HGB_06-2018
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98 Wirtschaft<br />
Wiesharder Markt: Ein Anbau<br />
zum 20-jährigen Jubiläum<br />
Ein Prost auf den Neubau. Von links: Dietrich Jessen, Tade Ketelsen und Torsten Ketelsen<br />
Am 11. November 1998, also<br />
vor 20 Jahren, wurde der Wiesharder<br />
Markt eingeweiht. Ein<br />
Versorgungszentrum auf der<br />
grünen Wiese. Gefeiert wurde<br />
der Geburtstag allerdings nicht<br />
– auch weil er auf einen Sonntag<br />
fiel. „Edeka“ hatte Pläne für<br />
eine Sonntagsöffnung, die waren<br />
aber bald vom Tisch. „Wir<br />
und unsere Mitarbeiter freuen<br />
uns über einen freien Tag und<br />
werden unsere Energie in den<br />
Erweiterungsbau stecken“, teilten<br />
die Inhaber Boy und Cord<br />
Jürgensen mit.<br />
An der Südflanke des Supermarkts<br />
regieren seit Sommer<br />
die Baumaschinen, die Grundmauern<br />
stehen. Bis Weihnachten<br />
soll der Anbau „wetterfest“<br />
sein. Die Einweihung soll,<br />
begleitet von einigen Überraschungen,<br />
vor Ostern erfolgen.<br />
Zuvor muss der Supermarkt<br />
für wenige Tage schließen.<br />
Danach wird „Edeka“ eine<br />
Verkaufsfläche von rund 1500<br />
Quadratmetern aufweisen. Das<br />
Sortiment wird erweitert – vor<br />
allem im Bio-Bereich, für Obst<br />
und Gemüse und bei der Tiefkühlkost.<br />
Die gesamte Technik<br />
wird ausgetauscht und nach<br />
den aktuellen Grundsätzen der<br />
Energieeffizienz erneuert.<br />
Bis zu dieser Erweiterung waren<br />
mehrere Jahre ins Land gegangen.<br />
Die Planungsmühlen in der<br />
Landeshauptstadt Kiel hatten<br />
sich sehr langsam gedreht. Im<br />
Vergleich dazu war die Realisierung<br />
des „Wiesharder Marktes“<br />
ein flinker Akt gewesen. Die<br />
wichtigste Voraussetzung war<br />
die Aufgabe einer möglichen<br />
Trasse der Bundesstraße 199,<br />
die sich damals quer durch die<br />
Karten Handewitts zog. Im März<br />
1996 war die seit 1974 angedachte<br />
Linienführung aufgehoben.<br />
„Damit endet eine kleine<br />
unendliche Geschichte, die<br />
die Ortskern-Entwicklung über<br />
Jahre blockiert hat“, strahlte<br />
der damalige Bürgermeister<br />
Horst Andresen und ergänzte:<br />
„Nun können Investitionen in<br />
Höhe von 80 bis 90 Millionen<br />
D-Mark angeschoben werden.“<br />
Schon 1995 hatten Tade Ketelsen,<br />
Dietrich Jessen sowie Stefan<br />
und Karl-Jürgen Bock Nägel<br />
mit Köpfen gemacht und sich<br />
zur „Planbau Handewitt GmbH“<br />
zusammengeschlossen. Das<br />
Ziel: ein Marktplatz. Mit im Boot<br />
saß der Architekt Torsten Ketelsen.<br />
Im Mai 1996 erwarben<br />
die Investoren die fünf Hektar<br />
große „Wollesen-Fläche“<br />
nördlich der Werkstraße und<br />
westlich der Raiffeisenstraße.<br />
Da existierte bereits der erste<br />
Entwurf für den Bebauungsplan<br />
25 „Einzelhandels- und Dienstleistungsbereich“.<br />
Die Geschäfte gruppierten sich<br />
in Hufeisenform um die zentral<br />
gelegenen Parkplätze. Kurze<br />
Wege – das war das oberste<br />
Gebot. Als zäh entpuppten sich<br />
allerdings die Verhandlungen<br />
mit der Landesplanung. Die<br />
ursprüngliche Dichte der Geschäfte<br />
wertete die Behörde<br />
als „überdimensioniert“ für<br />
ein Dorf ohne zentralörtliche<br />
Funktion und senkte die Größe<br />
der gesamten Verkaufsfläche<br />
auf maximal 2700 Quadratmeter.<br />
Einige eingestreute<br />
Dienstleistungen lösten das