleinigkeiten, die das Urlaubserlebnis steigern<br />
WAS MACHT EINEN URLAUB SO BESONDERS<br />
Beste Lage, stilvolles Interieur, charmantes Flair und viele kleine Besonderheiten<br />
prägen Travel Charme. Ein schönes Beispiel ist das Ende 2001 wiedereröffnete<br />
Travel Charme Kurhaus Binz. Der gerade frisch renovierte Prachtbau<br />
aus dem Jahr 1908 mit seinen markanten Türmen gilt als eines der Wahrzeichen<br />
der Insel Rügen. Auch das Fürstenhaus Am Achensee in Tirol ist ein traditionsreiches<br />
Aushängeschild seiner Region. Es wurde für die Sommerfrische von Kaiser<br />
Maximilian I. errichtet und bereits 1853 zum Hotel ausgebaut.<br />
Ein konsequenter Fokus auf Qualität sowie die große Zufriedenheit, ein hohes<br />
Vertrauen und eine überdurchschnittliche Weiterempfehlungsrate begeisterter<br />
Stammgäste ist Garant für einen rundum herrlichen Urlaub in den 11 Hotels an<br />
der Ostsee, im Harz und in den österreichischen Alpen.<br />
Früher buchen.<br />
Länger freuen.<br />
Das Travel Charme Kurhaus Binz<br />
Wahrzeichen an der Ostsee auf der Insel Rügen<br />
Awards, Sterne und Hauben.<br />
Travel Charme erhält jährlich Auszeichnungen und Top-Bewertungen.<br />
Seit 2001 belegen die elf Travel Charme Hotels & Resorts stets die vordersten<br />
Plätze in den verschiedenen Bewertungsportalen wie Tripadvisor oder Holiday<br />
Check. Das Travel Charme Gothisches Haus wurde kürzlich mit dem Holiday-<br />
Check Award und das Travel Charme Strandidyll Heringsdorf mit dem Holiday-<br />
Check Gold Award 2018 als 2 der 10 besten Hotels ausgezeichnet.<br />
Das Strandidyll<br />
Heringsdorf mit seiner<br />
einmaligen Gartenlandschaft,<br />
direkt<br />
hinter den Dünen<br />
Natürlich bucht man am<br />
liebsten ganz früh seinen<br />
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künstlichen Aromen und Geschmacksverstärker,<br />
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regionale und somit nachhaltig kurze Weg zu<br />
gesunden Genüssen auf höchstem Niveau<br />
Design Erfrischend anders ist jedes<br />
der Travel Charme Hotels und Resorts.<br />
So gestaltete der italienische Designer<br />
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im Salzburger Land – modern mit<br />
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Heimische Hölzer geben Geborgenheit<br />
und schaffen Wohlfühlatmosphäre.<br />
54 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 55
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56 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 57
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Lach doch<br />
mal!<br />
Wenn ich unterwegs bin, beobachte ich sehr gerne meine Umgebung.<br />
Dabei fällt mir immer wieder auf, dass viele Menschen mies drauf<br />
und schlecht gelaunt sind. Ein freundlicher Gutenmorgengruß wird<br />
oftmals nicht erwidert, und die ersten Streitigkeiten beginnen gleich<br />
morgens im Zug, wenn es z. B. um reservierte Sitzplätze geht. Menschen,<br />
die fröhlich und freundlich sind, erlebe ich eher selten. Warum ist das<br />
eigentlich so? Im Vergleich zum größten Teil der Menschheit, leben<br />
wir in einer Zeit von immensem Wohlstand, großer Sicherheit und<br />
hoher Lebenserwartung. Ich bin vor einigen Jahren in Indien gewesen<br />
und werde diese Reise niemals vergessen. In weiten Teilen von Indien<br />
herrscht große Armut. Waschmaschinen sind sehr selten, die Wäsche<br />
wird mit der Hand gewaschen. Es gibt kein Waschpulver, sondern ein<br />
Stück Seife. Zuerst werden die Kleidungsstücke in Seifenlauge eingeweicht und gebürstet. Danach<br />
werden sie so lange auf einen Stein geklopft, bis das Wasser den Schmutz ausgespült hat. Könnten<br />
Sie sich vorstellen, so zu waschen? Was haben wir es doch gut: Beinahe jeder deutsche Haushalt<br />
verfügt über eine Waschmaschine, die mehrmals pro Woche die Wäsche auf Vordermann bringt.<br />
Aber wenn sie mal ausfällt, ist Alarm! Die Menschen in Indien lächeln überdurchschnittlich viel,<br />
sie teilen sehr gerne und beschweren sich eigentlich nie. Ich hätte das auch nicht für möglich gehalten,<br />
wenn ich nicht selbst dort gewesen wäre. Was fehlt uns eigentlich? Legen wir unsere Aufmerksamkeit<br />
auf das, was wir nicht haben? Was ist mit all den Dingen, die wir besitzen, mit den täglichen<br />
Geschenken des Lebens? Warum ist alles so selbstverständlich und rückt erst bei Krankheit<br />
oder Verlust eines lieben Menschen wieder in unser Gedächtnis? Zufriedene Menschen wissen,<br />
dass das Leben Höhen und Tiefen für sie bereithält. Der Humanbiologe Prof. Carsten Niemitz<br />
sagt: „Wer viel lacht, fühlt sich besser.“ Viele Dinge im Leben lassen sich in einer guten Stimmung<br />
leichter meistern. Eine positive Haltung stellt eine gute Verbindung zu unseren Mitmenschen her,<br />
und ein ehrliches Lächeln steckt an. Haben Sie heute schon gelacht?<br />
„DAS LEBEN IST SCHÖN“<br />
Ihre<br />
EVELYN HUHLE<br />
Verlegerin<br />
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst,<br />
ist ein verlorener Tag.<br />
CHARLIE CHAPLIN<br />
58 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
HAPPY<br />
auf die<br />
Matte<br />
Wie Yoga und Pilates<br />
den Körper und die<br />
Wahrnehmung<br />
verändern<br />
AUTORIN Julia Siepmann<br />
Wer kennt das nicht? Wenn nach einer anstrengenden<br />
Arbeitswoche die Nackenmuskulatur schmerzt, die<br />
Beine steif und der Kopf zentnerschwer sind, wenn sich<br />
Stress, Termindruck und all die unerledigten Dinge des<br />
Alltags in Körper und Geist festgekrallt haben – dann<br />
ist er wieder da, der Wunsch nach einem Ausgleich, einem Training, das<br />
Kraft und Gelassenheit zugleich fördert. Egal, ob Handy, Tablet oder TV<br />
– all diese Dinge, die wir täglich nutzen, sind im Laufe der Jahre immer<br />
schneller, flexibler und schlanker geworden. Und wir? Nun ja, wir, ihre<br />
Benutzer, entwickeln uns sogar häufig in die entgegengesetzte Richtung.<br />
Doch damit soll endlich Schluss sein. Denn Sport ist wichtig. Er hält uns<br />
gesund und beweglich, stärkt die Abwehr und kurbelt die Glückshormon-Produktion<br />
an. Am besten probieren wir eine der Techniken, denen<br />
man schon lange magische Effekte bei müdem Geist und steifen Gliedern<br />
nachsagt: Yoga oder Pilates. Ironischerweise sind es gerade diese älteren<br />
Trainingsmethoden, die den Körper des modernen Büromenschen am<br />
besten zu heilen und zu stärken scheinen. Sie gelten im Gegensatz zu neueren<br />
Trends wie Power Plate, Vibrations-Hantel-Workout oder EMS-Training<br />
als „sanfte Methoden“ der Körperertüchtigung. Hier sollen eben<br />
keine kurzen, massigen Muskeln (der Typ, der besonders anfällig für Verletzungen<br />
ist) entwickelt werden, sondern lange, schlanke, flexible Muskelstränge,<br />
die in beweglichen Gelenken eingebettet sind. Die Nachfrage<br />
nach den beiden Fitness-Klassikern wächst stetig, Studios gibt es in der<br />
Hauptstadt in nahezu jedem Stadtteil. Doch worin unterscheiden sich<br />
Yoga und Pilates eigentlich genau? Und, noch wichtiger: Welche der beiden<br />
Trainingsarten ist die Richtige für mich?<br />
PILATES<br />
WAS ES IST:<br />
Ein knackiger Po, eine schlanke Taille und eine verbesserte Köperhaltung<br />
– Pilates gilt schon lange als Geheimrezept unter Fitnessfreunden, wenn<br />
es darum geht, eine sanfte, aber dennoch effektive Sportart zu empfehlen.<br />
Das Ganzkörpertraining, das in den 1920er Jahren von dem in Mönchengladbach<br />
geborenen Joseph Hubertus Pilates entwickelt und dann erst in<br />
den USA etabliert wurde, nannte sein Erfinder zunächst „Contrology“.<br />
Durch gezielte Anspannung und Konzentration von Muskeln<br />
und Geist sollten die einzelnen Bereiche der Tiefenmuskulatur<br />
„kontrolliert“ ge-<br />
stärkt werden, ohne dabei den Kreislauf allzu sehr zu belasten. „Wenige<br />
gut durchdachte Übungen, präzise und im Gleichgewicht ausgeführt, sind<br />
effektiver als stundenlanges ungenaues Training und erzwungene Verrenkungen“,<br />
so formulierte es der Erfinder Joseph Pilates in den dreißiger<br />
Jahren selbst. Ziel des Trainings damals und heute ist es, das „Powerhouse“,<br />
jenen Bereich hinter dem Bauchnabel in den tiefen Bauchmuskeln<br />
zu stärken, damit die Kraft von dort auch in die Wirbelsäule, Arme und<br />
Beine strömen kann. In New York hatte Joseph Pilates mit der von ihm<br />
entwickelten Abfolge von Übungen schnell Erfolg. Viele Tänzer des New<br />
York City Balletts zählten zu seinen Trainingskunden, denn sie schätzten<br />
den schlanken Muskelaufbau ohne zusätzliche Gewichte. Stattdessen<br />
schickte Pilates sie manchmal auf eines der von ihm entwickelten Geräte.<br />
Verschiedene „Chairs“, Stühle zum aufrechten Sitzen während der Übungen,<br />
den „Cadillac“, einer Art Trapez-Tisch zum Strecken der Beine, aber<br />
vor allem den „Reformer“, ein Trainingsgerät mit gleitender Sitz und Liegefläche<br />
und mit Seilzügen für Arme und Beine, hatte der Sportpionier<br />
zur Unterstützung seiner Übungen erfunden. Damals in New York hatte<br />
er die fünf dicken Stahlfedern seines „Reformers“ noch von alten Bettgestellen<br />
abmontiert, sodass sie dem Trainierenden unterschiedliche Widerstände<br />
boten. Heute haben es die Geräte, die vom Aufbau her immer noch<br />
ein wenig an mittelalterliche Folterinstrumente erinnern, in leichterer<br />
Form in die Fitness-Studios geschafft. Statt Reformer und Co jedoch sofort<br />
zu benutzen, sollten Anfänger zunächst mit dem klassischen Mattentraining<br />
beginnen. Auch dabei bekommt jeder Teilnehmer etwas zur Unterstützung<br />
der Übungen in die Hand. Kleingeräte wie elastische Bänder,<br />
Ringe, Rollen oder weiche Gymnastikbälle sollen den gewünschten Widerstand<br />
erzeugen und den Trainingseffekt intensivieren.<br />
Das wichtigste Hilfsmittel bei all dem Drücken und Pressen ist jedoch<br />
die Atmung. Während beim Yoga durch die Nase in den Bauch geatmet<br />
wird, soll der Sauerstoff beim Pilates tief in den Brustkorb strömen. Die<br />
Abfolge der Übungen selbst kann von Lehrer zu Lehrer variieren, sie<br />
verbinden immer die Komponenten Beweglichkeit und Kraft, Haltung<br />
und Wahrnehmung, Anspannung und Entspannung. Nach einer kurzen<br />
Aufwärmeinheit, bei der die Turnenden auch yoga-ähnliche Übungen<br />
zur Streckung von Rücken, Armen und Beinen machen, beginnt die Arbeit<br />
am „Powerhouse“. In Rückenlage wird dabei zum Beispiel ein Gymnastikball<br />
zwischen die Oberschenkel geklemmt, der sowohl beim Strecken<br />
als auch beim Anwinkeln der Beine nicht auf den Boden zurück<br />
springen darf. Derselbe Ball wird später als instabiler Untergrund für<br />
einen Fuß genutzt, während das andere Bein im Liegen mit erhobener<br />
Hüfte zur Decke gestreckt wird. Das ist nicht nur wackelig, sondern<br />
auch sehr anstrengend, und so wird während einer Pilates-Stunde auch<br />
kein Mantra gesungen, sondern ordentlich gestöhnt. Ähnlich wie beim<br />
Yoga folgt jedoch am Schluss der Stunde die wohlverdiente „End-Entspannung“.<br />
Bei sanfter Musik liegen die Teilnehmer auf dem Rücken,<br />
alle Viere von sich gestreckt und atmen tief durch.<br />
FÜR WEN?<br />
Sportwissenschaftler empfehlen das Pilates-Training besonders<br />
Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen und auf der Suche<br />
nach einem ausgleichenden Krafttraining sind. Pilates stärkt<br />
und dehnt die Muskulatur und verhilft zu einer besseren<br />
Körperhaltung. Chronische, haltungsbedingte Rückenleiden<br />
können nach regelmäßigem Training verbessert<br />
werden, und in der Reha wird es auch nach<br />
Sportverletzungen eingesetzt. Ideal sind zwei<br />
einstündige Einheiten pro Woche. Wer zusätzlich<br />
zum Muskelaufbau noch Gewicht verlieren<br />
möchte, sollte ein Herz-Kreislauf-Training<br />
wie Joggen oder<br />
Radfahren in seinen Trainingsplan mit einbauen. Und Achtung: Wer<br />
Pilates einmal ausprobieren möchte, sollte bei den Angeboten genau<br />
hinschauen. Die Bezeichnung Pilates ist nicht geschützt, der jeweilige<br />
Trainer sollte seine Ausbildung an einem zertifizierten<br />
Institut absolviert haben. >><br />
(siehe unten)<br />
Die besten<br />
Pilates-Studios in Berlin<br />
THE BODY IN BALANCE<br />
Seit 1999 gibt es dieses Studio nun schon in Kreuzberg. Gründerin<br />
Joanna Mountifield arbeitet mit einem hochqualifizierten Team von<br />
Therapeuten und Lehrern zusammen.<br />
Kurse gibt es von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, der Kursplan<br />
umfasst Mattentraining und auch Stunden mit dem Reformer<br />
Einzelstunde: 15 Euro bzw 24 Euro<br />
www.pilatesberlin.de<br />
STUDIO A<br />
Dieses kleine Studio in Wilmersdorf bietet Pilates als Mattentraining<br />
mit Kleingeräten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (von 1–3)<br />
an. Trainerin Isabel Gotzkowsky ist Mitglied im Deutschen Pilates<br />
Verband und bietet Präventivkurse an, die von der Krankenkasse<br />
unterstützt werden.<br />
Kurse gibt es von 7.30 – 20.15 Uhr<br />
Die Einzelstunde in der Gruppe kostet 15 Euro,<br />
www.studio-a-pilates.de<br />
PILATES STUDIO BERLIN<br />
Dieses Studio liegt zentral in der Greifswalder Straße in Prenzlauer<br />
Berg. Enrico Palvarini ist zertifizierter Trainer von STOTT-Pilates, einem<br />
modernen Trainingsprinzip, das Ansätze über Rücken-Rehabilitation<br />
und sportliche Leistungssteigerung miteinbezieht.<br />
Öffnungszeiten: 8 – 21.15 Uhr<br />
Kurse gibt es als Mattentraining oder mit Chair und Reformer<br />
Einzelstunde ab 15 Euro<br />
www.pilatesstudioberlin.com<br />
60 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 61
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
fenentspannung, die Teilnehmer liegen in „Shavasana“, der „Totenstellung“,<br />
und werden von der Lehrerin mit einer gemütlichen Yogadecke zugedeckt.<br />
Beim abschließenden, gemeinsam gesprochenen Namasté<br />
bringen die Teilnehmer die Hände vor dem Herz zusammen, schließen die<br />
Augen und neigen den Kopf zur Brust. Mit dieser Geste wird der tiefe Respekt<br />
vor der Lehre zum Ausdruck gebracht. Etwas dynamischer geht es<br />
beim Vinyasa Yoga zu. Die Stunde ist anstrengender und meistens geht es<br />
sofort mit den Sonnengrüßen los. Auch hier wird streng darauf geachtet,<br />
dass der Atem synchron zu den Bewegungen fließt. Häufig verwenden die<br />
Studios auch den Begriff Vinyasa Flow, da die einzelnen Körperpositionen<br />
ohne Pause fließend ineinander übergehen. Das Iyengar Yoga dagegen ist<br />
noch sportlicher und verzichtet weitgehend auf den spirituellen Aspekt,<br />
wohingegen das Kundalini Yoga darauf seinen Schwerpunkt hat. Wer sich<br />
für Yoga interessiert, sollte sich in Ruhe die Webseiten der einzelnen Studios<br />
ansehen, denn das Angebot an Richtungen ist riesig. Aber egal, ob<br />
man sich nun für Bikram-, Anusara-, Airial-, Hormon-, oder Kryia-Yoga<br />
entscheidet, eine Probestunde wird zeigen, ob man den richtigen Stil und<br />
den besten Lehrer dafür erwischt hat.<br />
WIR TRANSFORMIEREN<br />
IHR TRAINING<br />
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der Fitness versteht wie kein anderer.<br />
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FLÄCHEN<br />
YOGA<br />
FÜR WEN?<br />
Wer gelenkiger und biegsamer werden möchte, für den ist Yoga ein Training,<br />
dass er auch mehrmals pro Woche absolvieren kann. Ob man sich<br />
dann für eine sanfte oder eher eine fordernde Variante entscheidet, hängt<br />
von den eigenen Bedürfnissen ab. Da manche Praktiken durchaus noch<br />
eine spirituelle Komponente haben, sollte man es auch zu schätzen wissen,<br />
dass beim Üben der Geist zur Ruhe kommt. Yoga lehrt,<br />
mit der Aufmerksamkeit konzentriert bei sich zu bleiben<br />
und nicht ständig gedanklich abzuschweifen. B<br />
ERSTKLASSIGE<br />
PERSONAL<br />
TRAINER<br />
WAS ES IST:<br />
Wen es stört, dass er beim Lesen eines Romans an drei Sachen gleichzeitig<br />
denkt, abends schlecht abschalten oder gar im Stehen beim Vorwärtsbeugen<br />
mit ausgestreckten Armen allenfalls die eigenen Knie berühren kann,<br />
der sollte sich ernsthaft für Yoga interessieren. Runter von der Couch und<br />
ab in den abwärtsgerichteten Hund, das geht in der Hauptstadt mittlerweile<br />
in jedem Bezirk und zu fast jeder Uhrzeit. Ob „Sunrise“-, „Powerlunch“-<br />
oder „Moonlight-Sessions“, das Angebot der Studios ist riesig. Die mehr<br />
als zweitausend Jahre alte indische Lehre, die sowohl Körperübungen<br />
(Asanas) als auch Atemübungen (Pranayamas) beinhaltet, war ursprünglich<br />
dazu angelegt, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Über<br />
die Jahrhunderte hinweg ist jedoch gerade im Westen der körperliche Aspekt<br />
der Bewegungsabläufe in den Vordergrund gerückt, auch wenn eingefleischte<br />
Yoginis die Stirn runzeln, wenn von Yoga als „Sportart“ gesprochen<br />
wird. Der spirituelle Aspekt, die meditative Versenkung, das Singen<br />
eines Mantras, ist für einige Praktizierende immer noch eines der entscheidenden<br />
Merkmale des Yoga. Je nachdem, ob man die Stunde eher zur Kontemplation<br />
oder zur Stärkung der Muskeln nutzen möchte, haben sich<br />
über die Zeit viele verschiedene Stilrichtungen entwickelt. Im Westen am<br />
weitesten verbreitet ist das Hatha-Yoga. Eine Hatha-Yogastunde ist geprägt<br />
von eher lang gehaltenen, entspannenden Übungen und deshalb auch unter<br />
Anfängern sehr beliebt. Nach einer Aufwärmphase beginnen die Schüler<br />
zunächst mit der Pranayama-Atmung. Bei dieser geräuschvollen Technik,<br />
bei der es darum geht, das „Prana“, die Energie, durch den zugespitzten<br />
Mund in den sich wölbenden Bauch einzusaugen und durch kontrolliertes<br />
Ausatmen wieder abzugeben, wird der gesamte Körper aktiviert. Im<br />
Rhythmus des Atems folgt dann eine Reihe der klassischen Asanas wie<br />
