Pharmaproduktion 04.2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.prozesstechnik-online.de/pharma<br />
November 2016<br />
PRODUKTION<br />
VERPACKUNG<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
MANAGEMENT<br />
Containment bei der<br />
Pulveraufgabe<br />
Thermoformen und<br />
Kartonieren<br />
Labor-Umzugsprojekt<br />
bei Biotest<br />
Mit Pharma 4.0<br />
Potenziale heben<br />
Mehrfachkupplungen<br />
nach dem Baukastenprinzip
Ein Radarstrahl, fast so<br />
fokussiert wie ein Laser!<br />
Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation<br />
in der Radar-Füllstandmessung<br />
Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer:<br />
Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige<br />
Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast<br />
punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an<br />
Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken.<br />
Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist<br />
unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen<br />
und ausgestattet mit der kleinsten Antenne<br />
ihrer Art. Einfach Weltklasse!<br />
www.vega.com/radar<br />
Halle 7A, Stand 102<br />
Schüttgut Basel 2016:<br />
Halle 2, Stand H05
EDITORIAL<br />
Zentrale Treffpunkte für<br />
Spezialisten<br />
Die Fachpack 2016 ist vorbei. Nach drei erfolgreichen Messetagen<br />
schloss sie am 29. September ihre Tore und verabschiedet sich damit<br />
in ihr traditionelles Interpack-Pausenjahr. In diesem Jahr nutzten<br />
wieder über 41 000 Fachbesucher die Gelegenheit, sich über Neuheiten<br />
aus den Bereichen Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik<br />
zu informieren. Erwartet wurden sie von 1541 ausstellenden Unternehmen<br />
in elf Messehallen. Nach Angaben der Nürnbergmesse<br />
haben die Aussteller insgesamt 608 Produktneuheiten und Innovationen<br />
auf der Fachpack präsentiert. Diese stammen u. a. aus den<br />
Trendclustern „ Vernetzung der Produktion“, „Attraktive Kleinstauflagen“,<br />
„Handle with Care“, „Kennzeichnungstechnik“, „Steuern<br />
und Vernetzen im Logistikprozess“, „Signale am Point of Sale“ sowie<br />
„Anpassungsfähige Module für Verpackungsmaschinen“. Auch wir<br />
waren vor Ort und haben interessante Innovationen für die Pharmabranche<br />
recherchiert. Einige davon finden Sie in unserer Messenachlese,<br />
die auf Seite 58 beginnt.<br />
Weg vom Seminartourismus hin zu mehr Raum und Gelegenheit für<br />
den qualifizierten fachlichen Dialog zwischen Ausstellern und Besuchern<br />
– unter dieser Prämisse wartet die Lounges 2017 mit vielen<br />
Neuerungen auf. Das Event für die Reinraum- und Pharmaprozesstechnik<br />
findet im kommenden Jahr vom 31. Januar bis 2. Februar<br />
statt. Der Veranstalter, die Inspire GmbH aus Bensheim, erwartet<br />
275 Aussteller aus Deutschland und dem benachbarten Ausland.<br />
Mehr über das weiterentwickelte Konzept der Lounges 2017<br />
erfahren Sie auf Seite 10.<br />
Und nun noch zu einer anderen wichtigen Veranstaltung, die Sie auf<br />
keinen Fall versäumen sollten und zu der ich Sie ganz herzlich einladen<br />
möchte: dem „2. Praxistag Energieeffizienz im Prozess – Produkte,<br />
Lösungen und Dienstleistungen für Chemie, Pharma und Food“,<br />
den wir am 1. Dezember 2016 im Dorint-Kongresshotel in Mannheim<br />
durchführen werden. Mehr über den Praxistag erfahren Sie in der<br />
Sonderbeilage „Energieeffizienz im Prozess“, die dieser Ausgabe beiliegt<br />
und unter www.praxistag-energieeffizienz.de. Ich freue mich<br />
auf unser Treffen und spannende Diskussionen in Mannheim.<br />
Abfüllpumpen<br />
für hochviskose<br />
Pharmazeutika<br />
Hochpräzise<br />
Produktschonend<br />
Viskositätsunabhängig<br />
Günter Eckhardt<br />
Chefredakteur<br />
www.viscotec.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 3
INHALT NOVEMBER 2016<br />
12<br />
20<br />
24<br />
56<br />
TITEL: Die Mehrfachkupplungen der<br />
Multiline-Serie von Eisele basieren auf<br />
einem modularen Baukastenprinzip. Alle<br />
Teile können ohne Werkzeug zusammengesetzt<br />
werden.<br />
Moderne Kunststoffe eröffnen Perspek -<br />
tiven beim Reinraumdesign. Sie erfüllen<br />
die Anforderungen an die Reinheit und<br />
bieten neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bezüglich Form- und Farbgebung.<br />
Bei kontinuierlichen Prozessen ist die<br />
Process Analytical Technology (PAT)<br />
unverzichtbar. Das PAT-Softwaresystem<br />
Simatic Sipat unterstützt den Anwender<br />
bei der Einführung von PAT-Lösungen .<br />
Für die Abfüllung von flüssig- viskosen<br />
Arzneimitteln in Glasflaschen zur oralen<br />
Einnahme setzt der Arzneimittelhersteller<br />
Klosterfrau auf ein flexibles Füll- und<br />
Verschließsystem von Bosch.<br />
· NEWS<br />
Lounges 2017<br />
Besucher und Aussteller rücken näher zusammen 10<br />
Die ganze Welt der Prozessautomation<br />
Siemens eröffnet Democenter am Standort Karlsruhe 11<br />
· PRODUKTION<br />
TITEL<br />
Gut durchdacht<br />
Kombinierte Versorgungsleitungen 12<br />
GMP-gerechte Anlagen für die Feinvakuumdestillation<br />
Für temperaturempfindliche Wirkstoffe geeignet 14<br />
Kunststoffe lassen Reinräume bunt werden<br />
Über die saubere Oberfläche hinausgedacht 20<br />
Schutz für wertvolle Inhaltsstoffe<br />
Produktveredelung in der Wirbelschichtanlage 22<br />
PAT auf der Überholspur<br />
Softwarelösung unterstützt die Implementierung 24<br />
Direkt in die Flüssigkeit geschaut<br />
Inline-Messsonden bestimmen Partikelgrößenverteilung 26<br />
Für alle OEB-Klassen geeignet<br />
Geprüftes Filtersystem für hochwirksame Stäube 28<br />
Produkte 30<br />
Pulveraufgabe im Isolator<br />
Containment auf den Prozess zugeschnitten 40<br />
Optimierte Tablettenproduktion<br />
Dynamische Pulvertestmethoden als wertvolles<br />
Instrument 42<br />
Langlebig selbst unter harten Bedingungen<br />
Hochreiner FKM-Dichtungswerkstoff 44<br />
Schneller zu höherer Homogenität<br />
Gefriertrocknungsverfahren für die kontrollierte<br />
Eiskeimbildung 46<br />
Adsorption schlägt thermische Entsorgung<br />
Aufbereitung pharmazeutischer Abwässer 48<br />
Smarte Monitore<br />
Netzwerkfähig dank integriertem Thin Client 50<br />
Echtzeitkeimzählung in Pharmawasser<br />
Online-Überwachung von mikrobiellen<br />
Verunreinigungen 52<br />
· VERPACKUNG<br />
Höchst produktiv und flexibel<br />
Thermoformen und Kartonieren auf einer Maschine 54<br />
Die Heilkraft der Natur modern verpackt<br />
Klosterfrau füllt seine Arzneien auf einer flexiblen<br />
Linie ab 56<br />
Messenachlese Fachpack 58<br />
4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
PROCESSES AND PACKAGING<br />
LEADING TRADE FAIR<br />
66<br />
Bei der Wartung von Ventilen ist<br />
jede Vereinfachung im Ablauf<br />
und in der Dokumentation sowie<br />
jegliche Unterstützung zur<br />
Fehlervermeidung entscheidend.<br />
· MANAGEMENT<br />
70<br />
Die Fälschungsschutzrichtlinie, die durch die<br />
EU-Verordnung 2016/161 festgeschrieben<br />
wird, konfrontiert die Phar mabranche mit<br />
beträchtlichen Anfor derungen.<br />
Mit Pharma 4.0 Potenziale heben<br />
Flucht nach vorne 64<br />
Ein Schritt zur papierlosen Anlagenwartung<br />
Ventilkennzeichnung mit RFID 66<br />
Aspekte für gelungene Pharma-Übersetzungen<br />
Wettbewerbsvorteile sichern 68<br />
· DIENSTLEISTUNG<br />
Sichere Nummer gegen Arzneimittelfälschungen<br />
Umfassendes Dienstleistungsangebot 70<br />
Sorgfältige Planung zahlt sich aus<br />
Labor-Umzugsprojekt bei Biotest erfolgreich<br />
abgeschlossen 72<br />
· RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Pharma-News 6<br />
Prozesstechnik-online 6<br />
Pharma-Recht 9<br />
Literatur, Broschüren, E-Medien 74<br />
Termine 75<br />
Inserentenverzeichnis 75<br />
Expertenmeinung 76<br />
Impressum 76<br />
Pharma-Treffpunkt 77<br />
EVERY<br />
INNOVATION<br />
HAS ITS<br />
STARTING<br />
POINT<br />
DÜSSELDORF, GERMANY<br />
04 –10 MAY 2017<br />
INTERPACK.DE<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 5
PHARMA NEWS / ONLINE<br />
ZUM VIERTEN MAL IN DÜSSELDORF<br />
Weltleitmesse für Industriearmaturen<br />
Vom 29. November bis 1. Dezember<br />
2016 zeigt die Valve<br />
World Expo die ganze Bandbreite<br />
der Industriearmaturen<br />
in drei Messehallen. Das Angebot<br />
umfasst Armaturen, Armaturenkomponenten<br />
und -teile,<br />
Stellantriebe und Stellungsregler,<br />
Kompressoren, Ingenieurdienstleistungen<br />
und Software,<br />
Verbände und Verlage.<br />
Für drei Tage werden die Messehallen<br />
3, 4 und 5 dann zum<br />
internationalen Nr. 1 Branchentreff<br />
für Armaturenspezialisten und Experten<br />
aus den Anwenderindustrien. Bereits<br />
jetzt sind über 19 600 m 2 netto belegt. 638<br />
Aussteller aus 39 Ländern haben sich angemeldet.<br />
Die meisten europäischen Unternehmen<br />
kommen aus Italien, Großbritannien,<br />
Deutschland, Spanien, Frankreich, der Türkei<br />
und den Niederlanden. Aus Übersee werden<br />
viele Aussteller aus den USA, Indien, Taiwan,<br />
Südkorea und China anreisen. Die begleitende<br />
Fachkonferenz Valve World Conference Düsseldorf<br />
2016 wird in der Halle 4 erneut von<br />
KCI durchgeführt. Neben Zukunftsthemen<br />
wie Materialauswahl,<br />
neue Technologien<br />
und Verfahren in der Herstellung<br />
und Anwendung von<br />
Ventilen, neue Energien sowie<br />
Analysen neuer Services steht<br />
eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit der Branchenstruktur<br />
im Vordergrund. Vorträgen,<br />
Workshops und Seminare vertiefen<br />
die Konferenzinhalte.<br />
Der Pump Summit, Internationale<br />
Fachausstellung mit Konferenz<br />
für Pumpentechnologie, findet am 29.<br />
und 30. November in der Halle 7.0 (Erdgeschoss)<br />
statt. Hier treffen Netzwerker und<br />
Pumpenspezialisten aufeinander, Hersteller,<br />
Händler und Anwender von Pumpen, Dichtungen<br />
und Kompressoren präsentieren ihre<br />
Produkte und tauschen Fachwissen aus. Eine<br />
Konferenz begleitet den Pumpengipfel. Vorträge<br />
und ausgesuchte Workshops über die<br />
Anwendung von Pumpen und Dichtungen in<br />
ganz unterschiedlichen Industrien stehen auf<br />
dem Programm.<br />
KOMPLETTLÖSUNGEN AUS EINER HAND<br />
Gardner Denver Medical kauft<br />
ILS und Zinsser Analytic<br />
Die Gardner Denver Medical Gruppe, ein<br />
Marktführer auf dem Gebiet der Fluidikprodukte<br />
im Medizin- und Laborbereich, hatInnovative<br />
Labor Systeme GmbH (ILS) und die Zinsser<br />
Analytic GmbH erworben. ILS ist ein führender<br />
Hersteller von Glasspritzen und ein<br />
weltweit operierender Zulieferer für Hersteller<br />
von Laborausstattungen, Labore und Vertreiber<br />
von Laborgütern. ILS hat seinen Firmensitz<br />
in Stützerbach, Thüringen. Zinsser Analytic,<br />
mit Firmensitz in Frankfurt am Main, verfügt<br />
über einmalige Fähigkeiten in der Entwicklung<br />
automatisierter Flüssigkeits- und Pulverhandhabungssysteme<br />
für Labore in den Gebieten<br />
der Biochemie, Pharmazie und Diagnostik.<br />
Das Produktportfolio wird ergänzt<br />
durch Verbrauchsgüter. „Das talentierte Team,<br />
die Technologien und das breite und tiefe Wissen<br />
von ILS und Zinsser Analytic sind in hohem<br />
Maße komplementär zu unserer vorangehenden<br />
Akquisition von Tricontinent. Wir,<br />
als Gardner Denver Medical, schaffen hiermit<br />
einen führenden globalen Anbieter von Fluid-<br />
Handling-Systemen“, sagt Patrick Bennett,<br />
CEO der Gardner Denver Medical Gruppe.<br />
+ + + www.prozesstechnik-online.de/pharma + + +<br />
... Lust auf mehr?<br />
QUERGERÄTSELT<br />
Let me<br />
entertain you<br />
Wieder ein Junge,<br />
der aus der Art<br />
schlug. Hatte sein<br />
Vater noch den anständigen<br />
Rechtsanwalts-<br />
und Notariatsberuf<br />
ergriffen, so machte der Sohn als Leiter<br />
eines Vergnügungsparks, Reisewütiger und<br />
Filmschaffender von sich reden. Zudem können<br />
ihm alle Eieresser danken. Haben Sie<br />
schon eine Idee? Dann machen Sie doch bei<br />
unserem kleinen Rätsel mit! Gewinnen Sie im<br />
November ein Jahresabo der Zeitschrift „bild<br />
der wissenschaft“, einen Experimentierkasten<br />
„Chemielabor“ oder „Höhlenkristalle“.<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />
PRAXISTAG ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Runter mit<br />
den Energiekosten<br />
Steigende Energiekosten<br />
belasten<br />
die Wett -<br />
bewerbsfähigkeit<br />
energieintensiver<br />
Branchen wie die<br />
Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.<br />
Energieeffizienz ist deshalb in der Prozessindustrie<br />
ein Muss. Am 1. Dezember 2016 treffen<br />
sich Anwender und Experten aus der Prozesstechnik<br />
im Dorint Kongresshotel in Mannheim,<br />
um mehr über energieeffiziente Lösungen<br />
und Dienstleistungen zu erfahren und<br />
sich gegenseitig auszutauschen. Weitere<br />
