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2018_11_17_PM_Herres Austritt aus der JA

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<strong>Austritt</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>JA</strong><br />

Liebe Mitstreiter und (Partei-) Freunde,<br />

schweren Herzens teilen wir, die Unterzeichner dieser Erklärung, euch unseren <strong>Austritt</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Jugendorganisation Junge Alternative für Deutschland (<strong>JA</strong>) zum Montag, den 19.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> mit.<br />

Damit geht auch die Nie<strong>der</strong>legung jeglicher Ämter innerhalb <strong>der</strong> <strong>JA</strong> einher.<br />

Lange haben wir versucht, unsere Jugendorganisation auf jenem richtigen Weg zu halten, den sie<br />

mehrere Jahre lang erfolgreich beschritten hat.<br />

Bis zuletzt haben wir in Baden-Württemberg alles daran gesetzt, die Mehrheit <strong>der</strong> vernünftigen<br />

Kräfte, irrelevant <strong>aus</strong> welchem <strong>der</strong> sogenannten Flügel, zu bündeln und uns gegen die immer<br />

stärker wachsende politische Verantwortungslosigkeit zahlreicher Mitglie<strong>der</strong> zur Wehr zu<br />

setzen.<br />

Lei<strong>der</strong> sind diese Versuche einem Radikalisierungsprozess zum Opfer gefallen, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

in den letzten Monaten noch einmal erheblich an Fahrt aufgenommen hat.<br />

So wurden etwa in mehreren Bezirksverbänden regelrechte Parallelstrukturen mit engen<br />

Verbindungen zu <strong>der</strong> vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung (IB)<br />

aufgebaut, obwohl die <strong>JA</strong> seit geraumer Zeit einen Unvereinbarkeitsbeschluss zu dieser<br />

Organisation getroffen hat. Wo <strong>der</strong>lei Querverbindungen gerichtsfest nachweisbar waren,<br />

wurden zwar entsprechende Ordnungsmaßnahmen eingeleitet, diese konnten allerdings bis<br />

heute von <strong>der</strong> internen Schiedsgerichtsbarkeit noch nicht abschließend bestätigt werden.<br />

Dies liegt in <strong>der</strong> Regel darin begründet, dass die betroffenen Personen sämtliche Möglichkeiten<br />

juristischer Gegenwehr ergriffen haben, anstatt die verhängten Sanktionen einsichtig zu<br />

akzeptieren und einen Lernprozess zu durchlaufen.<br />

Die nun eingeleitete Beobachtung <strong>der</strong> <strong>JA</strong> Baden-Württemberg durch das Landesamt für<br />

Verfassungsschutz und insbeson<strong>der</strong>e die darauf erfolgten, unverhohlen hämischen Reaktionen<br />

einiger Mitglie<strong>der</strong> – auch innerhalb des Landesvorstandes selbst – bestätigen uns lei<strong>der</strong> die seit<br />

<strong>der</strong> letzten Landesvorstandswahl im Sommer gewonnene Erkenntnis, dass es etwa 50 Prozent<br />

<strong>der</strong> aktiven Mitgliedschaft schon lange nicht mehr um freiheitlich-patriotische Jugendpolitik<br />

geht, son<strong>der</strong>n um die Verfestigung einer in keiner Weise konstruktiven totalen Ablehnung<br />

dessen, was sie nebulös als “System” bezeichnen, wir hingegen als freiheitlich-demokratische<br />

Grundordnung und das Ergebnis freier und gleicher Wahlen kennen und zu schätzen wissen.<br />

Durchgesetzt wird dieser Kurs in zunehmend sektenartigen Strukturen, welchen sich<br />

Neumitglie<strong>der</strong> in den entsprechenden Glie<strong>der</strong>ungsebenen unterzuordnen haben, sofern sie nicht<br />

<strong>aus</strong>gegrenzt werden wollen. Die Folge dieses Gebarens war regelmäßig die blitzartige<br />

Radikalisierung insbeson<strong>der</strong>e sehr junger Neumitglie<strong>der</strong>, welche diesem Sog nur selten wie<strong>der</strong><br />

entkommen sind.<br />

Die vorgenannten Entwicklungen waren schon länger völlig untragbar, können aber nach<br />

unserem Dafürhalten inzwischen nicht mehr <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Organisation selbst her<strong>aus</strong> umgekehrt<br />

werden. Aus genau diesem Grund sehen wir – Gründungsmitglie<strong>der</strong> ebenso wie später<br />

Hinzugekommene, Veteranen <strong>der</strong> ersten Stunde, ebenso wie kürzlich noch hochmotivierte<br />

