Röhnfried Courier 2019_web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kokzidiose<br />
Bedeutung<br />
Kokzidien sind neben Trichomonaden die am häufigsten<br />
bei Tauben vorkommenden einzelligen Endoparasiten. Die<br />
Kokzidien leben im Dünndarm und gehören, wie Trichomonaden,<br />
zu so genannten „Faktorenkrankheiten”. Das<br />
bedeutet, dass sie ein Indikator für die Abwehrkraft des<br />
Organismus ist. Kokzidienbefall tritt meistens bei Jungtauben<br />
auf. Er weist auf eine Immunschwäche, Stress, Kollateralinfektionen,<br />
Würmer oder schlechtes Schlagmanagment hin.<br />
Man kann heute sagen, dass die Bedeutung der Kokzidiose<br />
als spontan auftretende Krankheit eher niedrig ist. Jedoch<br />
gilt sie als bedeutende Ursache für einen potentiellen<br />
Konditionsverlust.<br />
Krankheitserreger<br />
Taubenkokzidien sind Protozoen von Eimeria spp., die sich<br />
in Epithelzellen des Dünndarms vermehren. Die Tauben leben<br />
im Gleichgewicht mit Kokzidien, d.h., wenn sie gesund<br />
sind, ist die Verlaufsform symptomlos. Eine Infektion erfolgt<br />
über die Aufnahme der Oozysten aus dem Kot infizierter<br />
Tauben. Es ist wichtig zu wissen, dass nur sporulierte Oozysten<br />
invasiv sind. Das bedeutet, dass nur in der Außenwelt<br />
entwickelte Eier zu einer Krankheit führen können. Die<br />
Entwicklungszeit (Sporulationszeit) beträgt 24–48 Stunden.<br />
Darum spielt eine regelmäßige und genaue Schlagreinigung<br />
eine große Rolle im Kampf gegen die Verbreitung<br />
der Kokzidien. Bei einer schlechten Immunitätslage kann<br />
sich eine akute Verlaufsform entwickeln, die zu Durchfällen,<br />
Nahrungsresorptionsstörungen, Entwässerung und starker<br />
Abmagerung führen kann.<br />
Symptome<br />
• Erste Symptome reichen von etwas weichem Kot über<br />
schleimig-wässrigen bis hin zu grünlichem, manchmal<br />
mit Blut durchzogenem Durchfall.<br />
• gesträubtes Gefieder<br />
• Konditionsverlust<br />
• Appetitlosigkeit<br />
• Abmagerung<br />
Diagnose<br />
Mikroskopische Untersuchung von Kotproben<br />
Behandlung<br />
Eine Behandlung ist auf Anraten des Tierarztes durchzuführen.<br />
Nach einer Behandlung sollte unbedingt der Schlag<br />
sorgfältig desinfiziert werden.<br />
43