Pharmaproduktion 05.2017
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November 2017<br />
PRODUKTION<br />
High-Containment-<br />
Lösungen im Fokus<br />
VERPACKUNG<br />
Inspektionsmaschine<br />
für Lyophilisate<br />
MANAGEMENT<br />
Stammdaten fit für<br />
Industrie 4.0 machen<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
Reinraumwäscherei<br />
für Pharma-Textilien<br />
Mit 80 GHz zuverlässig<br />
Füllstände messen
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EDITORIAL<br />
Wichtiger Treffpunkt für die<br />
Schüttgut-Community<br />
Alle 18 Monate befindet sich das Eldorado der Verfahrenstechniker,<br />
die Powtech, in Nürnberg. Zur Jubiläumsveranstaltung kamen in diesem<br />
Jahr rund 14 000 Besucher aus 29 Ländern. Doch nicht nur die<br />
Fans verfahrenstechnischer Apparate waren weit gereist. So brachte<br />
die 20. Powtech in sechs Messehallen 835 Aussteller zusammen,<br />
39 % davon reisten aus dem Ausland an, eine neue Bestmarke. Damit<br />
untermauerte die Powtech erneut ihre Position als eine der führenden<br />
Messen für Pulver-, Schüttgut- und Partikeltechnologien für unterschiedliche<br />
Branchen. Hierzu gehört auch die pharmazeutische<br />
Industrie, obwohl das Fehlen der Parallelveranstaltung Technopharm<br />
nach wie vor sehr schmerzlich ist und zu einem Ausstellerrückgang<br />
führte. Ob die Entscheidung der Messeverantwortlichen richtig war,<br />
wird sich erst in Zukunft zeigen. Der Powtech selbst tut dies keinen<br />
Abbruch, allerdings werden viele Besucher aus der Pharmabranche<br />
einen Besuch der Messe künftig stärker abwägen. Lohnen tut er sich<br />
aus meiner Sicht trotzdem in jedem Fall.<br />
An vielen Ständen bestimmten Anlagen und Maschinen zum Fördern,<br />
Trennen, Mahlen, Mischen, Rühren oder Agglomerieren das Bild,<br />
viele davon im Livebetrieb. Darüber hinaus zeigten die Aussteller<br />
Lösungen zur Steuerung und Automatisierung sowie Komponenten<br />
und prozessbegleitende Technologien. Praxisnahe Vorträge rund um<br />
die mechanische Verfahrenstechnik gab es in zwei Fachforen auf der<br />
Messe zu erleben. Hierzu gehörte auch das Expertenforum „Pulver<br />
und Schüttgüter effizient handeln und verarbeiten – Lösungen für<br />
Chemie, Pharma und Food“, das von den Fachzeitschriften <strong>Pharmaproduktion</strong>,<br />
cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie und dei –<br />
die ernährungsindustrie veranstaltet wurde und sehr gut besucht<br />
war. Eine interessante Sonderschau stand unter dem Motto Pharma-<br />
Feststoffe und vereinte rund 20 Maschinen und Anlagen für die<br />
relevanten Prozessschritte vom Mahlen bis zur Partikelanalyse.<br />
Eines der viel diskutierten Themen in Nürnberg war auch in diesem<br />
Jahr wieder das Thema Containment. Viele bestehende Prozess -<br />
apparate müssen häufig für den Umgang mit hochaktiven Substanzen<br />
nachgerüstet oder sofort für diesen Bereich ausgestattet werden.<br />
Welche innovativen Lösungen hierfür angeboten werden, erfahren<br />
Sie im Fokusthema Containment ab Seite 30.<br />
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INHALT NOVEMBER 2017<br />
10<br />
16<br />
18<br />
44<br />
TITEL: Zertifiziert von der US-amerikanischen<br />
Lebensmittelbranche, ist der<br />
Vegapuls 64 die passgenaue Lösung zur<br />
Füllstandmessung in pharmazeutischen<br />
Anlagen.<br />
Dank der Wasserkühlung können auf<br />
der Hammerwitt 6 temperaturempfindliche<br />
Pharmazeutika feinvermahlen und<br />
pulverisiert werden. Die Mühle wurde als<br />
mobile Einheit entwickelt.<br />
Industrie 4.0 heißt für den CEO von<br />
Bürkert, Heribert Rohrbeck, nicht nur, Industrie-4.0-taugliche<br />
Produkte zu entwickeln.<br />
Er strebt einen ganzheitlichen Ansatz<br />
mit neuen Geschäftsmodellen an.<br />
Der Sechsachsroboter TX60 erfüllt<br />
bereits in Standardausführung<br />
Reinraumklasse ISO 5. Der Sechsachser<br />
punktet bei Nordfels mit kurzen Zykluszeiten<br />
und hoher Verfügbarkeit.<br />
· NEWS<br />
COG feiert Geburtstag<br />
Expertentreffen zum 150. Jubiläum 9<br />
· PRODUKTION<br />
TITEL<br />
Mit 80 GHz zuverlässig Füllstände messen<br />
Hygienic Design trifft auf hochfrequentes Radar 10<br />
Aufblasbare Dichtungen aus Silikon<br />
Für kritische Anwendungen geeignet 14<br />
Immer kühlen Kopf bewahren<br />
Mühle für temperaturempfindliche Pharmazeutika 16<br />
Industrie 4.0 aus der Sicht eines Fluidexperten<br />
Von der Aufgabenstellung zur digitalisierten<br />
Anwendung 18<br />
Produkte 21<br />
Plagiateure in die Schranken verweisen<br />
Tablettierstempel vereint getrennte Formatwelten 26<br />
Schrittmotor sorgt für Präzision<br />
Dosierpumpen mit GMP-Qualifizierung 28<br />
· IM FOKUS: CONTAINMENT<br />
Robustes Containment gefragt<br />
Risikobasierte Herstellung hochwirksamer<br />
Substanzen 30<br />
Komponenten für den High-Containment-Bereich<br />
Kontaminationsfreie Reaktorbeschickung und<br />
Probenahme 32<br />
Einwegsysteme erhöhen die Flexibilität<br />
Containment nachrüsten an bestehenden Anlagen 34<br />
Nur dicht reicht nicht<br />
Vakuumfördersysteme im High-Containment-Bereich 36<br />
· VERPACKUNG<br />
Inspektionsmaschine für Lyophilisate<br />
Gefriergetrocknete Produkte zu 100 % prüfen 38<br />
Das richtige Klima für jedes Medikament<br />
Schutz vor Feuchtigkeit in der Verpackung 40<br />
100 Ampullen auf einen Rutsch verpackt<br />
Voll automatisierte Roboterlinie 44<br />
Produkte 46<br />
4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Alles, was Sie zu Qualität,<br />
Produktion und Logistik wissen<br />
müssen!<br />
50<br />
Die Expansion nach China ist<br />
auch für mittelständische Unternehmen<br />
interessant. Hilfe<br />
kann hier die Zusammenarbeit<br />
mit einem Investor bringen.<br />
· MANAGEMENT<br />
54<br />
Der Reinigungsspezialist Geiger Textil<br />
hat sein Leistungsspektrum um die<br />
Dienstleistung Cleanroom+ erweitert.<br />
Das Unternehmen investierte dazu in<br />
einen eigenen Reinraum der ISO-Klasse 5.<br />
Die Expansion nach China wagen<br />
Mit Kapital und Beratung 50<br />
Fit für Industrie 4.0<br />
Keine Cloud-Services ohne Stammdatenpflege 52<br />
· DIENSTLEISTUNGEN<br />
Wohlfühloase für Sauberkeitsfanatiker<br />
Reinraum für Pharma-Textilien 54<br />
<br />
Webcode: PP12923<br />
<br />
<br />
Webcode: PP13272<br />
<br />
Webcode: PP03271<br />
<br />
Modul 1 – GMP<br />
Webcode: PP03272<br />
Modul 2 – GDP<br />
Webcode: PP03946<br />
<br />
Webcode: PP13273<br />
<br />
<br />
Webcode: PP03274<br />
<br />
Webcode: PP01945<br />
<br />
Webcode: PP02945<br />
<br />
Webcode: PP03945<br />
<br />
<br />
· RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Pharma-News 6<br />
Prozesstechnik-online 6<br />
Literatur, Broschüren, E-Medien 56<br />
Termine 57<br />
Inserentenverzeichnis 57<br />
Expertenmeinung 58<br />
Impressum 58<br />
FORUM · Institut für Management GmbH<br />
Tel.: +49 6221 500-500<br />
E-Mail: pharma@forum-institut.de<br />
Internet: www.pharma-seminare.de
PHARMA NEWS/RECHT<br />
KONTINUIERLICHE FERTIGUNG<br />
GEA und RCPE kooperieren<br />
Gea und RCPE wollen die Medikamentenent -<br />
wicklung beschleunigen<br />
Gea und das österreichische Research Center<br />
for Pharmaceutical Engineering (RCPE) in Graz<br />
wollen mit der Zusammenarbeit Pharmaunternehmen<br />
dabei helfen, den behördlichen<br />
Anmeldungsprozess zu vereinfachen, Abläufe<br />
zu verkürzen, Risiken zu verringern und die gesamte<br />
Medikamentenentwicklung von F&E<br />
über den Technologietransfer bis hin zur kommerziellen<br />
Produktion zu beschleunigen. Die<br />
Partnerschaft dient als Anlaufstelle für Verfahrenstechnologie<br />
und Know-how in Entwicklung<br />
und Materialwissenschaften sowie<br />
in der Simulation und Modellierung, um die<br />
Anlagenabläufe für die Herstellung fester oraler<br />
Darreichungsformen zu optimieren.<br />
NEUBAU EINES LOGISTIKZENTRUMS<br />
Optima gibt Startschuss für die 2. Etappe<br />
Seit einigen Jahren bereitet die Optima Unternehmensleitung<br />
umfangreiche Baumaßnahmen<br />
am Standort Schwäbisch Hall vor. Jetzt<br />
ist der Startschuss für die zweite Etappe mit<br />
dem Spatenstich des Logistikzentrums im Solpark<br />
gefallen. Im vergangenen Jahr wurden<br />
die bisher unterschiedlich organisierten Abteilungen<br />
zentralisiert und zum Jahreswechsel<br />
die neue Materialwirtschaft unter Leitung<br />
von Heiko Funk in eine eigenständige Gesellschaft<br />
eingebracht. Mit der räumlichen Zusammenführung<br />
im Solpark<br />
entstehen die dafür wichtigen<br />
Hallenflächen und Büroräume.<br />
Das Logistikzentrum wird mit<br />
rund 6000 m 2 der neue Standort<br />
für die seit Januar 2017 eigenständige<br />
Optima materials management<br />
GmbH. 3000 Palettenstellplätze<br />
und ein automatisches<br />
Kleinteilelager bieten<br />
Platz für ca. 60 000 Artikel. Kurze<br />
Wege zu den Standorten in<br />
Schwäbisch Hall schaffen die<br />
Voraussetzung für die effiziente<br />
Versorgung der Montagen. Der Aufwand<br />
wird dadurch erheblich verringert. Trotz Optimierungen<br />
wird die neue Materialwirtschaft<br />
größer, denn Reserven für das weitere Wachstum<br />
wurden bereits entsprechend einkalkuliert.<br />
Zentraleinkauf, Qualitätsmanagement,<br />
Qualitätssicherung, Zoll, Versand und Ersatzteilservice<br />
sowie eine Servicewerkstatt sind<br />
im neuen Gebäude ideal vernetzt. Kurze Wege<br />
sorgen auch hier für einen reibungslosen<br />
Ablauf und Austausch untereinander.<br />
Das Logistikzentrum wird mit rund 6000 m 2 der neue Standort für die<br />
seit Januar 2017 eigenständige Optima materials management GmbH<br />
+ + + www.prozesstechnik-online.de/pharma + + +<br />
... Lust auf mehr?<br />
QUERGERÄTSELT<br />
Zwischen den Fronten<br />
MESSEGESCHEHEN<br />
Kompakte Information<br />
CAV-INNOVATIONSFORUM<br />
Informationen zum Event<br />
Bild: Messe Berlin<br />
Bedeutende Institutionen<br />
des Messwesens<br />
bezweifeln die<br />
Existenz des Gesuchten.<br />
Die Religion hingegen<br />
kennt das Gesuchte<br />
ganz genau – da sind sich Ost und<br />
West überraschenderweise einig. Da muss<br />
man vorbeugen, sagten sich die Normenhüter<br />
und verabschiedeten eine Konvention, die<br />
dem Suchbegriff den richtigen Anfang beschert.<br />
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Was tut sich auf den<br />
unterschiedlichen Industriemessen?<br />
Welche<br />
Trends werden<br />
dort präsentiert?<br />
Welche Veranstaltungen<br />
gibt es dort? Ist ein Messekonzept<br />
noch erfolgreich? Wie viele Besucher kamen<br />
zu einem Event? Fragen, die wir auf unserer<br />
Seite www.prozesstechnik-online.de/messen<br />
beantworten. Kompakt auf einer Seite zusammengestellt<br />
erfahren Sie alle Nachrichten<br />
und Neuigkeiten rund um die verschiedenen<br />
Messen in den Bereichen Chemie, Pharma<br />
und Food.<br />
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Am 5. Dezember<br />
2017 findet im Industriepark<br />
Höchst<br />
das cav-Innovationsforum<br />
Chemieproduktion<br />
5.0 statt. Begleitet<br />
wird das Innovationsforum im Internet<br />
durch prozesstechnik-online.de. Wir haben<br />
für Sie zahlreiche Informationen rund um<br />
dieses Event auf der unten angegebenen<br />
Seite zusammengestellt. Neben allgemeinen<br />
Informationen rund um das Thema finden<br />
Sie das Programm, Informationen zum Veranstaltungsort,<br />
die Ab stracts zu den Vorträgen<br />
sowie das Anmeldeformular.<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/forum<br />
6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
CELL CULTURE TECHNOLOGY CENTER WIRD RUND 30 MILLIONEN EURO KOSTEN<br />
Spatenstich für Sartorius Stedim Cellca in Ulm<br />
FIT FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
Sanner investiert in Bensheim<br />
Anzeige<br />
Sartorius Stedim Cellca baut in Ulm ein neues Cell<br />
Culture Technology Center<br />
Sartorius Stedim Cellca baut im Ulmer Science<br />
Park III für rund 30 Mio. Euro ein neues<br />
Cell Culture Technology Center. Geschäftsführer<br />
Hugo de Wit und Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender<br />
der Sartorius AG, setzten<br />
symbolisch die ersten Spaten und gaben damit<br />
den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten.<br />
„Es ist ein bedeutender Schritt für Sartorius<br />
Stedim Cellca und unsere Mitarbeiter,<br />
bald in einem eigenen Gebäude zu arbeiten.<br />
Darauf sind wir stolz. Mit dem modernen<br />
Neubau können wir auch die künftigen Erwartungen<br />
unserer Kunden erfüllen“, sagte de<br />
Wit. Bisher arbeitet Sartorius Stedim Cellca in<br />
einem angemieteten Gebäude in Laupheim.<br />
Das neue Labor- und Bürogebäude wird die<br />
räumlichen Kapazitäten des Unternehmens<br />
etwa verdoppeln und soll bis Ende 2019 fertig<br />
gestellt werden. Zudem sorgt der Ortswechsel<br />
auch für mehr Nähe zu Universitäten und Forschungseinrichtungen,<br />
die im Ulmer Science<br />
Park angesiedelt sind. Sartorius Stedim Cellca<br />
hat das mehr als 6000 m² große Grundstück<br />
im Science Park III im November 2016 erworben<br />
und kann das Cell Culture Technology<br />
Center bei Bedarf um weitere 5000 m²<br />
erweitern.<br />
Die Sanner GmbH hat den Umbau der<br />
Bensheimer Fertigung Süd erfolgreich abgeschlossen.<br />
14 neue Spritzgussmaschinen auf<br />
dem allerneuesten Stand der Technik sorgen<br />
für verbesserte Produktionsabläufe. Mit einer<br />
Investitionssumme von knapp unter 3 Mio.<br />
Euro stellt Sanner die Weichen für eine zukunftsorientierte<br />
Fertigung am heimischen<br />
Standort. „Unser Ziel war, die Produktion weiter<br />
zu automatisieren und somit unsere Kapazitäten<br />
und die Effizienz signifikant zu steigern“,<br />
erläutert Dirk Mähr, Geschäftsführer<br />
der Sanner GmbH. Damit geht das Unternehmen<br />
an seinem Hauptsitz in Bensheim einen<br />
weiteren wichtigen Schritt in Richtung zukunftsorientierte<br />
Produktion: Die neuen<br />
Spritzgussmaschinen sorgen für schnellere<br />
Prozesse und lassen sich jederzeit weiter automatisieren.<br />
Entsprechend ist der Verpackungsspezialist<br />
für die Herausforderungen<br />
von Industrie 4.0 sowie für den Start weiterer<br />
Optimierungsprojekte bestens gerüstet. In<br />
den kommenden Jahren soll außerdem das<br />
Portfolio in den Bereichen Kapseln und Trockenmittelverpackungen<br />
ausgebaut werden.<br />
14 neue Spritzgussmaschinen der neuesten<br />
Generation machen die Produktion von Sanner in<br />
Bensheim fit für die Zukunft<br />
Arbeitsplatzgrenzwerte für<br />
die Arzneimittelindustrie<br />
Sinn und Zweck von Arzneimitteln ist, Patienten zu<br />
helfen. Für Beschäftigte in der Arzneimittelindustrie<br />
kann die tägliche Arbeitsplatzexposition gegenüber<br />
pharmakologisch wirksamen Substanzen von<br />
Arzneimitteln (API) ein Gesundheitsrisiko darstellen.<br />
Der Arzneimittelhersteller muss die Sicherheit und den<br />
Schutz der Gesundheit der exponierten Arbeitnehmer<br />
gegenüber allen gehandhabten API während Ihrer<br />
gesamten Lebensdauer gewährleisten.<br />
Unsere Dienstleistungen für die Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz:<br />
Literaturrecherche und Bewertung verfügbarer<br />
pharmakologisch-toxikologischer Daten zum API<br />
Bestimmung des Arbeitsplatzgrenzwerts (OEL)<br />
(bei Langzeitexposition)<br />
Bestimmung des Arbeitsplatzgrenzwerts (STEL)<br />
(bei Kurzzeitexposition)<br />
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Dienstleister mit<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 7
PHARMA NEWS<br />
+ + + PHARMA TICKER + +<br />
AUSGEZEICHNET FÜR PROZESSEFFIZIENZ<br />
Bausch+Ströbel erhält Interphex Award<br />
Platzsparende Anlagen für kleine Chargen, die<br />
ein Höchstmaß an Flexibilität bieten: Dass<br />
Bausch+Ströbel mit Neuentwicklungen in diese<br />
Richtung genau die Bedürfnisse des Marktes<br />
trifft, zeigt nicht nur die gute Resonanz<br />
von Pharmaunternehmen und Packmittelherstellern,<br />
sondern auch eine Auszeichnung, die<br />
das süddeutsche Unternehmen bei der US-<br />
Pharma-Fachmesse Interphex in New York in<br />
der Kategorie „Interphex Efficiency Champion“<br />
für seine Abfüll- und Verschließmaschine<br />
KCP erhalten hat. Die Begründung der Jury für<br />
den diesjährigen Award: „Die Auszeichnung<br />
„Interphex Efficiency Champion“ wird an Aussteller<br />
vergeben, die mit ihrem Produkt oder<br />
ihrer Dienstleistung den Bedarf an integrierter<br />
Prozesseffizienz aufgegriffen haben und<br />
der hohen Dynamik der Pharma- und Biotechnologiebranche<br />
in der Forschung, Entwicklung<br />
oder großtechnischen Produktion Rechnung<br />
tragen.“<br />
Den angesprochenen Bedarf an integrierter<br />
Prozesseffizienz ermöglicht die äußerst flexible<br />
KCP nicht nur aufgrund der für den Objekttransport<br />
eingesetzten Roboter, die den<br />
Transport der Objekte in jede erdenkliche<br />
Richtung ermöglicht. Die Maschine ist zudem<br />
so konzipiert, dass bis zu vier Arbeitsstationen<br />
flexibel angeordnet integriert werden können;<br />
diese lassen sich vom Bedienpersonal<br />
problemlos austauschen. Ohne große Umrüstzeiten<br />
verarbeitet die KCP nahezu alle<br />
gängige Objekte wie etwa Vials, Spritzen und<br />
Karpulen.<br />
Von links: Die Bausch+Ströbel-Vertriebsmitarbeiter<br />
Thomas H. Bühler und Katrin Schuler sowie<br />
Geschäftsführer Markus Ströbel<br />
PRODUKTION NACH INDUSTRIE-4.0-MASSSTÄBEN<br />
Pfizer eröffnet Continuous-Manufacturing-Anlage in Freiburg<br />
Pfizer eröffnete im Mai 2017 eine neue Produktionsanlage<br />
in Freiburg. Io-Consultants<br />
war im Rahmen dieser Werkserweiterung verantwortlich<br />
für die Planung der Pharmaprozesse<br />
einschließlich Layoutentwicklung, Automatisierung,<br />
Logistik und Projektmanagement.<br />
Mit der Inbetriebnahme geht Pfizer den<br />
ersten Schritt zur kontinuierlichen Produktion<br />
nach Industrie-4.0-Maßstäben und wird so<br />
bei der Herstellung von Medikamenten zu einem<br />
der Technologieführer. Jedes Jahr stellen<br />
in Freiburg 1000 Mitarbeiter rund 6 Mrd.<br />
Tabletten, Filmtabletten und Kapseln für den<br />
deutschen und internationalen Markt her.<br />
Durch die Erweiterung der Fertigung kann das<br />
Produktionsvolumen auf rund 10 Mrd. feste<br />
Arzneimittelformen gesteigert werden. In<br />
dem Produktionsgebäude setzt Pfizer auf<br />
kontinuierliche Produktionsverfahren, die die<br />
bestehende Batch-Produktion ablösen. Die<br />
Produktion besteht aus drei Ebenen: Versorgungsebene,<br />
Mischebene und Empfangsebene.<br />
In der Versorgungsebene werden Big Bags<br />
mit den Rohstoffen über das automatische<br />
Regalbediengerät aus dem Hochregal angeliefert<br />
und über Big-Bag-Gestelle direkt im Lieferantengebinde<br />
bereitgestellt. Über pneumatische<br />
Transporte werden die Rohstoffe einer<br />
kontinuierlichen und automatischen Dosierung<br />
zugeführt. Fünf verschiedene Rohstoffe<br />
können so der kontinuierlichen Mischung auf<br />
der darunterliegenden Ebene zugeführt werden.<br />
Die Mischung wird in der darunterliegenden<br />
Ebene in Container abgefüllt. Der An- und<br />
Abtransport erfolgt vollautomatisch über fahrerlose<br />
Transportsysteme. Sämtliche Transfers<br />
finden im geschlossenen System statt. Ziel<br />
des Gesamtprojektes ist es, unterschiedlichste<br />
Produkte mit Durchsätzen von 5 bis 400 kg/h<br />
verarbeiten zu können. Die Reinigung erfolgt<br />
weitestgehend automatisiert. Insgesamt investierte<br />
Pfizer rund 20 Mio. Euro.<br />
Wechsel bei Amgen<br />
Dr. Roman Stampfli leitet seit<br />
dem 01.09.2017 die deutschen<br />
Niederlassungen des internationalen<br />
Biotechnologieunternehmens.<br />
Damit löst<br />
er Dr. Roland Wandeler<br />
ab, der in die Zentrale<br />
des Konzerns in die USA<br />
wechselt. Dr. Stampfli<br />
arbeitet bereits seit 2004<br />
für Amgen. Er war unter anderem<br />
Medical Director und Re -<br />
gional Brand Lead, bevor er<br />
Geschäftsführer der Schweizer<br />
Niederlassung wurde. Zuletzt leitete<br />
er die Amgen-Ländergesellschaften<br />
Spanien und Portugal.<br />
Master in Pharmarecht<br />
Zum ersten Mal wurden in Marburg<br />
zur Jahresmitte der Mastergrad<br />
LL.M. an die Absolventen eines<br />
interdisziplinären Studiengangs<br />
Pharmarecht verliehen.<br />
Der Masterstudiengang, den das<br />
eigens zu diesem Zweck gegründete<br />
Unternehmen Elmar GmbH<br />
für die Philipps-Universität in<br />
Marburg entwickelt hat und seither<br />
betreut, richtet sich gleichermaßen<br />
an Juristen und Fachleute<br />
aus allen Bereichen der Pharmaund<br />
Medizinbranche, die sich<br />
durch diesen anerkannten, juristischen<br />
Universitätsabschluss<br />
weiter qualifizieren wollen.<br />
Tradition fortgeschrieben<br />
Die Hitec Zang GmbH wurde<br />
1979 von Herrn Prof. Dr. Werner<br />
Zang gegründet. Als logischer<br />
Schritt für Kontinuität, Fortschritt<br />
und für weitere innovative<br />
Produktentwicklungen<br />
ist es Zeit für einen Generationswechsel<br />
im Unternehmen,<br />
damit die Tradition<br />
des Familienunternehmens<br />
fortgeschrieben<br />
wird. Daher ist Herr Christoph<br />
Zang, der bereits seit 2014 Assistent<br />
der technischen und finanziellen<br />
Geschäftsführung war,<br />
zum Juli 2017 offiziell der Gesamtgeschäftsführung<br />
beigetreten.<br />
Frau Andrea Zang bleibt<br />
unverändert Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin.<br />
8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Expertentreffen zum 150. Jubiläum<br />
COG feiert Geburtstag<br />
Als Familienbetrieb in fünfter Generation hat COG in<br />
diesem Jahr allen Grund zum Feiern. Das Unternehmen<br />
beging im September in Pinneberg zusammen mit<br />
Mitarbeitern und vielen Kunden seinen 150. Geburtstag.<br />
Zum Jubiläum wurde nicht nur gefeiert, sondern ein<br />
umfangreiches Expertenwissen rund um die Dichtungstechnik<br />
präsentiert.<br />
COG wurde im Jahr 1867 als Lederfabrik mit<br />
angeschlossener Gerberei von Gebhardus<br />
Metzger in Pinneberg bei Hamburg gegründet<br />
und ist später mit der im gleichen Jahr gestarteten<br />
Produktion des Treibriemenspezialisten<br />
C. Otto Gehrckens verschmolzen. Seither hat<br />
das Unternehmen einen durchaus wechselhaften<br />
Weg durch drei Jahrhunderte beschritten.<br />
Ab 1955 erfolgte die Umstellung von der<br />
Leder- auf die Gummiverarbeitung und in der<br />
Folge wurden Keilriemen und Dichtungen aus<br />
Elastomeren hergestellt. 1998 erfolgte der<br />
Verkauf des Geschäftsbereichs Keilriemen und<br />
die Fokussierung auf das O-Ring-Dichtungsgeschäft.<br />
Weltweit größtes O-Ring-Lager<br />
Heute agiert das Unternehmen international<br />
und steht als Dichtungsspezialist sehr gut da.<br />
Die Hauptproduktgruppe von COG sind Präzisions-O-Ringe.<br />
„Hier bieten wir“, so Jan Metzger,<br />
kaufmännischer Geschäftsführer bei COG,<br />
„aus dem weltweit größten O-Ring-Lager über<br />
45 000 verschiedene Positionen abrufbereit<br />
an. Mit unserer eigenen Entwicklungsabteilung<br />
und Fertigung können wir neben O-Ringen<br />
auch andere Dichtungsgeometrien aus<br />
Elastomeren herstellen, z. B. Flachdichtungen,<br />
Nut- oder Profildichtringe, Milchrohrverschraubungsringe,<br />
Clampdichtungen oder<br />
Manschetten. Auch individuelle Formteile<br />
nach Wunsch mittels Zeichnung sind möglich.<br />
Stützringe mit unterschiedlichen Geometrien<br />
in verschiedenen PTFE-Materialien gehören<br />
ebenfalls zum Produktportfolio. COG bietet für<br />
nahezu alle Branchen hochwertige Dichtungswerkstoffe<br />
an. Schwerpunkte bilden die Chemie-,<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie.“<br />
Die Zukunft fest im Blick<br />
Mit den Cousins Jan und Ingo Metzger ist heute<br />
die fünfte Generation mit der Führung des<br />
Unternehmens betraut. Der solide Wachstumskurs<br />
mit aktuell über 250 Mitarbeitern ist<br />
auch äußerlich sichtbar. Derzeit ist am Standort<br />
in Pinneberg bereits der vierte Bauabschnitt<br />
in Planung. Produktion und Technik<br />
werden um weitere 2000 m 2 erweitert und<br />
mit dem Bau eines neuen Technikums, das Anfang<br />
2018 den Betrieb aufnehmen soll, wurde<br />
begonnen. „Unsere Kunden und deren Anforderungen<br />
werden immer anspruchsvoller“,<br />
betont Jan Metzger. „Hier müssen wir uns anpassen<br />
und neue Lösungen, beispielsweise für<br />
extreme Temperaturbereiche und ganz spezifische<br />
Anwendungen, bieten. Überall dort, wo<br />
hohe Anforderungen an die Dichtungen gestellt<br />
werden, die mit dem normalen Standard<br />
nicht mehr abgedeckt werden können, sehen<br />
wir hohe Wachstumspotenziale. Dazu sind<br />
vielfältige Branchenkenntnisse in den von uns<br />
belieferten Bereichen und vor allem ein entsprechender<br />
Innovationsgeist erforderlich.<br />
Auch unsere flexible Produktion, die es u. a. ermöglicht,<br />
geringere Stückzahlen oder Expressfertigung<br />
anzubieten, hebt uns vom Wettbewerb<br />
deutlich ab. Nicht zuletzt unser Service,<br />
zu dem wir auch unser Know-how hinsichtlich<br />
Fertigungstiefe mit eigener Werkstoffentwicklung,<br />
Mischerei und Werkzeugbau zählen,<br />
lässt uns eine Sonderstellung im Markt als<br />
mittelständisches und familiengeführtes Unternehmen<br />
einnehmen.“<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517cog<br />
Jan Metzger, kaufmännischer Geschäftsführer der<br />
COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG: „Hinter<br />
unserem Erfolg verbirgt sich viel Arbeit, Verantwortungsbewusstsein,<br />
Pionier- und Innovationsgeist“<br />
Ingo Metzger, technischer Geschäftsführer der<br />
COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG: „Wir<br />
werden uns in Zukunft immer mehr auf Spezialbereiche<br />
