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Berlinerin Heft 4

Frühjahr 2018

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AUSGABE 4 2018 // 4,50€<br />

GLÜCK<br />

IST ESSBAR!<br />

WIE ERNÄHRUNG<br />

UNSER GEHIRN<br />

BEEINFLUSST<br />

FASHION • BEAUTY • SHOPPING • LIFESTYLE<br />

04/2018 4,50 €<br />

KUNST<br />

IN BERLIN<br />

DREI UNTERSCHIEDLICHE<br />

KÜNSTLER ZEIGEN PROFIL<br />

DAS TRÄGT<br />

BERLIN<br />

HEISSE TRENDS FÜR<br />

EINE COOLE METROPOLE<br />

STADT<br />

DER STERNE<br />

SEXUAL-<br />

ENERGIE<br />

& GESUNDHEIT<br />

TEIL 2 DER GROSSEN SERIE<br />

Inside<br />

Berlin<br />

Regional, saisonal &<br />

klassisch – drei Läden<br />

setzen auf Bewährtes<br />

UNKONVENTIONELL,<br />

BODENSTÄNDIG &<br />

TRADITIONELL<br />

DIE BERLINER STERNEKÖCHE LEUCHTEN UNTERSCHIEDLICH


EDITORIAL // No 4 2018<br />

Herzlich<br />

Willkommen!<br />

Im März beginnt endlich der Frühling. Die ersten Anzeichen sind nicht<br />

zu übersehen. Sehr bald schon werden die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf<br />

erwachen. Zeit, sich ins Grüne (ab S. 42) zu begeben. Im Frühling<br />

heißt es auch wieder „Wintersachen raus – Sommersachen rein“. Wer<br />

Lust auf Neues hat, schaut sich (ab S. 6) die Modetrends Frühjahr/Sommer<br />

2018 an und läßt sich inspirieren.<br />

Für Kunstbegeisterte haben wir drei unterschiedliche Künstler<br />

(ab S. 100) aus Berlin entdeckt. Ein herzliches Dankeschön geht an<br />

Nadine Schemmann, die unser <strong>Berlinerin</strong> Cover so wunderschön<br />

gestaltet hat. Wir wünschen ihr weiterhin viel Freude und Erfolg für ihr<br />

künstlerisches Schaffen. Berlin ist die Stadt der Sterneköche. Was einen<br />

Sternekoch ausmacht, haben wir von drei Künstlern (ab S. 80) des<br />

Kochens erfahren.<br />

Titelbild: Nadine Schemmann; Illustration: Created by Freepik<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

mit der neuen Ausgabe und einen<br />

wunderschönen Sommer.<br />

Ihre Verlegerin & Chefredakteurin<br />

EVELYN HUHLE<br />

P. S.: Lust auf noch mehr <strong>Berlinerin</strong>?<br />

Wir freuen uns über jede Freundin auf facebook.com/berlinerin.online<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 3


INHALT // No 4 2018<br />

46 Ayurveda<br />

Mehr als Stirngüsse und Massagen<br />

50 Die etwas andere Art von Luxus<br />

Reisen auf hoher See<br />

56 <strong>Berlinerin</strong>s Geschenkideen<br />

34<br />

6<br />

I LOVE IT<br />

6 Das trägt Berlin Heiße Trends für<br />

eine coole Metropole<br />

9 Pailletten, Metallics und Co.<br />

Glanzvoll durch den Sommer<br />

10 Power-Frauen Karriere im Anzug<br />

12 Unwiderstehlich<br />

Die neuen Sommerkleider<br />

13 Feminin und rockig<br />

Rüschen werden erwachsen<br />

14 Knalleffekt Die neuen Trendfarben<br />

58 Kolumne<br />

60 Ab auf die Matte Fit, gelenkig und<br />

achtsam – Wie man Yoga und Pilates<br />

für sich nutzen kann<br />

64 Glück ist essbar! Wie Ernährung<br />

unser Gehirn beeinflusst<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

68 Sexualenergie & Gesundheit<br />

Teil 2 der großen Serie<br />

72 Botschafterin der Mode<br />

Waridi Schrobsdorff Pabst unterstützt<br />

mit ihrer Organisation Modedesigner<br />

ihrer Heimat<br />

93<br />

89<br />

36<br />

72<br />

17<br />

9<br />

22<br />

100<br />

16 Comeback eines Klassikers<br />

Blazer in vielen Styles<br />

17 Zarte Versuchung<br />

Transparenz in der Mode<br />

18 Menocore<br />

Warum jetzt alle Wechseljahre-Chic tragen<br />

20 Grüße vom Strand Bunte Bademode<br />

2018: Farben, Muster und Schnitte<br />

für den Strand<br />

22 Treue Begleiterinnen!<br />

Die neuen It-Bags der Saison<br />

24 Schuuuuuuh-bidu! Die Schuhtrends<br />

für den Frühling und Sommer bringen<br />

uns zum Singen!<br />

26 Bio-Beauty Sheabutter statt Silikone – die<br />

Naturkosmetik erobert Badezimmerschränke<br />

und das ökologische Bewusstsein<br />

28 Sommerdüfte 2018<br />

So riecht der Sommer<br />

30 Sunset Palette Diesen Sommer tragen<br />

wir das ganze Spektrum des Sonnenuntergangs<br />

auf unserer Haut<br />

32 Glattmacher Was kann Hyaluronsäure<br />

wirklich? Wir haben einen Berliner<br />

Experten gefragt<br />

34 Gut gerahmt Brillen aus Berlin sind<br />

international gefragt. Sie sind so eigenwillig<br />

wie die Stadt<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

36 Mein neues Hobby Golfen, Segeln,<br />

Beach-Polo – die spannende Sport-Landschaft<br />

in und um Berlin<br />

42 Es grünt so grün … Es lohnt sich, Berlin<br />

als Gartenstadt zu entdecken<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

76 Frühstück ist fertig! New Yorker Eggs<br />

oder Paleo Müsli – in Berlin findet jeder<br />

seinen Platz am Frühstückstisch<br />

78 Leidenschaft für die Küche Siziliens<br />

Das Focaccino – La Sicilia in Bocca<br />

macht Appetit auf Sommer<br />

80 Stadt der Sterne<br />

Unkonventionell, bodenständig oder<br />

traditionell – die Berliner Sterneköche<br />

leuchten unterschiedlich<br />

84 Inside Berlin Regional, saisonal und<br />

traditionell – diese drei Berliner Läden<br />

setzen auf Altbewährtes<br />

88 Cheers! Ob mit Riesling, St. Laurent oder<br />

Barbaresco: In diesen Weinlokalen lässt<br />

es sich gemütlich anstoßen<br />

BERLIN LIFE<br />

93 Berliner Jungdesigner<br />

Vom Universal-Kleidungsstück bis zum<br />

geschäftstüchtigen Avantgardisten:<br />

die Label William Fan, Thone Negrón<br />

und das Cape Mädchen<br />

100 Kunst in Berlin Wir stellen drei Künstler<br />

vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.<br />

Dabei ist ihnen aber vor allem eins<br />

gemeinsam: Sie zeigen Profil.<br />

108 Sommer in Berlin – Kultur-Highlights<br />

Die Top-Events im Frühling/Sommer<br />

STANDARDS<br />

3 Editorial<br />

4–5 Inhaltsverzeichnis<br />

90 Bezugsquellen<br />

114 Impressum/Themenvorschau<br />

24<br />

76<br />

4 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 5


I LOVE IT<br />

Das trägt<br />

Berlin<br />

XOTIK<br />

VON STEINROHNER<br />

MUST-HAVE IN BERLIN:<br />

SNEAKERS.<br />

VON CLOSED<br />

I LOVE IT<br />

Was ist modisch in der Hauptstadt los?<br />

Wir sprachen mit Sikoti Mbaitjongue,<br />

Mode-Einkäuferin der Galeries Lafayette.<br />

Sie bestimmt entscheidend mit, welche<br />

Trends die <strong>Berlinerin</strong> in der kommenden<br />

Saison tragen wird – und weiß genau,<br />

welche Designer gerade angesagt sind.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

WELCHE TRENDS DER AKTUELLEN MODE FÜR FRÜHJAHR/<br />

SOMMER 2018 HALTEN SIE FÜR BESONDERS WICHTIG? Ich<br />

denke, dass aktuelle Trends wie Oversize, Athleisure oder auch das<br />

Thema Streifen weiterhin trendig bleiben werden. Hinzu werden<br />

noch andere Trends mit Fransen oder Pailletten/Glitzer kommen.<br />

Auch werden immer mehr Jeansfarbe und -stoffe nachgefragt, wie<br />

etwa Jeanshemd oder Rock. Der größte Trend, der sich derzeit allerdings<br />

abzeichnet, ist Fake Fur – selbst Labels wie Gucci verarbeiten<br />

ab 2018 nur noch Kunstpelz.<br />

WELCHER DESIGNER HAT IN DIESER SAISON DEN MEISTEN<br />

EINFLUSS? Den größten Einfluss dieses Jahr hat wohl Balenciaga,<br />

die Marke legte den Fokus auf neue Proportionen und den Twist<br />

auf Classics, was das Ganze sehr interessant macht. Aber auch<br />

Gucci hat immer noch einen sehr großen Einfluss, den sie stetig<br />

ausbauen, u.a. mit 70er-Jahre -Styles, Lurex, Metallic, Bienen und<br />

Katzen-Prints.<br />

AUF WELCHE NEWCOMER IN DER MODE SOLLTEN FASHI-<br />

ONISTAS ACHTEN? Marken wie Coach, Ganni, Maryam Nassir<br />

Zadeh oder Alexa Chung sind gerade sehr im Kommen.<br />

WAS GEHÖRT IM F/S 2018 ZU DEN IT-PIECES? Zu den It-Pieces<br />

gehören wohl immer noch Oversize-Parkas, Regenjacken oder auch<br />

Pullover. Dazu werden lange Kleider oder Tuniken kommen. Beachtenswert<br />

ist auch, dass sich die Hosenform immer weiter von der<br />

Skinny-fit-Form entfernt und weite Hosen im Boyfriend-Schnitt oder<br />

Schlaghosen angesagt sind.<br />

WELCHE FARBEN SIND IM SOMMER BESONDERS ANGE-<br />

SAGT? Im Sommer werden viele freundliche Farben angesagt sein,<br />

Töne wie Grün, Gelb oder Rosa. Aber auch tropische Prints und knallige<br />

Farben werden ein Thema sein.<br />

AUF WELCHE ACCESSOIRES SOLLTE MAN DAS AUGENMERK<br />

RICHTEN, UM DEN EIGENEN OUTFITS EINEN MODISCHEN<br />

TWIST ZU VERLEIHEN? Toll, um sein Outfit aufzupeppen, sind<br />

immer Taschen. Im Frühjahr/Sommer werden besonders runde Taschen,<br />

wie die Circle-Tasche von Diane von Fürstenberg, ein tolles Accessoire<br />

abgeben. Die It-Bag ist derzeit noch immer die Bauchtasche, wie sie es<br />

zum Beispiel von Gucci gibt. Aber auch große Ohrringe oder Ketten<br />

sowie Statement-Sonnenbrillen sind tolle Accessoires für den Sommer.<br />

WAS IST DEFINITIV OUT IN DIESER SAISON? Weiße Lederstiefel<br />

sollten beispielsweise in keinem Kleiderschrank mehr zu finden sein.<br />

WAS ZEICHNET DEN TYPISCHEN STIL DER MODEBEWUS-<br />

STEN BERLINERIN AUS? Die modebewusste <strong>Berlinerin</strong> trägt<br />

die neuesten Trends, die sie unter anderem bei Berliner Labels findet.<br />

Außerdem trägt die <strong>Berlinerin</strong> nach meinem Geschmack sehr wenig<br />

Farbe, kombiniert dafür aber mehrere Stile miteinander (Sneakers bzw.<br />

Plateau-Schuhe mit Sakko).<br />

WIE WÜRDEN SIE DIE TYPISCHE FASHIONISTA DER HAUPT-<br />

STADT BESCHREIBEN? Gute Beispiele dafür sind für mich Veronika<br />

Heilbrunner oder Masha Sedwick. Sie beide tragen eine coole Mischung<br />

aus chic und sportlich. Durch Accessoires oder auch einfach durch die<br />

farblichen Kombinationen ziehen ihre Outfits immer alle Blicke auf sich,<br />

so wie es meiner Ansicht nach bei einer Fashionista sein sollte.<br />

GIBT ES ETWAS, DAS SIE SICH IN PUNCTO MODE VON DEN<br />

BERLINER FRAUEN WÜNSCHEN WÜRDEN? Frau könnte hier,<br />

wie ich finde, mehr Farbe tragen und sich allgemein ein wenig femininer<br />

kleiden. Dazu gehören für mich Schuhe mit ein wenig Absatz,<br />

Kleider oder vielleicht auch mal ein two-in-one Piece, also z. B. ein<br />

Body, den man sowohl als normales Oberteil tragen kann oder auch<br />

als sexy Unterziehhemd.<br />

Illustration: Anna Kniazeva © 123RF.com<br />

NEWCOMER: GANNI<br />

GEHÖRT ZU DEN<br />

HEISSESTEN LABELS<br />

DES SOMMERS<br />

RUNDE SACHE:<br />

SCHULTERTASCHE<br />

VON ESCADA<br />

HOLY GHOST PRÄSENTIERT<br />

ZWEI TRENDS IN EINEM:<br />

STREIFEN UND ZARTES<br />

ROSA.<br />

BALENCIAGA IST<br />

EIN ECHTER<br />

INFLUENCER UNTER<br />

DEN LUXUS-LABELS<br />

6 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

6 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 7


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

Glanzvoll: das Kleid<br />

mit Spaghettiträgern<br />

und Plissee-Rockteil.<br />

Von Christian Siriano,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Kurvenstar: Der enge Rock<br />

aus Metallic-Stoff hat vorn eine<br />

Knopfleiste. Von Ralph & Russo,<br />

Preis auf Anfrage<br />

BOYFRIEND-STYLE.<br />

VON MICHAEL SONTAG<br />

TOP-TREND ATHLEISURE.<br />

VON DAWID TOMASZEWSKI<br />

Hot Couture!<br />

Bodenlange<br />

Abendrobe in<br />

glänzendem<br />

Mitternachtsblau.<br />

Von Maison Rabih<br />

Kayrouz,<br />

Preis auf Anfrage<br />

SPORTLICHES<br />

VON ATELIER ABOUT<br />

Zart bestickt: Das Top mit<br />

Kristallen passt perfekt zum<br />

schwingenden Rock.<br />

Von Elisabetta Franchi,<br />

Preis auf Anfrage<br />

DAILY<br />

Luxus-Mix aus Pailletten,<br />

Chiffon und aufwendigen<br />

Blüten. Von Christopher Kane,<br />

Preis auf Anfrage<br />

GLAMOUR<br />

KULTSTOFF DENIM.<br />

VON COMMA<br />

GLITZER FÜR SANDALEN.<br />

VON CLOSED<br />

STREIFEN BLEIBEN ANGESAGT.<br />

VON DOROTHEE SCHUMACHER<br />

Pailletten, Kristalle und schimmernde Stoffe bleiben<br />

nicht länger dem Abend vorbehalten.<br />

Jetzt dürfen Fashionistas auch am Tag modisch glänzen!<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

8 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 9


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

Schön<br />

anzüglich<br />

Leger: Anzug mit<br />

schmaler Hose.<br />

Von Luisa Cerano,<br />

um 630 €<br />

Kontrastprogramm:<br />

zarte Farbe und<br />

strenger Schnitt.<br />

Von Cinque,<br />

um 400 €<br />

Blickfang:<br />

die Knöpfe am<br />

Hosenbein.<br />

Von Patrizia Pepe,<br />

um 800 €<br />

So edel kann Power sein. Die aktuellen Hosenanzüge<br />

zeigen, dass feminine Raffinesse jetzt Karriere macht.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

Karo ist<br />

Trumpf: schmal<br />

geschnittener<br />

Anzug.<br />

Von Marc Cain,<br />

um 650 €<br />

New Classic:<br />

Anzug im<br />

Herrenstil.<br />

Von Closed,<br />

um 500 €<br />

Styling-Tipp: Weste über<br />

einem Anzug. Von Roberto<br />

Cavalli, Preise auf Anfrage<br />

Styling<br />

„Klassische Formen<br />

und feine Details: Diese<br />

Accessoires passen zum<br />

Business-Look.<br />

„<br />

Edel-Weiß:<br />

Anzug mit weiter<br />

Hose. Von Maison<br />

Rabih Kayrouz,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Feminin: der Anzug in zartem<br />

Rosa und mit kurzer Jacke.<br />

Von Escada, um 1200 €<br />

Styling<br />

„Perfekt zu Anzügen in<br />

hellen Tönen sind<br />

Accessoires in einer<br />

ähnlichen Farbwelt.<br />

„<br />

Schön schlicht:<br />

Mules aus Velours.<br />

Von Navyboot,<br />

um 250 €<br />

Bunte Karos<br />

für die Schultertasche.<br />

Von Riani,<br />

um 250 €<br />

Liebe zum<br />

Detail: Halstuch.<br />

Von Codello,<br />

um 80 €<br />

Black & White<br />

für eine klassische<br />

Handtasche.<br />

Von Navyboot,<br />

um 350 €<br />

Handtasche in Schwarz-<br />

Weiß. Von Boss, um 700 €<br />

Stich für Stich im Trend: Sandalette<br />

mit Ziernähten. Von Boss, um 450 €<br />

10 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 11


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

(K)LEIDER<br />

UNWIDER-<br />

STEHLICH<br />

Wir geben zu: Unsere Auswahl<br />

an Sommerkleidern<br />

macht es nicht<br />

leicht – denn da ist<br />

eines schöner als<br />

das andere. Wie gut,<br />

dass die Styles so<br />

verschieden sind. Da<br />

muss man sich gar<br />

nicht für eins entscheiden.<br />

Bella Italia: der italienische<br />

Designer verführt mit schlichter<br />

Eleganz. Von Roberto Cavalli,<br />

Preis auf Anfrage<br />

AUF<br />

GERÜSCHT!<br />

Rüschen haben ihr Girlie-Image<br />

endgültig abgelegt. Sie zeigen sich<br />

jetzt rockig und als echte Hingucker.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

Sexy! Zweiteiler<br />

aus Hüftrock<br />

und Off-Shoulder-<br />

Oberteil.<br />

Von Ralph & Russo,<br />

Preis auf Anfrage.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

Typisch für die Kreationen<br />

des französischen Designers<br />

ist die betonte Schulterpartie<br />

der Rüschenbluse.<br />

Von Thierry Mugler, Preis auf<br />

Anfrage<br />

Stil-Blüten:<br />

Sommerkleid in Minilänge.<br />

Von Cinque, um 200 €<br />

Mädchenhaft: das gemusterte<br />

Kleid aus fließendem Stoff.<br />

Von Patrizia Pepe, um 430 €<br />

Extravagant:<br />

die Rüschen<br />

im Snake-Print.<br />

Von Franziska Michael,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Raffiniert: der gerüschte<br />

Abschluss am Dekolleté.<br />

Von Marcel Ostertag, um 700 €<br />

12 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 13


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

KNALL<br />

EFFEKT!<br />

Hat man Töne! In diesem Sommer sind leuchtende<br />

Farben ein echtes Trendthema – und sehen in jeder<br />

Lebenslage gut aus.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

Hoodie in kurzer Form und mit<br />

Logoprint. Von Closed, um 130 €<br />

Farbenfreude auf dem Laufsteg<br />

(l.). Von Versace, Preise auf Anfrage<br />

Pink Power! Blazer in schmaler<br />

Linie. Von Drykorn, um 220 €<br />

Auffallend! Anzug<br />

im Animal-Print und<br />

mit den typischen<br />

Bordüren. Von Versace,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Bunter Mix im Ibiza-Stil.Von<br />

Annie Carlsson, Mantel um 420 €,<br />

Bluse um 370 €, Hose um 350 €<br />

Trench im Trend: Kurzmantel mit<br />

den typischen Details.<br />

Von René Lezard, um 500 €<br />

Accessoires<br />

„Für alle, die den neuen<br />

Colour-Trend mit neutralen Basics wie<br />

Schwarz, Grau , Beige oder Weiß<br />

kombinieren wollen, sind Schuhe,<br />

Gürtel und Taschen in leuchtenden<br />

Tönen ein Must-have diesen<br />

Sommers. „<br />

Schmaler Gürtel<br />

mit schlichter<br />

Schließe. Von<br />

Marc Cain,<br />

um 80 €<br />

Flache Mules mit Schmuckkette.<br />

Von Tosca Blu, um 130 €<br />

Blickfang an der<br />

Schultertasche in<br />

Kastenform ist der<br />

Leder-Charms.Von<br />

Mandarina Duck,<br />

um 150 €<br />

Sandalette mit Plateausohle<br />

und Blockabsatz.<br />

Von Marc Cain, um 200 €<br />

14 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 15


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

Leger: der<br />

einreihige Blazer in<br />

einem tollen Orangeton.<br />

Von Cambio, Preis auf<br />

Anfrage<br />

Klassiker:<br />

der Blazer mit<br />

Nadelstreifen.<br />

Von Dorothee<br />

Schumacher,<br />

Preis auf<br />

Anfrage<br />

Kurz & gut:<br />

Blazer in der<br />

kragenlosen<br />

Variante.<br />

Von Max & Co.,<br />

um 280 €<br />

Mehr<br />

Durchblick, bitte!<br />

Ganz durchsichtig oder zart transparent –<br />

beides ist angesagt. Ein Trend für Modemutige.<br />

AUTORIN Andrea Abrell<br />

Lingerie-Look<br />

der Couture-Klasse.<br />

Von Elisabetta Franchi,<br />

Preis auf Anfrage<br />

KLASSIK<br />

MODERNE<br />

Wickel-Top mit<br />

durchsichtigem Einsatz.<br />

Von Maison Margiela,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Unverkennbar: die<br />

breiten Schultern sind ein<br />

Markenzeichen des Designers.<br />

Von Thierry Mugler,<br />

Preis auf Anfrage.<br />

Strass-Steine bringen das<br />

bodenlange, transparente<br />

Kleid zum Strahlen.<br />

Von Ralph & Russo,<br />

Preis auf Anfrage<br />

Fließende Stoffe und leichte<br />

Transparenz – so wird der<br />

Look alltagstauglich.<br />

Von Marcel Ostertag,<br />

Bluse um 300 €, Hose<br />

um 400 €<br />

Gekonnt kombiniert:<br />

Blazer zur Athletics-Hose.<br />

Von Drykorn, um 260 €<br />

16 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 17


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

Menocore<br />

ENTSPANNT<br />

ist das neue SEXY<br />

Bequeme Leinenhosen, weite Walle-Walle-<br />

Kleider und flache Pantoletten – der RELAXTE<br />

LOOK reifer Frauen à la Diane Keaton oder<br />

Lauren Hutton ist nun Styling-Vorbild hipper<br />

Fashionistas. Der MEGA-TREND NENNT<br />

SICH MENOCORE und steht für die Lust an<br />

bequemer Kleidung. Warum sich jetzt alle im<br />

Best-Ager-Stil kleiden wollen.<br />

KLEID VON CIAO LUCIA,<br />

UM 315 €<br />

BLUSE VON MAISON CLÉO,<br />

UM 150 €<br />

AUTORIN Miriam Bektasi<br />

STRICKJACKE VON<br />

DÔEN, UM 285 €<br />

Sexy Minis und schwindelerregend hohe Pumps haben diese<br />

Saison ausgedient. Die Fashionwelt mag es neuerdings entspannt<br />

und gemütlich. Nach Normcore (dem unauffälligen<br />

Unisex-Modetrend) kommt jetzt Menocore. Modeprofis<br />

schlüpfen nun in Outfits, die vorzugsweise von Frauen jenseits<br />

der 50 getragen werden: Offene Blusen, lässige Sommermäntel und Palazzohosen,<br />

feine Strickjacken oder Rollkragenpullover – möglichst weit,<br />

möglichst bequem und vorzugsweise in Naturtönen wie Ecru, Beige oder<br />

Khaki sollen sie sein. Dazu gibt es John-Lennon-Sonnenbrillen, Basttaschen,<br />

Anglerhüte, Slipper und Scrunchies, die gerüschten Zopfbänder,<br />

wie sie auch Hillary Clinton eine Weile lang trug. Gemeinsames Merkmal<br />

dieser Kleidungsstücke: Sie sind aufregend unaufgeregt, bewusst unmodebewusst<br />

und sie ergeben addiert die perfekte Outfitformel für einen<br />

Look, der elegant wirkt, stilvoll und gleichzeitig unaufgesetzt – und vor<br />

allem: ziemlich frei. Feminismus zum Anziehen sozusagen.<br />

MEHR SEIN ALS SCHEIN<br />

Menocore ist nicht etwa Ausdruck einer lustlosen Haltung gegenüber<br />

der Mode, sondern einer gewissen Müdigkeit gegenüber des rastlosen<br />

Kreislaufs aus Laufsteg-Strohfeuer und fotogenen Streetstyle-Trends.<br />

Denn hinter dem neuen Hang zu schlichten und komfortablen Looks<br />

stecken keine großen Modehäuser, sondern kleine, unabhängige Labels<br />

wie etwa Maison Cléo, Ciao Lucia oder Dôen. Losgetreten wurde der<br />

Trend von Frauen auf der Straße und anschließend etabliert von Instagram-Stars<br />

wie Pernille Teisbaek oder Leandra Medine, Gründerin<br />

des angesagten Modeblogs Man Repeller. Letztere verlieh ihm den<br />

ungewöhnlichen Namen, der sich aus den Begriffen „Menopause“ und<br />

„Hardcore“ zusammensetzt. Was im ersten Moment etwas hart klingt,<br />

ist in Wahrheit eine Liebeserklärung an den Stil älterer Frauen in den<br />

Wechseljahren, wie ihn etwa Diane Keaton in der Romanze „Was das<br />

Herz begehrt“ trägt. Der Trend zelebriert das Alter und ältere Frauen,<br />

die in der Modewelt bisher kaum Beachtung fanden. Er drückt das<br />

Lebensgefühl junger Frauen aus, die einfach nur sich selbst gefallen<br />

wollen und deswegen zu der Generation hinaufschauen, die nicht um<br />

jeden Preis gefallen will. Denn eines will der Wechseljahre-Chic definitiv<br />

nicht: Männer beeindrucken. Mit dem lässig-cleanen Stil fühlt<br />

man sich in erster Linie wohl in seiner Haut. Die Message dahinter: Ich<br />

habe genug Persönlichkeit, um nicht mit Trend-Experimenten oder<br />

modischen Verführungstricks auf mich aufmerksam machen zu müssen.<br />

Ich trage das, was ich will und in dem ich mich wohlfühle. Eine<br />

selbstbewusste Haltung, die um einiges cooler und authentischer ist<br />

als jedes „We should all be Feminists“-T-Shirt.<br />

B<br />

Bilder: Jen Wolf, Hilary Walsh, Chloé Bruhat<br />

SOMMERMANTEL VON<br />

DÔEN, UM 368 €<br />

18 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 19


I LOVE IT<br />

Hippie-Hommage:<br />

Tunika von Watercult,<br />

um 129 €<br />

FARBEN-<br />

RAUSCH<br />

Seeperle: Badeanzug<br />

von Maryan Mehlhorn,<br />

um 249 €<br />

I LOVE IT<br />

Palmen, Blüten und Wellenrauschen:<br />

die Bademode der<br />

Saison sprüht diesen Sommer<br />

Farbe in die Welt. Zum Glück<br />

ließen sich zahlreiche Marken<br />

von dem Farbrausch anstecken<br />

– und verzaubern mit einer<br />

schier endlos langen Farbpalette.<br />

Dabei gibt es keine Nuance,<br />

die es nicht gibt: leuchtende<br />

Knallfarben, naturgegebene<br />

Blautöne und auch das altbekannte<br />

Colour-Blocking feiert<br />

seinen Comeback.<br />

Schattenmode:<br />

Hut von<br />

Seafolly,<br />

um 65 €<br />

Grüße<br />

vom<br />

Strand!<br />

Bikinis, Badeanzüge und Strandkleider,<br />

so weit der Horizont<br />

reicht. Welche FARBEN, MUSTER<br />

UND SCHNITTE uns diese Saison<br />

an den Strand begleiten? So<br />

viel sei verraten: es wird bunt,<br />

kunterbunt!<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Signalfarbe: Bikini<br />

von Veronica Dreyer,<br />

um 170 €<br />

Ethno-Stil:<br />

Badeanzug<br />

von Seafolly,<br />

um 149 €<br />

SCHNITT-<br />

MUSTER<br />

So verspielt wie die<br />

Muster zeigen sich<br />

auch die Schnitte der<br />

kommenden Sommersaison:<br />

asymmetrische<br />

Formen unterstreichen<br />

den Alles-ist-möglich-<br />

Spirit, verspielte Details wie<br />

Volants und Rüschen lassen<br />

Retro-Charme aufleben, und<br />

hohe Beinausschnitte erinnern<br />

an den sportiven Stil der<br />

80er-Jahre. Auch der folkloristische<br />

Trend zeigt sich mit<br />

Stickereien, Perlenaufsätzen<br />

und wallenden Schnitten –<br />

darunter Strandkleider und<br />

Tuniken, die den Look für den<br />

Strand elegant komplettieren.<br />

Fotos: Michael Kors, Fenty Rihanna x Puma New York, SEAFOLLY / Fotograf Simon Upton<br />

Bommel-Beauty:<br />

Strandtasche<br />

von Seafolly,<br />

um 80 €<br />

Schulterblick:<br />

Badeanzug<br />

von Watercult,<br />

um 119 €<br />

BADEMODE<br />

IN BERLIN<br />

FEINE WÄSCHE<br />

Friedrichstraße 67 | 10117 Berlin<br />

LINIERIE UNDERWEAR STORE<br />

Linienstraße 75 | 10119 Berlin<br />

KÖRPERNAH DESSOUS<br />

Maaßenstraße 8 | 10777 Berlin<br />

VIABELLA<br />

Trautenaustraße 12 | 10717 Berlin<br />

MUCHACHA<br />

Zehdenicker Straße 10 A | 10119 Berlin<br />

Palmentraum:<br />

Strandkissen<br />

von Seafolly,<br />

um 30 €<br />

MOTIVREICH<br />

Wild: Kaftan<br />

von Maryan Mehlhorn,<br />

um 249 €<br />

Ähnlich bunt treiben es auch die Muster. Mismatching gehört zu den<br />

großen Trends in diesem Sommer. Bedeutet: Ober- und Unterteile, die<br />

auf den ersten Blick nicht zusammengehören, werden selbstbewusst<br />

miteinander kombiniert. Damit erweitern die Designer ihren Farbradius<br />

über die Muster hinaus. Auch die Flora und Fauna feiert ihren Einzug in<br />

den Strandbeutel: ob farbenreiche Korallenfische, imposante Papageienvögel<br />

oder die obligatorischen Palmenblätter – die Dessins zeigen<br />

sich großflächig. Wer es eher schlichter mag, darf sich auch auf unifarbene<br />

Modelle freuen.<br />

20 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 21


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

Perlentaucher:<br />

Schultertasche<br />

aus Kalbsleder<br />

mit Perlen-Details<br />

als Hingucker.<br />

Von Fendi,<br />

um 2.500 €<br />

TREUE<br />

BEGLEITERINNEN<br />

Floral und fröhlich:<br />

Die flamingofarbene Clutch<br />

weckt Frühlingsgefühle. Von<br />

Jimmy Choo, um 425 €<br />

Die schönsten neuen It-Bags unserer Lieblingsdesigner<br />

AUTORIN Friederike Hintze<br />

Fell-Phänomen:<br />

Die pinke Clutch<br />

aus Merzfell<br />

zieht alle Blicke<br />

auf sich. Von<br />

Miu Miu,<br />

um 3.800 €<br />

Ob im Office, beim Shopping oder zum Gala-Event: Die Handtasche ist für<br />

die meisten Frauen eine unverzichtbare Begleiterin. Sie unterstreichen<br />

nicht nur unseren individuellen Stil und fungieren als Accessoires: Oftmals<br />

bleiben die Looks erst durch die passende<br />

Tasche wirklich in Erinnerung. Die schönsten<br />

neuen – und teilweise sehr gegensätzlichen<br />

Modelle – der Frühjahrs-Sommer-Kollektionen<br />

2018 stellen wir vor.<br />

Hingucker: Clutch in<br />

auffälliger Optik und<br />

knalligem Gelb.<br />

Von Furla,<br />

um 195 €<br />

Clutch Rock Chic:<br />

Im schimmernden<br />

Metallic-Look. Von<br />

Navyboot, um 269 €<br />

Illustrationen: istockphoto/Brosko/aksenova_yu/KaterinaKr; Fotos: Carin Backoff / Miu Miu, Fendi, Navyboot, Miu Miu, Jimmy Choo, Furla, Charlotte Olympia, Max Mara, Bottega Veneta, Dolce & Gabbana, Burberry, Prada<br />

Miau! Henkeltasche<br />

aus<br />

Velourleder.<br />

Von Charlotte<br />

Olympia über<br />

mytheresa.com,<br />

um 840 €<br />

Ja ist denn<br />

schon Ostern?<br />

Süße Handtasche<br />

mit Hasenmotiv.<br />

Von Prada,<br />

um 1.750 €<br />

Opulent: Kreuzstich,<br />

Schlangenleder und<br />

aufgestickte Münzen<br />

– bei dieser Tasche<br />

gibt’s viel zu entdecken.<br />

Von Dolce &<br />

Gabbana über mytheresa.com,<br />

um 2.950 €<br />

Kleine Kostbarkeit:<br />

Die hübsche,<br />

perlmuttfarbene<br />

Beuteltasche ist<br />

eher Schmuckstück<br />

als Tasche. Von Max<br />

Mara, um 305 €<br />

Rosige Zeiten für alle<br />

Liebhaber der britischen<br />

Eleganz. Von Burberry,<br />

um 1.150 €<br />

Bestickt!: Dieses<br />

bestickte It-Bag<br />

läutet offiziell<br />

die erwachende<br />

Jahreszeit ein. Von<br />

Bottega Veneta,<br />

um 2.200 €<br />

Geräumig: Korallfarbener<br />

Shopper mit<br />

Boho-Details. Von<br />

Longchamp, um 690 €<br />

22 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 23


I LOVE IT<br />

Schmucke Schühchen:<br />

Die Pumps sind so<br />

glamourös wie ein Collier.<br />

Von Miu Miu, um 850 €<br />

Stilmix: Ein Spiel mit<br />

Mustern und Materialien.<br />

Von Fendi, um 730 €<br />

I LOVE IT<br />

Die schönsten Schuhe der Saison<br />

AUTORIN Friederike Hintze<br />

Unverzichtbar:<br />

Klassische Pumps<br />

im Nude-Ton.<br />

Von Navyboot,<br />

um 329 €<br />

Schuuuuuuhbidu!<br />

Flauschig und feminin: Dunkelgrüne<br />

Samt-Slipper. Von<br />

William Fan, um 350 €<br />

Schnürschönheit: Sportliche<br />

Sneaker in angesagtem Rosé.<br />

Von Filling Pieces, um 300 €<br />

Hurra – der Frühling ist da. Der Sommer naht! Und wir<br />

können unsere Füße endlich wieder aus den dicken Winterstiefeln<br />

befreien. Die Kollektionen unserer Lieblingsmarken<br />

überraschen dabei mit den unterschiedlichsten Looks: Von<br />

opulent, mit aufwendigen Edelstein-Details bis zurückhaltend im<br />

angesagten Grafik-Look, von schlicht und metallisch bis verspielt<br />

und blumig. So oder so: Mit diesen hübschen Tretern flanieren Sie<br />

stilvoll durch die warme Jahreszeit.<br />

Schicke Lederlatschen:<br />

Bequeme Sandalen für<br />

lange Spaziergänge.<br />

Von TOD’S, um 250 €<br />

All white everything:<br />

Klassische weiße High-<br />

Top-Sneaker sollte jeder<br />

im Schrank haben. Von<br />

Scarosso, um 219 €<br />

Zarte Kostbarkeit:<br />

Die floralen Sandalen<br />

mit Blockabsatz im<br />

Jacquard-Style ziehen<br />

alle Blicke auf sich.<br />

Von Jimmy Choo,<br />

um 575 €<br />

Zart beschuht:<br />

Kate Middleton würde<br />

diese hübschen Pumps<br />

in Meeresgrün lieben.<br />

Von Jimmy Choo,<br />

um 475 €<br />

Casual Luxury: Der Metallic-<br />

Trend will auch dieses Frühjahr<br />

nicht abbrechen, wie diese<br />

Sneaker aus Kalbsleder klarstellen.<br />

Von Bottega Veneta,<br />

um 540 €<br />

Schöner Römer: Flache<br />

Römersandaletten für heiße<br />

Sommertage. Von TOD’S,<br />

um 300 €<br />

Fotos: Carin Backoff / Miu Miu<br />

Power & Pastell:<br />

So mädchenhaft die<br />

Farbe anmutet, die<br />

Formensprache der<br />

Heels ist etwas für<br />

Powerfrauen! Von<br />

Prada, um 790 €<br />

Lack & Leder:<br />

Avantgardistische<br />

Keilabsatz-Schuhe.<br />

Von Rani Bageria,<br />

um 325 €<br />

Verführerisch wie Eva’s Schlange: Scoop<br />

Ankleboots im niemals unmodischen<br />

Schlangenlook. Von Furla, um 595 €<br />

24 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 25


I LOVE IT<br />

BIO<br />

I LOVE IT<br />

XINGU age perfect serum Mit Aloe Vera und<br />

Cashewfrüchten aus dem brasilianischen Regenwald<br />

gegen alterungsbedingte Veränderungen<br />

der Haut. Von Santaverde, 30 ml, um 93 €<br />

Elements of Nature<br />

– Body Cream Mit<br />

straffendem Epigran<br />

und nährendem Arganöl<br />

zu einer festen und<br />

seidig-zarten Haut.<br />

Von Dr. Grandel, 150 ml,<br />

um 15 €<br />

BEAUTY<br />

KEINE CHEMIE? Aber natürlich!<br />

Längst vorbei sind die Zeiten, als nur<br />

ökologisch orientierte Menschen in Sachen<br />

Schönheit ins Kräuterbeet griffen. Der<br />

Trend geht zum Grünen und damit auch<br />

zur Kosmetik „made by Mutter Natur“.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Natur Pur A<br />