Kobra, Krieger, Pflug und Dreieck, die alle lang gehalten werden. Der Fokus<br />
beim Hatha-Yoga liegt in der schrittweisen Vertiefung der Übungen,<br />
ohne ehrgeizige Überanstrengung, die nur zu Verletzungen führen könnte.<br />
Schon der Yogagelehrte Patanjali sagte vor 2000 Jahren „Der Reis wächst<br />
nicht schneller, wenn man daran zieht“. Am Ende der Stunde folgt die Tie-<br />
62 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
Die besten<br />
Yoga-Studios in Berlin<br />
YOGA TRIBE<br />
Dieses schöne Studio am Hackeschen Markt in Mitte bietet Anusara<br />
Yoga, eine relativ junge Form des Hatha Yoga, an. Von 9.30 bis<br />
21.15 Uhr gibt es mehr als 40 Klassen für unterschiedliche Level, der<br />
Gründer Kai Hill ist zertifizierter Anusara-Lehrer seit 2009, die Trainerin<br />
Elena Lustig hat gerade das Yoga-Buch „Innen Außen“ herausgebracht.<br />
Einzelstunde 17 Euro<br />
www.yogatribe.de<br />
SPIRIT YOGA<br />
Die Studio-Kette von Gründerin Patricia Thielemann gibt es in Berlin<br />
an drei Standorten: Mitte, Charlottenburg und Zehlendorf. Die Studios<br />
überzeugen mit einem schönen Design, einem umfangreichen Kursangebot<br />
und einem kraftvollen, dynamischen Yoga-Stil. Ferner werden<br />
Schwangeren-Yoga, Massagen und Kinderbetreuung angeboten.<br />
Einzelstunde ab 17 Euro<br />
www.spirityoga.de<br />
SUNYOGA<br />
Das Yoga in einem aufgewärmten Raum von SunYoga gibt es in Berlin<br />
an zwei Standorten: in Friedrichshain und in Kreuzberg. Durch die erhöhte<br />
Temperatur in den Studios soll die Muskulatur schonend gedehnt<br />
und der Kreislauf angeregt und das Gewebe entgiftet werden.<br />
Alle Teilnehmer sollten zwei Handtücher und eine Literflasche Wasser<br />
dabei haben.<br />
Kurse finden von 9 bis 20.15 Uhr statt<br />
Tageskarte 22 Euro<br />
www.sunyoga.de<br />
Illustration: istockphoto/BerSonnE, istockphoto/Ljupco; Fotos: Aleksandr Davydov © 123RF.com, undrey © 123RF.com<br />
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Fotos: istockphoto/baibaz / Rimma_Bondarenko, Andrea Flemmer<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Dass Nahrung die STIMMUNG BEEINFLUSST, erfährt jeder von uns täglich. Doch was<br />
genau im Gehirn passiert, dem ist die Wissenschaft erst seit kurzem auf der Spur.<br />
Die neusten Ergebnisse könnten unsere Auffassung von Ernährung revolutionieren.<br />
AUTORIN Friederike Ostermeyer<br />
Schokolade macht glücklich, Nudeln sowieso, genau wie Bananen<br />
und Nüsse. Aber auch das Stück Torte am Nachmittag<br />
oder die Lieblingspizza nach einem langem Arbeitstag<br />
sorgen für angenehme Gefühle. Schon früh lernen wir,<br />
dass Essen weit mehr ist als nur reine Nahrungsaufnahme,<br />
sondern auch Trostpflaster, Zeitvertreib und Belohnung. Die einen<br />
futtern Burger gegen Langeweile, die anderen Pommes gegen Frust.<br />
Wenn der Stress zu groß wird, muss eben eine Tüte Fruchtgummi<br />
herhalten, und fehlt es an Geborgenheit, sorgt ein Becher heißer Kakao<br />
für eine wohlige Atmosphäre. Doch ist der stimmungsaufhellende<br />
Effekt von extrem zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln meist<br />
nur von kurzer Dauer. Fehlt es zudem an bestimmten Nährstoffen,<br />
können nicht mehr genug Glücksbotenstoffe nachproduziert werden.<br />
Wer sich also hauptsächlich von Süßigkeiten und Junkfood ernährt,<br />
wird nicht nur müde, schlapp und antriebslos, sondern auch überdurchschnittlich<br />
anfällig für Depressionen. Doch müsste unser Gehirn<br />
nicht alles dransetzen, neurobiologisch im Gleichgewicht und<br />
damit psychisch stabil zu bleiben? Warum geraten wir beim Anblick<br />
von Brokkoli nicht in ähnliche Entzückung wie bei einer Schachtel<br />
Pralinen, wo doch ersteres weit mehr Nährstoffe zu bieten hat? Essen<br />
ist also eine äußerst emotionale Angelegenheit, bei der Lust weit mehr<br />
eine Rolle zu spielen scheint als Vernunft. Welche Auswirkungen Ernährung<br />
und die damit verbundenen Nährstoffe tatsächlich auf unser<br />
Gehirn haben, dafür interessiert sich die Wissenschaft erst seit wenigen<br />
Jahren. Die Vorgänge sind extrem komplex und längst ist noch<br />
nicht alles untersucht, doch mit voranschreitender Forschung wird<br />
immer deutlicher, wie sehr unsere psychische Gesundheit von der<br />
richtigen Ernährung abhängt.<br />
Die Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea<br />
Flemmer brachte mit „Mood Food – Glücksnahrung“ bereits 2009<br />
eines der ersten Sachbücher überhaupt zum Thema Ernährung und<br />
Gehirn heraus. Ihre Botschaft: Sich glücklich essen ist möglich! Der<br />
wichtigste Schlüssel dazu: Serotonin. „Essen, Zufriedenheit und Serotonin<br />
sind eng miteinander verknüpft. Ohne Serotonin geht gar<br />
nichts. Er ist der wichtigste Botenstoff im Gehirn.“ Der Neurotransmitter,<br />
welcher umgangssprachlich auch als „Wohlfühlhormon“ bezeichnet<br />
wird, sorgt für eine positive Grundstimmung. Man fühlt sich<br />
ausgeglichen, innerlich stabil und eins mit sich und der Welt. Wenn<br />
Säuglinge während des Stillens die süße, fetthaltige Muttermilch<br />
schmecken, verbunden mit dem Gefühl, in Geborgenheit gehalten zu<br />
werden, setzt das ebenso Serotonin frei. „Diese frühkindliche Prägung<br />
ist so stark, dass sie einen das ganze Leben lang beeinflusst, deshalb<br />
versetzen uns warme Getränke auch sofort in eine kuschelige<br />
Stimmung“, so die Ernährungsexpertin. Süß bedeutet also auch, in<br />
Sicherheit zu sein, und süß heißt ebenso: alles<br />
ist gut, hier gibt es keine Angst, hier kann<br />
nichts passieren. Das ist die erste wichtige<br />
Lektion.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass der tröstende<br />
und angstlösende Effekt von Zucker auch<br />
noch im Erwachsenenalter funktioniert. Hat<br />
sich doch ein kleiner Glücksrausch, mit dem<br />
eine kalorienreiche Mahlzeiten belohnt wird,<br />
Buchtipp:<br />
im Laufe der Evolution als extrem sinnvoll erwiesen. Die ganze Menschheitsgeschichte<br />
hindurch sorgte dieses genetische „Bonusprogramm“<br />
dafür, dass jedes Gramm Fett und jede noch so kleine süße Beere mit<br />
Genuss verspeist wurde. Dieses uralte „Jäger und Sammler“-System hat<br />
sich so gut bewährt, dass es bis heute weiterhin in jedem von uns steckt.<br />
Wofür es allerdings nicht gemacht ist, sind die Massen an Industriezucker,<br />
Lebensmittelchemie und gehärteten Fetten, mit denen es seit einigen<br />
Jahrzehnten konfrontiert ist. Mit fatalen Folgen für die Psyche „Wir<br />
werden von klein auf auf Süßes getrimmt, begünstigt durch die Industrie,<br />
die fast allem Zucker zusetzt. Zucker hebt nur kurzzeitig die Laune.<br />
Ansonsten ist die Süße ein Figurkiller ohne Nährwert“, sagt Andrea<br />
Flemmer. Sie ist sich sicher, dass nicht nur Fast Food und Süßigkeiten,<br />
sondern auch künstliche Zusatzstoffe sowie Fleisch aus Massentierhaltung<br />
samt der damit verbundenen Medikamentenbelastung, einen negativen<br />
Einfluss auf das neuronale Gleichgewicht hat.<br />
DR. ANDREA FLEMMER,<br />
MOOD-FOOD<br />
– GLÜCKSNAHRUNG:<br />
Wie man durch<br />
Essen glücklich wird.<br />
Schlütersche,<br />
2009<br />
Wie gut es um die innere Balance bestellt ist, hängt von den mittlerweile<br />
über hundert entdeckten Neurotransmittern ab, die neben dem ausgleichenden<br />
Serotonin und dem euphorisierenden Dopamin die Emotionen<br />
regulieren und gleichzeitig den Informationsfluss zwischen fast<br />
hundert Milliarden Neuronen aufrecht erhalten. Im Klartext bedeutet<br />
das: Jedes Gefühl, jede Stimmungslage und jeder einzelne Gedanke wird<br />
durch das komplexe Zusammenspiel der Botenstoffe überhaupt erst erfahrbar<br />
gemacht. Damit das Gehirn weiterhin so viel erlebt, müssen<br />
sämtliche Neurotransmitter immer wieder neu gebildet werden. Dafür<br />
braucht es ganz unterschiedliche Aminosäuren, die der Körper nicht<br />
selbst herstellen kann und deshalb komplett über die Nahrung aufnehmen<br />
muss. Außerdem verschiedene Vitamine, Enzyme und Fettsäuren<br />
für die Synthese, je nachdem, welcher Bestimmung der neue Botenstoff<br />
im Gehirn nachgehen soll. Nährstoffmangel oder andere äußere Einflüsse<br />
können dazu beitragen, dass die Neurotransmitter-Produktion<br />
nicht mehr reibungslos funktioniert, vermutet auch Flemmer. Im Falle<br />
von Serotonin macht sich das recht schnell bemerkbar. Zum Beispiel,<br />
indem Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit scheinbar grundlos und<br />
wie aus dem Nichts auftreten. Leider lässt sich Serotonin nicht einfach<br />
als Pille schlucken, die wieder Ordnung ins Gemüt bringt „Der Stoff an<br />
sich bringt gar nichts, da es gar nicht erst durch die Blut-Hirn-Schranke<br />
gelangt. Der einzige Weg zu mehr Serotonin ist, die körpereigene Produktion<br />
anzukurbeln.“ Allerdings macht es einem das Serotonin nicht<br />
gerade leicht. Obwohl im wahrsten Sinne des Wortes unser Lebensglück<br />
von ihm abhängt, erweist sich seine Produktion als überaus kompliziert.<br />
Grundgerüst bildet das Tryptophan, eine Aminosäure, die reichlich in<br />
Käse, Nüssen oder Eiern enthalten ist. Doch lauern in sämtlichen tryptophanhaltigen<br />
Eiweißquellen bereits konkurrierende Aminosäuren,<br />
die ebenfalls Richtung Blut-Hirn-Schranke wandern und so dem Tryptophan<br />
den Weg versperren. Sind es zu viele, hat<br />
das Tryptophan keine Chance, überhaupt in<br />
den neuronalen Bereich zu gelangen. Obendrein<br />
muss es sich, bevor es gänzlich zu Serotonin<br />
werden kann, in einem weiteren Zwischenschritt<br />
in 5-HTP umwandeln. Für diesen<br />
Stoffwechselvorgang braucht es ausreichend<br />
Magnesium sowie Vitamin B3 und B6. Erst<br />
dann erfolgt die komplette Synthese. Zu wenig<br />
Nährstoffe, zu viel Eiweiß – einige Forscher<br />
>><br />
64 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 65
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
LIFE IS BEAUTIFUL<br />
Diese fünf „Lebensmittel“<br />
sind Gift für die Psyche<br />
Maissirup<br />
Das aus Maisstärke herstellte Süßungsmittel, auch bekannt<br />
als High Fructose Corn Syrup (HFCS) ist 20 Prozent süßer,<br />
dementsprechend kalorienreicher und zudem wesentlich billiger<br />
als herkömmlicher Zucker. Das macht Maissirup zu einem beliebten<br />
Zusatz in der Nahrungsmittelindustrie. Unser Körper<br />
ist für die unnatürlich hohe Fruktose-Konzentration nicht<br />
geschaffen, was verherende Folgen für Blutdruck, Nierenfunktion<br />
und Bauchspeicheldrüse haben kann. Deshalb die Zutatenliste<br />
immer genau studieren.<br />
Gepökelte Wurst<br />
Natriumnitrit ist ein hochwirksames Gift, welches in geringen<br />
Mengen als Konservierungsmittel für Wurstwaren zugelassen<br />
ist. Obendrein steht es im Verdacht, krebserregend zu sein. Meist<br />
handelt es sich bei Pökelwurst um billiges Fleisch aus<br />
Massentierhaltung, was das ganze Produkt zusammen mit dem<br />
vielen Salz und den gesättigten Fetten zu einem der<br />
schlimmstmöglichen Dinge macht, die man ernährungstechnisch<br />
seinem Körper antun kann.<br />
Margarine<br />
Um Margarine streichfähig zu machen, müssen die dafür<br />
verwendeten pflanzlichen Öle künstlich gehärtet werden.<br />
Die dadurch entstehenden Transfette sind schädlich für<br />
Herz und Gefäße. Außerdem enthält Margarine<br />
überdurchschnittlich viele Omega-6-Fettsäuren, welche<br />
in Massen die stimmungsaufhellende Wirkung der<br />
Omega-3-Fettsäuren praktisch ausschalten können.<br />
Künstliche Süßstoffe<br />
Künstliche Süßstoffe wie Aspartam haben zwar keine<br />
Kalorien, aber dennoch ihren Preis. Der vor allem im<br />
Diät-Getränken enthaltene Zuckeraustauschstoff hat nämlich<br />
die Eigenheit, durch die Blut-Hirn-Schranke und damit direkt<br />
ins neuronale System zu gelangen. Einige Forscher vermuten,<br />
dass solch chemisch hergestellten Süßstoffe langfristig die<br />
Gehirnzellen schädigen und sogar Alzheimer begünstigen<br />
können. Hinreichend erforscht ist das allerdings noch nicht.<br />
Billige Instantbrühe<br />
Der Geschmacksverstärker Glutamat verleiht Fertiggerichten<br />
und Instantsuppen ein würziges Aroma, ohne das die meisten<br />
industriell hergestellten Lebensmittel nach nichts schmecken<br />
würden. Und auch zu Hause peppen wir unsere Gerichte, meist<br />
ohne es zu wissen, mit Unmengen davon auf. Als Botenstoff<br />
ist Glutamat eigentlich Teil der Hirnchemie, doch bringt zu viel<br />
davon das neurobiologische Gleichgewicht durcheinander.<br />
Die Folge: Heißhunger, Kopfschmerzen und Reizbarkeit.<br />
Instantbrühe enthält besonders viel Glutamat, gerne auf dem<br />
Etikett als „Aroma“ oder „Hefextrakt“ getarnt, und<br />
gehört deshalb aus der Küche verbannt.<br />
vermuten, auch exzessiver Kaffeekonsum und Stress hemmen die<br />
Serotonin-Produktion. Jetzt, wo man verstanden hat, wie dieser eigenwillige<br />
Botenstoff tickt, lässt sie sich aber auch mit ein paar Tricks<br />
ankurbeln, weiß die Ernährungsexpertin. Sie rät: Hin und wieder<br />
Mahlzeiten mit nur sehr wenig Eiweiß einbauen, zwischendurch ein<br />
Stück Schokolade, dessen kleiner Insulin-Push dem Tryptophan wieder<br />
auf die Beine hilft, ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit heißer<br />
Milch mit Honig erzielen. Datteln eignen sich besonders gut als Snack,<br />
da sie als einer der wenigen Lebensmittel mehr Tryptophan als Aminosäure-Konkurrenten<br />
enthalten. Für ebenso wirksam hält Andrea<br />
Flemmer auch diese Strategie: „Mit Liebe einkaufen, natürlich bio, mit<br />
Spaß kochen, den Tisch hübsch decken und ganz in Ruhe und mit<br />
Genuss das Essen zelebrieren.“<br />
Zum Glück hängt das psychische Wohlbefinden nicht allein vom<br />
Serotonin ab. Je weiter die Forschung voranschreitet, desto mehr<br />
Nährstoffe entpuppen sich als wichtige Helferlein in Sachen gesunder<br />
Hirnchemie. Ganz vorne: Omega-3-Fettsäuren. Ihre Eigenschaften<br />
kommen nahezu Superheldenkräften gleich. Zum einen fördern<br />
sie die Membranendurchlässigkeit, was den Tryptophantransport<br />
ins Gehirn verstärkt, zum anderen erhöhen sie die Freisetzung von<br />
bereits vorhandenem Serotonin, was sich als unmittelbares Glücksgefühl<br />
bemerkbar macht. Omega-3-Fettsäuren schützen nicht nur<br />
vor Depressionen, sie lindern sogar bei Betroffenen nachweislich die<br />
Symptome. Zu wenig davon kann die Krankheit dementsprechend<br />
begünstigen. Ähnliches gilt auch für Folsäure. Das Vitamin ist einer<br />
der wichtigsten Helfer bei der Serotonin-Produktion sowie der Dopamin-Produktion.<br />
Wie gut sie ihren Job erledigt, macht sich durch<br />
eine gedrückte Stimmung bemerkbar, sobald Defizit herrscht. Viele<br />
Menschen mit Hang zur Niedergeschlagenheit oder depressiven<br />
Verstimmungen leiden unter Folsäure-Mangel, ohne es zu wissen.<br />
Auch Kalzium trägt seinen Teil zum großen Ganzen bei, indem es<br />
Nervenimpulse störungsfrei weiterleitet und gleichzeitig Zellmembranen<br />
festigt. Dieser stabilisierende Effekt auf das gesamte Nervensystem<br />
festigt ebenso das Gemüt. Obendrein sind sämtliche B-Vitamine<br />
für ein zufriedenes Gehirn unerlässlich, indem sie sich bei der<br />
Serotonin-Produktion sowie bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen<br />
beteiligen, die Zellneubildung fördern und im Allgemeinen<br />
vor Depressionen schützen. Glück hat also viele Zutaten und kann<br />
zudem erst entstehen, wenn die damit verbundenen Vorgänge reibungslos<br />
funktionieren. Wenn der aktuelle Wissensstand jetzt schon<br />
ausreicht, kleine Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen,<br />
ließe sich dieser nicht ebenso auch auf die Prävention von psychischen<br />
Krankheiten übertragen? Laut WHO leiden allein in Europa<br />
20 Millionen Menschen an Depressionen, gleichzeitig hat jeder<br />
zweite Übergewichtige ein überdurchschnittliches Risiko, an Depressionen<br />
zu erkranken. Welche Möglichkeiten gibt es, die Zahl der<br />
psychischen Erkrankungen einzudämmen? Das auf fünf Jahre angelegte<br />
und mit 8,9 Millionen Euro geförderte europäische Forschungsprojekt<br />
„MoodFOOD“ möchte anhand von 1000 übergewichtigen<br />
Probanden mit leicht depressiven Zügen herausfinden, ob<br />
einzelne Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Folsäure<br />
oder Kalzium einen nennenswerten präventiven Effekt haben.<br />
„Eine Hälfte der Teilnehmer bekommt Placebos, die anderen Nahrungsergänzungsmittel“,<br />
erklärt Dr. Elisabeth Kohls, Projektkoordinatorin<br />
und Psychologin an der Universität Leipzig. Ausgewertet<br />
wird erst am Ende der Studie. Von der Ergebnissen erhofft sich das<br />
Forscherteam Aufschluss darüber, ob und wenn ja, welche Art der<br />
Ernährung Depressionen vorbeugen bzw. ausbremsen kann. Zeigt<br />
sich tatsächlich eines der Nahrungsergänzungsmittel als wirkungsvoll,<br />
wäre das ein Hinweis darauf, dass gesunde Ernährung einen<br />
weitaus größeren Einfluss auf die psychische Gesundheit hat als bisher<br />
angenommen.<br />
B<br />
Fotos: istockphoto/baibaz, Illustrationen: lapuma © 123RF.com<br />
Diese fünf Lebensmittel sind<br />
wahre Glücksbooster<br />
Datteln<br />
Datteln enthalten zwar wenig Eiweiß, doch das bisschen<br />
was sie haben, weißt einen überdurchschnittlichen hohen<br />
Tryptophan-Anteil auf. So muss es gar nicht erst mit anderen<br />
Aminosäuren konkurrieren, sondern wandert ungehindert zur die<br />
Blut-Hirn-Schranke, wo es schließlich zu Serotonin umgewandelt<br />
wird. Der stimmungsaufhellende Effekt ist bereits mit drei bis vier<br />
Datteln pro Tag spürbar.<br />
Fetter Fisch<br />
Fische mit einem Fettgehalt von mehr als zehn Prozent gelten als<br />
die besten Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren. Dazu zählen<br />
beispielsweise Hering, Lachs oder Makrele. Zahlreiche Studien<br />
belegen, dass in Ländern, wo traditionell viel Fisch gegessen<br />
wird, die Depressionsrate niedriger ist als anderswo. Vegetarier<br />
können ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Leinöl,<br />
Walnüssen oder Rapsöl decken.<br />
Chili<br />
Der Biss in eine Chilischote kann ganz schön unangenehm sein.<br />
Verantwortlich für das heftige Brennen ist das in scharfen<br />
Lebensmitteln enthaltene Caposaicin, wovon roter Chili<br />
besonders viel enthält. Das Gehirn interpretiert diesen Effekt<br />
fälschlicherweise als Schmerz und schüttet als Reaktion darauf<br />
körpereigene Morphine aus. Diese sorgen obendrein für eine<br />
leichte Euphorie, was somit erklärt, warum wir uns nach einem<br />
feurigen Curry so gut fühlen.<br />
Cashewnüsse<br />
Cashewnüsse enthalten besonders viel Tryptophan und liefern<br />
obendrein fast alle B-Vitamine samt Omega-3-Fettsäuren,<br />
Magnesium, Eisen und Zink gleich mit. Das macht Cashewnüsse<br />
zum perfekten Gesamtpaket für die Serotonin-Prodution.<br />
Gleichzeitig senken sie den Cholesterinspiegel und schützen<br />
das Herz. Es heißt sogar, dass diese besonderen<br />
„Glücksnüsse“ beim Abnehmen helfen.<br />
Ghee (geklärte Butter)<br />
In der ayurvedischen Medizin gilt Ghee seit über 5000 Jahren als<br />
wichtiges Heilmittel. Ghee ist im Prinzip Butter, der zuvor durch<br />
ein spezielles Verfahren Wasser, Eiweiße und Milchzucker<br />
entzogen worden ist. Die übriggebliebene reine Buttersäure wirkt<br />
auf den Körper entgiftend, entzündungshemmend und<br />
hautverjüngend. Im Gehirn verbessert es als „Schmierstoff für die<br />
Synapsen“ das Erinnerungsvermögen und steigert die<br />
Lernfähigkeit.<br />
66 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 67
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
Der Einfluss der<br />
SEXUAL<br />
ENERGIE<br />
auf die Gesundheit<br />
Die Sexualenergie als Schöpfungsenergie<br />
und damit Hauptbestandteil der Lebensenergie<br />
beeinflusst den gesamten menschlichen<br />
Körper mit all seinen Organen und<br />
Systemen. Keine andere Energie hat den<br />
Einfluss und die Stärke der Sexualenergie.<br />
AUTOR Gerhard Conzelmann<br />
Sex ist also nicht nur Sex. Wenn es im Bett nicht mehr stimmt,<br />
die Erregbarkeit oder die Befriedigung nachlassen, wird dies<br />
zunächst nicht als Gesundheitsproblem wahrgenommen. Da<br />
aber alle Körperfunktionen miteinander verbunden sind, ist<br />
das oft ein früher Hinweis für körperliche Störungen. So kann<br />
beim Mann z. B. eine errektile Dysfunktion auf allgemeine Durchblutungsstörungen<br />
hinweisen. Ein gesundes Liebesleben ist ein wichtiger<br />
Bestandteil eines gesunden Körpers.<br />
ALLGEMEIN BETRACHTET HAT SEX U. A. FOLGENDE WIRKUNGEN:<br />
◦ steigert die Abwehrkräfte und stärkt die Selbstheilungskräfte<br />
◦ verbraucht Kalorien (Sex macht schlank)<br />
◦ stärkt den Beckenboden<br />
◦ stabilisiert den Monatszyklus<br />
◦ setzt beim Orgasmus natürliche Schmerzstiller frei<br />
◦ stärkt die jugendliche Ausstrahlung (Sex macht schön!)<br />
Fotos: Mark Adams © 123RF.com<br />
DIE SEXUALENERGIE WIRKT SEHR STARK AUF DIE WICHTIGS-<br />
TEN KÖRPERLICHEN SYSTEME:<br />
◦ das Immunsystem<br />
◦ das Hormonsystem<br />
◦ das Kreislaufsystem<br />
Diese Systeme sind die Grundlage eines stabilen körperlichen Gesamtprozesses<br />
und damit der Gesundheit. In vielen Langzeitstudien wurde<br />
nachgewiesen, dass Menschen in erfüllten sexuellen Beziehungen<br />
niedrigeren Blutdruck haben und seltener an Diabetes, Alzheimer<br />
>><br />
68 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 69
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
sowie Krebs erkranken. Sie haben weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle.<br />
Es wurde auch nachgewiesen, dass befriedigender Sex das Leben<br />
verlängern kann. Eine besondere Bedeutung hat Sex auf die Hormonproduktion,<br />
z. B. Dopamin und Oxytocin. Diese Botenstoffe stärken<br />
Killerzellen, die Bakterien und Viren abwehren. Erfüllte Sexualität ist<br />
die beste Vorsorge gegen Krankheiten!<br />
FÜHREN SIE SICH EINIGE ZUSAMMENHÄNGE VOR AUGEN:<br />
Sex und Immunsystem<br />
Unser Abwehrsystem reagiert sehr stark auf Sexualität. Der Körper bildet<br />
bis zu 20 % mehr Makrophagen, das Krankheitskeime wie Bakterien und<br />
Viren vernichtet, aus. Die Hormone Oxytocin und Vasopressin stärken das<br />
Immunsystem sehr stark. Studien haben belegt, dass so Frauen dadurch<br />
Brustkrebs nach einer OP oder Chemobehandlung langfristig bis zu 20 %<br />
häufiger überleben. Es bilden sich seltener Tochtergeschwüre, weil versprengte<br />
Krebszellen vernichtet werden. Ebenso steigt die Zahl der<br />
weißen Blutkörperchen um bis zu 20 % an.<br />
Sex und Herzkreislaufstörungen<br />
Bereits im verliebten Zustand kann der Herzschlag auf über 130 Schläge<br />
pro Minute steigen. Dies ist optimal, um das Herzkreislaufsystem<br />
wenigstens einmal am Tag richtig in Schwung zu bringen. Es werden<br />
auch mehr Kalorien verbrannt bei leicht ansteigender Temperatur. Die<br />
Atmung verändert sich, und die Lungen werden mit mehr Sauerstoff<br />
versorgt. Auch die Fettdepots nehmen ab. Beim Orgasmus werden so<br />
viele Kalorien verbraucht, wie bei einem 1.500-Meter-Lauf. Durch das<br />
Trainieren des Herzmuskels sinkt das Infarktrisiko deutlich.<br />
Sex und Rückenschmerzen<br />
Eine Rückenmassage des Partners verbunden mit Sexualität regt das<br />
Gehirn an, mehr körpereigene Schmerzmittel (Endorphine) zu produzieren.<br />
Die Muskeln im Schulter- und Nackenbereich sowie entlang der<br />
Wirbelsäule werden durch die Hormonproduktion entspannt und lindern<br />
so die Schmerzen.<br />
Sex und Kopfschmerzen/Migräne<br />
Bei Migräne ist das Gehirn hyperaktiv und kommt nicht zur Ruhe. Verkrampfte<br />
Muskeln im Halsbereich und Stress blockieren den Blutstrom<br />
und führen zu Kopfschmerzen. Durch Sexualität werden in der Hirnanhangdrüse<br />
Botenstoffe (Neurotransmitter) produziert, die den Kreislauf<br />
stärken und auch psychische Blockaden abbauen. Auf diese Weise werden<br />
die Schmerzen seltener und weniger heftig. Bei vollem Fluss der Sexualenergie<br />
verschwinden sie ganz.<br />
Sex und Magenprobleme<br />
Sexualität sorgt dafür, dass das Antischmerzhormon Endorphin steigt<br />
und dadurch die Produktion von Magensäure sinkt. Magenschleimhäute<br />
heilen schneller und Sodbrennen verschwindet. Da die Galle nach dem<br />
Sex mehr Verdauungssaft produziert, werden u. a. fette Speisen schneller<br />
verarbeitet.<br />
Sex und Schönheit<br />
Die beim Sex produzierten Botenstoffe sorgen dafür, dass sich die<br />
Gefäße weiten, die Lungen stärker atmen und das Herz schneller und<br />
heftiger schlägt. Alle Zellen, vor allem die unserer sensiblen Haut<br />
werden u. a. besser mit Sauerstoff versorgt. Das äußert sich in schöner<br />
Haut und einem schönen Teint. Ekzeme und Augenringe verschwinden,<br />
Fotos: Konrad Bak © 123RF.com, Sebastian Kaulitzki © 123RF.com<br />
LIEBE<br />
IST ALSO<br />
DOCH<br />
DIE BESTE<br />
MEDI-<br />
ZIN!<br />
Falten glätten sich, die Haut strahlt. Haarwurzeln und Fingernägel<br />
werden besser mit Mineralstoffen versorgt. Die gesamte Ausstrahlung<br />
verbessert sich.<br />
Sex und Venenleiden<br />
Sexualität bildet mehr Hormone – wie Noradrenalin. Dadurch werden<br />
der Blutkreislauf angeregt und schwache Venen gestärkt. Durch Serotonin<br />
werden die Venenklappen gestärkt und Symptome wie Krampfadern,<br />
Schmerzen und schwere Beine gelindert.<br />
Sex und das prämenstruelle Syndrom<br />
Dieses entsteht durch einen zu schnellen Wechsel im Hormonhaushalt.<br />
Durch Sexualität und Zärtlichkeiten wird die Östrogenproduktion<br />
gesteigert. Diese führt zur besseren Durchblutung der Eierstöcke und<br />
Abnahme von Stress, Nervosität und Angstgefühlen.<br />
Sex und Entspannung<br />
Bei Liebenden ist der Vagusnerv sehr aktiv. Dieser sorgt für Entspannung.<br />
Ein Bereich, der in der heutigen hektischen Zeit besonders wichtig<br />
ist. Sympathikus und Parasympathikus werden in ein Gleichgewicht<br />
gebracht, was ein hohes Entspannungspotential mit sich bringt.<br />
Sex und gesunder Schlaf<br />
Für einen entspannten Schlaf mit entsprechender Tiefenwirkung ist der<br />
Orgasmus das beste Mittel.<br />
DER ORGASMUS<br />
Beim Orgasmus wirken alle beschriebenen Effekte am stärksten. Die<br />
vom Körper permanent aufgebaute energetische Spannung, die die<br />
Zellfunktionen stört, entlädt sich. Folgen dieser Spannungsentladung<br />
sind:<br />
◦ bessere Sauerstoffversorgung des Körpers<br />
◦ Stoffwechsel, Hormonproduktion etc. werden angeregt<br />
◦ Selbstheilungskräfte werden freigesetzt<br />
◦ das Immunsystem wird gestärkt<br />
◦ der Kopf wird frei (von Gedanken, Ängsten, Sorgen ...)<br />
◦ man fühlt sich gut, ist glücklich<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Sexualenergie in<br />
großem Maße mitverantwortlich ist für die Gesundheit. Sie fördert<br />
eine Vielzahl von Heilungsprozessen bei Krankheiten bzw. – und das<br />
ist noch viel wichtiger – lässt diese erst gar nicht entstehen. Sie ist<br />
das beste Anti-Aging-Mittel, fördert ein langes Leben und eine hohe<br />
Lebensqualität.<br />
Der nächste Beitrag aus dieser Serie beschäftigt sich mit der Steuerung<br />
der Sexualenergie.<br />
B<br />
MÖCHTEN SIE ES GANZ GENAU ERFAHREN?<br />
In einem 3-tägigen Seminar vom 29.04.- 01.05.2018 in Girod lernen<br />
Sie das wahre Wesen der Sexualenergie und vor allem ihre Auswirkung<br />
auf alle Lebensbereiche kennen. Hinweis: Es werden keine körperlichen<br />
Techniken geübt.<br />
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70 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 71
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
Der<br />
STOFF,<br />
aus dem die<br />
TRÄUME<br />
sind<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
Die in Berlin lebende Waridi Schrobsdorff Pabst hat es<br />
sich zur Lebensaufgabe gemacht, Designer aus ihrer<br />
afrikanischen Heimat zu fördern<br />
AUTORIN Julia Siepmann<br />
Da sitzt sie schon, eingerahmt zwischen kaffeetrinkenden<br />
Touristen und frühstückenden<br />
Studenten, frühmorgens im „Schwarzen Café“<br />
an der Charlottenburger Kantstraße. Die<br />
dunklen Haare fallen in sanften Locken über<br />
ihre Schultern und rahmen ihr hübsches,<br />
waches Gesicht ein. Auch die übrige Erscheinung<br />
von Waridi Schrobsdorff Pabst – zum<br />
wadenlangen Faltenrock trägt sie einen<br />
körperbetonten Pullover und viel filigranen<br />
Schmuck - ist von jener femininen Eleganz<br />
garniert mit einem Schuss Lässigkeit, wie<br />
sie häufig nur ehemalige Models ausstrahlen<br />
können. Sie hebt den Arm und winkt aus der<br />
Mitte des Raumes herüber, ruft mit heller<br />
Stimme: „Hier bin ich“, und plötzlich wird es<br />
an den übrigen Tischen eine kleine Nuance<br />
leiser, verstohlene Blicke verirren sich wie<br />
zufällig zu der dunkelhäutigen Frau, die<br />
nicht nur schön, sondern auch von einer<br />
ansteckenden Fröhlichkeit ist. Schrobsdorff<br />
Pabst fühlt sich wohl hier in diesem gastronomischen<br />
Kleinod, das es nun schon seit<br />
1978 an gleicher Stelle gibt und das, ähnlich<br />
wie die Paris Bar, zur festen Instanz des<br />
Charlottenburger Kiezes geworden ist. „Ich<br />
war zum ersten Mal im Jahr 1991 in diesem<br />
Laden“, erzählt die gebürtige Kenianerin über<br />
unseren Treffpunkt, „damals war ich häufig<br />
bei Freunden in Berlin zu Besuch und wir<br />
hatten immer denselben Rhythmus: Tagsüber<br />
haben wir Kunstgalerien besucht, abends<br />
sind wir essen gegangen und danach noch<br />
in einen Club. Ganz zum Schluss aber haben<br />
wir um vier Uhr immer hier gefrühstückt“.<br />
Sie lacht. Vom ausschweifenden Nachtleben<br />
hat sich die gebürtige Kenianerin schon lange<br />
verabschiedet, dem Schwarzen Café aber ist<br />
sie bis heute treu geblieben – und Berlin sowieso.<br />
Zwischen ihrer Heimat Nairobi und<br />
ihrem Zuhause in Berlin-Dahlem liegen rund<br />
6.400 Kilometer, doch seit Waridi Schrobsdorff<br />
Pabst vor vierzehn Jahren in die Hauptstadt<br />
gezogen ist, ist sie auch so etwas wie deren<br />
Aushängeschild geworden.<br />
Ob sie wie für die „be Berlin“ Kampagne<br />
von der „Partner für Berlin Gesellschaft für<br />
Hauptstadtmarketing“ als Model von überlebensgroßen<br />
Plakaten auf die Bewohner der<br />
Stadt herablächelte und so das typisch freiheitsliebende<br />
Großstadtfeeling transportierte<br />
oder ob sie als Charity-Fee viel Geld für ihren<br />
2006 gegründeten Verein „i-magine“, der<br />
>><br />
72 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
72 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 73
„<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
Wenn ich mit jungen Designern<br />
aus meiner Heimat in Afrika<br />
zusammen arbeite, nenne ich das<br />
nicht „Charity“<br />
“<br />
sich für HIV-infizierte Kinder in ihrer Heimat<br />
einsetzt, sammelte – stets waren es ein guter<br />
Hintergedanke, verbunden mit einer ordentlichen<br />
Portion Hauptstadtstolz, der ihre Aktionen<br />
antrieb. Als sie für i-magine gemeinsam<br />
mit den Schülern der Esmod Modeschule<br />
T-Shirts bemalte und diese anschließend in<br />
den Galeries Lafayette zum Verkauf anbot,<br />
taufte sie dieses Projekt kurzerhand „Inspiration<br />
of Berlin“. Für das AIDS-Präventionsprojekt<br />
„Afrikaherz“ ließ sie 2006 die aufgeregten<br />
Modeschüler Kleider aus Kondomen<br />
nähen – um diese dann einen Monat später<br />
in einem riesigen Aufmarsch vor der Berliner<br />
Gedächtniskirche zu präsentieren. Nutznießer<br />
ihrer Projekte waren Opfer von Gewalt und<br />
HIV in Afrika, wie zum Beispiel die Kinder<br />
und Jugendlichen der „AMANI Selbsthilfegruppe“<br />
im kleinen Dorf Sultan Hamud, das<br />
zwei Autostunden von Nairobi entfernt liegt.<br />
Durch diese Abgeschiedenheit sei das Dorf<br />
regelmäßig von den übrigen Hilfsorganisationen<br />
vor Ort vergessen worden, so Schrobsdorff<br />
Pabst. Sie und ihre Mitstreiter sorgten für<br />
Verpflegung und Schulbesuche.<br />
Auch aktuell geht es ihr wieder um Hilfe zur<br />
Selbsthilfe, doch dieses Mal hat die gebürtige<br />
Afrikanerin da angesetzt, wo sie auch ihre<br />
berufliche Heimat verortet: in der Modebranche.<br />
„Es gibt eine Vielzahl von tollen<br />
Designern in Afrika“, sagt sie, „die meisten<br />
von ihnen wissen jedoch nicht, wie sie sich<br />
international vermarkten können“. Das will<br />
sie ändern, denn die Lebensumstände ihrer<br />
Landsleute kennt Schrobsdorff Pabst genau.<br />
Bis zu ihrem 20. Lebensjahr hat sie selbst in<br />
Nairobi gelebt, bevor sie nach London, New<br />
York und Paris ging. Seitdem hat das ehemalige<br />
Model, das für Oscar de la Renta, John<br />
Galliano und Diane von Fürstenberg gearbeitet<br />
hat, ihren Kontinent kontinuierlich<br />
mehrmals im Jahr besucht. Um ihre Erfahrungen<br />
im „Fashion Business“ weiterzugeben<br />
und den Jungdesignern eine unterstützende<br />
Plattform zu bieten, startete sie vor knapp<br />
drei Jahren ihr Projekt „Fashion Africa 254“<br />
(2 ist die Vorwahl von Afrika, 54 bezeichnet<br />
die Anzahl der afrikanischen Länder).<br />
Schrobsdorff Pabst erklärt, wie sie dabei<br />
vorgegangen ist: „Wir haben unter dem Motto<br />
„African Designers for Tomorrow“ in Addis<br />
Abeba einen Designer-Wettbewerb ausgerufen“,<br />
erzählt sie, „das war für alle Beteiligten<br />
sehr intensiv. Von den 100 Bewerbern<br />
kamen dann zehn in die Endrunde“. Auch<br />
sie saß in der internationalen Jury unter dem<br />
Vorsitz von Christiane Arp, Chefredakteurin<br />
der Deutschen Vogue, und wählte jene Fina-<br />
Fotos: Suzane Holtgrawe,<br />
Waridi Schrobsdorff-Pabst<br />
listen aus der äthiopischen Hauptstadt aus,<br />
die dann durch Workshops und Networking<br />
gezielt gefördert wurden. Die Gewinner<br />
konnten schließlich eine eigene Kollektion<br />
auf die Beine stellen und diese auch während<br />
der Berliner Fashion Week präsentieren. Das<br />
war 2014, und nun ist der Wettbewerb in eine<br />
neue Runde gegangen, dieses Mal hat Fashion<br />
Africa 254 gemeinsam mit dem Goethe-Institut<br />
wieder acht junge Designer, Abgänger<br />
von Modeschulen und Autodidakten, unterstützt.<br />
Wieder hat Schrobsdorff Pabst vor Ort<br />
mit den Teilnehmenden Stoff-und Ledermuster<br />
ausgesucht, Zuschnitte überwacht, die<br />
Kreationen an den Models drapiert und über<br />
Vermarktungsstrategien gesprochen.<br />
Für sie erfordert ihr Einsatz neben der Vielfliegerei<br />
auch ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl.<br />
„Einerseits wollen wir das kulturelle<br />
Selbstbewusstsein der Menschen stärken“, sagt<br />
sie, „aber gleichzeitig sollen die Teilnehmer<br />
mit ihrem Design auch wettbewerbsfähig<br />
sein“. Im Klartext heißt das: lediglich Kleider<br />
im typisch afrikanischen Mustermix zu<br />
entwerfen, reiche nicht aus. „Solche Modelle<br />
stehen den Einheimischen gut, machen Europäerinnen<br />
aber oft sehr blass.“ In ihren Workshops<br />
ermutigt sie die Teilnehmenden vor<br />
allem mit Materialen und Schnitten auch zu<br />
experimentieren. „Es muss keine feste Baumwolle<br />
sein, man kann ebenso gut ein feines<br />
unifarbenes Chiffon benutzen, um das Afro-<br />
Thema umzusetzen“, weiß Schrobsdorff Pabst.<br />
Dieses Mal war es eine Vertreterin der italienischen<br />
Vogue, die mit ihr in der Jury saß und<br />
auf der „HUB of Africa“, der Fashion Week in<br />
Addis Abeba, die Designerin „Mafi“ mit ihren<br />
luftigen Kleidern in Schwarz, Hellblau und<br />
Rosé zur Gewinnerin kürte.<br />
Während die Wahlberlinerin von ihrem<br />
Einsatz erzählt, spürt man, dass ihr die selbstgewählte<br />
Aufgabe viel Freude macht, das Wort<br />
„Charity“ mag sie in diesem Zusammenhang<br />
aber nicht. „Das klingt so bedürftig, nach<br />
einem sozialen Gefälle“, findet sie, „das existiert<br />