konzentrieren“<br />
Die Vorträge bei der Jubiläumsveranstaltung behandelten<br />
Schadensfälle von O-Ringen und deren<br />
Prävention ebenso wie O-Ring-Beschichtungen<br />
und das Thema Hygienic Design<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 9
PRODUKTION TITEL<br />
Zertifiziert von der internationalen Lebensmittelbranche, ist der Vegapuls 64 die passgenaue Lösung zur Füllstandmessung in pharmazeutischen Anlagen<br />
Hygienic Design trifft auf hochfrequentes Radar<br />
Mit 80 GHz zuverlässig<br />
Füllstände messen<br />
China ist auf dem Weg zur Industrie-Supermacht. Eine<br />
Schlüsselbranche ist dabei die pharmazeutische Industrie.<br />
Um allerdings international agieren zu können, müssen die<br />
Anlagen auch internationale Standards erfüllen. Behilflich<br />
dabei sind die hochfrequenten Vegapuls-64-Füllstandsensoren.<br />
Sie liefern die notwendigen Messergebnisse, wie ein<br />
aktuelles Beispiel zeigt.<br />
Autor<br />
Florian Burgert<br />
Branchenmanagement<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie,<br />
Vega Grieshaber<br />
Vor allem westliche Betrachter verbinden<br />
mit der traditionellen chinesischen Medizin<br />
den Zauber einer ganzheitlichen Technik, einer<br />
ehrwürdigen Disziplin, die auf scheinbar uralter<br />
Weisheit fußt. Doch effiziente Herstellungsverfahren,<br />
Nachverfolgbarkeit und Konformität<br />
verändern auch hier die Herstellungsverfahren.<br />
Erklärtes Ziel eines Pharmaunternehmens<br />
nahe Shanghai ist es, mittels seiner<br />
Extraktionsprozesse biologische Arzneimittel<br />
mit hochgenau dosiertem Wirkstoffgehalt<br />
herzustellen. Schon geringe Abweichungen im<br />
Verfahren führen zu großen Unterschieden in<br />
der Wirkstärke, daher ist die gesamte Herstellungskette<br />
durch eine laufende Qualitätssicherung<br />
überwacht. Die Änderungen der Füllstände<br />
im Tank des Vakuumverdampfers gehören<br />
in diesem Prozess zu den entscheidenden<br />
Indikatoren. Mit der erforderlichen Präzision<br />
ermitteln sie nicht zuletzt den Wirkstoffgehalt<br />
der Lösung.<br />
Starker Fokus, breite Anwendung<br />
Die Entwicklung der Branche, weg vom Standard<br />
und hin zu kundenspezifischen Verfahren,<br />
ist eine der Herausforderungen der Prozessindustrie.<br />
Im Labor, nahe Shanghai, sind<br />
10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Wichtig für die Anwendung<br />
im Vakuumverdampfer<br />
ist die Möglichkeit,<br />
Füllstande trotz komplexer<br />
Behältergeometrie<br />
bis auf den Boden zu<br />
messen – mit höchster<br />
Genauigkeit<br />
Während des Betriebs halten Schaber den Heizmantel des<br />
Behälters kontinuierlich von Anhaftungen frei. Der fokussierte<br />
Strahl des Vegapuls 64 misst problemlos daran vorbei.<br />
spezielle, für das Extraktionsverfahren hochviskoser<br />
Substanzen konzipierte Vakuumverdampfer<br />
mit besonderer Geometrie und Einbauten<br />
im Einsatz. Sie arbeiten mit Füllstandsensoren,<br />
die Vorgänge innerhalb des komplexen<br />
Kessels wirksam bis auf den Behälterboden<br />
messen und analysieren. Möglich machen<br />
dies hochfrequente Vegapuls-64-Radarfüllstandsensoren.<br />
Mit 80 GHz überwachen sie<br />
die kritischen Zustände zuverlässig und lassen<br />
aufgrund ihrer hohen Genauigkeit auch auf<br />
die exakt passende Dosierung des Konzentrats<br />
schließen. Gleichzeitig übermitteln sie das jeweilige<br />
Batch-Ende.<br />
Sensoren, die sich nicht stören lassen<br />
Die Anwendungsbereiche eines Radarsensors<br />
stehen grundsätzlich in Abhängigkeit von dessen<br />
Dynamikbereich, also dem Unterschied<br />
zwischen kleinstem und größtem Signal. „Je<br />
größer seine Dynamik, desto breiter das Einsatzspektrum<br />
bei gleichzeitig höherer Messsicherheit“<br />
könnte die Kurzformel lauten. Mit<br />
seinem 80-GHz-Messsignal verfügt der Vegapuls<br />
64 über einen hervorragenden Dynamikbereich<br />
im Bereich der Füllstandmessgeräte.<br />
Das bedeutet, dass alle Medien, selbst solche<br />
mit niedrigen Reflexionseigenschaften, deutlich<br />
besser gemessen werden können, als mit<br />
bisherigen Radarsensoren. Auch Schaum, turbulente<br />
Füllgutoberflächen, große Mengen an<br />
Kondensat oder Anhaftungen an der Antenne<br />
beeinträchtigen die zuverlässige Füllstandmessung<br />
nicht. Wichtig für die Anwendung im<br />
Vakuumverdampfer ist zudem die Möglichkeit,<br />
den Füllstand bis auf den Behälterboden<br />
zu messen – und zwar mit der hohen Genauigkeit<br />
von ±2 mm. Dies garantiert eine vollständige<br />
Entleerung des Behälters nach Beendigung<br />
jedes Batches.<br />
Für die Hersteller der weltweit gefragten Arzneimittel<br />
ist mit dem Vegapuls 64 eine neue<br />
Prozessära angebrochen. Die Hauptanforderung<br />
des Produktionsleiters war es, die Homogenität<br />
der Extrakte und auch die Prozesseffizienz<br />
zu steigern. Zudem sollten Messungenauigkeiten<br />
und größere Materialverluste<br />
durch Anbackungen im Behälter in Zukunft<br />
ausbleiben. Zum Herzstück des neuen, deutlich<br />
komplexeren Vakuumverdampfers wurde<br />
daher ein im Kessel liegendes, mit Schaberblättern<br />
ausgerüstetes Rührwerk. „Das Vorgängermodell<br />
des neuen Vakuumverdampfers“,<br />
erläutert Kunkun Liu, General Manager<br />
bei Tianjin-Vega, die vorherige, bis 2016 aktive<br />
Apparatur, „erforderte intensive manuelle Reinigungsvorgänge.<br />
Damit waren nicht nur zyklisch<br />
zwei Angestellte mehrere Stunden beschäftigt,<br />
auch war die Anlage während dieser<br />
Zeit nicht nutzbar.“ Die neue Generation der<br />
Verdampfer kann dank des eng an der Behälterwand<br />
rotierenden Rührwerks auf eine manuelle<br />
Reinigung vor CIP und SIP verzichten.<br />
Daneben konstatiert der Hersteller eine deutlich<br />
verbesserte Qualität aufgrund der Homogenität<br />
des Produkts.<br />
Die nun integrierten Einbauten hätten eine<br />
Ultraschall-Füllstandmesstechnik, wie sie im<br />
Vorgängerbehälter eingesetzt war, überfordert.<br />
Aufgrund des hervorragend fokussierten<br />
Messstrahls des Vegapuls 64 konnten die Störungen<br />
des metallischen Rotationseinbaus<br />
nun jedoch vollständig umgangen oder, wie<br />
im Fall der Queraufhängung im Nahbereich,<br />
intelligent ausgeblendet werden.<br />
Das Herzstück des Verdampfers<br />
Während des Betriebs halten die Schaber den<br />
Heizmantel des Behälters kontinuierlich von<br />
Anhaftungen und Verkrustungen frei. Das ist<br />
notwendig, denn der hier unter Vakuum be-<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 11
PRODUKTION TITEL<br />
Damit weder starke<br />
Kondensation noch<br />
Anhaftungen das<br />
präzise Messergebnis<br />
beeinflussen, hat Vega<br />
den Radarsensor speziell<br />
mit hygienischem<br />
Prozessanschluss<br />
und gekapseltem<br />
Antennensystem<br />
ausgestattet<br />
sonders schonend aufkonzentrierte Extrakt ist<br />
zähflüssig wie Honig. Nach dem Vorgang<br />
weist er einen deutlich höheren Wirkstoffgehalt<br />
auf, als die flüssigere Ausgangslösung.<br />
Gleichzeitig sorgt das durchgehende Mischen<br />
des Rührwerks für den guten Wärmeaustausch<br />
des Kesselinhalts.<br />
Bei geringer Rotationsgeschwindigkeit durchmischt<br />
das Rührwerk sanft die Wirkstofflösung.<br />
Die Flüssigkeit zieht mit geringem Widerstand<br />
langsam entlang der Behälterinnenwand<br />
und hinterlässt hier einen dünnen Flüssigkeitsfilm.<br />
Der Vorgang schafft zwei wesentliche<br />
Vorteile: Aufgrund der vergrößerten<br />
Oberfläche des Konzentrats steigt die Prozessgeschwindigkeit.<br />
Zudem verhindert das langsame,<br />
gleichmäßige Rühren sowohl eine Blasenbildung<br />
als auch ein Aufwallen der Lösung,<br />
die bei 80 °C unter Vakuum hauptsächlich im<br />
Flüssigkeitsfilm an der Innenwand verdampft.<br />
„75 % der gewonnenen Masse sollte nach dem<br />
Trennverfahren aus reinem Heilmittel bestehen“,<br />
erklärt Liu vor dem mannshohen Verdampfungsgerät<br />
aus glänzendem Edelstahl.<br />
Die zähe, jetzt hochkonzentrierte Masse<br />
kriecht hier gleichmäßig aus dem vorgesehenen<br />
Auslass des Behälterbodens, während der<br />
Schaber auch beim Entleeren dafür sorgt, dass<br />
an den Wänden kein Restmaterial haften<br />
bleibt. „So bleibt nicht nur der Behälter sauberer,<br />
auch die Prozessausbeute ist höher“, zeigt<br />
sich Liu zufrieden.<br />
Saubere Leistung<br />
Für das Batch-Verfahren hat Vega den Radarsensor<br />
mit hygienischem Prozessanschluss<br />
und gekapseltem Antennensystem ausgestattet.<br />
Der nach 3-A Sanitary-Standards zertifizierte<br />
Radarsensor misst die Füllstände in den<br />
Kesseln mit einer Genauigkeit von
Service für eine<br />
zuverlässige Produktion.<br />
Vor allem von<br />
Glückshormonen.<br />
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da: mit verlässlichem Service aus einer Hand, weltweit. Das beginnt bereits<br />
in der Projektphase mit Leistungen wie Prozessberatung, Anlagenplanung oder<br />
Laborservices. Und setzt sich im laufenden Betrieb fort: von Ersatzteilen und<br />
Field Service Angeboten über Lageroptimierung, Modernisierungen und vorausschauende<br />
Wartungsplanung bis hin zu Remote Services, Trainings und datenbasierten<br />
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optimieren die Rentabilität Ihrer Anlagen.Processing. Packaging. Excitement.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 13
PRODUKTION<br />
Für kritische Anwendungen geeignet<br />
Aufblasbare Dichtungen<br />
aus Silikon<br />
Aufblasbare Dichtungen haben viele Vorteile. Dank der geringeren<br />
Druckanforderungen lassen sich die Herstellungskosten senken,<br />
zudem gleichen die Dichtungen Materialverformungen im Lebenszyklus<br />
der Anlage aus. Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der<br />
Silikonmischungen senken zudem das Kontaminationsrisiko und<br />
machen die Dichtungen FDA- und USP-gerecht.<br />
Die Auswahl der passenden Dichtung ist in<br />
Pharmaanlagen ein essenzieller Bestandteil<br />
des Anlagendesigns. Wenn Teile sich gegeneinander<br />
bewegen und regelmäßig, schnell und<br />
einfach miteinander verbunden und voneinander<br />
getrennt werden müssen, bieten aufblasbare<br />
Dichtungen wie die Cefil‘Air von<br />
Technetics eine einfache, sichere und effektive<br />
Methode, um Funktion und Dichtheit zu ermöglichen.<br />
Außerdem haben aufblasbare<br />
Dichtungen eine höhere Toleranz als Profil-<br />
oder Flachdichtungen, da sie beim Aufblasen<br />
Lücken zwischen Bauteilen schließen und<br />
über den ganzen Flansch hinweg einen gleichmäßigen<br />
Versiegelungsdruck erzeugen, auch<br />
wenn der Abstand nicht gleichmäßig ist.<br />
Cefil‘Air-Dichtungen können in Anwesenheit<br />
von gasförmigen wie auch von flüssigen Medien<br />
eingesetzt werden. Die relative Gasdurchlässigkeit<br />
von Elastomeren, insbesondere Silikon,<br />
macht jedoch eine Druckregelung erforderlich.<br />
Um dieses Problem zu umgehen, können<br />
auch Flüssigkeiten wie Wasser oder Öl verwendet<br />
werden.<br />
Cefil‘Air-Dichtungen werden häufig für Isolatoren<br />
eingesetzt, bei denen die luftdichte Abdichtung<br />
zwingend erforderlich ist. Entweder<br />
muss der Anlagenbediener vor dem Inhalt des<br />
Isolators geschützt werden oder, häufiger, der<br />
Prozess innerhalb des Geräts vor externer Verunreinigung.<br />
Sie eignen sich genauso für Glove-Boxes,<br />
Eingangstüren, Transfer- und Filtersysteme,<br />
in denen mit toxischen oder sterilen<br />
Komponenten gearbeitet wird oder für Sterilisatoren,<br />
die auf Wärme-, Chemikalien-, Strahlungs-<br />
oder Filterbasis arbeiten. Weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
bieten Trockner und Gefriertrockner<br />
zur Lyophilisierung von Impfstoffen<br />
und anderen injizierbaren Stoffen und Sterilisatoren<br />
für Maschinenbauteile und Glas.<br />
Die Werkstoffe<br />
Die Dichtungen werden aus Elastomeren hergestellt,<br />
die den unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen<br />
und extremen Temperaturen<br />
von -60 bis +220 °C (kurzzeitig auch höheren<br />
Temperaturen) standhalten können. Darüber<br />
hinaus müssen sie höchst flexibel sein und<br />
dürfen beim Ausdehnen und Zurückziehen ihre<br />
strukturelle Integrität nicht verlieren. Um<br />
den verschiedenen Anforderungen mit hohem<br />
und niedrigem Druck sowie Verformungen der<br />
Dichtung gerecht zu werden, werden sie in<br />
den unterschiedlichsten Materialien gefertigt.<br />
Ihr Hohlkörper bleibt beim Ausdehnen intakt<br />
und passt sich den Abmessungen der Gegen-<br />
Beispiele für kritische Anwendungen mit aufblasbaren Silikondichtungen, links: tragbares Glove-Box-<br />
Prüfgerät, rechts: metallfreier Isolator<br />
Bild: MK Versuchsanlagen bereitgestellt<br />
14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Cefil‘air-Profile – die Silikondichtungen sind bei<br />
Temperaturen von -60 bis +200 °C und Drücken<br />
von Vakuum bis zu 12 bar einsetzbar<br />
Cefil‘Air-Dichtungen aus der Silikonmischung Bio-Guardian<br />
fläche an. Am häufigsten finden hierbei Materialien<br />
wie Silikon und Ethylenpropylendien<br />
(EPDM) Anwendung.<br />
In der Pharmabranche wird zwar standardmäßig<br />
Silikon eingesetzt, in komplexen Produkten<br />
kommen jedoch auch spezielle Materialien<br />
zum Einsatz, die für eine hohe Lebensdauer<br />
ausgelegt sind und ein möglichst geringes<br />
Betriebsrisiko gewährleisten sollen. Bio-Guardian<br />
ist ein solches Dichtungsmateral. Es handelt<br />
sich um ein Silikon mit einer Imprägnierung<br />
aus Silberionen zur Hemmung von Bakterienwachstum.<br />
Ein Nachteil von Silikon ist die hohe Gasdurchlässigkeit.<br />
Heute gibt es Methoden, die Gasdurchlässigkeit<br />
von Silikon zu vermindern,<br />
gleichzeitig die Aufnahme von Fremdstoffen<br />
und das Risiko für Kreuzkontaminationen zu<br />
reduzieren und somit generell die Lebensdauer<br />
der Dichtung zu erhöhen. Einigen Studien<br />
zufolge kann die Leistung von Silikondichtungen<br />
so an die Leistung von EPDM-Dichtungen<br />
herankommen (d. h. eine um das 60-fache geringere<br />
Durchlässigkeit für Sauerstoff). Durch<br />
diese Behandlung der Dichtung wird außerdem<br />
ein besserer Reibungskoeffizient erreicht,<br />
was wiederum die Gefahr für das Anhaften<br />
der Dichtungsoberfläche an der Gegenfläche<br />
reduziert.<br />
Einige Dichtungsvarianten entsprechen den<br />
Anforderungen der Federal Drug Administration<br />
(FDA) und der Klasse VI der United States<br />
Pharmacopeia (USP). Die FDA-kompatiblen<br />
Dichtungen werden hauptsächlich aus Silikon<br />
und EPDM gefertigt. Einige Lieferanten bieten<br />
jedoch auch weitere Varianten beispielsweise<br />
für extreme Temperaturen an. Platinvernetztes<br />
Silikon ist das einzige Dichtungsmaterial,<br />
das den Anforderungen der Klasse VI der USP<br />
gerecht wird.<br />
Von der Kostenseite her betrachtet<br />
Technetics berücksichtigt die anspruchsvollen<br />
Betriebsbedingungen bereits in der Anfangsphase<br />
der Entwicklung und bildet sie nach. Die<br />
Ingenieure wollen so sicherstellen, dass die<br />
Dichtungen später den Anforderungen der<br />
Branche und den Leistungserwartungen entsprechen.<br />
Ein Mittel hierzu ist die Finite-Elemente-Analyse<br />
(FEA), mit deren Hilfe beispielsweise<br />
Leistung und Fähigkeiten der geplanten<br />
aufblasbaren Dichtung bewertet werden<br />
können. Die FEA kombiniert dazu verschiedene<br />
Tests, Charakterisierungen und Simulationen.<br />
Darüber hinaus stellt das Value Engineering sicher,<br />
dass für die jeweilige Anwendung die<br />
korrekte Dichtung ausgewählt wird. Bei der<br />
Entscheidung für aufblasbare Dichtungen ist<br />
beispielsweise gegenüber Kompressions- oder<br />
anderen Flachdichtungen zu berücksichtigen,<br />
dass Kompressionsdichtungen nur dann effektiv<br />
eingesetzt werden können, wenn Dichtung<br />
und Flansch präzise aufeinandertreffen. Selbst<br />
extrem robust und präzise konzipierte Maschinen<br />
mit gut durchdachten Flanschen werden<br />
im Laufe der Jahre durch geringe Verformungen<br />
der Scharniere oder anderen Komponenten<br />
an geometrischer Integrität verlieren.<br />
Flachdichtungen werden im Laufe der Lebenszeit<br />
einer Anlage problematisch und können<br />
zu inakzeptabler Leckage führen.<br />
Mit aufblasbaren Dichtungen lassen sich Anlagen<br />
leichter und kostengünstiger herstellen.<br />
Ein Grund dafür ist, dass durch die für die Verpressung<br />
von Profil- und Flachdichtungen erforderliche<br />
Kraft eine höhere Wandstärke beispielsweise<br />
der Türen oder anderer Komponenten<br />
erforderlich ist und zudem gefräst<br />
statt geschweißt werden muss. Die Bauteile<br />
werden in der Regel aus Edelstahl gefertigt.<br />
Bei aufblasbaren Dichtungen kann die Maschine<br />
ohne Kontakt mit der Dichtung verschlossen<br />
werden. Man kann schweißen statt<br />
zu fräsen und spart darüber hinaus Kosten<br />
aufgrund von niedrigeren Materialkosten.<br />
In einem Fall ließen sich die Herstellungskosten<br />
durch den Einsatz von aufblasbaren Dichtungen<br />
gegenüber O-Ringen um 25 % senken.<br />
Die Daten weisen außerdem darauf hin, dass<br />
die aufblasbaren Dichtungen sogar im Verlauf<br />
des Lebenszyklus der Anlage geringere Kosten<br />
und Instandhaltung verursachen werden, da<br />
ihre Leistung in der Regel nicht durch Metallverformungen<br />
nachlässt.<br />
Zu guter Letzt spielt bei den Kostenersparnissen<br />
natürlich auch die Integrität und Nachverfolgbarkeit<br />
der Lieferkette bei der Herstellung<br />
und der Auswahl der Komponenten für die<br />
Dichtung eine Rolle. Idealerweise sollte jede<br />
Dichtung mit einer Lasermarkierung gekennzeichnet<br />
sein, über die der Hersteller Informationen<br />
wie die Materialcharge, Extrusion, Mischung,<br />
Installation und Seriennummer des<br />
verwendeten Materials des Ventils nachvollziehen<br />
kann.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517technetics<br />
Autoren<br />
Bruno Quilling<br />
Market Manager,<br />
Technetics<br />
Bruno Rouchouze<br />
Senior Product Manager,<br />
Technetics<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 15
PRODUKTION<br />
Mühle für temperaturempfindliche Pharmazeutika<br />
Immer kühlen Kopf<br />
bewahren<br />
Unkontrollierte Wärmeentwicklung kann beim Mahlen<br />
von temperaturempfindlichen Produkten zu unerwünschten<br />
Produkteigenschaften führen. Die Temperatur des<br />
Mahlguts muss daher kontrolliert und konstant gehalten<br />
werden. Üblicherweise greift man hierzu auf Verfahren<br />
mit flüssigem Stickstoff oder Trockeneis zurück. Frewitt<br />
hat seine Hammermühle Hammerwitt jetzt mit einer<br />
Wasserkühlung ausgerüstet.<br />
Die wassergekühlte Hammerwitt-6 wurde in Zusammenarbeit mit Anwendern als mobile,<br />
gut integrierbare Einheit entwickelt<br />
Ausgangspunkt für die Entwicklung der<br />
Wasserkühlung war die Anfrage zweier Kunden,<br />
die eine Zerkleinerungslösung mit einem<br />
wassergekühlten System anstrebten. Dazu<br />
wurden zunächst werkseitig Produkt- und<br />
Machbarkeitsversuche durchgeführt. Die Produktvoraussetzungen<br />
waren dabei völlig unterschiedlich:<br />
Bei dem einen Kunden ging es<br />
um ein unempfindliches, gut fließendes Produkt,<br />
beim anderen Kunden war es ein klebriges,<br />
leicht fetthaltiges Naturprodukt, das bei<br />
niedrigen Temperaturen zerkleinert werden<br />
sollte. Beide Produkte sollten auf Korngrößen<br />
zwischen 50 (PSD D50) und 100 μm (PSD D90)<br />
vermahlen werden. Aufgrund der ersten Ergebnisse<br />
von Produkt- und Machbarkeitsuntersuchungen<br />
wurden verschiedene Konzepte<br />
erarbeitet, den Anwendern unterbreitet und<br />
gemeinsam validiert. Beide Anwender entschieden<br />
sich für den Einsatz der Hammerwitt-6<br />
in einem geschlossenen System mit<br />
Wasserkühlung, obwohl die Einsatzbedingungen<br />
sich stark unterschieden: Bei einem Kunden<br />
sollte die Integration des Systems in eine<br />
bestehende Produktionslinie mit vorhandenen<br />
Hubsäulen, Produktaufnahmen, Produktzufuhr<br />
etc. erfolgen, der andere Kunde<br />
wünschte die Verwendung des Systems in verschiedenen<br />
Produktionsräumen mit Produkten<br />
unterschiedlichster Eigenschaften. Für Frewitt<br />
hießen die Anforderungen an das neue<br />
System daher: mobil und anpassungsfähig. Es<br />
sollte einfach von einem Produktionsraum in<br />
einen anderen verlegt werden, zudem müsste<br />
es an die bestehenden Elemente ohne großen<br />
Aufwand angepasst werden können.<br />
So funktioniert‘s<br />
Das Produkt wird über einen Einlauftrichter<br />
der Hammermühle zugeführt. Es wird bei einer<br />
Temperatur von ca. 15 °C in der wassergekühlten<br />
Mahlkammer auf die vorgegebene<br />
Korngröße von 50 bis 100 μm zerkleinert und<br />
gelangt vom Auslauf dann in ein Abfüllsystem,<br />
wo es schließlich im Inliner abgefüllt und gewogen<br />
wird. In beiden Anwendungsfällen<br />
wurde die angestrebte Produkttemperatur sicher<br />
unterschritten.<br />
Da sich das Produkt von der Beschickung bis<br />
zur Abfüllung in einem geschlossenen System<br />
befindet und die Temperatur an allen neuralgischen<br />
Punkten kontrolliert und geregelt wird,<br />
sind beim Anwender sämtliche Zwischenlagerungen<br />
und Kühlräume, die früher zum Prozess<br />
gehörten, dank der Hammerwitt mit<br />
Wasserkühlung hinfällig geworden. Zudem<br />
haben die WIP-Reinigung und die automatische<br />
Entstaubung und Abreinigung der Filter<br />
bei den Kunden zu weiterer Zeitersparnis geführt.<br />
Räume, die früher zum Lagern von Produkten<br />
verwendet wurden, können heute produktiver<br />
eingesetzt werden.<br />
Fazit<br />
Die Hammerwitt hat dank der Wasserkühlung<br />
neue Bereiche erobert: Es können auf ihr nicht<br />
nur harte, kristalline und faserige Produkte<br />
feinvermahlen und pulverisiert werden, neu<br />
gehören auch temperaturempfindliche Produkte<br />
dazu.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517frewitt<br />
Autor<br />
Notker Kling<br />
Vertriebsleiter Deutschland,<br />
Frewitt<br />
16 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
WIR VERPACKEN IHRE<br />
HOCH SENSIBLEN UM-<br />
UND ABFÜLLPROZESSE<br />
Das FLECOTEC Containment-System bietet volle Flexibilität vom<br />
Labormaßstab bis hin zur Produktion. So lassen sich die Emissionslevel<br />
reduzieren, Produktverlust minimieren und die Produktionskosten<br />
senken. Der pharmazeutische Herstellprozess, vom Beproben<br />
des eingehenden Rohstoffs bis zur Handhabung der fertigen Tablette<br />
wird um eine lückenlose Containmentlösung ergänzt, ohne dabei<br />
in validierte Prozesse eingreifen zu müssen! Umwelt, Betreiber und<br />
Produkt werden vor Kontamination geschützt, indem der komplette<br />
Prozess „eingehaust“ wird. Mehr erfahren auf www.rommelag.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 17
PRODUKTION<br />
Von der Aufgabenstellung zur digitalisierten Anwendung<br />
Industrie 4.0 aus der Sicht<br />
eines Fluidexperten<br />
Industrie 4.0 heißt für Bürkert Fluid Control Systems nicht nur, einzelne<br />
Industrie-4.0-taugliche Komponenten im Programm zu haben. Auf den<br />
Fachpressetagen, zu denen das Unternehmen im September an den<br />
Firmensitz in Ingelfingen eingeladen hatte, zog der CEO Heribert Rohrbeck<br />
einen weit größeren Rahmen und führte aus, wie der Mittelständler die<br />
vierte industrielle Revolution meistern will.<br />
Bürkert, spezialisiert auf Mess-, Steuer- und<br />
Regelungsysteme für Flüssigkeiten und Gase,<br />
hat natürlich bereits Industrie-4.0-taugliche<br />
Lösungen im Programm. Beispiele sind die<br />
Kommunikationsplattform EDIP (Efficient De -<br />
vice Integration Platform), die eine intelligente<br />
Vernetzung bis in die Sensor- und Aktorebene<br />
erlaubt, die integrierten Ventilinseln, die sich<br />
zu intelligenten, elektropneumatischen und<br />
auch noch Ex-sicheren Automatisierungssystemen<br />
gemausert haben und die Nutzung technologischer<br />
Plattformen für die Entwicklung<br />
individueller Dosierlösungen. Gerade das Plattformkonzept<br />
hat sowohl für Entwickler wie<br />
auch für Anwender beträchtliche Vorteile (s. u.).<br />
Diese Innovationen, die weiter unten detailliert<br />
vorgestellt werden, hält Rohrbeck natürlich für<br />
sehr wichtig, langfristig nützen sie jedoch nur,<br />
wenn das Fundament stimmt, ist er überzeugt.<br />
Er will nicht nur singulär in einem Teilbereich<br />
aktiv sein, sondern strebt einen ganzheitlichen<br />
Ansatz an, um „für seine Kunden – oder noch<br />
besser für die Kunden des Kunden“ den größtmöglichen<br />
messbaren Mehrwert zu erzielen.<br />
Die Basis dafür bilden eine ganze Reihe unterschiedlicher,<br />
miteinander vernetzter Kompetenzen.<br />
Ein grundlegendes Element für die Umsetzung<br />
der Digitalisierung ist das Product Lifecycle<br />
Management. Wichtig dafür ist das Produktdatenmanagement<br />
(PDM), das Daten aus<br />
der Produktentwicklung speichert und sie den<br />
nachgelagerten Phasen des Produktlebenszyklus‘<br />
zur Verfügung stellt. Gleichzeitig ist eine<br />
intelligente Anbindung an das Stammdatenmanagement<br />
(MDM) und das ERP-System notwendig.<br />
Die Strategie steht bei Bürkert fest, sie<br />
umzusetzen und tatsächlich Smart-Products<br />
zu entwickeln, bedeutet für das Unternehmen<br />
jetzt konkret, sich über Plattformen Gedanken<br />
zu machen, um den multiplen Einsatz von Baugruppen<br />
oder Komponenten zu ermöglichen.<br />
Analog zum Legobaukasten können die Entwickler<br />
dann Sensoren, Regler und Aktoren immer<br />
wieder zu anderen Lösungen zusammensetzen.<br />
Grundlage ist die genaue Dokumentation,<br />
was, wann und wo genutzt wurde. Bei ähnlichen<br />
Aufträgen profitiert man später davon.<br />
Was die Produktion angeht, will Rohrbeck auch<br />