Informationen erfahren Sie hier:<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/praxistag<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Immer auf dem<br />
Laufenden sein<br />
Ein besonderer Service<br />
der Redaktion<br />
ist der<br />
Veranstaltungskalender.<br />
Sie finden<br />
ihn auf<br />
prozesstechnik-online.de unter „Wissen,<br />
was läuft!“. Geboten wird ein breites<br />
Angebot an Seminaren, Workshops, Kon -<br />
ferenzen und Messen rund um die Prozesstechnik.<br />
Ausge wählte Veranstaltungen werden<br />
auch etwas ausführlicher dargestellt.<br />
Durch einen Klick auf die E-Mail-Adresse<br />
können Sie direkt Kontakt mit dem Anbieter<br />
aufnehmen.<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/termine<br />
6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
NEXT GENERATION<br />
CAPSULE FILLING<br />
TECHNOLOGY<br />
+ Double output<br />
+ Best in batch-to-batch<br />
+ Flexible set-up<br />
+ TRI.EASY design<br />
+ Intuitive use<br />
www.fette-compacting.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 7
PHARMA NEWS<br />
+ + + PHARMA TICKER + +<br />
IMMER OFFEN FÜR NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
Harter feiert 25 Jahre Trocknungsanlagenbau<br />
PRODUKTIONS-, VERWALTUNGS- UND LAGERFLÄCHE ERWEITERT<br />
Neubau für Caelo in Hilden<br />
Am 22. Juni 2016 eröffnete der Pharmahersteller<br />
Caesar & Loretz GmbH (Caelo) am Sitz<br />
seiner Unternehmenszentrale in Hilden ein<br />
neues Produktionsgebäude. Nach rund einem<br />
Jahr Bauzeit stehen dem Unternehmen zusätzliche<br />
2400 m² Produktionsfläche, ein neues<br />
dreigeschossiges Verwaltungsgebäude sowie<br />
eine moderne Lagerhalle zur Verfügung.<br />
Drees & Sommer begleitet das Bauvorhaben<br />
seit Ende 2013 mit Beratungs- und Prüfungsleistungen<br />
und organisierte den Projektablauf<br />
mithilfe der 3C-Management-Methode neu.<br />
Ausschlaggebend für den umfangreichen<br />
Den hohen Stellenwert des Trocknungsprozesses<br />
erkennen, ihn verbessern<br />
und damit Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit optimieren – das<br />
war der Grundgedanke von Firmengründer<br />
Roland Harter im Jahr 1991.<br />
Heute ist Harter ein mittelständisches<br />
Unternehmen, das auf dem<br />
Markt seit Langem eine Führungsrolle<br />
in Sachen Trocknung innehat. Mit<br />
seiner eigens entwickelten „Kondensationstrocknung<br />
auf Wärmepumpenbasis“<br />
wird in der Industrie so manche<br />
Trocknungsherausforderung bewältigt. Über<br />
1000 Trocknungsanlagen hat Harter in 25 Jahren<br />
weltweit platziert.<br />
Über die Jahre expandierte Harter stetig und<br />
integrierte zahlreiche Fachabteilungen, sodass<br />
heute von der Projektierung bis zur<br />
schlüsselfertigen Trocknungsanlage alles aus<br />
einer Hand geliefert werden kann. Harter platzierte<br />
seine Trocknungstechnologie ursprünglich<br />
in der Oberflächentechnik. Über die Jahre<br />
veränderte sich der Absatzmarkt, denn die<br />
Pharmaindustrie zeigte Interesse an der effizienten<br />
Kondensationstrocknung. Harter<br />
adaptierte seine Anlagentechnik für den Einsatz<br />
in der <strong>Pharmaproduktion</strong>, rüstete technische<br />
und personelle Standards auf, um den<br />
hohen Anforderungen in der Pharmaindustrie<br />
gerecht zu werden. Parallel häuften sich Anfragen<br />
aus der Lebensmittelindustrie, für die<br />
das schonende und sichere Trocknen im Niedertemperaturbereich<br />
ebenfalls sehr interessant<br />
ist. Das Unternehmen mit seinen aktuell<br />
60 Mitarbeitern befindet sich nach wie vor in<br />
Familienbesitz – mit den Inhabern Ursula Harter<br />
und Reinhold Specht.<br />
Neubau waren<br />
neben der Kapazitätserweiterung<br />
auch die zunehmend<br />
strengeren<br />
GMP-Anforderungen.<br />
Außerdem<br />
bleibt das traditionsreiche<br />
Unternehmen<br />
mit den<br />
modernen Produktions-<br />
und Arbeitswelten am Puls der Zeit.<br />
Die Produktionsflächen sind flexibel ausgelegt,<br />
sodass die Kapazitäten in Zukunft kostengünstig<br />
erhöht werden können. Nach einer<br />
detaillierten Überprüfung des Planungsstands<br />
und einer Statusanalyse setzte Drees<br />
& Sommer gemeinsam mit dem Qualifizierungsspezialisten<br />
Gempex das Projekt neu<br />
auf. Dank des 3C-Managements, einer speziell<br />
auf Pharmaprojekte zugeschnittenen Abwicklungsmethode,<br />
gelang die frühe Abstimmung<br />
von Gebäude- und Prozessplanung sowie<br />
Qualifizierungsaktivitäten.<br />
Zuwachs bei Optima<br />
Das in Fellbach ansässige Unternehmen<br />
R+E Automation Technology<br />
ist seit 1. Juli 2016 Teil<br />
der Optima Packaging Group.<br />
Die über 30 Mitarbeiter werden<br />
weiterhin eigenständig, unter<br />
gleicher Führung, am Markt tätig<br />
sein. Das Produktportfolio<br />
umfasst Montagemaschinen<br />
und Linien für die Medizintechnik<br />
und Pharmazie, zum Beispiel<br />
für das Montieren von Spritzen.<br />
Evonik erweitert Portfolio<br />
Evonik hat Transferra Nano -<br />
sciences Inc., einem Biotechnologieunternehmen<br />
mit Sitz in<br />
Burnaby in der Nähe von Vancouver<br />
erworben. Transferra ist<br />
ein Auftragsentwicklungs- und<br />
Produktionsunternehmen, das<br />
auf Basis seiner Expertisen in<br />
liposomalen Wirkstofffreisetzungssystemen<br />
sowohl Dienstleistungen<br />
als auch Produkte im<br />
Bereich der Arzneimittelentwicklung<br />
zur Verfügung stellt. Die<br />
Übernahme ermöglicht Evonik<br />
den weiteren Ausbau des Portfolios<br />
seines Geschäftsgebiets<br />
Health Care im Bereich parenterale<br />
Wirkstoffformulierungen.<br />
Don Enns, Präsident und CEO<br />
Transferra Nanosciences Inc., und<br />
Dr. Jean-Luc Herbeaux, Leiter des<br />
Geschäftsgebiets Health Care von<br />
Evonik<br />
8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
+ + + RECHT TICKER + +<br />
TABLETTEN EINFACH UND SICHER EINNEHMEN<br />
August Faller erhält Deutschen Verpackungspreis<br />
Tabletten können nur richtig wirken, wenn sie<br />
korrekt eingenommen werden. Dabei hilft der<br />
Pharma Compliance Pack der August Faller<br />
GmbH & Co. KG. Für diese innovative Lösung<br />
wurde der Hersteller für Sekundärpackmittel<br />
mit dem Deutschen Verpackungspreis 2016<br />
ausgezeichnet. Der Pharma Compliance Pack<br />
gehört in der Kategorie „Funktionalität + Convenience“<br />
zu den innovativsten Lösungen. Die<br />
Preisträger wurden aus mehr als 200 Einreichungen<br />
aus neun Ländern ausgewählt und<br />
am 27. September 2016 auf der FachPack in<br />
Nürnberg ausgezeichnet.<br />
Der Pharma Compliance Pack überzeugte die<br />
Jury mit einem integrierten Schiebemechanismus<br />
zur Hilfe bei der Entnahme von Tabletten.<br />
Durch perforierte Laschen, die vor der Einnahme<br />
abgetrennt werden, kann der Blister nur<br />
portionsweise aus der Packung gezogen werden.<br />
Die Patienten nehmen ihre Medikamente<br />
dadurch zur richtigen Zeit, in der korrekten<br />
Reihenfolge und in der vorgegebenen Menge<br />
ein. „Der Compliance Pack lässt sich<br />
individuell gestalten und unterstützt<br />
die Patienten so ideal bei der Medikamenteneinnahme“,<br />
erklärt Erfinderin<br />
Annika Lüber, Prozess- und Anwendungstechnikerin<br />
bei August<br />
Faller.<br />
Der Pharma Compliance Pack von August<br />
Faller hilft Patienten dabei, ihre<br />
Medikamente zur richtigen Zeit und in<br />
der vorgegebenen Menge einzunehmen<br />
Nicht-Destillative<br />
WFI-Erzeugung<br />
Durch die Änderung des Euro -<br />
päischen Arzneibuchs wird es<br />
ab April 2017 in Europa erlaubt<br />
sein, WFI mit anderen Techno -<br />
logien als der Destillation zu<br />
erzeugen, z. B. mittels Umkehr -<br />
osmose und Ultrafiltration. Zahlreiche<br />
Fragen sind allerdings<br />
noch unbeantwortet. Das Paper<br />
„Questions and answers on<br />
production of water for in -<br />
jections by non-distillation<br />
methods – reverse osmosis and<br />
biofilms and control strategies“<br />
umfasst u. a. Erläuterungen zum<br />
Einsatz von Umkehrosmose zur<br />
Erzeugung von WFI und Hinweise<br />
zur Kontrolle/Vermeidung von<br />
Biofilmen.<br />
Manchmal zählen die<br />
kleinen Dinge*<br />
*Kennzeichnung mit Systemen von Bluhm<br />
Bluhm Systeme GmbH . 53619 Rheinbreitbach . www.bluhmsysteme.com . info@bluhmsysteme.com . Tel.: +49(0)2224-7708-0<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 9
PHARMA NEWS<br />
Besucher und Aussteller rücken näher zusammen<br />
Lounges 2017<br />
Weg vom Seminartourismus hin zu mehr Raum und Gelegenheit<br />
für den qualifizierten fachlichen Dialog zwischen<br />
Ausstellern und Besuchern – unter dieser Prämisse wartet<br />
die Lounges 2017 mit vielen Neuerungen auf. Welche das<br />
sind, erfahren Sie hier.<br />
Vom 31. Januar bis 2. Februar findet die Lounges 2017 in Stuttgart statt. 275 Aussteller nutzen<br />
das Event für die Reinraum- und Pharmaprozesstechnik für die Vorstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />
live vor Ort und im Internet.<br />
Der Veranstaltungsort Landesmesse Stuttgart<br />
ist geblieben, verändert hat sich als erstes<br />
der Termin der Lounges 2017. Das Event für die<br />
Reinraum- und Pharmaprozesstechnik findet<br />
im kommenden Jahr vom 31. Januar bis 2. Februar<br />
statt. Der Veranstalter, die Inspire GmbH<br />
aus Bensheim, erwartet 275 Aussteller aus<br />
Deutschland und dem benachbarten Ausland.<br />
Konzept stetig weiterentwickelt<br />
Seit zehn Jahren gibt es die Lounges, die in dieser<br />
Zeit stetig ihre Ausrichtung und ihr Profil<br />
an die aktuellen Wünsche der Aussteller und<br />
Besucher angepasst hat. „Von Anfang an wollten<br />
wir mehr als eine klassische Ausstellungsmesse<br />
sein“, erläutert Harald Martin, der für<br />
die Konzeption und das Programm des Events<br />
verantwortlich ist. „Vielmehr ist die Lounges<br />
eine Veranstaltung, auf der man erfolgreich eigene<br />
Produkte und Dienstleistungen vermarkten,<br />
sich in angenehmer Atmosphäre weiterbilden<br />
und sein Netzwerk erweitern kann. Mit<br />
dem Event im Jahr 2017 verfolgen wir das Ziel,<br />
Besucher und Aussteller noch näher zueinanderzubringen.<br />
Vor diesem Hintergrund planen<br />
wir umfangreiche Änderungen.“<br />
So wartet die Lounges 2017 mit einem komplett<br />
überarbeiteten Hallendesign auf. Die<br />
loungigen Zonen, in denen man den fachlichen<br />
Austausch pflegen, entspannen oder sich<br />
stärken kann, befinden sich nun inmitten der<br />
Stände. Ganz im Sinne kurzer Wege wurden<br />
auch die beiden Foren, die Vortragsräume sowie<br />
die Aktionsbühnen neu positioniert.<br />
„Die Lounges 2017 wird crossmedial“, erklärt<br />
Martin. „Unter ihrem Dach gibt es das gewohnte<br />
Live-Event, unterschiedliche Präsenzmöglichkeiten<br />
in Online- und Printmedien sowie<br />
die neue x4com-Community.“<br />
Durch die Online-Präsenz auf den Internetseiten<br />
der Lounges können Aussteller ihre aktuellen<br />
Beiträge in den Firmen-, Produkt- oder Jobnews<br />
platzieren und sie einem weitaus breiteren<br />
Publikum zugänglich machen. Dieser Content<br />
wird auch im gedruckten Lounge-Special<br />
veröffentlicht. Innerhalb der neuen Lounge-<br />
Community auf x4com kommunizieren Aussteller<br />
und Besucher auf direktem Weg. Sie<br />
können sich austauschen, sich ihren individuellen<br />
Tagesablauf auf den Lounges zusammenstellen,<br />
Termine vereinbaren, Leads managen<br />
und Unterlagen herunterladen. Die Informationen<br />
und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
stehen nicht nur während der Lounges, sondern<br />
das gesamte Jahr zur Verfügung.<br />
Und wie kann man Mitglied der Lounge-Community<br />
werden? Ganz einfach: Mit der Buchung<br />
ihres Standes legen Aussteller automatisch<br />
ihren Account an. Ähnlich verhält es sich<br />
bei den Besuchern. Sie erhalten mit der Anmeldung<br />
ebenfalls Zugang zur Community.<br />
Neu organisiert wurde auch das Vortragsprogramm.<br />
Neben Fachvorträgen, die u. a. von<br />
Behördenvertretern sowie Referenten der ISPE<br />
und IPA beigesteuert werden, beinhaltet es sogenannte<br />
Real Life Presentations. Hier können<br />
Aussteller realisierte Projekte vorstellen. Auch<br />
die Optimierung von Produktionsprozessen<br />
und -einrichtungen kann Thema der Real Life<br />
Presentations sein.<br />
Im Dunkeln ist gut sehen<br />
Darkzone heißt das Stichwort, unter dem die<br />
Unternehmen Dastex, Pfennig und CCI eine<br />
Reihe von Präsentationen in einem Dunkelraum<br />
durchführen. Sie beschäftigen sich mit<br />
den Themen Visualisierung von Kontaminationen<br />
vor und nach dem Reinigen sowie Querkontamination.<br />
Des Weiteren halten Vertreter<br />
der drei Unternehmen täglich bis zu sechs Vorträge,<br />
die sich mit den Themen Kontaminationsvermeidung,<br />
-verminderung und -kontrolle<br />
