weltweit_Weihnachten2018
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Kunst<br />
gewachst, gestärkt und mehrmals gereinigt<br />
werden, bevor die Motive aufgemalt werden<br />
können. Ebenso aufwendig ist das Färben.<br />
Für jede Farbe wird das Tuch mit Wachs<br />
bedeckt und nur die Teile ausgespart, die<br />
gefärbt werden sollen. Anschließend wird<br />
das Tuch in die Farbe getaucht. Gelb wurde<br />
beispielsweise aus Mangos gewonnen, rot<br />
aus der Krappwurzel und schwarz aus den<br />
Früchten des Myrobalanenbaumes. Der<br />
Kalamkari-Stil ist vor allem in den Tempeln<br />
aufgeblüht. Die Motive, die man verwendet<br />
hat, waren Blumen und Pfauen, aber vor allem<br />
Szenen aus den heiligen Epen des Mahabarata<br />
und Ramayana.<br />
Nicht nur christliche Künstler, sondern auch<br />
hinduistische Meister des Kalamkari haben<br />
in jüngerer Zeit solche Tücher wie das unsrige<br />
hier mit Szenen aus dem Leben Jesu<br />
gemalt. Leider ist uns der Künstler dieses<br />
Tuches, das aus unserem Kunstarchiv in der<br />
Jesuitenmission stammt, nicht bekannt. Von<br />
den Unterschriften unter den Bildtafeln aber<br />
wissen wir, dass er wohl aus dem indischen<br />
Bundesstaat Andhra Pradesh kommt. Es<br />
diente ursprünglich als eine Art Biblia pauperum,<br />
also als eine Bibel für die Armen und<br />
Analphabeten. Wie in einem Comic lässt<br />
sich anhand der einzelnen Bilder und Szenen<br />
das Evangelium verkünden und erklären.<br />
jesuiten<strong>weltweit</strong> 19