Losgröße 1 wirtschaftlich herstellen. Dafür bedarf<br />
es einer strukturierten Ablaufkette, präziser<br />
Beschreibungen und natürlich auch wieder<br />
Die Kommunikationsplattform<br />
EDIP erlaubt eine intelligente<br />
Vernetzung bis in die Sensorund<br />
Aktorebene<br />
18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Verfahrenstechnische Anlagen in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie profitieren davon,<br />
wenn elektrische und pneumatische Funktionen in einer Ventilinsel zusammengefasst werden<br />
Heribert Rohrbeck,<br />
CEO bei Bürkert Fluid Control Systems<br />
solider Datenstrukturen, von der Bauteilebereitstellung<br />
in der Montagegruppe bis hin zum<br />
Distributionszentrum.<br />
Bestellung und Auftragsabwicklung<br />
Vom Markt her denken, bedeutet für den Bürkert-CEO<br />
aber auch, bereits bei der Produktentstehung<br />
die unterschiedlichen Kundenanforderungen<br />
zu berücksichtigen und die Produkte<br />
entsprechend einzusortieren. Die Auftragsabwicklung<br />
bietet drei Möglichkeiten:<br />
• Select-to-Order (STO) – der Kunde wählt<br />
hier aus dem Standardprogramm aus<br />
• Configure-to-Order (CTO) – Lösungen, z. B.<br />
Ventilinseln, werden anwendungsspezifisch<br />
konfiguriert<br />
• Engineer-to-Order (ETO) – eine völlig neue<br />
Lösung wird entwickelt<br />
Viele Abläufe hat der Fluidikexperte bereits im<br />
Griff. Erste Beispiele, die auf diesem Konzept<br />
fußen, stellen die folgenden Abschnitte vor.<br />
Kommunikationsplattform EDIP<br />
Ventile, Sensoren und Aktoren in prozesstechnischen<br />
Anlagen sind keine Einzelkämpfer.<br />
Erst wenn verschiedene Ventilfunktionen und<br />
Sensoren miteinander verknüpft werden, bekommt<br />
die Anlage eine Funktion. Klassisch<br />
übernimmt dies eine SPS. Während bei einer<br />
Kombination mehrerer Ventilfunktionen die<br />
Signalanzahl noch überschaubar ist, steigt die<br />
Informationsanzahl mit der Anbindung der<br />
Sensoren deutlich an. Dann ist es aber nicht<br />
mehr einfach, alle Möglichkeiten, die sich daraus<br />
ergeben, auch auszunutzen. Denn bei<br />
jeder noch so kleinen Änderung muss ins<br />
Programm der SPS eingegriffen werden.<br />
Darauf hat Bürkert mit der Entwicklung der<br />
Geräteplattform EDIP reagiert und eine praxisgerechte<br />
Lösung geschaffen, die anwendungsspezifische<br />
Lösungen auf Basis der eigenen<br />
standardisierten Plattform ermöglicht. Das<br />
autarke Sub-System wird in das vorhandene<br />
Netzwerk bzw. an den jeweiligen übergeordneten<br />
Feldbus an genau einer Stelle eingebunden.<br />
Das vereinfacht die Projektierung und minimiert<br />
Schnittstellen. Die EDIP-fähigen Geräte<br />
kommunizieren über ein Interface auf Basis<br />
des Industriestandards Canopen, der mit zusätzlichen<br />
Features erweitert wurde. So ist<br />
beispielsweise kein Master notwendig und die<br />
Teilnehmer werden automatisch adressiert.<br />
Ein wichtiger Baustein von EDIP ist PC-Software<br />
Communicator, die allen Kunden kostenfrei<br />
zur Verfügung steht. Das Programm dient<br />
der Konfiguration bzw. Parametrierung aller<br />
intelligenten Bürkert-Produkte. Vor allem die<br />
grafische Programmieroberfläche bietet einen<br />
hohen Praxisnutzen, da sich mit ihrer Hilfe beliebige<br />
Funktionen realisieren und applika -<br />
tionsspezifische Prozessabläufe regeln lassen,<br />
zum Beispiel Mischungsregelungen von Gasen,<br />
Zustandserfassungen oder eine Fehlerüberwachung.<br />
Für die individuelle Anpassung<br />
und Optimierung von Teilprozessen ist ein Eingriff<br />
ins Leitsystem somit nicht mehr zwingend<br />
notwendig, was die Anlageneffizienz<br />
steigert und Zeit und Kosten spart. Dabei soll<br />
der Ansatz mit dezentraler Intelligenz nicht<br />
das klassische Prozessleitsystem ersetzen,<br />
sondern ist als Teil eines Gesamtsystems sinnvoll.<br />
Neben dem Einsatz in Subsystemen besteht<br />
aber auch die Möglichkeit, autarke,<br />
dezentrale Systeme zu erstellen, um schnell,<br />
einfach und kostengünstig individuelle Lösungen<br />
umzusetzen.<br />
Automatisierung mit Ventilinseln<br />
Verfahrenstechnische Anlagen profitieren davon,<br />
wenn elektrische und pneumatische<br />
Funktionen in einer Ventilinsel zusammengefasst<br />
sind. So lassen sie sich über nur eine Busleitung<br />
ansteuern und das Programmieren<br />
wird einfacher. Die integrierten Ventilinseln<br />
von Bürkert haben sich zu intelligenten, elektropneumatischen,<br />
obendrein auch noch Exsicheren<br />
Automatisierungssystemen gemausert,<br />
die sich nahtlos in die Prozesssteuerungswelt<br />
einfügen. Zudem bilden sie als flexible<br />
Die Landkarte der Digitalisierung bei Bürkert: Nicht nur die eigene Digitalisierung spielt eine wichtige<br />
Rolle, sondern auch der Markt und der Kunde. Wichtig ist dabei das Schlagwort Service 4.0.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 19
PRODUKTION<br />
Durch konsequente Nutzung und Anpassung von Plattformen sind technisch anspruchsvolle<br />
Systemlösungen in kurzer Zeit umsetzbar<br />
Plattform die Basis, um innerhalb kurzer Zeit<br />
applikationsspezifische Systemlösungen zu<br />
realisieren – schließlich gleicht kaum eine prozesstechnische<br />
Anwendung der anderen. Ein<br />
typischer Einsatzbereich für solche Ventilinseln<br />
ist das Füllen von Glasampullen in der<br />
Kosmetik- oder Pharmaindustrie. Im Kontext<br />
mit Industrie 4.0 steigen hier die Anforderungen.<br />
Dabei sollten sich beispielsweise Sicherheits-<br />
und Diagnosefunktionen integrieren<br />
bzw. auch nachrüsten lassen. Die Vernetzung<br />
über industrielle Standards muss möglich<br />
sein, vorbeugende Wartungsmaßnahmen<br />
sind erwünscht und schließlich ist auch die<br />
Mensch-Maschine-Schnittstelle zu berücksichtigen.<br />
Manches davon ist bereits mit einfachen Mitteln<br />
realisierbar. Für sicherheitsgerichtete<br />
Abschaltungen lassen sich beispielsweise<br />
Ventilfunktionen direkt auf der bestehenden<br />
Ventilinsel und unabhängig von der regulären<br />
Schalt signalsteuerung stilllegen, wenn hier<br />
Ventile für sicherheitsgerichtete Abschaltungen<br />
nachgerüstet werden. Auch das ist bereits<br />
ein Schritt in Richtung Industrie 4.0.<br />
Deutliche Maßstäbe auf diesem Weg setzt die<br />
Ventilinsel Airline SP Typ 8647, die vollständig<br />
in das dezentrale Remote I/O-System ET200SP<br />
von Siemens integriert ist. Bei ihr kann der Anwender<br />
ohne zusätzliche Peripheriegeräte direkt<br />
auf einem vor Ort eingebauten LC-Display<br />
den Status der Ventilinsel, Fehler oder Diagnosedaten<br />
ablesen. Dies erfolgt sowohl in Klartext<br />
als auch symbolisch. Alle auf der Ventil -<br />
insel generierten Informationen können auch<br />
in der Steuerung verarbeitet werden. Die integrierten<br />
Schaltspielzähler generieren Daten,<br />
die eine vorbeugende Wartung ermöglichen<br />
und ebenfalls als Klartext auf der Ventilinsel<br />
direkt im Schaltschrank angezeigt werden. Für<br />
den Einbau in den Schaltschrankboden gibt es<br />
die Bodeneinbauplatte Airline Quick aus Edelstahl<br />
oder Aluminium. Damit lässt sich auch<br />
die neue Ventilinsel platzsparend in einem<br />
Schaltschrank montieren. Anwender im Pharma-<br />
und Nahrungsmittelsektor können dadurch<br />
kleine, dezentrale Einheiten mit einer<br />
hohen Signaldichte direkt vor Ort installieren.<br />
Die Ventilinseln kommunizieren über gängige<br />
Industrial-Ethernet-Protokolle oder Profibus<br />
DP. In geschlossenen Ringtopologien und Profinet-IO-Kommunikation<br />
sorgt das Media<br />
Redundancy Protocol (MRP) für ein hochverfügbares<br />
Netzwerk, das sogar den Ausfall eines<br />
Switches oder einer Leitung kompensieren<br />
kann. Dies erhöht die Anlagenverfügbarkeit<br />
und macht den Prozess sicherer. Die Kommunikation<br />
innerhalb der Ventilinseln und mit<br />
weiteren intelligenten Bürkert-Geräten läuft<br />
über die Kommunikationsplattform EDIP.<br />
ETO-Lösungen praktikabel gemacht<br />
Wenn keine standardisierte oder konfigurierbare<br />
Lösung möglich ist, bieten die Bürkert-<br />
Systemhäuser die kundenspezifische Entwicklung<br />
von Systemen. Das Angebot reicht von<br />
der technischen Konzeption und Projektierung,<br />
der Entwicklung und Dokumentation bis<br />
hin zur Montage, Prüfung und Qualifizierung<br />
der Systeme. Dazu zählen auch die Inbetriebnahme<br />
von Komplettlösungen, weltweite Zulassungen<br />
für verschiedenste Prozessumgebungen,<br />
einschließlich explosionsgefährdeter<br />
Bereiche. Dieses Alles-aus-einer-Hand-Prinzip<br />
sorgt für Qualität und spart Zeit.<br />
Da die Entwicklung von individuellen Lösungen<br />
mit viel Zeit und Kosten verbunden sein<br />
kann, ist der oben erwähnte Plattformgedanke<br />
für Bürkert so wichtig. Die Plattformen dienen<br />
unter anderem dazu, komplexe Systemlösungen<br />
auf einer flexiblen Basis aufzusetzen. Die<br />
Entwicklungszeit, die Time-to-market und<br />
auch die Kosten reduzieren sich dadurch, dass<br />
keine grundlegenden Entwicklungen mehr<br />
durchgeführt werden müssen. Durch die Bündelung<br />
von individuellen Lösungen in Plattformen<br />
kann bei der Umsetzung ebenso auf<br />
Gleichteile und Fertigungsprozesse zurückgegriffen<br />
werden. Die Umsetzung von maßgeschneiderten<br />
Lösungen wird auf diese Weise<br />
kosteneffizienter und schneller. Im Hinblick<br />
auf die Digitalisierung der Systeme kommt<br />
wiederum die EDIP-Plattform zum Einsatz. Sie<br />
bietet neben der standardisierten Kommunikation<br />
der Geräte auch Soft- und Hardware-<br />
Bausteine, die sich direkt verwenden oder<br />
auch anpassen lassen. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Massendurchflussregler-Plattform. So können<br />
auf Basis von EDIP mehrere Massendurchflussregler<br />
miteinander vernetzt, mit einer<br />
Druckregelung kombiniert und eine Ablaufsteuerung,<br />
z. B. für eine Brennersteuerung mit<br />
dem Communicator programmiert werden.<br />
Auch bei Dosiersystemen für Flüssigkeiten, die<br />
die Zeit-Druck-Technologie verwenden, wurde<br />
der Plattformgedanke umgesetzt. Mit geringem<br />
Aufwand können anwendungsspezifische<br />
Lösungen aus der Plattform abgeleitet<br />
werden. Dabei wird nicht das Dosiersystem<br />
selbst realisiert, sondern auch die Bereitstellung,<br />
Kontrolle und Zuführung der Medien in<br />
der richtigen Qualität, basierend auf einer<br />
Plattform im individuell angepassten Fluidmanagementsystem,<br />
umgesetzt. Ein wichtiger<br />
Bestandteil des Angebots ist die Automatisierung<br />
des Fluidmanagements, z. B. durch die<br />
Airline-Ventilinseln sowie das Dosiersystem<br />
und damit die Automatisierung des gesamten<br />
Dosierprozesses.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517buerkert<br />
Autorin<br />
Angelika Stoll<br />
Redakteurin<br />
20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Ein Sensor für zwei Messgrößen<br />
Die Strömungs- und Temperatursensoren<br />
Flexflow von Baumer<br />
basieren auf dem kalorimetrischen<br />
Prinzip. Sie haben IO-Link<br />
und je nach Einstellung und<br />
Anschluss zwei Schaltausgänge<br />
oder einen Schalt- und einen<br />
Analogausgang (4...20 mA/ -<br />
0...10 V). Die derzeit erhältlichen<br />
Varianten eignen sich für hygienische<br />
und industrielle Anwen -<br />
dungen. Die Sensoren befinden<br />
sich in einem robusten Edelstahlgehäuse<br />
mit integrierter Elektronik<br />
und Auswerteeinheit. Sie sind<br />
bis zu 150 °C temperaturbeständig.<br />
Die Kombination von Temperatur-<br />
und Fließgeschwindigkeitsmessung<br />
in einem Sensor reduziert<br />
die Anzahl der Messstellen<br />
im System und verringert den<br />
Aufwand für Installation, Service<br />
und Lagerhaltung. Das symme -<br />
trische Design erlaubt eine Installation<br />
unabhängig von Einbau -<br />
lage und Ausrichtung.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517baumer<br />
Kalibriergenerator mit großem Volumen<br />
Der Referenzgenerator Hygrogen2-XL generiert stabile Temperatur-<br />
und Feuchtebedingungen zum Kalibrieren von<br />
Feuchte- und Temperaturgeräten. Im Vergleich zu seinem<br />
kleinen Bruder Hygrogen2-S weist er allerdings ein 10-mal<br />
größeres Kammervolumen auf. Der Hygrogen2-XL kalibriert<br />
Messgeräte über ihren gesamten Arbeitsbereich und erfüllt<br />
strengste Qualitäts- und Konformitätsvorschriften. Die robuste<br />
Lösung überzeugt neben dem<br />
großem Kammervolumen von 20 l<br />
durch eine extreme Stabilität, minimales<br />
Temperaturgefälle und eine<br />
schnelle Sollwertänderung. Er generiert<br />
Temperaturen von 0 bis 60 °C<br />
und relative Feuchte von 5 bis 95 %.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517rotronic<br />
Magnetrührwerk für große Behälter<br />
Gemeinsam mit Boehringer<br />
Ingelheim und der TU Hamburg-<br />
Harburg konnte die Zeta-Gruppe<br />
die sterile Prozessführung mit<br />
Magnetrührwerken in Bioreaktoren<br />
bis zum10-fachen steigern.<br />
Wurden Magnetrührwerke bisher<br />
für Ansatzsysteme bis 30 m³ Arbeitsvolumen<br />
und für kleinere<br />
Bioreaktoren mit bis zu 3000 l<br />
eingesetzt, ermöglicht der neue<br />
Rührwerkstyp den Einsatz in XXL-<br />
Fermentern mit bis zu 30 000 l. Im<br />
Vergleich zu gleitringgedichteten<br />
Rührwerken haben Magnetrührwerke<br />
den Vorteil, dass keine Verbindung<br />
zwischen dem sterilen<br />
Behälterinnenraum und der unsterilen<br />
äußeren Umgebung besteht<br />
und dadurch das mikrobiologische<br />
Kontaminationsrisiko<br />
ausgeschlossen wird.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517zeta<br />
Mehr Sicherheit in Kühlkreisläufen<br />
Das rein physikalische MHP-System<br />
– MHP steht für „Mannesmann<br />
Hydro-Physikalisches System“<br />
– erfüllt die spezifischen<br />
Anforderungen der Wasseraufbereitung<br />
in offenen Kühlkreisläufen<br />
am besten. Kernkomponente<br />
einer MHP-Anlage ist ein Reak -<br />
tionsbehälter, dessen innerer Aufbau<br />
dem eines Zyklons ähnlich<br />
ist. Eine Druckpumpe fördert das<br />
aufzubereitende Wasser in diese<br />
Reaktionskammer, die extrem hohe<br />
Zentrifugal- und Zentripetalkräfte<br />
erzeugt. Zudem bilden sich<br />
hohe Scher- und Reibungskräfte<br />
sowie Unterdruck und Kavitation<br />
aus. Durch die Kombination dieser<br />
sehr hohen physikalischen<br />
Kräfte werden Bakterien und andere<br />
Verunreinigungen mit komplexer<br />
Molekülstruktur förmlich<br />
aufgerissen und zerstört. Übrig<br />
bleiben Bakterienfragmente, die<br />
durch Kaltoxidation eliminiert<br />
werden. Diese Kaltoxidation findet<br />
als Parallelprozess statt. Die<br />
derart unschädlich gemachten<br />
Verunreinigungen können über<br />
vorhandene oder mit dem MHP-<br />
System gelieferte Filteranlagen<br />
aus dem Kreislauf abgeschieden<br />
werden. Als Basisprogramm<br />
stehen neun Anlagengrößen für<br />
Leistungen von 1 bis 51 m 3 /h zur<br />
Verfügung. Im ersten Schritt hat<br />
L&R eine mobile Leihanlage gebaut,<br />
die bei Kundentests vor Ort<br />
das Kühlwasser aufbereitet.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517lur<br />
Selbstangetriebene Rollenbahn<br />
Die von Hecht entwickelte selbstangetriebene<br />
Pharmarollenbahn zeichnet<br />
sich durch ihre Konstruktion im<br />
Hygienic Design aus und ist besonders<br />
leicht zu reinigen. Die<br />
Ausführung kann in verschiedenen<br />
Edelstahlvarianten<br />
erfolgen wie zum Beispiel<br />
1.4301. Fässer mit Durchmessern<br />
von 400 mm und einem<br />
Gewicht von 100 kg können<br />
mühelos automatisch transportiert<br />
werden. Bei Bedarf kann das<br />
System an Kundenwünsche angepasst<br />
werden. Besonders hervorzuheben<br />
ist der integrierte wartungsfreie Poly-V-Riemenantrieb.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517hecht<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 21
PRODUKTION<br />
Kupplung aus Edelstahl<br />
Die Metallbalgkupplungen der<br />
Baureihe EWC von Enemac sind<br />
komplett aus Edelstahl gefertigt<br />
und können deshalb auch in sterilen<br />
oder sogar säurehaltigen<br />
Anwendungen eingesetzt werden.<br />
Die Kupplung ist erhältlich in<br />
10 verschiedenen Baugrößen für Nennmomente zwischen<br />
5 und 1300 Nm. Sie ist extrem kurz und hat einen vierwelligen<br />
Balg. Die Verbindung von Balg und Nabe durch Mikroplasma-Schweißverfahren<br />
garantiert eine unbegrenzte<br />
Dauerfestigkeit im Temperaturbereich -50 bis +350 °C. Die<br />
Kupplung fasst Nabenbohrungen von 6 bis 90 mm. Sie<br />
zeichnet sich durch eine hohe Torsionssteife aus und ist<br />
verschleiß- und wartungsfrei. Die beidseitig angebrachte,<br />
montagefreundliche Klemmnabe verbindet Welle und<br />
Kupplung spielfrei und kraftschlüssig.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517enemac<br />
Doppelschneckenextruder im GMP-Design<br />
Der ZSE 12 HP-PH ist der kleinste<br />
Doppelschneckenextruder, den<br />
Leistritz bisher gebaut hat. Mit einem<br />
Durchsatz von 50 bis<br />
1000 g/h eignet er sich sehr gut<br />
für den F&E-Bereich. Je nach Anforderung<br />
ist auch die Herstellung<br />
klinischer Batche möglich.<br />
Bei der Konstruktion des ZSE 12<br />
HP-PH wurde besonderes Augenmerk<br />
auf eine einfache Handhabung,<br />
leichte (De-)Montage und<br />
gute Reinigbarkeit gelegt. Neben<br />
dem mobilen Design hat die Maschine<br />
einen klappbaren Zylinder,<br />
der einen Einblick in den Prozess<br />
ermöglicht. Die Schnecken sind<br />
nur in Kompaktausführung erhältlich,<br />
um ein möglichst hohes<br />
Drehmoment zu erreichen. Auch<br />
die Temperierung war ein wichtiges<br />
Thema. Für den ZSE 12 HP-PH<br />
wurde ein Konzept entwickelt,<br />
nach dem acht einzelne Heizund<br />
Kühlzonen geregelt werden<br />
können. Durch ein einfaches<br />
Klemmensystem kann die Temperierung<br />
an die Zylinder gebaut<br />
oder abgebaut werden. Ein weiteres<br />
Plus ist die leistungsstarke<br />
Antriebseinheit. Das Drehmoment<br />
von 20 Nm bringt eine stabile<br />
Fahrweise bei verschiedenen<br />
Prozessbedingungen und stellt<br />
den Scale-up auf die nächste Maschinengröße<br />
sicher.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517leistritz<br />
Durchflusssensor mit Edelstahlgehäuse<br />
Der Durchflusssensor Dosic ermittelt<br />
ultraschallbasiert und berührungslos<br />
das Durchflussvolumen<br />
leitender und nicht leitender<br />
Flüssigkeiten. Mit seinem Edelstahlgehäuse<br />
eignet sich der Sensor<br />
für Messaufgaben in hygienischen<br />
und stark beanspruchenden<br />
Umgebungen. Zwei konfigurierbare<br />
Digitaleingänge und<br />
-ausgänge und bis zu zwei Analogausgänge<br />
sowie die IO-Link-<br />
Schnittstelle zur übergeordneten<br />
Steuereinheit sorgen für die richtige<br />
Ausgangsposition.<br />
Der Verzicht auf jegliche beweglichen<br />
Teile im Sensor schließt potenzielle<br />
Verschmutzungsrisiken<br />
aus. Dazu kommt ein gerades,<br />
dichtungsfreies und selbstentleerendes<br />
Messrohr aus hochwertigem<br />
Edelstahl (316L mit Ra ≤ 0,8).<br />
EHEDG-Zertifizierung und FDA-<br />
Konformität sind selbstverständlich<br />
gegeben. Gleichzeitig stellen<br />
aggressive Reinigungsmedien im<br />
CIP- und SIP-Betrieb kein Problem<br />
dar, da zwischen Sensor und<br />
durchfließenden Medien kein<br />
Kontakt besteht und das Durchflussvolumen<br />
berührungslos ermittelt<br />
wird. Temperaturen bis zu<br />
143 °C im SIP-Prozess sind für die<br />
Dauer bis zu einer Stunde ebenfalls<br />
problemlos. Zudem passt bei<br />
einem Wechsel des Mediums der<br />
Sensor seine Parameter automatisch<br />
an.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517sick<br />
HMI-Systeme aus Edelstahl<br />
Die Wave-Systeme überzeugen<br />
durch aktuelle IPS-Display<br />
Technologie von 19 bis 55". Ein<br />
großer Vorteil ist die äußerst<br />
geringe Blickwinkelabhängigkeit.<br />
Der Blickwinkel eines IPS-<br />
Displays ist in alle Richtungen<br />
fast 178° mit nahezu keiner<br />
Veränderung der Farbe und des<br />
Kontrastes. Besonders brillant<br />
ist das PCT-Multitouch-Display<br />
mit Optical Bonding. Bei dieser<br />
Technologie wird die höchste<br />
Bildqualität in Kombination<br />
mit einer Touchscheibe erreicht. Durch die ebene Glasoberfläche<br />
und das gekapselte, nach Schutzart IP 65<br />
gefertigte, Edelstahlgehäuse werden höchste Ansprüche<br />
im Bereich der Reinigbarkeit erfüllt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517systec<br />
22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
8.-10. NOVEMBER 2017<br />
BAD SALZUFLEN<br />
HALLE 21 | STAND A12<br />
Schnell montierbarer<br />
Strömungssensor<br />
Der HVAC 100 ist ein qualitativ hochwertiger Strömungsund<br />
Temperatursensor für saubere Luft und Gase, in einem<br />
kompakten und ansprechenden Design. Durch die<br />
speziell entwickelte 360°-Messfähigkeit muss der Sensor<br />
nicht aufwendig auf die Strömungsrichtung ausgerichtet<br />
werden und ermöglicht so eine ausgesprochen einfache<br />
und schnelle Montage. Das in sich geschlossene Design<br />
des HVAC 100 ermöglicht darüber hinaus eine einfache<br />
Reinigung.<br />
Den Volumenstrom allein zu messen ist für viele Anwendungen<br />
nicht ausreichend. Der HVAC 100 funktioniert<br />
nach dem kalorimetrischen Messprinzip und vereint damit<br />
gleich zwei Sensoren in einem Produkt. Als Messergebnis<br />
liefert er nicht nur die Norm-Strömungsgeschwindigkeit,<br />
die der Ermittlung des Volumenstroms<br />
dient, sondern zusätzlich<br />
auch die Medientemperatur.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517schmidt<br />
MULTILINE E – DIE<br />
NEUE ANSCHLUSSVIELFALT<br />
DER M12-STECKER:<br />
DAS FORMAT FÜR ALLE SIGNALE<br />
VERRIEGELUNGSBÜGEL<br />
FÜR OPTIMIERTE HANDKRAFT<br />
Der revolutionäre Baukasten für Mehrfachkupplungen<br />
zur flexiblen Versorgung mit Druckluft, Vakuum, Gasen,<br />
Flüssigkeiten, Elektrik und Elektronik.<br />
Pilotfermenter für 8 bis 50 l<br />
EISELE.EU<br />
Bosch hat einen Pilotfermenter<br />
für die Züchtung pharmazeutischer<br />
Ausgangsstoffe im Labormaßstab<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Dank der modularen Bauweise<br />
eignet sich der Bioreaktor für unterschiedliche<br />
Kultivierungsprozesse<br />
und Zellkulturen. Austauschbare<br />
Rühr- und Dosiertechnologien<br />
sorgen je nach Kundenanforderung<br />
für den jeweils optimalen<br />
Fermentationsprozess. Der<br />
Pilotfermenter verarbeitet je nach<br />
Rührwerk Chargengrößen von 8<br />
oder 13 bis 50 l. Zusätzlich stehen<br />
Reaktorgrößen von 100 und 200 l<br />
für Pilotchargen oder kleine Industriechargen<br />
zur Verfügung.<br />
Alle Behälter sind je nach Bedarf<br />
austauschbar. Die Zuführung der<br />
Prozessmedien erfolgt vollautomatisch.<br />
Die Ausstattung des Pilotfermenters<br />
mit einer schonenden<br />
Drehkolbenpumpe und einem<br />
zweiten Prozessbehälter erlaubt<br />
neben Batch- und Fed-<br />
Batch-Prozessen auch Perfusion<br />
und kontinuierliche Verfahren.<br />
Die Anlage ist als Package-Unit<br />
konzipiert und der Wandeinbau<br />
ermöglicht die Trennung zwischen<br />
Technik- und Produktionsbereich.<br />
Das Design der Anlage ist<br />
für eine einfache Reinigung und<br />
Sterilisation (CIP/SIP) ausgelegt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517bosch<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 23
PRODUKTION<br />
Druckluftantrieb für Membranventile<br />
Kompakte Gehäuseschlauchpumpen<br />
Eine technische Besonderheit der<br />
doppelt- und einfachwirkenden<br />
Pneumatikantriebe MD30-MD202<br />
von Sisto besteht darin, dass Antriebsgehäuse<br />
und Ventilhaube<br />
aus einem Teil gefertigt sind. Diese<br />
konstruktive Änderung gegenüber<br />
den Vorgängermodellen verringert<br />
die Bauhöhe deutlich. Das<br />
sorgt zum Beispiel bei der Verwendung<br />
von Ventilblöcken für<br />
eine wesentliche Reduzierung des<br />
Platzbedarfes. Außerdem sind die<br />
neuen Antriebe bis zu 45 % leichter<br />
als die zweiteilige Ausführung.<br />
Die beiden größten Baugrößen<br />
gibt es alternativ zu der Edelstahlausführung<br />
auch in einer<br />
gewichtssparenden Aluminiumvariante.<br />
Zum Befestigen des Antriebs auf<br />
dem Ventilgehäuse benötigt man<br />
keine Muttern, da sich die Gewinde<br />
im Ventilkörper befinden. Das<br />
vereinfacht die Montage ganz erheblich.<br />
Der Luftanschluss lässt<br />
sich in 90°-Schritten ausrichten.<br />
Zubehörteile wie eine Hubbegrenzung<br />
und ein Stellungsregler<br />
sowie eine Stellungsrückmeldung<br />
kann der Betreiber im Bedarfsfall<br />
auch noch nachträglich auf- beziehungweise<br />
einbauen. Die Antriebe<br />
kann man jederzeit gegen<br />
manuell betätigte Oberteile austauschen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517ksb<br />
Die Watson-Marlow-Pumpen der Reihe 120 sind kompakte<br />
Gehäuseschlauchpumpen für Biopharmazeutik und<br />
Forschung. Die Pumpen sind mit drei verschiedenen Antrieben<br />
und fünf verschiedenen Pumpenköpfen für eine<br />
präzise Förderung von 0,0001 bis 190 ml/min erhältlich.<br />
Der Ein-Kanal-Pumpenkopf 114DV mit vier Rollen sorgt<br />
für eine schonende Förderung. Seine nach oben klappbare<br />
Abdeckung gewährleistet<br />
ein problemloses<br />
Einlegen von Endlosschläuchen<br />
und eine<br />
hochgenaue und<br />
wiederholbare Förderleistung.<br />
Er ist geeignet<br />
für Schläuche mit<br />
0,5 bis 4,8 mm Innendurchmesser.<br />
Je nach Modell kann<br />
die Drehzahl im Bereich<br />
0,1 bis 200 min -1 manuell in Schritten von 0,1 min -1<br />
gesteuert werden. Auch die automatische Steuerung über<br />
4...20-mA- oder 0...10-V-Eingänge ist möglich. Die 120er-<br />
Gehäuseschlauchpumpen sind platzsparend und lassen<br />
