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ENTWURMUNG AKTUELL<br />
„Eine Investition in die<br />
Gesundheit des Pferdes“<br />
Interview mit Dr. vet. med. Marcus Menzel zum Thema<br />
„zeitgemäße (+ selektive) Entwurmung“<br />
Es gibt eine zunehmende Resistenz der Endoparasiten gegen die bekannten Entwurmungsmittel für<br />
Pferde. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten verstärkt<br />
nach anderen medizinischen Vorgehensweisen als den bisher bekannten Methoden zur Behandlung<br />
gegen diese Endoparasiten gesucht. Die zeitgemäße (+ selektive) Entwurmung wurde und wird von<br />
führenden Parasitologen intensiv unterstützt. So auch von Dr. Marcus Menzel, der diese Methode<br />
maßgeblich mit entwickelt hat.<br />
Das Vorgehen ist sehr simpel und nachvollziehbar: Es werden in einem sogenannten Übersichtsjahr mindestens<br />
vier Monitoring-Kotproben von einem Pferd genommen. Entsprechend dem Kotproben-Ergebnis<br />
gibt es in Abhängigkeit der Eiausscheidung unterschiedliche Entscheidungsmöglichkeiten: Ein Pferd mit<br />
einer zum Zeitpunkt der Beprobung eher geringen Eiausscheidung wird zunächst nicht entwurmt. Dies<br />
ist jedoch nicht so zu verstehen, dass dieses Pferd nicht irgendwann einmal bei einer Monitoring-Probe<br />
einen erhöhten Wert haben könnte. Um dies zu kontrollieren, müssen alle Pferde kontinuierlich beprobt<br />
werden. Die zweite Möglichkeit: Pferde mit erhöhten EpGs werden entwurmt und 14 Tage später erfolgt<br />
eine Kontrolle der Wirksamkeit des verwendeten Wirkstoffes über eine Kotprobe. Durch das fortlaufende<br />
Monitoring infolge der Kontroll-Kotproben werden nachweislich die Verwurmungsraten der einzelnen<br />
Pferde, als auch der Bestände nachhaltig reduziert. Ebenso sinkt die Resistenzlage gegen bestimmte<br />
Entwurmungspräparate nachhaltig.<br />
1.<br />
Stichwort „zeitgemäße (+ selektive) Entwurmung“<br />
– was versteht man darunter?<br />
Dr. Marcus Menzel: „Unter der zeitgemäßen (+ selektiven)<br />
Entwurmung versteht man das Monitoring<br />
von Endoparasiten beim Pferd. Falls notwendig<br />
– also immer dann, wenn die definierten Schwellenwerte<br />
überschritten werden, muss behandelt<br />
werden. Und zwar nur dann. Das Ziel ist die Behandlung<br />
des Einzeltieres. Nur in bestimmten Fällen<br />
ist die Behandlung aller Pferde notwendig, zum<br />
Beispiel bei Bandwürmern und Magendasseln.“<br />
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