für mich nicht. Das sind Leute aus der<br />
Branche und wir arbeiten einfach zusammen“.<br />
Um all den Designern, Künstlern, Moderatoren,<br />
Musikern, Bloggern und Filmemachern,<br />
die sie vor Ort getroffen hat ein kleines<br />
Denkmal zu setzen, hat sie den Bildband<br />
„Mtindo“ herausgebracht. Das Coffeetable-Book<br />
mit dem suahelischen Ausdruck für<br />
„Stil“ im Titel und Bildern des italienischen<br />
Fotografen Daniele Tamagni zeigt einen farbgewaltigen<br />
Ausschnitt der kreativen SzeneAfrikas.<br />
Schalen, Stoffe, Möbel, Ketten, Ringe,<br />
Kunsthandwerk, all diese Dinge werden mit<br />
ihren Schöpfern abgebildet und so als Träger<br />
der vielfältigen kulturellen Ideen und Identitäten<br />
gezeigt. „Auch hier haben neue Technologien<br />
und soziale Medien ihre Auswirkungen<br />
auf das Design“, sagt Schrobsdorff Pabst.<br />
Bei so viel Hilfestellung für andere weiß sie<br />
jedoch auch, wie sie selber wieder Kraft tanken<br />
kann. Sobald sie nach einer ihrer Reisen die<br />
Haustür ihrer Wohnung aufschließt, wandern<br />
Erinnerungen und Koffer deshalb erst mal in<br />
die nächste Ecke. Anstatt auszupacken sucht<br />
sie ihre Sportkleidung heraus und zieht ihre<br />
Turnschuhe an: „Eine kleine Runde um den<br />
Grunewaldsee ist das beste Rezept, um den<br />
Kopf wieder frei zu kriegen.“ Mittlerweile<br />
gehören Joggen und ein paar Yoga-Übungen<br />
zur täglichen Routine der schlanken Frau,<br />
auch wenn sie nicht unter Jetlag leidet. Und<br />
auf ihre Ernährung achtet sie natürlich auch.<br />
„Früher als Model habe ich nur Obst und<br />
Salat gegessen“, erzählt sie, „und trotzdem<br />
war ich häufig müde“. Eine Kollegin habe ihr<br />
dann geraten, sich anders zu ernähren und<br />
ihr von der Blutgruppendiät erzählt, einem<br />
alternativen Ernährungskonzept, nach dem<br />
die Menschen mit unterschiedlichen Blutgruppen<br />
verschiedene Lebensmittel unterschiedlich<br />
gut vertragen. Seit zehn Jahren<br />
hält sie sich daran und freut sich, dass auch<br />
Fleisch und Käse auf dem Speiseplan stehen.<br />
Noch gestern Abend war ich mit Freundinnen<br />
im Restaurant „The Butcher“ am Savignyplatz.<br />
„Da gab es herrliche Burger und Spare<br />
Rips“, schwärmt sie und lacht so breit, dass<br />
ihre kleine Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen<br />
hervorblitzt. Gerne kocht Waridi<br />
Schrobsdorff Pabst aber auch selbst. Ihre<br />
21-jährige Tochter Zoé Isabel, die in Mailand<br />
lebt und studiert, liebt die indischen Samosa,<br />
die ihre Mutter regelmäßig selber zubereitet.<br />
Ihr Mann Oliver, ein Modeunternehmer,<br />
bevorzugt ihr Hühnchen mit Grünkohl: „Den<br />
verfeinere ich aber noch mit ein paar geheimen<br />
Gewürzen aus meiner Heimat.“ Nächstes Jahr<br />
will sie ihre kleine Familie zum ersten Mal<br />
mit nach Addis Abeba nehmen. „Mein Traum<br />
wäre es, dort ein richtiges Trainingscenter für<br />
Designer zu gründen“, schwärmt sie, „einen<br />
Ort, wo sich auch die Stofffabrikanten und<br />
Schneider weiterentwickeln könnten“. Vorher<br />
muss sie aber noch an ihrem neuen Buch<br />
weiter arbeiten. Ein Ratgeber soll es werden,<br />
wie Frauen ihre eigenen Ziele und Träume<br />
am besten verwirklichen können. Da kann sie<br />
gute Tipps geben.<br />
B<br />
LIFE IS WHAT HAPPENS<br />
74 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 75
EAT DRINK ENJOY<br />
FRÜHSTÜCK<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
fertig!<br />
Ob mit Paleo Müsli, feinen Törtchen oder<br />
New Yorker Eggs: die BERLINER FRÜH-<br />
STÜCKSTISCHE sind reichlich gedeckt.<br />
In welchen Cafés es sich am leckersten in den<br />
Tag starten lässt: Wir haben uns durch die<br />
Menükarten probiert.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Café Anna<br />
Blume<br />
CAFÉ ANNA BLUME<br />
Kollwitzstraße 83 | 10435 Berlin-Prenzlauer Berg<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. – So.: 8 – 23 Uhr<br />
Preise<br />
Frühstück ab 3,50 Euro,<br />
Kaffeespezialitäten ab 1,90 Euro<br />
www.cafe-anna-blume.de<br />
Benedict<br />
Auch wenn es später Abend ist, im Benedict wird der Gast immer mit<br />
einem fröhlichen „Guten Morgen“ begrüßt. Die erste Mahlzeit des<br />
Tages wird im Wilmersdorfer Lokal regelrecht zelebriert – 24 Stunden<br />
täglich. Ob mit New Yorker Eggs, Croque Madame oder süßen<br />
Pancakes, im Benedict wird jeder Frühstückhunger gestillt, egal zu<br />
welcher Uhrzeit. Entstanden ist die Idee, als die Gründer selbst im<br />
Nachtleben Tel Avivs arbeiteten und es leid waren, ständig ihre<br />
Lieblingsmahlzeit zu verschlafen. So entstand ein Paradies für Frühstücksliebhaber<br />
– dass Nachtschwärmer wie auch Morgenmenschen<br />
mit Leckereien verwöhnt.<br />
BENEDICT<br />
Uhlandstraße 49 | 10179 Berlin-Charlottenburg<br />
Öffnungszeiten<br />
24 Stunden geöffnet<br />
Preise<br />
Frühstück ab 4,50 Euro, Kaffeespezialitäten ab 2,- Euro<br />
www.benedict-breakfast.de<br />
Fotos: istockphoto/BorisRabtsevich, Markus Braunmann, Sarit Gofen, Café Anna Blume, SETs, Valentin Angerer<br />
Manche sagen, es seien die Kaffee- und Teespezialitäten, die die Gäste in das Café Anna<br />
Blume locken. Manche schwören auf die mit Torten und Kuchen bespickte Vitrine. Dann gibt<br />
es diejenigen, die sich wegen des umfangreichen Frühstückangebots in Prenzlauer Berg zusammenfinden.<br />
Egal was die Gäste in die Kollwitzstraße zieht, Anna Blume begeistert bereits<br />
seit 2005. Und auch wenn der namensgebende Blumenladen inzwischen weichen musste,<br />
bleibt das Café seinen üppigen Blumendekorationen treu. Schließlich gehören die zur Anna<br />
Blume wie das berühmt-berüchtige Frühstücksetagere für zwei Personen.<br />
Sets<br />
Treffen sich ein Ossi und ein Wessi zum Frühstück. Was wie ein Witz anfängt, endet in einem<br />
zauberhaften Café in Charlottenburg. Man sagt, im SETs sitzen das neue und alte Berlin gemeinsam<br />
am Frühstückstisch. In einem elegant-gemütlichen Ambiente mit liebevollen Details<br />
und noch mehr Herzlichkeit stöbern sie dann gemeinsam in der Menükarte. Dabei fällt die<br />
Auswahl gar nicht so leicht. Immerhin scheint das Angebot auf der kunterbunten Frühstückskarte<br />
nahezu unendlich. Von Sweet Brioche, über Eier im Glas bis hin zu Paleo Müsli verlockt<br />
einiges zum Sitzen, Essen, Trinken – SETs eben.<br />
SETS<br />
Schlüterstraße 36<br />
10629 Berlin-Charlottenburg<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. – Sa.: 8 – 21 und<br />
So.: 10 – 21 Uhr<br />
Preise:<br />
Frühstück ab 3,50 Euro,<br />
Kaffeespezialitäten ab 1,90 Euro<br />
www.setsberlin.de<br />
76 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 77
EAT DRINK ENJOY<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
SIZILIEN<br />
ein BISSchen näher<br />
Dieses Kleinod der süditalienischen<br />
Spitzengastronomie hält<br />
sich gut versteckt zwischen teils<br />
winzigen Ladenlokalen, die sich<br />
gegenüber dem S-Bahnhof Charlottenburg<br />
eng aneinanderreihen. Eine rote<br />
Markise mit der Aufschrift „Focaccino – Sicilia<br />
in Bocca“ weist schließlich den Weg. Der erste<br />
Teil des Namens stammt noch aus den Anfangszeiten,<br />
in denen hier vor allem Focaccias,<br />
DIE LIEBE DER SIZILIANER ZU GUTEM ESSEN<br />
ist so glühend wie die Lava des Ätna! Davon zeugt die<br />
Küche im „Focaccino – Sicilia in Bocca“. Ein Besuch des<br />
authentischen Restaurants am upcoming Stuttgarter Platz<br />
weckt Sehnsüchte nach SOMMERABENDEN AM<br />
MITTELMEER.<br />
AUTORIN Anuschka Guyenz<br />
gewürzte Pizzabrote also, das Angebot dominierten.<br />
Doch mit der Zeit hat Riccardo Puglisi<br />
sein kulinarisches Spektrum erweitert. Dies<br />
erklärt auch, warum der ursprüngliche Name<br />
um die klangvollen Worte „Sicilia in Bocca“ ergänzt<br />
wurde. „Hinter dem Namen, der so viel<br />
bedeutet wie Sizilien im Mund, verbirgt sich<br />
eine Philosophie“, erklärt Puglisi, der vor rund<br />
zehn Jahren als Gastronom an den Stuttgarter<br />
Platz gekommen ist. Was er damit meint? „Ich<br />
bemühe mich, meine Speisen so original wie<br />
möglich zuzubereiten.“ Und er ergänzt: „Die sizilianische<br />
Küche ist vor allem von der Frische<br />
und Qualität ihrer Zutaten geprägt. Dazu zählen<br />
all die üppigen Schätze, die unsere Insel zu<br />
bieten hat. Vor allem Fisch und Meeresfrüchte,<br />
typische Gemüsesorten, mediterrane Gewürze,<br />
ebenso wie erstklassiges Olivenöl.“ Doch<br />
das gewisse Etwas der sizilianischen Küche hat<br />
noch einen weiteren Ursprung: Aufgrund sei-<br />
ner geografischen Lage war die größte Insel des<br />
Mittelmeers von jeher blühender Stützpunkt<br />
für Seefahrt und Handel. Puglisi: „Ganz gleich,<br />
ob Griechen, Türken, Araber – sie alle haben<br />
hier auch ihre kulinarischen Spuren hinterlassen.“<br />
Ein gutes Beispiel für die Vielfalt der<br />
Einflüsse ist die aus Auberginen und Tomaten<br />
bestehende Caponata. Sie kommt nicht ohne<br />
Pinienkerne, Pistazien, Rosinen und Kapern<br />
aus – allesamt Hinterlassenschaften der arabischen<br />
Kochkunst. Auf seine ganz eigene Interpretation<br />
des süß-sauren Gemüsegerichts ist<br />
Puglisi besonders stolz: „Ich denke, dass meine<br />
Caponata zu den besten Berlins gehört.“ Auf<br />
der kleinen, sehr gewählten Speisekarte verliert<br />
man nicht den Überblick. Hier, oder wahlweise<br />
auch auf dem wöchentlich wechselnden Menü,<br />
findet sich etwa hausgemachte Pasta Vongole<br />
– die Muscheln liegen in einem dampfend heißen<br />
Sud aus Knoblauch und frischen Kräutern,<br />
oder die vegetarische Nudel-Variante alla Norma<br />
– ihr fruchtig-herber Geschmack entführt<br />
in den sizilianischen Himmel auf Erden! Und<br />
natürlich frischer Fisch, stets in Kombination<br />
mit fein gewürztem Gemüse oder knackigem<br />
Salat. Zu den wenigen Fleischgerichten zählt<br />
auch ein Kalbsschnitzel. Nach Einschätzung<br />
zahlreicher Gäste das köstlichste seiner Art weit<br />
und breit. Riccardo Puglisi lächelt, während er<br />
den Ursprung seiner sizilianischen Variante<br />
mit dem bezeichnenden Namen „Cotelett alla<br />
Mama“ erläutert: „Meine Mutter hat es oft an<br />
Sonntagen für unsere Großfamilie zubereitet.<br />
Ich habe ihr dabei über die Schulter gesehen.“<br />
Den einzigartigen Geschmack erklärt er so:<br />
„Hochwertiges Fleisch ist das eine. Aber der<br />
Pfiff in der Panade kommt durch Extras wie<br />
Petersilie, Knoblauch, viel Pfeffer und kräftiger<br />
Parmesankäse.“<br />
Die Ingredienzien für seine Gerichte sucht<br />
der leidenschaftliche Gastgeber stets selber<br />
aus. Von Lieferservices oder Direktimporten<br />
aus Italien hält er wenig. Auch Gefrorenes ist<br />
in seiner Küche ein No-Go. Ganz gleich, ob<br />
Fisch, Fleisch oder Gemüse – Puglisi verlässt<br />
sich lieber auf seinen eigenen Riecher. Jeden<br />
Tag fährt der 51-Jährige in der Mittagszeit<br />
zum Großmarkt und selektiert akribisch, was<br />
gut genug ist um in seine Töpfe und Pfannen<br />
zu gelangen. Bis es soweit ist, hat er am Morgen<br />
bereits seinen dreijährigen Sohn in den<br />
Kindergarten gebracht, ein Sportprogramm<br />
absolviert und Büro-Arbeiten erledigt. Mit<br />
den frisch erworbenen Waren geht es vom<br />
Großmarkt aus direkt ins Restaurant. Hier<br />
wirbelt er dann mit sechs Mitarbeitern, ehe<br />
sich am Abend die Türe für die Gäste öffnen.<br />
„Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht selber da<br />
bin“, bekennt er voller Überzeugung. Oft sind<br />
seine gemütlichen Räumlichkeiten, die lediglich<br />
bis zu 45 Plätze bieten, lange vorher ausgebucht.<br />
Stolz schildert Puglisi, dass er es ganz<br />
ohne Werbung bei den Online-Bewertungsportalen<br />
zum wiederholten Male unter die<br />
Top 5 sämtlicher italienischer Restaurants in<br />
Berlin geschafft hat. Doch was ist es, was das<br />
unauffällige Ristorante so berühmt gemacht<br />
hat? „In jedem Teller, der die Küche verlässt,<br />
steckt ein Teil meiner Seele“, offenbart Puglisi.<br />
„Mich macht es glücklich, wenn meine Gäste<br />
mit Lust und Laune essen und trinken.“ Zu<br />
seinem Stammpublikum zählt auch Prominenz<br />
aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Doch<br />
wer ihn kennenlernt, wundert sich nicht, dass<br />
der dezente Patron keine Namen nennen will.<br />
Bei all der Schwärmerei für seine Küche dürfen<br />
auch die Weine nicht unerwähnt bleiben.<br />
Besonders typisch sind rote und weiße Reben,<br />
die in Höhenlagen am Ätna wachsen. „Diese<br />
Reben sind extremen Temperaturschwankungen<br />
ausgesetzt. In Kombination mit der mineralhaltigen<br />
Vulkanerde erhält der Wein eine<br />
ganz besondere Note. Das macht ihn so interessant.“<br />
Sein spezielles Händchen, nicht nur<br />
für Kulinarik, sondern auch für Wohlfühlatmosphäre,<br />
hat der gastronomische Quereinsteiger<br />
sich bereits in den Jahren vor der Restauranteröffnung<br />
angeeignet. Als jüngster<br />
Spross machte er als einziger von neun Geschwistern<br />
Abitur. Anschließend probierte er<br />
sich auf mannigfaltige Weise aus: Nach einer<br />
von Erfolgen gekrönten Zeit als Rugbyspieler<br />
und einigen Auftritten als Schauspieler auf diversen<br />
Bühnen in seiner Heimat, folgte 1990<br />
die große Lebensentscheidung: Berlin! In<br />
Deutschland angekommen, blieb er dennoch<br />
seinen Wurzeln treu. Er vertrieb Textilien, wie<br />
Kellnerwesten und Tischdecken, speziell für<br />
italienische Restaurants. Später eröffnete er<br />
eine Wäscherei, ebenfalls für die Gastronomen<br />
seines Heimatlandes. Diese Berührungspunkte<br />
gaben ihm letztlich den Schwung, den<br />
er brauchte: „Ich habe viele Restaurantkonzepte<br />
gesehen. Dabei schärfte sich mein Blick<br />
für die Schwächen und Stärken. Irgendwann<br />
wurde mir klar, dass ich es selber versuchen<br />
möchte.“ Eine wunderbare Entscheidung! B<br />
Stuttgarter Platz 16 | 10627 Berlin<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag–Samstag 18 bis 24 Uhr<br />
Reservierung<br />
Tel.: +49 30 324 88 38<br />
oder online:<br />
www.sicilia-in-bocca.de<br />
78 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
78 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 79
STADT<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
der<br />
STERNE<br />
Sebastian Frank<br />
Horváth<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
Er kocht dort, wo sogar Hunde ihr eigenes Gedeck bekommen. Das<br />
Horváth in Berlin-Kreuzberg ist bekannt für seine österreichische<br />
Gastfreundlichkeit und das quirlige Publikum. Dass das gemütliche<br />
Restaurant am Paul-Lincke-Ufer mit zwei Sternen ausgezeichnet<br />
wurde, ist Sebastian Frank und seinem Team zu verdanken. Der<br />
gebürtige Österreicher ist Erfinder der emanzipatorischen Küche. Ob<br />
Gemüse, Fleisch oder Fisch, für den Sternekoch sind alle Lebensmittel<br />
gleichberechtigte Akteure auf dem Teller. Damit löst Sebastian Frank<br />
die Grenzen zwischen vermeintlich einfachen und luxuriösen Produkten<br />
auf. Diese bodenständige Herangehensweise trägt laufend Früchte:<br />
erst vergangenen Herbst wurde der Küchenchef und Inhaber des<br />
Horváth als „Berliner Meisterkoch 2017“ ausgezeichnet. Was einen<br />
Sternekoch ausmacht und wie er an seine Gerichte herangeht, darüber<br />
haben wir mit Sebastian Frank gesprochen.<br />
Hendrik Otto Sebastian Frank Christian Lohse<br />
UNKONVENTIONELL, TABULOS, FREI: Berlin ist eine dankbare Bühne für<br />
gestalterische Geister – das gilt auch für die Künstler des Kochens. Nicht umsonst erleuchten<br />
AUSSERGEWÖHNLICH VIELE GUIDE MICHELIN STERNE die Hauptstadt.<br />
Mit drei Akteuren haben wir gesprochen.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Fotos: White Kitchen, Hotel Adlon Kempinski Berlin, Regent Berlin, Jörg Lehmann; Illustration: iStock/ mixformdesign<br />
HORVÁTH<br />
Paul-Lincke-Ufer 44a<br />
10999 Berlin<br />
www.restauranthorvath.de<br />
Herr Frank, was macht einen<br />
Sternekoch zu einem Sternekoch?<br />
Auch wenn die avantgardistische<br />
Küche seinen Stellenwert<br />
hat, braucht es, meiner Meinung<br />
nach, keinen Schnickschnack um<br />
als Sternekoch zu gelten. Was genau<br />
einen Koch hervorhebt, ist<br />
schwierig zu beantworten. Am<br />
Ende zählt, ob über das Essen<br />
diskutiert wird.<br />
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?<br />
Vieles. Ich sage immer, wenn ich<br />
noch einmal auf die Welt komme,<br />
werde ich wieder Koch. Ich bin<br />
privilegiert, das zu machen, was<br />
ich möchte, und dafür kommen<br />
Gäste ins Restaurant. Das allein<br />
ist schon grandios. Nicht zu vergessen,<br />
die endlose Kreativität,<br />
die ich in meinem Beruf ausüben<br />
darf. Das begeistert mich.<br />
Es heißt, das Kochen erinnere Sie<br />
an Ihre Kindheit, was genau ist<br />
damit gemeint?<br />
Wenn Sie jetzt an romantische<br />
Bilder denken, muss ich Sie enttäuschen.<br />
Es geht mir nicht um<br />
Neuinterpretationen von Klassikern.<br />
Aber ich verbinde mein jetziges<br />
Know-how als Koch mit Erinnerungen<br />
aus meiner Kindheit.<br />
Zum Beispiel?<br />
Bei uns gab es oft Schnitzel mit<br />
Reis und meine Mutter tröpfelte<br />
das gebrauchte Schnitzelfett über<br />
den Reis, damit er nicht so trocken<br />
ist. Ich als Koch frage mich<br />
dann, was macht das Schnitzelfett<br />
mit dem Reis, und könnte es<br />
noch? Ich extrahiere Lebensmittel<br />
und setze sie in einen neuen<br />
Kontext – ohne dabei den Bezug<br />
zur österreichischen Küche zu<br />
verlieren.<br />
Geht das in die Richtung der<br />
emanzipatorischen Küche, für<br />
die Sie bekannt sind?<br />
Genau. Ich bin der Meinung, jedes<br />
Lebensmittel kann im Mittelpunkt<br />
eines Gerichts stehen<br />
– nicht nur das klassische Stück<br />
Fleisch. Da gibt es eigentlich keine<br />