sich problemlos stapeln. Eine intuitive Benutzeroberfläche<br />
ermöglicht die einfache Steuerung mit nur wenigen<br />
Handgriffen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517watsonmarlow<br />
Coating-Modul für Laboranlage<br />
Die Minilab XP ist dank ihrer<br />
einfachen Handhabung und<br />
des weiten Einsatzgebietes<br />
(Behältergrößen 3 bis 7 l) seit<br />
Langem als Laborwirbelschichtanlage<br />
zur Entwicklung<br />
von Medikamenten im Einsatz.<br />
Jetzt hat Diosna ein passendes<br />
Coating-Modul entwickelt. Damit<br />
wird die Minilab XP von einer<br />
reinen Wirbelschichtanlage zu einem Multitalent unter<br />
den Laboranlagen. Der Wechsel zwischen den Modulen<br />
ist dank eines Tragegestells leicht zu realisieren und die<br />
Zerlegung in die Einzelteile erfolgt dabei ohne Werkzeug.<br />
Das Coating-Modul weißt eine Chargengröße von 500 g<br />
bis zu 3 kg auf und besitzt einen Glasdeckel zur Prozessbeobachtung.<br />
Die Bedienung beider Module erfolgt mittels<br />
eines übersichtlichen Vollgrafik-Displays, über das zwischen<br />
Manuell- und Automatikmodus gewechselt werden<br />
kann.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517diosna<br />
Mikrowellenaufschlüsse für Pharmaproben<br />
Die ICH Q3D „Guideline for Elemental Impurities“ erfordert<br />
einen Säureaufschluss pharmazeutischer Proben, gefolgt<br />
von der spektrometrischen Messung der Elementgehalte.<br />
CEM hat mit den<br />
iPrep-Hochtemperaturaufschlussbehältern<br />
im<br />
Mikrowellendruckaufschlussgerät<br />
Mars 6 iWave<br />
eine Entwicklung vorgestellt,<br />
die speziell für<br />
die Pharmaindustrie geeignet<br />
ist. Bei Temperaturen<br />
von bis zu 300 °C können<br />
in kurzer Zeit schwierige<br />
aromatische Ringstrukturen<br />
restkohlenstofffrei aufgeschlossen werden. Außerdem<br />
können extrem hohe Einwaagen von kohlenstoffreichen<br />
Proben, wie z. B. Fischölkapseln von bis zu 2 g problemlos<br />
aufgeschlossen werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517cem<br />
24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Mehr Varianten für Single-Use-Ventil<br />
Inspektion von Tabletten und Kapseln<br />
Gemü hat das Portfolio im Bereich<br />
der zugehörigen Ventilkörper bei den<br />
Single-Use-Membranventilen erweitert.<br />
Mit einer dritten Membrangröße<br />
wächst die Produktfamilie Sumondo<br />
um ein weiteres leistungsstarkes Mitglied:<br />
das bislang größte Ventil seiner<br />
Art mit bis zu 1“. Damit können nun<br />
auch Anwendungen bedient werden,<br />
für die sowohl höhere Mediendurchflüsse<br />
als auch eine genaue Regelbarkeit<br />
unabdingbar sind.<br />
Im Reinraum produziert und verpackt,<br />
entsprechen die Single-Use-<br />
Ventile allen Anforderungen pharmazeutischer Prozesse.<br />
Die Gefahr der Kreuzkontamination sinkt erheblich, Reinigungsaufwände<br />
werden stark reduziert und die Stillstandszeit<br />
der Anlage wird auf ein Minimum gesenkt.<br />
Die grundlegende Idee des Sumondo-Ventils ist einfach<br />
auf den Punkt zu bringen: ein Ventilkörper für die Einmalanwendung<br />
und ein Antrieb für den wiederholten Einsatz.<br />
So lassen sich dank des Gemü-Baukastensystems verschiedene<br />
Stellungs- und Prozessregler ganz einfach integrieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517gemü<br />
Tablexpro-Metallsuchsysteme<br />
sind speziell auf die Herausforderungen<br />
der Pharmabranche ausgelegt.<br />
Die moderne Profile-Software<br />
von Safeline sorgt für eine<br />
sehr hohe Empfindlichkeit gegenüber<br />
Metallfremdkörpern.<br />
Die Systeme detektieren sämtliche<br />
Arten von Metallverunreinigungen<br />
in pharmazeutischen Fertigungsprozessen,<br />
darunter<br />
schwer zu erkennende, nichtmagnetische<br />
Edelstähle und unregelmäßig<br />
geformte Fremdkörper,<br />
wie z. B. Siebdraht und Metallspäne.<br />
Tablexpro-Systeme sind mit<br />
einer integrierten Funktion für<br />
Zustandsüberwachung ausgestattet,<br />
die kontinuierlich die Leistung<br />
der wichtigsten Systemkomponenten<br />
prüft. Auf diese Weise<br />
werden negative Trends erkannt,<br />
bevor es zu einem Ausfall kommt.<br />
Ein Vollfarb-Touchscreen mit symbolgesteuertem<br />
Menü in Windows-Optik<br />
bietet einen einfachen<br />
und intuitiven Bedienerzugang.<br />
Die aus hochglanzpoliertem Edelstahl<br />
hergestellten Metallsuchsysteme<br />
wurden mit Blick auf die<br />
täglichen Hygieneanforderungen<br />
in pharmazeutischen Produktionsstätten<br />
entwickelt. Die Demontage<br />
und Montage erfolgt<br />
werkzeuglos und alle Kontaktteile<br />
sind zur einfachen Reinigung vollständig<br />
tauchfähig.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517mettler<br />
... die intelligente<br />
Schlauch-Kupplung<br />
erkennt die Paarung<br />
am Schlauchbahnhof<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 25<br />
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PRODUKTION<br />
Tablettierstempel vereint getrennte Formatwelten<br />
Plagiateure in die<br />
Schranken verweisen<br />
Produktpiraten haben keine Skrupel vor geistigem Eigentum. Für<br />
Pharmaproduzenten ist das eine massive Bedrohung. Welchen<br />
Einfluss schon kleinste Abweichungen von Komponenten haben,<br />
zeigt sich beispielhaft an Tablettierwerkzeugen. Fette Compacting<br />
hat nun zwei bisher getrennte Formatwelten miteinander vereint.<br />
Eine innovative Kopfform verweist Plagiateure in ihre Schranken.<br />
Laut der VDMA-Studie Produktpiraterie<br />
2016 gefährden Plagiate massiv Arbeitsplätze.<br />
Circa 7,3 Mrd. Euro beträgt der Schaden im<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Ob<br />
Original oder Nachahmung vorliegt, das fällt<br />
meist erst bei Abweichungen in der Maßhaltigkeit<br />
während der laufenden Produktion und<br />
bei einem erhöhten Verschleiß auf. In der Tablettierung<br />
zeigt sich die hohe Werkzeuggüte in<br />
einem zentralen Moment: Wenn Ober- und<br />
Unterstempel aufeinander pressen, sodass in<br />
wenigen Mikrosekunden zwischen ihnen eine<br />
Tablette entsteht. Originalstempel stellen sicher,<br />
dass die enorme Druckkraft zuverlässig<br />
das Pulver oder Granulat verpresst. Über die<br />
Tablette hinaus wirkt sich die Qualität der Tablettierwerkzeuge<br />
auf das Zusammenspiel mit<br />
der gesamten Maschine aus: Stempel haben<br />
beispielsweise einen Einfluss auf andere Teile<br />
wie die Druckrolle. Um die präzise Auslegung<br />
der Tablettierwerkzeuge zu vereinfachen, wurden<br />
die Stempelnormen EU für Europa und<br />
TSM (Tablet Specification Manual) für die USA<br />
geschaffen.<br />
Autor<br />
Jan Diwisch<br />
Leiter BU Tablettierwerkzeuge,<br />
Fette Compacting<br />
Normkonform – umso besser<br />
Die am häufigsten verwendeten Formate lauten<br />
B (EU19/TSM19) und D (EU1“/TSM1“).<br />
Fette Compacting bietet auch ein eigenes Format<br />
mit der Bezeichnung FS an und hat es<br />
zum Schutz vor Nachahmern patentieren lassen.<br />
Bisher mussten sich Anwender zwischen<br />
Normstempeln oder der FS-Technologie entscheiden,<br />
da die Formate nicht austauschbar<br />
waren. Nun ist aus den zwei getrennten Welten<br />
eine einzige geworden. Die Entwickler haben<br />
die FS-Struktur auf das Standardwerkzeugformat<br />
übertragen. Das neue Format<br />
EU19 FS kann einen EU19-Stempel vollwertig<br />
ersetzen. Anpassungen bei vorhandenen Kurven<br />
und Prozessparametern sind nicht notwendig.<br />
So steigt die Standzeit des Stempels,<br />
der Stempelkopf wird gleichmäßiger belastet<br />
und seine maximale Belastbarkeit erhöht sich.<br />
Mit dem Stempelformat<br />
EU19 FS wurde die FS-Struktur<br />
auf das Standardwerkzeugformat<br />
übertragen<br />
Hinzu kommen eine verbesserte Standzeit aller<br />
stempelberührenden Teile und ein ruhigerer<br />
Lauf der Druckrolle.<br />
Schutz liegt im Detail<br />
Dass das veränderte Stempelformat solch<br />
weitreichende Auswirkungen hat, liegt an minimalen,<br />
aber exakt berechneten Anpassungen<br />
der Spiegelflächengeometrie des Stempels<br />
– Unterschiede, die Plagiateure nicht<br />
nachahmen können. Der Übergang zwischen<br />
Anlaufbereich und ebener Spiegelfläche folgt<br />
einer speziellen Polynomfunktion vierten Grades.<br />
Dabei handelt es sich um eine konsequente<br />
Weiterentwicklung der FS-Technologie. Dieser<br />
Übergang führt zu geringeren Spannungen<br />
beim Eintritt in die ebene Spiegelfläche.<br />
Darüber hinaus wurde eine Vertiefung in den<br />
mittleren Kopfbereich des Stempels einge-<br />
26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
FEM-Simulation bei einer exemplarischen Krafteinwirkung von 50 kN: Der EU19 FS (rechts) weist im<br />
Übergangsbereich von der ebenen Spiegelfläche zur Stempelkopfmitte deutlich niedrigere Spannungen<br />
auf<br />
bracht. Dies bewirkt, dass die Spiegelfläche<br />
beim EU19 FS eine Art Ringfläche um die<br />
Stempelkopfmitte bildet. Die tiefer liegende<br />
Mitte hat während des Pressvorgangs keinen<br />
Kontakt zur Druckrolle, auch nicht bei maximaler<br />
Presskraft. Der Übergang von Mitte zu<br />
Ringfläche ist krümmungsstetig ausgeführt,<br />
das ist die entscheidende Voraussetzung für<br />
die Vertiefung in der Mitte. Ringfläche und<br />
Vertiefung führen dazu, dass der Stempel optimal<br />
belastet wird, seine Struktur stabiler ist<br />
und der Kontakt zwischen Druckrolle und<br />
Spiegelfläche verbessert wird.<br />
Optimal für den Gesamtprozess<br />
Die Vertiefung im mittleren Kopfbereich und<br />
der Einlaufbereich wirken sich auch positiv auf<br />
die stempelberührenden Maschinen- und Verschleißteile<br />
aus. Das zeigt sich etwa bei der<br />
Druckrolle. Mithilfe der neuen Geometrie wird<br />
die Mitte der Druckrollenlauffläche entlastet,<br />
Randbereiche hingegen zusätzlich belastet. So<br />
läuft die Druckrolle insgesamt gleichmäßiger,<br />
ihre Standzeit nimmt zu. Außerdem wird die<br />
Kontaktlinienlänge zwischen Druckrolle und<br />
ebener Spiegelfläche um den Durchmesser<br />
der Vertiefung verkürzt. Das verbessert die<br />
Laufruhe und verringert die Geräuschentwicklung.<br />
Technologisch stehen bei einem Formatwechsel<br />
zum EU19 FS weiterhin alle Optionen<br />
offen. So sind auch hier sämtliche Stempelwerkstoffe<br />
oder spezielle Beschichtungen – etwa<br />
für stark abrasive oder adhäsive Stoffe –<br />
verfügbar. Ebenso können Einfach- und Mehrfachwerkzeuge<br />
in Verbindung mit Matrizen<br />
oder Segmenttechnologie eingesetzt werden.<br />
Mit dem Einsatz eines neuen Koffersystems<br />
als Gesamtlösung können die Stempel sicher<br />
gelagert, transportiert und sogar gereinigt<br />
werden. Der Tri.Easy-Koffer besteht aus drei<br />
unterschiedlichen Koffertypen für Pressstempel,<br />
Matrizen und Segmente. Stempel und Matrizen<br />
sind in Einsätzen untergebracht, in denen<br />
der Anwender sie direkt aus dem Koffer<br />
zur Reinigung in das Ultraschallbad stellen<br />
kann. Dadurch entfällt unter anderem das<br />
zeitaufwendige Umsetzen aus der Lagerung in<br />
separate Stempelhalter zur Reinigung. Ein Koffer<br />
wiegt zudem inklusive der Werkzeuge maximal<br />
15 kg.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517fette<br />
Das Tri.Easy-Koffersystem deckt alle Schritte des<br />
Werkzeughandlings beim Tablettieren ab<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 27<br />
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PRODUKTION<br />
Dosierpumpen mit GMP-Qualifizierung<br />
Schrittmotor sorgt<br />
für Präzision<br />
In der <strong>Pharmaproduktion</strong> punkten kontinuierliche Prozesse gegenüber<br />
Batch- Prozessen vor allem mit gleichbleibender Produktqualität und höherer<br />
Prozess sicherheit. Dafür müssen natürlich alle im Prozess eingebundenen<br />
Komponenten konti nuierlich arbeiten und automatisierbar sein – auch<br />
die Dosierpumpen. Wichtig ist zudem deren GMP-Qualifizierung.<br />
Die pharmagerechte Dosierpumpe der Baureihe DME besitzt einen Schrittmotor mit EC-Getrieben, der<br />
die Regelung der Hubgeschwindigkeit optimiert<br />
Smart-Digital-Dosierpumpen von Grundfos<br />
erreichen durch Verwendung eines drehzahlvariablen<br />
Schritt- oder Servomotors einen Einstellbereich<br />
von bis zu 1:3000 mit nur einem<br />
Modell. Bisher waren mehrere Dosierpumpen<br />
zur Abdeckung dieses Bereichs notwendig. Die<br />
Pumpen bieten eine ganze Reihe weiterer<br />
nützlicher Features. Die Autoflow -<br />
adapt-Funktion sorgt dafür, dass der Dosierprozess<br />
bei festgelegtem Soll-Volumenstrom<br />
weiterläuft, auch wenn externe Einflüsse diesen<br />
beeinträchtigen sollten. Bisher machte<br />
schwankender Gegendruck (analog schwankender<br />
Dosiervolumenstrom) den Einsatz von<br />
zusätzlichen Druckhalteventilen notwendig.<br />
Mit Autoflowadapt wirkt sich dies nicht mehr<br />
auf den Soll-Volumenstrom aus, da Abweichungen<br />
durch die variable Druckhubgeschwindigkeit<br />
automatisch korrigiert werden.<br />
Mit der Slowmode-Funktion kann der Saughub<br />
verlangsamt ausgeführt werden (25 %/50 %),<br />
was ideal für ausgasende oder viskose Medien<br />
ist. Die Flowcontrol-Technologie bietet exakte<br />
Diagnosen der häufigsten Dosierfehlerursachen<br />
(defekte Ventile, Luftblasen, Kavitation,<br />
Überdruck). Diese Fehler werden als Klartext<br />
im Alarmmenü angezeigt oder können via<br />
Feldbus weitergeleitet werden. Somit gehört<br />
die zeitraubende Fehlersuche der Vergangenheit<br />
an und die Dosierpumpe steht schnell<br />
wieder zur Verfügung. Mit speziell angepassten<br />
Modellen der DDI- und DME-Baureihen<br />
stehen auch pharmagerechte Ausführungen<br />
zur Verfügung. Digitale DDI-Pumpen von<br />
Grundfos haben eine Leistung von 75 bis<br />
150 ml/h und der Förderstrom lässt sich mit einer<br />
dauerhaften Genauigkeit von ±1,5 % im gesamten<br />
Einstellbereich ein stellen. Sie dosieren<br />
Medien bis zu einer Viskosität von 2600 mPaS.<br />
Die digitalen DME-Pumpen decken ein Leistungsspektrum<br />
von 60 bis 940 l/h ab.<br />
Dosieren im Pharmaumfeld<br />
Der Produktmanager eines Pharmaunternehmens<br />
identifizierte in einem Prozess die<br />
Schlauchpumpe zum Dosieren eines Fällungsmittels<br />
als Schwachstelle. Er untersuchte den<br />
Markt nach einer anderen Dosierlösung – dies<br />
auch vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen<br />
der Behörden hinsichtlich der Reproduzierbarkeit<br />
von Prozessen. Gesucht wurde<br />
eine Pumpe, die eine einmal gewählte Dosiermenge<br />
zeitlich präzise einhält. Zudem<br />
musste diese Pumpe selbstverständlich den<br />
Pharmaanforderungen genügen (Dokumentation<br />
aller Werkstoffe, pharmagerechte Materialien<br />
und pharmagerechte Konstruktion).<br />
Fündig wurde er bei Grundfos: Eine probeweise<br />
installierte Dosierpumpe der Baureihe DDI<br />
erfüllte die erwarteten Funktionalitäten und<br />
Anforderungen. Überzeugend war insbesondere<br />
die Schrittmotortechnologie: Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Kompaktdosierpum-<br />
28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Im Vergleich zum traditionellen Dosier pumpen -<br />
antrieb bietet der Schrittmotorantrieb eine<br />
gleichmäßige und pulsationsarme Dosierung<br />
auch bei kleinen Mengen<br />
Smart-Digital-Dosiersets sind eine Kombination<br />
aus Dosierpumpe und darauf abgestimmte<br />
Komponenten für eine schnelle und problemlose<br />
Dosierinstallation<br />
pen mit ihrer traditionellen Hublängenverstellung<br />
können die DDI-Dosierpumpen mit Digital-Dosing-Technologie<br />
stets mit voller Hub -<br />
länge arbeiten. Die Veränderung der Dosiermenge<br />
erfolgt allein über die Hubfrequenz<br />
und Variation der Hubgeschwindigkeit. Insbesondere<br />
im kontinuierlichen Betrieb bietet die<br />
Schrittmotorsteuerung mit konstanter Hub -<br />
länge ein nahezu pulsationsfreies Dosieren<br />
ohne Druckspitzen. Das so realisierte sanfte<br />
Dosieren ermöglicht, bedingt durch die harmonisierte<br />
Ventilkinematik, nicht nur eine optimale<br />
Dosiergenauigkeit, sondern aufgrund<br />
der geringeren mechanischen Belastung auch<br />
eine erhöhte Lebensdauer der Membran und<br />
der gesamten Dosieranlage. Herkömmliche<br />
Dosierpumpen produzieren hingegen Druck -<br />
stöße bis zum 2,5-fachen des Betriebsdruckes,<br />
was den Membranverschleiß erhöht.<br />
Speziell für das in der industriellen Praxis häufig<br />
genutzte impulsgesteuerte Dosieren bieten<br />
die Dosierpumpen mit Schrittmotortechnologie<br />
gute Voraussetzungen. Sobald die gewünschte<br />
Dosiermenge pro Impuls eingestellt<br />
ist, sorgt die Pumpe für eine nahezu gleichmäßige<br />
Zufuhr des Additivs über den gesamten<br />
Zeitraum zwischen zwei Impulsen. Die Regelelektronik<br />
passt die Hubgeschwindigkeit dem<br />
Zeitraum zwischen zwei Impulsen und der<br />
eingestellten Dosiermenge pro Impuls an.<br />
Auch bei kleinsten Dosiermengen vermischt<br />
sich das Additiv an der Impfstelle gleichmäßig<br />
mit dem zu beaufschlagenden Medium.<br />
Speziell angepasst<br />
Ein zentraler Punkt für die Qualifikation der<br />
Dosierpumpe in der Anlage war, die Dokumentationen<br />
und Materialanpassungen zu erfüllen.<br />
Grundfos beschaffte dazu für alle medienberührten<br />
Werkstoffe die notwendigen Materialzertifikate.<br />
Wichtig war, dass sowohl die<br />
medienberührten metallischen als auch die<br />
medienberührten nicht-metallischen Werkstoffe<br />
entsprechend FDA-konform sind. Für die<br />
medienberührten Bauteile wurde zusätzlich<br />
eine Oberflächenmessung durchgeführt. Der<br />
Dosierkopf, das Saug- und Druckventil sowie<br />
die Verschraubungen mussten aus einem<br />
FDA- konformen Edelstahl gefertigt werden. In<br />
der Standardausführung sind diese Bauteile<br />
aus einem Kunststoff gefertigt, der nicht für<br />
den Pharmabereich zugelassen ist. Nach den<br />
Zertifizierungen und Anpassungen war die<br />
Dosierpumpe für den Einsatz in einer <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
geeignet.<br />
Der Qualifizierungsaufwand war für das Pharmaunternehmen<br />
und für Grundfos recht<br />
hoch. Das Ergebnis aber rechtfertigt den Aufwand:<br />
Der Betreiber kann den Behörden einen<br />
sicheren, reproduzierbaren Prozess vorweisen<br />
und Grundfos verfügt nun über pharmagerechte<br />
Dosierpumpen in den Baureihen DDI<br />
und DME.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
» Suchwort: php0517grundfos<br />
Autor<br />
Matthias Ulmer<br />
Produktmanager Dosiertechnik,<br />
Grundfos<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 29
IM FOKUS CONTAINMENT<br />
Risikobasierte Herstellung hochwirksamer Substanzen<br />
Robustes Containment<br />
gefragt<br />
Die Herstellung von hochaktiven oder hochgefährlichen Substanzen<br />
muss von der Produktaufgabe über den Produktionsprozess<br />
mit den dafür notwendigen Produkttransfers bis zur Verpackung<br />
der fertigen Arznei genauestens geplant werden. Robuste Containment-Lösungen,<br />
geschultes Personal und effiziente Reinigungssysteme<br />
sind wichtige Bausteine.<br />
Das Thema Containment betrifft immer<br />
mehr Pharmahersteller. Die Gründe dafür sind<br />
vielfältig. Mit der Entwicklung neuer Therapien,<br />
beispielsweise zellulärer Immuntherapien<br />
oder Gentherapien, und neuer Generationen<br />
von Antibiotika werden immer mehr<br />
hochaktive und hochgefährliche Wirkstoffe<br />
hergestellt. Auch die neue EMA-Richtlinie<br />
„Guideline on setting health based exposure<br />
limits for the use in risk identification in the<br />
manufacture of different medicinal products<br />
in shared facilities“ trägt dazu bei, da bei der<br />
Ermittlung der PDEs „Permitted Daily Exposures“<br />
einige Substanzen höher eingestuft wurden.<br />
Ein weiterer Faktor für mehr Containment<br />
in der pharmazeutischen Produktion ist<br />
der Trend zu Vielstoffbetrieben, Outsourcing<br />
und Lohnherstellung.<br />
Die Gefahren bewusst machen<br />
Lagen die Grenzwerte für den Arbeitsschutz<br />
vor 10 bis 15 Jahren noch zwischen 1 und<br />
10 μg/m 3 sind diese in den letzten Jahren<br />
deutlich gesunken. OELs liegen heute unter<br />
100 ng/m 3 oder sogar unter 10 ng/m 3 . Auch<br />
die Mengen, die zu handhaben sind, werden<br />
kleiner. Dies darf jedoch nicht zu dem Schluss<br />
führen, dass kleine Mengen auch weniger gefährlich<br />
sind. Die für uns nicht sichtbaren kritischen<br />
Luftbelastungen wie auch die Tatsache,<br />
dass fast alle der hochaktiven/hochgefährlichen<br />
pharmazeutischen Substanzen keine<br />
Kurzzeiteffekte haben, sondern eben erst nach<br />
vielen Jahren deren Effekt zeigen, macht es<br />
sehr schwierig, diese unsichtbare Gefahr den<br />
Planern und dem Produktionspersonal nahe-<br />
Prozessisolator zur<br />
Verpackung hochaktiver<br />
pharmazeutischer<br />
Produkte<br />
30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
zubringen und damit das Bewusstsein dafür<br />
zu entwickeln, was Containment bedeutet.<br />
Um einen sicheren Produktionsbetrieb gewährleisten<br />
zu können, bedarf es jedoch nicht<br />
nur robuster und fehlerminimierter technischer<br />
Containment-Lösungen, sondern auch<br />
eines speziell geschulten Fachpersonals für<br />
die Herstellung, Reinigung und Wartung.<br />
Was heißt robust?<br />
Isolatoren zur Handhabung von hochaktiven<br />
Substanzen sind seit Jahrzehnten eine bewährte<br />
Technologie, die auch als robust bezeichnet<br />
werden können und mit denen sich<br />
die GMP-Richtlinien und Arbeitsplatzgrenzwerte<br />
(AGWs/OELs) einhalten lassen. Zum einen<br />
haben sie eine stabile Außenhülle aus<br />
Edelstahl und massive Glasfronten und zum<br />
anderen wird das Containment zusätzlich<br />
durch einen Unterdruck innerhalb des Isolators<br />
abgesichert. Wesentliche Unterschiede<br />
bei Isolatoren sind die Transfer-Lösungen, um<br />
Produkt in und aus dem Isolator zu schleusen.<br />
Knackpunkte sind die Abdichtung der Handschuhe<br />
und der Glasscheibe sowie auch die<br />
eingesetzte Filtertechnologie. Wie robustes<br />
Containment aussehen soll, zeigen die folgenden<br />
Beispiele.<br />
Praktische Hilfe<br />
Containment-Handbuch der ISPE DACH<br />
Das ISPE-Containment-Handbuch beinhaltet<br />
alle Themen von den Grundlagen über unterschiedliche<br />
Containment-Systeme bis<br />
zum Lebenszyklus und der Stillsetzung. Die<br />
Autoren beschreiben die GMP- und Arbeitsschutzanforderungen<br />
sowie deren Umsetzungen.<br />
In allen Kapiteln finden sich wichtige<br />
Hinweise auf kritische Punkte, die der<br />
Anwender bei der Realisierung seiner Lösung<br />
zu beachten hat.<br />
Das Handbuch der ISPE DACH hat sich zu einem<br />
Standardwerk zur Handhabung und<br />
Einwaageisolator<br />
Zu Beginn eines pharmazeutischen Prozesses<br />
werden Wirkstoff und Hilfsstoffe gemäß der<br />
Rezeptur eingewogen. Speziell der Wirkstoff<br />
(API Active Pharmaceutical Ingredience) fordert<br />
hohe Aufmerksamkeit in Bezug auf das<br />
Containment. Als hochaktiv oder hochgefährlich<br />
eingestufte Wirkstoffe erfordern ein sehr<br />
hohes Containment im niedrigen Nanogramm-Bereich<br />
(OEB 6). Im hier gewählten<br />
Beispiel des Einwaageisolators war ein Containment<br />
im niedrigen Nanogramm (OEL kleiner<br />
100 ng/m 3 )-Bereich zur Einwaage eines<br />
hochaktiven Wirkstoffes in ein innerbetriebliches<br />
Transportsystem auszuführen. Der Wirkstoff<br />
wird in einem Beutel angeliefert und<br />
durch eine Materialschleuse in den Isolator<br />
eingebracht. Von der Materialschleuse in die<br />
Hauptkammer des Isolators befindet sich ein<br />
Endlos-Linersystem, das eine weitere Barriere<br />
vom ersten Containment in der Materialschleuse<br />
zum Hochcontainment in der Hauptkammer<br />
bildet. Durch das Endlos-Linersystem<br />
wird der Wirkstoff in die Hauptkammer eingeschleust.<br />
In der Hauptkammer findet dann die<br />
Einwaage der hochaktiven oder hochgefähr -<br />
lichen Substanz statt. Hier findet auch eine<br />
Schutzsiebung des Wirkstoffes vor dem Einfüllen<br />
in das innerbetriebliche Transportsystem<br />
statt.<br />
Als innerbetriebliches Transportsystem wurde<br />
ein Container mit einem aktiven und passiven<br />
Klappensystem ausgewählt. Zusätzlich zu<br />
dem geforderten Containment für den Personenschutz<br />
sind die GMP-Anforderungen von<br />
besonderer Bedeutung. Um diesen gerecht zu<br />
werden, wurden neben einem Hygienic Design<br />
zur einfachen Reinigung des Isolators<br />
auch die gesamte WIP (Washing in Place)-Anlage<br />
mitgeliefert sowie zur Konditionierung<br />
der Luft im Isolator die Luftaufbereitung.<br />
Durch die Luftaufbereitung im Isolator werden<br />
die Temperatur und Feuchte während des<br />
Herstellung von hochaktiven Substanzen entwickelt.<br />
Es empfiehlt sich, das Handbuch als<br />
Anforderung in die Spezifikationen zur Beschaffung<br />
von Containment-Systemen aufzunehmen.<br />
Dann kann man bei Detailfragen darauf<br />
Bezug nehmen.<br />
Die ISPE DACH CoP (Community of Practice)<br />
Containment wurde im Jahr 2008 gegründet<br />
und hat zwei Jahre später mit der Erstellung<br />
des Handbuchs begonnen. Ende 2015 erschien<br />
die deutsche Version, im März 2017 die<br />
englische Ausgabe.<br />
Isolator mit Konussieb und Präzisionswaage<br />
gesamten Prozesses überwacht. Für Produkte,<br />
die einen niedrigen MIE (Minimum Ignition<br />
Energy) fordern, kann der gesamte Prozess<br />
auch mit Stickstoff geflutet und überwacht<br />
werden.<br />
Verpackung von APIs<br />
Containment-Lösungen sind von der Einwaage<br />
der hochaktiven oder hochgefährlichen<br />
Substanz bis hin zur Verpackung der Tabletten<br />
zu betrachten und zu planen. Erst nach der<br />
Versiegelung, beispielsweise im Blister, kann<br />
man von einem reduzierten Containment<br />