Augenpflege<br />

Reine, kontrollierte<br />

Naturkosmetik<br />

mildert Fältchen<br />

und glättet die<br />

Haut um die<br />

Augen – für einen<br />

strahlenden Blick.<br />

Von Charlotte<br />

Meentzen, 15 ml,<br />

um 20 €<br />

Beautiful Lips Colour Intense Matt –<br />

Matt‘n Peach 26 Verleiht den Lippen<br />

einen modern-matten Look und pflegt<br />

mit Bio-Blütenbutter aus Rose, Malve<br />

und Linde. Von Lavera, 4,5 g, um 6 €<br />

Basis Sensitiv Anti-Falten Feuchtigkeitscreme<br />

Q10 Mildert Falten und spendet ausreichend<br />

Feuchtigkeit – dank exklusiver Q10 Wirkstoffkomposition.<br />

Von Lavera, 50 ml, um 10 €<br />

Gesichtswaschcreme Zum<br />

50. Jubiläum gibt es den<br />

Klassiker in limitierter Größe:<br />

die Gesichtswaschcreme überzeugt<br />

immer noch mit Ringelblume,<br />

Kamille, Johanniskraut,<br />

Wundklee und Mandel.<br />

Von Dr. Hauschka, 100 ml,<br />

um 17,50 €<br />

NATURKOSMETIK IN BERLIN<br />

Palm Studio<br />

Schliemannstraße 14A<br />

10437 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Belladonna Naturkosmetik<br />

Bergmannstraße 107<br />

10961 Berlin-Kreuzberg<br />

Wheadon<br />

Steinstraße 17<br />

10119 Berlin-Mitte<br />

Schön Schön<br />

Dieffenbachstraße 56<br />

10967 Berlin-Kreuzberg<br />

Rote Lippen Naturkosmetik<br />

Oranienstraße 12<br />

10999 Berlin-Kreuzberg<br />

Fotos: istockphoto/kate_sun, PR<br />

Vitamin Duo Mask Mit<br />

veganer Intensivpflege<br />

gegen müde Haut – diese<br />

Maske ist mit Vitamin E<br />

aus Soja angereichert.<br />

Von Annemarie Börlind,<br />

40 ml, um 35 €<br />

Tausendschön Deo<br />

Creme Neutralisiert<br />

auch bereits entstandenen<br />

Körpergeruch<br />

– mithilfe von Zink,<br />

Natron und Kokos.<br />

Von i+m Naturkosmetik<br />

Berlin, 100 ml,<br />

um 10 €<br />

WINT Mascara Ein perfekter<br />

Wimpernaufschlag mit nur<br />

einem Auftragen – dabei sorgt<br />

Weizenstärke für den Schwung.<br />

Von Und Gretel, 8 ml, um 34 €<br />

Certified Organic Flora<br />

Eyeshadow – Forrest<br />

Schöner Schimmer ohne<br />

Talk, dafür mit einer Mischung<br />

aus Rose, Jasmin<br />

und Kamille. Von Zuii<br />

Organic, 1,5 g, um 21 €<br />

Der Blick in die Kosmetikregale zeigt: Parabene, Mineralöle und<br />

Silikone werden es langfristig nicht leicht haben – die grüne<br />

Konkurrenz ist im Anmarsch. Während sich die herkömmlichen<br />

Pflegeprodukte auf ihren Erfolg ausruhten, brodelte es in den Beauty-Laboren<br />

mit natürlichem Anspruch. Das Ergebnis: die stumpfe,<br />

kaum schäumende Kernseife hat ausgedient. Die moderne Naturkosmetik<br />

zeigt sich praktikabel, wirksam und verträglich – und steht den<br />

chemisch angereicherten Cremes in nichts nach.<br />

GESICHTSPFLEGE MIT GEWISSEN<br />

Doch wieso eigentlich der Griff zum „grünen“ Tiegel? Meeresverschmutzung,<br />

Waldsterben oder Tierversuche: es gibt viele überzeugende<br />

Gründe, die die Sehnsucht nach Nachhaltigkeit schüren.<br />

Das gilt auch für die Produkte im Badezimmerschrank – je weniger<br />

Ressourcen für die Creme zerstört wurden, umso besser. Die grüne<br />

Anhängerschaft vergrößert sich und die Beauty-Branche reagiert mit<br />

einem wachsendem Sortiment an Naturkosmetik. Aber es ist nicht<br />

nur eine Frage der Nachhaltigkeit, auch die Haut freut sich, nicht<br />

unnötig mit Formaldehyd, Aluminiumchlorid und Mikroplastiken<br />

belastet zu werden. Wieso also mit Schadstoffen weiter eincremen,<br />

wenn es eine Alternative gibt?<br />

GRÜNE WELLE<br />

Die Auswahl ist groß und umfasst nicht nur die Pflegekosmetik.<br />

Längst gibt es auch modische Lippenstifte, Rouge und Make-up<br />

auf natürlicher Basis. Und während Naturkosmetika seinerzeit mit<br />

Imageproblemen zu kämpfen hatten, ist es inzwischen trendbewusst<br />

und angesagt, mit der grünen Welle mit zu schwimmen. Das beweisen<br />

auch diverse Marken und Stores, die sich im Straßenbild häufen.<br />

Modern, natural, organic: Naturkosmetik hat an Coolness-Faktor<br />

hinzugewonnen. Und das Beste, die Natur hat auch etwas auf dem<br />

Pflege-Kasten. Sei es im Kampf gegen unschöne Falten, Verträglichkeit<br />

oder Aussehen: die Alternative aus der Naturkosmetik überzeugt.<br />

Das liegt an den naturgegebenen Inhaltsstoffen, die meistens<br />

frei von Zusatzstoffen und synthetischen Konservierungsstoffen<br />

sind. Überzeugt? Dann gilt wie bei jedem Creme-Wechsel: sich gut<br />

beraten lassen und die Haut langsam an das neue Produkt gewöhnen.<br />

Denn auch wenn die natürlichen Inhaltsstoffe eher gut verträglich<br />

sind, können ätherische Öle oder bestimmte Pflanzengruppen wie<br />

die Korbblütler Irritationen und Allergien auslösen.<br />

BIO-BAROMETER<br />

Wo Natur in der Tube steckt, lassen Siegel und Zertifizierungen erkennen.<br />

BDHI, Ecocert, Natrue oder COSMOS sind nur die Spitze<br />

des Siegel-Berges. Doch eines haben sie gemeinsam: sie alle schließen<br />

Rohstoffe auf Silikonen, Erdölbasis, Gentechnik, Radioaktivität,<br />

synthetische Öle, Fette, Duft- wie auch Farbstoffe aus. Das gilt für<br />

teure Luxusmarken wie auch für Drogerieprodukte. Alle Zweifel aus<br />

dem Regal geräumt? Dann ran an die Haut – die ist schließlich der<br />

zuverlässigste Barometer.<br />

B<br />

26 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 27


I LOVE IT<br />

GUERLAIN<br />

Mon Guerlain Eine frische<br />

und sanfte Interpretation<br />

einer Blume, die sich im<br />

Morgentau entfaltet.<br />

Eau de Parfum,<br />

30 ml, um 67 €<br />

JIL SANDER<br />

Sunlight Moschus<br />

bildet das Fundament<br />

des Duftes.<br />

Eau de Parfum,<br />

40 ml, um 45 €<br />

SOMMERDÜFTE 2018:<br />

SO RIECHT DER<br />

Sommer<br />

Die neuen Düfte lassen mit ihren fruchtig-leichten<br />

oder exotisch-spritzigen Noten direkt Frühlingsgefühle<br />

aufkommen. Wir verraten Ihnen, welche sechs Düfte<br />

uns zum Schwärmen bringen.<br />

CHLOÈ<br />

Chloé Nomade Der<br />

intensive mineralische<br />

Charakter von Eichenmoos<br />

wird umhüllt<br />

von der üppigen<br />

Süße der Mirabelle.<br />

Eau de Parfum,<br />

30 ml, um 60 €<br />

AUTORIN Evelyn Huhle<br />

CALVIN KLEIN<br />

Eternity Air<br />

Ein blumiger Duft<br />

mit einem Hauch<br />

Frische.<br />

Eau de Parfum,<br />

30 ml, um 47 €<br />

NATURAL SKIN CARE<br />

BASED ON TCM<br />

28 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

CHANEL<br />

Coco Mademoisselle<br />

Intense Ein hoher<br />

Anteil an Patchouli-Blättern<br />

lässt den<br />

Duft verführerisch und<br />

geheimnisvoll wirken.<br />

Eau de Parfum,<br />

50 ml, um 98 €<br />

DOLCE & GABBANA<br />

Dolce Garden Eine exquisite<br />

Balance von Frische und Süße, wie<br />

die Gärten Siziliens in voller Blüte.<br />

Eau de Parfum, 30 ml, um 60 €<br />

Illustration: Created by Freepik<br />

SCHÖNHEIT, die in die Tiefe geht.<br />

www.masterlin.com


I LOVE IT<br />

Ultraleicht und pflegend:<br />

Double Wear Nude Water<br />

Fresh Make-up von Estée<br />

Lauder, um 44 €<br />

I LOVE IT<br />

Seidiges Pouder-Rouge:<br />

Joues Contraste von<br />

Chanel in der Farbe „So<br />

Close“, um 43 €<br />

Augenlider und Lippen<br />

leuchten jetzt in verführerischem<br />

Pink und Orange!<br />

AUTORIN Miriam Bektasi<br />

Es spielt keine Rolle, wie viele wir davon schon<br />

gesehen haben. Ein Sonnenuntergang versetzt<br />

uns immer wieder ins Staunen. Vielleicht ist es<br />

die Romantik, die Erinnerung an die sonnengeküsste<br />

Haut im Sommer oder die pure Magie<br />

des Moments, wenn man den Himmel dabei<br />

beobachten kann, wie er sich zu einem<br />

eindrucksvollen Aquarellgemälde aus elektrisierendem<br />

Pink und Orange färbt, mit dem kein<br />

Instagramfilter der Welt mithalten kann. Genau<br />

das dachten sich die Designer diese Saison<br />

wohl auch: Ob Calvin Klein, Hien Le oder Philosophy<br />

di Lorenzo Serafini – sie alle setzen<br />

diesen Sommer auf schillernde Sonnenuntergangs-Nuancen.<br />

Die kombistarken Trendfarben<br />

kommen jetzt aber nicht nur bei unserer<br />

Garderobe zum Einsatz, sondern lassen auch<br />

unser Gesicht erstrahlen.<br />

Hochpigmentierter<br />

Lidschatten mit Satin-<br />

Finish in den Nuancen<br />

„Orange“ und „Neon<br />

Pink“ von Make Up<br />

For Ever, um 18 €<br />

Nudefarbener Lippenstift mit<br />

leicht glänzendem Finish in der<br />

Farbe „Patisserie“ von MAC,<br />

um 21 €<br />

MIRIAM JACKS,<br />

MAKE-UP-ARTIST<br />

ALL EYES ON ME: URLAUBSFEELING<br />

AUF DEN AUGEN<br />

Schluss mit Smokey Eyes! Die neuen It-Farben sorgen diese Saison<br />

auch auf den Lidern für Aufsehen. So lässt sich der raffinierte Look<br />

ganz einfach nachschminken:<br />

STEP 1: Damit die Lidschattenfarbe so richtig knallt, unbedingt<br />

Augenringe mit Concealer abdecken und eine Nude-Base auf das<br />

gesamte Lid tupfen.<br />

STEP 2: Die leuchtenden Farbpigmente in Orange oder Pink vom<br />

äußeren zum inneren Augenwinkel auftragen und leicht über die<br />

Lidfalte hinaus verblenden. Um den Augen den richtigen Rahmen<br />

zu geben, wird der Brauenbogen mit einem Augebrauenpuder mit<br />

exakten Strichen nachgezogen.<br />

STEP 3: Wer die Augen stark betont, punktet bei den Lippen mit<br />

Zurückhaltung. Auf diese kommt höchstens ein dezenter Lippenstift.<br />

Angenehmer Nebeneffekt: Glänzende Nude-Lips wirken<br />

sofort voluminöser.<br />

Die neu aufflammende Extravaganz ist nicht nur schön anzusehen,<br />

sie hat auch eine Botschaft: Confidence is key! Denn das trendige<br />

Farb-Duo sprüht nur so vor Optimismus, Femininität und Stärke. Und<br />

was könnte bezaubernder sein als ein Sommer-Look in strahlendem<br />

Orange und Pink? Von einem Sonnenuntergang mal abgesehen.<br />

Augenbrauenpuder<br />

Brow Box von Urban<br />

Decay, um 34 €<br />

HIEN LE SHOW<br />

SPRING/SUMMER 2018<br />

Objekt der Begierde:<br />

Black Ecstasy Mascara<br />

von Giorgio Armani,<br />

um 32 €<br />

Mit ultrafeinen<br />

Perlmuttpartikeln:<br />

zweifarbiger Concealer<br />

Teint Couture von<br />

Givenchy, um 34 €<br />

Sorgt für den<br />

perfekten Lidstrich:<br />

Bobbi Brown Long-<br />

Wear Gel Eyeliner, um<br />

26 €<br />

LIPPENBEKENNTNIS ZUR EXTRAVAGANZ:<br />

OMBRÉ-LIPS MIT FEINEM FARBVERLAUF<br />

Auf den Lippen etwa avanciert das gesamte Farbspektrum des<br />

Sonnenuntergangs zum Blickfang, wie das Make-up in Orangeund<br />

Pinktönen von Make-up-Artist Miriam Jacks zeigt:<br />

STEP 1: Für ein schönes Bild braucht man eine perfekte Leinwand:<br />

Eine leichte Foundation lässt den Teint ebenmäßig und<br />

gleichzeitig natürlich wirken. Augenschatten und Rötungen werden<br />

mit einem Concealer abgedeckt. Loser Puder sorgt für ein seidiges<br />

Finish und fixiert das Make-up.<br />

STEP 2: Da der Fokus auf den Lippen und den Wangen liegt,<br />

werden die Augenlider in natürliche Nudetöne getaucht und bis<br />

zum Brauenknochen hin ausgeblendet. Anschließend wird mit flüssigem<br />

Eyeliner ein Lidstrich gezogen und die Wimpern kräftig getuscht.<br />

Profi-Trick: Damit die feinen Härchen nicht verkleben, wird<br />

die Mascara von der Wurzel bis zu den Spitzen in Zick-Zack-Bewegungen<br />

aufgetragen.<br />

STEP 3: Pretty in Pink: Mit einem korall-pinken Lipliner wird die<br />

Lippenkontur ausgemalt und definiert. Final wird mit einem hochpigmentierten<br />

Lip Paint oder Lippenstift ein kräftiges Orange auf die<br />

Mitte der Lippen gegeben. Tipp: Mit dem Finger auftupfen, so lassen<br />

sich die beiden Töne spielend leicht miteinander vermischen.<br />

Matte Farben halten übrigens länger als glossy Texturen.<br />

STEP 4: Auf die Wangen wird ein orangenes Rouge gegeben,<br />

das verleiht dem Gesicht eine schöne Frische. Wichtig ist, dass der<br />

Farbton mit dem des Lippenstifts abgestimmt ist. Bei einem Pinsel<br />

für Rouge sollten die Härchen so abgeschrägt sein, dass er sich der<br />

Kontur der Wangenknochen anpasst.<br />

„Je ungemachter, desto besser“, so Make-up-Profi Miriam Jacks.<br />

Präzision war also gestern, Verschwommen ist das neue Sexy. Das<br />

gilt vor allem bei den cool-glamourösen Ombré-Lips. Ob nach außen<br />

hin verwischt, aufgetupft, mit einem matten Lip Stain oder einem<br />

zart schimmerndem Gloss – der Kreativität sind beim Auftragen<br />

der Farbe keine Grenzen gesetzt. Besonders schön an dem<br />

zweifarbigen Look mit der individualisierenden Wirkung: Die ausgefallen<br />

nuancierten Statement-Lippen sorgen für aufregende Highlights<br />

und verleihen einem klassischen Make-up umgehend eine<br />

provozierend-sinnliche Note. Und ganz nebenbei bemerkt, wirken<br />

die Lippen neben der coolen Optik durch den Farbverlauf gleich um<br />

einiges voller. Gewusst wie!<br />

Lippenstift in sattem Orange mit<br />

pinkfarbenen Untertönen von<br />

Tom Ford Beauty aus der Linie<br />

Boys & Girls in der Nuance<br />

„Mariko“, um 35 €<br />

30 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 31<br />

Fotos: Jaan-Eric Fischer, Mercedes-Benz Fashion, Philosophy di Lorenzo Serafini<br />

Abgeschrägter<br />

Rouge-Pinsel<br />

von JACKS<br />

beauty line,<br />

um 35 €<br />

Für ein makelloses<br />

und natürliches Finish:<br />

The Powder von<br />

La Mer, um 75 €<br />

Pro Longwear Lip<br />

Pencil im Farbton<br />

„More to Love“ von<br />

MAC, um 22 €<br />

PHILOSOPHY DI LORENZO SERAFINI<br />

SHOW SPRING/SUMMER 2018<br />

Lidschattenpalette Prisme<br />

Quatuor in sanften Nudetönen<br />

von Givenchy, um 50 €


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

GLATTMACHER<br />

HYALURON?<br />

1<br />

Glatte Haut – ein Zeichen EWIGER JUGEND, das sich wohl<br />

jeder gerne bewahren würde. Dabei setzen Ärzte und Kosmetikmarken<br />

vor allem auf einen Anti-Aging-Alleskönner:<br />

Die Rede ist von Hyaluronsäure. DOCH WAS KANN DER<br />

STOFF WIRKLICH BEWIRKEN? Wir haben einen gefragt,<br />

der es wissen muss: Prof. Dr. Sinis aus Berlin.<br />

Prof. Dr. Nektarios Sinis ist Facharzt<br />

für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />

und leitet in Berlin-Schmargendorf die<br />

Sinis Privatklinik.<br />

AUTORIN Friederike Hintze<br />

HYALURON: QUELLE DER JUGEND<br />

Kommen wir erst einmal zur Theorie: Jugendliche Haut<br />

hat die besondere Fähigkeit Wasser zu binden und zu<br />

speichern. In jungen Jahren sind unsere Zellen stets<br />

prall gefüllt, die Haut wirkt straff, elastisch und zart.<br />

Grund dafür ist der körpereigene Stoff Hyaluronsäure.<br />

Hyaluronmoleküle können nämlich das 10.000-Fache<br />

ihres Volumens an Wasser binden – und zwar langanhaltend.<br />

Wie ein Schwamm saugen sich die Moleküle<br />

voll. Ein Gramm Hyaluronsäure bindet bis zu sechs Liter<br />

Wasser! Jedoch: „Bei der Hautalterung – die aus dermatalogischer<br />

Sicht bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnt<br />

– geht die Produktion von Hyaluronsäure zurück.<br />

Feuchtigkeit entweicht, sie wird schlaffer und Trockenheitsfältchen<br />

zeichnen sich ab“, erklärt Prof. Dr. Sinis.<br />

Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />

beschäftigt sich tagtäglich mit dem Thema Hautalterung<br />

und kennt die Wünsche und Vorstellungen seiner Patientinnen.<br />

Führt man der Haut nun Hyaluron von außen<br />

zu, bleibt die Haut elastischer und die Hautalterung<br />

wird verlangsamt. Deswegen setzt man bereits seit den<br />

1970er-Jahren auf Hyaluronsäure, die im Labor nachgezüchtet<br />

wird. Ob in Cremes, als Drinks oder als Filler<br />

für Injektionen – die Substanz hat viele Anwendungsbereiche. „Welches Verfahren das richtige<br />

ist, hängt stark von dem individuellen Problem, das behandelt werden soll, der Kondition der<br />

Patientin und dem gewünschten Effekt ab“, erklärt der Berliner Spezialist.<br />

FALTEN EINFACH WEGSPRITZEN<br />

Besonders wirkungsvoll bei der Faltenbehandlung ist dabei die Injektion in die Haut. Dabei wird<br />

die Hyaluronsäure in die tieferen Schichten der Haut gespritzt, die Faltenreduktion ist sofort sichtbar.<br />

Beliebte Stellen im Gesicht sind die Nasolabialfalten (sie ziehen sich entlang der Nasenflügel in<br />

Richtung Mundwinkel) und Marionettenfalten (vom Mundwinkel zum Kinn). Wirklich gefährlich<br />

ist dieser minimalinvasive Eingriff nicht. Jedoch: „Nebenwirkungen können, wie bei jeder medizinischen<br />

Behandlung, natürlich auch hier bei den einzelnen Verfahren auftreten“, so Sinis. „Injektionen<br />

bergen das Risiko einer lokalen Störung am Injektionspunkt, einer auftretenden Allergie<br />

Bilder: SENSAI (PR), ALCINA (PR), Sinis Aesthetics, KLOTZ LABS (PR), © robert/Fotolia<br />

oder gar einer Infektion. Daneben kann die Unterspritzung<br />

mit Hyaluronsäure zu unregelmäßigen<br />

Konturen, blauen Flecken oder lokalen<br />

Blutungen führen, die sich aber meist schnell<br />

stillen lassen.“ Deswegen rät der Berliner Spezialist<br />

Patientinnen und Patienten dazu, sich ausschließlich<br />

von erfahrenen Fachärzten behandeln<br />

zu lassen und nicht dem nächstgünstigsten<br />

Angebot auf den Leim zu gehen.<br />

WAS KÖNNEN HYALURON-CREMES?<br />

In Cremes wiederum ist die synthetisch hergestellte<br />

Hyaluronsäure besonders verträglich<br />

– selbst bei empfindlicher Haut. Der Grund:<br />

Der Stoff ist eine körpereigene Substanz. Allergische<br />

Reatkionen sind daher sehr selten.<br />

Doch haben Anti-Aging-Cremes mit dem Filler-Stoff<br />

auch eine Tiefenwirkung? „Ja“, bestätigt<br />

Prof. Dr. Sinis. „auch wenn diese nur gering<br />

ist. Cremes mit Hyaluronsäure sind dann<br />

wirkungsvoll, wenn die Hyaluronsäure wirklich<br />

in die Haut einziehen kann und nicht nur<br />

an der Oberfläche der Haut bleibt.“<br />

Hier hat die Forschung seit den 1970er-Jahren<br />

dazugelernt. Mittlerweile wird in der Kosmetik<br />

zwischen hoch- und niedermolekularerer<br />

Hyaluronsäure unterschieden. Das bedeutet:<br />

Erstere wirkt nur kurzfristig und entzündungshemmend.<br />

Ist die molekulare Beschaffenheit<br />

des dermatologischen Fillers klein genug, kann<br />

sie die Hautbarriere passieren, wird im Bindegewebe<br />

gespeichert und kann damit langfristig<br />

agieren. Bestenfalls besitzen Cremes, Seren<br />

oder Lotionen beide Arten der Hyaluronsäure.<br />

Die hochmolekulare Hyaluronsäure lässt die<br />

Haut sofort zarter erscheinen. Die niedrigmolekulare<br />

Säure sorgt dafür, dass die Haut mit<br />

mehr Feuchtigkeit versorgt wird.<br />

Doch wie soll der Laie erkennen, welche<br />

Creme welche Art von Hyaluronsäure enthält<br />

– und wie viel? Meist kann sich der Kunde nur<br />

an der Konsistenz der Hyaluron Creme orientieren.<br />

Als Faustformel gilt: Je flüssiger das<br />

Produkt ist (z. B. Hyaluron Seren oder Gels),<br />

desto wahrscheinlicher wird mit kleinen<br />

Hyaluronsäure-Molekülen gearbeitet. Ebenfalls<br />

wichtig: Die Art des Hyalurons. Häufig<br />

3PRODUKTE<br />

MIT HYALURON<br />

2<br />

1| Hyaluron 2.0 Face Cream von Alcina<br />

Durstlöscher für die Haut! Die Hyaluron 2.0 Face<br />

Cream von Alcina bietet einen dreidimensionalen<br />

Anti-Aging-Effekt: Die Feuchtigkeitsdepots<br />

werden aufgefüllt, die Haut geglättet und die<br />

Hautstruktur verbessert. Tiegel 50 ml, um 19,95 €<br />

2 | Hydrachange Essence von Sensai<br />

Versorgt nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern<br />

aktiviert auch die hauteigene Hyaluron-Synthese:<br />

Hochwirksames Serum Hydrachange Essence<br />

von Sensai mit Mikro-Hyaluron, das besonders<br />

gut von der Haut aufgenommen werden kann.<br />

Spender 40 ml, um 128,00 €<br />

3| Enzymista Powder Peeling von Klotz Labs<br />

Die Münchener Manufaktur Klotz Labs hat sich<br />

auf Hyaluron-Produkte spezialisiert. Und so<br />

verwundert es kaum, dass auch das Enzymista<br />

Powder Peeling den wirksamen Stoff enthält –<br />

und zwar in spezieller Form: Bei dem enthaltenen<br />

BGHA handelt es sich um biotechnisch generiertes<br />

Hyaluron. Es zieht schnell ein und ist frei von<br />

allergieerregenden Verunreinigungen. Nach dem<br />

sanften Peeling ist die Haut gereinigt und geklärt<br />

und wirkt strahlender und ebenmäßiger. Tiegel<br />

30 ml, um 29,00 €<br />

wird in günstigeren Produkten nur das sogenannte<br />

Hyaluron-Salz (Sodium Hyaluronate)<br />

verwendet, das weniger wirksam ist, als reine<br />

Hyaluronsäure. Eine hohe Konzentration<br />

ist zudem sinnvoll. Allerdings: Cremes, die<br />

10 bis 20 Prozent Hyaluronsäure anpreisen,<br />

sollten stutzig machen. Denn Hyaluronsäure<br />

ist in reinem Zustand ein Pulver. Es genügen<br />

daher schon Konzentrationen im Miniprozentbereich.<br />

Wird mit 10 und mehr Prozent<br />

geworben, handelt es sich meist um den Anteil<br />

des Hyaluronsäure-Gels im Produkt. Das<br />

Gel ist jedoch oft bis zu 98 Prozent einfach<br />

bloß Wasser.<br />

EINFACH SCHÖNTRINKEN – MIT AN-<br />

TI-AGING-DRINKS<br />

Die Schönheitsindustrie ist schon lange einen<br />

Schritt weiter und verarbeitet die Geheimwaffe<br />

Hyaluron nicht nur in Cremes oder Seren, sondern<br />

auch in Anti-Aging-Drinks und anderen<br />

Präparaten, wie Pillen und Tabletten. Dabei<br />

geht es bei der Einnahme nicht darum, eine<br />

bestimmte Körperregion oder Faltenpartie zu<br />

behandeln, sondern die Haut (und auch sämtliche<br />

andere Körperpartien, die mit Hyaluronsäure<br />

arbeiten, z. B. die Gelenke) von innen heraus<br />

mit der Essenz zu versorgen. Doch haben<br />

derartige Produkte überhaupt Wirkung – oder<br />

handelt es sich hierbei vor allem um einen<br />

cleveren Marketing-Gag? Nein, sagt Prof. Dr.<br />

Sinis. „Hyaluronsäure kann als wichtiger Bestandteil<br />

der Haut und des Bindegewebes im<br />

Rahmen von Drinks sinnvoll sein. Allerdings<br />

kommt es hier auf die genaue Zusammensetzung<br />

an, sodass jeder Drink individuell auf seine<br />

Wirksamkeit bewertet werden muss.“<br />

Allerdings räumt der Berliner Spezialist auch<br />

ein: „Der Effekt, der mit Injektionen herbeigeführt<br />

werden kann, kann mit Cremes und<br />

Drinks jedoch nie erzielt werden.“ Der Grund:<br />

„Die Injektionen bringen die Hyaluronsäure<br />

schnell und direkt unter die Haut, von wo<br />

aus sie ihre volle Wirkung entfalten kann.“ Ob<br />

man sich aber wiederum für die Schönheit<br />

eine Spritze setzen lassen möchte, muss jeder<br />

für sich selbst entscheiden. Denn wohl jeder<br />

Schönheitshype – egal, wie wirkungsvoll er ist<br />

– sollte immer kritisch betrachtet werden. B<br />

32 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 33


I LOVE IT<br />

I LOVE IT<br />

GERAHMT<br />

Gut<br />

Modehauptstadt Berlin!?<br />

Nun ja, es gibt viele Fashion-<br />

Labels in Berlin, aber international<br />

bekannt sind die<br />

meisten noch nicht. Ganz<br />

anders sieht das bei Brillen<br />

aus. Brillen? Ja genau!<br />

BRILLEN AUS BERLIN<br />

sind weltweit gefragt.<br />

AUTOR Nikolas Feireiss<br />

KUBORAUM , UM 400 €<br />

ic! Berlin, Mykita, Lunettes Selection, Kuboraum:<br />

Vier Labels, vier Erfolgsstories. Mit<br />

ihren individuellen Brillengestellen haben es<br />

diese Labels geschafft, Berlin ein unverkennbares<br />

Gesicht zu geben. Stars wie Madonna,<br />

Brad Pitt, Lady Gaga, Daniel Craig, oder auch<br />

Prinz Albert II. von Monaco wurden schon mit<br />

Brillen, die in Berlin erdacht wurden, gesichtet.<br />

Kuboraum, 2012 gegründet, das jüngste<br />

Label in der Reihe neuer Brillenmarken, ist das<br />

unkonventionellste. Gegründet wurde Kuboraum<br />

von zwei Italienern, LIVIO GRAZIOTTI<br />

und SERGIO EUSEBI. „Dreamed in Berlin,<br />

made in Italy“ lautet die Devise der beiden. Die<br />

‚Kuboraum Masks‘, so nennen sie ihre Brillen,<br />

haben Kunstcharakter, sind wie Objekte im<br />

Gesicht. Sie sollen der Persönlichkeit einem<br />

Raum geben, in dem sie sich zugleich verstecken<br />

und entfalten kann. Berlin ist für Sergio<br />

Eusebi und LIVIO GRAZIOTTI die Stadt, der<br />

kreative Ort, der sie inspiriert und dessen phasenweise<br />

Düsternis sie süditalienischer Sonne<br />

vorziehen. Das Handwerk, die Produktion,<br />

überlassen sie den eigenen Landsleuten. Die<br />

ersten Kuboraumbrillen schienen von einer<br />

Schweißermaske inspiriert zu sein. Die neuesten<br />

Entwürfe sind weniger massiv, dabei aber<br />

nicht weniger exzentrisch. Wie ein Ast mäandert<br />

etwa ein Bügel zum Ohr und hat – von<br />

Hand bearbeitet – eine Art Rindenstruktur.<br />

Was macht den Erfolg von Kuboraum aus?<br />

Sergio Eusebio ist überzeugt, dass viele Menschen<br />

nicht mehr so viel Geld für Mode an sich<br />

ausgeben wollen. Sie interessieren sich mehr<br />

für das besondere Einzelteil. „Und“, sagt er,<br />

„ich bin stolz darauf, dass wir als Label wahrgenommen<br />

werden, nicht als Brillenhersteller.“<br />

STATEMENT PIECES SIND GEFRAGT<br />

Die besondere Wiedererkennbarkeit ist vielleicht<br />

das typische des Berliner Brillenhypes,<br />

der mit der Brille „Jack“ von ic! 1996 begann.<br />

Drei Jungs, Harald Gottschling und Philipp<br />

Haffmans, Designstudenten, und der PR-Profi<br />

Ralph Anders entwickelten ein aus dünnem<br />

Blech gestanztes, extrem leichtes und flexibles<br />

Gestell. Der eigentlich Clou waren aber<br />

die nur ineinander gesteckten, schraubenlosen<br />

Scharniere. Bei einer ic! Berlin Brille kann<br />

sich nichts lockern, nichts herausfallen oder<br />

brechen. Vor gut 20 Jahren wurden die ersten<br />

ic! Berlin Brillen in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung<br />

erdacht und und zusammengebaut.<br />

Heute werden sie an zwei Standorten<br />

in Berlin produziert und in 60 Ländern auf<br />

sechs Kontinenten verkauft. Die ic! Berlin Kollektion<br />

„plotic urban“ zum Beispiel mit ihren<br />

Linien „Metropolis“, „Uptown“, „Downtwown“,<br />

„Utopia“ und „Dystopia“ verspricht einen 3D<br />

gedruckten Sommerurlaub im Gesicht. Wenn<br />

andere sich am Stand drängeln, soll sie Begleiterin<br />

beim genussvollen Weg über die leeren<br />

Fotos: Kuboraum, Mykita für Maison Margiela, Sommer 2018<br />

IC! BERLIN UTOPIA,<br />

UM 440 €<br />

MYKITA STUDIO-SUN,<br />

UM 430 €<br />

Boulevards der Sommerstadt sein. Die Fassungen<br />

sind inspiriert von Wolkenkratzern bis hin<br />

zu verfallenen Plattenbauten. Typisch Berlin!<br />

INDIVIDUELLE NISCHENPRODUKTE<br />

GEFALLEN – NICHT NUR – BERLINERN<br />

Ein ganz persönliches Motiv, nämlich ihre<br />

eigene Sehschwäche und die Faszination für<br />

hochwertige Vintage-Designobjekte, brachte<br />

Ute Geyer auf die Idee, 2006 ihr Geschäft<br />

„Lunettes Selection“ zu eröffnen. Die Angebote<br />

beim traditionellen Optiker gefielen ihr nicht.<br />

Das klassische Kassengestell war ihr zu sehr<br />

Medizinprodukt, die meisten Brillen großer<br />

Hersteller oder Lizenznehmer zu offensichtlich<br />

mit einem Logo versehen. Bei Lunettes Selection<br />

gab es zunächst ausschließlich Vintage-Originale.<br />

Dann erweiterte Ute Geyer ihr Angebot<br />

um aktuelle Kollektionen von Traditionsmanufakturen<br />

wie etwa Algha Savile Row, Moscot<br />

oder Epos Milano. Seit 2011 gibt es schließlich<br />

eine eigene Kollektion mit dem Namen „Lunettes<br />

Kollektion“. Kollaborationen mit Modedesignern<br />

wie etwa mit dem Schweizer Modedesigner<br />

Julian Zigerli, John Lawrence Sullivan oder<br />

dem Label Odeeh sichern und festigen die Idee<br />

der Brille als modisches Accessoire. 2018 kooperiert<br />

Lunettes wieder mit Julian Zigerli. Kunst,<br />

Mode und die Berliner Torstraße, wo sich auch<br />

das Lunettes Geschäft befindet, inspirieren die<br />

Sommerkollektion 2018.<br />

KOLLABORATIONEN: GEMEINSAM<br />

NOCH BESSER<br />

Kollaborationen sind für alle Berliner Brillenmacher<br />

eine wichtige Möglichkeit auf sich<br />

aufmerksam zu machen. ic! Berlin etwa tat<br />

sich schon mit dem Berliner Designer Dawid<br />

Tomaszewski für eine Kollektion eleganter Sonnenbrillen<br />

zusammen. Mit dem Pariser Brillendesigner<br />

Jeremy Tarian wurde eine Kollektion<br />

veganer Bio-Brillen entwickelt. Platzhirsch und<br />

MYKITA FÜR MAISON MARGIELA,<br />

SOMMER 2018<br />

BERLINS SCHÖNSTE<br />

BRILLENGESCHÄFTE<br />

KUBORAUM GmbH<br />

Köpenicker Straße 96 | 10179 Berlin<br />

Deutschland<br />

Tel. + 49 30 22 367 5499<br />

www.kuboraum.com<br />

ic! Berlin Brillenproduktion GmbH<br />

Saarbrücker Str. 37 A | 10405 Berlin<br />

Tel. + 49 30 4171770<br />

www.ic-Berlin.de<br />

Lunettes Selection Prenzlauer Berg<br />

Dunckerstraße 18 | 10437 Berlin<br />

Tel. + 49 30 44718050<br />

www.lunettes-kollektion.de<br />

MYKITA Shop Berlin<br />

Rosa-Luxemburg-Straße 6 | 10178 Berlin<br />

Tel. + 49 30 67308715<br />

www.mykita.com<br />

Brillenwerkstatt Kähler & Meier GbR<br />

Dircksenstraße 48 | 10178 Berlin<br />

Tel. + 49 30 28096740<br />

www.brillenwerkstatt.de<br />

LUNETTES, BON VIVANT<br />

PIQUET EDITION, UM 270 €<br />

IC! BERLIN UPTOWN, UM 400 €<br />

umsatzstärkstes Brillenlabel ist ohne Frage<br />

Mykita. Und natürlich hat auch Mykita<br />

schon diverse Kollaborationen geschlossen.<br />

Die Maison Margiela Modelle trugen bei der<br />

Schau für den Sommer 2018 nicht zum ersten<br />

Mal Mykita Brillen auf der Nase. Mit dem<br />

kalifornischen Kult-Streetwearlabel 424 gibt<br />

es für diesen Sommer eine Kooperation limitierter<br />

Sonnenbrillen. Das minimalistisch<br />

runde Model „Erin“ bekam kalifornische<br />

Leichtigkeit durch einen silbernen Rahmen<br />

und extrem rote Gläser oder einen goldenen<br />

Rahmen mit extrem blauen. Mykita hat eine<br />

Reihe unterschiedlicher Brillenkollektionen,<br />

mit immer unverkennbarem Designanspruch,<br />

aber abgestufter Auffälligkeit. Die<br />

Berliner Brillenmacher gehören zu den internationalen<br />

Stars der Branche. Vielleicht nicht<br />

umsatzmäßig, aber was Designanspruch und<br />

Zeitgeist betrifft. Sie haben Brillen zu einem<br />

modischen Accessoire gemacht. Manche<br />

Fashionista trägt einfach Fensterglas in ihrer<br />

Brille. Denn, wie gesagt, Berliner Brillen sind<br />

ein Statement. Ein Fashionstatement! B<br />

MYIKITA NO1 SUN-ERIN,<br />

UM 400 €<br />

LUNETTES KOLLEKTION SANG FROID,<br />

UM 200 €<br />

34 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 35


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

TIPP<br />

der Redaktion<br />

Beach-Polo<br />

in Berlin &<br />

Umgebung<br />

MEIN<br />

NEUES<br />

HOBBY<br />

OB GOLFEN, SEGELN ODER BEACH-<br />

POLO: die Hauptstadt zeigt sich sportlich.<br />

Dabei spielen Erfahrung und Alter keine Rolle,<br />

die Berlin-Brandenburgische Sportlandschaft<br />

lockt auf Rasen, Wasser und Strand.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Fotos: Baltic Polo Events, Segelschule Weber / Markus Weber<br />