Neumitglie<strong>der</strong> – nur noch eine Möglichkeit als letzte, logische Konsequenz, um den<br />

Gründungsgedanken <strong>der</strong> <strong>JA</strong> vor dem dauerhaften Missbrauch durch tatsächliche Extremisten zu<br />

retten: Indem wir unsere Ämter nie<strong>der</strong>legen, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>JA</strong> <strong>aus</strong>treten und uns über kurz o<strong>der</strong> lang<br />

dem Aufbau einer neuen, <strong>der</strong> AfD verbundenen Jugendorganisation widmen, welche die in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit gemachten Fehler sicher nicht wie<strong>der</strong>holen wird.<br />

Mit diesem Schritt möchten wir ein Zeichen gegen die destruktiven Kräfte setzen, welche <strong>der</strong><br />

AfD über die <strong>JA</strong> aktiv und sehenden Auges schweren Schaden zufügen. Dies bedeutet mitnichten,<br />

dass wir uns nicht auch zukünftig für die Interessen und Anliegen <strong>der</strong> jungen Mitglie<strong>der</strong>


innerhalb unserer Mutterpartei einsetzen werden, son<strong>der</strong>n im Gegenteil, dass wir die<br />

freiheitlichen Kräfte innerhalb <strong>der</strong> AfD, wo sie noch immer in einer stark überwiegenden<br />

Mehrheit vertreten sind, mit voller Kraft unterstützen werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Gründung unseres Landesverbandes stellten wir in <strong>der</strong> Präambel fest:<br />

In ernster Sorge vor politischen und wirtschaftlichen Fehlentwicklungen in Deutschland und in<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union haben wir die Junge Alternative für Deutschland Baden-Württemberg<br />

gegründet.<br />

Die Ursachen dieser Sorge können durch die beschriebene Negativ-Entwicklung unseres<br />

Erachtens innerhalb dieser Jugendorganisation nicht mehr wirksam bekämpft werden und<br />

bedürfen einer Neuaufstellung <strong>der</strong> konstruktiven Kräfte.<br />

----------------<br />

Gezeichnet<br />

----------------<br />

Moritz Brodbeck<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Baden-Württemberg<br />

Schriftführer des <strong>JA</strong> Bundesvorstandes<br />

Gründungsmitglied des Bundes- und Landesverbandes<br />

Sven Uwe Epple<br />

Schriftführer AfD Rems-Murr-Kreis<br />

1. Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Baden-Württemberg Träger <strong>der</strong> goldenen Ehrennadel des<br />

Landesverbandes<br />

Markus Maier<br />

Schatzmeister AfD Tübingen<br />

Schatzmeister <strong>JA</strong> Baden-Württemberg<br />

Daniel Lindenschmid<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> AfD Rems-Murr-Kreis Beisitzer <strong>JA</strong> Baden-Württemberg Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Rems-<br />

Murr<br />

Lukas Battenberg<br />

Beisitzer <strong>JA</strong> Baden-Württemberg<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Südwürttemberg<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Ravensburg-Bodenseekreis<br />

Stefan Herre MdL<br />

Stellv. Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg<br />

Stephan Schwarz<br />

Mitglied <strong>der</strong> Regionalversammlung Verband Stuttgart Träger <strong>der</strong> goldenen Ehrennadel des<br />

Landesverbandes Mitgliedsnummer 12 Gründungsmitglied <strong>der</strong> <strong>JA</strong> Bund, Land, Bezirk und Kreis<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> AfD Winnenden-Weinstadt<br />

Christoph Högel<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> AfD Bodenseekreis<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Ravensburg-Bodenseekreis<br />

Max-Eric Thiel


Beisitzer AfD Rems-Murr-Kreis<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> AfD Schorndorf<br />

Rebecca Weißbrodt<br />

Stellv. Vorsitzende AfD Biberach<br />

Denis Kupka<br />

<strong>JA</strong> Landesschiedsgericht<br />

Marco Gantert<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Main-Tauber-Kreis<br />

Maximilian K.<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Main-Tauber-Kreis<br />

Joshua W.<br />

Beisitzer <strong>JA</strong> Heilbronn<br />

Beisitzer AfD Ilsfeld<br />

Arniko M.<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Kurpfalz<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Nordbaden<br />

Beisitzer AfD Heidelberg<br />

Phillip V.<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Nordbaden<br />

Michael C.<br />

Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>JA</strong> Ravensburg-Bodenseekreis<br />

Lena W.<br />

Stellv. Vorsitzende <strong>JA</strong> Ravensburg-Bodenseekreis<br />

Julian B.<br />

<strong>JA</strong> Bundesschiedsgericht<br />

Alexan<strong>der</strong> Neuhäuser<br />

Marco Wieser<br />

Benjamin Dietrich<br />

Tobias Uhlig<br />

Florian Epple<br />

A. Frank<br />

Sabrina L.<br />

Max W.<br />

Claudius S.<br />

Felix W.