sprechen. In der abgebildeten High-Containment-Blisterverpackungsanlage<br />
wurden alle<br />
notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.<br />
Die Tabletten gelangen durch einen Transferisolator<br />
in die Hauptkammer. Dort wird der<br />
Beutel mit den Tabletten geöffnet und die Tabletten<br />
werden in eine automatische Tablettenzuführung<br />
aufgegeben. Nachdem sich die Tabletten<br />
in den Gravitäten der Verpackungsfolie<br />
befinden, werden diese im Inspektionstunnel<br />
geprüft und anschließend in der Siegelstation<br />
verschlossen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517skan<br />
Autor<br />
Richard Denk<br />
Head Sales Containment, Skan und<br />
ISPE Chair der lokalen Containment<br />
Experten Gruppe CoP-D/A/CH<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 31
IM FOKUS CONTAINMENT<br />
Kontaminationsfreie Reaktorbeschickung und Probenahme<br />
Komponenten für den<br />
High-Containment-Bereich<br />
Um die globale Nachfrage nach Anti-Krebs-Behandlungen zu<br />
befriedigen, hat die koreanische Kyongbo Pharm in neue Produk -<br />
tionsanlagen investiert. Für eine High-Potency-I-Fertigungsstätte<br />
lieferte Dec eine Reihe von Geräten, die den geforderten Containmentwert<br />
im Nanogrammbereich (
gestalteten, leicht zu handhabenden Arbeitsplatz.<br />
Das DCS lässt sich für verschiedene Typen<br />
und Größen von Gebinden (Fässer, Säcke,<br />
Big Bags) einsetzen. Es bietet eine hohe Flexibilität,<br />
da es direkt in den Produktionsbereich<br />
transportiert und genutzt werden kann. Über<br />
die Wägezellen ist eine genaue Dosierung aus<br />
den Fässern möglich. Dadurch entfällt die Notwendigkeit<br />
eines Dosierisolators. Im Vergleich<br />
zu industrieüblicher Glove-Box-Technologie ist<br />
es kostengünstiger und garantiert ein hohes<br />
Maß an Containment. Die Kleinmengenproduktion<br />
umfasst ebenfalls ein DCS, von dem<br />
das Material in einen emaillierten Reaktor<br />
transferiert wird. Nach dem Reaktionsprozess<br />
findet in einem Isolator die Trocknung, Filtrierung<br />
und Verpackung statt.<br />
Geschlossener Pulvertransport<br />
Das PTS-Powder-Transfer-System bietet hohe<br />
Sicherheit bei der Reaktorbeschickung. Einer<br />
der Hauptvorteile dieser Technologie ist die<br />
Tatsache, dass der Sauerstoff vom Pulver abgetrennt<br />
und der Reaktor inert gehalten wird.<br />
Die PTS-Kammer wird hierzu mit Stickstoff<br />
entleert. Es ist daher möglich, Reaktoren, die<br />
Lösemittel enthalten oder die mit explosionsgefährdeten<br />
Belastungen unter Druck stehen,<br />
sicher zu beschicken (Journal of Loss Prevention<br />
in the Process Industries 2006 656–663 –<br />
Transfer of powders into flammable solvents<br />
overview of explosion hazards and preventive<br />
measures).<br />
Das verarbeitete Produkt wird aus den Reaktoren<br />
in einen Kristallisator überführt, bevor es<br />
gefiltert und getrocknet wird. Das rotierende<br />
Filtertrocknersystem, für das Dec ein multifunktionelles<br />
Kugelventil lieferte, verarbeitet<br />
bis zu 50 kg. Das Ventil kann mit den verschiedenen<br />
Prozesslinien verbunden werden. In der<br />
oberen Position ist der Trockner mit dem Kristallisator<br />
verbunden. In der unteren Position<br />
ist das Kugelventil an den MPTS-Probenehmer<br />
angeschlossen. Gekoppelt mit dem PTS dient<br />
es dem Verpackungsvorgang.<br />
Das PTS ist mit einem speziellen Dosierventil,<br />
dem Dosivalve, kombiniert. Dieses wurde speziell<br />
für die Dosierung schwerfließender Produkte<br />
konzipiert und arbeitet entweder im<br />
Schwerkraftfluss oder mit aktiver Pulverförderung,<br />
wie im vorliegenden Fall beschrieben, als<br />
PTS-integrierte Lösung. Die Dosierung erfolgt<br />
mittels eines speziell entwickelten pneumatisch<br />
angetriebenen Kolbens. Das Produkt wird<br />
auf diese Weise in Endlosliner abgefüllt. Da<br />
keine rotierenden Teile vorhanden sind, ist eine<br />
einfache Reinigung und Sterilisation möglich.<br />
Das Dosivalve ist ein effizientes und flexibles<br />
Dosiersystem, das sich problemlos in jeden<br />
Prozess integrieren lässt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517dec<br />
Autorin<br />
Gabriela Mikhaiel<br />
Executive Assistant,<br />
Dec Group<br />
Halle 8a, Stand H01<br />
BETTER PACKAGING<br />
MULTIVAC bietet flexible<br />
Verpackungslösungen, die<br />
medizinische Sterilgüter und<br />
Pharmazeutika schützen und<br />
Prozesssicherheit, Reproduzierbarkeit<br />
und Rückverfolgbarkeit<br />
unterstützen. Unser umfassendes<br />
Produktprogramm deckt dabei alle<br />
Verpackungstechnologien und Leistungsklassen<br />
ab.<br />
Darüber hinaus profitieren unsere Kunden vom<br />
einzigartigen MULTIVAC Clean Design, einfachster<br />
Bedienung, hoher Zuverlässigkeit sowie<br />
einem Servicenetz mit kurzen Reaktionszeiten.<br />
www.multivac.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 33
IM FOKUS CONTAINMENT<br />
Containment nachrüsten an bestehenden Anlagen<br />
Einwegsysteme erhöhen<br />
die Flexibilität<br />
Bestehende Prozessapparate müssen häufig für den Umgang mit<br />
hochaktiven Substanzen nachgerüstet werden. Dabei stellt sich<br />
die Frage, wie die Apparatur und das Transportgebinde befüllt<br />
und entleert werden können, ohne das Risiko der Kontamination<br />
einzugehen. Kann ein flexibles Gebinde genutzt werden oder<br />
geht man besser auf ein festes Gebinde? Ist ein flexibler Isolator<br />
zu bevorzugen oder doch lieber ein fester Isolator?<br />
Single-Use-Systeme können sich als sehr<br />
vorteilhaft erweisen, um bestehende Prozessapparate<br />
für den Umgang mit hochaktiven<br />
Substanzen nachzurüsten. Bestehende Apparate,<br />
z. B. bei der Gefriertrocknung (Lyophilisation),<br />
können einfach mit einem flexiblen Isolator<br />
ausgestattet werden, sodass der Umgang<br />
mit kritischen Feststoffen möglich gemacht<br />
wird. Sowohl bei der Handhabung<br />
(schneller Einsatz, gute Entleerbarkeit) als<br />
auch beim Vermeiden von Kreuzkontamination<br />
(kein Reinigungsaufwand) bieten Einwegsysteme<br />
diverse Vorteile. Eine Reinigung der<br />
Isolatoren und Gebinde ist nicht vorgesehen,<br />
was Kosteneinsparungen ermöglicht und die<br />
Kreuzkontamination von verschiedenen Substanzen<br />
ausschließt. Dem entgegen spricht<br />
natürlich der erhöhte Kostenaufwand an Verbrauchsmaterialien,<br />
die sich aber in der Regel<br />
unterhalb der Reinigungskosten von festen<br />
Systemen bewegen.<br />
Single-Use-Komplettlösungen<br />
Lugaia liefert Komplettlösungen für die Entleerung<br />
von Gefriertrocknern und den Weitertransport<br />
bzw. das Einlagern der Feststoffe.<br />
Bei dem nachfolgend beschriebenen Projekt<br />
werden Substanzen nach OEB 5 (
Mit Safeport Transferbags wird die Substanz in<br />
ein Beutelsystem überführt<br />
Beim Endlosfoliensystem wird der vercrimpte<br />
Endlosfolienschlauch in eine Trommel gezogen<br />
Mit dem Safeseal-Crimp- und Schneidwerkzeug<br />
werden sowohl die Restfolie am Isolator, als auch<br />
der Transferbeutel sicher verschlossen<br />
lators sind zwei Öffnungen, über die die Substanz<br />
in den Transferbeutel bzw. Endlosliner<br />
überführt wird. Der Isolator ist in diesem Bereich<br />
dicht mit dem Safeport-Anschlusskopf<br />
bzw. Endlosfoliensystem verbunden.<br />
Weitertransport im Beutel<br />
Wird die Substanz in ein Beutelsystem überführt,<br />
werden dazu passende Safeport Transferbags<br />
mit definierten Volumina genommen<br />
und angedockt. Dies erfolgt mittels manuellem<br />
Anpressen und Drehen im Uhrzeigersinn.<br />
Der Safeportbag ist mit einem Sicherungssystem<br />
ausgestattet, das das Andocken nur bei<br />
sauberem Anpressen ermöglicht. Ein Verriegelungssystem<br />
verhindert, dass der Beutel gelöst<br />
wird und es zur Kontamination kommt.<br />
Für den Bediener ist die Verriegelung akustisch<br />
über ein Einklicken wahrzunehmen. Ein Lösen<br />
ist nun nur noch mit geeignetem Werkzeug<br />
möglich. Der Safeportbag ist mit einem Anschlussflansch<br />
oben (Einlass) und unten (Auslass)<br />
versehen und hat ein definiertes Volumen<br />
für die zu transportierende Substanz, die<br />
über einen Safestick von der Auslassöffnung<br />
geschützt wird. Standardmäßig hat jeder Safeportbag<br />
einen Schutzdeckel an der Ein- und<br />
Auslassöffnung. Seitliche Auszieher werden<br />
benötigt, um abgecrimpte Reststücke von vorherigen<br />
Einfüllprozessen (Isolator oder Empfangsbehälter)<br />
zu entfernen und zu sichern.<br />
Dabei hat der Auszieher ein Wiederhakensystem,<br />
das es ermöglicht, die Reststücke sicher<br />
einzuhängen und auszuziehen ohne Folien<br />
oder Dichtungsringe zu verlieren. Ist die Substanz<br />
vom Bediener in den Beutel eingefüllt,<br />
so wird dieser oberhalb der Pulverkammer mit<br />
einem Safeseal-Crimp-System dicht verschlossen<br />
und getrennt. Sowohl die Restfolie am Isolator,<br />
als auch der Transferbeutel ist sicher mit<br />
dem Safeseal Crimp verschlossen. Um den<br />
Beutel besser transportieren und später aufhängen<br />
zu können, wird dieser anschließend<br />
mit einer Schutzkappe und einem Aufhängesystem<br />
versehen. Dazu bringt der Bediener<br />
diese Vorrichtungen manuell an. Der Beutel ist<br />
anschließend fertig für den Transport.<br />
Abfüllen in den Endlosliner<br />
Als alternatives Entleergebinde steht ein Endlosfoliensystem<br />
zur Verfügung, das bei diesem<br />
Projekt vom Kunden zur Lagerung bevorzugt<br />
wurde. Dazu wird der vercrimpte Endlosfolienschlauch<br />
in eine Trommel gezogen. Nach dem<br />
Umfüllen der Substanz aus den Blechen in die<br />
Folie wird diese mit einem weiteren Safeseal-<br />
Crimp-System verschlossen. Dabei wird mittels<br />
eines manuellen Crimps sowohl der befüllte<br />
Sack als auch der neue Folienschlauch<br />
gleichzeitig verschlossen, um eine Kontamination<br />
zu vermeiden.<br />
Entsprechend den Anwendungen werden passende<br />
Folienstärken und Folienqualitäten verwendet.<br />
Das Grundmaterial des jeweiligen<br />
Einwegsystems bilden Folien, die in qualifizierten<br />
Reinräumen sorgfältig zu einem Isolatorsystem,<br />
Safeport Transferbag bzw. Endlosfoliensystem<br />
verarbeitet werden.<br />
Reinigung und Entsorgung<br />
Ist der Entleervorgang des Gefriertrockners<br />
nach einer Kampagne erledigt, werden die<br />
Systeme abgebaut und entsorgt. An der metallischen<br />
Safeport-Anschlussstelle werden<br />
dazu ein Reinigungsbeutel angebracht, über<br />
den der Anschlussflansch benetzt wird und<br />
anschließend abgebaut und gereinigt werden<br />
kann. Dieser Beutel ist mit zwei Handschuheingriffen,<br />
Reinigungsmittel und Hilfsmittel<br />
versehen, die sich bereits im Inneren befinden,<br />
sodass es auch hier zu keiner Kontamination<br />
kommt. Für den Abbau des Isolators werden<br />
zuerst alle Arbeitsmittel und Ausrüstungsgegenstände<br />
wie Schieber etc. über das Continuous-Liner-System<br />
ausgeschleust und in den<br />
Reinigungsraum gebracht. Anschließend wird<br />
auch die Folienschleuse vom Isolator getrennt<br />
und abgenommen. Der Isolator besitzt ein Filtersystem,<br />
über das man diesen evakuieren<br />
kann. Nach erfolgter Evakuierung kann der Isolator<br />
abgenommen und entsorgt werden. Das<br />
Gestell ist dann bereits für das nächste flexible<br />
Containment bereit. Wird das Gestell nicht<br />
benötigt, kann die mobile Einheit auch aus<br />
dem Arbeitsbereich geschoben und geparkt<br />
werden.<br />
Gerade bei Apparaten, die für Containment-<br />
Anwendungen nachgerüstet werden müssen,<br />
ist ein Einwegsystem eine gute und kostengünstige<br />
Lösung. Das flexible Containment<br />
bringt Zeit- und Kostenersparnis für die Betriebe.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517lugaia<br />
Autor<br />
Thomas Weingartner<br />
Geschäftsführer,<br />
Lugaia Deutschland<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 35
IM FOKUS CONTAINMENT<br />
Vakuumfördersysteme im High-Containment-Bereich<br />
Nur dicht reicht nicht<br />
Der Trend ist klar: Immer potentere Wirkstoffe verlangen in<br />
der Produktion nach geschlossenen und staubfreien Prozessen.<br />
Aufgrund ihres Verfahrens eignen sich vor allem Vakuumförder -<br />
systeme im Unterdruckbereich für verschiedene Aufgaben im<br />
High-Containment, wie zwei Beispiele zeigen.<br />
Die Anforderungen an das Containment<br />
sind immer produktspezifisch und müssen daher<br />
für jedes Produkt neu definiert werden. International<br />
und auch im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
spricht man vom OEL-Level oder von<br />
einer OEB-Klasse. Beim OEL (Occupational-Exposure-Level)<br />
handelt es sich um die maximale<br />
Arbeitsplatzgrenzwertkonzentration, die zulässig<br />
ist. Dabei spielt der spezifische OEL-<br />
Wert und die Produkteigenschaften (Korngröße<br />
und Fließverhalten) eine wesentliche Rolle<br />
bei der Auslegung der Prozessanlage. Nicht jedes<br />
Containmentsystem ist für jedes Produkt<br />
geeignet.<br />
Weitere Gründe für einen steigenden Bedarf<br />
an Containment-Lösungen sind Richtlinien<br />
und Vorschriften. Mit der Reach-Verordnung<br />
ist eine europaweite Chemikalien-Richtlinie<br />
geschaffen worden, die sich mit der Einstufung<br />
von gefährlichen und gesundheitsschädlichen<br />
Stoffen befasst. Reach steht für die Registrierung,<br />
Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />
von Chemikalien. Die Hersteller<br />
von Chemikalien und Betreiber von Prozessanlagen<br />
sind demnach verpflichtet, Auskunft zu<br />
geben, wie gefährlich oder gesundheitsschädlich<br />
ein Stoff ist und wie die Anwender damit<br />
umgehen müssen, um sich zu schützen.<br />
In eine Ab- und Umfüllung<br />
hochpotenter Wirkstoffe und<br />
verschiedener Hilfsstoffe<br />
wurde ein Vakuumförderer<br />
PPC250 integriert<br />
Bild: Weiss Pharmatechnik<br />
Anlagenkonzept erfüllt OEB 4<br />
Noch mehr als sonst, ist in einem High-Containment-Projekt<br />
eine sehr enge und offene<br />
Zusammenarbeit zwischen den beteiligten<br />
Firmen und dem Anwender notwendig. Für einen<br />
Pharmahersteller in der Schweiz wurde<br />
für die Ab- und Umfüllung hochpotenter Wirkstoffe<br />
und verschiedener Hilfsstoffe ein Vakuumförderer<br />
PPC250 in eine spezielle Containment-Anlage<br />
(Weiss Pharmatechnik GmbH)<br />
integriert. Das Ziel dieses Projektes war, ein geschlossenes<br />
Anlagenkonzept zu entwickeln,<br />
Das die geforderte OEB-4-Klasse erfüllt. Die<br />
Umfüll- und Abfüllanlage besteht im Wesentlichen<br />
aus einer Umfüllkabine für die Aufgabe<br />
der Produkte, einer vorgeschalteten Materialschleuse<br />
zum Einbringen der Gebinde, einer<br />
Abfüllkabine mit integriertem PPC250 sowie<br />
einer Containerstation mit angedocktem Doppelklappensystem<br />
für die Abfüllung der Produkte<br />
in die Container.<br />
Die Gebinde mit den Wirkstoffen werden zu<br />
Beginn über eine Materialschleuse in die Umfüllkabine<br />
eingeschleust. Über die Handschuheingriffe<br />
der Umfüllkabine werden die<br />
Gebinde vom Bediener geöffnet und mittels<br />
einer Handsauglanze in den PPC250 eingesaugt,<br />
der sich in der angrenzenden Abfüllkabine<br />
befindet. Von dort wird der eingesaugte<br />
Wirkstoff über die Doppelklappe in den angedockten<br />
Container entleert. Der Container befindet<br />
sich auf einem Wägesystem zur Ermittlung<br />
der geförderten Mengen. Die entleerten<br />
Gebinde werden an den Seitenwänden über<br />
Folien-Ports ausgeschleust.<br />
Die ungefährlichen pharmazeutischen Hilfsstoffe<br />
werden über eine zweite Sauglanze direkt<br />
aus dem Anlieferungsgebinde außerhalb<br />
der Anlage eingesaugt. Das gesamte Containment-System<br />
erfüllte während der Abfüllung<br />
und der anschließenden WIP-Reinigung die<br />
geforderten OEB-4-Anforderungen und ist für<br />
staubexplosive Pulver geeignet (Atex-konform).<br />
Design-Limit OEB 5<br />
Eine klassische Anwendung für Vakuumförderer<br />
in der Pharmazie ist das Entleeren von Wirbelschichtgranulatoren<br />
und das anschließende<br />
Befüllen einer nachgeschalteten Siebmühle.<br />
Ein Pharmakunde fragte an, ob die Vakuumförderer<br />
vom Typ PPC für ein Design-Limit von<br />
1 μg/m 3 geeignet seien. Ein kleines Beispiel<br />
zeigt die Dimension dieser Anforderung: Ein<br />
Körnchen von einem handelsüblichen Zucker,<br />
36 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Tests haben gezeigt, dass der PPC350-CIP bis<br />
OEB 5 geeignet ist. Das Gerät wurde für die Tests<br />
in einem mobilen Wagen installiert.<br />
Die Vakuumfördersysteme von Volkmann<br />
eignen sich für den High-Containment-Bereich<br />
Blick ins Innere: Für eine leichte Reinigbarkeit<br />
des Innenraumes ist gesorgt<br />
wie wir ihn morgens in unseren Kaffee schütten,<br />
wiegt etwa 0,6 mg. Der sechstausendste<br />
Teil von diesem Körnchen Zucker dürfte maximal<br />
pro Kubikmeter Luft innerhalb von 8 Stunden<br />
auftreten, damit keine Gefährdung für<br />
den Mitarbeiter besteht.<br />
Für diese High-Containment-Aufgabe war ein<br />
dichter und geschlossener Prozess gefordert,<br />
der ohne eine Schutzhülle in Form eines Isolators<br />
auskommen sollte. Um diese hohen Anforderungen<br />
erfüllen zu können, wurde das<br />
hygienische und totraumfreie Vakuumfördersystem<br />
PPC350 weiterentwickelt und durch eine<br />
zweite Filterstufe (HEPA H14) sowie geeignete<br />
Absperrventile ergänzt.<br />
Doch dicht zu sein ist lediglich eine Voraussetzung<br />
für ein vollständiges High-Containment-<br />
System. Ein zweites elementares Merkmal ist<br />
die Reinigbarkeit der gesamten produktberührten<br />
Oberfläche inklusive der Schnittstellen<br />
zu den anderen Prozessanlagen im geschlossenen<br />
WIP-Verfahren. Als erster Reinigungsschritt<br />
wird zunächst die gesamte Anlage<br />
mit Wasser geflutet, dies gilt besonders für<br />
die kontaminierten Förderschläuche und Prozessleitungen.<br />
Das Benetzen der produktberührten<br />
Oberflächen dient zunächst der Vorreinigung<br />
von Abscheidebehältern, Filtern und<br />
Ventilen. Danach beginnt die intensive Reinigung<br />
durch rotierende Düsen und das mehrfache<br />
Spülen des Edelstahlfilters, der hier als Primärfilter<br />
zum Einsatz kommt. Auch die Vakuumleitung<br />
nach dem Primärfilter und der<br />
zweiten Filterstufe (HEPA H14) könnte kontaminiert<br />
sein und wird ebenfalls gereinigt. Das<br />
hier durchgeführte WIP-Verfahren ist sehr individuell<br />
und hängt sehr stark vom jeweiligen<br />
Produkt, von den verwendeten Reinigungsmedien<br />
und natürlich vom Prozess ab.<br />
Staubemissionen als Nachweis<br />
Welches Containment-Level eine Prozessanlage<br />
nun erfüllt, kann nur über eine Messung<br />
der austretenden Partikel nachgewiesen werden.<br />
In einem vorbereiteten Reinraum wurde<br />
der PPC350-CIP unter vergleichbaren Bedingungen<br />
wie in der späteren Produktion getestet.<br />
Das verwendete Testmaterial war eine<br />
sehr feinkörnige und staubende Naproxen-<br />
Laktose-Mischung, das für solche Tests sehr<br />
gut geeignet ist und häufig verwendet wird.<br />
Das Testmaterial befand sich in einem Transportgefäß<br />
(IBC), das über ein Doppelklappensystem<br />
an den Aufgabetrichter angedockt<br />
wurde. Der PPC350-CIP war mobil in einem<br />
Fahrwagen und ebenfalls über eine Doppelklappe<br />
mit einem leeren IBC verbunden.<br />
Für die Untersuchung wählte ein Expertenteam<br />
mehrere statische prozessrelevante<br />
Messstellen aus und platzierte dort die für<br />
diese Messreihen zugelassenen Luftsensoren<br />
mit Prüffilter. Diese erfassen primär die Situation<br />
in der direkten Umgebung der Messstellen,<br />
während die personenbezogene Messstelle<br />
die kumulierte, durchschnittliche Belastung<br />
des Bedienpersonals wiedergibt. Der Bediener<br />
betreute während der Messung den Prozess<br />
und tauschte dabei die befüllten und entleerten<br />
IBCs. Für ein repräsentatives Ergebnis wurde<br />
der Fördervorgang dreimal durchgeführt<br />
und jeder einzelne Vorgang separat gemessen.<br />
Die Messung selbst erfolgte durch spezielle<br />
kompakte Filtersysteme, die mittels kleinem<br />
Vakuumerzeuger von einer definierten Luftmenge<br />
durchströmt werden.<br />
Die Messung der Partikelkonzentration fand<br />
nicht nur während des Fördervorgangs einschließlich<br />
der IBC-Wechsel statt, sondern<br />
auch während der Reinigung und der anschließenden<br />
Demontage des Vakuumförderers.<br />
Die Auswertung der Partikelmessungen im Labor<br />
ergab, dass der PPC350-CIP bei allen drei<br />
Prozessschritten unter dem Design-Limit von<br />
1 μg/m 3 lag und somit für diese High-Containment-Anwendung<br />
bestens geeignet ist.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517volkmann<br />
Autor<br />
Christian Mittmann<br />
Vertrieb,<br />
Volkmann<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 37
VERPACKUNG<br />
Gefriergetrocknete Produkte zu 100 % prüfen<br />
Inspektionsmaschine<br />
für Lyophilisate<br />
Die Herstellung hochwertiger Arzneimittel in lyophilisierter<br />
Form wird in der Pharmabranche immer beliebter.<br />
Der Grund liegt vor allem in der längeren Haltbarkeit der<br />
gefriergetrockneten Produkte. Zur 100 %igen Qualitätskontrolle<br />
der Lyophilisate hat Antares Vision jetzt die<br />
Lyo-Check-Technologie entwickelt.<br />
Gefriergetrocknete Produkte werden immer beliebter: Das Lyo-Check-Projekt ermöglichte<br />
Antares Vision die Entwicklung vollautomatischer, industrieller Maschinen zur 100 %igen<br />
Inspektion gefriergetrockneter Produkte<br />
Die Inspektionsmaschinen bestehen aus insgesamt<br />
vier Produktfamilien und zehn verschiedenen<br />
Modellen, um wirklich jedem Inspektionsbedarf<br />
gerecht zu werden. Das umfangreiche<br />
Set beinhaltet Maschinen, die Volumina<br />
von 1 bis 1000 ml prüfen – von kleinvolumigen<br />
Parenteralia wie Fläschchen, Ampullen,<br />
Vials, Karpulen und Spritzen bis hin zu großvolumigen<br />
Gefäßen wie Medizinflaschen oder<br />
Blow-Fill-Seal-Gebinden.<br />
Die VRI-Inspektionsmaschinen besitzen einen<br />
Durchsatz von bis zu 24 000 Behältern pro<br />
Stunde und prüfen Produkte mit einer Genauigkeit<br />
von bis zu 50 μm.<br />
Die Inspektion der Behälter erfolgt auf der Basis<br />
einer speziellen Vision-Architektur. Diese<br />
besteht aus einer dedizierten Software, mehreren<br />
Lichtquellen (direktes Hintergrundlicht<br />
und Licht von unten) und diversen Kameras.<br />
Kombiniert wird das Ganze mit der sogenannten<br />
HSGA (Headspace Gas Analysis) zum Testen<br />
der Produktsterilität und der Dichtheit der<br />
Behälter.<br />
Die hohe Auflösung der Kameras und der verwendeten<br />
Hochgeschwindigkeits-Bildverarbeitungssysteme<br />
ermöglicht das Feststellen<br />
auch kleinster Mängel, während ausgeklügelte<br />
Analysealgorithmen falsche Auswürfe<br />
selbst bei höchster Empfindlichkeit minimieren.<br />
Das Auswurfsystem auf Basis des Fail-<br />
Safe-Prinzips stellt sicher, dass Behälter, die als<br />
mangelhaft erkannt werden, nicht in den Kanal<br />
für gute Produkte gelangen können. Zu<br />
den ausgeführten Prüfungen gehören u. a.<br />
eine Fremdkörpererkennung sowie kosmetische<br />
und funktionale Fehler im Behälter. Weitere<br />
Prüfungen sind beispielsweise Lecktest<br />
und Füllstandprüfung sowie Kontrolle von<br />
Aufhänger oder Kappe.<br />
Der Trend, injizierbare pharmazeutische<br />
Produkte in lyophilisierter Form vorzuhalten,<br />
wächst stetig an. Dies gilt insbesondere für<br />
Antiinfektiva, biotechnologisch hergestellte<br />
Produkte und die In-vitro-Diagnostik. Gründe<br />
für diesen Trend gibt es genug. Vorteilhaft ist<br />
beispielsweise die langfristige Lagermöglichkeit<br />
gefriergetrockneter Produkte von bis zu<br />
über zwei Jahren, die einfache Lagerfähigkeit<br />
Autor<br />
Thomas Herold<br />
Prokurist,<br />
Werbekoch<br />
sowie der Schutz vor Verschmutzung durch<br />
Mikroorganismen. Gleichzeitig können gefriergetrocknete<br />
Produkte zum Beispiel in WFI-<br />
Wasser schnell wieder aufgelöst werden, ohne<br />
dass die ursprünglichen Produktmerkmale dabei<br />
verloren gehen.<br />
100 %ige Kontrolle<br />
Das italienische Unternehmen Antares Vision<br />
entwickelte mit dem Visual Rotating Inspector<br />
VRI im Rahmen des Lyo-Check-Projektes kompakte,<br />
vollautomatische Maschinen für die<br />
100 %ige Prüfung gefriergetrockneter Produkte.<br />
Die nach GAMP 5 entwickelten Inline- oder<br />
Stand-alone-Inspektionsmaschinen eignen<br />
sich zur Kontrolle einer breiten Palette an Medizinbehältern<br />
aus Glas oder Kunststoff.<br />
Sonderfall Lyophilisat<br />
Während sich Flüssigkeiten relativ einfach<br />
kontrollieren lassen, erfordert die Prüfung der<br />
inhomogenen Oberfläche von lyophilisierten<br />
Produkten dagegen hochkomplexe Bildverarbeitungsalgorithmen.<br />
Nur so lässt sich das<br />
Auswerfen von Gutprodukten bei einem Pseudofehler<br />
vermeiden. Um diese Algorithmen<br />
anwenden zu können, ist zunächst ein perfekt<br />
aufgenommenes Bild des Produktes erforderlich.<br />
Dieses wird durch das Zusammenspiel<br />
von verschiedenen Beleuchtungskonzepten<br />
sowie mehrerer hochauflösender Kameras erreicht.<br />
Während des Kontrollprozesses werden<br />
mehrere Bilder von ein und demselben Objekt<br />
aufgenommen. Dadurch ist eine größtmögliche<br />
Prozesssicherheit bei der Erkennung von<br />
Fehlern gewährleistet. Die besondere Vision-<br />
38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Die Inspektionsmaschinen VRI verfügen über ein<br />
für die Gefäße besonders schonendes Greifersystem<br />
Architektur ermöglicht selbst die Inspektion<br />
durch verschiedene Arten matter Kunststoffe,<br />
