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Rheinkind_Ausgabe 4/2018

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10 RHEINKIND TITELTHEMA<br />

TITELTHEMA RHEINKIND 11<br />

1. Wadenwickel bei Fieber<br />

Wenn das Kind richtig glüht, können Wadenwickel<br />

helfen, die Temperatur um 0,5 bis 1 °C<br />

zu senken.<br />

So wird‘s gemacht:<br />

• Ein Baumwoll- oder Leinentuch mit handwarmem<br />

Wasser tränken, auswringen und<br />

anschließend straff um den Unterschenkel<br />

wickeln.<br />

• Darüber wird ein größeres Tuch (Baumwolle)<br />

gewickelt, das die überschüssige<br />

Flüssigkeit aufsaugt.<br />

• Als Außentücher eignen sich trockene<br />

Woll- oder Frotteetücher, die entweder<br />

lose um- oder untergelegt werden.<br />

Wadenwickel immer an beiden Beinen anlegen!<br />

Nach 10 bis 15 Minuten sind die Wickel<br />

warm geworden und sollten abgenommen<br />

werden. Nach Fieberkontrolle gegebenenfalls<br />

stündlich wiederholen (bis zu 3x).<br />

Achtung: Wadenwickel eignen sich nicht für Kinder unter<br />

6 Monaten.<br />

2.Zwiebelsäckchen gegen Ohrenschmerzen<br />

Die Zwiebel enthält entzündungshemmende<br />

und schmerzstillende Substanzen, die das<br />

Ohr beruhigen können.<br />

So wird‘s gemacht:<br />

• Eine mittelgroße Zwiebel kleinschneiden<br />

und auf Körpertemperatur erwärmen<br />

(z.B. auf der Heizung oder in der Mikrowelle)<br />

und anschließend in ein Tuch<br />

(Taschentuch, Waschlappen o.ä.) wickeln.<br />

• Das Päckchen auf das schmerzende Ohr<br />

legen und mit einem Verband oder einem<br />

Stirnband fixieren.<br />

• Zwiebelsäckchen 1-2 Stunden wirken lassen.<br />

Bei Bedarf 2-3 mal täglich wiederholen.<br />

3. Geriebener Apfel bei Durchfall<br />

An Appel a day keeps the doctor away! Bei<br />

Durchfall sollte der Apfel dafür allerdings<br />

(mit Schale!) gerieben werden. Äpfel enthalten<br />

den Ballaststoff Pektin. Durch<br />

das Reiben werden Pektine freigesetzt,die<br />

dann im Körper<br />

Flüssigkeit binden können.<br />

4.Honig<br />

Honig war schon in der Antike als<br />

Heilmittel bekannt. Der griechische Arzt<br />

Hippokrates setzte ihn zum Beispiel bei<br />

Fieber und offenen Wunden ein.<br />

Honig wirkt entzündungshemmend und<br />

kann bei Husten, Hals- und Rachenentzündungen<br />

helfen. Dazu mehrfach am Tag<br />

einen Teelöffel Honig zu sich nehmen. Der<br />

Honig kann auch in warmen Tee oder Milch<br />

eingerührt werden – letzteres, wegen der<br />

schleimenden Wirkung von Milch, nur bei<br />

trockenem Husten.<br />

Achtung: Für Babys unter 12 Monaten ist Honig nicht<br />

geeignet, da er vereinzelt ein sporenbildendes Bakterium<br />

enthalten kann, dass bei Säuglingen zu schweren<br />

Lebensmittelvergiftungen führt.<br />

5. Quarkwickel<br />

Was Oma<br />

noch wusste:<br />

10 Hausmittel gegen Infekte<br />

Eine kühlende Quarkauflage kann bei Halsschmerzen<br />

Linderung verschaffen.<br />

So wird‘s gemacht:<br />

• 250 g Quark (Fettstufe egal) etwa 1cm dick<br />

mittig auf ein Küchenhandtuch streichen.<br />

• Das Handtuch so falten, dass der Quark<br />

eingeschlossen ist und nicht mit der Haut<br />

in Berührungen kommt.<br />

• Den Quarkwickel auf oder um den Hals<br />

legen und mit einem Außentuch umwickeln.<br />

Der Quarkwickel kann 2 bis 3 Stunden<br />

angelegt bleiben. Bei Bedarf mehrmals<br />

am Tag wiederholen.<br />

6. Salzwasserdampf<br />

Beim Inhalieren befeuchtet der<br />

aufsteigende Wasserdampf die Atemwege,<br />

löst den Schleim und macht die Nase<br />

frei.<br />

So wird‘s gemacht:<br />

• Heißes Wasser in eine standfeste Schüssel<br />

geben.<br />

• Etwa einen gestrichenen Teelöffel unbehandeltes<br />