No-Gos. Natürlich treffe ich<br />
manchmal auf Erstaunen, wenn<br />
Gäste ein Hühnchengericht<br />
bestellen und kein Hühnchenfleisch<br />
bekommen – stattdessen<br />
aber das Bratenfett. Trotzdem<br />
kommt es gut an. Man versteht<br />
meine Küche.<br />
Mit Berlin haben Sie auch ein<br />
dankbares Publikum – was<br />
spricht noch für diese Stadt?<br />
Ohne meine Frau hätte ich Berlin<br />
gar nicht auf dem Schirm gehabt.<br />
Doch als ich mich entschloss, mit<br />
ihr nach Berlin zu gehen, lief alles<br />
perfekt zusammen – fast schon<br />
schicksalhaft. Ich fühle mich sehr<br />
wohl in Berlin. Die Leute sind<br />
nicht so konservativ wie die Österreicher.<br />
Ehrliche Ideen bekommen<br />
hier eine ehrliche Chance.<br />
80 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 81
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SAIBLING MIT<br />
ERBSEN & SAUCE<br />
CHORON<br />
Exklusiv<br />
für die <strong>Berlinerin</strong>:<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
Hendrik Otto<br />
Lorenz Adlon Esszimmer<br />
LORENZ ADLON<br />
ESSZIMMER<br />
Hotel Adlon<br />
Kempinski Berlin<br />
Unter den Linden 77<br />
10117 Berlin<br />
www.lorenzadlonesszimmer.de<br />
Hotel Vier Jahreszeiten, Ritz-Carlton, Adlon Kempinski: der Werdegang<br />
von Hendrik Otto ist so fein wie seine Kochkunst. Der Sachsen-<br />
Anhalter ist ausgezeichneter Sternekoch und verwöhnt seit 2010 die<br />
Gäste des Lorenz Adlon Esszimmers – benannt nach dem Gründer<br />
des Adlon Kempinski. Dass er täglich unter diesem „Label“ im<br />
geschichtsträchtigen Hotel arbeiten darf, ehrt den Sternekoch. Nicht<br />
zuletzt, weil er Barack Obama, Angela Merkel oder Queen Elizabeth<br />
II. zu seinen Gästen zählen darf, und engen Kontakt zur Familie<br />
Adlon pflegt. Bereits mit 28 Jahren erkochte sich Hendrik Otto den<br />
ersten Michelin-Stern, 2011 kam der zweite dazu. Dass er außergewöhnlich<br />
talentiert in seinem Beruf ist, merkte er bereits in seiner<br />
Ausbildung – weshalb und weiteres, erzählte er uns im Interview.<br />
Herr Otto, Ihr Talent als Koch<br />
bemerkten Sie recht schnell, woran<br />
haben Sie das festgemacht?<br />
Ich bin auf einem Bauernhof groß<br />
geworden und habe dadurch eine<br />
direkte Verbindung zu den Produkten,<br />
mit denen ich als Koch<br />
arbeite; sowohl Fleisch als auch<br />
Gemüse und Obst. Das hat dann<br />
während der Ausbildung dazu beigetragen,<br />
noch größeren Respekt<br />
gegenüber den Produkten, die wir<br />
verarbeiten, zu entwickeln, und die<br />
Arbeit damit hat mir besonders<br />
große Freude gemacht. Außerdem<br />
bemerkte ich, dass ich sehr gut<br />
unter Anspannung und Zeitnot<br />
arbeiten konnte und innerhalb<br />
eines Teams sehr gut funktioniere.<br />
Alles wichtige Eigenschaften, um<br />
als Koch bestehen zu können.<br />
Was macht Sie zum Sternekoch?<br />
Übergeordnet ist es die Vision, mit<br />
meinem Team etwas Einzigartiges<br />
zu erschaffen und das manchmal<br />
auch ohne Kompromisse. Bis man<br />
seinen eigenen Stil gefunden hat,<br />
dauert es eine gewisse Zeit, und es<br />
bedarf viel Durchhaltevermögen.<br />
Aber mit meinem Team gelingt<br />
es mir, einen gemeinsamen Qualitätsanspruch<br />
und innovative<br />
Ideen umzusetzen – nicht zuletzt<br />
ist das auch dadurch möglich, dass<br />
wir innerhalb des Hotels Adlon<br />
Kempinski arbeiten können.<br />
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?<br />
Es macht mich glücklich zu sehen,<br />
wie Gäste einen Abend bei uns im<br />
Restaurant zelebrieren – fast wie ein<br />
Besuch im Theater. Wir sorgen mit<br />
unseren Kreationen für ein Erlebnis<br />
und möchten unseren eigenen<br />
hohen Ansprüchen jeden Tag<br />
aufs Neue gerecht werden. Diesen<br />
direkten Austausch mit den Gästen<br />
und die Möglichkeit, täglich etwas<br />
Neues zu kreieren, macht den Beruf<br />
so spannend für mich.<br />
Sie haben bislang tendenziell<br />
in Traditionshäusern gekocht<br />
– würde es Sie reizen, in einer<br />
Küche mit visionärem Anspruch<br />
zu arbeiten?<br />
Ich persönlich denke, dass es sich<br />
nicht ausschließt in einem Traditionshaus<br />
visionär zu arbeiten.<br />
Mein Team und ich entwickeln<br />
regelmäßig neue Ideen, die wir<br />
gemäß unseres Qualitätsanspruchs<br />
umsetzen. Hierbei werden wir<br />
nicht nur von der Tradition und<br />
Historie des Hauses angetrieben,<br />
sondern natürlich auch von den<br />
familiären Traditionen, die wir<br />
alle mitbringen. Diese Verbindung<br />
macht es jeden Tag wieder spannend,<br />
in solch einem traditionsreichen<br />
Haus zu arbeiten.<br />
Wo in Berlin gehen Sie selbst am<br />
liebsten essen und warum?<br />
Zuletzt war ich im House of Small<br />
Wonder mit meinem Sous Chef<br />
Thomas Lade zum Brunch und es<br />
war absolut fantastisch, das kann<br />
ich wärmstens empfehlen.<br />
Welchen Wein bringen Sie mit,<br />
wenn Sie bei Freunden eingeladen<br />
sind?<br />
Am liebsten trinke ich kräftige, im<br />
Holzfaß ausgebaute Weißweine,<br />
und die bringe ich – wenn es zum<br />
Essen passt – dann auch gerne mit.<br />
Was aber immer geht, ist natürlich<br />
ein eleganter Rosé Champagner.<br />
Fotos: Hotel Adlon Kempinski Berlin, Regent Berlin, Jörg Lehmann; Illustration: iStock/ mixformdesign<br />
Zutaten 4 Portionen:<br />
∙ 1 Stück Saibling<br />
(etwa 1 kg)<br />
∙ Petersilie, Basilikum, Dill<br />
(jeweils ein Bund)<br />
∙ 2 Stück Orangen<br />
∙ 2 Stück Zitronen<br />
∙ 3 Stück Eier<br />
∙ 250 g Butter<br />
∙ 1 EL Tomatenmark<br />
∙ 300 ml Blutorangensaft<br />
∙ 50 g Weißwein<br />
∙ 1 Stück Chili<br />
∙ 150 g Rapsöl<br />
∙ 1 Stück Kopfsalat<br />
∙ 300 g Erbsen<br />
∙ 1 Bund Radieschen<br />
∙ 1 Kopf Frisee<br />
∙ Salz, Zucker, weißer Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Den Saibling filetieren, die Gräten ziehen und<br />
die Haut ablösen. Nun das Saiblingsfilet mit<br />
der Beize gut bedecken und für zwei Stunden<br />
beizen. Danach mit kaltem Wasser abspülen<br />
und in vier gleich große Stücke schneiden.<br />
Die Beize für 1 kg Saiblingsfilet<br />
∙ 24 g Salz<br />
∙ 8 g Zucker<br />
∙ 50 g Petersilie<br />
∙ 50 g Dill<br />
∙ 50 g Basilikum<br />
∙ je 2 Orangen-/Zitronen-Abrieb<br />
∙ 20 g Pfeffer<br />
ein Frühlings-Rezept<br />
aus dem Hause<br />
Adlon Kempinski:<br />
Die Kräuter grob schneiden und alles gut<br />
vermischen. Die Erbsen aus der Schote lösen<br />
und in Salzwasser blanchieren und die<br />
einzelnen Erbsen aus ihrer Schale pulen.<br />
Rapsöl Mayonnaise Aus dem Rapsöl mit<br />
einem Eigelb und etwas Salz eine Rapsöl<br />
Mayonnaise herstellen.<br />
Sauce Choron Das Tomatenmark mit etwas<br />
Butter anrösten und mit dem Blutorangensaft<br />
ablöschen und auf ein Viertel einkochen<br />
lassen. Zwei Eigelb und den Weißwein über<br />
einem Wasserbad warm und schaumig<br />
aufschlagen. Danach die vorher verflüssigte<br />
Butter langsam unter ständigem Rühren in<br />
das aufgeschlagene Eigelb emulgieren. Zum<br />
Schluss das Tomatenmark untermischen mit<br />
etwas feingeschnittenen Chili, Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Das Salatbouquet Den Kopfsalat waschen<br />
und die inneren Blätter mit zu einem schönen<br />
Salatbouquet garnieren mit fein geschnittenen<br />
Radieschen, Kopfsalat, Dillspitzen,<br />
Petersilienspitzen und Frisee.<br />
Das Anrichten Den Fisch auf dem Teller<br />
platzieren, das Salatbouquet auf den Fisch<br />
geben, die Erbsen mit Salz und Pfeffer<br />
marinieren und neben den Fisch geben. Zum<br />
Schluss die Sauce Choron und die Rapsöl<br />
Mayonnaise auf dem Teller nappieren.<br />
Was macht einen Sternekoch aus?<br />
Die Sterne.<br />
Was lieben Sie an ihrem Beruf?<br />
Meine Gäste, die Produkte und den kreativen<br />
Raum.<br />
Was steht noch auf der Liste der beruflichen<br />
Ziele?<br />
Ich kann nicht in die Zukunft schauen.<br />
Der raue Ton ist vorbei, welche Werte herrschen<br />
jetzt in ihrem Team?<br />
Respekt und Demut.<br />
Wo in Berlin essen Sie am liebsten?<br />
Bei meiner Frau zu Hause.<br />
Christian<br />
Lohse<br />
Fischers Fritz<br />
Er ist das Enfant terrible der deutschen Sterneküche: Christian Lohse. Unkonventionell,<br />
polarisierend und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, erfolgreich: dem Wahl-Berliner<br />
wird vieles nachgesagt, doch langweilig wird es mit ihm sicher nicht. Erster Stern, zweiter<br />
Stern, Aufsteiger des Jahres im „Gault-Milau“, bereits mit seinem ersten Restaurant katapultierte<br />
sich Christian Lohse an die Spitze seiner Karriere – und verlor dabei seine Bescheidenheit.<br />
Er selbst sagt, zu dieser Zeit erfolgsgeil und unerbitterlich gewesen zu sein. Dann ging er<br />
pleite und kam wieder runter. Seit 2004 ist er Chef de Cuisine im Fischers Fritz im Regent<br />
Berlin, und auch sonst ein gefragter Mann. Neben seiner Tätigkeit als Chefkoch ist er medial<br />
präsent, wirkt bei diversen Kochsendungen mit und veröffentlichte ein eigenes Kochbuch.<br />
Viel beschäftigt – trotzdem reichte es für ein schnelles Interview.<br />
Größte Passion neben dem Kochen?<br />
Musik und Liebe.<br />
Welchen Wein bringen Sie zu Freunden mit?<br />
Den besten Wein für die besten Freunde.<br />
Ein Rezept, das Sie verraten wollen:<br />
„Zerklopfte Eier mit Rauchlachsforelle und<br />
Essigsahne“ aus meinem Kochbuch „Lohses<br />
Mundwerk“.<br />
FISCHERS FRITZ<br />
Regent Berlin<br />
Charlottenstraße 49 | 10117 Berlin<br />
www.fischersfritz-berlin.de<br />
82 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 83
EAT DRINK ENJOY<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
INSIDE<br />
BERLIN<br />
Wetten, bei diesen DREI<br />
LÄDEN werden Sie große<br />
Augen machen? In „Inside<br />
Berlin“ präsentieren wir Ihnen<br />
das, was unsere Hauptstadt<br />
so spannend macht: KRE-<br />
ATIVE KONZEPTE UND<br />
NOCH MEHR HERZBLUT.<br />
Diesmal: drei Berliner Läden,<br />
die auf ALTBEWÄHRTES<br />
setzen.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
Vom Einfachen<br />
DAS GUTE<br />
Gut Ding will Weile haben? Bei Jörg Reuter und<br />
Manuela Rehn brauchte es sechs Monate. So<br />
lange dauerte das Verkosten unzähliger Produkte,<br />
bis das Sortiment für „Vom Einfachen<br />
das Gute“ endlich stand. Das Konzept hinter<br />
dem kleinen Lebensmittelladen in Berlin-Mitte:<br />
guter Schinken, gute Leberwurst, guter Käse,<br />
gutes Brot, guter Wein, gutes Bier – vom<br />
Einfachen das Gute eben. Und so steht in den<br />
Regalen nur das, was Reuter und Rehn auch<br />
selbst einkaufen würden. Mit dem Anspruch<br />
auf Einfachheit möchten sie vom Wahn der<br />
gehobenen Restaurants wegrücken und sich<br />
lieber dem traditionellen Handwerk zuwenden.<br />
Das Ergebnis: möglichst naturbelassene<br />
Lebensmittel. Seit Sommer 2013 leben die<br />
Inhaber ihren Traum vom „einfachen“ Laden<br />
und machen nicht nur Kunden glücklich und<br />
satt – bringen sie sie auf ihren 45 Quadratmetern<br />
auch regelmäßig zusammen. Dann wird<br />
beim kulinarischen Abend gemeinsam Käse<br />
und Wein verkostet, Craftbeer probiert, eine<br />
deftige Brotzeit eingenommen oder zu Wurst<br />
und Beats getanzt. Und dem Leben gefrönt.<br />
Einfach so.<br />
VOM EINFACHEN DAS GUTE<br />
Invalidenstraße 155, 10115 Berlin-Mitte<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr<br />
www.vomeinfachendasgute.com<br />
Fotos: Vom Einfachen das Gute<br />
84 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 85
EAT DRINK ENJOY<br />
Berliner<br />
KAFFEERÖSTEREI<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
Mhmm, wie das duftet! 80 verschiedene<br />
Kaffeesorten locken nach Charlottenburg in die<br />
Uhlandstraße. Was dort die Kunden erwartet,<br />
begeistert nicht nur die Nase, sondern auch<br />
den Gaumen. In der „Berliner Kaffeerösterei“<br />
bekommen Liebhaber der braunen Bohne<br />
nahezu alles, was ihr Herz für Kaffee begehrt.<br />
Aber auch Freunde des Tees, der Konditorei<br />
und Chocolaterie werden in diesem Laden<br />
große Augen machen. Denn das<br />
inhabergeführte Traditionsunternehmen hat<br />
sich den Gourmetfreuden des Lebens<br />
verschrieben. Aufgeteilt auf ein Café und ein<br />
Ladengeschäft bietet es seither Köstlichkeiten<br />
aus hauseigener Produktion an. Darunter die<br />
eigene Rösterei, in der die Röstmeister mit<br />
schonendem Trommelröstverfahren bei<br />
niedrigen Temperaturen das beste Aroma aus<br />
der exquisiten Bohne holen. Apropos: wer vor<br />
lauter Bohnen den Lieblingskaffee nicht sieht,<br />
kann sich durch die Sorten probieren – eine<br />
Verkostung findet alle paar Wochen statt. Ein<br />
Blick in die gläsernde Chocolaterie kann<br />
jederzeit erhascht werden. Dort sieht der<br />
Kunde wie die schmackhaften Torten, Pralinen<br />
und Schokoladen aus ausgewählten<br />
Kakaobohnen wie der Sao Tomé entstehen.<br />
Und wer genug geschnuppert und geshoppt<br />
hat, lässt sich im Kaffeehaus nieder und trinkt<br />
gemütlich eine Tasse Sie wissen schon.<br />
BERLINER KAFFEERÖSTEREI<br />
Uhlandstraße 173/174<br />
10719 Berlin-Charlottenburg<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Samstag von 9 bis 20 Uhr,<br />
Sonntags von 10 bis 19 Uhr<br />
www.berliner-kaffeeroesterei.de<br />
Fotos: Berliner Kaffeerösterei Giest & Compagnon GmbH & Co.KG.; Manufactum<br />
Manufaktum<br />
BROT & BUTTER<br />
Lebensmittel sind das Mittel zum Leben. Pragmatisch aber auf den Punkt begreift „Manufactum<br />
Brot & Butter“ sein Angebot. Der Laden im Hause Harenberg besinnt sich auf regionale und<br />
saisonale Lebensmittel aus traditioneller Herstellung. Dabei findet sich das Konzept weder in der<br />
Feinkost- noch Biokost-Nische wieder, bei „Manufactum brot&butter“ geht es allein um das<br />
Lebensmittel im ursprünglichen Sinne. So bietet das Sortiment all das, was in einer gut sortierten<br />
Vorratskammer nicht fehlen sollte: Nudeln, Gewürze, Öle, Kaffee aus kleinen Röstereien und Tee,<br />
schonend eingekochte Marmeladen, Konserviertes, Wein und Spirituosen, ausgewählte<br />
Süßwaren, aber auch Käse, Vorzugsmilch wie auch andere Milchprodukte aus der Region. Wurst<br />
und Fleischwaren von artgerecht gehaltenen, alten Nutztierrassen werden ebenso angeboten.<br />
Nicht zu vergessen das namensgebende Brot, das in der hauseigenen Steinofenbäckerei täglich<br />
gebacken wird. Sind die Vorräte erst einmal aufgefüllt, lädt das integrierte Bistro zum Verweilen<br />
und lecker Schmausen ein. In einem ruhigen Interieur aus weißen Fliesen, schwarz gezundertem<br />
Stahl und Eichenholzdielen lenkt nichts vom Lebensmittel ab. Was auf der Tafel steht? Saisonal<br />
wechselnde Warmspeisen und, was auch sonst, die gute alte Stulle.<br />
MANUFACTUM BROT & BUTTER BERLIN<br />
Hardenbergstraße 4–5<br />
10623 Berlin-Charlottenburg<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr<br />
www.brot-und-butter.de<br />
86 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 87
EAT DRINK ENJOY<br />
EAT DRINK ENJOY<br />
CHEERS!<br />
DAS LEBEN IST ZU KURZ, UM SCHLECHTEN WEIN<br />
ZU TRINKEN, stellte bereits Goethe fest. Und er hatte Recht:<br />
wer einst vom guten Tropfen probierte, möchte diesen nicht<br />
mehr missen. Gut, dass manch BERLINER WEINLOKAL<br />
es ähnlich sieht.<br />
AUTORIN Magda Zieba<br />
CORDOBAR<br />
Ob ein Glas Château Poujeaux, 2000er Jahrgang, oder vom Château Pichon Longueville<br />
Comtesse de Lalande des Jahrgangs 1982: in den Genuss von raren Weinen kommen die Gäste<br />
der Cordobar. Die deutsch-österreichische Weinbar ist nicht nur wegen des außergewöhnlichen<br />
Ausschanks beliebt, auch das stylisch-schummerige Ambiente sorgt für einen wohligen Abend.<br />
Zu den mehrheitlich aus Österreich und Deutschland kommenden Weinen können kleine Snacks<br />
oder ein Abendessen gereicht werden. Welcher Wein zu holländischen Garnelen oder<br />
geschmorten Ochsenbäckchen passt? Die Kenner sind nur eine Frage entfernt.<br />
HAMMERS<br />
WEINKOST-<br />
BAR<br />
RUTZ WEINBAR<br />
Sie wollen die deutsche Esskultur retten. Was mit einer<br />
augenzwinkernden Ansage beginnt, wird im Erdgeschoss des<br />
berühmten Rutz Restaurants gelebt. Dort befindet sich die hauseigene<br />
Weinbar, die, neben der Weine, wegen der preisgekrönten Küche über<br />
die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Nicht ohne Grund wurde diese mit<br />
dem ersten „Bib Gourmand“ des Michelin für preisgünstige Sterneküche<br />
ausgezeichnet. Wenn das die Gäste nicht in das ausgelassene Ambiente<br />
lockt, dann sind es Riesling, Terroir al Limit & Co. Liebhaber des<br />
europäischen Tropfens, insbesondere aus Deutschland und Österreich,<br />
werden auf der Weinkarte sicher fündig.<br />
RUTZ WEINBAR<br />
Chausseestraße 8 | 10115 Berlin-Mitte<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di.–Sa.: ab 16 Uhr<br />
Preise:<br />
ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 6 Euro<br />
www.rutz-restaurant.de<br />
Fotos: Ricarda Spiegel, Florian Bolk, Jens Oellermann<br />
CORDOBAR<br />
Große Hamburger Straße 32 | 10115 Berlin-Mitte<br />
Di.–Sa.: 19 bis 2 Uhr, So.: 18 bis 0 Uhr (nur kalte Küche)<br />
Preise:<br />
ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 4,90 Euro<br />
www.cordobar.net<br />
Klein aber fein präsentiert sich die<br />
Hammers Weinkostbar in Berlin-Kreuzberg.<br />
Der Weinhandel mit integriertem<br />
Feinkostgeschäft ist eine beliebte Anlaufstelle<br />
für Liebhaber des guten<br />
Tropfens. Immerhin ist der Inhaber kein<br />
Geringerer als der Niederlassungsleiter der<br />
Deutschen Wein- und Sommelierschule –<br />
so steckt in jedem Glas auch ein großer<br />
Schluck Know-how. Was im Weinregal auf<br />
die Gäste wartet? Mit Liebe ausgewählte<br />
Weine, gerne von lokalen Winzern, ohne<br />
das Dogma des Bio-Weines, dafür aber<br />
mit gutem Grund auf der Karte. Vergangenen<br />