BEACH-POLO<br />

Wer gerne Mannschaftssport betreibt und Pferde mag, wird Polo lieben.<br />

Kommt noch der Strand dazu, nimmt die Faszination kein Ende. Beach-<br />

Polo ist eine Abwandlung des klassischen Rasenpolos und wird, wie der<br />

Name es verrät, am Strand oder auf Sand gespielt. Anders als beim Rasenpolo<br />

bestehen hier die Teams aus jeweils zwei Spielern pro Mannschaft.<br />

Ein dynamisches Spiel – Chukker für Chukker. So nennen sich<br />

die vier bis acht Spielabschnitte, die jeweils fünfeinhalb Minuten dauern.<br />

Ziel des Spiels ist es übrigens, vom Rücken des Pferdes, mit dem<br />

Poloschläger, auch Stick genannt, möglichst viele Torerfolge zu erzielen.<br />

Wer es nun nicht abwarten kann, aufs Pferd zu steigen, kann sich in<br />

Timmendorfer Strand umsehen. Dort trägt der Polo Club Timmendorfer<br />

Strand e.V regelmäßig Turniere aus. Ihren Sitz hat der Verein vor den<br />

Toren Berlins im Havelland. Dort können Interessierte ganzjährig den<br />

Polo Sport erlernen. Eine Stunde Polo umfasst Theorie, Ausrüstung und<br />

Polo Pferd, dauert 45 Minuten und kostet 90 Euro. Dabei sind Anfänger<br />

wie auch Profis herzlich willkommen. Thomas Strunck ist Geschäftsführer<br />

der ausführenden Baltic Polo Events GmbH und gehört zu den<br />

größten Förderern des Beach-Polos in Deutschland.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Saisonzeit: ganzjährig<br />

Kosten Lehrstunde: 90 Euro (45 Minuten)<br />

Ausstattung: Polo Pferd, Polo Stick, Stiefel,<br />

Helm, Knieschoner,<br />

Handschuhe, Bälle<br />

Clubmitgliedschaft: 1.500 Euro/Jahr<br />

Dresscode: Casual bis Reitbekleidung<br />

BPE Baltic Polo Events GmbH<br />

Dorfring 1 | 14662 Friesack / OT Wutzetz<br />

www.polo-havelland.de<br />

www.beachpolo-timmendorfer-strand.de<br />

36 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 37


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

GOLFEN<br />

Vom Abschlag in das Loch mit möglichst wenigen<br />

Schlägen. Das ist die Herausforderung<br />

beim Golfen. Dabei werden unterschiedliche<br />

Schläger benutzt: in der Nähe des Lochs wird<br />

beispielsweise zum Putter gegriffen. Der eignet<br />

sich besonders gut, um den Golfball kurz und<br />

leicht über das Grün zu schlagen. Und das Handicap,<br />

von dem immer gesprochen wird? Es<br />

bezeichnet die jeweilige Spielstärke und dient<br />

als Ausgleich für die leistungsschwächeren Teilnehmer<br />

gegenüber den Stärkeren. Klingt kompliziert,<br />

ermöglicht aber, Spieler mit unterschiedlicher<br />

Spielstärke zu den gleichen<br />

Bedingungen miteinander konkurrieren zu<br />

lassen. Na dann kann das Pitchen ja losgehen!<br />

Golfen für Jedermann. Das ist die Philosophie<br />

vom Golf Resort Berlin Pankow. Die beliebte<br />

Golfanlage bietet, neben Schnupperkursen<br />

und Golfunterricht, für jedes Handicap das<br />

passende Grün: der 3-Loch-Übungsplatz eignet<br />

sich für Anfänger; der 6-Loch-Kurzplatz<br />

bedarf einige Vorkenntnisse, kann aber auch in<br />

Begleitung eines Golfers bespielt werden; Golfer<br />

mit Platzreife oder einem Handicap können<br />

sich auf dem 9-Loch-Platz austoben und fortgeschrittene<br />

Golfer mit einem Handicap von<br />

mindestens 54 stellen sich auf dem „Sepp Maier<br />

Platz“ ihren sportlichen Herausforderungen.<br />

Die Golfanlage ist ganzjährig geöffnet –<br />

und auch bei Schnee lassen sich immer noch in<br />

der Driving Range ein paar Bälle schlagen.<br />

Eine Einzelstunde Golfunterricht dauert 50<br />

Minuten und kostet 45 Euro pro Person.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Saisonzeit: ganzjährig<br />

Kosten Lehrstunde: 45 Euro (50 Minuten)<br />

Ausstattung: Schläger und Trolley<br />

Clubmitgliedschaft: 1.200 Euro/Jahr<br />

Dresscode: Casual bis Golfbekleidung<br />

Golf Resort Berlin Pankow<br />

Blankenburger Pflasterweg 40<br />

13129 Berlin<br />

www.golf-pankow.de<br />

Fotos: Baltic Polo Events, Segelschule Weber / Markus Weber<br />

SEGELN<br />

Sich mit dem Wind treiben lassen – wer möchte das nicht? Beim Segeln<br />

gehört das dazu. Diese Sportart ist so alt wie das Bedürfnis, Gewässer zu<br />

überqueren. Kaum etwas anderes schenkt so viel Ruhe und bedarf zugleich<br />

Konzentration wie das Segeln. Während früher Segelboote wichtiger<br />

Handelsbestand war, sind sie heute eine beliebte Freizeitaktivität.<br />

Auch Wettkämpfe werden bis auf olympisches Niveau mit den Booten<br />

ausgetragen. Doch bevor die Segel gehisst werden können, muss erst<br />

einmal das Rigg aufgerichtet und die Bedeutung von Dünung und Backbord<br />

verstanden werden. Denn Theorie und Praxis geben sich beim Segeln<br />

die Leinen in die Hand.<br />

Beides steht in der Segelschule Weber auf der Agenda. Die Ausbildungsstätte<br />

für angehende Segler befindet sich inmitten von Berlin. Gleich<br />

zwei Schulungsräume, in Mitte und Charlottenburg, bieten genügend<br />

Raum für die Wassersportausbildung. Das Angebot umfasst: Sportbootführerschein<br />

Binnen und See, Sprechfunkzeugnis (UBI oder SRC),<br />

Sportküstenschifferschein (SKS) bis zum Sportseeschifferschein (SSS)<br />

sowie Skipper- und Regattatraining. Ist die Theorie verstanden, geht es<br />

am Stößensee in Spandau an Deck. Die Kosten variieren je nach Ausbildung,<br />

der Segel-Einstiegskurs startet mit 190 Euro.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Saisonzeit: April bis Oktober<br />

Kosten Einstiegskurs: ab 190 Euro<br />

Ausstattung: Jollen, Regattayachten, Rettungswesten, Knotenleinen,<br />

Unterrichtsmaterial<br />

Clubmitgliedschaft: 200 Euro/Jahr<br />

Dresscode: Casual, Sport- oder Segelschuhe<br />

Segelschule Weber<br />

Pestalozzistraße 9a | 10625 Berlin<br />

www.segelschule-weber.de<br />

38 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 39


ADVERTORIAL<br />

(NOT) ONLY FOR LADIES<br />

GUTE UNTERHALTUNG BEI STILVOLLEN EVENTS IM JAZZ-HOTEL BERLIN<br />

PICK YOUR COMPLIMENT<br />

Donnerstag, 15.03.2018 | 17:00 bis 21:00 Uhr<br />

Ein unvergesslicher Abend "von Frauen, für Frauen".<br />

EUR 199,00 pro Dame inkl. Make-Up, Hairstyling,<br />

Figurtyp-Beratung und ein Kleid von FOUR FLAVOR,<br />

Snacks und Drinks | EUR 35,00 als Begleitperson<br />

(gerne auch Herren) inkl. Snacks und Drinks<br />

Tickets: www.fourfl avor.de<br />

FRÜHLINGSFLOHMARKT<br />

Sonntag, 15.04.2018 | 12:00 bis 16:00 Uhr<br />

Shoppen Sie mit Ihren Freundinnen Designer-Schnäppchen.<br />

Taschen, Schmuck, Klamotten, Schuhe. Zwischendurch<br />

bieten wir kleine Flohmarkt-Snacks und Drinks<br />

an der Bar an. Kinder können beim Kinderschminken<br />

eine Shopping-Pause einlegen.<br />

Eintritt: frei<br />

STYLING & DINNER<br />

Freitag, 01.06.2018 | 18:00 bis 23:00 Uhr<br />

Ladies-Prosecco-Abend mit Verwöhneffekt.<br />

EUR 99,00 pro Dame inkl. gesunde, kleine Speisen aus<br />

der DUKE Küche, Touch up - Styling für Gesicht und<br />

Haare, Schönheitsberatung und Nägel lackieren<br />

Tickets: www.eventim.de (zzgl. Gebühr) oder als<br />

verbindliche Anmeldung: contact@ellington-hotel.com<br />

ELLINGTON HOTEL BERLIN | NÜRNBERGER STRASSE 50-55 | 10789 BERLIN | +49 (0)30 68 315-0 | CONTACT@ELLINGTON-HOTEL.COM | WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM/EVENTKALENDER<br />

TÄGLICH!<br />

Sie können gar nicht genug bekommen von der<br />

<strong>Berlinerin</strong>? Können die nächste Ausgabe kaum<br />

abwarten? Dann haben wir hier die Lösung für Sie:<br />

www.berlinerin.online<br />

NEUIGKEITEN AUS DER STADT // SHOPPINGERLEBNIS: DIE BESTEN ADRESSEN // MODE & LIFESTYLE:<br />

DIE NEUSTEN TRENDS // BEAUTY TRENDS: MAKE-UP UND FRISUREN // GESUND: MEDIZIN, KRANKHEIT,<br />

ERNÄHRUNG // INSPIRATION: DEKO-WOHNTRENDS // PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG FÜR GLÜCK<br />

UND ERFOLG // SPORT UND FITNESS // RESTAURANTS, AUSGEHEN // MENSCHENGESCHICHTEN, DIE<br />

BERÜHREN // USW, USW.<br />

Fotos: CCA Projekt GmbH, Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V.<br />

DAMENPOWER<br />

Auf dem Golfplatz des Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. „Home away<br />

from Home” für Berlin Capital Club und IAC Mitglieder vor den Toren Berlins.<br />

Der Berlin Capital Club prägt mit seinen Mitgliedern, darunter 40 % Damen,<br />

und deren Netzwerken das gesellschaftliche Leben der Hauptstadt. Zum<br />

Eventprogramm gehören auch Golfturniere, wie Ladies Golf Cup oder<br />

Champagner Golf Cup in Zusammenarbeit mit dem Schwesternclub Berliner Golf &<br />

Country Club Motzener See e.V., der ebenfalls Mitglied des weltweiten IAC-Netzwerkes<br />

ist. Der Golfclub mit dem 18-Loch Meisterschaftsplatz wurde vor 25 Jahren<br />

gegründet. Seitdem haben Mitglieder und Gäste das Privileg, hier „Golf in seiner<br />

schönsten Form“ zu genießen. Im Juni 2013 wurden weitere neun Löcher eröffnet.<br />

Durch die Kombination der dadurch entstandenen drei 9-Loch-Plätze A/B/C ergeben<br />

sich drei interessante 18-Loch-Spielvarianten. Eingebettet in die brandenburgische<br />

Landschaft auf einem über 140 Hektar großem Gelände und nur 30 Minuten<br />

entfernt von der pulsierenden Berliner Innenstadt hat der bekannte Golfplatz-<br />

Architekt Kurt Roßknecht hier eine Golf-Idylle geschaffen.<br />

„Anfänger, Fortgeschrittene und professionelle Golferinnen genießen herausfordernde<br />

Golfrunden in Motzen“, so Clubmanagerin Kerstin Keil. Im Frühjahr startet<br />

die Saison für die Damen- und Seniorinnenmannschaft, die den Club deutschlandweit<br />

vertreten. Im April geht es gemeinsam auf Golfreise, bevor ab Mai die<br />

Liga-Turniere auf dem Programm stehen. Head-Pro Robert Wegener lässt es sich<br />

selbstverständlich nicht nehmen, die Damen persönlich zu trainieren. Jeden Dienstagnachmittag<br />

herrscht im Club wahre Frauenpower beim Damengolf, wenn die weiblichen<br />

Mitglieder des Clubs, stolze 39 %, die Schläger schwingen. Drei Golflehrer<br />

trainieren den Nachwuchs mehrmals pro Woche in clubfinanzierten Unterrichtseinheiten<br />

am Scope, mit dem SAM Puttlab, auf der Range und natürlich auf dem Platz.<br />

Wer noch nicht Mitglied eines Golfclubs ist und kein registriertes Handicap hat,<br />

kann auf dem 9-Loch-Kurzplatz mit dem „Pay & Play“-Angebot für eine Tagespauschale<br />

inklusive der Leihschläger, Erfahrungen beim Spiel mit dem kleinen<br />

weißen Ball machen, ohne eine Platzerlaubnis oder einen Heimatclub zu besitzen.<br />

Nach dem Spiel werden die Golfer im gemütlichen Restaurant oder auf der sensationellen<br />

Sonnenterrasse mit einem hervorragenden Speisenangebot verwöhnt.<br />

Küchenchef Mario Franke und sein Team arbeiten mit lokalen Lieferanten der<br />

Region zusammen und verfeinern die Gerichte mit Ideenreichtum und Kreativität.<br />

Die Clubmeister 2017 des Berliner<br />

Golf & Country Club Motzener See e.V.: Timo<br />

Klischan und Uljana Möritz<br />

www.berlincapitalclub.de www.golfclubmotzen.de www.iacworldwide.com<br />

40 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 41


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Die<br />

GARTEN<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Stadt<br />

Berlin gilt als ein GARTEN<br />

EDEN für Nachtschwärmer,<br />

auch seine reiche Museumslandschaft<br />

wird weltweit<br />

geschätzt. Als STADT<br />

DER GARTENKULTUR<br />

ist die Hauptstadt eher<br />

weniger bekannt. Das ist<br />

nicht ganz fair.<br />

AUTOR Nikolas Feireiss<br />

Was ist typisch für einen Berliner Garten? „Der Sandboden!“, seufzt die Pflanzenexpertin<br />

und Gartenhistorikerin Dr. Isabelle Van Groeningen. Gemeinsam mit<br />

ihrer Partnerin Gabriella Pape ist sie eine der führenden Gärtnerinnen und<br />

Gartengestalterinnen Berlins und darüber hinaus. Aber im Grunde ist nicht die<br />

spezielle Berliner Bodenbeschaffenheit das Problem, sondern, dass es in ganz<br />

Deutschland diese schreckliche „Aufräumkultur“ gibt. Jedes Blatt, jeder Rasenrückschnitt, alles<br />

wird säuberlich entsorgt. „Dabei sollte man doch dem Garten zurückgeben, was man ihm nimmt“,<br />

sagt Van Groeningen. Und damit ist man bei den Themen Kompost, Humus und Bodenverbesserung,<br />

die gerade für den typischen Berliner Sandboden so wichtig sind. Aber, bevor wir ins Fachsimpeln<br />

kommen, sei erstmal ausdrücklich festgestellt: Berlin ist eine Gartenstadt, besonders grün<br />

und mit wunderschönen Parks und einigen sehr interessanten Gärten – privaten und öffentlichen<br />

– gesegnet. Die ehrenamtliche Initiative Offene Gärten Berlin-Brandenburg organisiert quasi das<br />

ganze Jahr über private Gartenbegehungen. Hauptzeit ist naturgemäß von Mai bis September. Die<br />

zahlreichen Termine findet man auf der Webseite des Vereins www.offene-gaerten-berlin-umland.<br />

de. In Berlin und Deutschland entsteht also wieder eine Gartenkultur, wie sie in England oder auch<br />

den Niederlanden ein selbstverständlicher Teil verfeinerter Lebensart ist. Dass erst jetzt wieder an<br />

die deutsche Gartenkultur des 19. Jahrhunderts, für die immerhin so große Namen wie Peter Joseph<br />

Lenné oder Hermann von Pückler-Muskau stehen, angeknüpft wird, hat seinen Grund. Nach dem<br />

Krieg, wurden Gärten – und auch Parks – gebraucht, um Kartoffeln anzubauen, für Gartenkunst<br />

fehlten Zeit, Geld und Muße, später dann wohl das Verständnis. „Rasen, Carport, Kriechwachholder,<br />

das ist leider auch typisch Berlin“, fasst Isabelle Van Groeningen ihre Gartenerfahrungen<br />

zusammen. Aber es wird besser! Gerade jüngere <strong>Berlinerin</strong>nen und Berliner entdecken den Garten<br />

und sind bereit, sich zu informieren und inspirieren zu lassen. „Es ist ganz wichtig, dass man<br />

sich klar darüber wird, in welchem Garten man sich wohlfühlt. „Dafür muss man sich inspirieren<br />

lassen“, sagt Van Groeningen. „Wir können am besten beraten, wenn unsere Kunden uns eine Vorstellung<br />

davon geben können, von welchem Garten sie träumen. Ich wünsche mir einen Brunnen,<br />

bedeutet zum Beispiel für jeden etwas ganz anderes. Die eine hat eine minimalistische Wasserschale,<br />

der andere den Trevi-Brunnen in Rom vor dem geistigen Auge.<br />

>><br />

42 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 43


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Oben: Berliner Garten<br />

Mitte links: Tempelhofer Feld<br />

Mitte rechts: Stauden- und Gemüsegarten der<br />

Liebermann-Villa<br />

Unten: Britzer Garten<br />

URBAN GARDENING – TYPISCH BERLIN<br />

Gärtnerische Tradition haben in Berlin, der<br />

Arbeiterstadt, die sogenannten Schrebergärten<br />

mitten in der Stadt. Lange galten sie als Inbegriff<br />

von Spießbürgerlichkeit, inzwischen gibt es aber<br />

nicht wenige Hipster, die es genauso angesagt<br />

wie angenehm finden, einen Garten ihr Eigen zu<br />

nennen. Besonders im Trend ist es, sich mit<br />

naturnahem Gärtnern zu beschäftigen, Komposthaufen<br />

anzulegen, Sonnenenergie zu nutzen<br />

und sich mit Pflanzen zu umgeben, die Schmetterlinge<br />

und Insekten anziehen. Eine besonders<br />

schöne Gartenkolonie, die nichts mit der alten<br />

Idee vom Schrebergarten zu tun hat, findet sich<br />

in Spandau. Alle Gärten dort sind naturnah<br />

angelegt, es gibt keine Zäune und jeder, der dort<br />

seinen Garten genießt, verpflichtet sich, das in<br />

Harmonie mit der Natur zu tun. Für Gartenfreunde<br />

lohnt es sich, einen Ausflug zu den<br />

naturnahen Gärten in Spandau zu machen, sie<br />

sind ein bezaubernder Ort. Dem naturnahen<br />

Gärtnern haben sich auch die Prinzessinengärten<br />

verpflichtet. Auf einer jahrzehntelang brachliegenden<br />

Fläche am Moritzplatz in Kreuzberg,<br />

mitten in Berlin, werden heute mit der Unterstützung<br />

von zahlreichen Helferinnen und Helfern,<br />

Anwohnern und Gartenbegeisterten,<br />

Erwachsenen und Jugendlichen über 500 verschiedene<br />

Gemüse- und Kräutersorten angebaut.<br />

Das Urban Gardening ist ein weltweiter<br />

Trend, der aus dem Bedürfnis nach Grün in der<br />

Stadt entstanden ist und nach biologisch wertvoller<br />

Ernährung. Wer wirklich sichergehen will,<br />

echtes Bio-Obst und -Gemüse auf dem Teller zu<br />

haben, baut es eben am besten selbst an. Auch<br />

auf vielen Berliner Balkonen gedeihen inzwischen<br />

Radieschen, Tomaten, Pflücksalate, Möhren,<br />

Bohnen oder auch Gurken in Töpfen und<br />

Kübeln. Und wo in der Breite kein Platz ist, kann<br />

man in die Vertikale gehen. Für Balkonwände<br />

bieten sich Pflanztaschen an, in denen sich Salat,<br />

Kräuter oder auch Blumen wohlfühlen. Wahre<br />

„Urban Gardener“ nutzen vom alten Schuh bis<br />

zum Tetrapak jedes denkbare Behältnis, um es<br />

zu begrünen. Selbst auf dem Balkon muss man<br />

übrigens sogar auf Äpfel oder Birnen nicht verzichten.<br />

Es gibt kompakt wachsende Fruchtgehölze,<br />

die sich auf kleinstem Raum wohlfühlen.<br />

GARTENKUNST UND LEBENSART<br />

Die und noch viel mehr gibt es zum Beispiel in<br />

der „Königlichen Gartenakademie“ von Isabelle<br />

Van Groeningen und Gabriella Pape in<br />

Dahlem, übrigens ganz in der Nähe des Botanischen<br />

Gartens, der auch unbedingt einen<br />

Illustration: istockphoto/filo, Fotos: Max-Liebermann-Gesellschaft, Isabelle Van Groeningen, Holger Koppatsch, Grün Berlin GmbH (2), Max-Liebermann-Gesellschaft, Lichtschwärmer, offene-gaerten-umland.de, Brigitte Fuchs<br />

Besuch wert ist. Die Königliche Gartenakademie<br />

ist ein ganz besonderer Ausflugsort für<br />

Gartenfreunde und versteht sich als ein „hochklassiges<br />

Zentrum zur Förderung der Gartenkultur<br />

und der Gartenkunst in Deutschland“.<br />

Isabelle Van Groeningen bietet Gartenkurse<br />

an, man kann sich in der wunderschönen<br />

Anlage umsehen, das eine oder andere Gartensouvenir<br />

erstehen und im Café, ehemals ein<br />

Gewächshaus, noch einen Moment pausieren.<br />

In der „Königlichen Gartenakademie“ wird<br />

Garten als Teil des Lifestyles auf höchstem<br />

Niveau und dabei angenehm unangestrengt<br />

zelebriert. Gartenkunst im wahrsten Sinne des<br />

Wortes bekommt der Besucher der Liebermann<br />

Villa geboten. 1909 ließ sich Max Liebermann,<br />

einer der bedeutendsten Vertreter<br />

des deutschen Impressionismus, ein Sommerhaus<br />

am Wannsee bauen, sein „Schloß am See“.<br />

Mehr als 200 Gemälde entstanden in dem nach<br />

eigenen Ideen gestalteten, fast 7000 Quadratmeter<br />

großen Garten. Nach der denkmalgerechten<br />

Wiederherstellung von Haus und Garten<br />

ist die Liebermann Villa als Museum für<br />

Besucher geöffnet. Schon die Liebermannschen<br />

Gartenbilder, die hier entstanden, etwa<br />

von der Blumenterrasse, dem Staudengarten<br />

oder vom Birkenhain, werden jeden Gartenliebhaber<br />

erfreuen. Besonders schön ist es<br />

aber, die Quellen der Inspiration gleich mit<br />

entdecken zu können. Ein anderer historischer<br />

und sogar weltberühmter Garten ist der des<br />

Staudenzüchters, Garten-Schriftstellers und<br />

Garten-Philosophen Karl Foerster. Hauptthema<br />

des ab 1912 entstandenen „Förster Gartens“<br />

in Potsdam Bornim ist die Präsentation<br />

winterharter Blütenstauden. Senkgarten,<br />

Naturgarten, Steingarten, Frühlingsweg und<br />

Herbstbeet dienten Karl Förster dazu, die<br />

Standortansprüche und die optische Wirkung<br />

der Stauden und deren Zusammenstellungen<br />

zu studieren. Apropos Standortansprüche.<br />

Berlin, reich an Bäumen, hat auch viele schattige<br />

Gärten, die oft nur als Problem, nicht als<br />

Chance gesehen werden. „Bedauerlich“, sagt<br />

Isabelle Van Groeningen. Schattengärten sind<br />

nämlich eine besonders schöne gärtnerische<br />

Herausforderung. Die besondere Kunst des<br />

Schattengärtnerns besteht darin, Blattformen,<br />

Strukturen und Farben in eine abwechslungsreiche<br />

Balance zu bringen. Und um zu zeigen,<br />

dass es auch in Schattengärten blühen kann,<br />

bedarf es nur einiger Beispiele: Eisenhut und<br />

Fingerhut, Azaleen, Akelei oder die japanische<br />

Anemone und der Storchschnabel setzen in<br />

schattigen Gärten farbige Akzente. Noch viele<br />

andere blühende Pflanzen könnten genannt<br />

werden, die erst an einem schattigen Standort<br />

ihre volle Schönheit entfalten können. Viele<br />

stammen aus Asien, weil es dort Klimazonen<br />

gibt, die den mitteleuropäischen recht ähnlich<br />

sind. Rhododendren, Azaleen, Magnolien<br />

oder Hartriegel, aber auch viele Primeln oder<br />

Oben: Fassade der Liebermann-Villa<br />

Unten: Königliche Gartenakademie<br />

Eisenhutarten sind Beispiele für asiatische<br />

Importe, die heute ganz selbstverständlich Berliner<br />

Gärten mit ihrer Schönheit bereichern.<br />

GÄRTNER MÜSSEN LOSLASSEN KÖNNEN<br />

Der Garten, das Gärtnern sind Trend in Berlin<br />

und darüber hinaus. Vielleicht sollte am Ende<br />

aber festgestellt werden, dass es im Grunde<br />

genommen viel mehr ist: eine Freude für die<br />

Seele. Dabei spielt es am Ende eine untergeordnete<br />

Rolle, ob man morgens die Blumen im Balkonkasten<br />

begrüßt oder einen Rundgang über<br />

das eigene Grundstück machen kann, um zu<br />

schauen, ob die Pfingstrosen vielleicht ihre<br />

herrlichen Blüten schon geöffnet oder ob die<br />

zarten Salatpflänzchen das nächtliche Gewitter<br />

überstanden haben. Das Buddeln in der Erde,<br />

der Duft von Narzissen, Rosen oder Jasmin und<br />

– man sollte das nicht unterschätzen – auch die<br />

Unkontrollierbarkeit des Gartens machen uns<br />

durchgetakteten Städtern den Garten ja so wertvoll.<br />

Gärtnern bedeutet loslassen können.<br />

Manch ein Strauch gedeiht prächtig, der andere<br />

lässt die Blätter hängen. Manchmal liegt es an<br />

der Pflege, manchmal lässt es sich einfach nicht<br />

erklären. Man muss lernen, das zu akzeptieren.<br />

Der Garten ist nie fertig – wie Berlin. Der kleine<br />

wie der große. Er lehrt uns Entschleunigung,<br />

und das ist viel mehr als nur ein Gartentrend. B<br />

AUF INS GRÜNE.<br />

HIER ZEIGT SICH BERLIN ALS<br />

GARTENSTADT<br />

BOTANISCHER GARTEN BERLIN<br />

Königin-Luise-Straße 6–8 | 14195 Berlin<br />

Tel. +49 30 83850100<br />

www.bgbm.org<br />

KÖNIGLICHE GARTENAKADEMIE<br />

Altensteinstraße 15a | 14195 Berlin<br />

Tel. +49 030 8322090 0<br />

NATURNAHE GÄRTEN IN SPANDAU<br />

Niederheideweg 51 | 13589 Berlin<br />

www.oekogarten-berlin.de<br />

PRINZESSINNENGÄRTEN BERLIN<br />

Prinzenstraße 35–38 und<br />

Prinzessinnenstraße 15 | 10969 Berlin<br />

www.prinzessinnengarten.net<br />

FOERSTER STAUDENGARTEN<br />

Am Raubfang 6 | 14469 Berlin<br />

Tel. +49 331 567260<br />

www.foerster-stauden.de<br />

LIEBERMAN-VILLA AM WANNSEE<br />

Comomierstraße 3 | 14109 Berlin<br />

Tel. +49 30 80585 90 0<br />

www.liebermann-villa.de<br />

BRITZER GARTEN<br />

Sangerhauser Weg 1 | 12349 Berlin<br />

www.gruen-berlin.de/britzer-garten<br />

GÄRTEN DER WELT IN BERLIN<br />

Eisenacher Str. 99 | 12685 Berlin<br />

Tel. +49 30 700906699<br />

www.gruen-berlin.de/gaerten-der-welt<br />

PARK AM GLEISDREICK<br />

Möckernstraße 26, | 10963 Berlin<br />

Tel. +49 30 7009060<br />

www.gruen-berlin.de/park-am-gleisdreieck<br />

TEMPELHOFER FELD<br />

Tempelhofer Damm | 12101 Berlin<br />

Tel. +49 30 700906616<br />

www.gruen-berlin.de/tempelhofer-feld<br />

44 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 45


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

AYURVEDA<br />

Mehr als ein Wellness-Trend!<br />

URSPRUNG<br />

Ayurveda i (Ayus = Leben, Veda = Wissen) ist die älteste Form der ganzheitlichen<br />

Naturheilkunde Indiens, die heute viele Anwender in Indien,<br />

Nepal und Sri Lanka hat. Im Einklang mit Körper, Geist, Seele, Verhalten<br />

und Umwelt zu sein, bedeutet Ayurveda. Die ältesten Schriften in Sanskrit<br />

sind 5.000 Jahre alt. Ayurveda bietet mehr als Massagen, Yoga und<br />

Stirn-Ölgüsse. Übersetzt bedeutet Ayurveda „Das Wissen vom Leben“.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ayurveda als medizinische<br />

Wissenschaft anerkannt. Mehr als 400.000 ayurvedische Ärzte sind offiziell<br />

in Indien registriert. Seit 2014 gibt es in Indien neben dem Gesundheitsministerium<br />

ein zusätzliches Ministerium für Ayurveda und Yoga.<br />

Die Herangehensweise der Medizin ist anders als die der Schulmedizin.<br />

Immer maßgeschneidert und abgestimmt auf den jeweiligen Patienten.<br />

Die Nachfrage nach Ayurveda steigt auch in Deutschland und ganz<br />

Europa kontinuierlich an, gerade bei Patienten mit chronischen und<br />

stressbedingten Erkrankungen.<br />

Nach einem<br />

siebenjährigen<br />

Ayurveda-Studium<br />

in Colombo vertiefte<br />

Kethakie De Silva-<br />

Hahn ihr Wissen bei<br />

Ayurveda-Spezialisten<br />

in ihrer Heimat weiter<br />

und bildete sich als<br />

Akupunktur-Medizinerin<br />

weiter.<br />

BUCHEMPFEHLUNGEN<br />

Kethakie De Silva-Hahn empfiehlt folgende<br />

Bücher zu dem Thema:<br />

AYURVEDA<br />

Judith H. Morrison, TRIAS Verlag<br />

AYURVEDA FÜR JEDEN TAG<br />

Dr. med Ernst Schrott, Goldmann Verlag<br />

Traditionelle indische Heilkunst und Medizin<br />

in Brandenburg. Bei entschlackenden<br />

Massagen und typgerechter Ernährung werden<br />

Geist und Seele in ein HARMONISCHES<br />

GLEICHGEWICHT gebracht. Auf Gut Klostermühle<br />

praktiziert die aus Sri Lanka stammende<br />

Ayurveda-Ärztin Kethakie De Silva-Hahn seit<br />

2011. Ihr Hauptziel ist ERKRANKUNGEN<br />

ERFOLGREICH UND NACHHALTIG ZU<br />

LINDERN und Gesundheit zu bewahren.<br />

AUTORIN Evelyn Huhle<br />

GLEICHGEWICHT<br />

Aus der Sicht des Ayurveda besitzt jeder<br />

Mensch unterschiedliche Eigenschaften. Diese<br />

Eigenschaften finden Ausdruck in Form von<br />

Energien, auch Doshas genannt. Das ursprüngliche<br />

Gleichgewicht besteht bereits bei der<br />

Geburt und wird „Prakriti“ genannt.<br />

DOSHAS<br />

Ayurveda beschreibt die Doshas als dynamische<br />

Kräfte. Ihrer Balance wird ein äußerst<br />

großer Stellenwert eingeräumt. Alle Menschen<br />

verfügen über eine individuelle Kombination<br />

der drei Doshas: VATA, PITTA und KAPHA.<br />

Die Gesundheit hängt davon ab, ob die drei<br />

Kräfte im Gleichgewicht sind. Ist das Gleichgewicht<br />

gestört, verursachen sie Krankheiten und<br />

Unwohlsein.<br />

KRANKHEITSERHEBUNG<br />

(Anamnese)<br />

Die ayurvedische Untersuchung umfasst<br />

neben der körperlichen Untersuchung >><br />

DAS GROSSE AYURVEDA HEILBUCH<br />

Vasant Lad, Windpferd Verlag<br />

46 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 47


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

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Peelings reinigen die Haut von abgestorbenen<br />

Schüppchen und machen sie dadurch wunderbar<br />

weich und aufnahmefähig für die nachfolgende<br />

Pflege.<br />

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insgesamt nur 27 Euro<br />

auch den Geruch (z. B. Atem), den Körperbau des Patienten sowie<br />

Haut- und Haarbeschaffenheit. Über die Pulsdiagnostik lässt sich feststellen,<br />

welche „Doshas“ außer Balance geraten sind.<br />

HEILKUNST<br />

Ziel der ayurvedischen Lehre ist es, den Körper zu entgiften und die<br />

Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ayurvedische Massagen, Reinigungskuren<br />

(Panchakarma), Körperübungen (Yoga) und eine ausgeglichene<br />

und gesunde Ernährung sind lt. Ayurveda der Schlüssel zu unserem<br />

körperlichen und seelischen Wohlbefinden. Ayurveda hilft aber nicht nur<br />

mit Ernährungsberatung, Massagen und Yogaübungen, sondern auch mit<br />

pflanzlichen Medikamenten. Heilpflanzen spielen eine große Rolle und<br />

sind für Behandlungen zur innerlichen Verabreichung sehr wichtig. Im<br />

Ayurveda gibt es keine Verbote, sondern nur Empfehlungen! Gemüse,<br />

Obst, Hülsenfrüchte und Getreide stehen bevorzugt auf der Speiseliste.<br />

Die Nahrung sollte möglichst naturbelassen sein und stets frisch zubereitet<br />

werden. Warme und gekochte Speisen sind leichter verdaulich als<br />

rohe und kalte, daher sollte Rohkost nur sparsam verwendet werden.<br />

Wichtig sind drei Mahlzeiten am Tag und nach<br />

dem Mittag leichte Kost.<br />

Auf Gut Klostermühle in Briesen lernt man<br />

die Welt des Ayurveda, das „Wissen vom Leben“,<br />

im Brune Balance med & SPA kennen und erfährt<br />

mehr über die ganzheitliche Heilmethode<br />

und deren Philosophie. Neben zahlreichen<br />

Ayurveda-Therapien wie z. B. Abhyanga<br />

(ayurvedische Ganzkörpermassage), Shirodhara<br />

(Abhyanga + Stirnölguss), Padabhyanga<br />

(ayurvedische Fußmassage), erhält man nach<br />

einer umfassenden Pulsdiagnose einen individuellen<br />

Ernährungsplan. Nach der Bestimmung<br />

des Dosha, steht eine Auswahl an Ayurveda-Kuren<br />

zur Verfügung. Das Natur Resort &<br />

Medical Spa Gut Klostermühle liegt mitten im<br />

Wald, direkt am Madlitzer See. Wer die Ruhe<br />

in der Natur sucht, ist hier gut aufgehoben. Ein<br />

Spaziergang um den See oder auch schon das<br />

bloße Staunen am See ist Entspannung pur! B<br />

ADRESSE<br />

Gut Klostermühle<br />

Mühlenstraße 11<br />

15518 Briesen (Mark) OT Alt Madlitz<br />

Tel.: +49 33607-59290<br />

www.gutklostermuehle.com<br />

Fotos: Gut Klostermühle<br />

» Sie erhalten das neue <strong>Heft</strong> schon<br />

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spätestens sechs Wochen vor Erhalt der fünften Ausgabe schriftlich kündige, verlängert sich das Abo automatisch<br />

um weitere sechs Ausgaben. Meine Kündigung kann ich jederzeit an berlinerin@huhle-mediagroup.de schicken.<br />