sowie Reinraumtechnik befassen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.expo-lounges.de.<br />
Autor<br />
Lukas Lehmann<br />
Stellvertretender Chefredakteur,<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong><br />
10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Siemens eröffnet Democenter am Standort Karlsruhe<br />
Die ganze Welt der<br />
Prozessautomation<br />
In ihrem Democenter am Standort Karlsruhe zeigt<br />
Siemens auf 700 m 2 das gesamte Leistungsspektrum für<br />
die Prozessindustrie. Vor Kurzem wurde die Process<br />
Automation World von Klaus Stapf, Bürgermeister der<br />
Stadt Karlsruhe, Eckard Eberle, CEO der Siemens Business<br />
Unit Process Automation, und Thorsten Breutmann,<br />
Sprecher der Betriebsleitung Karlsruhe, eröffnet.<br />
Industrie 4.0 live und in Farbe<br />
Im Auditorium, einem Veranstaltungsraum für<br />
100 Besucher, befinden sich zwei verfahrenstechnische<br />
Anlagen aus der chemischen und<br />
pharmazeutischen Industrie mit einer Leitwarte.<br />
Die vielfältig einsetzbaren Anlagenmodelle<br />
geben einen Überblick über das Portfolio<br />
und zeigen eindrucksvoll, wie Anlagenplanung,<br />
-bau, -betrieb, -wartung sowie -instandsetzung<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
funktionieren. „Mit dem neuen Democenter<br />
zeigt Siemens, wie diese Lebenszyklusphasen<br />
durch Digitalisierung zusammenspielen“, erläuterte<br />
Philipp Glaser, Marketingleiter für<br />
Prozessautomatisierung bei Siemens, während<br />
einer Führung durch die „Process Automation<br />
World“.<br />
„Die Investition in die neue Process Automation<br />
World ist ein klares Statement der Siemens<br />
AG zur Prozessautomatisierung und für den<br />
Standort Karlsruhe sowie ein starkes Vertriebsinstrument,<br />
mit dem wir mehr und neue<br />
Kunden erreichen wollen“, betonte Thorsten<br />
Mit der Process Automation World hat der<br />
Standort eine hochmoderne Visitenkarte für<br />
die Prozessindustrie und Prozessautomatisierung<br />
erhalten – dem Kerngeschäft von Siemens<br />
in Karlsruhe. Über 60 % der Mitarbeiter<br />
am Standort haben in irgendeiner Form mit<br />
der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb<br />
der entsprechenden Technik zu tun. Das<br />
Portfolio findet Anwendung in Branchen wie<br />
etwa Chemie, Glas, Pharma, Nahrung und Genussmittel<br />
sowie Wasser und Abwasser.<br />
Siemens-Mitarbeiter sowie Kunden aus aller<br />
Welt nutzen bereits die vielfältigen Informationsmöglichkeiten<br />
des neuen Democenters in<br />
Karlsruhe. Sei es direkt vor Ort oder auch über<br />
Livestreams, Videos und Webinare. Ausgeklügelte<br />
Präsentationstechniken und eine moderne<br />
Kameraanlage unterstützen die Darstellungen<br />
und Möglichkeiten zur weltweiten Kommunikation,<br />
falls ein Kunde nicht nach Karlsruhe<br />
kommen kann. „Mit unseren Kunden aus<br />
aller Welt in einen Dialog zu treten und ihnen<br />
zuzuhören, ist für uns die Basis für eine vertrauensvolle<br />
Partnerschaft und den Erfolg in<br />
unserem Geschäft“, erklärte Eckard Eberle anlässlich<br />
der Eröffnungsfeier.<br />
Auf 700 m 2 zeigt<br />
Siemens sein Portfolio<br />
und die damit verbundenen<br />
Möglichkeiten<br />
für die Prozesstechnik<br />
Bild: Siemens<br />
Klaus Stapf (links), Bürgermeister der Stadt Karlsruhe,<br />
Eckard Eberle (Mitte), CEO der Siemens Business<br />
Unit Process Automation, und Thorsten<br />
Breutmann (rechts), Sprecher der Betriebsleitung<br />
Karlsruhe, eröffneten die Process Automation<br />
World von Siemens<br />
Bild: Dr. Bernd Rademacher<br />
Breutmann. „Das neue Democenter reiht sich<br />
ein in den Zweiklang von Tradition und Innovation,<br />
der sich seit 116 Jahren durch den Siemens-Standort<br />
Karlsruhe zieht.“<br />
Im Jahr 1900 wurde in Karlsruhe eine Vertriebsniederlassung<br />
gegründet, genau 50 Jahre<br />
später folgte der erste Spatenstich für das<br />
Werk im Ortsteil Knielingen. Zehn Jahre später<br />
entwickelte sich aus dem Anbieter von Rundfunk-<br />
und Fernsehgeräten ein Vorreiter der<br />
Prozessleittechnik. Und dies ist der Standort<br />
Karlsruhe bis heute geblieben – das internationale<br />
Zentrum der Prozessindustrie und Prozessautomatisierung<br />
von Siemens.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 11
PRODUKTION TITEL<br />
Mit dem Baukastensystem der Multiline E lassen sich Anschlüsse für Flüssigkeiten, Druckluft, Gase, Elektrik<br />
und/oder Elektronik in einer Mehrfachkupplung individuell konfigurieren<br />
Kombinierte Versorgungsleitungen<br />
Gut durchdacht<br />
Die Mehrfachkupplungen der Multiline-Serie von Eisele basieren<br />
auf einem modularen Baukastenprinzip. Seit Kurzem<br />
sind mit der Multiline E auch Adaptiveinsätze für Elektround<br />
Elektronikanschlüsse verfügbar. Das robuste System<br />
steht zusätzlich in einer mit marktüblichen Industriesteckern<br />
kompatiblen Variante zur Verfügung. Alle Baukastenteile<br />
können ohne Werkzeug zusammengesetzt werden.<br />
Autor<br />
Thomas Maier<br />
Geschäftsführer,<br />
Eisele Pneumatics<br />
Das wegweisende Konzept der Multiline<br />
Adaptiv von Eisele dient dem Anschluss von<br />
Funktionsgruppen an Maschinen. Über ein<br />
modulares Baukastensystem mit Adaptiveinsätzen<br />
können genau die Anschlüsse in einer<br />
Mehrfachkupplung kombiniert werden, die für<br />
eine bestimmte Anwendung erforderlich sind.<br />
Montageaufwand und Rüstzeit lassen sich signifikant<br />
verringern. Dank des streng modularen<br />
Prinzips lassen sich so unterschiedliche<br />
Verbindungen wie Pneumatik, Gase, Kühlwasser,<br />
Flüssigkeiten und jetzt sogar Stecker für<br />
Elektro- und Elektronikleitungen in einer<br />
Schnittstelle zusammenfassen.<br />
In Kooperation mit der Murrelektronik GmbH<br />
hat Eisele die Multiline Adaptiv zur Multiline E<br />
weiterentwickelt. Die speziellen Adaptiveinsätze<br />
können auch mit Elektro- und Elektronik -<br />
anschlüssen des Oppenweiler Unternehmens<br />
bestückt werden. Je nach Bedarf werden M12-<br />
Rundsteckverbinder oder andere Anschlussformen<br />
für Bussysteme, Steuerungstechnik<br />
und Elektroversorgung eingesetzt. Zusätzlich<br />
können Schlauchverbindungen integriert werden.<br />
Neben Mischkonzepten verschiedener<br />
Steuerleitungen sind auch Komplettlösungen<br />
für Elektro- und Elektronik möglich.<br />
12 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Der M12-Power-Steckverbinder nach<br />
IEC 61076-2-111 mit fünf Leistungskontakten<br />
liefert bis zu 16 A je Pin<br />
Das E-Stecker-Programm startet mit den weit<br />
verbreiteten M12-Rundsteckverbindern in<br />
verschiedenen Bauweisen für unterschiedliche<br />
Anwendungen<br />
Im Eisele-Industriestecker können dank der Adaptiveinsätze<br />
mit Absperrfunktion auch Flüssigkeiten und<br />
Elektrik ohne Kurzschlussgefahr kombiniert werden<br />
Für die Integration der E-Stecker hat Eisele das<br />
Design des Grundkörpers, der aus Edelstahl<br />
oder eloxiertem Aluminium gewählt werden<br />
kann, optimiert. Die Bohrlöcher für die einheitliche<br />
Außengeometrie der Adaptiveinsätze<br />
verfügen jetzt über eine zusätzliche Nut, sodass<br />
für die Elektroeinsätze die erforderliche<br />
Verdrehsicherung und Verpolsicherheit der<br />
E-Stecker garantiert ist. Auch eine fehlerhafte<br />
Montage der Kupplung ist aufgrund eines<br />
asymmetrischen Bohrbildes ausgeschlossen.<br />
Dank des breiten Komplettsortiments von<br />
Murrelektronik sind der Konfiguration der<br />
Multiline E kaum Grenzen gesetzt.<br />
Individuelle Anschlüsse in Serie<br />
Das E-Stecker-Programm startet mit den weit<br />
verbreiteten und genormten M12-Rundsteckverbindern.<br />
Dazu gehören A-Codierung, drei<br />
bis zwölf Pole, Cube6, Profibus und Ethernet.<br />
Auch eine Variante des M12-Power-Steckers<br />
für die Leistungselektronik bis zu 630 V haben<br />
die Ingenieure jetzt ins Programm aufgenommen:<br />
Der M12-Power-Steckverbinder nach<br />
IEC 61076-2-111 ist der kleinste und kompakteste<br />
Anschluss für Kabel mit Leitungen bis<br />
2,5 mm 2 auf dem Markt. Der Adaptiveinsatz<br />
mit fünf Leistungskontakten liefert bis zu 16 A<br />
je Pin. Der Power-Stecker ist verpol-, schockund<br />
vibrationssicher. Die Multiline E wird sukzessive<br />
um weitere Bauformen erweitert.<br />
Auch bei der Konfiguration der Anschlusskabel<br />
sind alle Optionen offen. Sie können zum Beispiel<br />
schleppkettentauglich, halogenfrei, chemisch<br />
beständig oder mit allen gängigen elektrischen<br />
Zertifizierungen in jeder benötigten<br />
Länge geliefert werden. Die Anschlusskabel<br />
lassen sich entweder mit vorkonfigurierten<br />
Steckern an die entsprechenden Adaptiveinsätze<br />
anschließen oder sie werden mit vorkonfektionierten<br />
Leitungen geliefert.<br />
Werkzeugfreie Industriestecker<br />
Augenmerk legt Eisele aber auch auf die Zentralversorgung<br />
von Maschinen und Anlagen:<br />
Viele Industriestecker haben den Nachteil,<br />
dass der Zusammenbau oft nur mit Werkzeugen<br />
möglich ist. Werden darüber hinaus noch<br />
Kunststoffeinsätze verwendet, sind diese in<br />
der Regel im Gegensatz zu den Gehäusen fragil<br />
und wenig haltbar. Aufgrund ihrer Bauweise<br />
ist die Fehlersuche bei Defekten aufwendig<br />
und im Zweifelsfall müssen ganze Komponenten<br />
getauscht werden.<br />
Eisele begegnet diesen Nachteilen mit der<br />
Übertragung des Baukastenprinzips der Multiline<br />
Adaptiv und Multiline E auf die marktgängigen<br />
Industriestecker durch robuste Adapter.<br />
Acht Anschlüsse können in einen solchen<br />
Adapter integriert werden. Dank des modularen<br />
Designs lassen sich verschiedene Anschlusstypen<br />
und Medien sowie verschiedene<br />
Anschlussdurchmesser flexibel in den Industriestecker<br />
integrieren. Die Maschinenversorgung<br />
kann über die bisher rein elektrische und<br />
elektronische Versorgung hinaus komplett in<br />
einer Schnittstelle vorgenommen werden.<br />
Das Entwicklungspotenzial der Industrie -<br />
stecker ist aber noch lange nicht ausgereizt: Zukunftsperspektiven<br />
sieht Eisele in der Entwicklung<br />
eines eigenen Industriesteckers zur Integration<br />
mehrerer Anschlüsse. Hinzu kommt die<br />
Entwicklung neuer Verschlüsse, um die nötigen<br />
Handkräfte zu optimieren – sowohl für die<br />
runde Eisele-Multiline-Mehrfachkupplung, als<br />
auch für die Industriesteckervariante. Auch ein<br />
Kupplungsgehäuse für mechanische Kupplungsabläufe<br />
und Lösungen zum automatischen<br />
Koppeln und Entkoppeln sind in Planung.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416eisele<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 13
PRODUKTION<br />
Für temperaturempfindliche Wirkstoffe geeignet<br />
GMP-gerechte Anlagen für<br />
die Feinvakuumdestillation<br />
Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation könnten in der<br />
pharmazeutischen Industrie vielversprechende Anwendungsfelder finden.<br />
Beide Trennverfahren nutzen den bekannten Effekt, dass der Siedepunkt<br />
eines reinen Stoffes sinkt, wenn der Druck vermindert wird. Sie eignen sich<br />
somit auch für die Aufreinigung von temperaturempfindlichen Komponenten<br />
oder Komponenten mit hohem Siedepunkt.<br />
Sowohl bei der Kurzwegdestillation wie<br />
auch bei der Dünnschichtverdampfung erfolgt<br />
die Trennung an einem flüssigen, gewischten<br />
Film, der unter dem Einfluss der Schwerkraft<br />
an einer senkrechten, zylindrischen Verdampferfläche<br />
nach unten fließt. Diese Verdampferwand<br />
wird mit Thermalöl oder Dampf beheizt.<br />
Ein Wischersystem, das aus mehreren Wischerelementen<br />
besteht, sorgt für eine gleichmäßige<br />
Verteilung des Materials. Die Elemente<br />
sind typischerweise zylindrische Rollen oder<br />
Blöcke aus PTFE, dazu sind zahlreiche alternative<br />
Werkstoffe und Geometrien verfügbar.<br />
Die Trennung basiert auf den unterschiedlichen<br />
Siedepunkten der beiden Komponenten.<br />
Zuerst verdampft die Komponente mit dem<br />
niedrigsten Siedepunkt im Dünnschichtverdampfer<br />
bzw. Kurzwegdestillator. Die Dämpfe<br />
verflüssigen sich dann im Kondensator wieder.<br />
Bei einem Dünnschichtverdampfer erfolgt die<br />
Kondensation des Destillats in einem separaten<br />
Kondensator, ein Kurzwegdestillator verfügt<br />
dagegen über einen internen Kondensator.<br />
Bei Letzterem bleibt der Druckverlust aufgrund<br />
des kurzen Abstands zwischen Verdampfungs-<br />
und Kondensationsort begrenzt.<br />
Kurzwegdestillatoren können daher bei extrem<br />
niedrigen Drücken von bis zu 10 −3 mbar<br />
betrieben werden.<br />
Autor<br />
Stephan Osinga<br />
Leiter Anlagenplanung,<br />
UIC<br />
Für die Verfahrensentwicklung werden bei UIC Machbarkeits- und Pilotversuche durchgeführt<br />
Die Vorteile<br />
Aktive pharmazeutische Inhaltsstoffe (APIs)<br />