Herbst feierte die Hammers Weinkostbar<br />
ihr 10-jähriges Jubiläum – womit<br />
wohl angestoßen wurde?<br />
HAMMERS WEINKOSTBAR<br />
Körtestraße 20<br />
10967 Berlin-Kreuzberg<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di.–Fr.: 14 bis 21 Uhr (optional länger) und<br />
Sa.: 12 bis 16 Uhr<br />
Preise:<br />
ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 3,50 Euro<br />
www.hammers-wein.de<br />
88 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 89
BEZUGSQUELLEN<br />
A<br />
Acne Studios:<br />
www.acnestudios.com,<br />
0046-8 551 194 00, in Berlin: Acne-<br />
Studio, Potsdamer Straße 87,<br />
030-263 669 09<br />
Annie Carlsson:<br />
www.annie-carlsson-shop.com,<br />
0221-999 687 30, in Berlin:<br />
Lieblingsmomente, Hohenzollerndamm<br />
93, 030-470 533 86<br />
Atelier About: www.atelierabout.com<br />
B<br />
Balenciaga:<br />
08007245892, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
Bottega Veneta:<br />
www.bottegaveneta.com,<br />
0 800-723 9497, in Berlin:<br />
Kurfürstendamm 59-60,<br />
030-70550770<br />
Burberry: www.burberry.com,<br />
00 800-9621 3600, in Berlin:<br />
Kurfürstendamm 183, 030 8854811<br />
C<br />
Cambio: www.cambio.com,<br />
0943-840 2498, in Berlin: Tatem,<br />
Bleibtreustraße 12, 030-921 211 99<br />
Christian Siriano:<br />
www.christiansiriano.com,<br />
001-212 695 8494<br />
Charlotte Olympia: über<br />
www.mytheresa.com,<br />
089-127695 100<br />
Cinque: www.cinque.de,<br />
02161 965 3, in Berlin: Cinque-<br />
Store, Rochstraße 1, 030-206 480 83<br />
Comma: www.comma-store.de,<br />
09302-988 666 0, in Berlin: Boulevard<br />
Berlin, Schloßstraße 11-15,<br />
030-516 556 71<br />
Christopher Kane:<br />
www.chistopherkane.com,<br />
0044-20 749 331 11, in Berlin: The<br />
Store, Torstraße 1, 10119 Berlin,<br />
030- 405 044 550<br />
Closed: www.closed.com,<br />
00800-999 888 11, in Berlin:<br />
Closed-Store, Alte Schönhauser<br />
Straße 32b, 10119 Berlin,<br />
030- 257 608 76<br />
Codello: www.codello.de,<br />
089-143 671 52 100, in Berlin:<br />
Mall of Berlin, Voßstraße 36,<br />
10117 Berlin, 030-226 054 56<br />
D<br />
Dawid Tomaszewski:<br />
www.dawidtomaszewski.com,<br />
030-240 479 5, in Berlin: École Boutique,<br />
Torstraße 3, 030-223 612 06<br />
Dolce & Gabbana: über<br />
www.mytheresa.com,<br />
089-127695 100<br />
Dorothee Schumacher:<br />
www.dorothee-schumacher.com,<br />
0621-127250, in Berlin:<br />
Dorothee Schumacher Store,<br />
Schlüterstraße 48, 030-922 761 88<br />
Drykorn: www.drykorn.com,<br />
09321-300 30, in Berlin: Drykorn-<br />
Store, Neue Schönhauser Straße 6,<br />
10178 Berlin, 030-280 456 66<br />
E<br />
Escada: www.escada.com,<br />
089-99440, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
Elisabette Franchi:<br />
www.elisabettafranchi.com,<br />
0039-41 8380061, in Berlin:<br />
LiEl Boutique, Pariser Straße 47,<br />
030-887 171 90<br />
F<br />
Fendi: www.fendi.com,<br />
089-38037210, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
Filippa K: www.filippa-k.com,<br />
00 49-3089 677 8375, in Berlin:<br />
Alte Schönhauser Straße 11,<br />
030-24048778<br />
Filling Pieces:<br />
www.fillingpieces.com,<br />
0031-20 261 14 78, in Berlin:<br />
Zebraclub Berlin, Rankestraße 5-6,<br />
030-889 133 90<br />
Franziska Michael:<br />
www.franziskamichael.com,<br />
0173 386 142 2, in Berlin: Galeries<br />
Lafayette, Französische Straße 23,<br />
030-209 480<br />
Furla: www.furla.com, 00 39<br />
051-6202711, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
G<br />
Ganni: www.ganni.com,<br />
0045-333 244 57, in Berlin: Hoho<br />
Berlin, Alte Schönhauser Straße 6,<br />
030-275 909 66<br />
H<br />
Holy Ghost:<br />
www.holyghost-fashion.com,<br />
089-889 809 22, in Berlin: Veronica<br />
Pohle, Kurfürstendamm 64,<br />
030-883 337 31<br />
Hugo Boss:<br />
www. hugoboss.com,<br />
01723 3788 99 11, in Berlin:<br />
Mientus, Wilmersdorfer Straße 73,<br />
030-323 9077<br />
J<br />
Jimmy Choo: www.jimmychoo.com,<br />
0044-208 045 1112, in Berlin:<br />
Kadewe, Tauentzienstraße 21,<br />
030-21210<br />
L<br />
Longchamp: www.longchamp.com,<br />
00 33-143 16 00 00, in Berlin: Kurfürstendamm<br />
42, 030-88712810<br />
Luisa Cerano:<br />
www.luisacerano.com,<br />
07022-705100, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
M<br />
Marc Cain: www.marc-cain.com,<br />
0741709 4242, in Berlin: Marc<br />
Cain-Store, Kurfürstendamm 69,<br />
030-886 267 34<br />
Marcel Ostertag:<br />
www. marcelostertag.com über<br />
Wilk PR,089-30784088, in Berlin:<br />
Berlin Showroom, Danziger<br />
Straße 162, 030-780 878 58<br />
Maison Rabih Kayrouz :<br />
www.maisonrabihkayrouz.com,<br />
0033- 661 106 923<br />
Max und Co.:<br />
www.maxandco.com,<br />
0039-02 233 455 14, in Berlin: Max &<br />
Co. Store, Friedrichstraße 78,<br />
030-209 473 90<br />
Max Mara:<br />
www.maxmara.com<br />
0039- 0223345 344, in Berlin:<br />
Friedrichstraße 184, 030 20074945<br />
Maison Margiela:<br />
www.maisonmargiela.com, in<br />
Berlin: Greta & Luis, Rosenthaler<br />
Straße 15, 030-257 626 35<br />
Mandarina Duck:<br />
www.mandarinaduck.com,<br />
0039-02-494 976 01, in Berlin:<br />
Mandarina Duck Store, Alte Potsdamer<br />
Straße 7, Potsdamer Platz<br />
Arkaden, 030- 252 926 02<br />
Michael Sontag:<br />
www.michaelsontag.com, in<br />
Berlin: Michael Sontag Shop,<br />
Muskauer Straße 41<br />
Miu Miu: www.miumiu.com,<br />
00 800-80077232, in Berlin:<br />
KaDeWe, Tauentzienstraße 21,<br />
030-21210<br />
Hirtenstraße N<br />
4, 10178 Berlin<br />
Navyboot: www.navyboot.com,<br />
0049-30 555 70 948, in Berlin:<br />
Navyboot Store, Kurfürstendamm<br />
40-41, 030-886 249<br />
P<br />
Patrizia Pepe:<br />
www.patriziapepe.com,<br />
00-800-240 220 11, in Berlin:<br />
Patrizia Pepe Store, Kurfürstendamm<br />
216, 030-887 209 21<br />
Prada: www.prada.com,<br />
00 800-80077232, in Berlin:<br />
Kurfürstendamm 186,<br />
030 88710840<br />
R<br />
Ralph& Russo:<br />
www.ralphandrusso.com,<br />
0044-20-887 853 99<br />
Rani Bageria:<br />
www.ranibageria.com,<br />
0043-650 8707668<br />
René Lezard:<br />
www.renelezard, 09324-302-1177,<br />
in Berlin: René Lezard Mode,<br />
Kurfürstendamm 48, 030-885 46 01<br />
Riani: www.riani.de,<br />
07181-938840, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
Roberto Cavalli:<br />
www.robertocavalli.com,<br />
0039-55 32421, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
S<br />
Sport Max: www.sportmax.com,<br />
0039-0223345 714, in Berlin:<br />
Friedrichstraße 184, 030-20074945<br />
Steinrohner:<br />
www.steinrohner.com, in Berlin:<br />
Berlin Showroom, Danziger<br />
Straße 162, 030-780 878 58<br />
T<br />
Thierry Mugler:<br />
www.de.mugler.com,<br />
0031-426 829 20<br />
Tosca Blu: www.toscablu.it,<br />
0039-035 467 111, in Berlin: Soana,<br />
Kurfürstendamm 63, 030-894098 92<br />
Tod’s: www.tods.com,<br />
0 800 36 81 791, in Berlin: KaDeWe,<br />
Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />
V<br />
+49 (0) 30 278 909 95 55<br />
www.the-grand-berlin.com<br />
Versace: www.versace.com/de,<br />
069-380 789 268, in Berlin: Versace<br />
Store, Kurfürstendamm 194,<br />
030-889 136 30<br />
The Grand Master Betriebs GmbH<br />
W<br />
Windsor: www.windsor.de,<br />
0041-71 686 3232, in Berlin:<br />
KaDeWe, Tauentzienstraße 21,<br />
030-21210<br />
William Fan:<br />
www.williamfan.com, in Berlin:<br />
Große Hamburger Straße 25,<br />
030-555 27292<br />
Montag bis Sonntag: 12.00 bis 15.00 Uhr<br />
und 18.00 bis 23.00 Uhr<br />
BAR<br />
Montag bis Sonntag: ab 18.00 Uhr<br />
CLUB<br />
Donnerstag: ab 18.00 Uhr<br />
Freitag und Samstag: ab 23.00 Uhr<br />
+49 (0) 30 278 909 95 55<br />
www.the-grand-berlin.com<br />
The Grand Master Betriebs GmbH<br />
Hirtenstraße 4, 10178 Berlin<br />
90 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018
Berliner<br />
Jung-Designer<br />
BERLIN LIFE<br />
2048: LEERE OZEANE<br />
Berlin ist ein Mekka des KREATIVEN MODE-NACHWUCHSES.<br />
Immer mehr herausragende Designer tun sich hier hervor – und<br />
brechen mit alten Regeln und Systemen. Wir stellen DREI<br />
DESIGNERLABEL und ihre Visionen vor.<br />
AUTORIN Friederike Hintze<br />
Wir befinden uns in der 6. Aussterbensperiode*.<br />
In den letzten 100 Jahren haben wir 80% unserer<br />
Fisch-Biomasse in den Ozeanen verloren!<br />
Unsere Mission ist es, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten<br />
der Tiere in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Spezies nachhaltig zu<br />
schützen und zu erhalten.<br />
SEA SHEPHERD DEUTSCHLAND e.V.<br />
Reeder-Bischoff-Straße 18, 28757 Bremen<br />
Spendenkonto: IBAN DE45 29040090 023 400 6500 • BIC COBADEFFXXX<br />
* »The Sixth Extinction« Elizabeth Kolbert<br />
Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 93
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Das Cape<br />
Mädchen<br />
Josephine Gaede verhalf dem<br />
Klassiker zum Comeback<br />
Ein Griff, einmal Überwerfen – und schon ist man angezogen.<br />
Seit einigen Jahren feiert das vielleicht unkomplizierteste<br />
Kleidungsstück überhaupt, das Cape, seine Renaissance.<br />
Eine, die an diesem Comeback nicht ganz unschuldig<br />
ist, ist die <strong>Berlinerin</strong> Josephine Gaede. Vor einigen Jahren<br />
gelang der studierten Juristin der große Wurf: Quasi über Nacht wurde<br />
Gaede mit ihrem „Cape Mädchen“ bekannt. Seither trägt man in Berlin<br />
und in ganz Deutschland die schönen, ärmellosen Umhänge der erfolgreichen<br />
Gründerin. „Capes sind zeitlos. Das ist das Geheimnis“, sagt sie<br />
im Gespräch. „Unabhängig vom Alter kann jeder ein Cape tragen und<br />
es steht fast jedem: Ob schwanger oder nicht, kurvig oder dünn, groß<br />
oder klein.“<br />
Das zunächst moderate Geschäft mit den Umhängen wuchs stetig, irgendwann<br />
widmete Josephine sich dann nur noch ihrem Unternehmen.<br />
„Ich hatte natürlich Glück“, konstatiert sie heute. Aber das sei nicht nur<br />
allein der Schlüssel zum Erfolg gewesen: „Zeitpunkt. Optimismus. Und<br />
in jedem Fall Leichtigkeit.“ Heute ist die Produktpalette von Das Cape<br />
Mädchen groß: Capes in strahlenden Farben, mit Fransen, zum Wenden,<br />
aus festem oder weicherem Stoff, auf Wunsch sogar mit Applikationen<br />
oder Individualisierungen, für laue Sommerabende auf Sylt oder<br />
kuschelige Herbststunden in Lech.<br />
In Boutiquen und Luxuskaufhäusern in ganz Europa gibt es mittlerweile<br />
Das Cape Mädchen. Im Berliner KaDeWe selbstverständlich auch.<br />
Oder in ihrem lichtdurchfluteten Schöneberger Showroom. Hier trifft<br />
man Gaede hin und wieder sogar persönlich an. Bei einer persönlichen<br />
Begegnung mit dem Cape Mädchen wird man überrascht von<br />
dem bescheidenen Auftreten der 30-Jährigen sein. „Ich würde mir nicht<br />
anmaßen zu sagen, ich sei eine erfolgreiche Designerin. Ich bin eine<br />
Quereinsteigerin, sehe mich eher als Unternehmerin.“ Und hierbei half<br />
ihr das Jurastudium im Besonderen: „Durch mein Studium bin ich etwas<br />
abgebrühter.“ Mode wiederum sei ganz viel Bauchgefühl und ein<br />
Verständnis von Zeitgeist. „Man muss aber auch wieder drauf pfeifen<br />
können“, lacht die Berliner Designerin.<br />
Wie es sich für eine Modemacherin gehört, ist Gaede viel unterwegs<br />
und auf Reisen. Das war sie früher schon. Die hochgewachsene <strong>Berlinerin</strong><br />
stammt aus einer Gründerfamilie, ihr Vater ist selbstständig. Wegen<br />
seines Jobs musste die Familie oft umziehen: Lüneburg, Wien, Toronto,<br />
Tübingen, später Göttingen, London und dann natürlich Berlin. Wer so<br />
viel unterwegs ist, kann sich über ein Cape, das in seiner Universalität<br />
zu allem passt, mal eben schnell umgeworfen ist und in jedes noch so<br />
leichte Gepäck passt, dankbar freuen.<br />
B<br />
Fotos: PR; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />
94 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 95
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
William Fan<br />
Der geschäftstüchtige Avantgardist<br />
Als „Lieblingsdesigner der deutschen Modeszene“, als „Goldjunge“ oder als „Hoffnungsträger<br />
der Berliner Mode“ betiteln hierzulande die Magazine und Zeitungen<br />
William Fan. Keine Frage: Der deutsch-chinesische Jungdesigner, der an der<br />
Kunsthochschule Weißensee sein Studium absolvierte, muss mit einigen Erwartungen<br />
umgehen können. Innerhalb von fünf Saisons stieg Fan in die hauptstädtische<br />
Mode-Elite auf – doch bei öffentlichen Auftritten und Interviews trotz gigantischem Erfolg<br />
wirkt Fan stets gelassen. Er sei von „Natur aus geschäftstüchtig“, erklärte der Sohn Hongkonger<br />
Eltern einmal in einem Interview. Der Wahlberliner selbst wuchs in Hannover auf und reist heute<br />
vier- bis fünfmal im Jahr nach China. Seine erste Kollektion zeigte er im Januar 2015. Eher auf gut<br />
Glück schickte er seine Abschlussentwürfe der Kunsthochschule an den Veranstalter der Berliner<br />
Modewoche – und bekam zwei Tage später einen Anruf. William Fan sollte seine Kreationen bei<br />
einer eigenen Show im Zelt zeigen. Dann musste alles ganz schnell gehen. Der Rest ist Geschichte.<br />
Seine Wurzeln finden sich auch in seinen Kreationen wieder: In seiner ersten Kollektion mischte<br />
er Asiatisches mit Westlichem, spielte mit Klischees, um sie im selben Moment wieder zu brechen.<br />
Dabei versteht es Fan seit jeher, Gegensätze miteinander zu vereinen. Er drapiert, faltet und<br />
wickelt voluminöse Stoffe wie Organza oder Kunstseide zu minimalistischen, asymmetrischen<br />
Looks in gedeckten Farben – und orientiert sich dabei nicht immer an Geschlechterrollen und<br />
deren Spezifika. Im Gegenteil: Viele seiner Kreationen sind tragbar für Männer wie Frauen. Und<br />
viele Teile sind bereits zu Klassikern seines Labels avanciert. Er produziert sie jede Saison wieder.<br />
„Ich möchte ein Designer sein, der nicht nur für seine Mode erfahrbar wird, sondern durch<br />
sein eigenes kleines Universum“, erklärte der deutsch-chinesische Modemacher einmal in einem<br />
Interview. Deswegen kreiert Fan mittlerweile nicht nur Kleidung, sondern präsentierte Anfang<br />
2017 auch erstmals seine eigene Keramik- und Schmucklinie. Auch Taschen und Accessoires gibt<br />
es von seinem Label.<br />
Ein Kreativer mit Sinn fürs Geschäft und wirtschaftlichem Ehrgeiz – eine Kombination, die in Berlins<br />
junger Modewelt noch recht einzigartig ist. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Fan kann von seiner<br />
Mode leben. Privatkunden – vor allem jene, die sich sonst in Jil Sander kleiden – kaufen direkt bei<br />
ihm im Showroom ein. Aber auch Mario Eimuth, Chef des Online-Shops Stlyebop, hat bereits bei<br />
ihm geordert. William Fan gehört auch deshalb zu den großen Talenten der deutschen Mode, weil<br />
er die Dinge anders angeht als üblich. Von Anfang hat er ein funktionierendes Produktionssystem<br />
für seine Kollektionen organisiert. Sein größtes Vorbild ist Azzedine Alaïa, jener legendäre Pariser<br />
Designer, der seit Jahren nur seinen eigenen Rhythmen folgt und sich keinen Regeln unterwirft.<br />
Eine Gangart, die William Fan sicherlich auch stehen würde.<br />
B<br />
Fotos: WILLIAM FAN / PR; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />
B<br />
96 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 97
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Thone Negrón<br />
Mühelose Berliner Eleganz<br />
Bereits seit 2003 gehört Ettina Berrios-Negrón fest zur Berliner<br />
Modeszene. Damals eröffnete die junge Absolventin<br />
eines Modestudiums den Laden Konk, der schnell zur<br />
Anlaufstelle und wichtigen Plattform für junge Berliner<br />
Mode und Designer avancierte. Fünf Jahre später dann<br />
erfüllte sich Berrios-Negrón ihren Herzenswunsch – und gründete<br />
ihr eigenes Label: Thone Negrón. Der ungewöhnliche und eingängige<br />
Name kommt von der Gründerin selbst. „Thone Negrón setzt sich aus<br />
meinem Kindheitsspitznamen Thone, den mir meine Schwester für Ettina<br />
gab und dem zweiten Teil meines Nachnamens zusammen“, erzählt<br />
die Berliner Designerin.<br />
Den Laden Konk gibt es noch heute. Und auch das Label Thone Negrón<br />
ist mittlerweile mit einem hübschen Store in Berlin vertreten. In der Linienstraße<br />
71 ist die Designerin auch selbst anzutreffen, inmitten dieses geschmackvollen<br />
und geradlinigen Ensembles aus sorgfältig aufgereihten und<br />
gefalteten Kleidungsstücken, dezentem Licht und flauschigem Teppich.<br />
Fotos: Fergus Padel; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />
Geschmackvoll und zugleich geradlinig – das sind auch die Attribute,<br />
mit der sich der Stil von Thone Négron beschreiben lässt. Sie mache<br />
„Mode für Frauen, die gut angezogen sein wollen“, sagt die gebürtige<br />
West-<strong>Berlinerin</strong>. Im Klartext heißt das: Auf strenge Schnitte treffen ungewöhnliche<br />
Farbkombinationen. Ihre Kreationen changieren in einem<br />
Feld zwischen zurückhaltend und dramatisch, feminin und farbenfroh.<br />
Ihr Steckenpferd sind Kleider, die so schön sind und mühelos elegant<br />
wirken, man möchte sofort einen Anlass dafür planen. Die Blusen und<br />
Boleros des Labels lassen sich wiederum auch zur Second-Hand-Jeans<br />
kombinieren. Das ist das Tolle an den Kreationen: Jedes Stück lässt genügend<br />
Raum für den individuellen Gestaltungswillen.<br />
Berrios-Negrón gehört zu jener jungen Berliner Designergilde, für die das<br />
System der internationalen Modeindustrie, halbjährlich neue Kreationen<br />
herauszubringen, nicht funktioniert. Zwar arbeitet die Modemacherin<br />
immer wieder an neuen Kollektionen, die bestehenden Designs werden<br />
aber nicht aussortiert. In Berlin gelten schlichtweg andere Regeln als in<br />
London, New York oder Mailand. Dennoch betrat Berrios-Negrón bereits<br />