wie sie typischerweise im Blow-Fill-Seal-Prozess<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die Inspektionsmaschinen verfügen über<br />
einen speziellen Gefäßtransport. Normalerweise<br />
werden Vials während der Inspektion<br />
von oben und unten eingeklemmt. In der VRI<br />
werden die Prüfobjekte dagegen äußerst<br />
produktschonend von einem Greifer von<br />
oben gepackt. Je nach Gefäß stehen an<br />
den Greifern Teflon- oder Gummipads zur<br />
Verfügung.<br />
Im Inneren der Maschine bewegen sich die<br />
Prüfobjekte via Karussell um die innen liegenden<br />
Kameras. Um die Verweildauer des zu prüfenden<br />
Objektes vor der Kamera zu erhöhen,<br />
bewegen sich die Kameras ein Stück mit dem<br />
Objekt mit.<br />
Die Inspektionsmaschine wird über ein benutzerfreundliches<br />
19"-Touchscreen-Display gesteuert.<br />
Sie bietet dem Anwender eine intuitive<br />
Bedienbarkeit. Vor allem der Einrichtungsassistent<br />
ist bei der Erstellung neuer Formate<br />
nützlich. Er unterstützt den Benutzer in der<br />
Definition aller notwendigen Parameter und<br />
Akzeptanzkriterien und ermöglicht damit eine<br />
leichte und effektive Steuerungskonfiguration.<br />
Des Weiteren lassen sich mit dem neuen System<br />
auch bestehende Prüfparameter kontinuierlich<br />
anpassen. Das ganze Maschinenkonzept<br />
ist auf den Bediener ausgelegt. Dazu gehört<br />
auch ein werkzeugloser Formatwechsel.<br />
Senkung der Prozesskosten<br />
Der mit der VRI-Inspektionsmaschine durchgeführte<br />
automatische Inspektionsprozess<br />
wirkt sich positiv im Hinblick auf eine verlängerte<br />
Lagerfähigkeit sowie eine höhere Produktqualität<br />
aus. Durch geringere Inspektionsfehler<br />
werden im Vergleich zu einer manuellen<br />
Überprüfung die gesamten Prozesskosten gesenkt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517antares<br />
Kurz notiert<br />
Erfolgreiches Horizon-2020-Projekt<br />
Das Förderprogramm Horizon 2020 ist eines<br />
der größten EU-Forschungs- und Innovationsprogramme<br />
aller Zeiten. Antares Vision<br />
konnte sich mit seinem Lyo-Check-Projekt erfolgreich<br />
für dieses Programm bewerben.<br />
„Für uns ist das eine sehr motivierende Anerkennung<br />
unserer Inspektionsmaschinen, die<br />
wir in den letzten Jahren auf den Markt gebracht<br />
haben“, sagt Davide Sacchetti, Business<br />
Development Manager für Inspektionsmaschinen<br />
bei Antares Vision. Aus mehr als<br />
20 000 Anträgen allein in den ersten zwei<br />
Jahren, wurden weniger als 6 % der Projektbewerbungen<br />
genehmigt.<br />
Ziel des Projekts war es in erster Linie, eine<br />
Lösung für die 100 %ige Überprüfung injizierbarer<br />
gefriergetrockneter Pharmaprodukte<br />
zu entwickeln. Anschließend soll diese<br />
Technologie auch in andere Industriebereiche<br />
wie die Lebensmittel- und Getränke -<br />
industrie übertragen werden.<br />
„Mehrere multinationale Unternehmen,<br />
die große Mengen an gefriergetrockneten<br />
Produkten herstellen, haben sich bereits<br />
für Komplettlösungen von Antares für die<br />
kombinierte Sichtinspektion und Dichtheitsprüfung<br />
entschieden“, führt Sacchetti<br />
weiter aus.<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 39
VERPACKUNG<br />
Schutz vor Feuchtigkeit in der Verpackung<br />
Das richtige Klima für<br />
jedes Medikament<br />
Vor der Markteinführung muss jedes neue Arzneimittel zunächst<br />
verschiedene Freigabeprozesse durchlaufen. Das betrifft nicht nur<br />
das Medikament selbst, sondern auch die Verpackung. Besonders<br />
bei feuchtigkeitsempfindlichen Pharmazeutika gilt es, eine Reihe<br />
an Aspekten zu berücksichtigen.<br />
Trockenmittel sind dafür ausgelegt, Wassermoleküle<br />
zu akkumulieren. Da die Adsorption<br />
ausschließlich auf physikalischen Kräften beruht,<br />
müssen Trockenmittel entsprechende Eigenschaften<br />
aufweisen, um diese Kräfte in Bewegung<br />
zu setzen. Dafür brauchen sie so viele<br />
Hohlräume wie möglich, damit sich eine große<br />
Oberfläche bildet, auf der sich die Feuchtigkeit<br />
ansammeln kann.<br />
Mithilfe von Silikagel oder Molekularsieben<br />
lassen sich Verpackungen mit einer Vielzahl an<br />
Trockenmittellösungen ausstatten: Ein Trockenmittelverschluss<br />
kann beispielsweise als<br />
Deckel für Tablettenröhrchen eingesetzt werden.<br />
Alternativ schützt eine Trockenmittelkammer<br />
innerhalb der Verpackung, etwa im<br />
Verpackungsboden, vor Feuchtigkeit. Trockenmittel<br />
können außerdem in Kapseln, Kanister<br />
und Beutel gefüllt und in Flaschen oder Behältern<br />
beigegeben werden. In diesem Fall ist von<br />
sogenannten Drop-in-Trockenmittellösungen<br />
die Rede.<br />
Sanner liefert weltweit jährlich über eine Milliarde Verschlüsse und Verpackungen mit integriertem<br />
Trockenmittel aus<br />
Viele pharmazeutische Produkte wie Tabletten<br />
oder Teststreifen sind feuchtigkeitsempfindlich.<br />
Die Auswirkungen von Feuchtigkeit<br />
sind vielfältig und können nicht nur für<br />
das Medikament, sondern auch für Patienten<br />
zum Risiko werden, vor allem wenn sie die<br />
Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinträchtigen<br />
und so zu einer Fehlmedikation führen.<br />
Der Schutz vor Feuchteeintritt ist eine der<br />
wichtigsten Funktionen von Primärverpackungen.<br />
Er erfolgt durch Adsorption, einem physikalischen<br />
Verfahren, bei dem sich bestimmte<br />
Moleküle an die Oberfläche eines geeigneten<br />
Materials binden und akkumulieren. Je nach<br />
Anwendungsbereich lassen sich unterschiedliche<br />
Trockenmittel wie Silikagel oder Molekularsiebe<br />
einsetzen. Diese Trockenmittel sind<br />
hygroskopisch; sie ziehen Feuchtigkeit an und<br />
halten sie so vom Inhalt der Verpackung fern.<br />
Silikagel oder Molekularsiebe<br />
Das am häufigsten verwendete Trockenmittel<br />
ist Silikagel. Es sieht aus wie Glas, enthält aber<br />
viele kleine, miteinander verbundene Kanäle,<br />
die sich an der Oberfläche zu Poren öffnen.<br />
Seine Struktur ähnelt einem Schwamm mit<br />
einer großen Innenfläche, dessen Kanäle und<br />
Poren Wassermoleküle adsorbieren. Diese Poren<br />
können bis zu 36 % ihres Eigengewichts<br />
aufnehmen, ohne ihre Struktur zu verändern.<br />
Silikagel entwickelt keinerlei Dämpfe und ist<br />
völlig geruchlos. Die Adsorptionskapazität<br />
hängt von der relativen Umgebungsfeuchte<br />
ab: je höher die relative Feuchte, desto höher<br />
die Adsorptionskapazität.<br />
Molekularsiebe hingegen sind synthetisch<br />
hergestellte Zeolithe mit einem gleichmäßigen<br />
Porendurchmesser und einer kristallinen<br />
Struktur. Die Poren sind mit einer Reihe gleichmäßig<br />
geformter Hohlräume verbunden,<br />
deren Oberfläche Wassermoleküle anzieht.<br />
Molekularsiebe adsorbieren zwischen 20 und<br />
22 % Feuchtigkeit nach Gewicht, unabhängig<br />
von der relativen Umgebungsfeuchte. Während<br />
Silikagel die Feuchtigkeit auf ein bestimmtes<br />
Niveau bringt, können Molekularsiebe<br />
ein Klima von nahezu 0 % relativer Feuchte<br />
in geschlossenen Räumen erreichen.<br />
Benötigt ein Produkt einen sehr geringen<br />
Feuchtigkeitsgehalt, sind Molekularsiebe die<br />
beste Lösung. Sind die betreffenden Medikamente<br />
weniger feuchtigkeitsempfindlich, wird<br />
Silikagel eingesetzt. Darüber hinaus sollten<br />
40 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 41
VERPACKUNG<br />
Silikagel bringt die Feuchtigkeit auf ein<br />
bestimmtes Niveau<br />
weitere Informationen berücksichtigt werden.<br />
Eine Fünf-Punkte-Checkliste zeigt auf, was<br />
dafür benötigt wird:<br />
• Definition des idealen Klimas innerhalb der<br />
Verpackung unter Berücksichtigung aller<br />
Faktoren des Feuchteeintrags, die sowohl<br />
Wirkstoffe als auch Trägermaterial beeinflussen<br />
• Risikominderung durch die Prüfung realer<br />
Verpackungsdaten anstelle von Schätzungen<br />
auf Basis allgemeiner Daten<br />
• Reibungslose Integration der gewählten<br />
Verpackungslösung in bestehende Prozesse<br />
• Kosteneffizienz durch maßgeschneiderte<br />
Trockenmittellösungen<br />
• Ein Partner, der aufgrund langjähriger<br />
Erfahrung für erfolgreiche Projekte sorgt<br />
Die richtige Atmosphäre schaffen<br />
Häufig wird davon ausgegangen, dass sichtbare<br />
Veränderungen des Medikaments wie Farbe,<br />
Geruch oder Gewicht zu einem Wirksamkeitsverlust<br />
des Medikaments führen. Keine<br />
wahrnehmbare Veränderung könnte also bedeuten,<br />
dass kein Wirksamkeitsverlust vorliegt.<br />
Diese Annahmen treffen jedoch nicht<br />
zwangsläufig auf alle Medikamente zu. Es<br />
reicht nicht aus, sich auf solche Theorien zu<br />
verlassen, um einen dauerhaften Schutz der<br />
Medikamente vor Feuchtigkeit zu gewährleisten.<br />
Stattdessen sollte jeder einzelne Faktor<br />
des Feuchteeintrags berücksichtigt werden,<br />
um ein vordefiniertes Klima in einer Verpackung<br />
zu erhalten:<br />
• Abfüllbedingungen: 15 %<br />
•Gebrauch: 15 %<br />
• Ursprüngliche Produktfeuchte: 5 %<br />
• Permeation durch die Verpackung: 65 %<br />
Nur unter Berücksichtigung all dieser Faktoren<br />
Molekularsiebe können ein Klima von nahezu<br />
0 % relativer Feuchte in geschlossenen Räumen<br />
erreichen<br />
und vor allem der realen Verpackung lässt sich<br />
die passende Lösung für ein bestimmtes Produkt<br />
finden.<br />
Reale Daten machen’s möglich<br />
Materialdatenblätter oder Datenbanken vermitteln<br />
unter sehr spezifischen, idealen Bedingungen<br />
ermittelte Daten. Doch eine echte Verpackung<br />
wird niemals die gleichen Ergebnisse<br />
liefern, etwa beim Vergleich der Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
einer Kunststoffplatte mit der<br />
einer realen Verpackung. Der Grund dafür ist<br />
einleuchtend: Eine individuell gestaltete Primärverpackung<br />
weist an unterschiedlichen<br />
Stellen eine abweichende Wandstärke auf.<br />
Handelt es sich bei der gewählten Lösung um<br />
eine Kombination aus Flasche und Verschluss,<br />
ist die Wechselwirkung dieser beiden Elemente<br />
ebenfalls zu berücksichtigen.<br />
Da 65 % des Feuchteeintritts auf die Verpackung<br />
zurückzuführen sind, sollte immer die<br />
reale Verpackung getestet werden, um zuverlässige<br />
Daten zu erhalten. Folglich vermeiden<br />
nur Echtdaten und realistische Analysen unnötige<br />
Versuche und verkürzen die Markteinführung.<br />
Ein ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt<br />
dabei alle relevanten Parameter: von<br />
Materialart und Wanddicke, produktions -<br />
bedingten Auswirkungen, dem Abfüllprozess<br />
und den unterschiedlichen Klimabedingungen<br />
bis hin zum Konsumentenverhalten.<br />
Aufgrund der durchgeführten Analysen und<br />
getreu dem Motto „so viel Trockenmittel wie<br />
nötig, so wenig wie möglich“ lässt sich die<br />
geeignete und vor allem die wirtschaftlichste<br />
Trockenmittelverpackung ermitteln. Welcher<br />
Zusammenhang besteht zwischen Dichtigkeit<br />
und Trockenmittel? Welches Trockenmittel<br />
eignet sich am besten für die speziellen Anforderungen<br />
einer bestimmten Verpackung? Unter<br />
Berücksichtigung der richtigen Parameter<br />
lassen sich die anfallenden Kosten deutlich<br />
senken. Dazu ist fundiertes Wissen über das<br />
ideale Zusammenspiel von Produkt, Trockenmittel,<br />
Verpackung und Dichtigkeit erforderlich.<br />
Entsprechend kann das Ergebnis nur zu<br />
einer individuellen Verpackungslösung für jedes<br />
Produkt führen.<br />
Auf Basis dieser Parameter ist es ebenfalls<br />
möglich, die Wirtschaftlichkeit und Eignung<br />
bereits bestehender Verpackungslösungen zu<br />
optimieren. Eine Verpackung mit integriertem<br />
Trockenmittelpolymer etwa enthält aufgrund<br />
von Design und Prozessen eine größere Menge<br />
Trockenmittel. Eine entscheidende Rolle spielt<br />
das Verpackungsdesign. So ist die optimale<br />
Dichtung zwischen Verschluss und Behälter<br />
maßgeblich für eine Trockenmitteleinsparung.<br />
In einem zweiten Schritt wird dann die exakte<br />
Menge und Art des benötigten Trockenmittels<br />
bestimmt. Die Erfahrung zeigt an einigen Beispielen,<br />
dass rund 30 % weniger Trockenmittel<br />
benötigt werden, um die erforderliche Haltbarkeit<br />
zu erzielen – und das für jede einzelne<br />
Verpackung.<br />
Partner für das ideale Klima<br />
Um herauszufinden, welche Verpackung ein<br />
neues Medikament benötigt, sollten Pharmahersteller<br />
mit einem Partner zusammenarbeiten,<br />
der mit allen technischen und regulatorischen<br />
Aspekten des Prozesses vertraut ist, eine<br />
Verpackung durch gutes Projektmanagement<br />
schnell und effizient entwickeln kann<br />
und darüber hinaus in der Lage ist, auch große<br />
Stückzahlen bei gleichbleibend hoher Qualität<br />
zu produzieren. Integrierte, individuelle oder<br />
Drop-In-Verpackungslösungen – sie alle müssen<br />
reibungslos in die bereits bestehenden<br />
Prozesse des Pharmaherstellers eingegliedert<br />
werden. Bewährte Methoden, zuverlässige<br />
Messergebnisse und erfolgreiche Stabilitätstests,<br />
unterstützt durch Prozesse, die sowohl<br />
GMP-Anforderungen als auch internationalen<br />
Vorschriften entsprechen, sind die beste Voraussetzung<br />
für eine sichere, zeitnahe Markteinführung<br />
neuer Pharmaprodukte.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517sanner<br />
Autorin<br />
Ursula Hahn<br />
Leiterin Produktmanagement<br />
Sanner<br />
42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Veranstalter:<br />
5. Dezember 2017<br />
Industriepark Höchst<br />
Alte Färberei, Frankfurt<br />
Zukunftsthemen für die chemische<br />
und pharmazeutische Industrie<br />
Es erwarten Sie Vorträge von Referenten<br />
renommierter Unternehmen.<br />
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Energie- und ressourceneffiziente<br />
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Tatjana Sellenthin, tatjana.sellenthin@konradin.de<br />
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da die Anzahl der Plätze begrenzt ist.<br />
In guter Gesellschaft – unsere Partner 2017 (Stand August 2017)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 43
VERPACKUNG<br />
Voll automatisierte Roboterlinie<br />
100 Ampullen auf<br />
einen Rutsch verpackt<br />
Das Verpacken von zerbrechlichen Arzneimittel-Glasampullen<br />
zählt zu den anspruchsvollen Automatisierungsprojekten. Ein<br />
österreichischer Sondermaschinenbauer hat sich der Aufgabenstellung<br />
angenommen und eine wegweisende, pharmagerechte<br />
Lösung realisiert.<br />
Je komplexer die Aufgabenstellung, umso<br />
schöner die Herausforderung – mit diesem<br />
Statement empfängt Nordfels die Besucher<br />
seiner Homepage. Tatsächlich kennen die Österreicher<br />
aus Bad Leonfelden im Mühlviertel<br />
keine Berührungsängste, wenn es um die Realisierung<br />
schwieriger Automatisierungsprojekte<br />
in unterschiedlichsten Branchen geht.<br />
„Abgesehen von Standardanlagen, die bereits<br />
am Markt verfügbar sind, machen wir praktisch<br />
alles. Wir realisieren branchen- und kundenspezifische<br />
Lösungen und sind mit den geltenden<br />
Standards sensibler Industriebereiche<br />
vertraut. Nachdem wir auch über reichlich Erfahrung<br />
in der Pharmabranche verfügen, passte<br />
das Projekt Glasampullenhandling ebenfalls<br />
perfekt in unser Portfolio“, verrät Bernhard<br />
Schaubschläger, Projektleiter bei Nordfels.<br />
Dabei lässt sich die Aufgabenstellung einfach<br />
erklären: Befüllte Glasampullen sollen zu Losen<br />
mit jeweils 100 Einheiten in Faltschachteln<br />
verpackt werden, die fertig bedruckt die<br />
finale Verpackungslinie verlassen. Was sich<br />
einfach anhört, wird bei der empfindlichen,<br />
gläsernen Fracht, den strengen Hygieneanforderungen<br />
der Pharmaindustrie sowie den<br />
komplizierten Greif- und Handhabungsvorgängen<br />
zum schwer lösbaren Projekt.<br />
Sechsachsroboter favorisiert<br />
Bei Nordfels ging man die Aufgabenstellung<br />
sehr strukturiert an und kam schnell zu dem<br />
Schluss, dass nur der Einsatz eines geeigneten<br />
Sechsachsroboters zu einer effizienten Lösung<br />
mit vertretbarem Raumbedarf führen würde.<br />
Dass die Wahl dabei auf einen Sechsachser<br />
des Herstellers Stäubli fiel, ist nur allzu verständlich.<br />
Dazu Schaubschläger: „Die Stäubli-<br />
Nordfels entschied sich für einen TX60 von Stäubli, weil er wie alle Sechsachser der TX-Baureihen<br />
bereits in Standardausführung Reinraumklasse ISO 5 erfüllt<br />
Maschinen sind bei Medizin- und Pharmaeinsätzen<br />
aufgrund ihres Hygienedesigns Referenz.<br />
Wir entschieden uns für einen TX60, weil<br />
er wie alle Sechsachser der TX-Baureihen bereits<br />
in Standardausführung Reinraumklasse<br />
ISO 5 erfüllt, alle Medienleitungen bis zur<br />
Handachse innerhalb des Arms verlaufen und<br />
sämtliche Anschlüsse von unten durch den Robotersockel<br />
erfolgen können.“<br />
Der Blick auf das Anlagenlayout weist den Roboter<br />
als zentralen Baustein der kompletten<br />
Verpackungslinie aus. Sein Aufgabenspektrum<br />
sieht folgendermaßen aus: Die Glasampullen<br />
erreichen die Anlage über eine zehnspurige<br />
Stauförderstrecke. An deren Ende übernimmt<br />
der TX60 alle 100 Glasampullen mit nur einem<br />
Griff und legt sie in einer Faltschachtel ab.<br />
Allein in diesem Prozessschritt steckt viel<br />
Know-how. Denn der Roboter muss im ersten<br />
Step ein Kartongitter mit 100 Aussparungen<br />
aus einem Magazin abholen und über die 100<br />
Glasampullen stülpen. Das Gitter dient als Abstandshalter<br />
und soll Beschädigungen der<br />
empfindlichen Glasampullen verhindern.<br />
Komplexe Greiftechnik<br />
Erfordert bereits das Aufstecken des Kartongitters<br />
bei den einhundert Einzelpositionen einen<br />
exakt berechneten Bewegungsablauf des<br />
Roboters, erwies sich das anschließende Greifen<br />
der einzelnen Ampullen als echte technische<br />
Herausforderung. Schaubschläger erinnert<br />
sich: „Wir hatten einen kompletten Vakuumgreifer<br />
mit 100 Einzelsegmenten konstru-<br />
44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Die schnörkellose Konzeption<br />
der Linie sowie<br />
der Einsatz der besten<br />
am Markt erhältlichen<br />
Komponenten führt<br />
zu maximaler Prozess -<br />
sicherheit und Verfügbarkeit<br />
Bernhard Schaubschläger, Projektleiter bei Nordfels:<br />
„Nachdem wir über reichlich Erfahrung in der<br />
Pharmabranche verfügen, passte das Projekt<br />
Glasampullenhandling perfekt in unser Portfolio.“<br />
Aufgrund der Hygieneanforderungen<br />
besteht<br />
jedes Greiferelement<br />
aus präzise lasergeschnittenen<br />
Edelstahlblechen.<br />
Damit gelingt<br />
es dem Roboter, die<br />
mit einer Sollbruch -<br />
stelle versehenen Glas -<br />
ampullen samt Kartongitter<br />
prozesssicher<br />
zu greifen.<br />
iert und bereits im Einsatz und mussten dann<br />
feststellen, dass die Glasampullen durch den<br />
Abschmelzprozess beim Verschließen in Form<br />
und Länge gewisse Unterschiede aufweisen,<br />
was ein prozesssicheres Greifen über Vakuum<br />
unmöglich machte.“<br />
Aber Nordfels wäre nicht Nordfels, hätte man<br />
für solche Schwierigkeiten keine passende<br />
Lösung gefunden. Was blieb, war die Neukonstruktion<br />
eines nunmehr mechanischen Greifsystems.<br />
In der hochkomplexen Schlüsselkomponente<br />
arbeiten 100 kleine, auf einem Schienensystem<br />
angeordnete Zweibacken-Parallelgreifer<br />
mit zentralem Antrieb. Aufgrund der<br />
Hygieneanforderungen besteht jedes Greiferelement<br />
aus präzise lasergeschnittenen Edelstahlblechen.<br />
Mit dieser innovativen Eigenkonstruktion<br />
gelingt es dem Roboter, die mit<br />
einer Sollbruchstelle versehenen Glasampullen<br />
samt Kartongitter prozesssicher zu greifen<br />
und das komplette Gebilde schnell, aber dennoch<br />
vorsichtig in der Faltschachtel abzulegen<br />
ohne die Etiketten zu beschädigen. Das Hauptproblem<br />
bei der Realisierung der Verpackungslinie<br />
war damit gelöst.<br />
Pharmagerechte Konzeption<br />
Auch die dem Roboterhandling vor- und nachgelagerten<br />
Prozessschritte hat die junge Nordfels-Mannschaft<br />
optimal gelöst. Entlang einer<br />
Linearförderstrecke befinden sich alle Automatikstationen,<br />
beginnend mit der Zuführung<br />
und Auffaltung von Fachschachteln und Kartongittern.<br />
Es folgt die Roboterhandhabung,<br />
nach der es weiter zur integrierten Qualitätssicherung<br />
geht. Hier prüft ein stationäres Visionsystem<br />
die Anwesenheit der Ampullen. An<br />
der nächsten Station übernimmt ein automatisches<br />
Handling das Auflegen eines Schaumstofffeldes.<br />
Im darauffolgenden Schritt wird<br />
vollautomatisch der Beipackzettel beigelegt,<br />
ehe die Faltschachtel nach den abschließenden<br />
Prozessschritten Verschließen, Wiegen<br />
und Etikettieren die Anlage verlässt.<br />
Bei allen Stationen hat Nordfels auf klare, einfache<br />
Abläufe geachtet. Das gilt auch für die<br />
Bestückung der Anlage mit den Verpackungsmaterialien,<br />
die über manuell zu befüllende<br />
Magazine auf der Rückseite der Stationen<br />
sichergestellt ist. Die schnörkellose Konzeption<br />
der Linie sowie der Einsatz der besten am<br />
Markt erhältlichen Komponenten führt zu maximaler<br />
Prozesssicherheit und Verfügbarkeit.<br />
Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Gestaltung<br />
der Linie war die Reinigungsfreundlichkeit<br />
wie Schaubschläger betont: „Die komplette<br />
Anlage ist in Edelstahl gehalten, der<br />
Roboter glatt weiß lackiert; der Anschluss des<br />
TX60 erfolgte von unten durch den Fuß. Zudem<br />
ist die komplette Verkabelung bis zur<br />
Achse 5 innerhalb des Roboterarms verlegt.<br />
Dank dieser Maßnahmen entspricht die Anlage<br />
den Hygienevorgaben der Pharmaindustrie,<br />
erreicht die Reinraumklasse ISO 5 und ist<br />
leicht zu reinigen.“<br />
Auch steuerungsseitig hat die Nordfels-Mannschaft<br />
ihr Bestes gegeben und ein besonders<br />
anwenderfreundliches Bedienkonzept realisiert,<br />
das den einfachen Zugriff auf alle wesentlichen<br />
Funktionen per Touchscreen erlaubt.<br />
So ist die Anlage auch von Mitarbeitern<br />
ohne Robotikkenntnisse kinderleicht zu bedienen.<br />
Alles in allem überzeugt die Verpackungslinie<br />
mit maximaler Verfügbarkeit und erfüllt<br />
sämtliche Vorgaben des Endanwenders mit<br />
Bravour.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517stäubli<br />
Autor<br />
Ralf Högel<br />
Freier Journalist<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 45
VERPACKUNG<br />
Inspektion von Etiketteninformationen<br />
Etiketten superfest und sicher kleben<br />
Die Bottle Mosaic Station (BMS)<br />
von Mettler-Toledo ist eine visuelle<br />
Inspektionslösung zur 360°-<br />
Inspektion von Track-&-Trace-<br />
Etiketteninformationen auf nicht<br />
ausgerichteten Verpackungen<br />
wie Flaschen oder Ampullen. Die<br />
BMS überprüft mit sechs kreisförmig<br />
angeordneten Kameras<br />
Etiketten sowie 1-D- und 2-D-Barcodes<br />
auf Vorhandensein, Lesbarkeit<br />
und Korrektheit sowie die<br />
Qualität von Grafiken – unabhängig<br />
davon, wo auf der Primärverpackung<br />
sich die Angaben befinden.<br />
Für die Verifizierung auf der<br />
Unterseite aufgebrachter Informationen<br />
verfügt die BMS über<br />
eine Sidegrip-Funktion, mit der<br />
sich die Behälter anheben lassen.<br />
Für Aggregationsszenarien, bei<br />
denen es nicht möglich ist, seitlich<br />
aufgebrachte Etiketten zu lesen,<br />
bietet die BMS die Möglichkeit,<br />
Helper-Codes auf der Oberoder<br />
Unterseite der Flasche aufzubringen.<br />
Dabei liest die BMS<br />
den Helper-Code mit der Sidegrip-Kamera<br />
und verknüpft diesen<br />
mit der seitlich aufgebrachten<br />
Seriennummer in der PCE-<br />
Line-Manager-Software.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517mettlertoledo<br />
Der Haftkleber Hermasuperperm<br />
63S von Herma eignet<br />
sich vor allem für Langzeitetikettierung<br />
im Bereich der Produktkennzeichnung.<br />
Damit<br />
ausgerüstete Etiketten lassen<br />
sich selbst von lackierten Packungen und vielen anderen<br />
polaren und nichtpolaren Oberflächen wie Papier, Karton,<br />
Kunststoff oder Stahl nicht ablösen, ohne sich bzw.<br />
eine Verpackungsoberfläche zu zerstören oder sichtbare<br />
Rückstände auf der Oberfläche zu hinterlassen. Hermasuperperm<br />
63S ist hochbeständig gegen Wasser, Heißluft<br />
und verschiedene Lösemittel. Außerdem ist er sehr<br />
alterungsbeständig. Da es sich um einen Dispersionshaftkleber<br />
handelt, lassen sich entsprechende Haftmaterialien<br />
trotz eines relativ hohen Klebstoffauftrags gut<br />
weiterverarbeiten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517herma<br />
Dichtigkeitsprüfung von starren Behältnissen<br />
TPE für pharmazeutische Verschlüsse<br />
Ob Konnektoren, Ventil- oder Verschlussmembranen, Infusionsleitungen,<br />
Ports, Stopfen oder Überleitungssysteme,<br />
das hierfür eingesetzte Material muss die Fähigkeit des<br />
vollständigen Wiederverschlusses aufweisen und alle gängigen<br />
Arten von Sterilisationsverfahren ohne signifikante<br />
Veränderungen des Eigenschaftsprofils bestehen. Mit Provamed<br />
6145 TL, 6245 NC und 6345 NC von Actana stehen<br />
eine transparente und zwei naturfarbene Varianten von<br />
TPE-Compounds für pharmazeutische Verschlüsse zur Verfügung,<br />
die die Performance und Konformität nach USP<br />
381, sowie alle gängigen Verfahren zur Sterilisationsfähigkeit<br />
erfüllen. Darüber hinaus werden auch wichtige Faktoren,<br />
wie einfache Verarbeitung, Kosteneffizienz, niedrigerer<br />
Abfallanteil während der Produktion und Recyclebarkeit<br />
erfüllt. Mit einem sehr niedrigen Migrationspotenzial<br />
und Verzicht auf PVC und Weichmacher sind diese TPE eine<br />
sehr saubere Lösung für die Herstellung von Durchstechsepten,<br />