sind typischerweise größere Moleküle mit<br />
komplexer Struktur und unterschiedlichen<br />
funktionellen Gruppen. Jede unbeabsichtigte<br />
Änderung der chemischen Struktur, beispielsweise<br />
durch Einwirkung einer unzulässig hohen<br />
Temperatur über eine gewisse Zeitdauer,<br />
könnte die Wirksamkeit und – in bestimmten<br />
Fällen – sogar die Sicherheit des Medikaments<br />
erheblich beeinflussen.<br />
Die vorherrschenden Trenn- und Aufreinigungsverfahren<br />
für solche Substanzen sind<br />
derzeit Kristallisation und Chromatografie. Da<br />
der Kristallisationsprozess aber sowohl durch<br />
thermodynamische als auch durch kinetische<br />
Faktoren beeinflusst wird, handelt es sich um<br />
eine komplexe Technik, die sich nur schwer<br />
modellieren und steuern lässt. Außerdem ist<br />
die Skalierbarkeit vom Labormaßstab auf die<br />
Größenordnung der industriellen Produktion<br />
nicht ganz einfach. Wie bei der Kristallisation<br />
können auch bei der Chromatografie hohe<br />
Reinheitsgrade erreicht werden. Wesentliche<br />
Nachteile dieser Trenntechnik sind der hohe<br />
Lösemittelverbrauch, die Kosten für Verbrauchsstoffe<br />
wie Kieselsäure und die technischen<br />
Schwierigkeiten bei der Hochskalierung<br />
14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
des Verfahrens. Dazu kommt, dass beide<br />
Trennverfahren systembedingt chargenweise<br />
ablaufen, da die Anlage nach jedem Produktionsvorgang<br />
mit frischem Material beschickt<br />
und gereinigt werden muss. Inhärenter Nachteil<br />
ist, dass die Qualität der einzelnen Chargen<br />
variieren kann und dass die Arbeitskosten<br />
höher sind als bei kontinuierlichen Prozessen.<br />
Dieser Aspekt lässt einen der größten Vorzüge<br />
der Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />
erkennen. Diese Verfahren laufen<br />
kontinuierlich ab und haben damit den Vorteil,<br />
dass die Verweildauer auf der beheizten Verdampferoberfläche<br />
im Vergleich relativ kurz<br />
ist, was wiederum die auf die Moleküle einwirkende<br />
Wärmebelastung begrenzt. Zudem<br />
kann ein ungewöhnliches Verhalten der Betriebsparameter,<br />
das möglicherweise auf Qualitätsabweichungen<br />
hindeutet, vom Bedienpersonal<br />
sofort erkannt werden.<br />
Zu- und Ableiten des Produkts erfolgt bei Vakuumprozessen<br />
typischerweise kontinuierlich<br />
mithilfe von Pumpen. Es besteht aber auch die<br />
Möglichkeit, zwar den Verdampfer kontinuierlich<br />
zu speisen, die Produkte aber in (evakuierten)<br />
Chargenbehältern direkt unter dem Verdampfer<br />
aufzufangen. Bei diesem teilkontinuierlichen<br />
Betrieb werden Rückstände und Destillat<br />
am Ende jeder Charge abgelassen.<br />
Einsatzbereiche<br />
Für die pharmazeutische Industrie gibt es im<br />
Wesentlichen vier Haupt-Trennaufgaben, die<br />
mit Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />
durchgeführt werden können:<br />
• Die Entfernung größerer Lösemittelmengen<br />
aus temperaturempfindlichen Stoffen – da<br />
der Betriebsdruck meist im Bereich von 10<br />
bis 200 mbar liegt, eignet sich dafür der<br />
Dünnschichtverdampfer<br />
• Die Entfernung kleinerer Lösemittelmengen<br />
mit dem Ziel, die Restlösemittelkonzentration<br />
so stark wie möglich zu reduzieren – das<br />
Einsatzgebiet eines Kurzwegdestillators<br />
• Die Abtrennung wertvoller Komponenten<br />
aus natürlichem Pflanzenmaterial und<br />
Pflanzenextrakten, zum Beispiel die Beseitigung<br />
von Sumpfprodukten (Pflanzenmaterial,<br />
Wachse) aus dem Cannabidiol von<br />
Cannabispflanzen, per Kurzwegdestillation<br />
• Der letzte Reinigungsschritt für einen API,<br />
wobei das wertvolle Produkt als Destillat<br />
aufgefangen wird und die Sumpfprodukte<br />
im Rückstand verbleiben<br />
Da die meisten APIs aufgrund ihres hohen Molekulargewichts<br />
nicht nur einen hohen Siedepunkt,<br />
sondern auch einen hohen Schmelzpunkt<br />
aufweisen, werden die Dünnschichtverdampfungs-<br />
wie auch die Kurzwegdestillationsanlagen<br />
mit einer kompletten Begleitheizung<br />
ausgerüstet werden. So lassen sich Verfestigungsprobleme<br />
vermeiden. Die praktikable<br />
Obergrenze für den Schmelzpunkt des<br />
Ausgangsmaterials liegt bei etwa 200 °C.<br />
Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />
repräsentieren jeweils nur eine einzelne<br />
theoretische Trennstufe. Dies könnte zum Problem<br />
werden, wenn hohe Reinheitsgrade erreicht<br />
werden müssen. Um die Trennwirkung<br />
zu erhöhen, wird häufig eine Kombination aus<br />
Dünnschichtverdampfer und aufgesetzter<br />
Destillationskolonne verwendet. Diese Kolonne,<br />
die typischerweise bis zu zehn theoretische<br />
Stufen aufweist, ist zumeist mit vakuumoptimierten,<br />
strukturierten Packungen versehen.<br />
Eine Erhöhung des Betriebsdrucks lässt<br />
sich dabei nicht vermeiden, sodass dieser typi-<br />
GERNEP GmbH<br />
Benzstraße 6 · D-93092 Barbing<br />
info@gernep.de<br />
www.gernep.com<br />
Flexibel mit bis zu 9 Spende-Aggregaten<br />
Alle Etikettier-Möglichkeiten:<br />
<br />
<br />
<br />
Flexible Rundläufer-Etikettiermaschinen<br />
made in Germany mit nahezu unbegrenzten<br />
Ausstattungsmöglicheiten für<br />
Bei der Herstellung von<br />
Pharmaprodukten sind<br />
zahlreiche unterschiedliche<br />
Trenn- und Reinigungsverfahren<br />
erforderlich<br />
Kaltleim-<br />
Etikettierung<br />
Heißleim-<br />
Rundum-<br />
Etikettierung<br />
Etikettierggregate je nach Ausstattung<br />
einzeln oder kombiniert einsetzbar<br />
Platzsparendes Hygienedesign<br />
Heißleim-<br />
Etikettierung<br />
von der Rolle<br />
Hohe Sicherheit – einfache Bedienung<br />
Selbstklebe-<br />
Etikettierung<br />
DRINKS<br />
FOOD<br />
PHARMA<br />
KOSMETIK<br />
CHEMIE<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 15
PRODUKTION<br />
Beispiel einer Dünnschichtverdampfungsanlage für GMP-gerechte Produktion<br />
scherweise auf 2 mbar oder höher ansteigt.<br />
Falls für den Prozess ein niedrigerer Druck<br />
unerlässlich ist, könnte der Einsatz mehrerer<br />
nacheinander angeordneter Kurzwegdestillatoren<br />
eine Option zur Reinheitsverbesserung<br />
sein, wobei jeder Verdampfer auf einer individuellen<br />
Vakuumstufe arbeiten würde.<br />
Auch wenn die Feinvakuumdestillation andere<br />
Verfahren nicht vollständig ersetzen kann, so<br />
ist doch häufig die Möglichkeit in Betracht zu<br />
ziehen, sie an einer vorgelagerten Stelle in der<br />
Produktion einzusetzen, beispielsweise in Prozessschritten<br />
zur Vorkonzentration und zur<br />
pharmazeutischen Zwischenreinigung. Erst<br />
die Feinreinigung erfolgt dann mit einem teureren<br />
Alternativverfahren wie Kristallisation<br />
oder Chromatografie.<br />
GMP-gerechtes Anlagendesign<br />
Pharmazeutische Produktionsprozesse unterliegen<br />
einer strengen Kontrolle durch internationale<br />
Regulierungsbehörden wie die FDA in<br />
den USA bzw. die EMA in der EU. Die Anlagen<br />
müssen GMP-gerecht arbeiten. In jeder Phase<br />
muss eine validierte Verfahrensweise eingehalten<br />
werden. Für die hier beschriebenen<br />
Trennanlagen bedeutet das, dass bereits bei<br />
der Konzeption der Anlagen eine Reinigungsstrategie<br />
für den Prozess erarbeitet werden<br />
muss. Beispielsweise müssen die Verdampfer,<br />
Pumpen, Ventile, Behälter und Rohrleitungen<br />
so konstruiert werden, dass der Flüssigkeitsinhalt<br />
(Liquid Hold-up) minimiert wird. Anders<br />
ausgedrückt: Die Anlage muss sich vollständig<br />
entleeren lassen und alle Verbindungen müssen<br />
weitgehend totraumfrei sein. Dünnschichtverdampfer<br />
und Kurzwegdestillatoren<br />
werden oft durch einen oder mehrere Spüloder<br />
Flutungszyklen nach einer vorher festgelegten<br />
Zeit oder Anzahl von Produktionsdurchläufen<br />
gereinigt. Die Anlagen können jedoch<br />
auch zur Reinigung mit hochentwickelten CIP-<br />
Systemen ausgerüstet werden, zum Beispiel<br />
mehrere Sprühdüsen, die sich innerhalb der<br />
Apparate befinden und mit Reinigungsmedien<br />
betrieben werden.<br />
Um der Ansammlung von Verschmutzungen<br />
auf den Metalloberflächen der Dünnschichtverdampfer<br />
und Kurzwegdestillatoren vorzubeugen,<br />
können diese zur Reduzierung der<br />
Oberflächenrauheit elektropoliert sein. Ein in<br />
der Praxis gebräuchlicher Wert ist eine relative<br />
Rauheit von Ra ≤0,8 μm. Aus diesem Grund<br />
wird häufig Edelstahl 1.4404 für pharmazeutische<br />
Geräte eingesetzt, da sich dieser Werkstoff<br />
gut bearbeiten lässt, gleichzeitig aber eine<br />
gute Korrosionsbeständigkeit aufweist. Die<br />
Schweißarbeiten beim Apparatebauer müssen<br />
von Mitarbeitern durchgeführt werden,<br />
die für Arbeiten an Anlagen für die pharmazeutische<br />
Industrie speziell geschult sind. Die<br />
Heiz- und Kühlmedien, eventuell das Öl für die<br />
Vakuumpumpen und die Sperrflüssigkeit für<br />
die mechanische Gleitringdichtung müssen<br />
den FDA-Vorgaben entsprechen. Für alle in der<br />
Anlage eingesetzten Konstruktionswerkstoffe<br />
wird eine Freigabe zur Verwendung in der Anlage<br />
benötigt, und die entsprechenden Werkstoffzertifikate<br />
müssen Bestandteil der Dokumentation<br />
sein. Die technischen Details bezüglich<br />
der Umsetzung der GMP-Richtlinien in<br />
die tatsächliche mechanische Konstruktion<br />
der Apparate sind den vom amerikanischen<br />
Maschinenbauerverband ASME erarbeiteten<br />
Standards für Pharma-Anlagen (Bioprocessing<br />
Equipment) zu entnehmen. GAMP ist ein Leitfaden<br />
für die Validierung von Automatisierungssystemen<br />
für die Herstellung pharmazeutischer<br />
Produkte. Ziel dieser Dokumente ist<br />
die Minimierung der Risiken durch unkontrollierte<br />
oder sogar gefährliche Qualitätsabweichungen<br />
der Produkte. Die Messgeräte in einer<br />
Vakuumverdampfungsanlage für Produkte in<br />
Pharmaqualität sind in der Regel kalibriert.<br />
Wie bei vielen anderen Vorschriften bleibt<br />
jedoch auch hier ein Interpretationsspielraum.<br />
Manche Unternehmen wenden die GMP-<br />
Richtlinien nur für diejenigen Apparate an, die<br />
mit dem letztendlichen API in Berührung kommen,<br />
wogegen andere der Auffassung sind,<br />
dass die GMP für jeden Produktionsschritt erforderlich<br />
ist. Ein weiterer strittiger Punkt ist<br />
die Werkstoffrauheit der Wärme- und Kältedämmung<br />
oder der Außenflächen der Anlage.<br />
In Abhängigkeit der vom Kunden an die Anlage<br />
gestellten Anforderungen ist eine nach<br />
GMP-Standards konzipierte Anlage um 30 bis<br />
50 % teurer als eine herkömmliche Anlage. Da<br />
zahlreiche Reinigungsverfahren ein Spülen<br />
oder Fluten der Anlage mit leichtentzündlichen<br />
Lösemitteln vorsehen, ist es häufig erforderlich,<br />
bei der Konstruktion und beim Bau der<br />
Anlage sowohl die GMP- als auch Explosionsschutzrichtlinien<br />
wie Atex zu berücksichtigen.<br />
Sicheres Scaling-up<br />
UIC liefert schlüsselfertige Dünnschichtverdampfungs-<br />
und Kurzwegdestillationsanlagen.<br />
Im modernen Process Development Center<br />
des Unternehmens in Alzenau-Hörstein<br />
besteht die Möglichkeit, die Realisierbarkeit eines<br />
Trennprozesses zunächst in der Glasapparatur<br />
im Labormaßstab zu testen. Einige Hundert<br />
Gramm des Ausgangsstoffs können<br />
schon ausreichend sein, um festzustellen, ob<br />
eine Trennung durchführbar ist oder nicht. Die<br />
Glasanlagen ermöglichen die Beobachtung<br />
wichtiger Effekte, die mit theoretischen Modellen<br />
nicht vorhergesagt werden können, wie<br />
zum Beispiel Kristallatisation im Verdampfer<br />
oder Schaumbildung. Falls die Durchführbarkeitsversuche<br />
erfolgreich sind, werden in der<br />
Regel Pilotversuche durchgeführt, um die optimalen<br />
Prozessbedingungen zu ermitteln und<br />
die Hochskalierung für eine Industrieanlage<br />
vorzunehmen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416uic<br />
16 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
01. Dezember 2016, Dorint Kongresshotel Mannheim<br />
Die Themen:<br />
Pumpen, Kompressoren, Antriebe/Anlagen und Verfahren/<br />
Messen & Automatisieren/Energie-Services & Solutions<br />
• Wie lassen sich Wirkungs- und Nutzungsgrad von Prozessanlagen erhöhen<br />
und der spezifische Energieverbrauch reduzieren?<br />
• Wie können Sie Energieverluste bei der Erzeugung von Prozesswärme und<br />
-kälte sowie Prozessluft zuverlässig stoppen?<br />
• Wie müssen Sie Prozesse automatisieren, damit die Energieeffizienz steigt?<br />
• Lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen die Einführung eines<br />
zertifizierten Energiemanagementsystems?<br />
Jetzt anmelden unter<br />
www.prozesstechnik-online.de/praxistag-energieeffizienz<br />
Fragen? – Ihr Kontakt<br />
Beate Günther-Hühn<br />
Phone +49 711 7594 545<br />
beate.guenther-huehn@konradin.de<br />