internationales Parkett: In Paris zeigte sie vor einigen Jahren ihre Kreationen.<br />
„Ich würde Thone Negrón gerne mal wieder in Paris auf einer Messe<br />
präsentieren“, erzählt die Modemacherin. Doch am wichtigsten ist ihr eigentlich<br />
nur eine Sache: „Weiter tolle Kleider zu machen.“<br />
B<br />
98 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 99
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Kunst<br />
in<br />
Berlin<br />
Die KULTURMETROPOLE BERLIN gilt<br />
als Anziehungspunkt für Kreative aus der<br />
ganzen Welt. Kaum eine andere Stadt geht<br />
so experimentell mit Kunst um, wie die<br />
Hauptstadt der Republik – und das über<br />
Jahrzehnte hinweg. Höchste Zeit, sich die<br />
VIELVERSPRECHENDSTEN KÜNSTLER<br />
aus den Bereichen Illustration, Fotografie<br />
und Installation einmal genauer anzusehen.<br />
AUTORIN Miriam Bektasi<br />
100 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 101
BERLIN LIFE<br />
Miguel<br />
Rothschild<br />
„Verklärung in<br />
Notre-Dame Paris“<br />
BERLIN LIFE<br />
Miguel Rothschild in<br />
seinem Atelier<br />
Sein Name täuscht. Und auch sonst ist bei Miguel Rothschild,<br />
der nicht etwa mit der berühmten Bankiersfamilie verwandt<br />
ist, vieles anders, als es auf den ersten Blick zu sein scheint.<br />
Denn die konzeptuelle Kunst des in Berlin lebenden Argentiniers,<br />
dessen Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen weltweit<br />
gezeigt werden, lebt vor allem von Ironie und Irritation. Mit ganz<br />
einfachen Mitteln kreiert er ambivalente, provokante Kunstwerke. Was<br />
Miguel Rothschild macht, passt in keine Schublade: Der Wahlberliner<br />
arbeitet am liebsten mit Alltagsmaterialien wie Trinkhalmen, Stofffäden,<br />
Glas oder Konfetti, um sie auf ungewöhnliche und überraschende Art<br />
und Weise in Skulpturen, Fotoarbeiten, Daumenkinos oder Rauminstallationen<br />
zu übersetzen. Zugang zu seinen Werken findet Rothschild<br />
oft über Religion, Gedichte oder die deutsche Romantik. „Ich versuche<br />
den Alltag zu erheben und das Erhöhte ein bisschen auf die Erde zu<br />
bringen. Mich fasziniert der Kontrast, die Grautöne zwischen diesen<br />
beiden Extremen“, fasst er seine Arbeiten zusammen, die vor allem vom<br />
scheinbaren Bruch der Regeln leben.<br />
Seine Serien heißen unter anderem Killertränen, Traumfänger oder<br />
Insomnia. Wie die Namen es bereits vermuten lassen, haben seine<br />
Kunstwerke oft das Unheilvolle zum dargestellten Thema. „Meine Kunst<br />
ist sehr ätherisch und abstrakt, man kann sie gar nicht richtig fassen. Ich<br />
suche nach Antworten in meinem Schaffen, mit der Gewissheit, dass ich<br />
sie nicht finden werde“, erklärt er mit weichem Akzent. Die Einheit seiner<br />
Stücke besteht in ihrer Gegensätzlichkeit: Bei seinen Installationen und<br />
Fotografien steht das Erhabene gegen das Triviale, die Schwere gegen die<br />
Leichtigkeit, die Tragik gegen den Humor, die Ernsthaftigkeit gegen die<br />
Heiterkeit. Diese ambivalenten Seiten werden vor allem dadurch deutlich,<br />
dass Rothschild oft mit dramatischen Themen arbeitet, diese aber<br />
in einer leichten, spielerischen Art und Weise umsetzt. So schafft er etwa<br />
in „Verklärung in Notre-Dame Paris“, einer anderthalb Meter breiten,<br />
hinter Acrylglas versiegelten Fotografie, eine bizarre Balance aus religiös<br />
überhöhten Bildthemen und Alltäglichem, indem er aus suggestiv-schönen,<br />
jahrhundertealten Glasmalerei-Fenster bunte Schnüre bis<br />
zum Galerieboden wachsen lässt. Er kreiert beinahe poetische Arbeiten<br />
aus Dingen des Alltags wie etwa das ästhetische Glanzsstück „Rainbow<br />
of the Ascension Concrete Art“, in dem er 370 unterschiedlich gefärbte<br />
Fäden aus Nähspulboxen gen Himmel emporsteigen lässt. In der Serie<br />
„The Birds“ bevölkert Rothschild etwa Szenenbilder aus Hitchcocks<br />
gleichnamigen Film mit Heilig-Geist-Tauben aus der Kunstgeschiche<br />
und in seiner jüngsten Arbeit „La Reina del Plata“ dienen ihm sieben<br />
große Diamanten aus gebrochenem Sicherheitsglas als Spiegel der Kluft<br />
zwischen Armut und Reichtum in Buenos Aires.<br />
Was Miguel Rothschild anfasst, wird zu Kunst –<br />
seien es Strohhalme, Konfetti oder Nähspulen.<br />
Mit seinen alltagspoetischen Arbeiten vereint<br />
er scheinbar unvereinbare Gegensätze und<br />
setzt sie in einen völlig neuen Kontext.<br />
Oben: Zwei Seiten<br />
einer Medaille: In<br />
„Elegie“ ist Meer<br />
zugleich Himmel und<br />
umgekehrt<br />
Links: „Melencolia<br />
A.D“<br />
Fotos: Thomas Bruns, Marcelo Schuster<br />
„The Birds VI“<br />
1991 zog es ihn von Argentinien nach Berlin,<br />
wo er heute lebt und arbeitet. „Ich habe ein<br />
Buch über Beuys gelesen, und das war anders<br />
als alles, was ich bisher kannte. Ich dachte,<br />
wenn ich nach Deutschland komme, werden<br />
sich mir ganz neue Perspektiven darüber<br />
eröffnen, was Kunst alles sein kann“, erinnert<br />
sich der argentinische Künstler. Erst wollte er<br />
nur für ein Jahr nach Berlin kommen, dann<br />
ist er geblieben. Als Meisterschüler der viel<br />
beachteten Bildhauerin und Aktionskünstlerin<br />
Rebecca Horn studierte er an der Hochschule<br />
der Künste und begann installativ zu arbeiten.<br />
„Durch sie konnte ich einen Einblick in die<br />
Kunstwelt gewinnen und auch eine Art Kunstkritik<br />
üben. Ich habe viel von ihr gelernt, wie<br />
man mit einem Thema umgeht, wie man sich<br />
ausdrückt. In ihrer Arbeit ist viel Persönliches<br />
sichtbar, in meiner auch. Wir arbeiten beide<br />
mit Gefühlen“, erzählt Rothschild.<br />
Manchmal geht es in seiner Arbeit aber auch<br />
um den besonderen Blickwinkel, der sich<br />
einer Festlegung entzieht, wie zum Beispiel<br />
in „Elegie“. Bei der Installation ist das Meer<br />
zugleich der Himmel und umgekehrt; es sind<br />
zwei Seiten einer Medaille, die entdeckt werden<br />
wollen. An 1.400 Nylonfäden hängt der dichte<br />
Regen von der Decke, darunter ein abgemagerter<br />
Hund, entlehnt aus einem Werk Dürers.<br />
Aber auch mit scheinbaren Oberflächlichkeiten<br />
zieht Rothschild den Betrachter in die<br />
Tiefe, wie beispielsweise in „Melencolia A.D“,<br />
einem vier Meter hohen und breiten Polyeder<br />
aus knallbunten Strohhalmen, der in seiner<br />
Form dem Stein aus Albrecht Dürers „Melencolia<br />
I“ nachempfunden ist. Auch hier lehnt<br />
sich wieder das Leichte gegen das Schwere<br />
auf, die knallbunten Trinkhalme gegen die<br />
düstere Stimmung des Dürerbilds und die<br />
Last der deutschen Romantik: „Da ist ein ständiger<br />
Kampf in mir. Der Wunsch nach ewigem<br />
Glück, nach ewiger Liebe, nach Dingen, die<br />
eigentlich unerreichbar sind – das Gefühl der<br />
Melancholie, das sich daraus ergibt, ist immer<br />
präsent bei mir. Es ist eine Illusion, sich daraus<br />
zu befreien“, sagt Rothschild. „Mit meiner<br />
Ironie versuche ich das aber nicht so ernst zu<br />
nehmen, mich nicht so ernst zu nehmen.“ Ein<br />
Glück für die Kunst.<br />
B<br />
www.miguelrothschild.de<br />
102 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 103
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Lulu*<br />
Unsere<br />
<strong>Berlinerin</strong><br />
Cover-Künstlerin<br />
Fashion meets Art: Die Mode- und Lifestylelllustratorin<br />
Lulu* über ihre große Liebe Berlin,<br />
ihre Inspirationsquellen und Schönheit auf<br />
den zweiten Blick.<br />
Lulu* alias Nadine<br />
Schemmann bei<br />
ihrer größten<br />
Leidenschaft:<br />
dem Zeichnen<br />
Ausdrucksstark und<br />
dennoch subtil:<br />
Lulu*s Illustrationen<br />
wirken beinahe wie<br />
aus der Zeit gefallen<br />
Ihre Arbeiten tragen ihre ganz eigene Handschrift; die künstlerischen<br />
Illustrationen aus ihrer Feder wirken zart, feminin und voll anmutiger<br />
Eleganz: „Im Gegensatz zu meinen Kundenaufträgen, die immer<br />
extrem präzise sein müssen, liebe ich es in meinen freien Arbeiten<br />
Dinge unfertig zu lassen oder einfach nur anzudeuten.“<br />
Am liebsten illustriert Lulu* Porträts. Interessante Frauen mit Persönlichkeit,<br />
die etwas Besonderes haben, das sich im ersten Moment<br />
vielleicht nur erahnen lässt, sind das Markenzeichen der Mode-Illustratorin:<br />
„Ich finde Frauen spannend, die auf den zweiten Blick<br />
schön sind oder vielleicht eine Nuance im Gesicht haben, die nicht so<br />
perfekt ist. Die Sentimentalität oder Melancholie, die da rüberkommt,<br />
verleiht ihnen eine gewisse Tiefe, und das finde ich interessant.“ Die<br />
subtile Schönheit ihrer Porträts, die sich erst bei genauerem Hinsehen<br />
erschließen lässt, ist intelligent, hintersinnig und harmonisch fein<br />
ausbalanciert: „Ich mag es, das zu zeigen, was eine Frau transportiert –<br />
und das nicht immer durch die Schönheit, sondern durch das Dazwischen,<br />
was in der Zeichnung deutlich wird.“ An der Mode fasziniert<br />
sie, wie sie selbst sagt, dass es Modedesignern immer wieder gelingt,<br />
aktuelle Trends mit Zitaten aus vergangenen Zeiten neu zu interpretieren.<br />
„Mich interessiert vor allem die Materialität und wie man<br />
mit meinem Tool, dem Pinsel, herausheben kann, wie sich der Stoff<br />
bewegt“, sagt sie.<br />
Gezeichnet hat Lulu* alias Nadine Schemmann schon immer<br />
leidenschaftlich gerne, seit ihrer Kindheit. „Ich wollte<br />
immer wissen, wie ich etwas so auf Papier bekomme, dass<br />
es aussieht, wie es aussieht“, lacht sie. Die Mode- und Lifestyle-Illustratorin<br />
ist eine zarte, elegante Frau, die ein klares<br />
Bewusstsein davon hat, dass ein marineblauer Mantel zu dunklem Haar<br />
und hellem Teint ausgesprochen edel aussieht. Bei unserem Treffen in<br />
einem Café in Berlin-Mitte sitzt da eine angeschaltet wirkende Künstlerin,<br />
die ebenso grazil und anmutig wirkt, wie die Sujets ihrer Illustrationen.<br />
Nadine Schemmann illustriert zwar Mode, doch sind es vor allem<br />
die Gesichter von starken Persönlichkeiten, die bei ihren Werken ins<br />
Auge stechen und die Idee der Kleidung damit unterstreichen.<br />
Aufgewachsen ist die zeitgenössische Designerin und Illustratorin in<br />
Solingen. Ihre Eltern sind Floristen und haben seit beinahe 40 Jahren<br />
eine große Gärtnerei, wie sie erzählt. „Blumen sind heute noch immer<br />
ein großer Teil meiner Farbinspirationen. Morgens zum Markt zu<br />
fahren und dann Hunderttausende Bündel an Rosen, Tulpen und<br />
Lilien zu sehen, hat mich als kleines Mädchen schon sehr geprägt. Das<br />
Fotos: Nadine Schemmann, M. Kries<br />
impliziert bis heute meine Farbauswahl.“ Nadine Schemmann arbeitet<br />
für nationale und internationale Modemagazine wie Elle, Vogue oder<br />
Glamour und für renommierte Lifestylekunden wie etwa Bloomingdale‘s<br />
oder Bulgari. Nach ihrem Studium an der Kölner International<br />
School of Design besuchte sie Kurse für Modedesign an der Universität<br />
für Künste Berlin und sammelte Erfahrungen in Design-Büros in der<br />
Schweiz und in San Francisco. Heute lebt Nadine mit ihrem Mann und<br />
ihren zwei Kindern im kreativen Szenebezirk Prenzlauer Berg. Berlin<br />
ist eine große Inspiration für die Illustratorin: „Es war wichtig für mich<br />
hierher zu kommen, um mich von allem frei zu machen. Ich glaube,<br />
dass es in Deutschland keinen anderen Ort als Berlin gibt, an dem ich<br />
arbeiten könnte, ohne das Gefühl zu haben, mich zwängt etwas ein oder<br />
irgendetwas wird von mir erwartet. Die Stadt ist großartig, auch in dem<br />
Wechsel, der ständig passiert und den Menschen, die hier sind.“<br />
Durch ungewöhnliche Farbtonalitäten und Unschärfen lässt sie bei<br />
ihren Zeichnungen eine beinahe unergründliche, träumerische<br />
Atmosphäre entstehen, die wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint.<br />
So fühlt sie sich bei ihrer Arbeit insbesondere zu den Fünfziger- und<br />
Sechzigerjahren hingezogen, speziell von den Illustrationen wegweisender<br />
Künstler wie etwa Antonio Lopez oder René Gruau. „Ich habe<br />
eine ganz große Sammlung an alten Magazinen und Büchern, das ist<br />
quasi mein Archiv“, verrät sie mir. Ihre Inspiration schöpft sie aber<br />
nicht etwa nur aus Modezeichnungen, sondern auch aus Streifzügen<br />
durch Ausstellungen, Galerien oder Kunstmuseen. Seit einem halben<br />
Jahr widmet sie sich nun auch selbst der Kunst. „Es gab schon immer<br />
diesen zweiten Herzschlag in mir, der Kunst machen wollte. Das sind<br />
wie zwei Lieben, die ich in mir trage. Ich bin voller Enthusiasmus<br />
für die Illustration, aber das andere hat irgendwie schon lange in mir<br />
gebrodelt“, erklärt sie. Man darf also gespannt sein, was da noch alles<br />
auf uns zukommt.<br />
B<br />
www.designersfamily.com<br />
104 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 105
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Antje<br />
Kröger<br />
Selbstporträt<br />
der Künstlerin<br />
Antje Kröger<br />
Die Bilder von Antje Kröger sind unverstellt,<br />
berührend und erreichen eine Intenstität,<br />
die man von so einem einzelnen Foto nicht<br />
erwartet. Wir sprachen mit der Fotokünstlerin<br />
über ihre Faszination für Menschen und weshalb<br />
es manchmal gut ist, „anders“ zu sein.<br />
Eigentlich war alles ganz anders geplant. Antje Kröger<br />
begann ihre Karriere als Journalistin. Heute ist ihr Medium<br />
die Fotografie. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen zwar<br />
immer noch Geschichten, nun aber die ihrer individuellen<br />
Modelle. Ihre schonungslos ehrlichen Bilder können<br />
berühren, provozieren, verstören oder überraschen. Ihr Stil ist ungeschönt,<br />
Retusche kennt sie nicht. Ihre fotografischen Gegenüber zeigen<br />
sich oft ungeschminkt und mit Schönheitsmakeln vor ihrer Kamera.<br />
Antje Kröger geht es bei ihren Bildern nicht um Ästhetik, sondern um<br />
Kunst – Menschen zu fotografieren: authentisch, unverstellt. „Schöne<br />
Bilder gibt es von mir nicht, meine Fotos können schon weh tun“, erklärt<br />
die Künstlerin mit dem honigblonden Haar und dem wachen Blick im<br />
Gespräch. Antje Kröger arbeitet jenseits von gestellten Posen, sie will<br />
nicht stilisieren, sondern hinter die Fassade blicken: „Ich möchte den<br />
Menschen ganzheitlich zeigen und nicht als Konstrukt“, sagt sie. Dabei<br />
ist nicht das Äußere entscheidend, sondern vor allem das Wesen, die<br />
Persönlichkeit, die Ausstrahlung. So kann jemand vor ihrer Kamera<br />
vor Energie sprühen oder zerbrechlich wirken, scheu oder auch präsent<br />
sein. Vor ihrer Linse offenbaren die Menschen sich.<br />
Menschen zu „sehen“ erfordert ein ganz besonderes Gespür für die<br />
Persönlichkeit und Geschichte des Einzelnen. Ihre Modelle öffnen sich<br />
ihr oft bis zur Schmerzgrenze und zeigen damit in jedem Bild, das sie von<br />
ihnen schießt, auch immer einen Teil von sich selbst. Dabei entstehen<br />
intime und emotionale Momente unter der Oberfläche, der Blickkontakt<br />
wird zum beidseitigen Sehen. Die Zweierbeziehung vor der Kamera<br />
ist bei Antje Kröger immer eine Begegnung auf Augenhöhe. Für beide<br />
Seiten gilt es, sich einzulassen: „Wir lernen voneinander. Jeder Mensch,<br />
der bisher vor meiner Kamera stand, hat auch etwas bei mir hinterlassen.“<br />
Was Offenheit betrifft, geht die Fotokünstlerin für ihre Shootings<br />
in Vorleistung: „Ich möchte eine Essenz der Menschen zeigen, die<br />
ich fotografiere. Dafür mache mich unter Umständen emotional ganz<br />
nackt, damit auch sie sich „nackt“ machen können“, erzählt sie mir.<br />
„Kommunkation ist der Schlüssel zu allem“ ist eine Maxime, die sich bei<br />
ihr relativ schnell herausgebildet hat. „Beim Prozess meiner Arbeit ist<br />
das Fotografieren an sich der kleinste Teil. Ich rede unendlich viel mit<br />
den Menschen, die ich porträtiere, oft stundenlang“, sagt sie. Das Fotografieren<br />
beginnt bei Antje Kröger schon im Gespräch: „Ich beobachte<br />
den Menschen, schaue mir von allen Seiten an, wie er aussieht. Schon<br />
in den ersten Momenten der Interaktion fotografiere ich ihn eigentlich<br />
schon. Wenn ich dann irgendwann spüre, dass sich mein Gegenüber<br />
öffnet, dann weiß ich, dass ich anfangen kann zu fotografieren.“<br />
Oben:<br />
„Yosai“<br />
Links: Zwischen<br />
Vorsicht und<br />
Schonungslosigkeit:<br />
In ihrer Fotoserie<br />
„Man reist ja nicht<br />
um anzukommen“<br />
bricht Antje Kröger<br />
mit Schönheitsidealen<br />
Fotos: Antje Kröger<br />
Aber nicht nur bei ihren Porträts, auch bei ihrer Reisefotografie gelingt<br />
es ihr, mit einfühlendem Blick und einem sehr eigenen Gespür für<br />
Personen, Situationen und Klischees unmittelbare, manchmal scheinbar<br />
einfache Bildkompositionen zu schaffen. Ihre Fotos vermitteln eine<br />
gewisse Beiläufigkeit, die sich aber bei näherer Betrachtung als ausgewogene<br />
Bildkomposition und bewusste künstlerische Konzeption erweist:<br />
„Tief in mir drin wäre ich gerne Malerin geworden. Von Frida Kahlo und<br />
Albrecht Dürer habe ich viel über Komposition gelernt. Es reicht mir<br />
aber auch aus, die Malerei zu rezipieren. Der Fotoapparat ist mein Pinsel<br />
und meine Leinwand.“<br />
Mit ihren beinahe dokumentarischen Arbeiten vermag sie es, Gefühle<br />
einzufangen und auszudrücken, das Wesen eines Menschen festzuhalten<br />
und fesselnde Geschichten zu erzählen. Im Vordergrund steht dabei<br />
immer eines: die Visualisierung des Imperfekten. Denn „Normalos“<br />
oder typische Models interessieren Kröger nicht. Sie ist vor allem von<br />
Menschen fasziniert, die „anders“ sind. Weil sie auch selbst einen besonderen<br />
Körper hat, wie sie sagt, den sie auch gerne mal zur Leinwand<br />
ihres künstlerischen Schaffens macht. So ist die Fotoreihe „Man reist<br />
ja nicht um anzukommen“ etwas sehr Besonderes für sie. Sie entstand<br />
durch die reflektierte Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper,<br />
die sie in einer Nacht-und-Nebelaktion auch zum fotografischen Thema<br />
