ForestFinest 1/2018
Das Magazin für weltweite Land- & Waldwirtschaft.
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Magazin<br />
Fotomontage: NASA/METI/AIST/Japan Space Systems, and U.S./Japan ASTER Science Team<br />
Landwirtschaft hat sich in Abhängigkeit von Topographie, Boden- und Kulturart, Wetter und lokalen Tradition entwickelt. In dieser Montage stellt die NASA (National Aeronautics<br />
and Space Administration) die Unterschiede dar und erklärt: In Minnesota (oben links) spiegelt das Gittermuster die Vermessung des frühen 19. Jahrhunderts wider.<br />
In Kansas (obere Mitte) ist die zentrale Bewässerung für das Feldmuster verantwortlich. Im Nordwesten Deutschlands (oben rechts) ist das kleine und zufällige Muster der Felder<br />
ein Überbleibsel aus dem Mittelalter. In der Nähe von Santa Cruz, Bolivien (unten links), sind die Kuchen- oder Radialmusterfelder Teil eines Siedlungsschemas, mit jeweils<br />
einer Gemeinde im Zentrum. Außerhalb von Bangkok, Thailand (untere Mitte), erscheinen Reisfelder, die ein ausgedehntes, jahrhundertealtes Kanalnetz speist, als kleine dünne<br />
rechteckige Felder. Und im Süden Brasiliens (unten rechts) haben billige Landkosten zu riesigen Farmen und Feldern geführt. Jedes dieser Bilder zeigt eine Fläche von 10,5<br />
mal 12 Kilometer. Sie finden sie und weitere Luftaufnahmen der NASA über www.forestfinest.de/go/nasa.<br />
pflanzen zu Tierfutter für Menschen verloren. Gäbe es aktuellere<br />
Bilanzen, die auch die Agrokraftstoffproduktion einrechneten,<br />
bei denen Kulturpflanzen im Tank landen, wären die Verluste noch<br />
deutlich höher. Eine regionale Versorgung würde viele dieser Verluste<br />
vermeiden und ein umweltschonender Anbau, bei dem der<br />
Boden fruchtbar bleibt, würde direkt den Menschen vor Ort nutzen,<br />
sich selbst effektiv mit Nahrung zu versorgen.<br />
Biologische Landwirtschaft – die Alternative für die Welt<br />
„Landwirtschaft verursacht rund acht Prozent der deutschen<br />
Treib hausgasemissionen, in Verbindung mit dem gesamten<br />
Lebensmittelsystem sogar noch viel mehr“, schreibt der „Spiegel“<br />
im extrem trockenen Sommer <strong>2018</strong> und sieht in der Landwirtschaft<br />
nicht das Opfer, sondern einen Mitverursacher des<br />
Klimawandels. Der Autor spricht sich für eine Umstrukturierung<br />
der Landwirtschaft und für Biolandbau-Methoden aus, mit<br />
denen systematisch Humus aufgebaut wird, der Nährstoffe und<br />
Wasser besser im Boden hält, und betont: „Agroforstsysteme, bei<br />
denen Bäume und Sträucher gemeinsam mit unterschiedlichen<br />
Früchten auf dem Feld wachsen, kühlen das Mikroklima<br />
und halten ebenfalls mehr Feuchtigkeit.“<br />
In der Tat: Bio-Landwirtschaft kann die Lösung vieler Probleme<br />
sein. Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau<br />
(FiBL) belegt, dass eine weltweite Umstellung auf biologischen<br />
Landbau zu einem umfassend nachhaltigen Ernährungssystem<br />
beitragen kann. Voraussetzung dafür ist allerdings,<br />
dass Lebensmittelverschwendung ebenso wie der momen tan viel<br />
zu hohe Konsum tierischer Produkte reduziert werden. Laut FiBL<br />
ist so eine Ernährung der Weltbevölkerung auch bei über neun<br />
Milliarden Menschen gesichert. Eine Zusammenfassung der Studie<br />
finden Sie über www.forestfinest.de/go/bio-landwirtschaft.<br />
Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die belegen, dass umweltfreundliche<br />
Landwirtschaft die Produktivität erhöht – so auch<br />
das Jena-Experiment (www.forestfinest.de/go/jena-experiment). Es beweist,<br />
dass die Natur auf Dauer erfolgreicher als Bauern für<br />
fruchtbare Felder sorgt, wenn man sie nur lässt. Es wird Zeit, dass<br />
diese Forschungsergebnisse – ebenso wie der gesunde Menschenverstand<br />
– in nationale wie internationale agrarpolitische<br />
Entscheidungen einbezogen werden.<br />
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