Unsere Partner:<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 17
KEIN WUNDER,<br />
TECHNIK AUS DER<br />
ZUKUNFT.<br />
Mit einer einzigen Verpackungsmaschine<br />
komplexe Aufgaben lösen.<br />
Mit einer maßgeschneiderten TLM-Anlage von Schubert können Sie Ihren gesamten Verpackungsprozess individuell<br />
und dauerhaft effizient gestalten – ganz gleich, wie viele Teilschritte dieser umfasst. Im Vergleich zu vielen Einzelmaschinen<br />
sparen Sie nicht nur erheblich Platz, Sie erreichen außerdem eine gleichmäßig hohe Performance und<br />
Stabilität im Prozess. Auch deswegen, weil in unseren TLM-Anlagen das patentierte Transmodul zum Einsatz<br />
kommt. Die intelligente Transporteinheit befördert Produkte und Verpackungen autonom von Station zu Station<br />
und ermöglicht gleichzeitig ein präzises Tracking. Mehr zur Zukunft der Verpackungstechnik unter:<br />
www.schubert-magazin.de<br />
18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 19
PRODUKTION<br />
Über die saubere Oberfläche hinausgedacht<br />
Kunststoffe lassen<br />
Reinräume bunt werden<br />
Oberflächen in Reinräumen müssen leicht zu reinigen und desinfizierbar<br />
sein. Daneben werden die Anforderungen an die Ergonomie des Arbeitsplatzes<br />
immer größer, wozu auch das Design der Oberflächen zählt. Zukunftsperspektiven<br />
eröffnen hier Kunststoffe mit sehr großem Härtegrad,<br />
die sowohl die Anforderungen an die Reinheit erfüllen als auch neue<br />
Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich Form- und Farbgebung bieten.<br />
Oberflächen im Reinraum müssen aus Materialien<br />
bestehen, die reinigungsfähig und<br />
desinfizierbar sind. Man unterscheidet zwischen<br />
produktberührenden, produktzugewandten<br />
und nicht-produktberührenden<br />
Oberflächen: In der ersten Kategorie wird zurzeit<br />
hauptsächlich Edelstahl verbaut, in der<br />
zweiten besteht daneben die Möglichkeit zur<br />
Verwendung von Glas oder Acrylglas. Bei den<br />
nicht-produktberührenden Oberflächen steht<br />
eine große Menge von Werkstoffen zur Verfügung:<br />
Edelstahl, PVC, Nylon, verschiedenste<br />
Polycarbonate und weitere Kunststoffe.<br />
Mancher Anwender stößt bei der Reinraumplanung<br />
auf ungeahnte Schwierigkeiten. Da<br />
hat einmal eine Apotheke alle Wände gemäß<br />
der frisch designten Corporate-Identitiy blau<br />
gestrichen, auch im reinen Laborbereich. Erst<br />
danach stellte man fest: Die verwendete Farbe<br />
ist nicht alkoholbeständig. Wenn aber kein Alkohol<br />
aufgetragen werden durfte: Wie sollte<br />
man nun die Flächen desinfizieren? Da im<br />
Reinraum also häufig Wischreinigung und<br />
Desinfektionen durchgeführt werden, müsste<br />
er dann nicht logischerweise als Nassraum<br />
auslegt werden – unter anderem mit einem<br />
besonders rutschhemmenden Boden? Damit<br />
die Mopps auf einer entsprechend rauen<br />
Oberfläche gut gleiten können, müsste dann<br />
jedoch unter Einsatz von besonders viel Feuchtigkeit<br />
gewischt werden, was ebenfalls nicht<br />
vorteilhaft ist. Damit liegt ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt von Oberflächen im Reinraum auf<br />
der Hand: Stets ist ein Spagat zwischen<br />
rutschfestem Material und wischfähigen, desinfizierbaren<br />
Oberflächen zu vollführen.<br />
Reinraumtaugliche Kunststoffe eröffnen nahzu grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten was Farben und<br />
Formen des Reinraumdesigns anbelangt<br />
(Bild: Cleanroom Magazin)<br />
Superharte Kunststoffe<br />
Das Unternehmen Dittel Engineering aus Kochel<br />
am See berät Unternehmen bei Planung,<br />
Bau und Qualifizierung von Reinräumen. Professor<br />
Gernod Dittel geht davon aus, dass in<br />
Zukunft vermehrt Kunststoffe in Reinräumen<br />
eingesetzt werden. Einen entscheidenden Vorteil<br />
sieht er in den schier grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
was Farben und Formen<br />
anbelangt. Dittel: „Die Planung von Reinraumarbeitsplätzen<br />
ist bisher primär auf das Funktionieren<br />
des Anlagenablaufs ausgerichtet.<br />
Auch die Vorschriften sorgen sich lediglich darum,<br />
dass der Arbeitsplatz ausführbar, schädigungslos<br />
und beeinträchtigungsfrei ist. Dabei<br />
wird vernachlässigt, wie stark doch ein positives<br />
Arbeitsumfeld die Arbeitszufriedenheit,<br />
das psychische Wohlbefinden und die Produktivität<br />
steigert. Farbe ist dabei ein wichtiges<br />
Element in der Arbeitsplatzgestaltung.“<br />
Zukunftsperspektiven eröffnen derzeit Kunststoffe<br />
mit sehr großem Härtegrad. Sie erfüllen<br />
20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Cleanzone 2016<br />
Top-Informationen rund um den Reinraum<br />
Auch wenn klassische Werkstoffe wie Edelstahl<br />
im Bereich von Reinräumen und aseptischen<br />
Umgebungen eine starke Stellung<br />
haben, stößt man immer wieder auf mögliche<br />
Alternativen. Superharte Kunststoffe<br />
mit selbstdesinfizierender Oberfläche, die<br />
neues Design ermöglichen, sollten bereits in<br />
Kürze eine höhere Bedeutung bekommen.<br />
Noch weiter in die Zukunft gedacht könnten<br />
sich sogar Elastomere mit eingebauter antibakterieller<br />
Wirkung für bestimmte Anwendungen<br />
qualifizieren. Einen kompakten<br />
die Anforderungen an die Reinheit und eröffnen<br />
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Der<br />
große Härtegrad bringt eine hohe Scheuerresistenz<br />
mit sich. Die Folge: keine Kratzer, keine<br />
Nischen für potenziell pathogene Mikroorganismen,<br />
keine koloniebildenden Einheiten.<br />
Überblick über diese gesamte Thematik gewährt<br />
die Reinraummesse Cleanzone am<br />
8. und 9. November 2016 in Frankfurt am<br />
Main. Auf der Fachmesse präsentieren internationale<br />
Hersteller ein umfassendes<br />
Produktangebot über den gesamten<br />
Lebenszyklus des Reinraums. Um sich über<br />
aktuelle Themen und Trends auszutauschen,<br />
steht der Cleanzone Kongress und die Aktionsbühne<br />
Cleanzone Plaza zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.cleanzone.messefrankfurt.com.<br />
Kratzfeste Folien<br />
Solch kratzfeste und chemikalienbeständige<br />
Oberflächen produziert beispielsweise der österreichische<br />
Kunststoffhersteller Senoplast.<br />
Die Folien mit selbstdesinfizierenden Eigenschaften<br />
lassen sich auf Oberflächen in aseptischen<br />
Umgebungen bzw. in Reinräumen aufbringen.<br />
Auf kontaminierten Oberflächen von<br />
solch superhartem Kunststoff kann eine ursprünglich<br />
vorhandene mikrobiologische Aktivität<br />
in kürzester Zeit von selbst verschwinden.<br />
Konsequenterweise weist die Kunststofffolie<br />
eine Zulassung für die Reinraumklassen 1 bis 9<br />
der DIN EN ISO 14644 sowie nach den Vorgaben<br />
der GMP, Klasse A bis D auf. Sie ist in vielen<br />
unterschiedlichen Farbtönen verfügbar und<br />
muss nicht einmal teuer sein. Kein Wunder,<br />
dass die Kunststofffolie von Senoplast zu den<br />
fünf Nominierten des letztjährigen Cleanroom<br />
Awards gehörte. Der Reinraum-Preis<br />
wird von der Reinraumakademie aus Leipzig<br />
vergeben und auf der Fachmesse Cleanzone<br />
feierlich verliehen.<br />
Mobiler Reinraum<br />
Ein weiterer Vorteil der Kunststoffe ist ihre<br />
leichte Verarbeitbarkeit. „Kunststoffe lassen<br />
sich vor Ort leicht bohren, verschrauben oder<br />
nacharbeiten. Dadurch verringert sich die<br />
Rüstzeit erheblich“, so Dittel weiter. Außerdem<br />
sind Kunststoffe sehr leicht, was sie für mobile<br />
Einsätze geeignet macht. Das Adriatic Institute<br />
of Technology (AIT) in Ancona, zu dessen<br />
Gründern Dittel gehört, entwickelt im Moment<br />
einen mobilen Reinraum, der aus transportfähigen<br />
Modulen besteht, sich leicht aufund<br />
abbauen und je nach Bedarf um beliebig<br />
viele Module erweitern lässt. Für den Bau sollen<br />
in erster Linie faserverstärkte Kunststoffe<br />
verwendet werden. Geplant ist der Einsatz für<br />
Labore, mobile Krankenhäuser, Isolierstationen,<br />
Biolabore oder Forschungsstationen. Der<br />
Prototyp von Shellbe, so heißt der mobile Reinraum,<br />
wird auf der Cleanzone in Frankfurt am<br />
8. und 9. November 2016 zu sehen sein. Namenspaten<br />
waren sowohl Shelter für Schutz<br />
als auch Shell für Hülle.<br />
Bei der Planung von Reinräumen ist stets ein Spagat<br />
zwischen rutschfestem Material und wischfähigen,<br />
desinfizierbaren Oberflächen zu vollführen<br />
(Bild: Profi-con)<br />
Prof. Gernod Dittel, CEO Dittel Engineering, geht<br />
davon aus, dass in Zukunft vermehrt Kunststoffe<br />
in Reinräumen eingesetzt werden: „Die Planung<br />
von Reinraumarbeitsplätzen ist bisher primär auf<br />
das Funktionieren des Anlagenablaufs ausgerichtet.<br />
Dabei kann ein positives Arbeitsumfeld durch<br />
ergonomische und farbige Gestaltung indirekt<br />
auch die Produktivität steigern.“<br />
(Bild: Messe Frankfurt,Sandra Gätke)<br />
Antimikrobielles Design<br />
Alternativen zu superharten Kunststoffen stellen<br />
Elastomere mit antimikrobiellen Eigenschaften<br />
dar. Der gewünschte Effekt wurde<br />
herkömmlicherweise durch Beimischung von<br />
Silber oder durch eine Extrabeschichtung erreicht.<br />
Günstiger geht es, wenn man ein von<br />
Kunststoffen her bekanntes Verfahren überträgt<br />
und dem Ausgangsgemisch vor der Weiterverarbeitung<br />
eine geringe Menge spezifischer<br />
Metallionen zusetzt. Diese reagieren an<br />
der Elastomeroberfläche mit dem Wasser aus<br />
der Umgebungsluft. So entstehen Übergangsmetallsäuren.<br />
Ihre Oxoniumionen sorgen für<br />
einen sauren pH-Wert der Oberfläche, wodurch<br />
eine Barriere gegen Mikroorganismen<br />
aufgebaut wird. Während bei manchen anderen<br />
Verfahren die antimikrobielle Wirkung<br />
nach einiger Zeit verloren gehen kann, werden<br />
die Metallionenmischungen bei der neuen Alternative<br />
nicht verbraucht. Dies kann zu einer<br />
sehr langen Wirkdauer führen. Die Entwicklung<br />
befindet sich allerdings noch im Pilotstadium<br />
und soll erst ab Ende 2016 in der industriellen<br />
Produktion angewendet werden. Der<br />
Einsatzbereich dürfte zunächst nicht im Reinraum<br />
selbst liegen, aber in seiner näheren<br />
Umgebung, z. B. an Türgriffen und Geländern.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416messefrankfurt<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 21
PRODUKTION<br />
Produktveredelung in der Wirbelschichtanlage<br />
Schutz für wertvolle<br />
Inhaltsstoffe<br />
Mikroverkapselungen und Coatings können Substanzen vor<br />
äußeren Einflüssen schützen und Eigenschaften optimieren. Die<br />
beiden Veredelungsverfahren zählen zum Leistungsspektrum der<br />
Wirbelschichttechnologie, mit der physikalische und anwendungstechnische<br />
Produktmerkmale gezielt beeinflusst werden können.<br />
Optimale Bedingungen für einen intensiven<br />
Wärme- und Stoffaustausch herrschen in<br />
der Wirbelschichtanlage. Warme, filtrierte Luft<br />
wird über einen Wirbelboden in den Materialbehälter<br />
der Anlage geblasen. Eine Verteilerplatte<br />
sorgt dafür, dass die Luft eine bestimmte<br />
Strömungscharakteristik bekommt. Dadurch<br />
werden die Ausgangsstoffe intensiv<br />
durchmischt und eine Wirbelschicht entsteht.<br />
Jetzt sind die einzelnen Partikel praktisch mit<br />
ihrer gesamten Oberfläche dem jeweiligen<br />
Medium ausgesetzt. Über das Eindüsen von<br />
Flüssigkeiten lassen sich verschiedene Verfahren<br />
wie beispielsweise die Mikroverkapselung<br />
realisieren, bei der sensible Inhaltsstoffe in eine<br />
Matrixstruktur eingebettet und homogen<br />
verteilt werden.<br />
Autor<br />
Frank Hellerung<br />
Business Development NEM/Pharma,<br />
Sternmaid<br />
Im Wirbelschichtbett können Produktmerkmale optimal eingestellt und standardisiert werden<br />
Verbesserte Lagerstabilität<br />
Durch Mikroverkapselung entstehen Partikel<br />
mit genau definiertem Zustand, die stabil gegen<br />
äußere Einflüsse sind. Das Ergebnis ist ein<br />
Pulver oder Granulat, in dem der funktionelle<br />
Inhaltsstoff von millimeter- beziehungsweise<br />
nur mikrometerdünnen Schichten aus Zuckeroder<br />
Stärkederivaten, Hydrokolloiden oder anderen<br />
Stoffen ummantelt ist.<br />
Jörg Vernau, Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik<br />
beim Lohnhersteller Sternmaid, erklärt<br />
die Vorgehensweise anhand eines Beispiels<br />
aus dem Bereich der Nahrungsergänzung:<br />
„Ein Omega-3-reiches Fischöl soll verkapselt<br />
und in Pulverform gebracht werden,<br />
um die Haltbarkeit, das Handling und die<br />
Compliance zu erhöhen. Die Herausforderung<br />
ist, das Fischöl vollständig zu verkapseln und<br />
eine Oxidation der wertvollen Omega-3-Fettsäuren<br />
sowie unerwünschten Fischgeruch zu<br />
vermeiden. Dazu werden zunächst feinste Ölpartikel<br />
mit einem Trägerstoff emulgiert und<br />
anschließend sprühgranuliert. Durch die in<br />