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Die AGB und meine Kunden- und Widerrufsrechte kann ich jederzeit nachlesen auf www.berlinerin.online.de<br />

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48 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 49


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

KREUZFAHRTEN<br />

DIE ENTSPANNTE ART ZU REISEN<br />

AUTORIN Miriam Bektasi<br />

Kreuzfahrten haftete lange ein etwas verstaubter Ruf an. Was viele nicht wissen: Schiffsreisen werden<br />

immer beliebter, und gerade jüngere Menschen stechen vermehrt mit den fahrenden Hotels<br />

in See. Kein Wunder, denn eine Kreuzfahrt ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, das für<br />

viele unvergessliche Urlaubsmomente sorgt. Seereisen sind aber auch der ideale Urlaub für die<br />

ganze Familie oder für ältere Gäste, denn sie bieten eine entspannte und bequeme Form der Rundreise,<br />

ganz ohne lästiges Koffer packen und Hotel wechseln. Vom Bordrestaurant über Kinderanimation<br />

bis zu abwechslungsreichen Sportangeboten und Entertainment – Kreuzfahrtschiffe<br />

machen so einiges her. Die Auswahl reicht von modernen Luxuslinern bis hin zur charmanten<br />

Postschiff-Flotte der Hurtigruten. Ob Europa, Asien, Karibik, Südamerika oder einmal um die<br />

ganze Erde – der Vielfalt des Urlaubs auf dem Meer sind keine Grenzen gesetzt. Aber nicht nur<br />

die Auswahl der Ziele ist schier unendlich, auch das Angebot an Reedereien ist groß: Von Aida,<br />

Crystal Cruises oder Hapag Lloyd Cruises über Norwegian Cruise Line bis hin zu MSC Kreuzfahrten<br />

gibt es viele namhafte Schifffahrtsunternehmen.<br />

Traumurlaub garantiert:<br />

Auf dem Luxusliner<br />

MS Europa 2 lässt<br />

sich Exklusivität im<br />

modernen Ambiente<br />

genießen<br />

EIN URLAUB – SO VIEL ZU SEHEN<br />

Eine Kreuzfahrt ist eine ganz besondere<br />

Art des Reisens – wie sonst könnte man so<br />

entspannt und komfortabel die Welt entdecken<br />

wie an Bord eines modernen Schiffes?<br />

Das Beste an einem Urlaub auf dem Meer:<br />

Eine Kreuzfahrt ist nie langweilig, da man<br />

mehrere Orte oder Länder auf einer Reise<br />

entdecken kann – und dazu nur einmal seine<br />

Reisetasche auspacken muss. Einerseits ist<br />

man nicht an einen Ort gebunden und sieht<br />

damit während einer einzigen Reise eine Reihe<br />

von wichtigen Hotspots und andererseits ist<br />

man frei in der Wahl der Ausflüge an Land.<br />

Die verschiedenen Destinationen kann man<br />

entweder in organisierten Ausflügen oder auf<br />

eigene Faust entdecken. So hat man genug<br />

Freiheit, jederzeit das zu tun und zu lassen,<br />

was man möchte, und hat darüber hinaus die<br />

Möglichkeit, den Luxus an Bord zu genießen.<br />

Doch nicht nur das Wohlbefinden der Gäste,<br />

auch die Sicherheit hat zu jeder Zeit höchste<br />

Priorität während einer Kreuzfahrt. So werden<br />

beispielsweise schon am ersten Tag Seenotrettungsübungen<br />

durchgeführt – und man darf<br />

sich von Anfang an in guten Händen wissen.<br />

Die Königsklasse unter den Kreuzfahrtschiffen<br />

sind XXL-Schiffe mit Passagierzahlen ab 4.000<br />

Personen. Ob Wellenreiten im Surfsimulator<br />

oder im Designer-Outlet shoppen – auf den<br />

Ozeanriesen gibt es nichts, was es nicht<br />

gibt. Ein ganz spezielles Ambiente mit dem<br />

Charme des Extravaganten und Exklusiven<br />

herrscht aber vor allem an Bord von kleineren<br />

Schiffen. Fernab vom Massentourismus ist<br />

der Service auf den schwimmenden Luxushotels<br />

persönlicher, die Atmosphäre intimer. >><br />

50 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

50 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 51


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

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• Modern geschnittene 2- bis<br />

5- Zimmerwohnungen<br />

• Je nach Einheit Balkon, Terrasse<br />

oder Dachterrasse<br />

• Hochwertige Ausstattung,<br />

anspruchsvolle Architektur<br />

• KfW-55 Effizienzhaus<br />

• Provisionsfrei für den Käufer<br />

(Beratung direkt vom Bauträger)<br />

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LUXUS-KREUZFAHRT MAL ANDERS:<br />

MIT DER MS EUROPA 2 VON<br />

COLOMBO NACH SINGAPUR<br />

Eines dieser kleineren und feineren Schiffe ist<br />

die MS EUROPA 2. Was den Gast an Deck des<br />

Luxusliners erwartet? Luxuriösen und gleichzeitig<br />

entspannten Lifestyle für maximal 500<br />

Gäste. Perfekter Service wird hier ebenso<br />

großgeschrieben wie ein erlesenes, kulinarisches<br />

Angebot, das man in sieben Restaurants<br />

auf Spitzenniveau genießen kann. Auf insgesamt<br />

über 1.000 Quadratmetern sowie einer<br />

großen Außenfläche finden Sportfans und<br />

Wellness-Liebhaber ausreichend Platz zum<br />

Auspowern, Entspannen und Wohlfühlen.<br />

Modernste Fitnessgeräte, Pilates-Kurse, Fahrradtouren<br />

an Land sowie ein abwechslungsreiches<br />

Freizeitprogramm gehören bei einer<br />

Schiffsreise auf der MS EUROPA 2 ebenso<br />

dazu wie ein vielseitiges Spa-Angebot und ein<br />

ausgewogenes Unterhaltungsprogramm, das<br />

von Artistik-Bühnenshows über Jazzkonzerte<br />

bis hin zu Comedy-Abenden mit Stars wie<br />

etwa Cordula Stratmann oder Max Mutzke<br />

reicht. Faszinierende Hafenstädte, pittoreske<br />

Küstenlandschaften und echte Geheimtipps:<br />

mit der Reise von Colombo nach Singapur<br />

lässt sich vom 29.11.2018 – 09.12.2018 die<br />

facettenreiche Vielfalt Asiens von der traumhaftesten<br />

Seite entdecken. Ob schillernde<br />

Megacitys auskundschaften, uralte Kulturen<br />

entdecken oder an traumhaften Stränden die<br />

Seele baumeln lassen – auf dieser besonderen<br />

Seereise durch die Länder des Lächelns kommen<br />

Globetrotter und Asienfans voll auf ihre<br />

Kosten. Wer sich einen außergewöhnlichen<br />

Urlaub voller Kontraste wünscht und seinen<br />

Akku im modern-luxuriösen Ambiente eines<br />

einzigartigen Schiffes aufladen möchte, liegt<br />

mit dieser Reise genau richtig.<br />

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030 / 3000 72 311<br />

Ein Projekt von<br />

Fotos: Hongqi Zhang © 123RF.com, Hapag-Lloyd Cruises<br />

Strandhotel Dünenmeer GmbH & Co. KG<br />

Birkenallee 20 ∙ OT Neuhaus ∙ 18347 Ostseebad Dierhagen<br />

Tel. (03 82 26) 50 10 ∙ E-Mail: info@strandhotel-ostsee.de<br />

www.strandhotel-ostsee.de<br />

Strandhotel Fischland GmbH & Co. KG<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Strasse 6 ∙ 18347 Ostseebad Dierhagen Strand<br />

Tel. (03 82 26) 5 20 ∙ E-Mail: info@strandhotel-ostsee.de<br />

www.strandhotel-ostsee.de<br />

Liebe und Meer<br />

verbinden<br />

die Strandhotels ‚Dünenmeer’ und ‚Fischland’<br />

Umgeben von einer traumhaften Dünenlandschaft,<br />

am schier endlos langen weißen Sandstrand des<br />

Ostseebads Dierhagen und in der Nähe des ‚Nationalparks<br />

Vorpommersche Boddenlandschaft’ befinden sich<br />

die zwei fantastischen Hotelresorts Strandhotel Dünenmeer<br />

und Strandhotel Fischland. Unter dem Motto ‚Liebe und Meer<br />

verbinden’ können hier Gäste einen einzigartigen Wellnessund<br />

Erholungsurlaub verbringen und ihre Lebensenergie<br />

frisch auffüllen. Beide wurden von der „Der Große Restaurant<br />

& Hotel Guide 2017“ zum „Resort des Jahres“ von Deutschland<br />

ausgezeichnet.<br />

ABTAUCHEN IM STRANDHOTEL DÜNENMEER<br />

Inmitten der paradiesischen Landschaft und direkt am Strand<br />

gelegen finden Ruhe suchende hier eine Oase der absoluten<br />

Entspannung. Das 4-Sterne-Resort verfügt weiterhin über ein<br />

Reetdachdorf speziell für Besucher, die eine ganz private Atmosphäre<br />

bevorzugen. Der weitläufige Spa-Bereich mit Relax-<br />

Liegen, Panoramablick auf das Meer und vitalisierenden Angeboten<br />

lässt keine Wünsche offen. Ein besonderes Highlight ist<br />

die Dünensauna mit offenem Kamin.<br />

EINTAUCHEN IM STRANDHOTEL FISCHLAND<br />

In Spitzenlage, eingebettet in den Naturpark und umgeben<br />

vom hoteleigenen Küstenwald bietet das familienfreundliche<br />

Strandhotel sportlich aktiven Besuchern eine breite Palette an<br />

Fitness-, Outdoor-, Hallen- und Wassersportangeboten in und<br />

um das 4-Sterne-Resort. Absolutes Highlight ist das mehrfach<br />

ausgezeichnete und auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst<br />

einzige Sternerestaurant ‚Ostseelounge’. Gäste können hier<br />

anspruchsvolle Gourmetkreationen mit Blick auf faszinierende<br />

Sonnenuntergänge genießen.<br />

WOHLFÜHLEN<br />

Die Spa-Bereiche der Strandhotels sind ausgestattet mit großzügigen<br />

Indoor-Pools, multifunktionalen Behandlungsräumen<br />

und Saunen mit eigenem Zugang zum Meer. Ein absolutes<br />

Novum ist das Privat-Label ‚Dünengold’, denn die Kosmetikprodukte<br />

zum Thema Bernstein gibt es nur hier.<br />

52 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 53


ADVERTORIAL<br />

ADVERTORIAL<br />

DAS MACHT EINEN URLAUB<br />

SO BESONDERS.<br />

Travel Charme feiert 25-jähriges Jubiläum und nennt<br />

die Kleinigkeiten, die das Urlaubserlebnis steigern<br />

WAS MACHT EINEN URLAUB SO BESONDERS<br />

Beste Lage, stilvolles Interieur, charmantes Flair und viele kleine Besonderheiten<br />

prägen Travel Charme. Ein schönes Beispiel ist das Ende 2001 wiedereröffnete<br />

Travel Charme Kurhaus Binz. Der gerade frisch renovierte Prachtbau<br />

aus dem Jahr 1908 mit seinen markanten Türmen gilt als eines der Wahrzeichen<br />

der Insel Rügen. Auch das Fürstenhaus Am Achensee in Tirol ist ein traditionsreiches<br />

Aushängeschild seiner Region. Es wurde für die Sommerfrische von Kaiser<br />

Maximilian I. errichtet und bereits 1853 zum Hotel ausgebaut.<br />

Ein konsequenter Fokus auf Qualität sowie die große Zufriedenheit, ein hohes<br />

Vertrauen und eine überdurchschnittliche Weiterempfehlungsrate begeisterter<br />

Stammgäste ist Garant für einen rundum herrlichen Urlaub in den 11 Hotels an<br />

der Ostsee, im Harz und in den österreichischen Alpen.<br />

Früher buchen.<br />

Länger freuen.<br />

Das Travel Charme Kurhaus Binz<br />

Wahrzeichen an der Ostsee auf der Insel Rügen<br />

Awards, Sterne und Hauben.<br />

Travel Charme erhält jährlich Auszeichnungen und Top-Bewertungen.<br />

Seit 2001 belegen die elf Travel Charme Hotels & Resorts stets die vordersten<br />

Plätze in den verschiedenen Bewertungsportalen wie Tripadvisor oder Holiday<br />

Check. Das Travel Charme Gothisches Haus wurde kürzlich mit dem Holiday-<br />

Check Award und das Travel Charme Strandidyll Heringsdorf mit dem Holiday-<br />

Check Gold Award 2018 als 2 der 10 besten Hotels ausgezeichnet.<br />

Das Strandidyll<br />

Heringsdorf mit seiner<br />

einmaligen Gartenlandschaft,<br />

direkt<br />

hinter den Dünen<br />

Natürlich bucht man am<br />

liebsten ganz früh seinen<br />

Urlaub, der großen Vorfreude<br />

und Ersparnis wegen. Mit dem<br />

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Charme profitieren Sie von bis<br />

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Mit der Liebe zum Detail<br />

Bett Mit dem Kopf auf Ihrem Lieblingskissen aus<br />

dem Kissenmenü gebettet, eingekuschelt in eine<br />

überlange Bettdecke - so erholen Sie sich sogar<br />

im Schlaf.<br />

Kaffee Exklusiver Mama Mina Estate Kaffee aus<br />

dem Nordwesten Nicaraguas, Fair Trade und<br />

von Hand gepflückt, schonend geröstet und veredelt<br />

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Tee Beste Qualität von hervorragenden Teeplantagen<br />

als hauseigene Mischungen kreiert in<br />

Zusammenarbeit mit dem Teehaus Ronnefeldt<br />

Olivenöl Besonders feines Olivenöl aus Umbrien<br />

vom malerischen Castello Monte Vibiano<br />

- frisch, ursprünglich und kalt gepresst in verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen<br />

Green Gusto Frische und beste Qualität, keine<br />

künstlichen Aromen und Geschmacksverstärker,<br />

feinste Kochkunst bei der Zubereitung – der<br />

regionale und somit nachhaltig kurze Weg zu<br />

gesunden Genüssen auf höchstem Niveau<br />

Design Erfrischend anders ist jedes<br />

der Travel Charme Hotels und Resorts.<br />

So gestaltete der italienische Designer<br />

Lorenzo Bellini das Bergresort Werfenweng<br />

im Salzburger Land – modern mit<br />

alpinen Stilelementen und Farbnuancen.<br />

Heimische Hölzer geben Geborgenheit<br />

und schaffen Wohlfühlatmosphäre.<br />

54 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 55


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Caudalie<br />

Premier CRU, Le Serum,<br />

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Kollektion Neapolis,<br />

Lippenstift Rouge Allure Velvet<br />

(farbintensiver, mattierender<br />

Lippenstift, lang haftend),<br />

KaDeWe, um 36 €<br />

Lechatvivi<br />

limitierte Möwenkette,<br />

Kollektion Wild & Frei,<br />

www.lechatvivi-berlin.com,<br />

um 59 €<br />

Codello<br />

Tuch, 100 % Seide,<br />

Bambi Flowerheart,<br />

Mall of Berlin,<br />

um 339 €<br />

Issey Miyake<br />

L’Eau d‘Issey Pure,<br />

Douglas, Eau de Parfum,<br />

30 ml, um 49 €<br />

GESCHENKIDEEN<br />

Für die Mami, Schwester oder liebste Freundin:<br />

über diese ausgewählten Geschenke<br />

freut sich jeder, versprochen!<br />

AUTORIN Evelyn Huhle<br />

Triumph<br />

Seduction Dream<br />

Sportlight,<br />

Mall of Berlin,<br />

um 49,95 €<br />

Lechatvivi<br />

Perlenarmband,<br />

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um 39 €<br />

Elli Saab<br />

Le Parfum in White,<br />

Douglas, 30 ml, um 53 €<br />

Moét & Chandon<br />

Rosé Impérial Capsule<br />

Collection, in allen<br />

Kauf- u. Warenhäusern,<br />

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Kollektion Neapolis,<br />

Lidschattenpalette mit<br />

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Illustration: istockphoto/aleksandarvelasevic<br />

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Rock aus<br />

100 % Lammleder,<br />

Bikini Berlin,<br />

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56 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 57


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Lach doch<br />

mal!<br />

Wenn ich unterwegs bin, beobachte ich sehr gerne meine Umgebung.<br />

Dabei fällt mir immer wieder auf, dass viele Menschen mies drauf<br />

und schlecht gelaunt sind. Ein freundlicher Gutenmorgengruß wird<br />

oftmals nicht erwidert, und die ersten Streitigkeiten beginnen gleich<br />

morgens im Zug, wenn es z. B. um reservierte Sitzplätze geht. Menschen,<br />

die fröhlich und freundlich sind, erlebe ich eher selten. Warum ist das<br />

eigentlich so? Im Vergleich zum größten Teil der Menschheit, leben<br />

wir in einer Zeit von immensem Wohlstand, großer Sicherheit und<br />

hoher Lebenserwartung. Ich bin vor einigen Jahren in Indien gewesen<br />

und werde diese Reise niemals vergessen. In weiten Teilen von Indien<br />

herrscht große Armut. Waschmaschinen sind sehr selten, die Wäsche<br />

wird mit der Hand gewaschen. Es gibt kein Waschpulver, sondern ein<br />

Stück Seife. Zuerst werden die Kleidungsstücke in Seifenlauge eingeweicht und gebürstet. Danach<br />

werden sie so lange auf einen Stein geklopft, bis das Wasser den Schmutz ausgespült hat. Könnten<br />

Sie sich vorstellen, so zu waschen? Was haben wir es doch gut: Beinahe jeder deutsche Haushalt<br />

verfügt über eine Waschmaschine, die mehrmals pro Woche die Wäsche auf Vordermann bringt.<br />

Aber wenn sie mal ausfällt, ist Alarm! Die Menschen in Indien lächeln überdurchschnittlich viel,<br />

sie teilen sehr gerne und beschweren sich eigentlich nie. Ich hätte das auch nicht für möglich gehalten,<br />

wenn ich nicht selbst dort gewesen wäre. Was fehlt uns eigentlich? Legen wir unsere Aufmerksamkeit<br />

auf das, was wir nicht haben? Was ist mit all den Dingen, die wir besitzen, mit den täglichen<br />

Geschenken des Lebens? Warum ist alles so selbstverständlich und rückt erst bei Krankheit<br />

oder Verlust eines lieben Menschen wieder in unser Gedächtnis? Zufriedene Menschen wissen,<br />

dass das Leben Höhen und Tiefen für sie bereithält. Der Humanbiologe Prof. Carsten Niemitz<br />

sagt: „Wer viel lacht, fühlt sich besser.“ Viele Dinge im Leben lassen sich in einer guten Stimmung<br />

leichter meistern. Eine positive Haltung stellt eine gute Verbindung zu unseren Mitmenschen her,<br />

und ein ehrliches Lächeln steckt an. Haben Sie heute schon gelacht?<br />

„DAS LEBEN IST SCHÖN“<br />

Ihre<br />

EVELYN HUHLE<br />

Verlegerin<br />

Jeder Tag, an dem du nicht lächelst,<br />

ist ein verlorener Tag.<br />

CHARLIE CHAPLIN<br />

58 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

HAPPY<br />

auf die<br />

Matte<br />

Wie Yoga und Pilates<br />

den Körper und die<br />

Wahrnehmung<br />

verändern<br />

AUTORIN Julia Siepmann<br />

Wer kennt das nicht? Wenn nach einer anstrengenden<br />

Arbeitswoche die Nackenmuskulatur schmerzt, die<br />

Beine steif und der Kopf zentnerschwer sind, wenn sich<br />

Stress, Termindruck und all die unerledigten Dinge des<br />

Alltags in Körper und Geist festgekrallt haben – dann<br />

ist er wieder da, der Wunsch nach einem Ausgleich, einem Training, das<br />

Kraft und Gelassenheit zugleich fördert. Egal, ob Handy, Tablet oder TV<br />

– all diese Dinge, die wir täglich nutzen, sind im Laufe der Jahre immer<br />

schneller, flexibler und schlanker geworden. Und wir? Nun ja, wir, ihre<br />

Benutzer, entwickeln uns sogar häufig in die entgegengesetzte Richtung.<br />

Doch damit soll endlich Schluss sein. Denn Sport ist wichtig. Er hält uns<br />

gesund und beweglich, stärkt die Abwehr und kurbelt die Glückshormon-Produktion<br />

an. Am besten probieren wir eine der Techniken, denen<br />

man schon lange magische Effekte bei müdem Geist und steifen Gliedern<br />

nachsagt: Yoga oder Pilates. Ironischerweise sind es gerade diese älteren<br />

Trainingsmethoden, die den Körper des modernen Büromenschen am<br />

besten zu heilen und zu stärken scheinen. Sie gelten im Gegensatz zu neueren<br />

Trends wie Power Plate, Vibrations-Hantel-Workout oder EMS-Training<br />

als „sanfte Methoden“ der Körperertüchtigung. Hier sollen eben<br />

keine kurzen, massigen Muskeln (der Typ, der besonders anfällig für Verletzungen<br />

ist) entwickelt werden, sondern lange, schlanke, flexible Muskelstränge,<br />

die in beweglichen Gelenken eingebettet sind. Die Nachfrage<br />

nach den beiden Fitness-Klassikern wächst stetig, Studios gibt es in der<br />

Hauptstadt in nahezu jedem Stadtteil. Doch worin unterscheiden sich<br />

Yoga und Pilates eigentlich genau? Und, noch wichtiger: Welche der beiden<br />

Trainingsarten ist die Richtige für mich?<br />

PILATES<br />

WAS ES IST:<br />

Ein knackiger Po, eine schlanke Taille und eine verbesserte Köperhaltung<br />

– Pilates gilt schon lange als Geheimrezept unter Fitnessfreunden, wenn<br />

es darum geht, eine sanfte, aber dennoch effektive Sportart zu empfehlen.<br />

Das Ganzkörpertraining, das in den 1920er Jahren von dem in Mönchengladbach<br />

geborenen Joseph Hubertus Pilates entwickelt und dann erst in<br />

den USA etabliert wurde, nannte sein Erfinder zunächst „Contrology“.<br />

Durch gezielte Anspannung und Konzentration von Muskeln<br />

und Geist sollten die einzelnen Bereiche der Tiefenmuskulatur<br />

„kontrolliert“ ge-<br />

stärkt werden, ohne dabei den Kreislauf allzu sehr zu belasten. „Wenige<br />

gut durchdachte Übungen, präzise und im Gleichgewicht ausgeführt, sind<br />

effektiver als stundenlanges ungenaues Training und erzwungene Verrenkungen“,<br />

so formulierte es der Erfinder Joseph Pilates in den dreißiger<br />

Jahren selbst. Ziel des Trainings damals und heute ist es, das „Powerhouse“,<br />

jenen Bereich hinter dem Bauchnabel in den tiefen Bauchmuskeln<br />

zu stärken, damit die Kraft von dort auch in die Wirbelsäule, Arme und<br />

Beine strömen kann. In New York hatte Joseph Pilates mit der von ihm<br />

entwickelten Abfolge von Übungen schnell Erfolg. Viele Tänzer des New<br />

York City Balletts zählten zu seinen Trainingskunden, denn sie schätzten<br />

den schlanken Muskelaufbau ohne zusätzliche Gewichte. Stattdessen<br />

schickte Pilates sie manchmal auf eines der von ihm entwickelten Geräte.<br />

Verschiedene „Chairs“, Stühle zum aufrechten Sitzen während der Übungen,<br />

den „Cadillac“, einer Art Trapez-Tisch zum Strecken der Beine, aber<br />

vor allem den „Reformer“, ein Trainingsgerät mit gleitender Sitz und Liegefläche<br />

und mit Seilzügen für Arme und Beine, hatte der Sportpionier<br />

zur Unterstützung seiner Übungen erfunden. Damals in New York hatte<br />

er die fünf dicken Stahlfedern seines „Reformers“ noch von alten Bettgestellen<br />

abmontiert, sodass sie dem Trainierenden unterschiedliche Widerstände<br />

boten. Heute haben es die Geräte, die vom Aufbau her immer noch<br />

ein wenig an mittelalterliche Folterinstrumente erinnern, in leichterer<br />

Form in die Fitness-Studios geschafft. Statt Reformer und Co jedoch sofort<br />

zu benutzen, sollten Anfänger zunächst mit dem klassischen Mattentraining<br />

beginnen. Auch dabei bekommt jeder Teilnehmer etwas zur Unterstützung<br />

der Übungen in die Hand. Kleingeräte wie elastische Bänder,<br />

Ringe, Rollen oder weiche Gymnastikbälle sollen den gewünschten Widerstand<br />

erzeugen und den Trainingseffekt intensivieren.<br />

Das wichtigste Hilfsmittel bei all dem Drücken und Pressen ist jedoch<br />

die Atmung. Während beim Yoga durch die Nase in den Bauch geatmet<br />

wird, soll der Sauerstoff beim Pilates tief in den Brustkorb strömen. Die<br />

Abfolge der Übungen selbst kann von Lehrer zu Lehrer variieren, sie<br />

verbinden immer die Komponenten Beweglichkeit und Kraft, Haltung<br />

und Wahrnehmung, Anspannung und Entspannung. Nach einer kurzen<br />

Aufwärmeinheit, bei der die Turnenden auch yoga-ähnliche Übungen<br />

zur Streckung von Rücken, Armen und Beinen machen, beginnt die Arbeit<br />

am „Powerhouse“. In Rückenlage wird dabei zum Beispiel ein Gymnastikball<br />

zwischen die Oberschenkel geklemmt, der sowohl beim Strecken<br />

als auch beim Anwinkeln der Beine nicht auf den Boden zurück<br />

springen darf. Derselbe Ball wird später als instabiler Untergrund für<br />

einen Fuß genutzt, während das andere Bein im Liegen mit erhobener<br />

Hüfte zur Decke gestreckt wird. Das ist nicht nur wackelig, sondern<br />

auch sehr anstrengend, und so wird während einer Pilates-Stunde auch<br />

kein Mantra gesungen, sondern ordentlich gestöhnt. Ähnlich wie beim<br />

Yoga folgt jedoch am Schluss der Stunde die wohlverdiente „End-Entspannung“.<br />

Bei sanfter Musik liegen die Teilnehmer auf dem Rücken,<br />

alle Viere von sich gestreckt und atmen tief durch.<br />

FÜR WEN?<br />

Sportwissenschaftler empfehlen das Pilates-Training besonders<br />

Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen und auf der Suche<br />

nach einem ausgleichenden Krafttraining sind. Pilates stärkt<br />

und dehnt die Muskulatur und verhilft zu einer besseren<br />

Körperhaltung. Chronische, haltungsbedingte Rückenleiden<br />

können nach regelmäßigem Training verbessert<br />

werden, und in der Reha wird es auch nach<br />

Sportverletzungen eingesetzt. Ideal sind zwei<br />

einstündige Einheiten pro Woche. Wer zusätzlich<br />

zum Muskelaufbau noch Gewicht verlieren<br />

möchte, sollte ein Herz-Kreislauf-Training<br />

wie Joggen oder<br />

Radfahren in seinen Trainingsplan mit einbauen. Und Achtung: Wer<br />

Pilates einmal ausprobieren möchte, sollte bei den Angeboten genau<br />

hinschauen. Die Bezeichnung Pilates ist nicht geschützt, der jeweilige<br />

Trainer sollte seine Ausbildung an einem zertifizierten<br />

Institut absolviert haben. >><br />

(siehe unten)<br />

Die besten<br />

Pilates-Studios in Berlin<br />

THE BODY IN BALANCE<br />

Seit 1999 gibt es dieses Studio nun schon in Kreuzberg. Gründerin<br />

Joanna Mountifield arbeitet mit einem hochqualifizierten Team von<br />

Therapeuten und Lehrern zusammen.<br />

Kurse gibt es von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, der Kursplan<br />

umfasst Mattentraining und auch Stunden mit dem Reformer<br />

Einzelstunde: 15 Euro bzw 24 Euro<br />

www.pilatesberlin.de<br />

STUDIO A<br />

Dieses kleine Studio in Wilmersdorf bietet Pilates als Mattentraining<br />

mit Kleingeräten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (von 1–3)<br />

an. Trainerin Isabel Gotzkowsky ist Mitglied im Deutschen Pilates<br />

Verband und bietet Präventivkurse an, die von der Krankenkasse<br />

unterstützt werden.<br />

Kurse gibt es von 7.30 – 20.15 Uhr<br />

Die Einzelstunde in der Gruppe kostet 15 Euro,<br />

www.studio-a-pilates.de<br />

PILATES STUDIO BERLIN<br />

Dieses Studio liegt zentral in der Greifswalder Straße in Prenzlauer<br />

Berg. Enrico Palvarini ist zertifizierter Trainer von STOTT-Pilates, einem<br />

modernen Trainingsprinzip, das Ansätze über Rücken-Rehabilitation<br />

und sportliche Leistungssteigerung miteinbezieht.<br />

Öffnungszeiten: 8 – 21.15 Uhr<br />

Kurse gibt es als Mattentraining oder mit Chair und Reformer<br />

Einzelstunde ab 15 Euro<br />

www.pilatesstudioberlin.com<br />

60 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 61


LIFE IS BEAUTIFUL<br />

fenentspannung, die Teilnehmer liegen in „Shavasana“, der „Totenstellung“,<br />

und werden von der Lehrerin mit einer gemütlichen Yogadecke zugedeckt.<br />

Beim abschließenden, gemeinsam gesprochenen Namasté<br />

bringen die Teilnehmer die Hände vor dem Herz zusammen, schließen die<br />

Augen und neigen den Kopf zur Brust. Mit dieser Geste wird der tiefe Respekt<br />

vor der Lehre zum Ausdruck gebracht. Etwas dynamischer geht es<br />

beim Vinyasa Yoga zu. Die Stunde ist anstrengender und meistens geht es<br />

sofort mit den Sonnengrüßen los. Auch hier wird streng darauf geachtet,<br />

dass der Atem synchron zu den Bewegungen fließt. Häufig verwenden die<br />

Studios auch den Begriff Vinyasa Flow, da die einzelnen Körperpositionen<br />

ohne Pause fließend ineinander übergehen. Das Iyengar Yoga dagegen ist<br />

noch sportlicher und verzichtet weitgehend auf den spirituellen Aspekt,<br />

wohingegen das Kundalini Yoga darauf seinen Schwerpunkt hat. Wer sich<br />

für Yoga interessiert, sollte sich in Ruhe die Webseiten der einzelnen Studios<br />

ansehen, denn das Angebot an Richtungen ist riesig. Aber egal, ob<br />

man sich nun für Bikram-, Anusara-, Airial-, Hormon-, oder Kryia-Yoga<br />

entscheidet, eine Probestunde wird zeigen, ob man den richtigen Stil und<br />

den besten Lehrer dafür erwischt hat.<br />

WIR TRANSFORMIEREN<br />

IHR TRAINING<br />

Werden Sie Mitglied und erleben Sie einen Club,<br />

der Fitness versteht wie kein anderer.<br />

INNOVATIVE<br />

TRAININGS-<br />

FLÄCHEN<br />

YOGA<br />

FÜR WEN?<br />

Wer gelenkiger und biegsamer werden möchte, für den ist Yoga ein Training,<br />

dass er auch mehrmals pro Woche absolvieren kann. Ob man sich<br />

dann für eine sanfte oder eher eine fordernde Variante entscheidet, hängt<br />

von den eigenen Bedürfnissen ab. Da manche Praktiken durchaus noch<br />

eine spirituelle Komponente haben, sollte man es auch zu schätzen wissen,<br />

dass beim Üben der Geist zur Ruhe kommt. Yoga lehrt,<br />

mit der Aufmerksamkeit konzentriert bei sich zu bleiben<br />

und nicht ständig gedanklich abzuschweifen. B<br />

ERSTKLASSIGE<br />

PERSONAL<br />

TRAINER<br />

WAS ES IST:<br />

Wen es stört, dass er beim Lesen eines Romans an drei Sachen gleichzeitig<br />

denkt, abends schlecht abschalten oder gar im Stehen beim Vorwärtsbeugen<br />

mit ausgestreckten Armen allenfalls die eigenen Knie berühren kann,<br />

der sollte sich ernsthaft für Yoga interessieren. Runter von der Couch und<br />

ab in den abwärtsgerichteten Hund, das geht in der Hauptstadt mittlerweile<br />

in jedem Bezirk und zu fast jeder Uhrzeit. Ob „Sunrise“-, „Powerlunch“-<br />

oder „Moonlight-Sessions“, das Angebot der Studios ist riesig. Die mehr<br />

als zweitausend Jahre alte indische Lehre, die sowohl Körperübungen<br />

(Asanas) als auch Atemübungen (Pranayamas) beinhaltet, war ursprünglich<br />

dazu angelegt, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Über<br />

die Jahrhunderte hinweg ist jedoch gerade im Westen der körperliche Aspekt<br />

der Bewegungsabläufe in den Vordergrund gerückt, auch wenn eingefleischte<br />

Yoginis die Stirn runzeln, wenn von Yoga als „Sportart“ gesprochen<br />

wird. Der spirituelle Aspekt, die meditative Versenkung, das Singen<br />

eines Mantras, ist für einige Praktizierende immer noch eines der entscheidenden<br />

Merkmale des Yoga. Je nachdem, ob man die Stunde eher zur Kontemplation<br />

oder zur Stärkung der Muskeln nutzen möchte, haben sich<br />

über die Zeit viele verschiedene Stilrichtungen entwickelt. Im Westen am<br />

weitesten verbreitet ist das Hatha-Yoga. Eine Hatha-Yogastunde ist geprägt<br />

von eher lang gehaltenen, entspannenden Übungen und deshalb auch unter<br />

Anfängern sehr beliebt. Nach einer Aufwärmphase beginnen die Schüler<br />

zunächst mit der Pranayama-Atmung. Bei dieser geräuschvollen Technik,<br />

bei der es darum geht, das „Prana“, die Energie, durch den zugespitzten<br />

Mund in den sich wölbenden Bauch einzusaugen und durch kontrolliertes<br />

Ausatmen wieder abzugeben, wird der gesamte Körper aktiviert. Im<br />

Rhythmus des Atems folgt dann eine Reihe der klassischen Asanas wie<br />

Kobra, Krieger, Pflug und Dreieck, die alle lang gehalten werden. Der Fokus<br />

beim Hatha-Yoga liegt in der schrittweisen Vertiefung der Übungen,<br />

ohne ehrgeizige Überanstrengung, die nur zu Verletzungen führen könnte.<br />

Schon der Yogagelehrte Patanjali sagte vor 2000 Jahren „Der Reis wächst<br />

nicht schneller, wenn man daran zieht“. Am Ende der Stunde folgt die Tie-<br />

62 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

Die besten<br />

Yoga-Studios in Berlin<br />

YOGA TRIBE<br />

Dieses schöne Studio am Hackeschen Markt in Mitte bietet Anusara<br />

Yoga, eine relativ junge Form des Hatha Yoga, an. Von 9.30 bis<br />

21.15 Uhr gibt es mehr als 40 Klassen für unterschiedliche Level, der<br />

Gründer Kai Hill ist zertifizierter Anusara-Lehrer seit 2009, die Trainerin<br />