machte. „Als ich zum ersten Mal meine Fotos gesehen habe, habe ich<br />
geweint und heute liebe ich diese Serie bis zum Umfallen“, sagt sie.<br />
Schönheit ist bei ihr gleichzusetzen mit Ehrlichkeit und Persönlichkeit<br />
als Ausdruck in ihrer reinsten Form: „Durch meine Offenheit und mein<br />
„Anderssein“ können Menschen bei mir loslassen, mir vertrauen und<br />
sich komplett in meine Hände begeben. Ohne meinen Körper wäre ich<br />
nicht die Künstlerin, die ich bin.“<br />
B<br />
www.antjekroeger.de<br />
Links: „Kuba“<br />
Unten: „Totenvogel“<br />
106 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 107
BERLIN LIFE<br />
BERLIN LIFE<br />
Sommer in Berlin<br />
DIE EVENT-HIGHLIGHTS<br />
FÜR KULTUR-FANS<br />
Ob Essen, Kultur oder Musik – wenn die Tage länger und die<br />
Nächte wärmer werden, macht alles gleich viel mehr Spaß:<br />
besonders mit Berlin als Kulisse. Von Open-Air-Veranstaltungen<br />
über Musicals bis hin zu Konzerten – wir haben die Crème de la<br />
Crème der Kultur-Highlights für Sie herausgepickt.<br />
AUTORIN Miriam Bektasi<br />
BOTANISCHE NACHT<br />
CALL IT MAGIC<br />
KATY PERRY<br />
WITNESS TOUR<br />
SWISH SWISH<br />
Das lange Warten hat ein Ende: Superstar<br />
Katy Perry steht nach einer dreijährigen Pause<br />
endlich wieder in Deutschland auf der Bühne.<br />
Neben Köln gibt das All-American-Girl die<br />
finale Deutschland-Show ihrer Witness-Tour in<br />
der Mercedes-Benz Arena in Berlin. Wer<br />
bereits Bilder der einmaligen Show gesehen<br />
hat, der dürfte schon eine leise Vorahnung<br />
davon haben, dass Katy Perry ihre Pop-Hits<br />
wie „I kissed a girl“, „Hot n Cold“ oder „Roar“<br />
auf der Bühne wie eine riesige, bunte Party<br />
feiert. Überdimensionale Flamingos, gigantische<br />
fleischfressende Pflanzen, tanzende<br />
Haie, schwebende Planeten, Glitzerregen und<br />
atemberaubende Lasershows: In spektakulären<br />
Kostümen inszeniert Katy eine fetzige Aliceim-Wunderland-Pop-Oper.<br />
Ein einzigartiges<br />
Konzert, das man sich keinesfalls entgehen<br />
lassen sollte.<br />
Ort: Mercedes-Benz Arena<br />
Termin: 6.6.2018<br />
Tickets ab 59 Euro an allen bekannten<br />
Vorverkaufsstellen sowie im Internet<br />
unter www.eventim.de<br />
Auf eine traumhafte Sommernacht darf<br />
man sich einmal jährlich zur Botanischen<br />
Nacht freuen. Während die urbane Welt in<br />
rasendem Tempo im Herzen Berlins vibriert,<br />
bleibt der Botanische Garten eine träumerische<br />
Insel der Ruhe. Märchenhafte Inszenierungen,<br />
herausragende Naturwelten,<br />
beeindruckende Lichtinstallationen und<br />
kilometerlang illuminierte Wege lassen das<br />
idyllisch-grüne Juwel mitten in Berlin zu<br />
einem magischen Ort avancieren. Zu<br />
seinem zehnten Jubiläum wird der Botanische<br />
Garten auch dieses Jahr wieder zu<br />
einem Mikrokosmos aus zahlreichen<br />
Künstlern und Attraktionen, die in ihrer<br />
Summe ein einzigartiges Erlebnis aus Licht<br />
und Klang ergeben. Unter dem Sternenhimmel<br />
Musik und Kultur genießen –<br />
romantischer geht es nicht.<br />
Ort: Botanischer Garten Berlin<br />
Termin: 21.7.2018<br />
Tickets ab 37 Euro<br />
Vorverkauf an den Gartenkassen<br />
sowie online unter www.reservix.de<br />
Fotos: Eberhard Kloeppel, Rony Alwin, Leutgeb Entertainment Group<br />
ANDREA BOCELLI<br />
EIN GANZER ABEND GÄNSEHAUT<br />
„Wenn Gott singen könnte, klänge er wohl so wie Andrea Bocelli“,<br />
sagte einst Céline Dion über ihn. Mit „Time to say goodbye“ wurde er<br />
vor mehr als 20 Jahren schlagartig berühmt. Nach ebenso langer<br />
Pause meldet sich der italienische Weltklassetenor mit der unverkennbaren<br />
Stimme mit einer Tournee zurück nach Deutschland.<br />
Zusammen mit einem fulminanten Symphonieorchester und einem<br />
Chor der Extraklasse ist Andrea Bocelli diesen Sommer auf der<br />
Berliner Waldbühne zu sehen. Bocelli, der seit seinem zwölften<br />
Lebensjahr erblindet ist, schrieb mit Songs wie „Vivo per lei“ oder<br />
„The Prayer“ internationale Musikgeschichte und verkaufte mehr als<br />
80 Millionen Alben. Es wird das Sommerkonzert des Jahres, wenn der<br />
weltberühmte Klassiksänger im einzigartigen Ambiente auf einer der<br />
schönsten Freilichtbühnen Europas seine Zuhörer mit seiner unverwechselbaren<br />
Stimme verzaubern wird.<br />
Ort: Waldbühne Berlin<br />
Termin: 24.8.2018<br />
Tickets ab 59 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
sowie online unter www.eventim.de<br />
108 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 109
BERLIN LIFE<br />
FLYING ILLUSION<br />
WENN MAGIE AUF STRASSENTANZ<br />
TRIFFT<br />
Wenn die Berliner Breakdance-Weltmeister<br />
Flying Steps auf der Bühne stehen, fragt man<br />
sich unweigerlich, ob es sich um eine optische<br />
Täuschung handelt oder ob die Tänzer<br />
tatsächlich fliegen. Bei ihrer Bühnenshow<br />
„Flying Illusion“ trifft atemberaubender<br />
Breakdance auf beeindruckende Illusionen<br />
und spektakuläre Power-Moves auf fantastische<br />
Inszenierungen. Dabei werden zu<br />
modernen Sounds, in einem comicstriphaften<br />
Setting einer futuristischen Stadt, die<br />
Grenzen tänzerischen Könnens auf magische<br />
Weise aufgehoben. Auf der Bühne<br />
entfacht ein spannendes Battle zwischen<br />
den verfeindeten Mächten „Flying Heroes“<br />
und „Dark Illusions“ – Gut gegen Böse, das<br />
Licht der Liebe gegen die ewige Finsternis.<br />
Ein akrobatischer Wirbelsturm.<br />
Ort: Theater am Potsdamer Platz<br />
Spielzeit: 17.5.–10.6.2018<br />
Tickets ab 21 Euro im Internet unter<br />
www.eventim.de, www.ticketmaster.de oder<br />
telefonisch unter 030 479 974 77 sowie<br />
01806 57 00 99 und an allen bekannten<br />
Vorverkaufsstellen<br />
ADAM’S PASSION<br />
DAS VERLORENE PARADIES<br />
BERLIN LIFE<br />
Die Inszenierung beginnt in völliger Dunkelheit, Geigenklänge schweben<br />
durch den Saal, ein plötzlicher Xylophon-Schlag lässt zusammenzucken.<br />
Auf einer tiefblau leuchtenden Leinwand bewegt sich ein Lichtstrahl<br />
– Sinnbilder für Raum und Zeit. Von einem Gipfeltreffen der<br />
Genies war die Rede, als das Gemeinschaftswerk des weltbekannten<br />
Komponisten Arvo Pärt und des Theatermagikers Robert Wilson in<br />
Tallinn vor zwei Jahren Weltpremiere feierte. Nun kommt das viel beachtete<br />
Musiktheater „Adam’s Passion“ an den Gendarmenmarkt. Das<br />
Stück basiert auf den wichtigsten Werken von Arvo Pärt: den zwei<br />
Chorwerken „Adam’s Lament“ und „Miserere“, dem Doppelkonzert für<br />
zwei Violinen „Tabula Rasa“ sowie dem Orchesterwerk „Sequentia“,<br />
das Robert Wilson gewidmet ist.<br />
Ausgangspunkt der Bühnenproduktion ist Adams Vertreibung aus dem<br />
Garten Eden, die in großartiger szenischer Bebilderung die Geschichte<br />
von Schöpfung, Zerstörung und der Suche nach der Liebe Gottes<br />
erzählt. Minimalistisch und gleichzeitig grandios inszeniert.<br />
Ort: Konzerthaus Berlin<br />
Spielzeit: 27.–29.3.2018<br />
Tickets ab 49 Euro an allen bekannten<br />
Vorverkaufsstellen sowie im Internet<br />
unter www.eventim.de<br />
FALCO – DAS MUSICAL<br />
ROCK ME BERLIN!<br />
„Muss ich denn sterben, um zu leben?“ Zahlreiche Mythen ranken sich<br />
um den Song „Out of the Dark“ des österreichischen Popstars Falco,<br />
der bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Pünktlich zum 20.<br />
Todestag des herausragenden Musikers und Komponisten kommt<br />
„Falco – das Musical“ nun auch nach Berlin. In einer bewegenden Live-<br />
Show bringt Produzent Oliver Forster das rasante Leben des Johann<br />
Hölzel alias Falco auf die Bühne: Vom Aufstieg des mozartgleichen<br />
Wunderkinds über den Erfolg als Deutschrap-Erfinder mit „Der<br />
Kommissar“ bis hin zum Welthit „Rock me Amadeus“. Zum verwechseln<br />
ähnliche Stimme, gegelte Haare und weltmännischer Habitus –<br />
Musicaldarsteller Alexander Kerbst in der Hauptrolle verkörpert die<br />
schillernde Kunstfigur Falco wie kein anderer. Bildgewaltig gewährt die<br />
Musical-Inszenierung durch kunstvolle Projektionen und Original-<br />
Videosequenzen einen tiefen Einblick in die Welt des exzentrischen<br />
Entertainers, der durch viele Höhen und Tiefen ging, bis hin zur Selbstzerstörung.<br />
Ort: Theater am Potsdamer Platz<br />
Spielzeit: 11.–15.4.2018<br />
Tickets ab 40 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie<br />
im Internet unter www.eventim.de und www.semmel.de<br />
Fotos: Philip Schuster RedBullContentPool, Dominik Gruss, Kristian Kruuser/Kaupo Kikkas, Matthias Meier<br />
PYRONALE<br />
WENN DER HIMMEL IN ALLEN<br />
FARBEN ÜBER BERLIN BRENNT<br />
Das einmalige Leucht- und Farbspektakel<br />
der Pyronale zeigt sich den Zuschauern auch<br />
diesen Sommer wieder von seiner besonderen<br />
Seite, wenn die Pyro-Profis mit spektakulären<br />
Feuerwerken gewaltige Glitzerregen<br />
und bunte Fontänen ins Firmament malen.<br />
Auch dieses Jahr treten beim imposanten<br />
Feuerwerks-Event wieder internationale<br />
Teams im Duell miteinander an, um den<br />
Nachthimmel über dem Maifeld am Olympiastadion<br />
zu verzaubern. Eigens für diesen<br />
Abend werden musiksynchrone und effektvoll<br />
abgestimmte Feuerwerke kunstvoll<br />
inszeniert und sorgen bei den Besuchern für<br />
Begeisterung und Jubel. Wenn die Streicher<br />
zu klassischer Musik von Tschaikowsky,<br />
Strauss oder Brahms losschmettern und sich<br />
der abendliche Himmel über der Stadt in ein<br />
loderndes, frohes Farbenmeer verwandelt,<br />
möchte man auf jeden Fall dabei sein.<br />
Ort: Maifeld am Olympiastadion<br />
Spielzeit: 31.8.–1.9.2018<br />
Tickets ab 25 Euro an allen<br />
bekannten Vorverkaufsstellen sowie<br />
unter ticketmaster.de<br />
110 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
110 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 111
ADVERTORIAL<br />
ADVERTORIAL<br />
EINER UNSERER STAR-KURATOREN:<br />
JAN LISIECKI<br />
Über Klassik Radio<br />
Wussten Sie<br />
eigentlich, dass ...?<br />
... ÜBER 4,2 MIO. MENSCHEN<br />
ALLEIN IN DEUTSCHLAND<br />
KLASSIK RADIO HÖREN?<br />
... DAS DURCHSCHNITTSALTER IN DER<br />
REDAKTION VON KLASSIK RADIO BEI<br />
GERADE MAL 37 JAHREN LIEGT?<br />
Über Klassik Radio Select<br />
Anzahl Sender:<br />
Preis:<br />
über 100 zum Start, soll<br />
weiter ausgebaut werden<br />
5,99 € / Monat<br />
Start: Dezember 2017<br />
Kostenlose Testphase:<br />
Kündigungsfrist:<br />
Sprache:<br />
Übertragungsqualität:<br />
Empfang über:<br />
Markenbotschafter und<br />
Chefkurator:<br />
Auswahl weitere Kuratoren:<br />
Infos unter:<br />
30 Tage<br />
monatlich<br />
deutsch/englisch<br />
HD (320 kBit/s)<br />
App, Webplayer, Sonos<br />
Rolando Villazón<br />
James Newton Howard,<br />
Jan Lisiecki, Nic Raine,<br />
Martin Stadtfeld<br />
select.klassikradio.de<br />
Über Klassik Radio<br />
Klassik Radio ist Deutschlands meistverbreitetes Privatradio<br />
und einer der erfolgreichsten Klassik-Sender weltweit. Mit einem<br />
einzigartigen Mix aus Klassik-Hits, Filmmusik und Lounge<br />
erreicht Klassik Radio über 4 Millionen Hörer allein in Deutschland.<br />
2016 konnte Klassik Radio seine Reichweite um 50 % steigern.<br />
Klassik Radio ist Vorreiter in der Digitalisierung von Radio<br />
und von Beginn an einer der wichtigsten Partner der bundesweiten<br />
DAB+ Verbreitung. Die Klassik Radio AG ist die einzige<br />
börsennotierte Radiogesellschaft in Deutschland. Die Aktie<br />
wird im Regulierten Markt (General Standard) in Frankfurt unter<br />
der ISIN DE0007857476 und dem WKZ KA8 gehandelt.<br />
www.klassikradio.de<br />
DIE LIEBLINGSSTÜCKE DES AUSNAHME-<br />
PIANISTEN Jan Lisiecki über seinen Sender:<br />
„This music has taken me on journeys,<br />
accompanied me on them, and<br />
speaks to my ear, soul, and heart.“ Der<br />
erst 22 Jahre alte Jan Lisiecki gilt bereits<br />
als einer der großen Pianisten unserer<br />
Zeit und erntet große Anerkennung für<br />
seine außergewöhnliche künstlerische<br />
Reife, seinen unverwechselbaren Klang<br />
und seine poetische Empfindsamkeit. Die<br />
New York Times nannte ihn „einen Pianisten,<br />
der jeder Note Bedeutung verleiht“.<br />
Lisieckis einfühlsame Interpretationen,<br />
seine brillante Technik und sein natürlicher<br />
Bezug zu Kunst verleihen ihm eine<br />
musikalische Stimme, die seinem Alter<br />
weit voraus ist. Die Entwicklung des jungen<br />
Pianisten wurde begleitet von vielen<br />
weltweit führenden Orchestern. Im August<br />
2017 wurde Lisiecki mit dem ECHO<br />
Klassik ausgezeichnet.<br />
... KLASSIK RADIO DER ERFOLGREICHSTE<br />
KLASSIK-SENDER IM DEUTSCH-<br />
SPRACHIGEN RAUM IST?<br />
... STAR-TROMPETER TILL BRÖNNER<br />
SEIT JAHREN EINE EIGENE SENDUNG<br />
BEI KLASSIK RADIO MODERIERT?<br />
... DIE SENDERSTIMME DIE SYNCHRON-<br />
STIMME VON JULIA ROBERTS IST?<br />
... DER HAUPTSITZ VON KLASSIK RADIO<br />
IN AUGSBURG IST, DAS SENDEZENTRUM<br />
ABER IN HAMBURG?<br />
Kontakt<br />
Klassik Radio AG<br />
Imhofstraße 12<br />
86159 Augsburg<br />
Tel.: +49 (0) 821 5070-0<br />
Fotos: Holger Hage, Howard Mark – Hanauer Presse<br />
Der neue Streaming-Dienst „Klassik Radio Select“ verbindet die<br />
Vorteile des digitalen Radios mit kuratierten Sendern und bietet<br />
damit ein innovatives Konzept für Fans von Klassik, Oper, Filmmusik,<br />
Jazz und Lounge. Die werbefreie Variante kostet 5,99 Euro<br />
pro Monat und liefert auch das Klassik Radio-Live-Programm<br />
erstmals ohne Werbung. Einzigartiges Feature ist der innovative<br />
MyNews Service, der auf Knopfdruck Content wie Nachrichten,<br />
Wetter, Börsennews, Kulturtipps und vieles mehr an- oder abwählbar<br />
macht. Daneben wird es weiterhin ein kostenfreies Angebot<br />
geben, bei dem zehn ausgewählte Sender sowie das Live-Programm<br />
mit Werbeunterbrechungen zur Verfügung stehen. Mit<br />
seinem neuen Dienst unterstreicht Klassik Radio seine starke<br />
Fokussierung auf das Digitalgeschäft und positioniert sich erneut<br />
als innovatives Medienunternehmen.<br />
CONTENT / MUSIKKATALOG<br />
Bei Klassik Radio Select bekommt der Hörer nur das Beste aus<br />
Klassik, Filmmusik, Jazz & Lounge – kuratiert von den Klassik-Stars,<br />
wie z. B. Rolando Villazón, James Newton Howard, Jan Lisiecki, Nic<br />
Raine, Martin Stadtfeld und vielen mehr. Im Repertoire befinden<br />
sich Einspielungen renommierter Orchester, aber auch herausragender<br />
Solisten. Von „Klassik zum Träumen“ über „Klassik für<br />
den Winterabend“ bis hin zu „Entspannt arbeiten“ findet sich<br />
der Hörer in einer musikalischen Wohlfühloase für seinen Alltag<br />
wieder. „Unsere Herangehensweise an die Zusammenstellung der<br />
Musikprogramme in der App ist sicherlich einzigartig. Im Vergleich<br />
zum Wettbewerb, wo dies ein Algorithmus übernimmt, kuratieren<br />
bei uns Experten und Stars aus der Szene die Sender“, sagt Ulrich<br />
Kubak, Gründer und Vorstand der Klassik Radio AG.<br />
EINER UNSERER STAR-KURATOREN:<br />
JAMES NEWTON HOWARD<br />
DIE LIEBLINGSSTÜCKE AUS HOLLYWOOD James Newton Howard<br />
über seinen Sender: „I have written the music for more than 130 movies.<br />
Such as ‚Pretty Woman‘, ‚The Sixth Sense‘, ‚King Kong‘, ‚The<br />
Dark Knight‘, ‚Blood Diamond‘, ‚The Hunger Games‘, ‚Fantastic<br />
Beasts and where to find them‘ etc. There are a lot of great movies<br />
out there and a lot of great film music, there is so much to listen to.<br />
Let me take you by the hand, I will show you the best film music from<br />
all around the world. Greetings from Santa Monica, California – very<br />
truly yours, James Newton Howard.“<br />
112 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 113
VORSCHAU<br />
THEMENVORSCHAU<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteurin<br />
Evelyn Huhle<br />
Art Directorin<br />
Evelyn Huhle<br />
Redaktion<br />
Andrea Abrell,<br />
Anuschka Guyenz,<br />
Evelyn Huhle,<br />
Friederike Hintze,<br />
Friederike Ostermeyer,<br />
Gerhard Conzelmann,<br />
Julia Siepmann,<br />
Magda Zieba,<br />
Miriam Bektasi,<br />
Nikolas Feireiss<br />
114 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />
Grafik<br />
Julia Felicitas Kuhl<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Petra Fuchs,<br />
Heidi Hannemann<br />
Herausgeber<br />
Evelyn Huhle<br />
Bodo Huhle<br />
Onlineredaktion/<br />
Social Media<br />
Miriam Bektasi<br />
Verlag<br />
Geschäftsführung<br />
Evelyn Huhle<br />
Oktober 2018<br />
BRUSTKREBS<br />
Meine Krebserfahrung<br />
SERIE TEIL 3: SEXUALENERGIE UND<br />
IHRE BEDEUTUNG<br />
Steuerung der Sexualenergie<br />
DIE WICHTIGSTEN MODETRENDS:<br />
Herbst/Winter 2018/19 mit<br />
den Trendfarben der Saison<br />
WARM DURCH DIE KALTE JAHRESZEIT<br />
Jacken & Mäntel Trends 2018/19<br />
MUST-HAVES:<br />
Taschen & Schuhe der neuen Saison<br />
RELAXEN & ENTSPANNEN IN BERLIN:<br />
Thermen & Saunen zum Wohlfühlen<br />
DIE PHILOSOPHIE DER SCHÖNHEIT<br />
Publisher<br />
Evelyn + Bodo Huhle<br />
Anzeigenberatung<br />
Thomas Finke, Karen Raffael,<br />
Josy Schwab<br />
Vertrieb<br />
Ulf Blumenthal BPV Medienvertrieb<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Römerstr. 90, 79618 Rheinfelden<br />
www.bpv-medien.de<br />
U.Blumenthal@bpv-medien.de<br />
<strong>Berlinerin</strong> ist eine Publikation der<br />
huhle media GmbH<br />
Zimmerstr. 55, 10117 Berlin<br />
www.huhle-media.de<br />
Einzelverkaufspreis: 4,50 Euro<br />
<strong>Berlinerin</strong> im Abo:<br />
(6 Ausgaben) für 27 Euro<br />
versandkostenfrei<br />
ABO-Service<br />
Tel.: 030 814592300<br />
Bestellen Sie 6 Ausgaben für<br />
insgesamt 27 Euro gerne unter<br />
berlinerin@huhle-mediagroup.de<br />
Druck und Lieferadresse<br />
für Beiwerke:<br />
NEEF + STUMME<br />
Premium Printing<br />
Schillerstr. 2, 29378 Wittingen<br />
Illustration: Created by Starline – Freepik.com<br />
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