der Wirbelschichtanlage integrierten Düsensysteme<br />
wird die Flüssigkeit zerstäubt. Die<br />
Fischöltropfen treffen auf vorgelegte Granulatkeime,<br />
wobei die Flüssigkeit verdunstet und<br />
der Feststoff ringförmig um den Keim aufgetragen<br />
wird. Durch das wiederholte Aufbauen<br />
von Schichten und das gleichzeitige Trocknen<br />
entstehen kompakte, rieselfähige Granulate,<br />
die staubarm sind, sich sehr gut dosieren und<br />
zu Tabletten verpressen lassen.“<br />
Stabil gegen äußere Einflüsse<br />
Auch an oral eingenommene pharmazeutische<br />
Wirkstoffe werden hohe Anforderungen<br />
gestellt: Sie müssen wirksam und verträglich<br />
sein und sollen möglichst präzise zum Wirkort<br />
gelangen. Für ältere Menschen mit Schluckbeschwerden<br />
oder für Kinder verordnen Ärzte oft<br />
Medikamente in Form von Suspensionen oder<br />
22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Tabletten, die schnell im Mund zerfallen. Um<br />
den Wirkstoff dennoch gezielt dort freizusetzen,<br />
wo er den gewünschten Effekt hat, wird er<br />
in Mikrokapseln eingebettet. Aus dieser Verkapselung<br />
können die Aktivstoffe bereits im<br />
Mund durch das pH-Milieu oder die Speichel -<br />
enzyme freigesetzt werden: beispielsweise<br />
schmelzen lipidhaltige Mikrokapseln durch die<br />
Mundwärme; oder Amylasen im Speichel bauen<br />
Kapselmembranen ab. Andere, für den<br />
Darm bestimmte Wirkstoffe können in säuretoleranten<br />
Kapseln sogar eine Passage durch<br />
den Magen überstehen. Mithilfe der Verkapselung<br />
lassen sich auch besonders unangenehme,<br />
bittere Geschmackskomponenten maskieren,<br />
was die Einnahme gerade für Kinder<br />
sehr erleichtert.<br />
In der Wirbelschichtanlage<br />
können Unternehmen<br />
Granulationen,<br />
Agglomerationen,<br />
Coatings und Mikroverkapselungen<br />
durchführen<br />
Depotwirkung<br />
Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit der<br />
Wirkstofffreisetzung ein entscheidendes Kriterium<br />
für die Verträglichkeit von Arzneimitteln.<br />
Bestimmte Medikamente wie Aspirin<br />
oder auch Kaliumchlorid-Präparate schädigen<br />
in hoher Dosierung die Magenschleimhaut<br />
und können auf Dauer zu Geschwüren führen.<br />
Mikroverkapselte Wirkstoffe werden verzögert<br />
abgegeben und erhöhen die Magenverträglichkeit<br />
des Medikaments im Vergleich zur herkömmlichen,<br />
schnell zerfallenden Tablette.<br />
Statt auf einmal freigesetzt zu werden, diffundiert<br />
beispielsweise Acetylsalicylsäure in geringen,<br />
kontinuierlichen Dosen durch die Kapselwände.<br />
Die zeitversetzte Wirkstofffreisetzung findet<br />
auch bei Probiotika Anwendung. Nur wenn<br />
diese Mikroorganismen lebend den Dünndarm<br />
erreichen, haben sie eine Chance, sich zu<br />
vermehren und die Darmflora günstig zu beeinflussen.<br />
Voraussetzung ist, dass sie die Magenpassage<br />
überstehen. Probiotische Bakterien,<br />
die den Dickdarm erreichen sollen, müssen<br />
sogar noch im Dünndarm vor Gallensäuren<br />
und Verdauungsenzymen geschützt werden.<br />
Um probiotische Kulturen zum Beispiel in<br />
Nahrungsergänzungsmitteln gezielt und unbeschadet<br />
in den Darmtrakt zu bringen, werden<br />
sie in Mikrokapseln angereichert, die sich<br />
abhängig vom pH-Wert öffnen oder auflösen.<br />
Funktionelle Oberflächen<br />
Magensaftresistenz lässt sich auch durch ein<br />
Coating erreichen. Beim Coaten werden die<br />
einzelnen Teilchen mit einer Schicht überzogen,<br />
die dem Produkt eine spezifische Funktionalität<br />
verleiht. Hierfür gibt es unterschiedliche<br />
Verfahren. Die Wirbelschichttechnologie<br />
sorgt dafür, dass jeder einzelne Partikel sehr<br />
exakt mit einer definierten Menge an Coatingmaterial<br />
überzogen und gleichzeitig getrocknet<br />
wird. Im Luftstrom werden die Partikel von<br />
einer Flüssigkeit ummantelt. Ein feiner, gleichmäßiger<br />
Überzug aus beispielsweise geschmolzenen<br />
Fetten, in Wasser gelöstem Zucker<br />
oder funktionellen Polymermischungen<br />
soll den Feststoff vor äußeren Einflüssen wie<br />
Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeit schützen. In<br />
der pharmazeutischen Industrie werden häufig<br />
Polymercoatings eingesetzt. Bestimmte Polymere<br />
bleiben bei niedrigen pH-Werten stabil<br />
und lösen sich erst im neutralen Milieu auf.<br />
Auch zur optischen Aufwertung oder Geschmacksmaskierung<br />
können Partikel mit einer<br />
Coatingschicht ummantelt werden.<br />
Beim Hot Melt Coating werden die Coatingbestandteile<br />
– üblicherweise Lipide – in einem<br />
Behälter eingeschmolzen. Die Schmelze wird<br />
dann über eine beheizte Düse auf die in der<br />
Wirbelschicht schwebenden Wirkstoffpartikel<br />
gesprüht. Sie kühlt rasch auf deren Oberfläche<br />
ab und bildet einen gleichmäßigen Überzug.<br />
Auf diese Weise können neben der Geschmacksmaskierung<br />
zudem mehrere Aktivstoffe<br />
in eine einzelne Darreichungsform eingebracht<br />
werden. Dies gilt sogar für solche<br />
Wirkstoffe, die sonst nicht kombinierbar wären,<br />
beispielsweise weil ein Stoff die chemische<br />
Stabilität des anderen beeinträchtigen<br />
würde wie bei Eisen und Vitamin C.<br />
Outsourcing von Prozessen<br />
Neben Mikroverkapselungen und Coatings<br />
können mit der Wirbelschichttechnologie<br />
auch Trocknungsvorgänge, Granulationen und<br />
Agglomerationen durchgeführt werden. Die<br />
Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Für kleinere<br />
Unternehmen oder Hersteller mit häufig<br />
wechselndem Portfolio ist es allerdings eine<br />
Herausforderung, kostspielige Anlagen zu installieren<br />
oder Technologien kontinuierlich auf<br />
den neuesten Stand zu bringen. Die Auslagerung<br />
der Produktion kann daher eine sinnvolle<br />
Lösung sein, denn sie entlastet und schafft Kapazitäten.<br />
Lohnhersteller halten ihren Kunden<br />
den Rücken für Kernkompetenzen wie Entwicklung,<br />
Forschung oder Marketing frei. Als<br />
Spezialist für maßgeschneiderte Lösungen<br />
beim Mischen, Veredeln und Abfüllen pulvriger<br />
Lebensmittelinhaltsstoffe sowie pharmazeutischer<br />
Wirk- und Hilfsstoffe ist Sternmaid<br />
sehr gut für die Verarbeitung funktioneller Ingredients<br />
aufgestellt. Die multifunktionale<br />
Wirbelschichtanlage des Unternehmens kann<br />
im Batch- oder im kontinuierlichen Verfahren<br />
betrieben werden. Mit weiteren Leistungen<br />
wie Lagerhaltung, Co-Packing, Logistik und<br />
Einkauf bietet Sternmaid einen umfassenden<br />
Service aus einer Hand.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416sternmaid<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 23
PRODUKTION<br />
Softwarelösung unterstützt die Implementierung<br />
PAT auf der Überholspur<br />
Bei kontinuierlichen Prozessen ist die Process Analytical<br />
Technology (PAT) eigentlich unverzichtbar. Bislang erforderte<br />
die Einführung von PAT-Lösungen in der Pharmaindustrie<br />
jedoch einen nicht zu vernachlässigenden Aufwand bei der<br />
Entwicklung und Implementierung, insbesondere im<br />
Bereich der Methodenentwicklung und des Datenmanagements.<br />
Mit neuen Funktionen unterstützen moderne<br />
PAT-Softwaresysteme wie Simatic Sipat den Anwender bei<br />
diesen Schritten und erleichtern so die Einführung.<br />
Seit über zehn Jahren gehört PAT zu den<br />
zentralen Werkzeugen, mit denen die Pharmaindustrie<br />
die Qualität ihrer Prozesse ohne aufwendige,<br />
nachträgliche Tests am fertigen Produkt<br />
sicherstellen kann. Die regulierenden Behörden,<br />
allen voran die US-amerikanische Food<br />
and Drug Administration (FDA), empfehlen<br />
schon seit Langem, qualitätsrelevante Parameter<br />
bereits während der Produktion mit PAT zu<br />
erfassen und auszuwerten. Damit lässt sich sicherstellen,<br />
dass der Prozess innerhalb der vorgegebenen<br />
Grenzen arbeitet und das Ergebnis<br />
den Qualitätsanforderungen entspricht.<br />
Eine PAT-Lösung besteht typischerweise aus<br />
drei wesentlichen Komponenten. Zuerst benötigt<br />
man geeignete Analysegeräte, um die<br />
Vielfalt an Messwerten, wie zum Beispiel<br />
Spektren infrarotaktiver Substanzen, zu erfassen.<br />
Da diese Messwerte oftmals in einem<br />
komplexen Zusammenhang mit regelbaren<br />
Prozessgrößen stehen, geschieht als nächstes<br />
die Auswertung und Modellierung der Daten<br />
mit entsprechend leistungsfähigen, multivarianten<br />
mathematischen Modellen. Als Brücke<br />
zwischen Analytik, Modellierung und Prozessautomatisierung<br />
fungieren spezielle PAT-Softwarelösungen,<br />
mit denen Daten gesammelt<br />
und verdichtet, für die Auswertung und Visualisierung<br />
aufbereitet und entsprechende Informationen<br />
an die Prozesssteuerung weitergegeben<br />
werden. Gerade der Umgang mit PAT-<br />
Software erscheint vielen Unternehmen immer<br />
noch als große Hürde. Oft scheuen Unternehmen<br />
den vermeintlich hohen Aufwand,<br />
insbesondere für die Schulungen der Mitarbeiter,<br />
und zögern daher, die Empfehlungen zu PAT<br />
umzusetzen. Nachdem die zentralen technischen<br />
Herausforderungen im Bereich der PAT-<br />
Software gelöst sind, fokussieren sich Innovationen<br />
daher auf die Benutzerfreundlichkeit,<br />
um die Einführung von PAT zu unterstützen.<br />
Eine Softwarelösung, mit der sowohl die Implementierung<br />
neuer Methoden als auch das<br />
Datenmanagement erheblich einfacher als<br />
bisher wird, ist Simatic Sipat. Vor Kurzem wurde<br />
eine neue Version vorgestellt, die ein völlig<br />
neues Konfigurationskonzept beinhaltet. Darüber<br />
ermöglicht die Software mit dem Dynamic<br />
Data Alignment (DDA) ein optimiertes Datenmanagement,<br />
das speziell die Zuordnung<br />
von Daten bei kontinuierlichen Prozessen vereinfacht.<br />
Methoden-Konfiguration erleichtert<br />
Ein wichtiges Merkmal von Sipat 5.0 von Siemens<br />
ist, dass es Anwendern mit einem modernen<br />
und übersichtlichen Layout einen<br />
schnellen grafischen Überblick über alle laufenden<br />
PAT-Methoden bietet. Außerdem unterstützt<br />
es die Erstellung neuer Methoden<br />
durch einfach zu bedienende Tools. Das neue<br />
Konfigurationskonzept ist gemeinsam mit Anwendern<br />
entwickelt worden und im Ergebnis<br />
deutlich einfacher und intuitiver als bisher.<br />
Der Benutzer kann Anwendungen für das PAT-<br />
Datenmanagement schneller erstellen und<br />
benötigt weniger Schulungen. Dadurch wird<br />
die Implementierungszeit innerhalb eines Unternehmens<br />
reduziert. So können auf der Ebene<br />
der Instrumente PAT-IDs vorkonfiguriert<br />
und dann beim Erstellen der Methode ausgewählt<br />
werden. Dadurch lassen sich neue Methoden<br />
einfach und schnell innerhalb weniger<br />
Minuten erzeugen. Intuitive Assistenzfunktio-<br />
Autorin<br />
Alma Mirojevic<br />
Marketing Manager Pharma,<br />
Process Industries and Drives,<br />
Siemens<br />
Die Softwarelösung Simatic Sipat ist skalierbar und modular und ermöglicht Unternehmen den<br />
stufenweisen Ausbau der Qualitätssicherung im Rahmen der PAT-Initiative<br />
24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
nen („Wizards“) helfen, erfasste Daten, beispielsweise<br />
Produktionsdaten und Berechnungen,<br />
einfach miteinander zu verknüpfen.<br />
Einmal konfigurierte Blöcke lassen sich zudem<br />
einfach wiederverwenden und grafisch darstellen,<br />
und die Verarbeitung der Daten und<br />
die dazugehörige Logik sind hervorgehoben.<br />
Um die verschiedenen Informationen logisch<br />
und visuell zu sortieren, lassen sie sich in einzelne<br />
Bahnen aufteilen. So sind Informationen,<br />
Datensammler, Berechnungen und Ergebnisse<br />
sauber getrennt. Jede Bahn hat einen<br />
leicht zu bedienenden Assistenten, über den<br />
sich Elemente zur Methode hinzufügen und<br />
alle notwendigen Verknüpfungen erstellen<br />
lassen, z. B. zwischen erfassten Daten und Berechnungen.<br />
Die Verbindungen zwischen verschiedenen<br />
Daten werden über grafische Elemente<br />
angezeigt: welche Daten in Berechnungen<br />
verwendet werden, welche Daten im Plot<br />
dargestellt werden, welche berechneten Werte<br />
in nachfolgenden Operationen verwendet<br />
werden usw. Eine eindeutige Grafiksprache erleichtert<br />
die Unterscheidung zwischen der<br />
Konfiguration von Basiselementen wie Berechnungen<br />
oder Datensammlern einerseits<br />
und der Anwendung dieser Elemente in der<br />
Methode andererseits. Der Anwender weiß sofort,<br />
ob er gerade den allgemeinen Baustein<br />
modifiziert oder die spezifischen Einstellungen<br />
eines Bausteins innerhalb einer Methode<br />
ändert. Auch die Datensammler und Berechnungen,<br />
die für die Methode zur Verfügung<br />
stehen, lassen sich auf diese Weise schnell<br />
und flexibel hinzufügen.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den Ausgabeformaten:<br />