Elena Lustig hat gerade das Yoga-Buch „Innen Außen“ herausgebracht.<br />

Einzelstunde 17 Euro<br />

www.yogatribe.de<br />

SPIRIT YOGA<br />

Die Studio-Kette von Gründerin Patricia Thielemann gibt es in Berlin<br />

an drei Standorten: Mitte, Charlottenburg und Zehlendorf. Die Studios<br />

überzeugen mit einem schönen Design, einem umfangreichen Kursangebot<br />

und einem kraftvollen, dynamischen Yoga-Stil. Ferner werden<br />

Schwangeren-Yoga, Massagen und Kinderbetreuung angeboten.<br />

Einzelstunde ab 17 Euro<br />

www.spirityoga.de<br />

SUNYOGA<br />

Das Yoga in einem aufgewärmten Raum von SunYoga gibt es in Berlin<br />

an zwei Standorten: in Friedrichshain und in Kreuzberg. Durch die erhöhte<br />

Temperatur in den Studios soll die Muskulatur schonend gedehnt<br />

und der Kreislauf angeregt und das Gewebe entgiftet werden.<br />

Alle Teilnehmer sollten zwei Handtücher und eine Literflasche Wasser<br />

dabei haben.<br />

Kurse finden von 9 bis 20.15 Uhr statt<br />

Tageskarte 22 Euro<br />

www.sunyoga.de<br />

Illustration: istockphoto/BerSonnE, istockphoto/Ljupco; Fotos: Aleksandr Davydov © 123RF.com, undrey © 123RF.com<br />

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LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Glück<br />

ist<br />

essbar!<br />

Fotos: istockphoto/baibaz / Rimma_Bondarenko, Andrea Flemmer<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Dass Nahrung die STIMMUNG BEEINFLUSST, erfährt jeder von uns täglich. Doch was<br />

genau im Gehirn passiert, dem ist die Wissenschaft erst seit kurzem auf der Spur.<br />

Die neusten Ergebnisse könnten unsere Auffassung von Ernährung revolutionieren.<br />

AUTORIN Friederike Ostermeyer<br />

Schokolade macht glücklich, Nudeln sowieso, genau wie Bananen<br />

und Nüsse. Aber auch das Stück Torte am Nachmittag<br />

oder die Lieblingspizza nach einem langem Arbeitstag<br />

sorgen für angenehme Gefühle. Schon früh lernen wir,<br />

dass Essen weit mehr ist als nur reine Nahrungsaufnahme,<br />

sondern auch Trostpflaster, Zeitvertreib und Belohnung. Die einen<br />

futtern Burger gegen Langeweile, die anderen Pommes gegen Frust.<br />

Wenn der Stress zu groß wird, muss eben eine Tüte Fruchtgummi<br />

herhalten, und fehlt es an Geborgenheit, sorgt ein Becher heißer Kakao<br />

für eine wohlige Atmosphäre. Doch ist der stimmungsaufhellende<br />

Effekt von extrem zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln meist<br />

nur von kurzer Dauer. Fehlt es zudem an bestimmten Nährstoffen,<br />

können nicht mehr genug Glücksbotenstoffe nachproduziert werden.<br />

Wer sich also hauptsächlich von Süßigkeiten und Junkfood ernährt,<br />

wird nicht nur müde, schlapp und antriebslos, sondern auch überdurchschnittlich<br />

anfällig für Depressionen. Doch müsste unser Gehirn<br />

nicht alles dransetzen, neurobiologisch im Gleichgewicht und<br />

damit psychisch stabil zu bleiben? Warum geraten wir beim Anblick<br />

von Brokkoli nicht in ähnliche Entzückung wie bei einer Schachtel<br />

Pralinen, wo doch ersteres weit mehr Nährstoffe zu bieten hat? Essen<br />

ist also eine äußerst emotionale Angelegenheit, bei der Lust weit mehr<br />

eine Rolle zu spielen scheint als Vernunft. Welche Auswirkungen Ernährung<br />

und die damit verbundenen Nährstoffe tatsächlich auf unser<br />

Gehirn haben, dafür interessiert sich die Wissenschaft erst seit wenigen<br />

Jahren. Die Vorgänge sind extrem komplex und längst ist noch<br />

nicht alles untersucht, doch mit voranschreitender Forschung wird<br />

immer deutlicher, wie sehr unsere psychische Gesundheit von der<br />

richtigen Ernährung abhängt.<br />

Die Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea<br />

Flemmer brachte mit „Mood Food – Glücksnahrung“ bereits 2009<br />

eines der ersten Sachbücher überhaupt zum Thema Ernährung und<br />

Gehirn heraus. Ihre Botschaft: Sich glücklich essen ist möglich! Der<br />

wichtigste Schlüssel dazu: Serotonin. „Essen, Zufriedenheit und Serotonin<br />

sind eng miteinander verknüpft. Ohne Serotonin geht gar<br />

nichts. Er ist der wichtigste Botenstoff im Gehirn.“ Der Neurotransmitter,<br />

welcher umgangssprachlich auch als „Wohlfühlhormon“ bezeichnet<br />

wird, sorgt für eine positive Grundstimmung. Man fühlt sich<br />

ausgeglichen, innerlich stabil und eins mit sich und der Welt. Wenn<br />

Säuglinge während des Stillens die süße, fetthaltige Muttermilch<br />

schmecken, verbunden mit dem Gefühl, in Geborgenheit gehalten zu<br />

werden, setzt das ebenso Serotonin frei. „Diese frühkindliche Prägung<br />

ist so stark, dass sie einen das ganze Leben lang beeinflusst, deshalb<br />

versetzen uns warme Getränke auch sofort in eine kuschelige<br />

Stimmung“, so die Ernährungsexpertin. Süß bedeutet also auch, in<br />

Sicherheit zu sein, und süß heißt ebenso: alles<br />

ist gut, hier gibt es keine Angst, hier kann<br />

nichts passieren. Das ist die erste wichtige<br />

Lektion.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass der tröstende<br />

und angstlösende Effekt von Zucker auch<br />

noch im Erwachsenenalter funktioniert. Hat<br />

sich doch ein kleiner Glücksrausch, mit dem<br />

eine kalorienreiche Mahlzeiten belohnt wird,<br />

Buchtipp:<br />

im Laufe der Evolution als extrem sinnvoll erwiesen. Die ganze Menschheitsgeschichte<br />

hindurch sorgte dieses genetische „Bonusprogramm“<br />

dafür, dass jedes Gramm Fett und jede noch so kleine süße Beere mit<br />

Genuss verspeist wurde. Dieses uralte „Jäger und Sammler“-System hat<br />

sich so gut bewährt, dass es bis heute weiterhin in jedem von uns steckt.<br />

Wofür es allerdings nicht gemacht ist, sind die Massen an Industriezucker,<br />

Lebensmittelchemie und gehärteten Fetten, mit denen es seit einigen<br />

Jahrzehnten konfrontiert ist. Mit fatalen Folgen für die Psyche „Wir<br />

werden von klein auf auf Süßes getrimmt, begünstigt durch die Industrie,<br />

die fast allem Zucker zusetzt. Zucker hebt nur kurzzeitig die Laune.<br />

Ansonsten ist die Süße ein Figurkiller ohne Nährwert“, sagt Andrea<br />

Flemmer. Sie ist sich sicher, dass nicht nur Fast Food und Süßigkeiten,<br />

sondern auch künstliche Zusatzstoffe sowie Fleisch aus Massentierhaltung<br />

samt der damit verbundenen Medikamentenbelastung, einen negativen<br />

Einfluss auf das neuronale Gleichgewicht hat.<br />

DR. ANDREA FLEMMER,<br />

MOOD-FOOD<br />

– GLÜCKSNAHRUNG:<br />

Wie man durch<br />

Essen glücklich wird.<br />

Schlütersche,<br />

2009<br />

Wie gut es um die innere Balance bestellt ist, hängt von den mittlerweile<br />

über hundert entdeckten Neurotransmittern ab, die neben dem ausgleichenden<br />

Serotonin und dem euphorisierenden Dopamin die Emotionen<br />

regulieren und gleichzeitig den Informationsfluss zwischen fast<br />

hundert Milliarden Neuronen aufrecht erhalten. Im Klartext bedeutet<br />

das: Jedes Gefühl, jede Stimmungslage und jeder einzelne Gedanke wird<br />

durch das komplexe Zusammenspiel der Botenstoffe überhaupt erst erfahrbar<br />

gemacht. Damit das Gehirn weiterhin so viel erlebt, müssen<br />

sämtliche Neurotransmitter immer wieder neu gebildet werden. Dafür<br />

braucht es ganz unterschiedliche Aminosäuren, die der Körper nicht<br />

selbst herstellen kann und deshalb komplett über die Nahrung aufnehmen<br />

muss. Außerdem verschiedene Vitamine, Enzyme und Fettsäuren<br />

für die Synthese, je nachdem, welcher Bestimmung der neue Botenstoff<br />

im Gehirn nachgehen soll. Nährstoffmangel oder andere äußere Einflüsse<br />

können dazu beitragen, dass die Neurotransmitter-Produktion<br />

nicht mehr reibungslos funktioniert, vermutet auch Flemmer. Im Falle<br />

von Serotonin macht sich das recht schnell bemerkbar. Zum Beispiel,<br />

indem Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit scheinbar grundlos und<br />

wie aus dem Nichts auftreten. Leider lässt sich Serotonin nicht einfach<br />

als Pille schlucken, die wieder Ordnung ins Gemüt bringt „Der Stoff an<br />

sich bringt gar nichts, da es gar nicht erst durch die Blut-Hirn-Schranke<br />

gelangt. Der einzige Weg zu mehr Serotonin ist, die körpereigene Produktion<br />

anzukurbeln.“ Allerdings macht es einem das Serotonin nicht<br />

gerade leicht. Obwohl im wahrsten Sinne des Wortes unser Lebensglück<br />

von ihm abhängt, erweist sich seine Produktion als überaus kompliziert.<br />

Grundgerüst bildet das Tryptophan, eine Aminosäure, die reichlich in<br />

Käse, Nüssen oder Eiern enthalten ist. Doch lauern in sämtlichen tryptophanhaltigen<br />

Eiweißquellen bereits konkurrierende Aminosäuren,<br />

die ebenfalls Richtung Blut-Hirn-Schranke wandern und so dem Tryptophan<br />

den Weg versperren. Sind es zu viele, hat<br />

das Tryptophan keine Chance, überhaupt in<br />

den neuronalen Bereich zu gelangen. Obendrein<br />

muss es sich, bevor es gänzlich zu Serotonin<br />

werden kann, in einem weiteren Zwischenschritt<br />

in 5-HTP umwandeln. Für diesen<br />

Stoffwechselvorgang braucht es ausreichend<br />

Magnesium sowie Vitamin B3 und B6. Erst<br />

dann erfolgt die komplette Synthese. Zu wenig<br />

Nährstoffe, zu viel Eiweiß – einige Forscher<br />

>><br />

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LIFE IS BEAUTIFUL<br />

LIFE IS BEAUTIFUL<br />

Diese fünf „Lebensmittel“<br />

sind Gift für die Psyche<br />

Maissirup<br />

Das aus Maisstärke herstellte Süßungsmittel, auch bekannt<br />

als High Fructose Corn Syrup (HFCS) ist 20 Prozent süßer,<br />

dementsprechend kalorienreicher und zudem wesentlich billiger<br />

als herkömmlicher Zucker. Das macht Maissirup zu einem beliebten<br />

Zusatz in der Nahrungsmittelindustrie. Unser Körper<br />

ist für die unnatürlich hohe Fruktose-Konzentration nicht<br />

geschaffen, was verherende Folgen für Blutdruck, Nierenfunktion<br />

und Bauchspeicheldrüse haben kann. Deshalb die Zutatenliste<br />

immer genau studieren.<br />

Gepökelte Wurst<br />

Natriumnitrit ist ein hochwirksames Gift, welches in geringen<br />

Mengen als Konservierungsmittel für Wurstwaren zugelassen<br />

ist. Obendrein steht es im Verdacht, krebserregend zu sein. Meist<br />

handelt es sich bei Pökelwurst um billiges Fleisch aus<br />

Massentierhaltung, was das ganze Produkt zusammen mit dem<br />

vielen Salz und den gesättigten Fetten zu einem der<br />

schlimmstmöglichen Dinge macht, die man ernährungstechnisch<br />

seinem Körper antun kann.<br />

Margarine<br />

Um Margarine streichfähig zu machen, müssen die dafür<br />

verwendeten pflanzlichen Öle künstlich gehärtet werden.<br />

Die dadurch entstehenden Transfette sind schädlich für<br />

Herz und Gefäße. Außerdem enthält Margarine<br />

überdurchschnittlich viele Omega-6-Fettsäuren, welche<br />

in Massen die stimmungsaufhellende Wirkung der<br />

Omega-3-Fettsäuren praktisch ausschalten können.<br />

Künstliche Süßstoffe<br />

Künstliche Süßstoffe wie Aspartam haben zwar keine<br />

Kalorien, aber dennoch ihren Preis. Der vor allem im<br />

Diät-Getränken enthaltene Zuckeraustauschstoff hat nämlich<br />

die Eigenheit, durch die Blut-Hirn-Schranke und damit direkt<br />

ins neuronale System zu gelangen. Einige Forscher vermuten,<br />

dass solch chemisch hergestellten Süßstoffe langfristig die<br />

Gehirnzellen schädigen und sogar Alzheimer begünstigen<br />

können. Hinreichend erforscht ist das allerdings noch nicht.<br />

Billige Instantbrühe<br />

Der Geschmacksverstärker Glutamat verleiht Fertiggerichten<br />

und Instantsuppen ein würziges Aroma, ohne das die meisten<br />

industriell hergestellten Lebensmittel nach nichts schmecken<br />

würden. Und auch zu Hause peppen wir unsere Gerichte, meist<br />

ohne es zu wissen, mit Unmengen davon auf. Als Botenstoff<br />

ist Glutamat eigentlich Teil der Hirnchemie, doch bringt zu viel<br />

davon das neurobiologische Gleichgewicht durcheinander.<br />

Die Folge: Heißhunger, Kopfschmerzen und Reizbarkeit.<br />

Instantbrühe enthält besonders viel Glutamat, gerne auf dem<br />

Etikett als „Aroma“ oder „Hefextrakt“ getarnt, und<br />

gehört deshalb aus der Küche verbannt.<br />

vermuten, auch exzessiver Kaffeekonsum und Stress hemmen die<br />

Serotonin-Produktion. Jetzt, wo man verstanden hat, wie dieser eigenwillige<br />

Botenstoff tickt, lässt sie sich aber auch mit ein paar Tricks<br />

ankurbeln, weiß die Ernährungsexpertin. Sie rät: Hin und wieder<br />

Mahlzeiten mit nur sehr wenig Eiweiß einbauen, zwischendurch ein<br />

Stück Schokolade, dessen kleiner Insulin-Push dem Tryptophan wieder<br />

auf die Beine hilft, ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit heißer<br />

Milch mit Honig erzielen. Datteln eignen sich besonders gut als Snack,<br />

da sie als einer der wenigen Lebensmittel mehr Tryptophan als Aminosäure-Konkurrenten<br />

enthalten. Für ebenso wirksam hält Andrea<br />

Flemmer auch diese Strategie: „Mit Liebe einkaufen, natürlich bio, mit<br />

Spaß kochen, den Tisch hübsch decken und ganz in Ruhe und mit<br />

Genuss das Essen zelebrieren.“<br />

Zum Glück hängt das psychische Wohlbefinden nicht allein vom<br />

Serotonin ab. Je weiter die Forschung voranschreitet, desto mehr<br />

Nährstoffe entpuppen sich als wichtige Helferlein in Sachen gesunder<br />

Hirnchemie. Ganz vorne: Omega-3-Fettsäuren. Ihre Eigenschaften<br />

kommen nahezu Superheldenkräften gleich. Zum einen fördern<br />

sie die Membranendurchlässigkeit, was den Tryptophantransport<br />

ins Gehirn verstärkt, zum anderen erhöhen sie die Freisetzung von<br />

bereits vorhandenem Serotonin, was sich als unmittelbares Glücksgefühl<br />

bemerkbar macht. Omega-3-Fettsäuren schützen nicht nur<br />

vor Depressionen, sie lindern sogar bei Betroffenen nachweislich die<br />

Symptome. Zu wenig davon kann die Krankheit dementsprechend<br />

begünstigen. Ähnliches gilt auch für Folsäure. Das Vitamin ist einer<br />

der wichtigsten Helfer bei der Serotonin-Produktion sowie der Dopamin-Produktion.<br />

Wie gut sie ihren Job erledigt, macht sich durch<br />

eine gedrückte Stimmung bemerkbar, sobald Defizit herrscht. Viele<br />

Menschen mit Hang zur Niedergeschlagenheit oder depressiven<br />

Verstimmungen leiden unter Folsäure-Mangel, ohne es zu wissen.<br />

Auch Kalzium trägt seinen Teil zum großen Ganzen bei, indem es<br />

Nervenimpulse störungsfrei weiterleitet und gleichzeitig Zellmembranen<br />

festigt. Dieser stabilisierende Effekt auf das gesamte Nervensystem<br />

festigt ebenso das Gemüt. Obendrein sind sämtliche B-Vitamine<br />

für ein zufriedenes Gehirn unerlässlich, indem sie sich bei der<br />

Serotonin-Produktion sowie bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen<br />

beteiligen, die Zellneubildung fördern und im Allgemeinen<br />

vor Depressionen schützen. Glück hat also viele Zutaten und kann<br />

zudem erst entstehen, wenn die damit verbundenen Vorgänge reibungslos<br />

funktionieren. Wenn der aktuelle Wissensstand jetzt schon<br />

ausreicht, kleine Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen,<br />

ließe sich dieser nicht ebenso auch auf die Prävention von psychischen<br />

Krankheiten übertragen? Laut WHO leiden allein in Europa<br />

20 Millionen Menschen an Depressionen, gleichzeitig hat jeder<br />

zweite Übergewichtige ein überdurchschnittliches Risiko, an Depressionen<br />

zu erkranken. Welche Möglichkeiten gibt es, die Zahl der<br />

psychischen Erkrankungen einzudämmen? Das auf fünf Jahre angelegte<br />

und mit 8,9 Millionen Euro geförderte europäische Forschungsprojekt<br />

„MoodFOOD“ möchte anhand von 1000 übergewichtigen<br />

Probanden mit leicht depressiven Zügen herausfinden, ob<br />

einzelne Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Folsäure<br />

oder Kalzium einen nennenswerten präventiven Effekt haben.<br />

„Eine Hälfte der Teilnehmer bekommt Placebos, die anderen Nahrungsergänzungsmittel“,<br />

erklärt Dr. Elisabeth Kohls, Projektkoordinatorin<br />

und Psychologin an der Universität Leipzig. Ausgewertet<br />

wird erst am Ende der Studie. Von der Ergebnissen erhofft sich das<br />

Forscherteam Aufschluss darüber, ob und wenn ja, welche Art der<br />

Ernährung Depressionen vorbeugen bzw. ausbremsen kann. Zeigt<br />

sich tatsächlich eines der Nahrungsergänzungsmittel als wirkungsvoll,<br />

wäre das ein Hinweis darauf, dass gesunde Ernährung einen<br />

weitaus größeren Einfluss auf die psychische Gesundheit hat als bisher<br />

angenommen.<br />

B<br />

Fotos: istockphoto/baibaz, Illustrationen: lapuma © 123RF.com<br />

Diese fünf Lebensmittel sind<br />

wahre Glücksbooster<br />

Datteln<br />

Datteln enthalten zwar wenig Eiweiß, doch das bisschen<br />

was sie haben, weißt einen überdurchschnittlichen hohen<br />

Tryptophan-Anteil auf. So muss es gar nicht erst mit anderen<br />

Aminosäuren konkurrieren, sondern wandert ungehindert zur die<br />

Blut-Hirn-Schranke, wo es schließlich zu Serotonin umgewandelt<br />

wird. Der stimmungsaufhellende Effekt ist bereits mit drei bis vier<br />

Datteln pro Tag spürbar.<br />

Fetter Fisch<br />

Fische mit einem Fettgehalt von mehr als zehn Prozent gelten als<br />

die besten Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren. Dazu zählen<br />

beispielsweise Hering, Lachs oder Makrele. Zahlreiche Studien<br />

belegen, dass in Ländern, wo traditionell viel Fisch gegessen<br />

wird, die Depressionsrate niedriger ist als anderswo. Vegetarier<br />

können ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Leinöl,<br />

Walnüssen oder Rapsöl decken.<br />

Chili<br />

Der Biss in eine Chilischote kann ganz schön unangenehm sein.<br />

Verantwortlich für das heftige Brennen ist das in scharfen<br />

Lebensmitteln enthaltene Caposaicin, wovon roter Chili<br />

besonders viel enthält. Das Gehirn interpretiert diesen Effekt<br />

fälschlicherweise als Schmerz und schüttet als Reaktion darauf<br />

körpereigene Morphine aus. Diese sorgen obendrein für eine<br />

leichte Euphorie, was somit erklärt, warum wir uns nach einem<br />

feurigen Curry so gut fühlen.<br />

Cashewnüsse<br />

Cashewnüsse enthalten besonders viel Tryptophan und liefern<br />

obendrein fast alle B-Vitamine samt Omega-3-Fettsäuren,<br />

Magnesium, Eisen und Zink gleich mit. Das macht Cashewnüsse<br />

zum perfekten Gesamtpaket für die Serotonin-Prodution.<br />

Gleichzeitig senken sie den Cholesterinspiegel und schützen<br />

das Herz. Es heißt sogar, dass diese besonderen<br />

„Glücksnüsse“ beim Abnehmen helfen.<br />

Ghee (geklärte Butter)<br />

In der ayurvedischen Medizin gilt Ghee seit über 5000 Jahren als<br />

wichtiges Heilmittel. Ghee ist im Prinzip Butter, der zuvor durch<br />

ein spezielles Verfahren Wasser, Eiweiße und Milchzucker<br />

entzogen worden ist. Die übriggebliebene reine Buttersäure wirkt<br />

auf den Körper entgiftend, entzündungshemmend und<br />

hautverjüngend. Im Gehirn verbessert es als „Schmierstoff für die<br />

Synapsen“ das Erinnerungsvermögen und steigert die<br />

Lernfähigkeit.<br />

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LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

Der Einfluss der<br />

SEXUAL<br />

ENERGIE<br />

auf die Gesundheit<br />

Die Sexualenergie als Schöpfungsenergie<br />

und damit Hauptbestandteil der Lebensenergie<br />

beeinflusst den gesamten menschlichen<br />

Körper mit all seinen Organen und<br />

Systemen. Keine andere Energie hat den<br />

Einfluss und die Stärke der Sexualenergie.<br />

AUTOR Gerhard Conzelmann<br />

Sex ist also nicht nur Sex. Wenn es im Bett nicht mehr stimmt,<br />

die Erregbarkeit oder die Befriedigung nachlassen, wird dies<br />

zunächst nicht als Gesundheitsproblem wahrgenommen. Da<br />

aber alle Körperfunktionen miteinander verbunden sind, ist<br />

das oft ein früher Hinweis für körperliche Störungen. So kann<br />

beim Mann z. B. eine errektile Dysfunktion auf allgemeine Durchblutungsstörungen<br />

hinweisen. Ein gesundes Liebesleben ist ein wichtiger<br />

Bestandteil eines gesunden Körpers.<br />

ALLGEMEIN BETRACHTET HAT SEX U. A. FOLGENDE WIRKUNGEN:<br />

◦ steigert die Abwehrkräfte und stärkt die Selbstheilungskräfte<br />

◦ verbraucht Kalorien (Sex macht schlank)<br />

◦ stärkt den Beckenboden<br />

◦ stabilisiert den Monatszyklus<br />

◦ setzt beim Orgasmus natürliche Schmerzstiller frei<br />

◦ stärkt die jugendliche Ausstrahlung (Sex macht schön!)<br />

Fotos: Mark Adams © 123RF.com<br />

DIE SEXUALENERGIE WIRKT SEHR STARK AUF DIE WICHTIGS-<br />

TEN KÖRPERLICHEN SYSTEME:<br />

◦ das Immunsystem<br />

◦ das Hormonsystem<br />

◦ das Kreislaufsystem<br />

Diese Systeme sind die Grundlage eines stabilen körperlichen Gesamtprozesses<br />

und damit der Gesundheit. In vielen Langzeitstudien wurde<br />

nachgewiesen, dass Menschen in erfüllten sexuellen Beziehungen<br />

niedrigeren Blutdruck haben und seltener an Diabetes, Alzheimer<br />

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LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

sowie Krebs erkranken. Sie haben weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle.<br />

Es wurde auch nachgewiesen, dass befriedigender Sex das Leben<br />

verlängern kann. Eine besondere Bedeutung hat Sex auf die Hormonproduktion,<br />

z. B. Dopamin und Oxytocin. Diese Botenstoffe stärken<br />

Killerzellen, die Bakterien und Viren abwehren. Erfüllte Sexualität ist<br />

die beste Vorsorge gegen Krankheiten!<br />

FÜHREN SIE SICH EINIGE ZUSAMMENHÄNGE VOR AUGEN:<br />

Sex und Immunsystem<br />

Unser Abwehrsystem reagiert sehr stark auf Sexualität. Der Körper bildet<br />

bis zu 20 % mehr Makrophagen, das Krankheitskeime wie Bakterien und<br />

Viren vernichtet, aus. Die Hormone Oxytocin und Vasopressin stärken das<br />

Immunsystem sehr stark. Studien haben belegt, dass so Frauen dadurch<br />

Brustkrebs nach einer OP oder Chemobehandlung langfristig bis zu 20 %<br />

häufiger überleben. Es bilden sich seltener Tochtergeschwüre, weil versprengte<br />

Krebszellen vernichtet werden. Ebenso steigt die Zahl der<br />

weißen Blutkörperchen um bis zu 20 % an.<br />

Sex und Herzkreislaufstörungen<br />

Bereits im verliebten Zustand kann der Herzschlag auf über 130 Schläge<br />

pro Minute steigen. Dies ist optimal, um das Herzkreislaufsystem<br />

wenigstens einmal am Tag richtig in Schwung zu bringen. Es werden<br />

auch mehr Kalorien verbrannt bei leicht ansteigender Temperatur. Die<br />

Atmung verändert sich, und die Lungen werden mit mehr Sauerstoff<br />

versorgt. Auch die Fettdepots nehmen ab. Beim Orgasmus werden so<br />

viele Kalorien verbraucht, wie bei einem 1.500-Meter-Lauf. Durch das<br />

Trainieren des Herzmuskels sinkt das Infarktrisiko deutlich.<br />

Sex und Rückenschmerzen<br />

Eine Rückenmassage des Partners verbunden mit Sexualität regt das<br />

Gehirn an, mehr körpereigene Schmerzmittel (Endorphine) zu produzieren.<br />

Die Muskeln im Schulter- und Nackenbereich sowie entlang der<br />

Wirbelsäule werden durch die Hormonproduktion entspannt und lindern<br />

so die Schmerzen.<br />

Sex und Kopfschmerzen/Migräne<br />

Bei Migräne ist das Gehirn hyperaktiv und kommt nicht zur Ruhe. Verkrampfte<br />

Muskeln im Halsbereich und Stress blockieren den Blutstrom<br />

und führen zu Kopfschmerzen. Durch Sexualität werden in der Hirnanhangdrüse<br />

Botenstoffe (Neurotransmitter) produziert, die den Kreislauf<br />

stärken und auch psychische Blockaden abbauen. Auf diese Weise werden<br />

die Schmerzen seltener und weniger heftig. Bei vollem Fluss der Sexualenergie<br />

verschwinden sie ganz.<br />

Sex und Magenprobleme<br />

Sexualität sorgt dafür, dass das Antischmerzhormon Endorphin steigt<br />

und dadurch die Produktion von Magensäure sinkt. Magenschleimhäute<br />

heilen schneller und Sodbrennen verschwindet. Da die Galle nach dem<br />

Sex mehr Verdauungssaft produziert, werden u. a. fette Speisen schneller<br />

verarbeitet.<br />

Sex und Schönheit<br />

Die beim Sex produzierten Botenstoffe sorgen dafür, dass sich die<br />

Gefäße weiten, die Lungen stärker atmen und das Herz schneller und<br />

heftiger schlägt. Alle Zellen, vor allem die unserer sensiblen Haut<br />

werden u. a. besser mit Sauerstoff versorgt. Das äußert sich in schöner<br />

Haut und einem schönen Teint. Ekzeme und Augenringe verschwinden,<br />

Fotos: Konrad Bak © 123RF.com, Sebastian Kaulitzki © 123RF.com<br />

LIEBE<br />

IST ALSO<br />

DOCH<br />

DIE BESTE<br />

MEDI-<br />

ZIN!<br />

Falten glätten sich, die Haut strahlt. Haarwurzeln und Fingernägel<br />

werden besser mit Mineralstoffen versorgt. Die gesamte Ausstrahlung<br />

verbessert sich.<br />

Sex und Venenleiden<br />

Sexualität bildet mehr Hormone – wie Noradrenalin. Dadurch werden<br />

der Blutkreislauf angeregt und schwache Venen gestärkt. Durch Serotonin<br />

werden die Venenklappen gestärkt und Symptome wie Krampfadern,<br />

Schmerzen und schwere Beine gelindert.<br />

Sex und das prämenstruelle Syndrom<br />

Dieses entsteht durch einen zu schnellen Wechsel im Hormonhaushalt.<br />

Durch Sexualität und Zärtlichkeiten wird die Östrogenproduktion<br />

gesteigert. Diese führt zur besseren Durchblutung der Eierstöcke und<br />

Abnahme von Stress, Nervosität und Angstgefühlen.<br />

Sex und Entspannung<br />

Bei Liebenden ist der Vagusnerv sehr aktiv. Dieser sorgt für Entspannung.<br />

Ein Bereich, der in der heutigen hektischen Zeit besonders wichtig<br />

ist. Sympathikus und Parasympathikus werden in ein Gleichgewicht<br />

gebracht, was ein hohes Entspannungspotential mit sich bringt.<br />

Sex und gesunder Schlaf<br />

Für einen entspannten Schlaf mit entsprechender Tiefenwirkung ist der<br />

Orgasmus das beste Mittel.<br />

DER ORGASMUS<br />

Beim Orgasmus wirken alle beschriebenen Effekte am stärksten. Die<br />

vom Körper permanent aufgebaute energetische Spannung, die die<br />

Zellfunktionen stört, entlädt sich. Folgen dieser Spannungsentladung<br />

sind:<br />

◦ bessere Sauerstoffversorgung des Körpers<br />

◦ Stoffwechsel, Hormonproduktion etc. werden angeregt<br />

◦ Selbstheilungskräfte werden freigesetzt<br />

◦ das Immunsystem wird gestärkt<br />

◦ der Kopf wird frei (von Gedanken, Ängsten, Sorgen ...)<br />

◦ man fühlt sich gut, ist glücklich<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Sexualenergie in<br />

großem Maße mitverantwortlich ist für die Gesundheit. Sie fördert<br />

eine Vielzahl von Heilungsprozessen bei Krankheiten bzw. – und das<br />

ist noch viel wichtiger – lässt diese erst gar nicht entstehen. Sie ist<br />

das beste Anti-Aging-Mittel, fördert ein langes Leben und eine hohe<br />

Lebensqualität.<br />

Der nächste Beitrag aus dieser Serie beschäftigt sich mit der Steuerung<br />

der Sexualenergie.<br />

B<br />

MÖCHTEN SIE ES GANZ GENAU ERFAHREN?<br />

In einem 3-tägigen Seminar vom 29.04.- 01.05.2018 in Girod lernen<br />

Sie das wahre Wesen der Sexualenergie und vor allem ihre Auswirkung<br />

auf alle Lebensbereiche kennen. Hinweis: Es werden keine körperlichen<br />

Techniken geübt.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.cortus-international.com/termine<br />

70 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 71


LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

Der<br />

STOFF,<br />

aus dem die<br />

TRÄUME<br />

sind<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

Die in Berlin lebende Waridi Schrobsdorff Pabst hat es<br />

sich zur Lebensaufgabe gemacht, Designer aus ihrer<br />

afrikanischen Heimat zu fördern<br />

AUTORIN Julia Siepmann<br />

Da sitzt sie schon, eingerahmt zwischen kaffeetrinkenden<br />

Touristen und frühstückenden<br />

Studenten, frühmorgens im „Schwarzen Café“<br />

an der Charlottenburger Kantstraße. Die<br />

dunklen Haare fallen in sanften Locken über<br />

ihre Schultern und rahmen ihr hübsches,<br />

waches Gesicht ein. Auch die übrige Erscheinung<br />

von Waridi Schrobsdorff Pabst – zum<br />

wadenlangen Faltenrock trägt sie einen<br />

körperbetonten Pullover und viel filigranen<br />

Schmuck - ist von jener femininen Eleganz<br />

garniert mit einem Schuss Lässigkeit, wie<br />

sie häufig nur ehemalige Models ausstrahlen<br />

können. Sie hebt den Arm und winkt aus der<br />

Mitte des Raumes herüber, ruft mit heller<br />

Stimme: „Hier bin ich“, und plötzlich wird es<br />

an den übrigen Tischen eine kleine Nuance<br />

leiser, verstohlene Blicke verirren sich wie<br />

zufällig zu der dunkelhäutigen Frau, die<br />

nicht nur schön, sondern auch von einer<br />

ansteckenden Fröhlichkeit ist. Schrobsdorff<br />

Pabst fühlt sich wohl hier in diesem gastronomischen<br />

Kleinod, das es nun schon seit<br />

1978 an gleicher Stelle gibt und das, ähnlich<br />

wie die Paris Bar, zur festen Instanz des<br />

Charlottenburger Kiezes geworden ist. „Ich<br />

war zum ersten Mal im Jahr 1991 in diesem<br />

Laden“, erzählt die gebürtige Kenianerin über<br />

unseren Treffpunkt, „damals war ich häufig<br />

bei Freunden in Berlin zu Besuch und wir<br />

hatten immer denselben Rhythmus: Tagsüber<br />

haben wir Kunstgalerien besucht, abends<br />

sind wir essen gegangen und danach noch<br />

in einen Club. Ganz zum Schluss aber haben<br />

wir um vier Uhr immer hier gefrühstückt“.<br />

Sie lacht. Vom ausschweifenden Nachtleben<br />

hat sich die gebürtige Kenianerin schon lange<br />

verabschiedet, dem Schwarzen Café aber ist<br />

sie bis heute treu geblieben – und Berlin sowieso.<br />

Zwischen ihrer Heimat Nairobi und<br />

ihrem Zuhause in Berlin-Dahlem liegen rund<br />

6.400 Kilometer, doch seit Waridi Schrobsdorff<br />

Pabst vor vierzehn Jahren in die Hauptstadt<br />

gezogen ist, ist sie auch so etwas wie deren<br />

Aushängeschild geworden.<br />

Ob sie wie für die „be Berlin“ Kampagne<br />

von der „Partner für Berlin Gesellschaft für<br />

Hauptstadtmarketing“ als Model von überlebensgroßen<br />

Plakaten auf die Bewohner der<br />

Stadt herablächelte und so das typisch freiheitsliebende<br />

Großstadtfeeling transportierte<br />

oder ob sie als Charity-Fee viel Geld für ihren<br />

2006 gegründeten Verein „i-magine“, der<br />

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„<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