Salz (z.B. Meersalz) pro Liter<br />

einrühren.<br />

• Den Kopf über die Schüssel beugen und<br />

den Dampf möglichst durch die Nase einatmen.<br />

Bei größeren Kindern ein Handtuch<br />

über den Kopf legen, damit der Dampf<br />

nicht entweicht.<br />

Achtung: Kleinere Kinder beim Inhalieren am besten<br />

auf den Schoß nehmen. So können Sie aufpassen, dass<br />

die Schüssel mit dem heißen Wasser nicht versehentlich<br />

umkippt.<br />

7. Den Kopf höher lagern<br />

Schlaf ist die beste Medizin. Wenn die Nase<br />

aber so verstopft ist, dass kein erholsamer<br />

Schlaf möglich ist, kann es helfen, den Kopf<br />

des Kindes höher zu lagern. Dazu zum<br />

Beispiel Handtücher und Kissen unter das<br />

Kopfende der Matratze legen.<br />

8. Gurgeln<br />

Ein bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen:<br />

mit lauwarmem Salzwasser gurgeln (1<br />

gestrichenen TL Salz auf ½ Liter Wasser). Als<br />

Alternative geht auch Kamillentee.<br />

9. Hühnersuppe<br />

Frisch gekocht ist sie ein Allrounder! Der<br />

Hühnersuppe wird eine entzündungshemmende<br />

Wirkung nachgesagt. Außerdem<br />

sollen die Dämpfe der heißen Suppe die<br />

Nasenschleimhäute befeuchten und die<br />

Nase sogar befreien. Weitere Pluspunkte: Sie<br />

enthält Vitamine, Eisen und Zink, die das Immunsystem<br />

stärken und sie hilft, den Körper<br />

mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.<br />

10. Kuscheln<br />

Das wohl beste Hausmittel überhaupt! Nichts<br />

hilft dem Kind mehr als Kuscheleinheiten von<br />

Mama und Papa. Die Berührungen vermitteln<br />

ein Gefühl von Liebe und Schutz und wirken<br />

beruhigend auf das Kind. Außerdem wird<br />

dabei Oxytocin ausgeschüttet. Das Hormon<br />

stärkt das Immunsystem und kann für eine<br />

schnellere Genesung sorgen.<br />

Foto/Illustration: Racle Fotodesign / Shutterstock.com, tulpahn / Shutterstock.com, Colorlife / Shutterstock, privat<br />

Aus der Naturheilkunde<br />

Jutta Wilden arbeitet seit 6 Jahren<br />

als Heilpraktikerin. Ziel ihrer Arbeit<br />

ist es, den Menschen im Ganzen<br />

zu betrachten und wieder in Einklang<br />

„schwingen“ zu lassen. In<br />

RHEINKIND verrät sie, wie man<br />

schonender und leichter durch einen<br />

Infekt kommen kann.<br />

Welche Alternativen Heilmethoden können<br />

bei Infekten helfen?<br />

Es gibt viele Hausmittelchen, die man ausprobieren<br />

kann. Bei Schnupfen zum Beispiel<br />

würde ich empfehlen, eine kleingeschnittene Zwiebel neben das Bett des<br />

Kindes zu stellen. Ätherische Öle sollte man nicht bei Säuglingen unter einem<br />

halben Jahr und auch darüber nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder<br />

Heilpraktiker einsetzen. Substanzen wie Eucalyptus, Kampfer oder Pfefferminz<br />

Vor Infekten schützen<br />

Wenn das Immunsystem gut funktioniert, kann es auch Krankheitserreger<br />

abwehren. Mit diesen einfachen Tipps stärken Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes.<br />

Stillen<br />

Die Inhaltsstoffe der Muttermilch schützen Babys vor Infektionen und tragen<br />

zum Aufbau eines guten Immunsystems bei.<br />

Ausgewogene Ernährung<br />

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung stärkt das Immunsystem,<br />

zum Beispiel durch Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch wichtig:<br />

ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßter Tee.<br />

Bewegung an der frischen Luft<br />

Auch wenn es draußen langsam kalt und ungemütlich wird: frische Luft und<br />

viel Bewegung tut den Kindern und ihrem Immunsystem gut. Etwa eine Stunde<br />

sollten Kinder täglich im Freien verbringen – mit der richtigen Kleidung kein<br />