Standardmäßig sind bereits verschiedene<br />
Darstellungen integriert, der Anwender<br />
kann aber auch seine eigenen Templates als<br />
„Audit Trailed Objects“ für die Konfiguration<br />
erstellen bzw. die Templates anpassen.<br />
Vereinfachte Zuordnung von Daten<br />
Gerade bei kontinuierlichen Prozessen besteht<br />
eine Herausforderung darin, die Daten zu den<br />
einzelnen Prozessschritten richtig miteinander<br />
zu verknüpfen. So können nicht nur die Reaktions-<br />
oder Verarbeitungszeiten, sondern<br />
auch die Transferzeiten und -raten gewissen<br />
Schwankungen unterliegen, sodass der Zeitstempel,<br />
der Prozessdaten zugeordnet ist, in einen<br />
sinnvollen Kontext gebracht werden muss.<br />
Gleichzeitig müssen die Transfer- und Prozesszeiten<br />
innerhalb gewisser Schranken bleiben,<br />
damit die Produktqualität nicht beeinträchtigt<br />
wird. Bislang war es vergleichsweise aufwendig,<br />
diese Toleranzen innerhalb einer Methode<br />
zu implementieren und zu kontrollieren.<br />
Bessere Prozesskontrolle, höhere Ausbeute,<br />
schnellere Produktfreigabe und höhere Effizienz:<br />
PAT ist ein wichtiger Hebel zu Operational<br />
Excellence in der Pharmaindustrie<br />
Kurz und bündig<br />
Das Wichtigste zu Simatic Sipat 5.0<br />
Die Version 5.0 von Simatic Sipat hilft, dank<br />
ihres Konfigurationskonzeptes, die Implementierungszeit<br />
für eine PAT-Methode zu<br />
verkürzen. Darüber hinaus sorgt die Software<br />
mit dem Dynamic Data Alignment<br />
(DDA) für ein optimiertes Datenmanagement<br />
für kontinuierliche Produktionsverfahren.<br />
Sipat 5.0 bietet integrierte IT-Sicherheitsfunktionen,<br />
die die Kommunikation<br />
zwischen verschiedenen Komponenten und<br />
die Integrität von Daten wirksam schützen.<br />
Die skalierbare und modulare Softwarelösung<br />
ermöglicht es Unternehmen, die Qualitätssicherung<br />
im Rahmen der PAT-Initiative<br />
mit deutlich weniger Aufwand als bisher<br />
und schrittweise auszubauen. Damit kann<br />
die Pharmaindustrie einfacher von den Vorteilen<br />
von PAT profitieren: bessere Überwachung,<br />
Steuerung und Optimierung von Pro-<br />
Hier setzt das Dynamic Data Alignment<br />
(DDA)-Konzept an. Es hilft, Informationen, die<br />
an unterschiedlichen Stellen der Produktionslinie<br />
und zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst<br />
wurden, richtig zu kombinieren. Anwender<br />
können für Prozessparameter, z. B. für die<br />
Geschwindigkeit von Produkttransfers in einer<br />
Linie, einen Gültigkeitsbereich als Funktion<br />
festlegen. Dieser Gültigkeitsbereich ist als Formel<br />
hinterlegt, der Datenfelder für die Berechnung<br />
nutzt. Dabei lassen sich drei unterschiedliche<br />
Fälle festlegen: „Abweichung positiv“<br />
definiert eine positive Verschiebung gegenüber<br />
der Referenzzeit, „Abweichung negativ“<br />
definiert eine negative Verschiebung gegenüber<br />
der Referenzzeit, und mit „Referenz“<br />
lässt sich eine Abweichung vom Referenzzeitpunkt<br />
definieren. Die jeweilige Strategie der<br />
Datenzuordnung wird auch in der Konfigurationsanwendung<br />
angezeigt, und zwar sowohl<br />
für statische als auch für dynamische Gültigkeitsbereiche.<br />
Dabei können die variablen Faktoren<br />
mit einem Referenzwert belegt werden,<br />
sodass der Anwender jeweils den tatsächlichen<br />
Gültigkeitsbereich für die gegebenen Parameter<br />
sieht.<br />
Damit ist es einfach möglich, die einzelnen<br />
Prozessschritte zeitlich miteinander in Bezug<br />
zu setzen und zu prüfen, ob alle Vorgaben<br />
während der Produktion eingehalten wurden.<br />
Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Produkte<br />
unmittelbar freigegeben werden können.<br />
Gleichzeitig lässt sich die Prozessqualität<br />
noch während der Produktion steuern, sodass<br />
weniger fehlerhafte Chargen oder Produkte<br />
entstehen (Right-First-Time). Darüber hinaus<br />
erhalten die Mitarbeiter auch wichtige Informationen,<br />
mit denen sie die Leistung des Prozesses<br />
in Echtzeit analysieren und verbessern<br />
können, sodass die Performance und Ausbeute<br />
optimiert werden kann.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416siemens<br />
Das Dynamic Data Alignment hilft, Daten aus<br />
kontinuierlichen Prozessen richtig zuzuordnen<br />
duktentwicklungs- und Produktionsprozessen<br />
durch Messung kritischer Qualitätsattribute<br />
von Rohstoffen, Prozessmaterialien<br />
und Verfahren, kontinuierliche Kontrolle der<br />
Produktqualität, weniger Abweichungen<br />
von Spezifikationen und niedrigere Fertigungskosten.<br />
Zudem entfallen Endkontrollen<br />
fertiger Produkte.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 25
PRODUKTION<br />
Inline-Messsonden bestimmen Partikelgrößenverteilung<br />
Direkt in die<br />
Flüssigkeit geschaut<br />
Die Inline-Partikelmesssonden IPP 70 und IPP 80 haben<br />
sich bei der Messung der Partikelgrößen trockener Pulver,<br />
Granulate und Schütt güter direkt im Prozess bewährt.<br />
Das System wurde nun um die Flüssigmesszelle FZ1 erweitert.<br />
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Bestimmung<br />
fester oder flüssiger Partikel in flüssigen Medien.<br />
Flüssigmesszelle FZ1 montiert im Messvolumen<br />
der Sonde IPP 70<br />
Autoren<br />
Stefan Dietrich,<br />
Geschäftsführer,<br />
Parsum<br />
Julian Quodbach<br />
Habilitand am Institut für Pharmazeutische<br />
Technologie und Biopharmazie,<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
Prof. em. Dieter Petrak<br />
Technische Universität Chemnitz<br />
Flüssigmesszelle<br />
FZ1: Bei Passieren<br />
des Messvolumens<br />
werden die Partikel<br />
von einem parallelen<br />
Laserstrahl beleuchtet<br />
und der<br />
entstehende Partikelschatten<br />
fällt auf<br />
einen Sensor aus<br />
Lichtwellenleitern<br />
Um einen stabilen Prozess und ein gleichbleibendes,<br />
qualitativ hochwertiges Produkt<br />
gewährleisten zu können, ist eine ständige<br />
Überwachung der kritischen Prozess- und<br />
Qualitätsparameter notwendig. Die Messung<br />
von Proben im Labor ist dafür meist nicht<br />
schnell genug, um im Fehlerfall noch eingreifen<br />
und den Prozess retten zu können. Zudem<br />
handelt es sich bei allen Laborverfahren nur<br />
um eine Momentaufnahme. Geeigneter zur<br />
Prozesskontrolle sind dagegen kontinuierliche<br />
Messungen, die direkt im Prozess und unter<br />
den immer gleichen Bedingungen ablaufen.<br />
Hier setzen die Inline-Partikelmesssonden von<br />
Parsum an. Für die Sonden IPP 70 und IPP 80,<br />
die sich in zahlreichen Anwendungen bei der<br />
Messung trockener Pulver, Granulate und<br />
Schüttgüter bewähren, gibt es jetzt auch eine<br />
Messzelle für Partikel in flüssigen Medien.<br />
Die Flüssigmesszelle FZ1 von Parsum für den<br />
Messbereich von 50 μm bis 2 mm ist ein Zubehörteil,<br />
das mit allen Parsum-Sonden der Serie<br />
IPP verwendet werden kann. Diese Zelle erlaubt<br />
es, die Partikelgrößenverteilung in einer<br />
Flüssigkeit zu messen, die durch ein Glasrohr<br />
strömt. Die Sonde kommt dabei mit dem Fluid<br />
nicht in Kontakt. Die Messung erfolgt kontaminationsfrei<br />
durch das Glasrohr hindurch.<br />
Dazu wird ein kontinuierlicher Bypassstrom<br />
entnommen, durch das Messvolumen der<br />
Sonde transportiert und dem Prozess wieder<br />
zugeführt. Bei Bedarf ist eine zusätzliche Verdünnungsstufe<br />
vor der Messstelle realisierbar.<br />
Von Laserstrahl beleuchtet<br />
Die Inline-Partikelmesssonden nutzen das<br />
Prinzip der erweiterten faseroptischen Ortsfilter-Anemometrie,<br />
um Partikel bezüglich ihrer<br />
Größe zu messen. Bei Passieren des Messvolumens<br />
werden die Partikel von einem parallelen<br />
Laserstrahl beleuchtet und der entstehende<br />
Partikelschatten fällt auf einen Sensor aus<br />
Lichtwellenleitern (Ortsfilter). Aus den entstehenden<br />
Impulssignalen werden für jedes einzelne<br />
Partikel die Geschwindigkeit und die<br />
Größe als Sehnenlänge berechnet. Die Einzelmesswerte<br />
werden bei einer Datenrate bis zu<br />
20 000 Partikel pro Sekunde in einem sich<br />
ständig erneuernden Ringspeicher gesammelt.<br />
Dabei wird im Sekundentakt die Partikelgrößenverteilung<br />
über den gesamten Inhalt<br />
des Ringspeichers berechnet. Zu den Ergebnissen<br />
zählen Summen- und Dichteverteilungen<br />
bezüglich Anzahl und Volumen sowie zugehörige<br />
Feinheitsmerkmale.<br />
Die Messzelle FZ1 erweitert die Anwendung<br />
der Inline-Partikelmesssonden IPP auf die berührungsfreie<br />
Partikelgrößenmessung in optisch<br />
transparenten Flüssigkeiten. Die Messzelle<br />
FZ1 enthält ein von der zu untersuchenden<br />
Flüssigkeit durchströmtes Glasrohr, das zum<br />
Laserstrahl symmetrisch justierbar ist. Die Justierung<br />
des Glasrohrs erfolgt durch exzentrische<br />
Rotation, manuell über einen Hebel.<br />
Keine Kalibrierung erforderlich<br />
Im Messzustand wirkt die Eintrittsfläche des<br />
faseroptischen Ortsfilters aufgrund des geringen<br />
Faserkerndurchmessers wie eine sehr kleine<br />
optische Blende. Daraus resultiert, dass nur<br />
ein senkrecht auf das Glasrohr auftreffender,<br />
paralleler Laserstrahl auch auf das Ortsfilter<br />
auftrifft. Die Brechzahlen von Glasrohr und<br />
26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Flüssigkeit sind damit ohne Einfluss und müssen<br />
nicht bekannt sein. Passiert ein Partikel<br />
den Laserstrahl, so fällt der Partikelschatten<br />
auf das Ortsfilter und die Impulssignale können<br />
mit der Software der PAT-Sonden bezüglich<br />
Partikelgröße und Partikelgeschwindigkeit<br />
ausgewertet werden. Es ist keine Kalibrierung<br />
der Flüssigmesszelle FZ1 erforderlich und auch<br />
die Brechzahlen der Partikel sind ohne Einfluss.<br />
Die Beleuchtung und der Sensor befinden sich<br />
außerhalb des Glasrohrs und daraus resultiert<br />
eine berührungsfreie, kontaminationsfreie<br />
Messung. Da sich das Messvolumen über den<br />
Innendurchmesser des Glasrohrs erstreckt, ist<br />
eine turbulente Durchströmung des Glasrohrs<br />
anzustreben. Damit liegt für die unterschiedlichen<br />
Partikelgrößen eine nahezu gleichförmige<br />
Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit<br />
über den Glasrohrquerschnitt vor.<br />
Die partikelbeladene Flüssigkeit durchströmt<br />
statt einer Messkammer ein Messrohr, das<br />
über Schlauchverbindungen mit dem zu untersuchenden<br />
Prozess verbunden wird. Damit<br />
werden unerwünschte Partikelablagerungen<br />
im Koppelbereich vermieden. Die Messung<br />
kann kontinuierlich online erfolgen, indem aus<br />
einem Prozessgefäß oder einer Prozessleitung<br />
die Flüssigkeit in einem Bypassstrom entnommen<br />
und durch das Messvolumen der Messzelle<br />
geleitet wird. Zusätzlich kann bei zu hoher<br />
Partikelkonzentration die entnommene<br />
Flüssigkeit mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten<br />
verdünnt werden, bevor sie das Messvolumen<br />
passiert.<br />
Daten & Fakten<br />
Technische Daten der Flüssigmesszelle<br />
• Zubehörteil für die Sondentypen IPP 70<br />
und IPP 80<br />
• Messbereich Partikelgröße: 50 bis<br />
2000 μm<br />
• Messbereich Partikelgeschwindigkeit:<br />
0,01 bis ca. 5 m/s<br />
• Anwendung: feste oder flüssige Partikel<br />
in optisch transparenten Flüssigkeiten<br />
• Abmessungen: ca. 45 x 16 x 40 mm<br />
(mit Befestigungsbügel)<br />
• Gewicht: ca. 50 g<br />
• Montage: Klemmung/Verschraubung<br />
im Messspalt der Sonde<br />
• Messrohr: Glas oder anderes optisch<br />
transparentes Material mit einem<br />
Außendurchmesser von 6 mm und<br />
einem Innendurchmesser von 5 mm,<br />
Länge ca. 70 mm<br />
• Rohrverbindung: Schlauchverbindung,<br />
Ausführung bis 4 bar<br />
Fallbeispiel Tablettenzerfall<br />
Um eine möglichst schnelle Wirkung einer<br />
Tablette zu gewährleisten, existieren verschiedene<br />
Techniken und Verfahren. Ein sehr einfaches<br />
und etabliertes Verfahren ist der Zusatz<br />
von sogenannten Tablettenzerfallhilfsmitteln.<br />
Diese üben bei Wasserkontakt eine Kraft auf<br />
die Tablettenmatrix aus, die zum Zerfall der<br />
Tablette führt. Die Wirkung einer Tablette<br />
hängt entscheidend vom Auflösungsverhalten<br />
und damit von der Größe der beim Zerfall generierten<br />
Partikel ab. Bisher gab es keine<br />
Messmethode, um die Partikelgröße beim Zerfall<br />
direkt zu verfolgen. Mithilfe der Sonde<br />
IPP 70-S wurde erstmals ein Messaufbau entwickelt,<br />
mit dem die Partikelgrößenverteilung<br />
zerfallender Tabletten kontinuierlich in Flüssigkeit<br />
vermessen werden konnte.<br />
Für die Messzone der IPP 70-S wurde eine Flüssigzelle<br />
verwendet, durch die parallel zur<br />
Messrichtung eine Glaskapillare mit einem<br />
Außendurchmesser von 8 mm geführt wurde.<br />
Die Partikelgröße wurde direkt durch das Glas<br />