Wenn ich mit jungen Designern<br />

aus meiner Heimat in Afrika<br />

zusammen arbeite, nenne ich das<br />

nicht „Charity“<br />

“<br />

sich für HIV-infizierte Kinder in ihrer Heimat<br />

einsetzt, sammelte – stets waren es ein guter<br />

Hintergedanke, verbunden mit einer ordentlichen<br />

Portion Hauptstadtstolz, der ihre Aktionen<br />

antrieb. Als sie für i-magine gemeinsam<br />

mit den Schülern der Esmod Modeschule<br />

T-Shirts bemalte und diese anschließend in<br />

den Galeries Lafayette zum Verkauf anbot,<br />

taufte sie dieses Projekt kurzerhand „Inspiration<br />

of Berlin“. Für das AIDS-Präventionsprojekt<br />

„Afrikaherz“ ließ sie 2006 die aufgeregten<br />

Modeschüler Kleider aus Kondomen<br />

nähen – um diese dann einen Monat später<br />

in einem riesigen Aufmarsch vor der Berliner<br />

Gedächtniskirche zu präsentieren. Nutznießer<br />

ihrer Projekte waren Opfer von Gewalt und<br />

HIV in Afrika, wie zum Beispiel die Kinder<br />

und Jugendlichen der „AMANI Selbsthilfegruppe“<br />

im kleinen Dorf Sultan Hamud, das<br />

zwei Autostunden von Nairobi entfernt liegt.<br />

Durch diese Abgeschiedenheit sei das Dorf<br />

regelmäßig von den übrigen Hilfsorganisationen<br />

vor Ort vergessen worden, so Schrobsdorff<br />

Pabst. Sie und ihre Mitstreiter sorgten für<br />

Verpflegung und Schulbesuche.<br />

Auch aktuell geht es ihr wieder um Hilfe zur<br />

Selbsthilfe, doch dieses Mal hat die gebürtige<br />

Afrikanerin da angesetzt, wo sie auch ihre<br />

berufliche Heimat verortet: in der Modebranche.<br />

„Es gibt eine Vielzahl von tollen<br />

Designern in Afrika“, sagt sie, „die meisten<br />

von ihnen wissen jedoch nicht, wie sie sich<br />

international vermarkten können“. Das will<br />

sie ändern, denn die Lebensumstände ihrer<br />

Landsleute kennt Schrobsdorff Pabst genau.<br />

Bis zu ihrem 20. Lebensjahr hat sie selbst in<br />

Nairobi gelebt, bevor sie nach London, New<br />

York und Paris ging. Seitdem hat das ehemalige<br />

Model, das für Oscar de la Renta, John<br />

Galliano und Diane von Fürstenberg gearbeitet<br />

hat, ihren Kontinent kontinuierlich<br />

mehrmals im Jahr besucht. Um ihre Erfahrungen<br />

im „Fashion Business“ weiterzugeben<br />

und den Jungdesignern eine unterstützende<br />

Plattform zu bieten, startete sie vor knapp<br />

drei Jahren ihr Projekt „Fashion Africa 254“<br />

(2 ist die Vorwahl von Afrika, 54 bezeichnet<br />

die Anzahl der afrikanischen Länder).<br />

Schrobsdorff Pabst erklärt, wie sie dabei<br />

vorgegangen ist: „Wir haben unter dem Motto<br />

„African Designers for Tomorrow“ in Addis<br />

Abeba einen Designer-Wettbewerb ausgerufen“,<br />

erzählt sie, „das war für alle Beteiligten<br />

sehr intensiv. Von den 100 Bewerbern<br />

kamen dann zehn in die Endrunde“. Auch<br />

sie saß in der internationalen Jury unter dem<br />

Vorsitz von Christiane Arp, Chefredakteurin<br />

der Deutschen Vogue, und wählte jene Fina-<br />

Fotos: Suzane Holtgrawe,<br />

Waridi Schrobsdorff-Pabst<br />

listen aus der äthiopischen Hauptstadt aus,<br />

die dann durch Workshops und Networking<br />

gezielt gefördert wurden. Die Gewinner<br />

konnten schließlich eine eigene Kollektion<br />

auf die Beine stellen und diese auch während<br />

der Berliner Fashion Week präsentieren. Das<br />

war 2014, und nun ist der Wettbewerb in eine<br />

neue Runde gegangen, dieses Mal hat Fashion<br />

Africa 254 gemeinsam mit dem Goethe-Institut<br />

wieder acht junge Designer, Abgänger<br />

von Modeschulen und Autodidakten, unterstützt.<br />

Wieder hat Schrobsdorff Pabst vor Ort<br />

mit den Teilnehmenden Stoff-und Ledermuster<br />

ausgesucht, Zuschnitte überwacht, die<br />

Kreationen an den Models drapiert und über<br />

Vermarktungsstrategien gesprochen.<br />

Für sie erfordert ihr Einsatz neben der Vielfliegerei<br />

auch ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl.<br />

„Einerseits wollen wir das kulturelle<br />

Selbstbewusstsein der Menschen stärken“, sagt<br />

sie, „aber gleichzeitig sollen die Teilnehmer<br />

mit ihrem Design auch wettbewerbsfähig<br />

sein“. Im Klartext heißt das: lediglich Kleider<br />

im typisch afrikanischen Mustermix zu<br />

entwerfen, reiche nicht aus. „Solche Modelle<br />

stehen den Einheimischen gut, machen Europäerinnen<br />

aber oft sehr blass.“ In ihren Workshops<br />

ermutigt sie die Teilnehmenden vor<br />

allem mit Materialen und Schnitten auch zu<br />

experimentieren. „Es muss keine feste Baumwolle<br />

sein, man kann ebenso gut ein feines<br />

unifarbenes Chiffon benutzen, um das Afro-<br />

Thema umzusetzen“, weiß Schrobsdorff Pabst.<br />

Dieses Mal war es eine Vertreterin der italienischen<br />

Vogue, die mit ihr in der Jury saß und<br />

auf der „HUB of Africa“, der Fashion Week in<br />

Addis Abeba, die Designerin „Mafi“ mit ihren<br />

luftigen Kleidern in Schwarz, Hellblau und<br />

Rosé zur Gewinnerin kürte.<br />

Während die Wahlberlinerin von ihrem<br />

Einsatz erzählt, spürt man, dass ihr die selbstgewählte<br />

Aufgabe viel Freude macht, das Wort<br />

„Charity“ mag sie in diesem Zusammenhang<br />

aber nicht. „Das klingt so bedürftig, nach<br />

einem sozialen Gefälle“, findet sie, „das existiert<br />

für mich nicht. Das sind Leute aus der<br />

Branche und wir arbeiten einfach zusammen“.<br />

Um all den Designern, Künstlern, Moderatoren,<br />

Musikern, Bloggern und Filmemachern,<br />

die sie vor Ort getroffen hat ein kleines<br />

Denkmal zu setzen, hat sie den Bildband<br />

„Mtindo“ herausgebracht. Das Coffeetable-Book<br />

mit dem suahelischen Ausdruck für<br />

„Stil“ im Titel und Bildern des italienischen<br />

Fotografen Daniele Tamagni zeigt einen farbgewaltigen<br />

Ausschnitt der kreativen SzeneAfrikas.<br />

Schalen, Stoffe, Möbel, Ketten, Ringe,<br />

Kunsthandwerk, all diese Dinge werden mit<br />

ihren Schöpfern abgebildet und so als Träger<br />

der vielfältigen kulturellen Ideen und Identitäten<br />

gezeigt. „Auch hier haben neue Technologien<br />

und soziale Medien ihre Auswirkungen<br />

auf das Design“, sagt Schrobsdorff Pabst.<br />

Bei so viel Hilfestellung für andere weiß sie<br />

jedoch auch, wie sie selber wieder Kraft tanken<br />

kann. Sobald sie nach einer ihrer Reisen die<br />

Haustür ihrer Wohnung aufschließt, wandern<br />

Erinnerungen und Koffer deshalb erst mal in<br />

die nächste Ecke. Anstatt auszupacken sucht<br />

sie ihre Sportkleidung heraus und zieht ihre<br />

Turnschuhe an: „Eine kleine Runde um den<br />

Grunewaldsee ist das beste Rezept, um den<br />

Kopf wieder frei zu kriegen.“ Mittlerweile<br />

gehören Joggen und ein paar Yoga-Übungen<br />

zur täglichen Routine der schlanken Frau,<br />

auch wenn sie nicht unter Jetlag leidet. Und<br />

auf ihre Ernährung achtet sie natürlich auch.<br />

„Früher als Model habe ich nur Obst und<br />

Salat gegessen“, erzählt sie, „und trotzdem<br />

war ich häufig müde“. Eine Kollegin habe ihr<br />

dann geraten, sich anders zu ernähren und<br />

ihr von der Blutgruppendiät erzählt, einem<br />

alternativen Ernährungskonzept, nach dem<br />

die Menschen mit unterschiedlichen Blutgruppen<br />

verschiedene Lebensmittel unterschiedlich<br />

gut vertragen. Seit zehn Jahren<br />

hält sie sich daran und freut sich, dass auch<br />

Fleisch und Käse auf dem Speiseplan stehen.<br />

Noch gestern Abend war ich mit Freundinnen<br />

im Restaurant „The Butcher“ am Savignyplatz.<br />

„Da gab es herrliche Burger und Spare<br />

Rips“, schwärmt sie und lacht so breit, dass<br />

ihre kleine Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen<br />

hervorblitzt. Gerne kocht Waridi<br />

Schrobsdorff Pabst aber auch selbst. Ihre<br />

21-jährige Tochter Zoé Isabel, die in Mailand<br />

lebt und studiert, liebt die indischen Samosa,<br />

die ihre Mutter regelmäßig selber zubereitet.<br />

Ihr Mann Oliver, ein Modeunternehmer,<br />

bevorzugt ihr Hühnchen mit Grünkohl: „Den<br />

verfeinere ich aber noch mit ein paar geheimen<br />

Gewürzen aus meiner Heimat.“ Nächstes Jahr<br />

will sie ihre kleine Familie zum ersten Mal<br />

mit nach Addis Abeba nehmen. „Mein Traum<br />

wäre es, dort ein richtiges Trainingscenter für<br />

Designer zu gründen“, schwärmt sie, „einen<br />

Ort, wo sich auch die Stofffabrikanten und<br />

Schneider weiterentwickeln könnten“. Vorher<br />

muss sie aber noch an ihrem neuen Buch<br />

weiter arbeiten. Ein Ratgeber soll es werden,<br />

wie Frauen ihre eigenen Ziele und Träume<br />

am besten verwirklichen können. Da kann sie<br />

gute Tipps geben.<br />

B<br />

LIFE IS WHAT HAPPENS<br />

74 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 75


EAT DRINK ENJOY<br />

FRÜHSTÜCK<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

fertig!<br />

Ob mit Paleo Müsli, feinen Törtchen oder<br />

New Yorker Eggs: die BERLINER FRÜH-<br />

STÜCKSTISCHE sind reichlich gedeckt.<br />

In welchen Cafés es sich am leckersten in den<br />

Tag starten lässt: Wir haben uns durch die<br />

Menükarten probiert.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Café Anna<br />

Blume<br />

CAFÉ ANNA BLUME<br />

Kollwitzstraße 83 | 10435 Berlin-Prenzlauer Berg<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. – So.: 8 – 23 Uhr<br />

Preise<br />

Frühstück ab 3,50 Euro,<br />

Kaffeespezialitäten ab 1,90 Euro<br />

www.cafe-anna-blume.de<br />

Benedict<br />

Auch wenn es später Abend ist, im Benedict wird der Gast immer mit<br />

einem fröhlichen „Guten Morgen“ begrüßt. Die erste Mahlzeit des<br />

Tages wird im Wilmersdorfer Lokal regelrecht zelebriert – 24 Stunden<br />

täglich. Ob mit New Yorker Eggs, Croque Madame oder süßen<br />

Pancakes, im Benedict wird jeder Frühstückhunger gestillt, egal zu<br />

welcher Uhrzeit. Entstanden ist die Idee, als die Gründer selbst im<br />

Nachtleben Tel Avivs arbeiteten und es leid waren, ständig ihre<br />

Lieblingsmahlzeit zu verschlafen. So entstand ein Paradies für Frühstücksliebhaber<br />

– dass Nachtschwärmer wie auch Morgenmenschen<br />

mit Leckereien verwöhnt.<br />

BENEDICT<br />

Uhlandstraße 49 | 10179 Berlin-Charlottenburg<br />

Öffnungszeiten<br />

24 Stunden geöffnet<br />

Preise<br />

Frühstück ab 4,50 Euro, Kaffeespezialitäten ab 2,- Euro<br />

www.benedict-breakfast.de<br />

Fotos: istockphoto/BorisRabtsevich, Markus Braunmann, Sarit Gofen, Café Anna Blume, SETs, Valentin Angerer<br />

Manche sagen, es seien die Kaffee- und Teespezialitäten, die die Gäste in das Café Anna<br />

Blume locken. Manche schwören auf die mit Torten und Kuchen bespickte Vitrine. Dann gibt<br />

es diejenigen, die sich wegen des umfangreichen Frühstückangebots in Prenzlauer Berg zusammenfinden.<br />

Egal was die Gäste in die Kollwitzstraße zieht, Anna Blume begeistert bereits<br />

seit 2005. Und auch wenn der namensgebende Blumenladen inzwischen weichen musste,<br />

bleibt das Café seinen üppigen Blumendekorationen treu. Schließlich gehören die zur Anna<br />

Blume wie das berühmt-berüchtige Frühstücksetagere für zwei Personen.<br />

Sets<br />

Treffen sich ein Ossi und ein Wessi zum Frühstück. Was wie ein Witz anfängt, endet in einem<br />

zauberhaften Café in Charlottenburg. Man sagt, im SETs sitzen das neue und alte Berlin gemeinsam<br />

am Frühstückstisch. In einem elegant-gemütlichen Ambiente mit liebevollen Details<br />

und noch mehr Herzlichkeit stöbern sie dann gemeinsam in der Menükarte. Dabei fällt die<br />

Auswahl gar nicht so leicht. Immerhin scheint das Angebot auf der kunterbunten Frühstückskarte<br />

nahezu unendlich. Von Sweet Brioche, über Eier im Glas bis hin zu Paleo Müsli verlockt<br />

einiges zum Sitzen, Essen, Trinken – SETs eben.<br />

SETS<br />

Schlüterstraße 36<br />

10629 Berlin-Charlottenburg<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. – Sa.: 8 – 21 und<br />

So.: 10 – 21 Uhr<br />

Preise:<br />

Frühstück ab 3,50 Euro,<br />

Kaffeespezialitäten ab 1,90 Euro<br />

www.setsberlin.de<br />

76 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 77


EAT DRINK ENJOY<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

SIZILIEN<br />

ein BISSchen näher<br />

Dieses Kleinod der süditalienischen<br />

Spitzengastronomie hält<br />

sich gut versteckt zwischen teils<br />

winzigen Ladenlokalen, die sich<br />

gegenüber dem S-Bahnhof Charlottenburg<br />

eng aneinanderreihen. Eine rote<br />

Markise mit der Aufschrift „Focaccino – Sicilia<br />

in Bocca“ weist schließlich den Weg. Der erste<br />

Teil des Namens stammt noch aus den Anfangszeiten,<br />

in denen hier vor allem Focaccias,<br />

DIE LIEBE DER SIZILIANER ZU GUTEM ESSEN<br />

ist so glühend wie die Lava des Ätna! Davon zeugt die<br />

Küche im „Focaccino – Sicilia in Bocca“. Ein Besuch des<br />

authentischen Restaurants am upcoming Stuttgarter Platz<br />

weckt Sehnsüchte nach SOMMERABENDEN AM<br />

MITTELMEER.<br />

AUTORIN Anuschka Guyenz<br />

gewürzte Pizzabrote also, das Angebot dominierten.<br />

Doch mit der Zeit hat Riccardo Puglisi<br />

sein kulinarisches Spektrum erweitert. Dies<br />

erklärt auch, warum der ursprüngliche Name<br />

um die klangvollen Worte „Sicilia in Bocca“ ergänzt<br />

wurde. „Hinter dem Namen, der so viel<br />

bedeutet wie Sizilien im Mund, verbirgt sich<br />

eine Philosophie“, erklärt Puglisi, der vor rund<br />

zehn Jahren als Gastronom an den Stuttgarter<br />

Platz gekommen ist. Was er damit meint? „Ich<br />

bemühe mich, meine Speisen so original wie<br />

möglich zuzubereiten.“ Und er ergänzt: „Die sizilianische<br />

Küche ist vor allem von der Frische<br />

und Qualität ihrer Zutaten geprägt. Dazu zählen<br />

all die üppigen Schätze, die unsere Insel zu<br />

bieten hat. Vor allem Fisch und Meeresfrüchte,<br />

typische Gemüsesorten, mediterrane Gewürze,<br />

ebenso wie erstklassiges Olivenöl.“ Doch<br />

das gewisse Etwas der sizilianischen Küche hat<br />

noch einen weiteren Ursprung: Aufgrund sei-<br />

ner geografischen Lage war die größte Insel des<br />

Mittelmeers von jeher blühender Stützpunkt<br />

für Seefahrt und Handel. Puglisi: „Ganz gleich,<br />

ob Griechen, Türken, Araber – sie alle haben<br />

hier auch ihre kulinarischen Spuren hinterlassen.“<br />

Ein gutes Beispiel für die Vielfalt der<br />

Einflüsse ist die aus Auberginen und Tomaten<br />

bestehende Caponata. Sie kommt nicht ohne<br />

Pinienkerne, Pistazien, Rosinen und Kapern<br />

aus – allesamt Hinterlassenschaften der arabischen<br />

Kochkunst. Auf seine ganz eigene Interpretation<br />

des süß-sauren Gemüsegerichts ist<br />

Puglisi besonders stolz: „Ich denke, dass meine<br />

Caponata zu den besten Berlins gehört.“ Auf<br />

der kleinen, sehr gewählten Speisekarte verliert<br />

man nicht den Überblick. Hier, oder wahlweise<br />

auch auf dem wöchentlich wechselnden Menü,<br />

findet sich etwa hausgemachte Pasta Vongole<br />

– die Muscheln liegen in einem dampfend heißen<br />

Sud aus Knoblauch und frischen Kräutern,<br />

oder die vegetarische Nudel-Variante alla Norma<br />

– ihr fruchtig-herber Geschmack entführt<br />

in den sizilianischen Himmel auf Erden! Und<br />

natürlich frischer Fisch, stets in Kombination<br />

mit fein gewürztem Gemüse oder knackigem<br />

Salat. Zu den wenigen Fleischgerichten zählt<br />

auch ein Kalbsschnitzel. Nach Einschätzung<br />

zahlreicher Gäste das köstlichste seiner Art weit<br />

und breit. Riccardo Puglisi lächelt, während er<br />

den Ursprung seiner sizilianischen Variante<br />

mit dem bezeichnenden Namen „Cotelett alla<br />

Mama“ erläutert: „Meine Mutter hat es oft an<br />

Sonntagen für unsere Großfamilie zubereitet.<br />

Ich habe ihr dabei über die Schulter gesehen.“<br />

Den einzigartigen Geschmack erklärt er so:<br />

„Hochwertiges Fleisch ist das eine. Aber der<br />

Pfiff in der Panade kommt durch Extras wie<br />

Petersilie, Knoblauch, viel Pfeffer und kräftiger<br />

Parmesankäse.“<br />

Die Ingredienzien für seine Gerichte sucht<br />

der leidenschaftliche Gastgeber stets selber<br />

aus. Von Lieferservices oder Direktimporten<br />

aus Italien hält er wenig. Auch Gefrorenes ist<br />

in seiner Küche ein No-Go. Ganz gleich, ob<br />

Fisch, Fleisch oder Gemüse – Puglisi verlässt<br />

sich lieber auf seinen eigenen Riecher. Jeden<br />

Tag fährt der 51-Jährige in der Mittagszeit<br />

zum Großmarkt und selektiert akribisch, was<br />

gut genug ist um in seine Töpfe und Pfannen<br />

zu gelangen. Bis es soweit ist, hat er am Morgen<br />

bereits seinen dreijährigen Sohn in den<br />

Kindergarten gebracht, ein Sportprogramm<br />

absolviert und Büro-Arbeiten erledigt. Mit<br />

den frisch erworbenen Waren geht es vom<br />

Großmarkt aus direkt ins Restaurant. Hier<br />

wirbelt er dann mit sechs Mitarbeitern, ehe<br />

sich am Abend die Türe für die Gäste öffnen.<br />

„Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht selber da<br />

bin“, bekennt er voller Überzeugung. Oft sind<br />

seine gemütlichen Räumlichkeiten, die lediglich<br />

bis zu 45 Plätze bieten, lange vorher ausgebucht.<br />

Stolz schildert Puglisi, dass er es ganz<br />

ohne Werbung bei den Online-Bewertungsportalen<br />

zum wiederholten Male unter die<br />

Top 5 sämtlicher italienischer Restaurants in<br />

Berlin geschafft hat. Doch was ist es, was das<br />

unauffällige Ristorante so berühmt gemacht<br />

hat? „In jedem Teller, der die Küche verlässt,<br />

steckt ein Teil meiner Seele“, offenbart Puglisi.<br />

„Mich macht es glücklich, wenn meine Gäste<br />

mit Lust und Laune essen und trinken.“ Zu<br />

seinem Stammpublikum zählt auch Prominenz<br />

aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Doch<br />

wer ihn kennenlernt, wundert sich nicht, dass<br />

der dezente Patron keine Namen nennen will.<br />

Bei all der Schwärmerei für seine Küche dürfen<br />

auch die Weine nicht unerwähnt bleiben.<br />

Besonders typisch sind rote und weiße Reben,<br />

die in Höhenlagen am Ätna wachsen. „Diese<br />

Reben sind extremen Temperaturschwankungen<br />

ausgesetzt. In Kombination mit der mineralhaltigen<br />

Vulkanerde erhält der Wein eine<br />

ganz besondere Note. Das macht ihn so interessant.“<br />

Sein spezielles Händchen, nicht nur<br />

für Kulinarik, sondern auch für Wohlfühlatmosphäre,<br />

hat der gastronomische Quereinsteiger<br />

sich bereits in den Jahren vor der Restauranteröffnung<br />

angeeignet. Als jüngster<br />

Spross machte er als einziger von neun Geschwistern<br />

Abitur. Anschließend probierte er<br />

sich auf mannigfaltige Weise aus: Nach einer<br />

von Erfolgen gekrönten Zeit als Rugbyspieler<br />

und einigen Auftritten als Schauspieler auf diversen<br />

Bühnen in seiner Heimat, folgte 1990<br />

die große Lebensentscheidung: Berlin! In<br />

Deutschland angekommen, blieb er dennoch<br />

seinen Wurzeln treu. Er vertrieb Textilien, wie<br />

Kellnerwesten und Tischdecken, speziell für<br />

italienische Restaurants. Später eröffnete er<br />

eine Wäscherei, ebenfalls für die Gastronomen<br />

seines Heimatlandes. Diese Berührungspunkte<br />

gaben ihm letztlich den Schwung, den<br />

er brauchte: „Ich habe viele Restaurantkonzepte<br />

gesehen. Dabei schärfte sich mein Blick<br />

für die Schwächen und Stärken. Irgendwann<br />

wurde mir klar, dass ich es selber versuchen<br />

möchte.“ Eine wunderbare Entscheidung! B<br />

Stuttgarter Platz 16 | 10627 Berlin<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag–Samstag 18 bis 24 Uhr<br />

Reservierung<br />

Tel.: +49 30 324 88 38<br />

oder online:<br />

www.sicilia-in-bocca.de<br />

78 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

78 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 79


STADT<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

der<br />

STERNE<br />

Sebastian Frank<br />

Horváth<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

Er kocht dort, wo sogar Hunde ihr eigenes Gedeck bekommen. Das<br />

Horváth in Berlin-Kreuzberg ist bekannt für seine österreichische<br />

Gastfreundlichkeit und das quirlige Publikum. Dass das gemütliche<br />

Restaurant am Paul-Lincke-Ufer mit zwei Sternen ausgezeichnet<br />

wurde, ist Sebastian Frank und seinem Team zu verdanken. Der<br />

gebürtige Österreicher ist Erfinder der emanzipatorischen Küche. Ob<br />

Gemüse, Fleisch oder Fisch, für den Sternekoch sind alle Lebensmittel<br />

gleichberechtigte Akteure auf dem Teller. Damit löst Sebastian Frank<br />

die Grenzen zwischen vermeintlich einfachen und luxuriösen Produkten<br />

auf. Diese bodenständige Herangehensweise trägt laufend Früchte:<br />

erst vergangenen Herbst wurde der Küchenchef und Inhaber des<br />

Horváth als „Berliner Meisterkoch 2017“ ausgezeichnet. Was einen<br />

Sternekoch ausmacht und wie er an seine Gerichte herangeht, darüber<br />

haben wir mit Sebastian Frank gesprochen.<br />

Hendrik Otto Sebastian Frank Christian Lohse<br />

UNKONVENTIONELL, TABULOS, FREI: Berlin ist eine dankbare Bühne für<br />

gestalterische Geister – das gilt auch für die Künstler des Kochens. Nicht umsonst erleuchten<br />

AUSSERGEWÖHNLICH VIELE GUIDE MICHELIN STERNE die Hauptstadt.<br />

Mit drei Akteuren haben wir gesprochen.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Fotos: White Kitchen, Hotel Adlon Kempinski Berlin, Regent Berlin, Jörg Lehmann; Illustration: iStock/ mixformdesign<br />

HORVÁTH<br />

Paul-Lincke-Ufer 44a<br />

10999 Berlin<br />

www.restauranthorvath.de<br />

Herr Frank, was macht einen<br />

Sternekoch zu einem Sternekoch?<br />

Auch wenn die avantgardistische<br />

Küche seinen Stellenwert<br />

hat, braucht es, meiner Meinung<br />

nach, keinen Schnickschnack um<br />

als Sternekoch zu gelten. Was genau<br />

einen Koch hervorhebt, ist<br />

schwierig zu beantworten. Am<br />

Ende zählt, ob über das Essen<br />

diskutiert wird.<br />

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?<br />

Vieles. Ich sage immer, wenn ich<br />

noch einmal auf die Welt komme,<br />

werde ich wieder Koch. Ich bin<br />

privilegiert, das zu machen, was<br />

ich möchte, und dafür kommen<br />

Gäste ins Restaurant. Das allein<br />

ist schon grandios. Nicht zu vergessen,<br />

die endlose Kreativität,<br />

die ich in meinem Beruf ausüben<br />

darf. Das begeistert mich.<br />

Es heißt, das Kochen erinnere Sie<br />

an Ihre Kindheit, was genau ist<br />

damit gemeint?<br />

Wenn Sie jetzt an romantische<br />

Bilder denken, muss ich Sie enttäuschen.<br />

Es geht mir nicht um<br />

Neuinterpretationen von Klassikern.<br />

Aber ich verbinde mein jetziges<br />

Know-how als Koch mit Erinnerungen<br />

aus meiner Kindheit.<br />

Zum Beispiel?<br />

Bei uns gab es oft Schnitzel mit<br />

Reis und meine Mutter tröpfelte<br />

das gebrauchte Schnitzelfett über<br />

den Reis, damit er nicht so trocken<br />

ist. Ich als Koch frage mich<br />

dann, was macht das Schnitzelfett<br />

mit dem Reis, und könnte es<br />

noch? Ich extrahiere Lebensmittel<br />

und setze sie in einen neuen<br />

Kontext – ohne dabei den Bezug<br />

zur österreichischen Küche zu<br />

verlieren.<br />

Geht das in die Richtung der<br />

emanzipatorischen Küche, für<br />

die Sie bekannt sind?<br />

Genau. Ich bin der Meinung, jedes<br />

Lebensmittel kann im Mittelpunkt<br />

eines Gerichts stehen<br />

– nicht nur das klassische Stück<br />

Fleisch. Da gibt es eigentlich keine<br />

No-Gos. Natürlich treffe ich<br />

manchmal auf Erstaunen, wenn<br />

Gäste ein Hühnchengericht<br />

bestellen und kein Hühnchenfleisch<br />

bekommen – stattdessen<br />

aber das Bratenfett. Trotzdem<br />

kommt es gut an. Man versteht<br />

meine Küche.<br />

Mit Berlin haben Sie auch ein<br />

dankbares Publikum – was<br />

spricht noch für diese Stadt?<br />

Ohne meine Frau hätte ich Berlin<br />

gar nicht auf dem Schirm gehabt.<br />

Doch als ich mich entschloss, mit<br />

ihr nach Berlin zu gehen, lief alles<br />

perfekt zusammen – fast schon<br />

schicksalhaft. Ich fühle mich sehr<br />

wohl in Berlin. Die Leute sind<br />

nicht so konservativ wie die Österreicher.<br />

Ehrliche Ideen bekommen<br />

hier eine ehrliche Chance.<br />

80 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 81


EAT DRINK ENJOY<br />

SAIBLING MIT<br />

ERBSEN & SAUCE<br />

CHORON<br />

Exklusiv<br />

für die <strong>Berlinerin</strong>:<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

Hendrik Otto<br />

Lorenz Adlon Esszimmer<br />

LORENZ ADLON<br />

ESSZIMMER<br />

Hotel Adlon<br />

Kempinski Berlin<br />

Unter den Linden 77<br />

10117 Berlin<br />

www.lorenzadlonesszimmer.de<br />

Hotel Vier Jahreszeiten, Ritz-Carlton, Adlon Kempinski: der Werdegang<br />

von Hendrik Otto ist so fein wie seine Kochkunst. Der Sachsen-<br />

Anhalter ist ausgezeichneter Sternekoch und verwöhnt seit 2010 die<br />

Gäste des Lorenz Adlon Esszimmers – benannt nach dem Gründer<br />

des Adlon Kempinski. Dass er täglich unter diesem „Label“ im<br />

geschichtsträchtigen Hotel arbeiten darf, ehrt den Sternekoch. Nicht<br />

zuletzt, weil er Barack Obama, Angela Merkel oder Queen Elizabeth<br />

II. zu seinen Gästen zählen darf, und engen Kontakt zur Familie<br />

Adlon pflegt. Bereits mit 28 Jahren erkochte sich Hendrik Otto den<br />

ersten Michelin-Stern, 2011 kam der zweite dazu. Dass er außergewöhnlich<br />

talentiert in seinem Beruf ist, merkte er bereits in seiner<br />

Ausbildung – weshalb und weiteres, erzählte er uns im Interview.<br />

Herr Otto, Ihr Talent als Koch<br />

bemerkten Sie recht schnell, woran<br />

haben Sie das festgemacht?<br />

Ich bin auf einem Bauernhof groß<br />

geworden und habe dadurch eine<br />

direkte Verbindung zu den Produkten,<br />

mit denen ich als Koch<br />

arbeite; sowohl Fleisch als auch<br />

Gemüse und Obst. Das hat dann<br />

während der Ausbildung dazu beigetragen,<br />

noch größeren Respekt<br />

gegenüber den Produkten, die wir<br />

verarbeiten, zu entwickeln, und die<br />

Arbeit damit hat mir besonders<br />

große Freude gemacht. Außerdem<br />

bemerkte ich, dass ich sehr gut<br />

unter Anspannung und Zeitnot<br />

arbeiten konnte und innerhalb<br />

eines Teams sehr gut funktioniere.<br />

Alles wichtige Eigenschaften, um<br />

als Koch bestehen zu können.<br />

Was macht Sie zum Sternekoch?<br />

Übergeordnet ist es die Vision, mit<br />

meinem Team etwas Einzigartiges<br />

zu erschaffen und das manchmal<br />

auch ohne Kompromisse. Bis man<br />

seinen eigenen Stil gefunden hat,<br />

dauert es eine gewisse Zeit, und es<br />

bedarf viel Durchhaltevermögen.<br />

Aber mit meinem Team gelingt<br />

es mir, einen gemeinsamen Qualitätsanspruch<br />

und innovative<br />

Ideen umzusetzen – nicht zuletzt<br />

ist das auch dadurch möglich, dass<br />

wir innerhalb des Hotels Adlon<br />

Kempinski arbeiten können.<br />

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?<br />

Es macht mich glücklich zu sehen,<br />

wie Gäste einen Abend bei uns im<br />

Restaurant zelebrieren – fast wie ein<br />

Besuch im Theater. Wir sorgen mit<br />

unseren Kreationen für ein Erlebnis<br />

und möchten unseren eigenen<br />

hohen Ansprüchen jeden Tag<br />

aufs Neue gerecht werden. Diesen<br />

direkten Austausch mit den Gästen<br />

und die Möglichkeit, täglich etwas<br />

Neues zu kreieren, macht den Beruf<br />

so spannend für mich.<br />

Sie haben bislang tendenziell<br />

in Traditionshäusern gekocht<br />

– würde es Sie reizen, in einer<br />

Küche mit visionärem Anspruch<br />

zu arbeiten?<br />

Ich persönlich denke, dass es sich<br />

nicht ausschließt in einem Traditionshaus<br />

visionär zu arbeiten.<br />

Mein Team und ich entwickeln<br />

regelmäßig neue Ideen, die wir<br />

gemäß unseres Qualitätsanspruchs<br />

umsetzen. Hierbei werden wir<br />

nicht nur von der Tradition und<br />

Historie des Hauses angetrieben,<br />

sondern natürlich auch von den<br />

familiären Traditionen, die wir<br />

alle mitbringen. Diese Verbindung<br />

macht es jeden Tag wieder spannend,<br />

in solch einem traditionsreichen<br />

Haus zu arbeiten.<br />

Wo in Berlin gehen Sie selbst am<br />

liebsten essen und warum?<br />

Zuletzt war ich im House of Small<br />

Wonder mit meinem Sous Chef<br />

Thomas Lade zum Brunch und es<br />

war absolut fantastisch, das kann<br />

ich wärmstens empfehlen.<br />

Welchen Wein bringen Sie mit,<br />

wenn Sie bei Freunden eingeladen<br />

sind?<br />

Am liebsten trinke ich kräftige, im<br />

Holzfaß ausgebaute Weißweine,<br />

und die bringe ich – wenn es zum<br />

Essen passt – dann auch gerne mit.<br />

Was aber immer geht, ist natürlich<br />

ein eleganter Rosé Champagner.<br />

Fotos: Hotel Adlon Kempinski Berlin, Regent Berlin, Jörg Lehmann; Illustration: iStock/ mixformdesign<br />

Zutaten 4 Portionen:<br />

∙ 1 Stück Saibling<br />

(etwa 1 kg)<br />

∙ Petersilie, Basilikum, Dill<br />

(jeweils ein Bund)<br />

∙ 2 Stück Orangen<br />

∙ 2 Stück Zitronen<br />

∙ 3 Stück Eier<br />

∙ 250 g Butter<br />

∙ 1 EL Tomatenmark<br />

∙ 300 ml Blutorangensaft<br />

∙ 50 g Weißwein<br />

∙ 1 Stück Chili<br />

∙ 150 g Rapsöl<br />

∙ 1 Stück Kopfsalat<br />

∙ 300 g Erbsen<br />

∙ 1 Bund Radieschen<br />

∙ 1 Kopf Frisee<br />

∙ Salz, Zucker, weißer Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Den Saibling filetieren, die Gräten ziehen und<br />

die Haut ablösen. Nun das Saiblingsfilet mit<br />

der Beize gut bedecken und für zwei Stunden<br />

beizen. Danach mit kaltem Wasser abspülen<br />

und in vier gleich große Stücke schneiden.<br />

Die Beize für 1 kg Saiblingsfilet<br />

∙ 24 g Salz<br />

∙ 8 g Zucker<br />

∙ 50 g Petersilie<br />

∙ 50 g Dill<br />

∙ 50 g Basilikum<br />

∙ je 2 Orangen-/Zitronen-Abrieb<br />

∙ 20 g Pfeffer<br />

ein Frühlings-Rezept<br />

aus dem Hause<br />

Adlon Kempinski:<br />

Die Kräuter grob schneiden und alles gut<br />

vermischen. Die Erbsen aus der Schote lösen<br />

und in Salzwasser blanchieren und die<br />

einzelnen Erbsen aus ihrer Schale pulen.<br />

Rapsöl Mayonnaise Aus dem Rapsöl mit<br />

einem Eigelb und etwas Salz eine Rapsöl<br />

Mayonnaise herstellen.<br />

Sauce Choron Das Tomatenmark mit etwas<br />

Butter anrösten und mit dem Blutorangensaft<br />

ablöschen und auf ein Viertel einkochen<br />

lassen. Zwei Eigelb und den Weißwein über<br />

einem Wasserbad warm und schaumig<br />

aufschlagen. Danach die vorher verflüssigte<br />

Butter langsam unter ständigem Rühren in<br />

das aufgeschlagene Eigelb emulgieren. Zum<br />

Schluss das Tomatenmark untermischen mit<br />

etwas feingeschnittenen Chili, Salz und<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

Das Salatbouquet Den Kopfsalat waschen<br />

und die inneren Blätter mit zu einem schönen<br />

Salatbouquet garnieren mit fein geschnittenen<br />

Radieschen, Kopfsalat, Dillspitzen,<br />

Petersilienspitzen und Frisee.<br />

Das Anrichten Den Fisch auf dem Teller<br />

platzieren, das Salatbouquet auf den Fisch<br />

geben, die Erbsen mit Salz und Pfeffer<br />

marinieren und neben den Fisch geben. Zum<br />

Schluss die Sauce Choron und die Rapsöl<br />

Mayonnaise auf dem Teller nappieren.<br />

Was macht einen Sternekoch aus?<br />

Die Sterne.<br />

Was lieben Sie an ihrem Beruf?<br />

Meine Gäste, die Produkte und den kreativen<br />

Raum.<br />

Was steht noch auf der Liste der beruflichen<br />

Ziele?<br />

Ich kann nicht in die Zukunft schauen.<br />

Der raue Ton ist vorbei, welche Werte herrschen<br />

jetzt in ihrem Team?<br />

Respekt und Demut.<br />

Wo in Berlin essen Sie am liebsten?<br />

Bei meiner Frau zu Hause.<br />

Christian<br />

Lohse<br />

Fischers Fritz<br />

Er ist das Enfant terrible der deutschen Sterneküche: Christian Lohse. Unkonventionell,<br />

polarisierend und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, erfolgreich: dem Wahl-Berliner<br />

wird vieles nachgesagt, doch langweilig wird es mit ihm sicher nicht. Erster Stern, zweiter<br />

Stern, Aufsteiger des Jahres im „Gault-Milau“, bereits mit seinem ersten Restaurant katapultierte<br />

sich Christian Lohse an die Spitze seiner Karriere – und verlor dabei seine Bescheidenheit.<br />

Er selbst sagt, zu dieser Zeit erfolgsgeil und unerbitterlich gewesen zu sein. Dann ging er<br />

pleite und kam wieder runter. Seit 2004 ist er Chef de Cuisine im Fischers Fritz im Regent<br />

Berlin, und auch sonst ein gefragter Mann. Neben seiner Tätigkeit als Chefkoch ist er medial<br />

präsent, wirkt bei diversen Kochsendungen mit und veröffentlichte ein eigenes Kochbuch.<br />

