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HGB_06-2018

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18 Kommunalpolitik<br />

Wolfgang Hennig: „Im neuen Gemeinderat<br />

herrscht ein gutes Miteinander“<br />

Seit Juni hat Handewitt einen<br />

neuen Bürgervorsteher: Wolfgang<br />

Hennig. Der 70-Jährige ist<br />

kein Neuling in der Handewitter<br />

Kommunalpolitik, sondern bereits<br />

seit den 90er Jahren vor<br />

Ort tätig. Die Redaktion sprach<br />

mit ihm.<br />

Wolfgang Hennig, die ersten<br />

100 Tage der Amtszeit als Bürgervorsteher<br />

sind vorbei. War<br />

die Eingewöhnung in die neue<br />

Funktion schwierig?<br />

Wolfgang Hennig: Nein, im<br />

Gegenteil. Mit dem Sommerfest<br />

der Grundschule Weding, der<br />

Seniorenfahrt und dem Sommerfest<br />

der Gemeinde hatte ich<br />

zum Auftakt drei sehr schöne<br />

Termine. Die politischen Begebenheiten<br />

vor Ort kenne ich<br />

bestens, da ich seit 1994 dem<br />

Gemeinderat angehöre und seit<br />

1998 einem Ausschuss vorstand.<br />

Förderlich war das gute<br />

Miteinander, das wir bislang<br />

im neuen Gemeinderat haben.<br />

In zwei früheren Wahlperioden<br />

war ich stellvertretender Bürgermeister<br />

und besuchte schon<br />

damals Geburtstage oder Diamantene<br />

und Goldene Hochzeiten.<br />

Dieser Altersklasse gehöre<br />

ich mit meinen 70 Jahren<br />

nun mehr oder weniger selbst<br />

an, sodass ich viele bekannte<br />

Gesichter treffe. In Jarplund<br />

und Weding helfen mir die Kontakte,<br />

die aus meiner Handball-<br />

team energie<br />

Wir machen‘s möglich!<br />

Wolfgang Hennig leitete die jüngste Einwohnerversammlung<br />

Ära beim TSV Jarplund-Weding<br />

stammen. Nach der Kommunalwahl<br />

war es für mich selbst<br />

wie auch für viele andere zunächst<br />

überraschend, dass ich<br />

zum Bürgervorsteher gewählt<br />

wurde. Doch meine lange politische<br />

Laufbahn hat wohl den<br />

Ausschlag gegeben.<br />

Wie sieht der Terminkalender<br />

eines Bürgervorstehers aus?<br />

Welche Aufgaben hat er?<br />

Wolfgang Hennig: Er repräsentiert<br />

bei Geburtstagen und<br />

Jubiläen die Gemeinde. Zu<br />

zahlreichen Veranstaltungen<br />

von Feuerwehren, Schulen oder<br />

Vereinen wird die Gemeinde<br />

eingeladen. Dann bespreche<br />

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ich mich mit dem Bürgermeister,<br />

ob wir beide hingehen<br />

oder wer die Ansprache hält.<br />

Im Grunde sind wir zu sechst.<br />

Der Bürgermeister hat zwei<br />

Stellvertreter und mich können<br />

Brigitte Erichsen oder Per Wietz<br />

vertreten. Außerdem leitete ich<br />

die Sitzungen des Gemeinderats.<br />

Deshalb nehme ich auch<br />

an den meisten Ausschüssen<br />

teil.<br />

Die Vorgänger hießen Bernd<br />

Rehmke, Joachim Schmidt und<br />

Bruno Lorenzen. Alle eint der<br />

berufliche Ruhestand. Ist dieser<br />

Voraussetzung für dieses politische<br />

Ehrenamt?<br />

Wolfgang Hennig: Man kann<br />

schon fast sagen: Ja! Es ist als<br />

Ruheständler oder Pensionär<br />

wesentlich einfacher, zu den<br />

vielen Terminen zur Verfügung<br />

zu stehen. Die Empfänge für<br />

die Jubiläen sind zum Beispiel<br />

oft vormittags. In der Gemeindeverwaltung<br />

bin ich zumeist<br />

am frühen Nachmittag, wenn<br />

die Mitarbeiter der Verwaltung<br />

noch anwesend sind. Unsere<br />

Gemeinde ist mit rund 11.000<br />

Einwohnern wohl zu groß für einen<br />

Bürgervorsteher mit einem<br />

Berufsalltag. Vielleicht könnte<br />

es sich ein Selbstständiger einrichten.<br />

Hat ein Bürgervorsteher klare<br />

politische Ziele für die Gemeinde?<br />

Wolfgang Hennig: Ja, die hat<br />

er. Schließlich bin ich Mitglied<br />

der SPD-Fraktion. Im Gemeinderat<br />

wird man meine Meinung<br />

aber nur am Abstimmungsverhalten<br />

erkennen. Wenn ich<br />

etwas kommentieren möchte,<br />

werde ich es im Ältestenrat<br />

tun. Im Gemeinderat werde ich<br />

mich auf die Leitung der Sitzung<br />

konzentrieren. Im Schulund<br />

Sportausschuss sitze ich<br />

praktisch auch als Vertreter des<br />

Handewitter SV, dessen Vorstand<br />

ich angehöre.<br />

Der Blick in die politische Vita<br />

reicht zurück bis ins Jahr 1990.<br />

Dort finden sich unter anderem<br />

20 Jahre als Vorsitzender<br />

eines Ausschusses, 15 Jahre<br />

als SPD-Fraktionsvorsitzender<br />

oder sieben Jahre als stellvertretender<br />

Bürgermeister.<br />

Welches sind die schönsten Erinnerungen?<br />

Wolfgang Hennig: Als ich<br />

1996 zum ersten Mal stellvertretender<br />

Bürgermeister wurde,<br />

hatte es mich sehr gefreut.<br />

Beim zweiten Mal geschah dies<br />

auf Vorschlag der CDU. Vorsitzender<br />

der WEG-Verbandsversammlung<br />

wurde ich auf Vorschlag<br />

der KWG. Ich empfand<br />

es immer als sehr schön, wenn<br />

man mich nicht in die Parteienschublade<br />

einsortierte und das<br />

Vertrauen in meine Person über<br />

die Parteigrenzen hinausging.<br />

Auch die Kommunalfusion von<br />

2008 habe ich in sehr positiver<br />

Erinnerung. Die beiden bis<br />

dahin bestehenden SPD-Ortsvereine<br />

schlossen sich damals<br />

zusammen: Wir waren fast einhellig<br />

für die Fusion.<br />

Ist der Prozess der Kommunalreform<br />

nach zehn Jahren auch<br />

in den Köpfen der Menschen<br />

beendet?<br />

Wolfgang Hennig: Man wird<br />

kaum noch darauf angesprochen,<br />

sodass ich davon ausgehe,<br />

dass die meisten Bürger

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