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Das Andere Orchester_Programmheft PROMS 2018

Programmheft zur 5. Karlsruher PROMS am 14. Juli 2018 im Konzerthaus. Zusammen mit proVocal Münzesheim und dem Badischen JugendChor spielte das Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe Werke von Brahms, Berlioz, Borodin, Bellido, Bizet, Benjamin, E. Bernstein, Gershwin, Márquez, Zimmer und L. Bernstein. Dirigent war Matthias Böhringer.

Programmheft zur 5. Karlsruher PROMS am 14. Juli 2018 im Konzerthaus. Zusammen mit proVocal Münzesheim und dem Badischen JugendChor spielte das Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe Werke von Brahms, Berlioz, Borodin, Bellido, Bizet, Benjamin, E. Bernstein, Gershwin, Márquez, Zimmer und L. Bernstein. Dirigent war Matthias Böhringer.

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Auch Georges Bizet sog diesen Trend begierig auf und erhielt vom Pariser Théatre-<br />

Lyrique 1863 die Möglichkeit, ein Bühnenwerk mit großen Chortableaus und exotischer<br />

Färbung zu komponieren. Für den 25-Jährigen war das eine große Chance,<br />

auch auf dem Gebiet der Oper Fuß zu fassen, nachdem er bis dato vor allem als<br />

<strong>Orchester</strong>- und Klavierkomponist aufgefallen war.<br />

Les pêcheurs de perles (Die Perlenfischer) handelt, durchaus operntypisch, vom<br />

Konflikt zwischen Pflicht und Begierde, Liebe und Moral, Leidenschaft und Freundschaft.<br />

Der exotische Schauplatz ist Ceylon, das heutige Sri Lanka. Leila, die neue<br />

Tempelpriesterin, ist die Verbindung der Perlenfischer zu den Göttern und soll für<br />

ihr Wohlergehen sorgen. Sie ist auch die Frau, die von den Freunden Nadir und Zurga<br />

gleichermaßen begehrt wurde. Zum Erhalt der Freundschaft haben beide den Verzicht<br />

auf Leila geschworen. Nadir bricht jedoch seinen Schwur, wodurch auch Leila<br />

gegen ihr Keuschheitsversprechen verstößt. Beide sollen hingerichtet werden. Der<br />

betrogene Zurga jedoch überwindet seinen Hass und verhilft dem Liebespaar am<br />

Ende zur Flucht.<br />

Die Musik der Perlenfischer ist durchzogen von exotisch-fernöstlich anmutenden<br />

Motiven. Wie sich Bizet die Orchestrierung vorgestellt hat, lässt sich jedoch nicht<br />

mehr nachvollziehen, da die Originalpartitur verschollen ist und nur ein Klavierauszug<br />

aus dieser Zeit erhalten blieb. Somit können heute nur rekonstruierte Fassungen<br />

auf die Bühne gebracht werden.<br />

Die Uraufführung war kein großer Erfolg, so dass die Oper nur wenige Male zu Bizets<br />

Lebzeiten gespielt wurde. Erst nach dem Siegeszug seiner Carmen begann man sich<br />

wieder an das Werk zu erinnern.<br />

Anhaltende Popularität genießt das Duett »Au fond du temple saint«, das zum festen<br />

Repertoire im männlichen Stimmenfach zählt. In der Nummer thematisieren die<br />

Freunde ihre komplizierte Beziehung zur Priesterin und erneuern den Schwur, ihre<br />

Freundschaft darüber niemals zerbrechen zu lassen.<br />

GEORGES BIZET<br />

n Duett »Au fond du temple saint«<br />

aus Die Perlenfischer<br />

• Yiwei Xu, Tenor<br />

• Marcel Brunner, Bassbariton<br />

WARTEN AUF DEN BECKENSCHLAG<br />

THE STORM CLOUDS CANTATA<br />

Bei einem Regie-Genie wie Alfred Hitchcock würde man eher nicht vermuten, dass<br />

im Grunde der gleiche Film nach über 20 Jahren noch einmal gedreht wird. Genau<br />

das jedoch war der Fall bei Der Mann, der zuviel wusste. 1934 hatte der Regisseur<br />

zum ersten Mal die Story um das geplante Attentat auf einen wichtigen Staatsmann<br />

verfilmt, Peter Lorre lieferte in der Rolle des Bösewichts mit markanter Haarsträhne<br />

eine seiner stärksten Leistungen ab. Aus Qualitätsgründen gab es also sicher<br />

keinen Anlass für eine Neuverfilmung.

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