Stopfen und Verschlüssen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517actega<br />
Bosch Packaging Technology hat<br />
das Portfolio an CCI-Technologien<br />
(Container Closure Integrity Testing)<br />
konsequent ausgebaut. Neben<br />
der Dichtigkeitsprüfung mittels<br />
Hochspannung und der laserbasierten<br />
Headspace-Analyse<br />
wird es durch die KLV-Serie für die<br />
Vakuumdichtigkeitsprüfung vervollständigt.<br />
Erstes Mitglied der<br />
Serie ist die für Vials ausgelegte<br />
KLV 1360. Grundsätzlich eignet<br />
sich die Plattform für alle standfesten<br />
Glasbehältnisse. In den<br />
luftdicht abgeschlossenen Kammern<br />
wird ein Unterdruck erzeugt,<br />
der im Falle eines defekten<br />
Behältnisses ansteigt. Diesen<br />
Druckanstieg misst die KLV 1360<br />
mit hoher Sensibilität: Die Anlage<br />
erfasst Leckgrößen, die rechnerischen<br />
Lochdurchmessern von weniger<br />
als 5 μm entsprechen. Die<br />
KLV 1360 inspiziert zwischen<br />
250 und 600 Behältnisse pro<br />
Minute. Ihre Höchstleistung erzielt<br />
die Maschine dank spezieller<br />
Prüfkammern, in denen die Behältnisse<br />
wahlweise einzeln oder<br />
gruppenweise geprüft werden.<br />
Bei der Gruppenprüfung untersucht<br />
die KLV je nach Behältnisdurchmesser<br />
– der von 8 bis<br />
56 mm variieren kann – bis zu<br />
drei Prüfobjekte gleichzeitig in einer<br />
Kammer. Die standardmäßig<br />
mit einem Drehteller ausgestattete<br />
Anlage lässt sich nahtlos in<br />
bestehende Linien integrieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517bosch<br />
46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Intelligentes Etikett überwacht Temperatur<br />
Herstellung FMD-konformer<br />
Faltschachteln<br />
Smart-Packaging-Lösungen von<br />
August Faller „denken mit“.<br />
Durch den Einsatz integrierter<br />
Technologien wie NFC-Chips bieten<br />
sie wertvolle Zusatzfunktionen.<br />
In Kooperation mit Avery<br />
Dennison vermarktet Faller in<br />
Deutschland den Temperaturlogger<br />
TT Sensor Plus 2. Das Monitoring-Label<br />
gewährleistet einen<br />
optimalen Transportschutz und<br />
unterstützt Ärzte und Apotheker<br />
bei der sicheren Lagerung von<br />
temperatursensiblen Pharmaprodukten<br />
wie Impfstoffen. Das intelligente<br />
Etikett kann Arzneimittel<br />
über drei Jahre mithilfe von bis<br />
zu 150 000 Temperaturmessungen<br />
sicher und lückenlos überwachen.<br />
Die Daten lassen sich über<br />
eine App jederzeit abrufen. Per<br />
Knopfdruck zeigt eine LED-Anzeige<br />
auf dem Etikett an, ob die<br />
Kühlkette eingehalten wurde und<br />
das Produkt weiterhin verwendet<br />
werden kann.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517augustfaller<br />
Der Pharmaindustrie in der EU bleiben inzwischen weniger<br />
als zwei Jahre, um die EU-Fälschungsschutzrichtlinie<br />
2011/62/EU, auch bekannt als „Falsified Medicines Directive“<br />
(FMD), umzusetzen. Die FMD-konforme Produktion von<br />
fälschungssicheren Verpackungen mit einer Seriennummer<br />
erfordert einen großen zeitlichen Vorlauf bei der Umstellung<br />
der IT und der Produktionsanlagen. GE Pharmaceuticals<br />
bietet Pharmaunternehmen ohne eigene Produktion eine<br />
ausgereifte technische Lösung für die Herstellung FMDkonformer<br />
Faltschachteln. Zusätzlich bietet das Unternehmen<br />
Dienstleistungen rund um den EU-Import von Arzneimitteln<br />
an. Das Portfolio reicht vom EU-Retest für Fertigarzneimittel<br />
über den Import und die Freigabe von Bulkware<br />
zur Verpackung bis hin zur EU-Marktfreigabe von Arzneimitteln<br />
durch Qualified Persons (QPs).<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517gepharmaceuticals<br />
Blisterpackung ohne Kunststoff<br />
Mit Iggesund-Kartonmaterialien<br />
lassen sich Blisterpackungen<br />
vollständig aus Karton herstellen.<br />
Das vom norwegischen<br />
Unternehmen Moltzau entworfene<br />
Cefapac verbessert nicht<br />
nur die Ökobilanz der Verpackung,<br />
sondern auch ihre Öffnungsfähigkeit.<br />
Einzigartig an<br />
der Cefapac-Lösung ist, dass alle<br />
herkömmlichen Rillungen<br />
durch Perforationen ersetzt<br />
wurden, was die gewünschte<br />
Öffnungsfähigkeit gewährleistet. Wenn die<br />
Rillungen durch Perforationen ersetzt werden,<br />
besteht jedoch die Gefahr, dass der Inhalt der<br />
Verpackung nicht gut genug geschützt ist. Daher<br />
wurde der besonders reißfeste Invercote-<br />
Karton verwendet. Zu den Produkten, die bereits<br />
in Cefapacs auf dem Markt sind, gehören<br />
Wundverbände und nicht verschreibungspflichtige<br />
Medikamente.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517iggesund<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 47
VERPACKUNG<br />
Blisterfolie digital bedrucken<br />
Formgestanzte Streifenpackungen<br />
Vor allem bei kleineren<br />
und mittleren<br />
Losgrößen bietet das<br />
Inkjet-Drucksystem<br />
Digiline Blister Vorteile<br />
gegenüber dem<br />
vorherrschenden Flexodruck<br />
oder der Beschaffung<br />
von vorbedruckten<br />
Folien. Das System setzt komplett<br />
auf Digitaldruck mit UV-Hochleistungstinten.<br />
Das spart wertvolle Rüstzeit. Für einen neuen<br />
Druckauftrag wird einfach ein neues PDF geladen.<br />
Digiline Blister ist in der Lage, selbst<br />
asiatische Schriftzeichen originalgetreu wiederzugeben.<br />
Um das zu erreichen, ist das<br />
Drucksystem für eine native PDF-Auflösung<br />
von 600 dpi ausgerüstet. Darüber hinaus kann<br />
die aufgetragene Tintenmenge den Erfordernissen<br />
der Folie angepasst werden. Da es sich<br />
um ein All-in-one-System handelt, lädt der<br />
Anwender die Druckvorlage einfach und ohne<br />
weitere Hilfsmittel aus dem Rezeptspeicher.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517atlanticzeiser<br />
Die Streifenverpackungsmaschine<br />
der Serie HM 1 lässt sich jederzeit<br />
für die Herstellung von formgestanzten<br />
Siegelstreifen konfigurieren.<br />
Prinzipiell sind alle geometrischen<br />
Formen möglich: runde<br />
und eckige ebenso wie herzoder<br />
sternförmige Packungen.<br />
Durch integrierte Kerben als Öffnungshilfen<br />
vereint die Heißsiegeltechnologie<br />
Design mit Funktionalität.<br />
Auch das Perforationsmuster<br />
der Streifen kann flexibel<br />
gestaltet werden.<br />
Für die Herstellung der Formstreifen<br />
wird eine Heißsiegelmaschine<br />
der Baureihe HM 1–350 von Romaco<br />
Siebler mit einer kontinuierlich<br />
arbeitenden Stanzstation<br />
ausgestattet. Zwei mitlaufende<br />
Stanzen mit Servoantrieb schneiden<br />
die Formstreifen mit ziehendem<br />
Schnitt aus dem Folienteppich.<br />
Insgesamt erzielt die<br />
HM 1–350 eine maximale Ausbringung<br />
von 900 Formstreifen<br />
pro Minute.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517romaco<br />
Validierte Transportlösung<br />
Dichtheitsprüfung ohne Prüfgas<br />
Die Lecksucher der Pfeiffer-Vacuum-Tochtergesellschaft<br />
Advanced<br />
Test Concepts (ATC) nutzen die<br />
Micro-Flow- und Mass-Extraction-Technologie.<br />
Dabei wird Luft<br />
oder ein anderes Gas aus der Verpackung<br />
als Prüfgas verwendet<br />
und es ist somit kein spezielles<br />
Prüfgas erforderlich. Die nach<br />
USP 1207 anerkannte Mass Extraction<br />
arbeitet dabei nach dem<br />
Prinzip des verdünnten Gasflusses.<br />
Um eine höhere Empfindlichkeit<br />
zu erreichen, wird die Prüfung<br />
unter Vakuum durchgeführt.<br />
Diese Art der Prüfung eignet<br />
sich besonders für Verpackungen<br />
oder verschlossene Objekte,<br />
beispielsweise pharmazeutische<br />
Verpackungen wie Infusionsbeutel<br />
oder Glasphiolen. Hier<br />
können Defekte bis zu 2 μm bzw.<br />
niedrige Leckraten von bis zu<br />
5x10 -6 mbar l/s erkannt werden.<br />
Das Verfahren ist für Laboranwendungen<br />
sowie für die Produktion<br />
geeignet und ermöglicht sowohl<br />
die Stabilitätskontrolle als<br />
auch automatische, vollständige<br />
Prüfungen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517pfeiffervacuum<br />
Der pharmazeutische Großhändler Teccom hat gemeinsam<br />
mit dem Verpackungsspezialisten Ecocool eine Einwegverpackung<br />
für den Temperaturbereich von 2 bis 8 °C<br />
entwickelt. Gemeinsam mit dem Express- und Logistikdienstleister<br />
GO! wurde diese als Transportlösung GO!<br />
Cool präsentiert. Die GDP-fähige Verpackung für den passiv<br />
temperierten Versand wurde zuvor in mehrjährigen<br />
Messreihen im GO!-System getestet und exklusiv für den<br />
Versand mit GO! im Temperaturbereich von 2 bis 8 °C validiert.<br />
Dank Winter- und Sommerkonfiguration ist sie ganzjährig<br />
und unabhängig von den Außentemperaturen einsetzbar.<br />
Die Einhaltung des Temperaturbereichs ist für<br />
24 h gewährleistet und kann optional durch Temperaturlogger<br />
dokumentiert werden. Die Zustellung erfolgt per<br />
Overnight-Express, in der Regel bereits am nächsten Tag<br />
vor 10.00 Uhr.<br />
Die Einwegverpackung besteht aus einem Automatikfaltkarton,<br />
der mit einer Isolationsschicht sowie Foambricks<br />
(Kühlelementen) bestückt wird. Der Aufbau erfolgt erst<br />
bei Gebrauch. Das ermöglicht eine platzsparende Lagerung<br />
von sehr großen Mengen. Die Entsorgung der Komponenten<br />
ist über den Hausmüll möglich. Die Einwegverpackungslösung<br />
ist in vier Regelgrößen erhältlich, die alle<br />
für den Temperaturbereich von 2 bis 8 °C qualifiziert sind.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517go<br />
48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen<br />
Partner für die Pharmaindustrie.<br />
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Management und Dienstleistung.<br />
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Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />
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Wäge- und Dosiertechnik Lagersysteme Packmittel<br />
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DOSIER- UND ABFÜLLPUMPEN<br />
KENNZEICHNUNGSLÖSUNGEN<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH<br />
www.viscotec.de<br />
ViscoTec beschäftigt sich mit Pumpen und Dosiersystemen<br />
zur Förderung, Dosierung, Auftragung, Abfüllung<br />
und Entnahme von niedrig- bis hochviskosen<br />
Produkten. Von der Entnahme bis hin zur Dosierung -<br />
praktisch pulsationsfrei und extrem scherkraftarm. In<br />
der Pharma-Dispenserbaureihe werden die Anforderungen<br />
der Pharmaindustrie an Hygienic Design und<br />
Dokumentation konsequent umgesetzt. Durch einen<br />
automatischen, programmierbaren Rückzug wird ein<br />
unerwünschtes Nachtropfen oder ein Fadenziehen<br />
verhindert. Das garantiert hochpräzise und saubere<br />
Dosier- und Abfüllergebnisse auch für Kleinmengen<br />
hochviskoser pharmazeutischer Produkte.<br />
Domino Deutschland GmbH<br />
Lorenz-Schott-Straße 3<br />
55252 Mainz-Kastel<br />
Phone +49 6134 250-50<br />
Fax +49 6134 250-55<br />
pharma@domino-deutschland.de<br />
www.domino-deutschland.de<br />
Domino bietet auf die Anforderungen der Pharmaindustrie<br />
zugeschnittene Systemlösungen. Die bedienerfreundlichen<br />
Codier- und Etikettiersysteme ermöglichen<br />
sowohl die Einhaltung der Validierungsanforderungen<br />
an die gute Herstellungspraxis (GMP)<br />
als auch die Umsetzung der weltweit aufkommenden<br />
Gesetzgebungsstandards, wie der EU-Fälschungsrichtlinie<br />
(FMD 2011/62/EU), e-Pedigree, China SFDA<br />
eCode, ANVISA, CIP13, ITS etc.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 49
MANAGEMENT<br />
Mit Kapital und Beratung<br />
Die Expansion nach<br />
China wagen<br />
Das vielversprechende Potenzial des chinesischen Marktes für sich zu nutzen<br />
– auch für mittelständische Unternehmen der Pharmaindustrie ein reizvoller<br />
Gedanke. Dennoch scheuen sich viele vor diesem Schritt. Den nötigen<br />
Schwung kann hier die Zusammenarbeit mit einem Investor bringen.<br />
Der Weg nach China ist auch für mittelständische Unternehmen reizvoll<br />
Ein mittelständisches, heimisches Pharmaunternehmen,<br />
das wachsen möchte, wird<br />
sich fragen, wie und wo dies am meisten Erfolg<br />
verspricht. Deutschland und die Nachbarländer<br />
sind als neue Produktions- oder Absatzmärkte<br />
wenig geeignet, weil sie zu klein oder<br />
zu gesättigt sind. China hingegen scheint ein<br />
Markt der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten<br />
zu sein. Die Wirtschaft wächst weiterhin,<br />
wenn auch nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit.<br />
Das Reich der Mitte ist die exportstärkste<br />
Nation der Welt. Auch die Nachfrage<br />
im Land selbst nimmt stetig zu. Der Mittelstand<br />
in China wächst und damit der Wunsch<br />
nach Qualitätsprodukten, sicheren, wirksamen<br />
Arzneimitteln und einer sauberen Umwelt.<br />
Gute Voraussetzungen also für deutsche<br />
mittelständische Pharmaunternehmen.<br />
Hindernisse auf dem Weg nach China<br />
Warum sind dann nicht mehr von ihnen in<br />
China aktiv? Die Gründe sind individuell unterschiedlich.<br />
Dem einen Firmenlenker fehlt vielleicht<br />
einfach die Zeit und Energie, sich mit einem<br />
so weitreichenden Schritt zu befassen.<br />
Der andere ist unsicher, wie er an die entsprechenden<br />
Marktkenntnisse kommen kann. Dazu<br />
gehören Information darüber, welche Produkte<br />
in der Volksrepublik gerade besonders<br />
gefragt sind. Oder auch, welche Unternehmen<br />
an einer Kooperation interessiert sein könnten.<br />
Ängste vor Spionage, Ideenklau und Kontrollverlust<br />
der deutschen Partner kommen<br />
hinzu. Häufig genannt werden auch die politischen<br />
Unsicherheiten und der Mangel an<br />
Rechtsstaatlichkeit.<br />
Die chinesische Regierung hat es ausländischen<br />
Investoren in der Vergangenheit nicht<br />
immer einfach gemacht ins Land zu kommen.<br />
Das ändert sich, aber nur langsam. Bei einer<br />
solchen Mischung von Unsicherheiten und<br />
Bedenken können Expansionspläne schon ein-<br />
50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
mal in der Schublade landen – im Besonderen<br />
dann, wenn dafür zum aktuellen Zeitpunkt die<br />
finanziellen Mittel fehlen.<br />
Mit Investoren höhere Erfolgschancen<br />
Die Zusammenarbeit mit einem Partner, der<br />
die entsprechende Marktkenntnis und das erforderliche<br />
Kapital mitbringt, kann hier die Lösung<br />
sein. Bei der Wahl eines solchen Investors<br />
sollte das Unternehmen darauf achten, dass<br />
dieser die Besonderheiten der Branche, aber<br />
auch des Landes kennt. Denn für die nächsten<br />
Jahre werden die beiden Partner eng zusammenarbeiten,<br />
um den deutschen Mittelständler<br />
in China erfolgreich zu machen. Die Expertise<br />
eines spezialisierten Investors zeigt sich<br />
durch kontinuierliche und intensive Beratung<br />
bei der Auswahl und der Evaluation des Investments<br />
bis hin zu vielen betrieblichen Einzelentscheidungen<br />
während der Zusammenarbeit.<br />
Im besten Fall bringt der Partner Erfahrung<br />
mit ähnlich gelagerten Fällen mit, die er<br />
erfolgreich auf dem Weg nach China begleitet<br />
hat. Dazu hat er ein gut vernetztes Team vor<br />
Ort, das sich mit den örtlichen Gegebenheiten<br />
und Fallstricken auskennt und so von Anfang<br />
an Enttäuschungen möglichst vermeidet. So<br />
aufgestellt hat das Unternehmen gute Chancen,<br />
sich im neuen Markt nachhaltig gut zu<br />
etablieren und seinen Wert zu steigern.<br />
Ein gelungenes Beispiel<br />
Euticals mit Stammsitz in Lodi, südöstlich von<br />
Mailand, und Niederlassungen in Deutschland,<br />
Frankreich und Springfield, USA, stellt<br />
Feinchemikalien her. Der Umsatz beim Erwerb<br />
durch MCP betrug 52 Millionen Euro. Besonders<br />
konzentriert sich das Unternehmen auf<br />
die Kommerzialisierung von hochwertigen<br />
Pharmabausteinen und -wirkstoffen. Weitere<br />
Schwerpunkte sind die organisch-chemische<br />
Synthese, insbesondere in modernen Methoden<br />
in der Organometallchemie, Enzymchemie<br />
und Heterocyclenchemie. Die zehn weltweit<br />
führenden Pharmaunternehmen sowie<br />
90 % der Branchen-Top 50 sind Kunden von<br />
Euticals.<br />
Im Jahr 2008 suchte das Unternehmen mit der<br />
Familie Carinelli als Hauptanteilseigner nach<br />
einem Finanzpartner, um das Firmenwachstum<br />
voranzubringen sowie die Kapitalposition<br />
zu stärken. Besonders hatte es dabei Asien im<br />
Fokus. Die Voraussetzungen für eine Expansion<br />
waren günstig: Erstens gab es durch die<br />
Konsolidierungsprozesse in der Branche gute<br />
Chancen für Zukäufe. Zweitens bauten die<br />
großen Player gerade ihre Prozesse um, um<br />
Kosten zu sparen. Daher lagerten sie einige<br />
Blick in die Produktion von Euticals<br />
Produktionsstufen aus, wie zum Beispiel das<br />
klinische Studienmanagement oder die Arzneimittelformulierung.<br />
Euticals wollte diese<br />
Situation für sich nutzen und seinen Kunden<br />
die benötigten Services aus einer Hand anbieten.<br />
Dazu war es erforderlich, eine breitere Palette<br />
an Aktiven Pharmazeutischen Wirkstoffen<br />
(APIs) und Services im Bereich Forschung<br />
& Entwicklung aufzubauen.<br />
Daher entschied sich die Firmenleitung für die<br />
Zusammenarbeit mit Mandarin Capital Partners<br />
(MCP), die bereits andere Unternehmen<br />
erfolgreich bei der Expansion begleitet hatten.<br />
MCP kaufte 83 % der Unternehmensanteile<br />
und bestätigte Maurizio Silvestri als CEO der<br />
Firma, der selbst auch in Euticals signifikant<br />
investierte.<br />
Nach dem Einstieg bei Euticals unterstützte<br />
MCP die Geschäftsführung bei zahlreichen<br />
Managemententscheidungen zur Steigerung<br />
der Wertschöpfung. Meilensteine dieser Entwicklung<br />
waren die Zukäufe des Pharmaherstellers<br />
Poli im März 2010 und der Archimica-<br />
Gruppe im Februar 2011, beide in Italien. Mit<br />
Blick auf den chinesischen Wachstumsmarkt<br />
kaufte Euticals im Dezember 2010 im Rahmen<br />
eines Joint Ventures mit MCP Anteile an<br />
Suzhou Tianma Pharma Group Tianji Bio-Pharmaceutical.<br />
Dadurch steigerte Euticals die<br />
Umsätze in China deutlich und erweiterte seine<br />
Produktionskapazität, zum Beispiel mit<br />
wachsenden APIs wie Cyticoline.<br />
Von 2008 bis 2012 hat sich der Umsatz von<br />
Euticals vervierfacht auf insgesamt 226 Mio.<br />
Euro. Die Lieferkette des Unternehmens war<br />
deutlich schlanker und effektiver, kombiniert<br />
mit einer signifikanten Margensteigerung. Somit<br />
stieg der EBITDA von 10 Mio. Euro im Jahr<br />
2008 auf 35 Mio. Euro im Jahr 2012. 2012 entschied<br />
sich MCP, einige weitere Co-Investoren<br />
bei Euticals hineinzuholen, um das starke<br />
Wachstum mitzufinanzieren. Das neue Investorenkonsortium<br />
hat das Unternehmen intensiv<br />
bei der Einführung neuer Produkte, weiterer<br />
Kostenstrukturoptimierung sowie Verbesserung<br />
der Managementstruktur unterstützt.<br />
Im Juli 2016 verkaufte MCP zusammen mit<br />
anderen Co-Investoren die Anteile von Euticals<br />
an Albany Molecular Research Inc. (NASDAQ:<br />
AMRI) für 315 Mio. Euro und beteiligte sich an<br />
AMRI. Das Unternehmen ist in der Life-Science-Industrie<br />
tätig, mit Standorten in Nordamerika,<br />
Europa und Asien und Schlüsselunternehmen<br />
in der Entwicklung von Active<br />
Pharmaceutical Ingredients sowie der Entwicklung<br />
und Herstellung von Pharmaerzeugnissen.<br />
Durch die Übernahme von Euticals hat<br />
AMRI eine etablierte Kundenbasis in Europa<br />
sowie den weiteren Ausbau der Expertise im<br />
Bereich APIs erhalten. Dies trägt zu der Positionierung<br />
der Firma als professioneller Anbieter<br />
von Auftragsforschung, Entwicklung und Herstellung<br />
für die Pharmaindustrie bei. Die etwa<br />
400 Kunden von Euticals, darunter große Pharma-,<br />
Biotech- und Generika-Hersteller, unterstützen<br />
AMRI bei der weltweiten Expansion<br />
und der Diversifizierung der Umsatzfelder.<br />
Mandarin Capital Partners hat durch seine Erfahrung<br />
und die guten Kontakte in die europäische<br />
Pharma-Community die Entwicklung<br />
möglich gemacht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517mandarincapitalpartners<br />
Autorin<br />
Inna Gehrt<br />
Partner,<br />
Mandarin Capital Partners<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 51
MANAGEMENT<br />
Keine Cloud-Services ohne Stammdatenpflege<br />
Fit für Industrie 4.0<br />
Industrie 4.0 revolutioniert auch die Pharmabranche. Doch in<br />
Zeiten des digitalen Wandels wird vor allem eins deutlich: Das<br />
Rückgrat sämtlicher Strategien sind nach wie vor ERP-Stammdaten.<br />
Wir sprachen mit Cormeta-Vorstand Holger Behrens<br />
über ERP, Stammdatenpflege und die zunehmende Digitalisierung<br />
der Prozessindustrie.<br />
Holger Behrens, Vorstand beim Ettlinger SAP-<br />
Partner Cormeta: „Wer seine Stammdaten im<br />
Griff hat, kann Prozesse grundlegend optimieren<br />
und hat auch im digitalen Wettbewerb auf<br />
Dauer die Nase vorn.“<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Behrens, Cormeta<br />
bietet mit Foodsprint und Pharmasprint zwei<br />
SAP-Branchenlösungen für die Prozessindustrie.<br />
Stichwort Digitalisierung – wie beurteilen Sie<br />
die aktuelle Entwicklung in der Branche? Und<br />
welche Rolle spielen ERP-Systeme im digitalen<br />
Wandel?<br />
Holger Behrens: Dinge wie IoT, Mobility oder<br />
Big Data werden längst als Ideentreiber wahrgenommen.<br />
Neben Start-ups wollen auch<br />
etablierte Hersteller und Markenartikler im<br />
Food-Bereich daran partizipieren, um sich damit<br />
neue Märkte zu erschließen. Die damit<br />
verbundene Flexibilisierung bzw. Modularisierung<br />
der Fertigung auf kleinste Einheiten erfordert<br />
jedoch höchste Datenverfügbarkeit –<br />
da die ERP-Systeme einen Großteil der Daten<br />
vorhalten, spielen sie eine zentrale Rolle bei<br />
Projekten dieser Art. Eine Echtzeitoptimierung<br />
im individualisierten Fertigungsprozess verlangt<br />
auch Echtzeitdaten, diese liefert unter<br />
anderem das ERP.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wie sollten solche Projekte<br />
angegangen werden? Was raten Sie Ihren Anwendern<br />
aus der Food- und Pharmabranche?<br />
Behrens: KMU, die ihre Stammdatenpflege<br />
auf die leichte Schulter nehmen, erleiden bei<br />
der digitalen Transformation leicht Schiffbruch.<br />
Spätestens, wenn mobile Lösungen,<br />
Cloud-Anwendungen oder SAP S/4 Hana im<br />
Unternehmen eingeführt werden, kommen<br />
erfahrungsgemäß erste Schiefstände zum<br />
Vorschein. Daten sollten deshalb als Wirtschaftsgut<br />
gesehen werden, für die ein hohes<br />
Maß an Aufmerksamkeit, Zeit und Ressourcen<br />
bereitgestellt werden muss. Denn: Wer seine<br />
Stammdaten im Griff hat, kann Prozesse<br />
grundlegend optimieren und hat auch im digitalen<br />
Wettbewerb auf Dauer die Nase vorn.<br />
Als langjährig erfahrene SAP-Partner und Kenner<br />
der Branche unterstützen wir die Digitalisierung<br />
in den Unternehmen, indem wir Daten<br />
und Prozesse so miteinander verknüpfen,<br />
dass ein gewinnbringender Mehrwert über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette entsteht.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Was ist also die Basis für<br />
eine gesunde Digitalstrategie?<br />
Behrens: Digitalisierung beruht auf Daten. Besonders<br />
heute, wo immer mehr neue Technologien<br />
wie Big Data, Cloud-Lösungen und mobile<br />
Apps von der Prozessindustrie eingesetzt<br />
werden, ist eine „gesunde“ Stammdatenbasis<br />
die Voraussetzung für nahtlose Prozesse. Wer<br />
beispielsweise eine E-Commerce- und Omnichannelplattform<br />
aufsetzen möchte, der sollte<br />
in den Stammdaten aufgeräumt haben.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und die Weichenstellung<br />
dafür bestimmt das ERP-System?<br />
Mittelständische Kunden aus der Food- und Pharmabranche setzen zunehmend auf moderne<br />
Digitalisierungsstrategien und nutzen beispielsweise Cloud-Anwendungen<br />
Behrens: Ein hoher Automatisierungsgrad ist<br />
nur möglich, wenn Daten vollständig und richtig<br />
weitergegeben werden. Die ERP-Lösung<br />
dient Unternehmen als zentrale Schaltstelle<br />
und Knotenpunkt – hier werden Stamm- und<br />
Bewegungsdaten in Datenbanken gehalten<br />
und verarbeitet. Also sowohl langfristig gültige<br />
Informationen wie beispielsweise Kundenoder<br />
Lieferantenstammdaten, Material-<br />
52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
stammdaten und Arbeitspläne als auch zeitbezogene,<br />
prozessorientierte sowie auftragsrelevante<br />
Informationen, die z. B. mit der Abwicklung<br />
von Kunden-, Fertigungs- und Bestell -<br />
aufträgen in Zusammenhang stehen. Die Qualität<br />
beider Datengattungen ist ausschlaggebend<br />
für alles Weitere. In der Realität zeigt<br />
sich jedoch häufig, dass gerade die Stammdaten<br />
der ERP-Systeme unvollständig, veraltet<br />
oder schlichtweg falsch erfasst sind. Folglich<br />
verläuft auch die tägliche Arbeit mit ERP nicht<br />
optimal, da das Potenzial der Systeme nicht<br />
in vollem Umfang genutzt werden kann.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und das schlägt sich dann<br />
auf Folgeprojekte nieder?<br />
Behrens: Manche Unternehmen überschätzen<br />
die Qualität der eigenen Stammdaten völlig<br />
und legen zu wenig Wert auf eine solide Basis.<br />
Das wird dann spätestens bei einem Systemwechsel<br />
deutlich, wenn mit der systematischen<br />
Stammdatenbereinigung begonnen<br />
wird. Cloud und Apps auf unsichere Systemund<br />
Prozesslandschaften aufzusetzen, birgt<br />
zudem Risiken. Viele Anwender sind dann<br />
regelrecht verwundert über die mangelhafte<br />
Datenqualität, die sich in Wiederholungen,<br />
Kurz & bündig<br />
Das sind die häufigsten Fehler<br />
bei der Stammdatenpflege<br />
• Die Aktualität der Daten wird nicht<br />