Problem!<br />

Schlaf<br />

Genügend Schlaf ist sehr wichtig für das Immunsystem. Aber wie viel Schlaf ist<br />

ausreichend? Die amerikanische National Sleep Foundation gab 2016 folgende<br />

Empfehlungen:<br />

Schlafdauer in Stunden pro Tag<br />

Empfohlene durchschnittliche<br />

Schlafdauer nach Altersgruppen<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0-3 Monate<br />

4-11 Monate<br />

1-2 Jahre<br />

3-5 Jahre<br />

Jutta Wilden, Heilpraktikerin<br />

www.praxis-juttawilden.de<br />

6-13 Jahre<br />

14-17 Jahre<br />

Quelle: National Sleep Foundation<br />

können für Babys und Kleinkinder gefährliche werden. Spezielle Mixtouren aus<br />

Myrte, Thymian oder Lavendel sind dagegen auch schon für kleine Kinder geeignet.<br />

Bei Schnupfnasen kann man Engelwurzelbalsam unter die Nase reiben.<br />

Das befreit.<br />

Wann ist es Zeit für die Schulmedizin?<br />

Das kommt ein bisschen darauf an, wie sicher Eltern sich fühlen. Wenn ein Kind<br />

aber länger als drei Tage Fieber hat, nicht mehr isst, keine Flüssigkeit zu sich<br />

nimmt oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt, ist es Zeit zum Arzt zu gehen.<br />

Vorbeugen ist die beste Medizin - Welche naturmedizinischen Möglichkeiten<br />

gibt es, das Immunsystem zu stärken?<br />

Besonders wichtig finde ist, sich rechtzeitig um die Stärkung des Immunsystems<br />

zu kümmern. Vitamin C und Zink unterstützen die Körperabwehr. Ausreichend<br />

Schlaf ist auch ein entscheidender Faktor. Außerdem sollte man Stressoren aus<br />

dem Alltag verbannen - autogenes Training kann beim Entspannen helfen. Es<br />

gibt natürlich auch naturheilkundliche Präparate, die helfen können. Sie sollten<br />

aber in Absprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt eingenommen werden.<br />

Kindgerecht erklärt<br />

Das Immunsystem ist das Abwehrsystem des Körpers. Es<br />

schützt vor Krankheitserregern und Giften und hilft beim<br />

Heilen von Verletzungen. Der gesunde Körper kann dabei<br />

zwischen „fremden“ (Viren und Bakterien) und „guten“ Mikroben<br />

(z.B. den Darmbakterien) unterscheiden.<br />

Es gibt ein angeborenes Abwehrsystem (z.B. Haut,<br />

Schleimhäute, Niesreflex, Husten, Magensäure) und erworbene<br />

Abwehrmechanismen, die erst durch den Kontakt<br />

mit einem Erreger aktiv werden.<br />

Da sich das Immunsystem die Krankheiten merkt, bekommt<br />

man einige Krankheiten nur einmal.*<br />

Hände waschen<br />

Die Hände kommen ständig mit Keimen in Kontakt. Sie sind ein Übertragungsweg<br />

für etwa 80% aller ansteckenden Krankheiten. Regelmäßiges und gründliches<br />

Händewaschen mit Wasser und Seife kann deshalb vor Infekten schützen.<br />

ABER: Übertriebene Hygiene ist kontraproduktiv! Die Kinder dürfen mit Dreck<br />

in Kontakt kommen, denn so wird das Immunsystem trainiert.<br />

Lachen<br />

Lachen ist gesund, heißt es. Wer lacht ist glücklich, und Glücklichsein ist<br />

gut für das Immunsystem. Da sind die meisten Kinder aber gut aufgestellt.<br />

Lachforscher behaupten, dass Kinder durchschnittlich etwa 400 mal pro Tag<br />

lachen - wir Erwachsenen dagegen nur 15 mal.<br />

Auch krank sein stärkt die Abwehr! Das Immunsystem von<br />

Kindern, vor allem Babys und Kleinkindern, muss anfangs<br />

lernen mit Krankheitserregern umzugehen. Sehen Sie den<br />

nächsten Infekt also einfach als Trainingsstunde. Und Übung<br />

macht ja bekanntlich den Meister.<br />

*Quelle: www.medizin-fuer-kids.de (Auszug)

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