Viel beschäftigt – trotzdem reichte es für ein schnelles Interview.<br />

Größte Passion neben dem Kochen?<br />

Musik und Liebe.<br />

Welchen Wein bringen Sie zu Freunden mit?<br />

Den besten Wein für die besten Freunde.<br />

Ein Rezept, das Sie verraten wollen:<br />

„Zerklopfte Eier mit Rauchlachsforelle und<br />

Essigsahne“ aus meinem Kochbuch „Lohses<br />

Mundwerk“.<br />

FISCHERS FRITZ<br />

Regent Berlin<br />

Charlottenstraße 49 | 10117 Berlin<br />

www.fischersfritz-berlin.de<br />

82 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 83


EAT DRINK ENJOY<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

INSIDE<br />

BERLIN<br />

Wetten, bei diesen DREI<br />

LÄDEN werden Sie große<br />

Augen machen? In „Inside<br />

Berlin“ präsentieren wir Ihnen<br />

das, was unsere Hauptstadt<br />

so spannend macht: KRE-<br />

ATIVE KONZEPTE UND<br />

NOCH MEHR HERZBLUT.<br />

Diesmal: drei Berliner Läden,<br />

die auf ALTBEWÄHRTES<br />

setzen.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

Vom Einfachen<br />

DAS GUTE<br />

Gut Ding will Weile haben? Bei Jörg Reuter und<br />

Manuela Rehn brauchte es sechs Monate. So<br />

lange dauerte das Verkosten unzähliger Produkte,<br />

bis das Sortiment für „Vom Einfachen<br />

das Gute“ endlich stand. Das Konzept hinter<br />

dem kleinen Lebensmittelladen in Berlin-Mitte:<br />

guter Schinken, gute Leberwurst, guter Käse,<br />

gutes Brot, guter Wein, gutes Bier – vom<br />

Einfachen das Gute eben. Und so steht in den<br />

Regalen nur das, was Reuter und Rehn auch<br />

selbst einkaufen würden. Mit dem Anspruch<br />

auf Einfachheit möchten sie vom Wahn der<br />

gehobenen Restaurants wegrücken und sich<br />

lieber dem traditionellen Handwerk zuwenden.<br />

Das Ergebnis: möglichst naturbelassene<br />

Lebensmittel. Seit Sommer 2013 leben die<br />

Inhaber ihren Traum vom „einfachen“ Laden<br />

und machen nicht nur Kunden glücklich und<br />

satt – bringen sie sie auf ihren 45 Quadratmetern<br />

auch regelmäßig zusammen. Dann wird<br />

beim kulinarischen Abend gemeinsam Käse<br />

und Wein verkostet, Craftbeer probiert, eine<br />

deftige Brotzeit eingenommen oder zu Wurst<br />

und Beats getanzt. Und dem Leben gefrönt.<br />

Einfach so.<br />

VOM EINFACHEN DAS GUTE<br />

Invalidenstraße 155, 10115 Berlin-Mitte<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr<br />

www.vomeinfachendasgute.com<br />

Fotos: Vom Einfachen das Gute<br />

84 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 85


EAT DRINK ENJOY<br />

Berliner<br />

KAFFEERÖSTEREI<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

Mhmm, wie das duftet! 80 verschiedene<br />

Kaffeesorten locken nach Charlottenburg in die<br />

Uhlandstraße. Was dort die Kunden erwartet,<br />

begeistert nicht nur die Nase, sondern auch<br />

den Gaumen. In der „Berliner Kaffeerösterei“<br />

bekommen Liebhaber der braunen Bohne<br />

nahezu alles, was ihr Herz für Kaffee begehrt.<br />

Aber auch Freunde des Tees, der Konditorei<br />

und Chocolaterie werden in diesem Laden<br />

große Augen machen. Denn das<br />

inhabergeführte Traditionsunternehmen hat<br />

sich den Gourmetfreuden des Lebens<br />

verschrieben. Aufgeteilt auf ein Café und ein<br />

Ladengeschäft bietet es seither Köstlichkeiten<br />

aus hauseigener Produktion an. Darunter die<br />

eigene Rösterei, in der die Röstmeister mit<br />

schonendem Trommelröstverfahren bei<br />

niedrigen Temperaturen das beste Aroma aus<br />

der exquisiten Bohne holen. Apropos: wer vor<br />

lauter Bohnen den Lieblingskaffee nicht sieht,<br />

kann sich durch die Sorten probieren – eine<br />

Verkostung findet alle paar Wochen statt. Ein<br />

Blick in die gläsernde Chocolaterie kann<br />

jederzeit erhascht werden. Dort sieht der<br />

Kunde wie die schmackhaften Torten, Pralinen<br />

und Schokoladen aus ausgewählten<br />

Kakaobohnen wie der Sao Tomé entstehen.<br />

Und wer genug geschnuppert und geshoppt<br />

hat, lässt sich im Kaffeehaus nieder und trinkt<br />

gemütlich eine Tasse Sie wissen schon.<br />

BERLINER KAFFEERÖSTEREI<br />

Uhlandstraße 173/174<br />

10719 Berlin-Charlottenburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag von 9 bis 20 Uhr,<br />

Sonntags von 10 bis 19 Uhr<br />

www.berliner-kaffeeroesterei.de<br />

Fotos: Berliner Kaffeerösterei Giest & Compagnon GmbH & Co.KG.; Manufactum<br />

Manufaktum<br />

BROT & BUTTER<br />

Lebensmittel sind das Mittel zum Leben. Pragmatisch aber auf den Punkt begreift „Manufactum<br />

Brot & Butter“ sein Angebot. Der Laden im Hause Harenberg besinnt sich auf regionale und<br />

saisonale Lebensmittel aus traditioneller Herstellung. Dabei findet sich das Konzept weder in der<br />

Feinkost- noch Biokost-Nische wieder, bei „Manufactum brot&butter“ geht es allein um das<br />

Lebensmittel im ursprünglichen Sinne. So bietet das Sortiment all das, was in einer gut sortierten<br />

Vorratskammer nicht fehlen sollte: Nudeln, Gewürze, Öle, Kaffee aus kleinen Röstereien und Tee,<br />

schonend eingekochte Marmeladen, Konserviertes, Wein und Spirituosen, ausgewählte<br />

Süßwaren, aber auch Käse, Vorzugsmilch wie auch andere Milchprodukte aus der Region. Wurst<br />

und Fleischwaren von artgerecht gehaltenen, alten Nutztierrassen werden ebenso angeboten.<br />

Nicht zu vergessen das namensgebende Brot, das in der hauseigenen Steinofenbäckerei täglich<br />

gebacken wird. Sind die Vorräte erst einmal aufgefüllt, lädt das integrierte Bistro zum Verweilen<br />

und lecker Schmausen ein. In einem ruhigen Interieur aus weißen Fliesen, schwarz gezundertem<br />

Stahl und Eichenholzdielen lenkt nichts vom Lebensmittel ab. Was auf der Tafel steht? Saisonal<br />

wechselnde Warmspeisen und, was auch sonst, die gute alte Stulle.<br />

MANUFACTUM BROT & BUTTER BERLIN<br />

Hardenbergstraße 4–5<br />

10623 Berlin-Charlottenburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr<br />

www.brot-und-butter.de<br />

86 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 87


EAT DRINK ENJOY<br />

EAT DRINK ENJOY<br />

CHEERS!<br />

DAS LEBEN IST ZU KURZ, UM SCHLECHTEN WEIN<br />

ZU TRINKEN, stellte bereits Goethe fest. Und er hatte Recht:<br />

wer einst vom guten Tropfen probierte, möchte diesen nicht<br />

mehr missen. Gut, dass manch BERLINER WEINLOKAL<br />

es ähnlich sieht.<br />

AUTORIN Magda Zieba<br />

CORDOBAR<br />

Ob ein Glas Château Poujeaux, 2000er Jahrgang, oder vom Château Pichon Longueville<br />

Comtesse de Lalande des Jahrgangs 1982: in den Genuss von raren Weinen kommen die Gäste<br />

der Cordobar. Die deutsch-österreichische Weinbar ist nicht nur wegen des außergewöhnlichen<br />

Ausschanks beliebt, auch das stylisch-schummerige Ambiente sorgt für einen wohligen Abend.<br />

Zu den mehrheitlich aus Österreich und Deutschland kommenden Weinen können kleine Snacks<br />

oder ein Abendessen gereicht werden. Welcher Wein zu holländischen Garnelen oder<br />

geschmorten Ochsenbäckchen passt? Die Kenner sind nur eine Frage entfernt.<br />

HAMMERS<br />

WEINKOST-<br />

BAR<br />

RUTZ WEINBAR<br />

Sie wollen die deutsche Esskultur retten. Was mit einer<br />

augenzwinkernden Ansage beginnt, wird im Erdgeschoss des<br />

berühmten Rutz Restaurants gelebt. Dort befindet sich die hauseigene<br />

Weinbar, die, neben der Weine, wegen der preisgekrönten Küche über<br />

die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Nicht ohne Grund wurde diese mit<br />

dem ersten „Bib Gourmand“ des Michelin für preisgünstige Sterneküche<br />

ausgezeichnet. Wenn das die Gäste nicht in das ausgelassene Ambiente<br />

lockt, dann sind es Riesling, Terroir al Limit & Co. Liebhaber des<br />

europäischen Tropfens, insbesondere aus Deutschland und Österreich,<br />

werden auf der Weinkarte sicher fündig.<br />

RUTZ WEINBAR<br />

Chausseestraße 8 | 10115 Berlin-Mitte<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di.–Sa.: ab 16 Uhr<br />

Preise:<br />

ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 6 Euro<br />

www.rutz-restaurant.de<br />

Fotos: Ricarda Spiegel, Florian Bolk, Jens Oellermann<br />

CORDOBAR<br />

Große Hamburger Straße 32 | 10115 Berlin-Mitte<br />

Di.–Sa.: 19 bis 2 Uhr, So.: 18 bis 0 Uhr (nur kalte Küche)<br />

Preise:<br />

ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 4,90 Euro<br />

www.cordobar.net<br />

Klein aber fein präsentiert sich die<br />

Hammers Weinkostbar in Berlin-Kreuzberg.<br />

Der Weinhandel mit integriertem<br />

Feinkostgeschäft ist eine beliebte Anlaufstelle<br />

für Liebhaber des guten<br />

Tropfens. Immerhin ist der Inhaber kein<br />

Geringerer als der Niederlassungsleiter der<br />

Deutschen Wein- und Sommelierschule –<br />

so steckt in jedem Glas auch ein großer<br />

Schluck Know-how. Was im Weinregal auf<br />

die Gäste wartet? Mit Liebe ausgewählte<br />

Weine, gerne von lokalen Winzern, ohne<br />

das Dogma des Bio-Weines, dafür aber<br />

mit gutem Grund auf der Karte. Vergangenen<br />

Herbst feierte die Hammers Weinkostbar<br />

ihr 10-jähriges Jubiläum – womit<br />

wohl angestoßen wurde?<br />

HAMMERS WEINKOSTBAR<br />

Körtestraße 20<br />

10967 Berlin-Kreuzberg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di.–Fr.: 14 bis 21 Uhr (optional länger) und<br />

Sa.: 12 bis 16 Uhr<br />

Preise:<br />

ein Glas Riesling, 0,1 l, ab 3,50 Euro<br />

www.hammers-wein.de<br />

88 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 89


BEZUGSQUELLEN<br />

A<br />

Acne Studios:<br />

www.acnestudios.com,<br />

0046-8 551 194 00, in Berlin: Acne-<br />

Studio, Potsdamer Straße 87,<br />

030-263 669 09<br />

Annie Carlsson:<br />

www.annie-carlsson-shop.com,<br />

0221-999 687 30, in Berlin:<br />

Lieblingsmomente, Hohenzollerndamm<br />

93, 030-470 533 86<br />

Atelier About: www.atelierabout.com<br />

B<br />

Balenciaga:<br />

08007245892, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

Bottega Veneta:<br />

www.bottegaveneta.com,<br />

0 800-723 9497, in Berlin:<br />

Kurfürstendamm 59-60,<br />

030-70550770<br />

Burberry: www.burberry.com,<br />

00 800-9621 3600, in Berlin:<br />

Kurfürstendamm 183, 030 8854811<br />

C<br />

Cambio: www.cambio.com,<br />

0943-840 2498, in Berlin: Tatem,<br />

Bleibtreustraße 12, 030-921 211 99<br />

Christian Siriano:<br />

www.christiansiriano.com,<br />

001-212 695 8494<br />

Charlotte Olympia: über<br />

www.mytheresa.com,<br />

089-127695 100<br />

Cinque: www.cinque.de,<br />

02161 965 3, in Berlin: Cinque-<br />

Store, Rochstraße 1, 030-206 480 83<br />

Comma: www.comma-store.de,<br />

09302-988 666 0, in Berlin: Boulevard<br />

Berlin, Schloßstraße 11-15,<br />

030-516 556 71<br />

Christopher Kane:<br />

www.chistopherkane.com,<br />

0044-20 749 331 11, in Berlin: The<br />

Store, Torstraße 1, 10119 Berlin,<br />

030- 405 044 550<br />

Closed: www.closed.com,<br />

00800-999 888 11, in Berlin:<br />

Closed-Store, Alte Schönhauser<br />

Straße 32b, 10119 Berlin,<br />

030- 257 608 76<br />

Codello: www.codello.de,<br />

089-143 671 52 100, in Berlin:<br />

Mall of Berlin, Voßstraße 36,<br />

10117 Berlin, 030-226 054 56<br />

D<br />

Dawid Tomaszewski:<br />

www.dawidtomaszewski.com,<br />

030-240 479 5, in Berlin: École Boutique,<br />

Torstraße 3, 030-223 612 06<br />

Dolce & Gabbana: über<br />

www.mytheresa.com,<br />

089-127695 100<br />

Dorothee Schumacher:<br />

www.dorothee-schumacher.com,<br />

0621-127250, in Berlin:<br />

Dorothee Schumacher Store,<br />

Schlüterstraße 48, 030-922 761 88<br />

Drykorn: www.drykorn.com,<br />

09321-300 30, in Berlin: Drykorn-<br />

Store, Neue Schönhauser Straße 6,<br />

10178 Berlin, 030-280 456 66<br />

E<br />

Escada: www.escada.com,<br />

089-99440, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

Elisabette Franchi:<br />

www.elisabettafranchi.com,<br />

0039-41 8380061, in Berlin:<br />

LiEl Boutique, Pariser Straße 47,<br />

030-887 171 90<br />

F<br />

Fendi: www.fendi.com,<br />

089-38037210, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

Filippa K: www.filippa-k.com,<br />

00 49-3089 677 8375, in Berlin:<br />

Alte Schönhauser Straße 11,<br />

030-24048778<br />

Filling Pieces:<br />

www.fillingpieces.com,<br />

0031-20 261 14 78, in Berlin:<br />

Zebraclub Berlin, Rankestraße 5-6,<br />

030-889 133 90<br />

Franziska Michael:<br />

www.franziskamichael.com,<br />

0173 386 142 2, in Berlin: Galeries<br />

Lafayette, Französische Straße 23,<br />

030-209 480<br />

Furla: www.furla.com, 00 39<br />

051-6202711, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

G<br />

Ganni: www.ganni.com,<br />

0045-333 244 57, in Berlin: Hoho<br />

Berlin, Alte Schönhauser Straße 6,<br />

030-275 909 66<br />

H<br />

Holy Ghost:<br />

www.holyghost-fashion.com,<br />

089-889 809 22, in Berlin: Veronica<br />

Pohle, Kurfürstendamm 64,<br />

030-883 337 31<br />

Hugo Boss:<br />

www. hugoboss.com,<br />

01723 3788 99 11, in Berlin:<br />

Mientus, Wilmersdorfer Straße 73,<br />

030-323 9077<br />

J<br />

Jimmy Choo: www.jimmychoo.com,<br />

0044-208 045 1112, in Berlin:<br />

Kadewe, Tauentzienstraße 21,<br />

030-21210<br />

L<br />

Longchamp: www.longchamp.com,<br />

00 33-143 16 00 00, in Berlin: Kurfürstendamm<br />

42, 030-88712810<br />

Luisa Cerano:<br />

www.luisacerano.com,<br />

07022-705100, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

M<br />

Marc Cain: www.marc-cain.com,<br />

0741709 4242, in Berlin: Marc<br />

Cain-Store, Kurfürstendamm 69,<br />

030-886 267 34<br />

Marcel Ostertag:<br />

www. marcelostertag.com über<br />

Wilk PR,089-30784088, in Berlin:<br />

Berlin Showroom, Danziger<br />

Straße 162, 030-780 878 58<br />

Maison Rabih Kayrouz :<br />

www.maisonrabihkayrouz.com,<br />

0033- 661 106 923<br />

Max und Co.:<br />

www.maxandco.com,<br />

0039-02 233 455 14, in Berlin: Max &<br />

Co. Store, Friedrichstraße 78,<br />

030-209 473 90<br />

Max Mara:<br />

www.maxmara.com<br />

0039- 0223345 344, in Berlin:<br />

Friedrichstraße 184, 030 20074945<br />

Maison Margiela:<br />

www.maisonmargiela.com, in<br />

Berlin: Greta & Luis, Rosenthaler<br />

Straße 15, 030-257 626 35<br />

Mandarina Duck:<br />

www.mandarinaduck.com,<br />

0039-02-494 976 01, in Berlin:<br />

Mandarina Duck Store, Alte Potsdamer<br />

Straße 7, Potsdamer Platz<br />

Arkaden, 030- 252 926 02<br />

Michael Sontag:<br />

www.michaelsontag.com, in<br />

Berlin: Michael Sontag Shop,<br />

Muskauer Straße 41<br />

Miu Miu: www.miumiu.com,<br />

00 800-80077232, in Berlin:<br />

KaDeWe, Tauentzienstraße 21,<br />

030-21210<br />

Hirtenstraße N<br />

4, 10178 Berlin<br />

Navyboot: www.navyboot.com,<br />

0049-30 555 70 948, in Berlin:<br />

Navyboot Store, Kurfürstendamm<br />

40-41, 030-886 249<br />

P<br />

Patrizia Pepe:<br />

www.patriziapepe.com,<br />

00-800-240 220 11, in Berlin:<br />

Patrizia Pepe Store, Kurfürstendamm<br />

216, 030-887 209 21<br />

Prada: www.prada.com,<br />

00 800-80077232, in Berlin:<br />

Kurfürstendamm 186,<br />

030 88710840<br />

R<br />

Ralph& Russo:<br />

www.ralphandrusso.com,<br />

0044-20-887 853 99<br />

Rani Bageria:<br />

www.ranibageria.com,<br />

0043-650 8707668<br />

René Lezard:<br />

www.renelezard, 09324-302-1177,<br />

in Berlin: René Lezard Mode,<br />

Kurfürstendamm 48, 030-885 46 01<br />

Riani: www.riani.de,<br />

07181-938840, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

Roberto Cavalli:<br />

www.robertocavalli.com,<br />

0039-55 32421, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

S<br />

Sport Max: www.sportmax.com,<br />

0039-0223345 714, in Berlin:<br />

Friedrichstraße 184, 030-20074945<br />

Steinrohner:<br />

www.steinrohner.com, in Berlin:<br />

Berlin Showroom, Danziger<br />

Straße 162, 030-780 878 58<br />

T<br />

Thierry Mugler:<br />

www.de.mugler.com,<br />

0031-426 829 20<br />

Tosca Blu: www.toscablu.it,<br />

0039-035 467 111, in Berlin: Soana,<br />

Kurfürstendamm 63, 030-894098 92<br />

Tod’s: www.tods.com,<br />

0 800 36 81 791, in Berlin: KaDeWe,<br />

Tauentzienstraße 21, 030-21210<br />

V<br />

+49 (0) 30 278 909 95 55<br />

www.the-grand-berlin.com<br />

Versace: www.versace.com/de,<br />

069-380 789 268, in Berlin: Versace<br />

Store, Kurfürstendamm 194,<br />

030-889 136 30<br />

The Grand Master Betriebs GmbH<br />

W<br />

Windsor: www.windsor.de,<br />

0041-71 686 3232, in Berlin:<br />

KaDeWe, Tauentzienstraße 21,<br />

030-21210<br />

William Fan:<br />

www.williamfan.com, in Berlin:<br />

Große Hamburger Straße 25,<br />

030-555 27292<br />

Montag bis Sonntag: 12.00 bis 15.00 Uhr<br />

und 18.00 bis 23.00 Uhr<br />

BAR<br />

Montag bis Sonntag: ab 18.00 Uhr<br />

CLUB<br />

Donnerstag: ab 18.00 Uhr<br />

Freitag und Samstag: ab 23.00 Uhr<br />

+49 (0) 30 278 909 95 55<br />

www.the-grand-berlin.com<br />

The Grand Master Betriebs GmbH<br />

Hirtenstraße 4, 10178 Berlin<br />

90 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018


Berliner<br />

Jung-Designer<br />

BERLIN LIFE<br />

2048: LEERE OZEANE<br />

Berlin ist ein Mekka des KREATIVEN MODE-NACHWUCHSES.<br />

Immer mehr herausragende Designer tun sich hier hervor – und<br />

brechen mit alten Regeln und Systemen. Wir stellen DREI<br />

DESIGNERLABEL und ihre Visionen vor.<br />

AUTORIN Friederike Hintze<br />

Wir befinden uns in der 6. Aussterbensperiode*.<br />

In den letzten 100 Jahren haben wir 80% unserer<br />

Fisch-Biomasse in den Ozeanen verloren!<br />

Unsere Mission ist es, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten<br />

der Tiere in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Spezies nachhaltig zu<br />

schützen und zu erhalten.<br />

SEA SHEPHERD DEUTSCHLAND e.V.<br />

Reeder-Bischoff-Straße 18, 28757 Bremen<br />

Spendenkonto: IBAN DE45 29040090 023 400 6500 • BIC COBADEFFXXX<br />

* »The Sixth Extinction« Elizabeth Kolbert<br />

Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 93


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Das Cape<br />

Mädchen<br />

Josephine Gaede verhalf dem<br />

Klassiker zum Comeback<br />

Ein Griff, einmal Überwerfen – und schon ist man angezogen.<br />

Seit einigen Jahren feiert das vielleicht unkomplizierteste<br />

Kleidungsstück überhaupt, das Cape, seine Renaissance.<br />

Eine, die an diesem Comeback nicht ganz unschuldig<br />

ist, ist die <strong>Berlinerin</strong> Josephine Gaede. Vor einigen Jahren<br />

gelang der studierten Juristin der große Wurf: Quasi über Nacht wurde<br />

Gaede mit ihrem „Cape Mädchen“ bekannt. Seither trägt man in Berlin<br />

und in ganz Deutschland die schönen, ärmellosen Umhänge der erfolgreichen<br />

Gründerin. „Capes sind zeitlos. Das ist das Geheimnis“, sagt sie<br />

im Gespräch. „Unabhängig vom Alter kann jeder ein Cape tragen und<br />

es steht fast jedem: Ob schwanger oder nicht, kurvig oder dünn, groß<br />

oder klein.“<br />

Das zunächst moderate Geschäft mit den Umhängen wuchs stetig, irgendwann<br />

widmete Josephine sich dann nur noch ihrem Unternehmen.<br />

„Ich hatte natürlich Glück“, konstatiert sie heute. Aber das sei nicht nur<br />

allein der Schlüssel zum Erfolg gewesen: „Zeitpunkt. Optimismus. Und<br />

in jedem Fall Leichtigkeit.“ Heute ist die Produktpalette von Das Cape<br />

Mädchen groß: Capes in strahlenden Farben, mit Fransen, zum Wenden,<br />

aus festem oder weicherem Stoff, auf Wunsch sogar mit Applikationen<br />

oder Individualisierungen, für laue Sommerabende auf Sylt oder<br />

kuschelige Herbststunden in Lech.<br />

In Boutiquen und Luxuskaufhäusern in ganz Europa gibt es mittlerweile<br />

Das Cape Mädchen. Im Berliner KaDeWe selbstverständlich auch.<br />

Oder in ihrem lichtdurchfluteten Schöneberger Showroom. Hier trifft<br />

man Gaede hin und wieder sogar persönlich an. Bei einer persönlichen<br />

Begegnung mit dem Cape Mädchen wird man überrascht von<br />

dem bescheidenen Auftreten der 30-Jährigen sein. „Ich würde mir nicht<br />

anmaßen zu sagen, ich sei eine erfolgreiche Designerin. Ich bin eine<br />

Quereinsteigerin, sehe mich eher als Unternehmerin.“ Und hierbei half<br />

ihr das Jurastudium im Besonderen: „Durch mein Studium bin ich etwas<br />

abgebrühter.“ Mode wiederum sei ganz viel Bauchgefühl und ein<br />

Verständnis von Zeitgeist. „Man muss aber auch wieder drauf pfeifen<br />

können“, lacht die Berliner Designerin.<br />

Wie es sich für eine Modemacherin gehört, ist Gaede viel unterwegs<br />

und auf Reisen. Das war sie früher schon. Die hochgewachsene <strong>Berlinerin</strong><br />

stammt aus einer Gründerfamilie, ihr Vater ist selbstständig. Wegen<br />

seines Jobs musste die Familie oft umziehen: Lüneburg, Wien, Toronto,<br />

Tübingen, später Göttingen, London und dann natürlich Berlin. Wer so<br />

viel unterwegs ist, kann sich über ein Cape, das in seiner Universalität<br />

zu allem passt, mal eben schnell umgeworfen ist und in jedes noch so<br />

leichte Gepäck passt, dankbar freuen.<br />

B<br />

Fotos: PR; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />

94 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 95


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

William Fan<br />

Der geschäftstüchtige Avantgardist<br />

Als „Lieblingsdesigner der deutschen Modeszene“, als „Goldjunge“ oder als „Hoffnungsträger<br />

der Berliner Mode“ betiteln hierzulande die Magazine und Zeitungen<br />

William Fan. Keine Frage: Der deutsch-chinesische Jungdesigner, der an der<br />

Kunsthochschule Weißensee sein Studium absolvierte, muss mit einigen Erwartungen<br />

umgehen können. Innerhalb von fünf Saisons stieg Fan in die hauptstädtische<br />

Mode-Elite auf – doch bei öffentlichen Auftritten und Interviews trotz gigantischem Erfolg<br />

wirkt Fan stets gelassen. Er sei von „Natur aus geschäftstüchtig“, erklärte der Sohn Hongkonger<br />

Eltern einmal in einem Interview. Der Wahlberliner selbst wuchs in Hannover auf und reist heute<br />

vier- bis fünfmal im Jahr nach China. Seine erste Kollektion zeigte er im Januar 2015. Eher auf gut<br />

Glück schickte er seine Abschlussentwürfe der Kunsthochschule an den Veranstalter der Berliner<br />

Modewoche – und bekam zwei Tage später einen Anruf. William Fan sollte seine Kreationen bei<br />

einer eigenen Show im Zelt zeigen. Dann musste alles ganz schnell gehen. Der Rest ist Geschichte.<br />

Seine Wurzeln finden sich auch in seinen Kreationen wieder: In seiner ersten Kollektion mischte<br />

er Asiatisches mit Westlichem, spielte mit Klischees, um sie im selben Moment wieder zu brechen.<br />

Dabei versteht es Fan seit jeher, Gegensätze miteinander zu vereinen. Er drapiert, faltet und<br />

wickelt voluminöse Stoffe wie Organza oder Kunstseide zu minimalistischen, asymmetrischen<br />

Looks in gedeckten Farben – und orientiert sich dabei nicht immer an Geschlechterrollen und<br />

deren Spezifika. Im Gegenteil: Viele seiner Kreationen sind tragbar für Männer wie Frauen. Und<br />

viele Teile sind bereits zu Klassikern seines Labels avanciert. Er produziert sie jede Saison wieder.<br />

„Ich möchte ein Designer sein, der nicht nur für seine Mode erfahrbar wird, sondern durch<br />

sein eigenes kleines Universum“, erklärte der deutsch-chinesische Modemacher einmal in einem<br />

Interview. Deswegen kreiert Fan mittlerweile nicht nur Kleidung, sondern präsentierte Anfang<br />

2017 auch erstmals seine eigene Keramik- und Schmucklinie. Auch Taschen und Accessoires gibt<br />

es von seinem Label.<br />

Ein Kreativer mit Sinn fürs Geschäft und wirtschaftlichem Ehrgeiz – eine Kombination, die in Berlins<br />

junger Modewelt noch recht einzigartig ist. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Fan kann von seiner<br />

Mode leben. Privatkunden – vor allem jene, die sich sonst in Jil Sander kleiden – kaufen direkt bei<br />

ihm im Showroom ein. Aber auch Mario Eimuth, Chef des Online-Shops Stlyebop, hat bereits bei<br />

ihm geordert. William Fan gehört auch deshalb zu den großen Talenten der deutschen Mode, weil<br />

er die Dinge anders angeht als üblich. Von Anfang hat er ein funktionierendes Produktionssystem<br />

für seine Kollektionen organisiert. Sein größtes Vorbild ist Azzedine Alaïa, jener legendäre Pariser<br />

Designer, der seit Jahren nur seinen eigenen Rhythmen folgt und sich keinen Regeln unterwirft.<br />

Eine Gangart, die William Fan sicherlich auch stehen würde.<br />

B<br />

Fotos: WILLIAM FAN / PR; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />

B<br />

96 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 97


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Thone Negrón<br />

Mühelose Berliner Eleganz<br />

Bereits seit 2003 gehört Ettina Berrios-Negrón fest zur Berliner<br />

Modeszene. Damals eröffnete die junge Absolventin<br />

eines Modestudiums den Laden Konk, der schnell zur<br />

Anlaufstelle und wichtigen Plattform für junge Berliner<br />

Mode und Designer avancierte. Fünf Jahre später dann<br />

erfüllte sich Berrios-Negrón ihren Herzenswunsch – und gründete<br />

ihr eigenes Label: Thone Negrón. Der ungewöhnliche und eingängige<br />

Name kommt von der Gründerin selbst. „Thone Negrón setzt sich aus<br />

meinem Kindheitsspitznamen Thone, den mir meine Schwester für Ettina<br />

gab und dem zweiten Teil meines Nachnamens zusammen“, erzählt<br />

die Berliner Designerin.<br />

Den Laden Konk gibt es noch heute. Und auch das Label Thone Negrón<br />

ist mittlerweile mit einem hübschen Store in Berlin vertreten. In der Linienstraße<br />

71 ist die Designerin auch selbst anzutreffen, inmitten dieses geschmackvollen<br />

und geradlinigen Ensembles aus sorgfältig aufgereihten und<br />

gefalteten Kleidungsstücken, dezentem Licht und flauschigem Teppich.<br />

Fotos: Fergus Padel; Illustration: istockphoto/duescreatius1<br />

Geschmackvoll und zugleich geradlinig – das sind auch die Attribute,<br />

mit der sich der Stil von Thone Négron beschreiben lässt. Sie mache<br />

„Mode für Frauen, die gut angezogen sein wollen“, sagt die gebürtige<br />

West-<strong>Berlinerin</strong>. Im Klartext heißt das: Auf strenge Schnitte treffen ungewöhnliche<br />

Farbkombinationen. Ihre Kreationen changieren in einem<br />

Feld zwischen zurückhaltend und dramatisch, feminin und farbenfroh.<br />

Ihr Steckenpferd sind Kleider, die so schön sind und mühelos elegant<br />

wirken, man möchte sofort einen Anlass dafür planen. Die Blusen und<br />

Boleros des Labels lassen sich wiederum auch zur Second-Hand-Jeans<br />

kombinieren. Das ist das Tolle an den Kreationen: Jedes Stück lässt genügend<br />

Raum für den individuellen Gestaltungswillen.<br />

Berrios-Negrón gehört zu jener jungen Berliner Designergilde, für die das<br />

System der internationalen Modeindustrie, halbjährlich neue Kreationen<br />

herauszubringen, nicht funktioniert. Zwar arbeitet die Modemacherin<br />

immer wieder an neuen Kollektionen, die bestehenden Designs werden<br />

aber nicht aussortiert. In Berlin gelten schlichtweg andere Regeln als in<br />

London, New York oder Mailand. Dennoch betrat Berrios-Negrón bereits<br />

internationales Parkett: In Paris zeigte sie vor einigen Jahren ihre Kreationen.<br />

„Ich würde Thone Negrón gerne mal wieder in Paris auf einer Messe<br />

präsentieren“, erzählt die Modemacherin. Doch am wichtigsten ist ihr eigentlich<br />

nur eine Sache: „Weiter tolle Kleider zu machen.“<br />

B<br />

98 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

<strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 99


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Kunst<br />

in<br />

Berlin<br />

Die KULTURMETROPOLE BERLIN gilt<br />

als Anziehungspunkt für Kreative aus der<br />

ganzen Welt. Kaum eine andere Stadt geht<br />

so experimentell mit Kunst um, wie die<br />

Hauptstadt der Republik – und das über<br />

Jahrzehnte hinweg. Höchste Zeit, sich die<br />

VIELVERSPRECHENDSTEN KÜNSTLER<br />

aus den Bereichen Illustration, Fotografie<br />

und Installation einmal genauer anzusehen.<br />

AUTORIN Miriam Bektasi<br />

100 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 101


BERLIN LIFE<br />

Miguel<br />

Rothschild<br />

„Verklärung in<br />

Notre-Dame Paris“<br />

BERLIN LIFE<br />

Miguel Rothschild in<br />

seinem Atelier<br />

Sein Name täuscht. Und auch sonst ist bei Miguel Rothschild,<br />

der nicht etwa mit der berühmten Bankiersfamilie verwandt<br />

ist, vieles anders, als es auf den ersten Blick zu sein scheint.<br />

Denn die konzeptuelle Kunst des in Berlin lebenden Argentiniers,<br />

dessen Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen weltweit<br />

gezeigt werden, lebt vor allem von Ironie und Irritation. Mit ganz<br />

einfachen Mitteln kreiert er ambivalente, provokante Kunstwerke. Was<br />

Miguel Rothschild macht, passt in keine Schublade: Der Wahlberliner<br />

arbeitet am liebsten mit Alltagsmaterialien wie Trinkhalmen, Stofffäden,<br />

Glas oder Konfetti, um sie auf ungewöhnliche und überraschende Art<br />

und Weise in Skulpturen, Fotoarbeiten, Daumenkinos oder Rauminstallationen<br />

zu übersetzen. Zugang zu seinen Werken findet Rothschild<br />

oft über Religion, Gedichte oder die deutsche Romantik. „Ich versuche<br />

den Alltag zu erheben und das Erhöhte ein bisschen auf die Erde zu<br />

bringen. Mich fasziniert der Kontrast, die Grautöne zwischen diesen<br />

beiden Extremen“, fasst er seine Arbeiten zusammen, die vor allem vom<br />

scheinbaren Bruch der Regeln leben.<br />

Seine Serien heißen unter anderem Killertränen, Traumfänger oder<br />

Insomnia. Wie die Namen es bereits vermuten lassen, haben seine<br />

Kunstwerke oft das Unheilvolle zum dargestellten Thema. „Meine Kunst<br />

ist sehr ätherisch und abstrakt, man kann sie gar nicht richtig fassen. Ich<br />

suche nach Antworten in meinem Schaffen, mit der Gewissheit, dass ich<br />

sie nicht finden werde“, erklärt er mit weichem Akzent. Die Einheit seiner<br />

Stücke besteht in ihrer Gegensätzlichkeit: Bei seinen Installationen und<br />

Fotografien steht das Erhabene gegen das Triviale, die Schwere gegen die<br />

Leichtigkeit, die Tragik gegen den Humor, die Ernsthaftigkeit gegen die<br />

Heiterkeit. Diese ambivalenten Seiten werden vor allem dadurch deutlich,<br />

dass Rothschild oft mit dramatischen Themen arbeitet, diese aber<br />

in einer leichten, spielerischen Art und Weise umsetzt. So schafft er etwa<br />

in „Verklärung in Notre-Dame Paris“, einer anderthalb Meter breiten,<br />

hinter Acrylglas versiegelten Fotografie, eine bizarre Balance aus religiös<br />