regelmäßig überprüft<br />
• Niemand trägt Verantwortung bzw.<br />
Verantwortlichkeiten sind nicht klar<br />
definiert<br />
• Begriffe, Codes etc. sind nicht genau<br />
festgelegt und werden von Abteilung zu<br />
Abteilung unterschiedlich interpretiert<br />
und gehandhabt<br />
• Es gibt Mehrfachbedeutungen und<br />
keine einheitlich festgelegten Über -<br />
setzungen<br />
• Die Verfügbarkeit von Informationen<br />
wird durch grob verteilte Zuständig -<br />
keiten, fehlende Schnittstellen und<br />
dezentrale Systeme erschwert<br />
• Datenstämme und Informationen<br />
werden mehrfach im System angelegt<br />
(Datenredundanz erschwert die<br />
Datenpflege)<br />
Unvollständigkeiten und Falschinformationen<br />
bemerkbar macht.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wo liegen die Gründe für<br />
die mangelnde Datenqualität? Und welches<br />
Potenzial geht dadurch verloren?<br />
Behrens: Umfragen haben längst den Hauptgrund<br />
dafür ausgemacht: Schlechte Datenqualität<br />
liegt im vermeintlichen Aufwand der<br />
Stammdatenpflege begründet. Das liegt zum<br />
einen am Tagesgeschäft, in dem kaum genügend<br />
Zeit dafür bleibt. Zum anderen verfügen<br />
Prozessfertiger meist nicht über ausreichend<br />
Personal für die Systemadministration.<br />
„Manche Unternehmen überschätzen die<br />
Qualität der eigenen Stammdaten völlig<br />
und legen zu wenig Wert auf eine solide<br />
Basis.“<br />
Unter dem Druck des Tagesgeschäfts nehmen<br />
viele sogar die suboptimale Nutzung<br />
ihres ERP-Systems in Kauf. So sind sich viele<br />
Anwender zwar des Potenzials ihrer Lösungen<br />
bewusst, schrecken aber vor dem zusätzlichen<br />
Aufwand für Stammdatenpflege zurück.<br />
Anstatt sich damit auseinanderzusetzen,<br />
verzichten viele lieber auf die zusätzlichen<br />
Leistungsmerkmale. Im Klartext heißt<br />
das: Unternehmen bezahlen für Leistungsmerkmale<br />
von ERP, die sie im Grunde gar<br />
nicht nutzen, weil die Daten nie eingepflegt<br />
wurden.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wie lassen sich also<br />
betriebliche Daten und Informationen sinnvoll<br />
und effizient pflegen?<br />
Behrens: Für ein effektives Datenmanagement<br />
müssen sowohl interne als auch externe<br />
Datenquellen berücksichtigt werden.<br />
Wenn zum Beispiel externe Daten nicht fortlaufend<br />
synchronisiert oder regelmäßig geprüft<br />
und auch aktualisiert werden, sind Instabilitäten<br />
und Fehler kaum zu vermeiden.<br />
Anfällig sind sowohl offizielle Daten wie z. B.<br />
behördliche Vorschriften, die veralten und<br />
ungültig werden, als auch individuelle Daten<br />
zu Kunden, Partnern und Produkten. Auch originäre<br />
Daten, die das Unternehmen selbst definiert<br />
und erzeugt, müssen regelmäßig überprüft<br />
und nachgepflegt werden. Dazu gehören<br />
z. B. sämtliche internen Leistungsinformationen<br />
wie etwa Teile- und Produktdaten,<br />
Warengruppen, Varianten, Bauweisen und<br />
Fertigungsprozesse sowie alle Bewegungsund<br />
Bestandsdaten. Aus diesen Datenmengen<br />
lassen sich vielerlei Informationen ableiten<br />
sowie weitere Daten zur Planung und<br />
Steuerung betrieblicher Abläufe generieren,<br />
sodass gerade hier ein hoher Qualitätsanspruch<br />
der Maßstab sein sollte.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und die Realität, die Sie<br />
auch in den Projekten erleben, sieht derzeit<br />
anders aus?<br />
Behrens: Da geschieht leider häufig das<br />
Gegenteil: Während an externe, vor allem<br />
zugekaufte Daten hohe Qualitätsansprüche<br />
gestellt und eingefordert werden, wird die<br />
Datenqualität originärer Daten oft vernachlässigt.<br />
Meistens existieren weder Richtlinien<br />
noch sonstige Verfahren für die Erfassung,<br />
Pflege und Archivierung von Daten, ohne<br />
die aber eine Messung und dauerhafte Sicherstellung<br />
der Datenqualität kaum möglich ist.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wie unterstützen Sie Ihre<br />
Anwender diesbezüglich?<br />
Behrens: Die großen Probleme treten dann<br />
auf, wenn Unternehmen der Food- oder Pharmabranche<br />
weitere Schritte in Richtung Digitalisierung<br />
unternehmen wollen und beispielsweise<br />
mobile Lösungen anbinden oder<br />
mit SAP S/4 Hana auf Big Data umrüsten<br />
wollen. Wir stellen Anwendern deshalb ein<br />
Basis- und Technologieteam zur Seite, das unter<br />
anderem auf effektive Stammdatenpflege<br />
spezialisiert ist.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und welche Schritte<br />
unternehmen Sie da als Erstes?<br />
Behrens: Wenn wir mit unserem Team in ein<br />
solches Projekt einsteigen, heißt es meist,<br />
dass wir zuerst einmal die Hausaufgaben<br />
nachzuholen haben, also die Basisinstallation<br />
auf sichere Füße stellen und die Stamm daten<br />
in Schwung bringen. Ohne sichere Stammdatenbasis<br />
könnten neue Technologien wie<br />
Cloud-Services nicht erfolgreich<br />
aufgesetzt werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517cormeta<br />
Autor<br />
Dr. Bernd Rademacher<br />
Redakteur,<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong><br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 53
DIENSTLEISTUNG<br />
Reinraum für Pharma-Textilien<br />
Wohlfühloase für<br />
Sauberkeitsfanatiker<br />
Die Geiger Textil GmbH hat ihr Leistungsspektrum um die<br />
neue Dienstleistung Cleanroom+ erweitert. Das Unternehmen<br />
hat dazu in einen eigenen Reinraum investiert<br />
und mit der Erstellung Schilling Engineering beauftragt.<br />
Die Wohlfühl oase für Sauberkeitsfanatiker sorgt dabei für<br />
rundum zufriedene Gesichter.<br />
Modularer Reinraum der ISO-Klasse 5<br />
Der Reinraum wurde in der neu gebauten Produktionshalle<br />
von Geiger Textil integriert und<br />
ist für eine Kapazität von 20 000 Artikel pro<br />
Woche ausgelegt. Für die Planung des 66 m 3<br />
großen Reinraumsystems wurde die ebenfalls<br />
am Hochrhein angesiedelte Reinraumfirma<br />
Schilling Engineering beauftragt. Der nach<br />
ISO-Klasse 5 in operation zertifizierte Reinraum<br />
Cleancell 4.0 ist mit aktueller Technik<br />
ausgestattet und wurde für die besonderen<br />
Anforderungen der Wäscherei entwickelt. Die<br />
Reinräume sind mit Aussparungen für die Anbringung<br />
der Waschmaschinen und Trocknereinheiten<br />
versehen. Das Personal wird über<br />
eine aktiv gespülte Personalschleuse sicher in<br />
den Reinraum eingeschleust. Für den kontaminationsfreien<br />
Output der gereinigten und verpackten<br />
Wäsche sorgt eine selbstschließende<br />
Schwerkraftklappe, die in der Reinraumwand<br />
eingebracht ist. Zwei Waschmaschinen, die<br />
Autorin<br />
Iris Dörffeldt<br />
Produktmanagement und<br />
Marktforschung,<br />
Schilling Engineering<br />
Wer seine Wäsche nicht nur sauber, sondern rein mag, ist bei Geiger Textil richtig: In einem Klasse-<br />
5-Reinraum reinigt das Unternehmen Reinraumtextilien. Hier der Entladevorgang des Trockners.<br />
Die Reinraumbetreiber aus dem Bereich der<br />
Pharmazie, Mikroelektronik oder der medizinischen<br />
Industrie sind die wahrscheinlich anspruchsvollsten<br />
Kunden, die man auf dem Gebiet<br />
der Arbeitsbekleidung finden kann. Sicher<br />
passt der bekannte Werbeslogan „nicht nur<br />
sauber, sondern rein“ nirgends besser als auf<br />
die Reinigung von Reinraumtextilien. Denn<br />
es gibt große Unterschiede zwischen einer<br />
Reinraumwäscherei und einer industriellen<br />
Wäscherei. Für Reinraumkleidung gelten sehr<br />
strenge Richtlinien in Bezug auf Kontrolle,<br />
Qualität und Hygienestandards. Die Anzahl an<br />
Partikeln und Keimen muss lückenlos streng<br />
überwacht werden.<br />
Patrick Wenger, der bei Geiger Textil in Bad<br />
Säckingen für die neue Reinraumsparte verantwortlich<br />
ist, erklärt den Unterschied zwischen<br />
der Reinigung normaler Arbeitskleidung<br />
und der Dekontamination der Reinraumbekleidung:<br />
„Die empfindlichen Produktionsprozesse<br />
innerhalb eines Reinraums können bereits<br />
durch die Abgabe kleinster Mikropartikel<br />
gefährdet werden. Der Mensch ist dabei die<br />
größte Gefahrenquelle. Spezielle Reinraumkleidung<br />
verhindert die Abgabe von Partikeln,<br />
die zum Beispiel über die Haut des Mitarbeiters<br />
abgegeben werden. Nach Gebrauch muss<br />
diese Kleidung vor dem nächsten Einsatz sorgfältig<br />
von Partikeln und Keimen befreit werden,<br />
die optisch nicht sichtbar sind. Auch während<br />
der Trocknung und Verpackung dürfen<br />
keine neuen Partikel auf die Kleidung gelangen.<br />
Um eine Kontamination während der Reinigung<br />
zu verhindern, wird die Reinraumkleidung<br />
in einem Reinraum aufbereitet, der mindestens<br />
derselben Reinraumklasse entspricht,<br />
in der sie später beim Kunden eingesetzt wird.<br />
In unseren Fall ist das ein Reinraum der ISO-<br />
Klasse 5 in operation.“<br />
mit eigens aufbereitetem Wasser betrieben<br />
werden, sind an der Rückseite des Reinraums<br />
angeschlossen. Die Waschmaschinen haben<br />
eine Durchladefunktion zum sicheren Einschleusen<br />
der Textilien. Sie werden außerhalb<br />
des Reinraums befüllt und nach der Reinigung<br />
im Reinraum entladen. Innerhalb des Reinraums<br />
werden dann Trocknung, Prüfung und<br />
Verpackung der sensiblen Textilien durchgeführt.<br />
Jedem Waschvorgang wird eine Stichprobe<br />
entnommen, bei der mit einem Helmke-<br />
Drum-Test die noch vorhandene Partikeldichte<br />
bestimmt und dokumentiert wird.<br />
54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
Außenansicht des Reinraumsystems Cleancell 4.0: Über große Reinraumfenster<br />
können die Reinigungsschritte von außen eingesehen werden<br />
Im Inneren des Reinraums sorgt die dimmbare LED-Beleuchtung für<br />
ausgewogenes Licht im Bereich des Legetisches<br />
Die Legetische und weiteren Möbel bestehen<br />
aus reinraumgerechtem Edelstahl. Große<br />
Fenster und eine dimmbare LED-Beleuchtung<br />
schaffen eine ausgewogene Beleuchtung und<br />
eine gute Sichtbarkeit von außen. Eine Gegensprechanlage<br />
unterstützt die Kommunikation<br />
der einzelnen Bereiche.<br />
Wenger erläutert die Besonderheiten der Anlage:<br />
„Wir haben innerhalb unserer neu gebauten<br />
Halle einen Reinraum der ISO-Klasse 5<br />
in operation installiert. Wir sind also in der Lage,<br />
auch die höchsten Anforderungen unserer<br />
Kunden aus der Pharmazie oder auch beispielsweise<br />
der Mikroelektronik zu erfüllen. Da<br />
wir ganz neu auf den Markt der Reinraumtextilien<br />
einsteigen, haben wir Wert darauf gelegt,<br />
den Reinraum auf eine mögliche Erweiterung<br />
anzulegen. Der Reinraum ist modular<br />
aufgebaut und hat unseren Anforderungen<br />
Dienstleistung im Überblick<br />
Komplettprogramm für Pharmaunternehmen<br />
Geiger Textil bietet Aufbereitung und Reinigung<br />
von Reinraumkleidung aller Klassen.<br />
Zu den Leistungen gehören auch die Beratung,<br />
die technische Unterstützung bei der<br />
Auswahl der geeigneten Reinraumtextilien<br />
und die Schulung des Personals zum Verhalten<br />
im Reinraum.<br />
Pharmaunternehmen finden bei Geiger<br />
Textil eine große Modell- und Gewebeauswahl<br />
spezieller Reinraumtextilien, die auf<br />
Wunsch auch individuell gefertigt werden.<br />
Als Reinigungsdienstleister betreut Geiger<br />
genau entsprochen. Wir haben in enger Ab -<br />
stimmung mit den Ingenieuren von Schilling<br />
Engineering einen Reinraum geplant, mit dem<br />
wir sehr zufrieden sind.“<br />
Textil im Rahmen seiner Dienstleistung<br />
Cleanroom+ lückenlos die gesamte Verfahrenskette:<br />
Abholung der Textilien, Verarbeitung<br />
in der Wäscherei (Waschen, Dekontaminierung,<br />
Trocknung, bei Bedarf Sterilisa -<br />
tion) inklusive Messung der Partikelkontamination<br />
im Helmke-Trommeltest und Rücklieferung<br />
mit Zertifikat. Alle Leistungen erfolgen<br />
durch ein geschultes und spezialisiertes<br />
Reinraum-Team, der Hol- und Bringdienst<br />
durch eigene Servicefahrer.<br />
Zufriedene Nutzer<br />
Das neuentwickelte Reinraumsystem Cleancell<br />
4.0 ist mit aktueller Technik ausgestattet<br />
und kann energieeffizienter als vergleichbare<br />
Systeme betrieben werden. Mittels Sensor -<br />
daten werden Komponenten wie Partikelanzahl,<br />
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck<br />
der Räume eingestellt und überwacht.<br />
Die Daten fließen in dem Kontrollsystem<br />
CR-Control zusammen, das einfach über einen<br />
neben der Reinraumtür installierten Monitor<br />
bedient wird.<br />
Die lückenlose Einhaltung der reinen Bereiche<br />
nach Reinraumklasse ISO 5 wird über eine turbulenzarme<br />
Verdrängungsströmung sichergestellt.<br />
Flächenbündig in der Decke integrierte<br />
Laminar-Flow-Einheiten, die mit U15-ULPA-<br />
Hochleistungsfiltern betrieben werden, leiten<br />
Reinstluft in den Arbeitsbereich. Über ein Umluftverfahren<br />
innerhalb der Reinraumwände<br />
wird die bereits gekühlte und gefilterte Luft<br />
dann erneut in den Kreislauf des Luftaustauschs<br />
eingebracht. Filterleistung und Klimatechnik<br />
können so deutlich sparsamer betrieben<br />
werden.<br />
Eine Besonderheit der Reinraumsysteme von<br />
Schilling Engineering ist der modular, erweiterbare<br />
Aufbau. Die Wandelemente sind mit<br />
einem patentierten silikonfreien GMP-Dicht-<br />
Clip-System verbunden und können so flexibel<br />
rückgebaut oder erweitert werden.<br />
Geiger Textil zeigt sich sehr zufrieden mit dem<br />
System: „Der Reinraum läuft jetzt seit einigen<br />
Wochen und funktioniert fehlerfrei. Über das<br />
via Touchscreen gesteuerte Kontrollsystem<br />
können wir den Reinraum inklusive der Klimatechnik<br />
überwachen und steuern“, erläutert<br />
Wenger. „Beispielsweise werden Filterverschmutzungen<br />
angezeigt, sodass wir frühzeitig<br />
Probleme erkennen können oder eine Wartung<br />
veranlassen. Das war aber bisher noch<br />
nicht nötig. Besonders gut gefällt uns die<br />
dimmbare LED-Beleuchtung, die für sehr gute<br />
Lichtverhältnisse der Arbeitsplätze sorgt und<br />
zudem Energie spart.“<br />
Mit der Investition in eine Hightech-Reinraumanlage<br />
hat das in dritter Generation geführte<br />
Familienunternehmen Geiger Textil in<br />
die Zukunft investiert. Durch die Wahl des modularen<br />
Reinraums Cleancell 4.0 erhöht sich<br />
die Investitionssicherheit für die neu aufgebaute<br />
Dienstleistung Cleanroom+.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517schilling<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 55
Industrie<br />
LITERATUR<br />
Hygiene in der Arzneimittelproduktion<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
18 Medienmarken für alle wichtigen<br />
Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung<br />
für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle:<br />
Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />
Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />
Das Fachbuch „Hygiene in der Arzneimittelproduktion“ behandelt<br />
sämtliche Aspekte der hygienischen Produktion<br />
von sterilen und nicht sterilen, flüssigen und festen Arzneimitteln.<br />
Angefangen von der Personalhygiene über die Herstellungsverfahren,<br />
die Stoffe und Hilfsstoffe bis hin zum<br />
Verpackungsbereich und der Anlagenreinigung gehen die<br />
Autoren auf alle wichtigen Themen der Hygiene ein. Ein<br />
weiterer Bereich umfasst die Qualitätsprüfung – sowohl in<br />
der betrieblichen Praxis als auch<br />
für Sachverständige in Kontrollgremien<br />
oder -behörden. Dieses Buch<br />
hilft, die Produktion von Arzneimitteln<br />
hygienisch noch sicherer<br />
zu machen und spricht Mikrobiologen,<br />
Technische Chemiker, Bioingenieure<br />
und Qualitätsbeauftragte<br />
in der Chemischen Industrie<br />
und Pharmaindustrie an.<br />
Hygiene in der Arzneimittelproduktion –<br />
Sterile und nicht-sterile Arzneiformen,<br />
Michael Rieth, Norbert Krämer, 2016,<br />
222 Seiten, 99,00 Euro<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517wiley<br />
Schläuche aus Elastomeren<br />
RCT Reichelt Chemietechnik hat<br />
das Handbuch Thomafluid-I neu<br />
verlegt und stellt auf 112 Seiten<br />
ein breites Spektrum an Schläuchen<br />
für fast jede Aufgabenstellung<br />
im Labor, Technikum und Betrieb<br />
vor. Hierzu gehören Schläuche<br />
für die Analysentechnik, Chemietechnik,<br />
Medizintechnik, Pharmatechnik<br />
sowie für die Lebensmittelindustrie.<br />
Die breite Palette an Materialien<br />
bietet für jeden Anwendungsfall<br />
eine Lösung, wobei sämtliche<br />
Schläuche sowohl für Mikroanwendungen<br />
als auch für Makroanwendungen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Im Einzelnen handelt es sich<br />
um die Werkstoffe CR, EPDM,<br />
EPDM/PP, EVA, FPM, Glasgewebe,<br />
Butyl-IIR, NBR, NR, Polyolefin, PUR,<br />
PVC, SBR und Silikon. Alle<br />
Schlauchtypen sind in kleinen<br />
Quantitäten lieferbar. Sämtliche<br />
Produkte aus dem Handbuch finden<br />
sich selbstverständlich auch<br />
auf der Homepage von RCT Reichelt<br />
Chemietechnik.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0517rct<br />
Die passenden Medien für Sie<br />
und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de<br />
56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
TERMINE, INSERENTENVERZEICHNIS<br />
· Concept Heidelberg<br />
Seminar: Aufbauseminar GMP in der Qualitätskontrolle,<br />
15. bis 17. November 2017, Heidelberg<br />
Seminar: Validierung computergestützter Systeme,<br />
23. bis 24. Januar 2018, Heidelberg<br />
Auskünfte: Concept Heidelberg, Tel.: (06221) 84 44-0,<br />
E-Mail: info@concept-heidelberg.de<br />
· Forum<br />
Seminar: Effizientes Reklamationsmanagement<br />
im GMP-Umfeld – vom Complaint zur Produktverbesserung,<br />
23. bis 24. November 2017, Frankfurt am Main<br />
Seminar: GMP für Biotech-Wirkstoffe und -Arzneimittel –<br />
Monoklonale Antikörper, andere Proteine und Exkurs ATMPs,<br />
12. Dezember 2017, Frankfurt<br />
Auskünfte: Forum – Institut für Management GmbH,<br />
Tel.: (06221) 50 0-500 , E-Mail: service@forum-institut.de<br />
· HDT<br />
Seminar: Kompakttraining BWL für Ingenieure und Techniker –<br />
100 % Praxis mit einer BWL-Unternehmenssimulation,<br />
4. bis 5. Dezember 2017, Essen<br />
Seminar: Projektmanagement – 100 % Praxis, Learning by Doing mit<br />
einer Projektmanagementsimulation,<br />
6. bis 7. Dezember 2017, Essen<br />
Auskünfte: HDT – Haus der Technik e. V., Tel.: (0201) 18 03-211 ,<br />
E-Mail: anmeldung@hdt-essen.de<br />
· VDI<br />
Forum: Kontinuierliche Filter in der Fest-/Flüssigtrennung,<br />
21. bis 22. November 2017, Karlsruhe<br />
Seminar: Sicherer Betrieb von Druckbehälteranlagen und<br />
Rohrleitungen, 29. bis 30. November 2017, Frankfurt am Main<br />
Auskünfte: VDI Wissensforum GmbH, Tel.: (0211) 62 14-201,<br />
E-Mail: wissensforum@vdi.de<br />
· APV<br />
Seminar: Good Engineering Practice – Anlagenbeschaffung und<br />
Qualifizierung in der Praxis, 21. bis 22. November 2017, Mainz<br />
Seminar: Der Pharmaexperte mit APV-Diplom: Prozessvalidierung –<br />
Vom Validierungsmasterplan bis zur Bewertung der Ergebnisse,<br />
11. bis 12. Dezember 2017, Wiesbaden<br />
Auskünfte: APV – Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische<br />
Verfahrenstechnik e. V., Tel.: (06131) 97 69-0, apv@apv-mainz.de<br />
Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
• Robert Bosch GmbH<br />
Packaging Technology GmbH,<br />
Waiblingen 13<br />
• C. Otto Gehrckens GmbH & Co.KG,<br />
Pinneberg 23<br />
• Domino Deutschland GmbH,<br />
Mainz-Kastel 49<br />
• Eisele Pneumatik GmbH,<br />
Waiblingen 23<br />
• Fette Engineering GmbH,<br />
Schwarzenbek 2<br />
• Flecotec AG, Badenweiler 17<br />
• Forum Institut für Management GmbH,<br />
Heidelberg 5<br />
• GERNEP GmbH, Barbing 47<br />
• KIEFEL GmbH, Freilassing 27<br />
• Dr. Knoell Consult GmbH, Mannheim 7<br />
• Mettler-Toledo GmbH, Gießen 60<br />
• Mollet Füllstandtechnik GmbH,<br />
Osterburken 25<br />
• MULTIVAC<br />
Sepp Haggenmüller SE & Co. KG.,<br />
Wolfertschwenden 33<br />
• OPTIMA packaging group GmbH,<br />
Schwäbisch Hall 41<br />
• Reichelt Chemietechnik GmbH & Co.,<br />
Heidelberg 49<br />
• Schilling Engineering GmbH,<br />
Wutöschingen 3<br />
• Schwer Fittings GmbH, Denkingen 29<br />
• Sichelschmidt GmbH<br />
material handling,<br />
Wetter 39<br />
• ViscoTec Pumpen- und<br />
Dosiertechnik GmbH, Töging 49<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 57
EXPERTENMEINUNG<br />
Mehr als nur Instandhaltung<br />
Reparaturen vermeiden, Ausfallzeiten verhindern<br />
und die Restlebensdauer von Maschinen<br />
besser ausnutzen: Das Thema Predictive<br />
Maintenance ist im Zeitalter von Industrie 4.0<br />
in aller Munde. Doch was kann die vorausschauende<br />
Wartung darüber hinaus? Eine<br />
spannende Frage.<br />
Auf den Märkten herrschen immer enger<br />
werdende Konkurrenzsituationen, in denen<br />
Kleinigkeiten letztlich den Ausschlag geben,<br />
ob ein Unternehmen Erfolg verbucht oder<br />
nicht. Besteht allerdings die Möglichkeit für<br />
Betriebe, hohe Instandhaltungs- beziehungsweise<br />
Reparaturkosten zu reduzieren und dadurch<br />
die Wertschöpfung zu steigern, stellt<br />
dies bereits einen großen Vorteil im Wettbewerb<br />
dar. Durch vorausschauende Wartung<br />
lassen sich Kostenvorteile generieren. Frühzeitiges<br />
Erkennen von Maschinenstörungen<br />
sorgt dafür, dass Reparaturen vermieden werden<br />
und gleichzeitig die Produktion nicht unterbrochen<br />
wird. Stillstände verursachen Beträge<br />
in immenser Höhe. Daher zeigt Cassantec<br />
Prognostics, wie unsere Prognoselösung<br />
heißt, über eine Ampeldarstellung zukünftige<br />
Wahrscheinlichkeiten an, wann mit welchen<br />
Störungen zu rechnen sein wird. Häufig liegt<br />
der Fokus von Anlagenmanagern auf der Einsparung<br />
kurzfristiger Kosten zur Verbesserung<br />
des Ergebnisses, unser Tool macht dagegen<br />
auch langfristige Kostensenkungen möglich.<br />
Ausfälle von Anlagen verursachen nicht nur<br />
Kosten zur Behebung von Störungen oder<br />
beeinträchtigen die Produktion, sondern erschweren<br />
die Planung und den Umgang mit<br />
vorhandenem Kapital. Unberechenbare Anforderungen<br />
bezüglich Inventar und Ersatzteilen<br />
sorgen dafür, dass langfristige Vorhaben<br />
oftmals nur eingeschränkt durchzuführen<br />
sind. Es ist notwendig, die Instandhaltung<br />
als Teil der gesamten Wertschöpfung zu betrachten<br />
und systematisch auszurichten. Ist<br />
diese nämlich überwiegend reaktiv ausgerichtet,<br />
hat dies große finanzielle Auswirkungen<br />
durch erhöhte Kosten und verringerte<br />
Umsätze aufgrund von Produktionsausfällen.<br />
Um erfolgreich zu sein und Ziele zu erreichen,<br />
müssen Betriebe dauerhaft produzieren und<br />
hohe Qualität anbieten, was durch Ausbleiben<br />
von Störungen gewährleistet ist. Haben<br />
Unternehmen Transparenz über die zukünftigen<br />
Risiken, planen sie besser.<br />
Moritz von Plate, CEO der Cassantec<br />
AG mit Sitz in Zürich und Experte für<br />
Prognosemodelle<br />
Viele Unternehmen sammeln und verfügen<br />
über große Mengen von Informationen, die<br />
sie aber noch nicht zu ihrem Vorteil einsetzen.<br />
Datenmaterial vorliegen zu haben, ist die<br />
Grundlage, es sinnvoll einzusetzen schließlich<br />
die effektive Lösung. Große Mengen von<br />
Daten unterschiedlicher Quellen zu verwalten,<br />
stellt Verantwortliche vor Herausforderungen.<br />
Cassantec Prognostics zum Beispiel<br />
verwendet die relevanten Daten direkt aus<br />
den Anlagen und wertet sie entsprechend<br />
aus. Somit unterstützt das Tool Anlagenmanager<br />
aktiv bei der Analyse. Ziel ist es dann,<br />
anhand der Ergebnisse wertschöpfende<br />
Handlungen zur Aufrechterhaltung des funktionierenden<br />
Anlagenzustands durchzuführen.<br />
In vielen Fällen ist also bereits die Voraussetzung<br />
gegeben, Instandhaltung richtig zu<br />
betreiben.<br />
Das Fachmagazin für die<br />
GMP-gerechte Produktion<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion:<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm), Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st), Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Carmelina Diviggiano, Phone -+49 711 7594-415<br />
Fax +49 711 7594-1415<br />
E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />
Layout:<br />
Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: php.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2017.<br />
Leserservice:<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Bezugspreis jährlich:<br />
Inland: 21,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
Ausland: 21,20 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelheft: 5,50 € zuzüglich Versandkosten.<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />
Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />
Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />
Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />
Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />
Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />
USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />
Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />
NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />
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Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in <strong>Pharmaproduktion</strong> erscheinenden Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />
vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />
welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
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Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017 59
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60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 5/2017