Sven B.<br />

Michael C.<br />

Axel G.<br />

Manuel L.<br />

Manuel P.<br />

Simon B.<br />

Jona K.<br />

Daniel H.<br />

Lars H.<br />

Michael H.<br />

Andreas S.<br />

Nathalie S.<br />

Max M.<br />

Marvin W.<br />

T. P.


Stefan Herre MdL erklärt <strong>Austritt</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Jungen Alternative für Deutschland (<strong>JA</strong>)<br />

Der Landtagsabgeordnete Stefan Herre reagiert auf die Meldungen, wonach <strong>der</strong> Verfassungsschutz<br />

die <strong>JA</strong> beobachtet: “Mit sofortiger Wirkung erkläre ich meinen <strong>Austritt</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Jugendorganisation<br />

Junge Alternative für Deutschland (<strong>JA</strong>). Ich trage mich bereits seit längerem mit dem Gedanken, da<br />

es mir wegen meines zeit- und arbeitsintensiven Mandats als Mitglied des Landtags in den letzten<br />

Jahren nahezu unmöglich war, mich für die <strong>JA</strong> zu engagieren. Meine Entscheidung wurde durch die<br />

aktuellsten Entwicklungen beschleunigt, weshalb ich mich jetzt zu diesem Schritt genötigt sehe.”<br />

Herre teilt mit, dass er den Fortgang <strong>der</strong> <strong>JA</strong> seit 2016 kaum verfolgt habe. Aufgrund seiner<br />

Fokussierung auf seine Tätigkeit als Abgeordneter habe er dafür we<strong>der</strong> die Zeit, noch die Energie<br />

gehabt. “Ich ging jedoch im Vertrauen auf die Funktionäre davon <strong>aus</strong>, dass ihr Einsatz für die Junge<br />

Alternative für Deutschland auf freiheitlich-demokratischen Grundsätzen erfolgt. Dass diese<br />

Grundsätze wohl nicht <strong>aus</strong>reichend beachtet wurden, bestürzt und enttäuscht mich. Gleichzeitig<br />

bedauere ich es, dass Versuche, die radikalen Kräfte innerhalb unserer Jugendorganisation in<br />

gemäßigte Bahnen zu lenken, offensichtlich nicht erfolgreich waren”, so Herre.<br />

Für ihn als Politiker, dessen Ziel es ist, die AfD zu einer Volkspartei umzugestalten, ist die<br />

schleichende Radikalisierung <strong>der</strong> <strong>JA</strong> ein harter Schlag. “Wir müssen uns von Extremisten trennen.<br />

Wir dürfen nicht zu einem Sammelbecken von Verfassungsfeinden werden”, for<strong>der</strong>t Herre. “Die <strong>JA</strong><br />

wurde gegründet, um die Missstände innerhalb Deutschlands zu erkennen und zu diskutieren. Es<br />

ging uns darum, die Demokratie zu stärken und nicht sie zu beschädigen. Wir wollten die Jugend<br />

mit unseren Ideen für die Politik begeistern, nicht aber für radikale Ansichten. Es war unser Ziel, die<br />

Junge Alternative für Deutschland mit unserem Engagement in <strong>der</strong> Gesellschaft zu verankern, sie<br />

aber nicht an den Rand zu drängen.”<br />

Herre legt die Zukunft <strong>der</strong> <strong>JA</strong> in die Hände des Verfassungsschutzes: „Sollten die Behörden<br />

verfassungsfeindliche Tendenzen erkennen, müssen diese selbstverständlich geahndet werden.“<br />

Denn von einer Jugendorganisation – von niemandem – dürfe eine Gefahr für die Demokratie<br />

<strong>aus</strong>gehen. Davon abgesehen, dass ein solches Verhalten auch <strong>der</strong> AfD als Mutterpartei nicht<br />

wie<strong>der</strong>gutzumachenden Schaden zufügen würde. „Das kann niemand wollen. Das würde allem<br />

wi<strong>der</strong>sprechen, wofür die AfD in sämtliche Parlamente aller Bundeslän<strong>der</strong> gewählt wurde“, fasst<br />

Herre zusammen.<br />

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Gezeichnet<br />

----------------<br />

Stefan Herre MdL<br />

Stellv. Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg

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