überhöhten Bildthemen und Alltäglichem, indem er aus suggestiv-schönen,<br />

jahrhundertealten Glasmalerei-Fenster bunte Schnüre bis<br />

zum Galerieboden wachsen lässt. Er kreiert beinahe poetische Arbeiten<br />

aus Dingen des Alltags wie etwa das ästhetische Glanzsstück „Rainbow<br />

of the Ascension Concrete Art“, in dem er 370 unterschiedlich gefärbte<br />

Fäden aus Nähspulboxen gen Himmel emporsteigen lässt. In der Serie<br />

„The Birds“ bevölkert Rothschild etwa Szenenbilder aus Hitchcocks<br />

gleichnamigen Film mit Heilig-Geist-Tauben aus der Kunstgeschiche<br />

und in seiner jüngsten Arbeit „La Reina del Plata“ dienen ihm sieben<br />

große Diamanten aus gebrochenem Sicherheitsglas als Spiegel der Kluft<br />

zwischen Armut und Reichtum in Buenos Aires.<br />

Was Miguel Rothschild anfasst, wird zu Kunst –<br />

seien es Strohhalme, Konfetti oder Nähspulen.<br />

Mit seinen alltagspoetischen Arbeiten vereint<br />

er scheinbar unvereinbare Gegensätze und<br />

setzt sie in einen völlig neuen Kontext.<br />

Oben: Zwei Seiten<br />

einer Medaille: In<br />

„Elegie“ ist Meer<br />

zugleich Himmel und<br />

umgekehrt<br />

Links: „Melencolia<br />

A.D“<br />

Fotos: Thomas Bruns, Marcelo Schuster<br />

„The Birds VI“<br />

1991 zog es ihn von Argentinien nach Berlin,<br />

wo er heute lebt und arbeitet. „Ich habe ein<br />

Buch über Beuys gelesen, und das war anders<br />

als alles, was ich bisher kannte. Ich dachte,<br />

wenn ich nach Deutschland komme, werden<br />

sich mir ganz neue Perspektiven darüber<br />

eröffnen, was Kunst alles sein kann“, erinnert<br />

sich der argentinische Künstler. Erst wollte er<br />

nur für ein Jahr nach Berlin kommen, dann<br />

ist er geblieben. Als Meisterschüler der viel<br />

beachteten Bildhauerin und Aktionskünstlerin<br />

Rebecca Horn studierte er an der Hochschule<br />

der Künste und begann installativ zu arbeiten.<br />

„Durch sie konnte ich einen Einblick in die<br />

Kunstwelt gewinnen und auch eine Art Kunstkritik<br />

üben. Ich habe viel von ihr gelernt, wie<br />

man mit einem Thema umgeht, wie man sich<br />

ausdrückt. In ihrer Arbeit ist viel Persönliches<br />

sichtbar, in meiner auch. Wir arbeiten beide<br />

mit Gefühlen“, erzählt Rothschild.<br />

Manchmal geht es in seiner Arbeit aber auch<br />

um den besonderen Blickwinkel, der sich<br />

einer Festlegung entzieht, wie zum Beispiel<br />

in „Elegie“. Bei der Installation ist das Meer<br />

zugleich der Himmel und umgekehrt; es sind<br />

zwei Seiten einer Medaille, die entdeckt werden<br />

wollen. An 1.400 Nylonfäden hängt der dichte<br />

Regen von der Decke, darunter ein abgemagerter<br />

Hund, entlehnt aus einem Werk Dürers.<br />

Aber auch mit scheinbaren Oberflächlichkeiten<br />

zieht Rothschild den Betrachter in die<br />

Tiefe, wie beispielsweise in „Melencolia A.D“,<br />

einem vier Meter hohen und breiten Polyeder<br />

aus knallbunten Strohhalmen, der in seiner<br />

Form dem Stein aus Albrecht Dürers „Melencolia<br />

I“ nachempfunden ist. Auch hier lehnt<br />

sich wieder das Leichte gegen das Schwere<br />

auf, die knallbunten Trinkhalme gegen die<br />

düstere Stimmung des Dürerbilds und die<br />

Last der deutschen Romantik: „Da ist ein ständiger<br />

Kampf in mir. Der Wunsch nach ewigem<br />

Glück, nach ewiger Liebe, nach Dingen, die<br />

eigentlich unerreichbar sind – das Gefühl der<br />

Melancholie, das sich daraus ergibt, ist immer<br />

präsent bei mir. Es ist eine Illusion, sich daraus<br />

zu befreien“, sagt Rothschild. „Mit meiner<br />

Ironie versuche ich das aber nicht so ernst zu<br />

nehmen, mich nicht so ernst zu nehmen.“ Ein<br />

Glück für die Kunst.<br />

B<br />

www.miguelrothschild.de<br />

102 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 103


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Lulu*<br />

Unsere<br />

<strong>Berlinerin</strong><br />

Cover-Künstlerin<br />

Fashion meets Art: Die Mode- und Lifestylelllustratorin<br />

Lulu* über ihre große Liebe Berlin,<br />

ihre Inspirationsquellen und Schönheit auf<br />

den zweiten Blick.<br />

Lulu* alias Nadine<br />

Schemmann bei<br />

ihrer größten<br />

Leidenschaft:<br />

dem Zeichnen<br />

Ausdrucksstark und<br />

dennoch subtil:<br />

Lulu*s Illustrationen<br />

wirken beinahe wie<br />

aus der Zeit gefallen<br />

Ihre Arbeiten tragen ihre ganz eigene Handschrift; die künstlerischen<br />

Illustrationen aus ihrer Feder wirken zart, feminin und voll anmutiger<br />

Eleganz: „Im Gegensatz zu meinen Kundenaufträgen, die immer<br />

extrem präzise sein müssen, liebe ich es in meinen freien Arbeiten<br />

Dinge unfertig zu lassen oder einfach nur anzudeuten.“<br />

Am liebsten illustriert Lulu* Porträts. Interessante Frauen mit Persönlichkeit,<br />

die etwas Besonderes haben, das sich im ersten Moment<br />

vielleicht nur erahnen lässt, sind das Markenzeichen der Mode-Illustratorin:<br />

„Ich finde Frauen spannend, die auf den zweiten Blick<br />

schön sind oder vielleicht eine Nuance im Gesicht haben, die nicht so<br />

perfekt ist. Die Sentimentalität oder Melancholie, die da rüberkommt,<br />

verleiht ihnen eine gewisse Tiefe, und das finde ich interessant.“ Die<br />

subtile Schönheit ihrer Porträts, die sich erst bei genauerem Hinsehen<br />

erschließen lässt, ist intelligent, hintersinnig und harmonisch fein<br />

ausbalanciert: „Ich mag es, das zu zeigen, was eine Frau transportiert –<br />

und das nicht immer durch die Schönheit, sondern durch das Dazwischen,<br />

was in der Zeichnung deutlich wird.“ An der Mode fasziniert<br />

sie, wie sie selbst sagt, dass es Modedesignern immer wieder gelingt,<br />

aktuelle Trends mit Zitaten aus vergangenen Zeiten neu zu interpretieren.<br />

„Mich interessiert vor allem die Materialität und wie man<br />

mit meinem Tool, dem Pinsel, herausheben kann, wie sich der Stoff<br />

bewegt“, sagt sie.<br />

Gezeichnet hat Lulu* alias Nadine Schemmann schon immer<br />

leidenschaftlich gerne, seit ihrer Kindheit. „Ich wollte<br />

immer wissen, wie ich etwas so auf Papier bekomme, dass<br />

es aussieht, wie es aussieht“, lacht sie. Die Mode- und Lifestyle-Illustratorin<br />

ist eine zarte, elegante Frau, die ein klares<br />

Bewusstsein davon hat, dass ein marineblauer Mantel zu dunklem Haar<br />

und hellem Teint ausgesprochen edel aussieht. Bei unserem Treffen in<br />

einem Café in Berlin-Mitte sitzt da eine angeschaltet wirkende Künstlerin,<br />

die ebenso grazil und anmutig wirkt, wie die Sujets ihrer Illustrationen.<br />

Nadine Schemmann illustriert zwar Mode, doch sind es vor allem<br />

die Gesichter von starken Persönlichkeiten, die bei ihren Werken ins<br />

Auge stechen und die Idee der Kleidung damit unterstreichen.<br />

Aufgewachsen ist die zeitgenössische Designerin und Illustratorin in<br />

Solingen. Ihre Eltern sind Floristen und haben seit beinahe 40 Jahren<br />

eine große Gärtnerei, wie sie erzählt. „Blumen sind heute noch immer<br />

ein großer Teil meiner Farbinspirationen. Morgens zum Markt zu<br />

fahren und dann Hunderttausende Bündel an Rosen, Tulpen und<br />

Lilien zu sehen, hat mich als kleines Mädchen schon sehr geprägt. Das<br />

Fotos: Nadine Schemmann, M. Kries<br />

impliziert bis heute meine Farbauswahl.“ Nadine Schemmann arbeitet<br />

für nationale und internationale Modemagazine wie Elle, Vogue oder<br />

Glamour und für renommierte Lifestylekunden wie etwa Bloomingdale‘s<br />

oder Bulgari. Nach ihrem Studium an der Kölner International<br />

School of Design besuchte sie Kurse für Modedesign an der Universität<br />

für Künste Berlin und sammelte Erfahrungen in Design-Büros in der<br />

Schweiz und in San Francisco. Heute lebt Nadine mit ihrem Mann und<br />

ihren zwei Kindern im kreativen Szenebezirk Prenzlauer Berg. Berlin<br />

ist eine große Inspiration für die Illustratorin: „Es war wichtig für mich<br />

hierher zu kommen, um mich von allem frei zu machen. Ich glaube,<br />

dass es in Deutschland keinen anderen Ort als Berlin gibt, an dem ich<br />

arbeiten könnte, ohne das Gefühl zu haben, mich zwängt etwas ein oder<br />

irgendetwas wird von mir erwartet. Die Stadt ist großartig, auch in dem<br />

Wechsel, der ständig passiert und den Menschen, die hier sind.“<br />

Durch ungewöhnliche Farbtonalitäten und Unschärfen lässt sie bei<br />

ihren Zeichnungen eine beinahe unergründliche, träumerische<br />

Atmosphäre entstehen, die wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint.<br />

So fühlt sie sich bei ihrer Arbeit insbesondere zu den Fünfziger- und<br />

Sechzigerjahren hingezogen, speziell von den Illustrationen wegweisender<br />

Künstler wie etwa Antonio Lopez oder René Gruau. „Ich habe<br />

eine ganz große Sammlung an alten Magazinen und Büchern, das ist<br />

quasi mein Archiv“, verrät sie mir. Ihre Inspiration schöpft sie aber<br />

nicht etwa nur aus Modezeichnungen, sondern auch aus Streifzügen<br />

durch Ausstellungen, Galerien oder Kunstmuseen. Seit einem halben<br />

Jahr widmet sie sich nun auch selbst der Kunst. „Es gab schon immer<br />

diesen zweiten Herzschlag in mir, der Kunst machen wollte. Das sind<br />

wie zwei Lieben, die ich in mir trage. Ich bin voller Enthusiasmus<br />

für die Illustration, aber das andere hat irgendwie schon lange in mir<br />

gebrodelt“, erklärt sie. Man darf also gespannt sein, was da noch alles<br />

auf uns zukommt.<br />

B<br />

www.designersfamily.com<br />

104 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 105


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Antje<br />

Kröger<br />

Selbstporträt<br />

der Künstlerin<br />

Antje Kröger<br />

Die Bilder von Antje Kröger sind unverstellt,<br />

berührend und erreichen eine Intenstität,<br />

die man von so einem einzelnen Foto nicht<br />

erwartet. Wir sprachen mit der Fotokünstlerin<br />

über ihre Faszination für Menschen und weshalb<br />

es manchmal gut ist, „anders“ zu sein.<br />

Eigentlich war alles ganz anders geplant. Antje Kröger<br />

begann ihre Karriere als Journalistin. Heute ist ihr Medium<br />

die Fotografie. Im Fokus ihrer Arbeiten stehen zwar<br />

immer noch Geschichten, nun aber die ihrer individuellen<br />

Modelle. Ihre schonungslos ehrlichen Bilder können<br />

berühren, provozieren, verstören oder überraschen. Ihr Stil ist ungeschönt,<br />

Retusche kennt sie nicht. Ihre fotografischen Gegenüber zeigen<br />

sich oft ungeschminkt und mit Schönheitsmakeln vor ihrer Kamera.<br />

Antje Kröger geht es bei ihren Bildern nicht um Ästhetik, sondern um<br />

Kunst – Menschen zu fotografieren: authentisch, unverstellt. „Schöne<br />

Bilder gibt es von mir nicht, meine Fotos können schon weh tun“, erklärt<br />

die Künstlerin mit dem honigblonden Haar und dem wachen Blick im<br />

Gespräch. Antje Kröger arbeitet jenseits von gestellten Posen, sie will<br />

nicht stilisieren, sondern hinter die Fassade blicken: „Ich möchte den<br />

Menschen ganzheitlich zeigen und nicht als Konstrukt“, sagt sie. Dabei<br />

ist nicht das Äußere entscheidend, sondern vor allem das Wesen, die<br />

Persönlichkeit, die Ausstrahlung. So kann jemand vor ihrer Kamera<br />

vor Energie sprühen oder zerbrechlich wirken, scheu oder auch präsent<br />

sein. Vor ihrer Linse offenbaren die Menschen sich.<br />

Menschen zu „sehen“ erfordert ein ganz besonderes Gespür für die<br />

Persönlichkeit und Geschichte des Einzelnen. Ihre Modelle öffnen sich<br />

ihr oft bis zur Schmerzgrenze und zeigen damit in jedem Bild, das sie von<br />

ihnen schießt, auch immer einen Teil von sich selbst. Dabei entstehen<br />

intime und emotionale Momente unter der Oberfläche, der Blickkontakt<br />

wird zum beidseitigen Sehen. Die Zweierbeziehung vor der Kamera<br />

ist bei Antje Kröger immer eine Begegnung auf Augenhöhe. Für beide<br />

Seiten gilt es, sich einzulassen: „Wir lernen voneinander. Jeder Mensch,<br />

der bisher vor meiner Kamera stand, hat auch etwas bei mir hinterlassen.“<br />

Was Offenheit betrifft, geht die Fotokünstlerin für ihre Shootings<br />

in Vorleistung: „Ich möchte eine Essenz der Menschen zeigen, die<br />

ich fotografiere. Dafür mache mich unter Umständen emotional ganz<br />

nackt, damit auch sie sich „nackt“ machen können“, erzählt sie mir.<br />

„Kommunkation ist der Schlüssel zu allem“ ist eine Maxime, die sich bei<br />

ihr relativ schnell herausgebildet hat. „Beim Prozess meiner Arbeit ist<br />

das Fotografieren an sich der kleinste Teil. Ich rede unendlich viel mit<br />

den Menschen, die ich porträtiere, oft stundenlang“, sagt sie. Das Fotografieren<br />

beginnt bei Antje Kröger schon im Gespräch: „Ich beobachte<br />

den Menschen, schaue mir von allen Seiten an, wie er aussieht. Schon<br />

in den ersten Momenten der Interaktion fotografiere ich ihn eigentlich<br />

schon. Wenn ich dann irgendwann spüre, dass sich mein Gegenüber<br />

öffnet, dann weiß ich, dass ich anfangen kann zu fotografieren.“<br />

Oben:<br />

„Yosai“<br />

Links: Zwischen<br />

Vorsicht und<br />

Schonungslosigkeit:<br />

In ihrer Fotoserie<br />

„Man reist ja nicht<br />

um anzukommen“<br />

bricht Antje Kröger<br />

mit Schönheitsidealen<br />

Fotos: Antje Kröger<br />

Aber nicht nur bei ihren Porträts, auch bei ihrer Reisefotografie gelingt<br />

es ihr, mit einfühlendem Blick und einem sehr eigenen Gespür für<br />

Personen, Situationen und Klischees unmittelbare, manchmal scheinbar<br />

einfache Bildkompositionen zu schaffen. Ihre Fotos vermitteln eine<br />

gewisse Beiläufigkeit, die sich aber bei näherer Betrachtung als ausgewogene<br />

Bildkomposition und bewusste künstlerische Konzeption erweist:<br />

„Tief in mir drin wäre ich gerne Malerin geworden. Von Frida Kahlo und<br />

Albrecht Dürer habe ich viel über Komposition gelernt. Es reicht mir<br />

aber auch aus, die Malerei zu rezipieren. Der Fotoapparat ist mein Pinsel<br />

und meine Leinwand.“<br />

Mit ihren beinahe dokumentarischen Arbeiten vermag sie es, Gefühle<br />

einzufangen und auszudrücken, das Wesen eines Menschen festzuhalten<br />

und fesselnde Geschichten zu erzählen. Im Vordergrund steht dabei<br />

immer eines: die Visualisierung des Imperfekten. Denn „Normalos“<br />

oder typische Models interessieren Kröger nicht. Sie ist vor allem von<br />

Menschen fasziniert, die „anders“ sind. Weil sie auch selbst einen besonderen<br />

Körper hat, wie sie sagt, den sie auch gerne mal zur Leinwand<br />

ihres künstlerischen Schaffens macht. So ist die Fotoreihe „Man reist<br />

ja nicht um anzukommen“ etwas sehr Besonderes für sie. Sie entstand<br />

durch die reflektierte Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper,<br />

die sie in einer Nacht-und-Nebelaktion auch zum fotografischen Thema<br />

machte. „Als ich zum ersten Mal meine Fotos gesehen habe, habe ich<br />

geweint und heute liebe ich diese Serie bis zum Umfallen“, sagt sie.<br />

Schönheit ist bei ihr gleichzusetzen mit Ehrlichkeit und Persönlichkeit<br />

als Ausdruck in ihrer reinsten Form: „Durch meine Offenheit und mein<br />

„Anderssein“ können Menschen bei mir loslassen, mir vertrauen und<br />

sich komplett in meine Hände begeben. Ohne meinen Körper wäre ich<br />

nicht die Künstlerin, die ich bin.“<br />

B<br />

www.antjekroeger.de<br />

Links: „Kuba“<br />

Unten: „Totenvogel“<br />

106 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 107


BERLIN LIFE<br />

BERLIN LIFE<br />

Sommer in Berlin<br />

DIE EVENT-HIGHLIGHTS<br />

FÜR KULTUR-FANS<br />

Ob Essen, Kultur oder Musik – wenn die Tage länger und die<br />

Nächte wärmer werden, macht alles gleich viel mehr Spaß:<br />

besonders mit Berlin als Kulisse. Von Open-Air-Veranstaltungen<br />

über Musicals bis hin zu Konzerten – wir haben die Crème de la<br />

Crème der Kultur-Highlights für Sie herausgepickt.<br />

AUTORIN Miriam Bektasi<br />

BOTANISCHE NACHT<br />

CALL IT MAGIC<br />

KATY PERRY<br />

WITNESS TOUR<br />

SWISH SWISH<br />

Das lange Warten hat ein Ende: Superstar<br />

Katy Perry steht nach einer dreijährigen Pause<br />

endlich wieder in Deutschland auf der Bühne.<br />

Neben Köln gibt das All-American-Girl die<br />

finale Deutschland-Show ihrer Witness-Tour in<br />

der Mercedes-Benz Arena in Berlin. Wer<br />

bereits Bilder der einmaligen Show gesehen<br />

hat, der dürfte schon eine leise Vorahnung<br />

davon haben, dass Katy Perry ihre Pop-Hits<br />

wie „I kissed a girl“, „Hot n Cold“ oder „Roar“<br />

auf der Bühne wie eine riesige, bunte Party<br />

feiert. Überdimensionale Flamingos, gigantische<br />

fleischfressende Pflanzen, tanzende<br />

Haie, schwebende Planeten, Glitzerregen und<br />

atemberaubende Lasershows: In spektakulären<br />

Kostümen inszeniert Katy eine fetzige Aliceim-Wunderland-Pop-Oper.<br />

Ein einzigartiges<br />

Konzert, das man sich keinesfalls entgehen<br />

lassen sollte.<br />

Ort: Mercedes-Benz Arena<br />

Termin: 6.6.2018<br />

Tickets ab 59 Euro an allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen sowie im Internet<br />

unter www.eventim.de<br />

Auf eine traumhafte Sommernacht darf<br />

man sich einmal jährlich zur Botanischen<br />

Nacht freuen. Während die urbane Welt in<br />

rasendem Tempo im Herzen Berlins vibriert,<br />

bleibt der Botanische Garten eine träumerische<br />

Insel der Ruhe. Märchenhafte Inszenierungen,<br />

herausragende Naturwelten,<br />

beeindruckende Lichtinstallationen und<br />

kilometerlang illuminierte Wege lassen das<br />

idyllisch-grüne Juwel mitten in Berlin zu<br />

einem magischen Ort avancieren. Zu<br />

seinem zehnten Jubiläum wird der Botanische<br />

Garten auch dieses Jahr wieder zu<br />

einem Mikrokosmos aus zahlreichen<br />

Künstlern und Attraktionen, die in ihrer<br />

Summe ein einzigartiges Erlebnis aus Licht<br />

und Klang ergeben. Unter dem Sternenhimmel<br />

Musik und Kultur genießen –<br />

romantischer geht es nicht.<br />

Ort: Botanischer Garten Berlin<br />

Termin: 21.7.2018<br />

Tickets ab 37 Euro<br />

Vorverkauf an den Gartenkassen<br />

sowie online unter www.reservix.de<br />

Fotos: Eberhard Kloeppel, Rony Alwin, Leutgeb Entertainment Group<br />

ANDREA BOCELLI<br />

EIN GANZER ABEND GÄNSEHAUT<br />

„Wenn Gott singen könnte, klänge er wohl so wie Andrea Bocelli“,<br />

sagte einst Céline Dion über ihn. Mit „Time to say goodbye“ wurde er<br />

vor mehr als 20 Jahren schlagartig berühmt. Nach ebenso langer<br />

Pause meldet sich der italienische Weltklassetenor mit der unverkennbaren<br />

Stimme mit einer Tournee zurück nach Deutschland.<br />

Zusammen mit einem fulminanten Symphonieorchester und einem<br />

Chor der Extraklasse ist Andrea Bocelli diesen Sommer auf der<br />

Berliner Waldbühne zu sehen. Bocelli, der seit seinem zwölften<br />

Lebensjahr erblindet ist, schrieb mit Songs wie „Vivo per lei“ oder<br />

„The Prayer“ internationale Musikgeschichte und verkaufte mehr als<br />

80 Millionen Alben. Es wird das Sommerkonzert des Jahres, wenn der<br />

weltberühmte Klassiksänger im einzigartigen Ambiente auf einer der<br />

schönsten Freilichtbühnen Europas seine Zuhörer mit seiner unverwechselbaren<br />

Stimme verzaubern wird.<br />

Ort: Waldbühne Berlin<br />

Termin: 24.8.2018<br />

Tickets ab 59 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

sowie online unter www.eventim.de<br />

108 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 109


BERLIN LIFE<br />

FLYING ILLUSION<br />

WENN MAGIE AUF STRASSENTANZ<br />

TRIFFT<br />

Wenn die Berliner Breakdance-Weltmeister<br />

Flying Steps auf der Bühne stehen, fragt man<br />

sich unweigerlich, ob es sich um eine optische<br />

Täuschung handelt oder ob die Tänzer<br />

tatsächlich fliegen. Bei ihrer Bühnenshow<br />

„Flying Illusion“ trifft atemberaubender<br />

Breakdance auf beeindruckende Illusionen<br />

und spektakuläre Power-Moves auf fantastische<br />

Inszenierungen. Dabei werden zu<br />

modernen Sounds, in einem comicstriphaften<br />

Setting einer futuristischen Stadt, die<br />

Grenzen tänzerischen Könnens auf magische<br />

Weise aufgehoben. Auf der Bühne<br />

entfacht ein spannendes Battle zwischen<br />

den verfeindeten Mächten „Flying Heroes“<br />

und „Dark Illusions“ – Gut gegen Böse, das<br />

Licht der Liebe gegen die ewige Finsternis.<br />

Ein akrobatischer Wirbelsturm.<br />

Ort: Theater am Potsdamer Platz<br />

Spielzeit: 17.5.–10.6.2018<br />

Tickets ab 21 Euro im Internet unter<br />

www.eventim.de, www.ticketmaster.de oder<br />

telefonisch unter 030 479 974 77 sowie<br />

01806 57 00 99 und an allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen<br />

ADAM’S PASSION<br />

DAS VERLORENE PARADIES<br />

BERLIN LIFE<br />

Die Inszenierung beginnt in völliger Dunkelheit, Geigenklänge schweben<br />

durch den Saal, ein plötzlicher Xylophon-Schlag lässt zusammenzucken.<br />

Auf einer tiefblau leuchtenden Leinwand bewegt sich ein Lichtstrahl<br />

– Sinnbilder für Raum und Zeit. Von einem Gipfeltreffen der<br />

Genies war die Rede, als das Gemeinschaftswerk des weltbekannten<br />

Komponisten Arvo Pärt und des Theatermagikers Robert Wilson in<br />

Tallinn vor zwei Jahren Weltpremiere feierte. Nun kommt das viel beachtete<br />

Musiktheater „Adam’s Passion“ an den Gendarmenmarkt. Das<br />

Stück basiert auf den wichtigsten Werken von Arvo Pärt: den zwei<br />

Chorwerken „Adam’s Lament“ und „Miserere“, dem Doppelkonzert für<br />

zwei Violinen „Tabula Rasa“ sowie dem Orchesterwerk „Sequentia“,<br />

das Robert Wilson gewidmet ist.<br />

Ausgangspunkt der Bühnenproduktion ist Adams Vertreibung aus dem<br />

Garten Eden, die in großartiger szenischer Bebilderung die Geschichte<br />

von Schöpfung, Zerstörung und der Suche nach der Liebe Gottes<br />

erzählt. Minimalistisch und gleichzeitig grandios inszeniert.<br />

Ort: Konzerthaus Berlin<br />

Spielzeit: 27.–29.3.2018<br />

Tickets ab 49 Euro an allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen sowie im Internet<br />

unter www.eventim.de<br />

FALCO – DAS MUSICAL<br />

ROCK ME BERLIN!<br />

„Muss ich denn sterben, um zu leben?“ Zahlreiche Mythen ranken sich<br />

um den Song „Out of the Dark“ des österreichischen Popstars Falco,<br />

der bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Pünktlich zum 20.<br />

Todestag des herausragenden Musikers und Komponisten kommt<br />

„Falco – das Musical“ nun auch nach Berlin. In einer bewegenden Live-<br />

Show bringt Produzent Oliver Forster das rasante Leben des Johann<br />

Hölzel alias Falco auf die Bühne: Vom Aufstieg des mozartgleichen<br />

Wunderkinds über den Erfolg als Deutschrap-Erfinder mit „Der<br />

Kommissar“ bis hin zum Welthit „Rock me Amadeus“. Zum verwechseln<br />

ähnliche Stimme, gegelte Haare und weltmännischer Habitus –<br />

Musicaldarsteller Alexander Kerbst in der Hauptrolle verkörpert die<br />

schillernde Kunstfigur Falco wie kein anderer. Bildgewaltig gewährt die<br />

Musical-Inszenierung durch kunstvolle Projektionen und Original-<br />

Videosequenzen einen tiefen Einblick in die Welt des exzentrischen<br />

Entertainers, der durch viele Höhen und Tiefen ging, bis hin zur Selbstzerstörung.<br />

Ort: Theater am Potsdamer Platz<br />

Spielzeit: 11.–15.4.2018<br />

Tickets ab 40 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie<br />

im Internet unter www.eventim.de und www.semmel.de<br />

Fotos: Philip Schuster RedBullContentPool, Dominik Gruss, Kristian Kruuser/Kaupo Kikkas, Matthias Meier<br />

PYRONALE<br />

WENN DER HIMMEL IN ALLEN<br />

FARBEN ÜBER BERLIN BRENNT<br />

Das einmalige Leucht- und Farbspektakel<br />

der Pyronale zeigt sich den Zuschauern auch<br />

diesen Sommer wieder von seiner besonderen<br />

Seite, wenn die Pyro-Profis mit spektakulären<br />

Feuerwerken gewaltige Glitzerregen<br />

und bunte Fontänen ins Firmament malen.<br />

Auch dieses Jahr treten beim imposanten<br />

Feuerwerks-Event wieder internationale<br />

Teams im Duell miteinander an, um den<br />

Nachthimmel über dem Maifeld am Olympiastadion<br />

zu verzaubern. Eigens für diesen<br />

Abend werden musiksynchrone und effektvoll<br />

abgestimmte Feuerwerke kunstvoll<br />

inszeniert und sorgen bei den Besuchern für<br />

Begeisterung und Jubel. Wenn die Streicher<br />

zu klassischer Musik von Tschaikowsky,<br />

Strauss oder Brahms losschmettern und sich<br />

der abendliche Himmel über der Stadt in ein<br />

loderndes, frohes Farbenmeer verwandelt,<br />

möchte man auf jeden Fall dabei sein.<br />

Ort: Maifeld am Olympiastadion<br />

Spielzeit: 31.8.–1.9.2018<br />

Tickets ab 25 Euro an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen sowie<br />

unter ticketmaster.de<br />

110 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

110 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 111


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EINER UNSERER STAR-KURATOREN:<br />

JAN LISIECKI<br />

Über Klassik Radio<br />

Wussten Sie<br />

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... ÜBER 4,2 MIO. MENSCHEN<br />

ALLEIN IN DEUTSCHLAND<br />

KLASSIK RADIO HÖREN?<br />

... DAS DURCHSCHNITTSALTER IN DER<br />

REDAKTION VON KLASSIK RADIO BEI<br />

GERADE MAL 37 JAHREN LIEGT?<br />

Über Klassik Radio Select<br />

Anzahl Sender:<br />

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über 100 zum Start, soll<br />

weiter ausgebaut werden<br />

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Start: Dezember 2017<br />

Kostenlose Testphase:<br />

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deutsch/englisch<br />

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App, Webplayer, Sonos<br />

Rolando Villazón<br />

James Newton Howard,<br />

Jan Lisiecki, Nic Raine,<br />

Martin Stadtfeld<br />

select.klassikradio.de<br />

Über Klassik Radio<br />

Klassik Radio ist Deutschlands meistverbreitetes Privatradio<br />

und einer der erfolgreichsten Klassik-Sender weltweit. Mit einem<br />

einzigartigen Mix aus Klassik-Hits, Filmmusik und Lounge<br />

erreicht Klassik Radio über 4 Millionen Hörer allein in Deutschland.<br />

2016 konnte Klassik Radio seine Reichweite um 50 % steigern.<br />

Klassik Radio ist Vorreiter in der Digitalisierung von Radio<br />

und von Beginn an einer der wichtigsten Partner der bundesweiten<br />

DAB+ Verbreitung. Die Klassik Radio AG ist die einzige<br />

börsennotierte Radiogesellschaft in Deutschland. Die Aktie<br />

wird im Regulierten Markt (General Standard) in Frankfurt unter<br />

der ISIN DE0007857476 und dem WKZ KA8 gehandelt.<br />

www.klassikradio.de<br />

DIE LIEBLINGSSTÜCKE DES AUSNAHME-<br />

PIANISTEN Jan Lisiecki über seinen Sender:<br />

„This music has taken me on journeys,<br />

accompanied me on them, and<br />

speaks to my ear, soul, and heart.“ Der<br />

erst 22 Jahre alte Jan Lisiecki gilt bereits<br />

als einer der großen Pianisten unserer<br />

Zeit und erntet große Anerkennung für<br />

seine außergewöhnliche künstlerische<br />

Reife, seinen unverwechselbaren Klang<br />

und seine poetische Empfindsamkeit. Die<br />

New York Times nannte ihn „einen Pianisten,<br />

der jeder Note Bedeutung verleiht“.<br />

Lisieckis einfühlsame Interpretationen,<br />

seine brillante Technik und sein natürlicher<br />

Bezug zu Kunst verleihen ihm eine<br />

musikalische Stimme, die seinem Alter<br />

weit voraus ist. Die Entwicklung des jungen<br />

Pianisten wurde begleitet von vielen<br />

weltweit führenden Orchestern. Im August<br />

2017 wurde Lisiecki mit dem ECHO<br />

Klassik ausgezeichnet.<br />

... KLASSIK RADIO DER ERFOLGREICHSTE<br />

KLASSIK-SENDER IM DEUTSCH-<br />

SPRACHIGEN RAUM IST?<br />

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... DIE SENDERSTIMME DIE SYNCHRON-<br />

STIMME VON JULIA ROBERTS IST?<br />

... DER HAUPTSITZ VON KLASSIK RADIO<br />

IN AUGSBURG IST, DAS SENDEZENTRUM<br />

ABER IN HAMBURG?<br />

Kontakt<br />

Klassik Radio AG<br />

Imhofstraße 12<br />

86159 Augsburg<br />

Tel.: +49 (0) 821 5070-0<br />

Fotos: Holger Hage, Howard Mark – Hanauer Presse<br />

Der neue Streaming-Dienst „Klassik Radio Select“ verbindet die<br />

Vorteile des digitalen Radios mit kuratierten Sendern und bietet<br />

damit ein innovatives Konzept für Fans von Klassik, Oper, Filmmusik,<br />

Jazz und Lounge. Die werbefreie Variante kostet 5,99 Euro<br />

pro Monat und liefert auch das Klassik Radio-Live-Programm<br />

erstmals ohne Werbung. Einzigartiges Feature ist der innovative<br />

MyNews Service, der auf Knopfdruck Content wie Nachrichten,<br />

Wetter, Börsennews, Kulturtipps und vieles mehr an- oder abwählbar<br />

macht. Daneben wird es weiterhin ein kostenfreies Angebot<br />

geben, bei dem zehn ausgewählte Sender sowie das Live-Programm<br />

mit Werbeunterbrechungen zur Verfügung stehen. Mit<br />

seinem neuen Dienst unterstreicht Klassik Radio seine starke<br />

Fokussierung auf das Digitalgeschäft und positioniert sich erneut<br />

als innovatives Medienunternehmen.<br />

CONTENT / MUSIKKATALOG<br />

Bei Klassik Radio Select bekommt der Hörer nur das Beste aus<br />

Klassik, Filmmusik, Jazz & Lounge – kuratiert von den Klassik-Stars,<br />

wie z. B. Rolando Villazón, James Newton Howard, Jan Lisiecki, Nic<br />

Raine, Martin Stadtfeld und vielen mehr. Im Repertoire befinden<br />

sich Einspielungen renommierter Orchester, aber auch herausragender<br />

Solisten. Von „Klassik zum Träumen“ über „Klassik für<br />

den Winterabend“ bis hin zu „Entspannt arbeiten“ findet sich<br />

der Hörer in einer musikalischen Wohlfühloase für seinen Alltag<br />

wieder. „Unsere Herangehensweise an die Zusammenstellung der<br />

Musikprogramme in der App ist sicherlich einzigartig. Im Vergleich<br />

zum Wettbewerb, wo dies ein Algorithmus übernimmt, kuratieren<br />

bei uns Experten und Stars aus der Szene die Sender“, sagt Ulrich<br />

Kubak, Gründer und Vorstand der Klassik Radio AG.<br />

EINER UNSERER STAR-KURATOREN:<br />

JAMES NEWTON HOWARD<br />

DIE LIEBLINGSSTÜCKE AUS HOLLYWOOD James Newton Howard<br />

über seinen Sender: „I have written the music for more than 130 movies.<br />

Such as ‚Pretty Woman‘, ‚The Sixth Sense‘, ‚King Kong‘, ‚The<br />

Dark Knight‘, ‚Blood Diamond‘, ‚The Hunger Games‘, ‚Fantastic<br />

Beasts and where to find them‘ etc. There are a lot of great movies<br />

out there and a lot of great film music, there is so much to listen to.<br />

Let me take you by the hand, I will show you the best film music from<br />

all around the world. Greetings from Santa Monica, California – very<br />

truly yours, James Newton Howard.“<br />

112 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018 113


VORSCHAU<br />

THEMENVORSCHAU<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteurin<br />

Evelyn Huhle<br />

Art Directorin<br />

Evelyn Huhle<br />

Redaktion<br />

Andrea Abrell,<br />

Anuschka Guyenz,<br />

Evelyn Huhle,<br />

Friederike Hintze,<br />

Friederike Ostermeyer,<br />

Gerhard Conzelmann,<br />

Julia Siepmann,<br />

Magda Zieba,<br />

Miriam Bektasi,<br />

Nikolas Feireiss<br />

114 <strong>Berlinerin</strong> // 4 2018<br />

Grafik<br />

Julia Felicitas Kuhl<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Petra Fuchs,<br />

Heidi Hannemann<br />

Herausgeber<br />

Evelyn Huhle<br />

Bodo Huhle<br />

Onlineredaktion/<br />

Social Media<br />

Miriam Bektasi<br />

Verlag<br />

Geschäftsführung<br />

Evelyn Huhle<br />

Oktober 2018<br />

BRUSTKREBS<br />

Meine Krebserfahrung<br />

SERIE TEIL 3: SEXUALENERGIE UND<br />

IHRE BEDEUTUNG<br />

Steuerung der Sexualenergie<br />

DIE WICHTIGSTEN MODETRENDS:<br />

Herbst/Winter 2018/19 mit<br />

den Trendfarben der Saison<br />

WARM DURCH DIE KALTE JAHRESZEIT<br />

Jacken & Mäntel Trends 2018/19<br />

MUST-HAVES:<br />

Taschen & Schuhe der neuen Saison<br />

RELAXEN & ENTSPANNEN IN BERLIN:<br />

Thermen & Saunen zum Wohlfühlen<br />

DIE PHILOSOPHIE DER SCHÖNHEIT<br />

Publisher<br />

Evelyn + Bodo Huhle<br />

Anzeigenberatung<br />

Thomas Finke, Karen Raffael,<br />

Josy Schwab<br />

Vertrieb<br />

Ulf Blumenthal BPV Medienvertrieb<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Römerstr. 90, 79618 Rheinfelden<br />

www.bpv-medien.de<br />

U.Blumenthal@bpv-medien.de<br />

<strong>Berlinerin</strong> ist eine Publikation der<br />

huhle media GmbH<br />

Zimmerstr. 55, 10117 Berlin<br />

www.huhle-media.de<br />

Einzelverkaufspreis: 4,50 Euro<br />

<strong>Berlinerin</strong> im Abo:<br />

(6 Ausgaben) für 27 Euro<br />

versandkostenfrei<br />

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Tel.: 030 814592300<br />

Bestellen Sie 6 Ausgaben für<br />

insgesamt 27 Euro gerne unter<br />

berlinerin@huhle-mediagroup.de<br />

Druck und Lieferadresse<br />

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Illustration: Created by Starline – Freepik.com<br />

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