gemessen. Der Messaufbau besteht aus zwei<br />
parallelen Flüssigkeitskreisläufen – einem<br />
Messkreislauf und einem Beschleunigungskreislauf.<br />
Der Beschleunigungskreislauf hat<br />
die Aufgabe, die Flüssigkeit im Messkreislauf<br />
anzutreiben, ohne die fragilen Tablettenbruchstücke<br />
zu zerstören. Die Tabletten werden<br />
in einen großen Glas trichter im Messkreislauf<br />
eingebracht, in dem sie zerfallen. Anschließend<br />
sedimentieren die Partikel und<br />
werden durch den vom Beschleunigungskreislauf<br />
erzeugten Unterdruck durch die Messzone<br />
der IPP 70-S gefördert. Danach gelangen sie<br />
wieder oben in den Trichter.<br />
Drei Tabletten gleichzeitig vermessen<br />
Für die Zerfallsmessungen wurden bis zu drei<br />
Tabletten gleichzeitig vermessen, um repräsentative<br />
Partikelzahlen zu erreichen. Für die<br />
Messsonde IPP 70 wurde ein Ringspeicher<br />
(Stichprobengröße) von 1000 Partikeln gewählt,<br />
um die schnelle Teilchengrößenänderung<br />
verfolgen zu können. Die Tabletten unterschieden<br />
sich nur in der Art des zu 2 % zugesetzten<br />
Zerfallhilfsmittels, die restlichen 98 %<br />
waren identisch. Es konnte durch die Messung<br />
nachgewiesen werden, dass unterschiedliche<br />
Zerfallhilfsmittel zu deutlich unterschiedlichen<br />
Partikelgrößen führen. Für Kugeln ist die<br />
volumenbezogene Oberfläche umgekehrt proportional<br />
zum Kugelradius. Daher wird eine<br />
schnellere Wirkstofffreisetzung aus den kleineren<br />
Partikeln erwartet.<br />
Das Beispiel Tablettenzerfall zeigt, dass mit<br />
der Flüssigmesszelle FZ1 eine Bestimmung<br />
des Verlaufs der Partikelgröße auch bei relativ<br />
schnell ablaufenden Prozessen in flüssigen<br />
Medien möglich ist. Die Messung kann sehr<br />
einfach in einen Prozess integriert werden, indem<br />
ein kontinuierlicher Bypassstrom entnommen,<br />
durch das Messvolumen der Sonde<br />
transportiert und dem Prozess wieder zugeführt<br />
wird. Die Flüssigmesszelle FZ1 benötigt<br />
keine Kalibrierung und erlaubt eine kontinuierliche,<br />
kontaminationsfreie Messung der<br />
Partikelgrößenverteilung in optisch transparenten<br />
Flüssigkeiten. Durch die einfache Kopplung<br />
der Messzelle mit den Inline-Partikelmesssonden<br />
IPP 70 und IPP 80 kann die für<br />
Prozessmessungen bewährte Messsoftware<br />
von Parsum zur Partikelgrößenbestimmung<br />
genutzt werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416parsum<br />
Schema der<br />
Anordnung von<br />
Laserstrahl, Glasrohr<br />
und Ortsfilter<br />
im Messzustand<br />
(ohne Halterung<br />
und Justierelement<br />
für<br />
das Glasrohr dar -<br />
gestellt)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 27
PRODUKTION<br />
Geprüftes Filtersystem für hochwirksame Stäube<br />
Für alle OEB-Klassen<br />
geeignet<br />
Die Sicherheitsstandards bei der Verarbeitung risikobehafteter<br />
Wirkstoffe sind hoch. Anlagenbetreiber und Komponentenhersteller<br />
müssen sich dieser Herausforderung stellen.<br />
Mit der Weiterentwicklung des Infa-Micron MKR ist es<br />
dem Hersteller gelungen, einen leistungsstarken Kassettenfilter<br />
für den Einsatz im Pharmabereich zu realisieren, der<br />
diesen Anforderungen gerecht wird und darüber hinaus<br />
problemlos an die unterschiedlichsten Anforderungen des<br />
Betreibers angepasst werden kann.<br />
Der weiterentwickelte Kassettenfilter<br />
Infa-Micron MKR<br />
Darstellung der OEL-<br />
Klassen und OEL-Werte<br />
dienpersonals mit den gefährlichen Wirkstoffen<br />
zu verhindern.<br />
Die Eignung der Filteranlage für bestimmte<br />
Wirkstoffe ist unter anderem abhängig von<br />
zuvor festgelegten OEL-Werten (Occupational<br />
Exposure Limit). Diese quantifizieren die Menge<br />
Wirkstoff je Normkubikmeter Atemluft, der<br />
ein Mensch über acht Stunden ausgesetzt sein<br />
darf, ohne dass seine Gesundheit beeinträchtigt<br />
wird. OEL-Grenzwerte werden OEB-Klassen<br />
(Occupational Exposure Band) zugeordnet.<br />
Eine Substanz mit einem OEL-Wert von<br />
3 μg/m³ entspricht beispielsweise OEB 4. Entsprechend<br />
dieser Klasse muss die Filteranlage<br />
unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Bei<br />
OEB-Klassen 1 bis 2 sind offene/halboffene<br />
Systeme zulässig, wohingegen bei OEB 3 bis 5<br />
Systeme mit primärem Containment gefordert<br />
sind. Hierbei ist in der Regel ein RABS Containment<br />
System ausreichend. Pharma-Produktionsprozesse,<br />
die in OEB 5 klassifiziert<br />
werden, müssen also mit speziell ausgestatteten,<br />
hocheffizienten Schwebstofffiltern ausgerüstet<br />
werden.<br />
Bei der Verarbeitung risikobehafteter Wirkstoffe<br />
– Active Pharmaceutical Ingredients<br />
oder High Active Pharmaceutical Ingredients –<br />
beispielsweise zu festen Darreichungsformen<br />
(Tabletten, Filmtabletten usw.) ist die Entstaubung<br />
elementarer Teil des Produktionsprozesses.<br />
Denn Staub entsteht zwangsläufig, wenn<br />
das Rohmaterial einer Maschine zugeführt<br />
wird. Will man die Mitarbeiter nicht permanent<br />
mit Vollschutzanzügen ausrüsten, müssen<br />
vor allem Filteranlagen entsprechende<br />
Schutzvorrichtungen aufweisen, um die<br />
Staubfreisetzungen und den Kontakt des Be-<br />
Welches Filtersystem eignet sich?<br />
Parallel zum Schutz des Bedienpersonals müssen<br />
auch die Reststaubwerte eines Filtersystems,<br />
d. h. der Schutz der Umwelt betrachtet<br />
werden. Schwebstofffilter werden nach der<br />
europäischen Norm EN1822 klassifiziert. Die<br />
Einstufung wird durch die Einteilung in Gruppen<br />
und Filterklassen erreicht. Die Leistung<br />
der Filtersysteme drückt sich im Abscheidegrad<br />
bzw. Durchlassgrad aus. Hepa-Filter und<br />
Ulpa-Filter erreichen eine Effektivität bezüglich<br />
MPPS (Most Penetrating Particle Size) bei<br />
Korngrößen von 0,1 bis 0,3 μm bis zu<br />
99,999995% (Ulpa-Klasse 17). Hier die betreffenden<br />
Gruppen:<br />
• Bei Gruppe E handelt es sich um EPA-oder<br />
Efficient Particulate Air-Filter der Klassen<br />
E10, E11 und E12.<br />
• Gruppe H (Hepa-Filter) umfasst High Efficiency<br />
Particulate Air Filter (Schwebstofffilter)<br />
der Klassen H13 und H14.<br />
28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
• Gruppe U sind die Ulpa (Ultra Low Penetration<br />
Air)-Filter, Hochleistungs-Schwebstofffilter<br />
der Klassen U15, U16 und U17.<br />
Im Hinblick auf die hochsensiblen Anwendungen<br />
der Filtergeräte werden auch sichere Systeme<br />
für den kontaminationsfreien Wechsel<br />
von Filterpatronen oder Filterkassetten und<br />
am Staubaustrag verwendet. Ein Beispiel ist<br />
die Safe-Change-Technik, die höchste Ansprüche<br />
beim Umgang mit gefährlichen Substanzen<br />
erfüllt.<br />
Weiterentwickelte Kassettenfilter<br />
Infastaub verfügt mit der Baureihe Infa-Micron<br />
MKR über ein geprüftes Filtersystem für<br />
hochwirksame Stäube aller OEB-Klassen bis<br />
OEB 5. Alle Komponenten des Staubaustrags<br />
und Filtermedienwechsels entsprechen den<br />
hohen Anforderungen dieser Klassen. Die Filtersysteme<br />
sind somit für alle pharmarelevanten<br />
Prozesse einsetzbar. Da Anregungen<br />
und Feedback der Anwender die Saat für Neuentwicklungen<br />
sind, wurde die Baureihe vor<br />
kurzem einer grundlegenden Produktpflege<br />
unterzogen.<br />
Bei Filtersystemen im Einsatz für die <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
sind konstruktiv keinerlei Toträume<br />
gewünscht, in denen sich trotz gründlicher<br />
Reinigung kleinste Produktrückstände festsetzen<br />
können. Auch produktberührte, innenliegende<br />
Schweißnähte oder Schrauben zur Verbindung<br />
einzelner Gehäusekomponenten<br />
müssen so ausgeführt sein, dass sich keine<br />
Ablagerungen bilden können. Der weiterentwickelte<br />
MKR wird daher nur noch in geschweißter<br />
Ausführung geliefert, so dass Hinterschneidungen<br />
nicht auftreten können. Im<br />
Rohgasbereich werden Schweißnähte blecheben<br />
verschliffen. Dies ermöglicht eine leichte<br />
und sichere Innen- und Außenreinigung.<br />
Ein Sichtfenster zwischen erster und zweiter<br />
Filterstufe erlaubt die optische Kontrolle der<br />
Filterfunktion. Damit kann sowohl der Abreinigungsvorgang<br />
überwacht als auch im Falle eines<br />
Staubdurchbruchs schnell reagiert werden.<br />
Die sichere Verspannung der Filterkassetten<br />
über ein federpneumatisches System gewährleistet<br />
eine dauerhaft sichere Abdichtung zwischen<br />
Roh- und Reingasbereich. Außerdem ermöglicht<br />
das System einen sicheren und<br />
schnellen Filterwechsel hinter der Barriere eines<br />
Safe-Change Wechselsacks.<br />
An der Energieeffizienz-Schraube wurde ebenfalls<br />
gedreht. Die für die Abreinigung der Filterkassetten<br />
eingesetzten Düsen wurden optimiert,<br />
so dass der hierfür notwendige Druckluftverbrauch<br />
gesenkt wurde.<br />
Vor allem in Sachen konstruktiver Explosionsschutz<br />
setzt der MKR Maßstäbe. In Explosionsversuchen<br />
mit hybridem Gemisch (Maisstärke<br />
und Ethylen) wurde die Eignung für K-Werte<br />
bis 600 bar m/s ohne bleibende Verformung<br />
nachgewiesen. Über- und unterdruckfest ist<br />
die MKR-Baureihe bis 0,5 bar Systemdruck.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416infastaub<br />
Autor<br />
Jürgen Tautz<br />
Projektingenieur,<br />
Infastaub<br />
Treffen Sie uns auf<br />
den Lounges 2017<br />
am Stand D3.11!<br />
performance im Reinraum<br />
Steril und doppelt umverpackt – keimfiltriert – Wirkstoffe gemäß Biozidrichtlinie –<br />
geprüfte Wirksamkeit nach EuroNormen – breite Auswahl an Produkten mit und ohne sporizider Wirksamkeit.<br />
Desinfektionsmittel sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformationen lesen.<br />
Rufen Sie uns an und erfahren Sie mehr über unser umfangreiches Produktsortiment für Ihre Produktionshygiene.<br />
Schülke & Mayr GmbH | www.schuelke.com | Tel. +49 40 521 00- 666 | info@schuelke.com<br />
Ein Unternehmen der<br />
Air Liquide-Gruppe<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 29
PRODUKTE<br />
Füllstandmessung in leichten Schüttgütern<br />
CO 2<br />
-Brutschrank in vier Größen<br />
Die wartungsfreien Füllstandgrenzschalter<br />
der Molosvibro-Serie<br />
eignen sich auch für den Einsatz<br />
in sehr leichten pulverigen<br />
oder feinkörnigen Schüttgütern<br />
mit einem minimalen Schüttgewicht<br />
von 10 g/l. Die Empfindlichkeit<br />
der Geräte ist in drei Stufen<br />
einstellbar. Die VF60-Messgeräte<br />
werden bevorzugt als Voll- und<br />
Leermelder in kleineren Dosierbehältern<br />
eingesetzt. Für den Einsatz<br />
in Silos gibt es eine sehr robuste<br />
Ausführung mit rautenförmigem<br />
Querschnitt des Einstabs<br />
und einer patentierten, speziell<br />
verstärkten Membrane. Aufgrund<br />
der minimalen Schwingungsamplitude<br />
wird ein sonst mögliches<br />
Freischaufeln im Schüttgut zuverlässig<br />
verhindert. Auch unter<br />
schwierigen Bedingungen bieten<br />
diese Grenzstandschalter höchste<br />
Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer.<br />
Diese sind auch mit Atex-<br />
Zertifikaten für den Einsatz in<br />
staubexplosionsgefährdeten Bereichen<br />
erhältlich. Unterschiedliche<br />
Ausführungsvarianten ermöglichen<br />
eine gute Anpassung<br />
an den jeweiligen Einsatzbereich<br />
auch bei hohen Prozesstemperaturen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416mollet<br />
Der CO 2<br />
-Brutschrank ICO von<br />
Memmert ist in vier Größen verfügbar<br />
und mit vielfältigen Funktionen<br />
für Sicherheit und einfache<br />
Bedienung ausgestattet. ICO<br />
verfügt über umfangreiche Sicherheitsfunktionen.<br />
Bediendisplay,<br />
Protokollierung und CO 2<br />
-Regelung<br />
bleiben dank Batteriepufferung<br />
auch bei Stromausfall voll<br />
funktionstüchtig. Selbstverständlich<br />
werden alle Parameter FDAkonform<br />
protokolliert. Darüber<br />
hinaus können bei Überschreiten<br />
individuell einstellbarer Korridore<br />
für CO 2<br />
, Sauerstoff, Temperatur<br />
und Feuchte zusätzlich zum Gerätealarm<br />
Meldungen an ein Mobiltelefon<br />
gesandt werden. Die Regelungstechnik<br />
ist so fein abgestimmt,<br />
dass die Solltemperatur<br />
garantiert ohne Überschwinger<br />
erreicht wird. Der Innenraum mit<br />
seinen abgerundeten Ecken ist<br />
leicht zu reinigen und kann inklusive<br />
aller Einbauten und Sensoren<br />
innerhalb von 60 min bei 180 °C<br />
sterilisiert werden. Alle Parameter<br />
lassen sich sowohl über die Bedieneinheit,<br />
das Controlcockpit<br />
als auch über die Software Atmocontrol<br />
einfach und schnell einstellen.<br />
Via Fernzugriff können<br />
Daten ausgelesen und Programme<br />
überspielt werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416memmert<br />
Rohrsystem für hygienesensible Produkte<br />
Zwei Produktlinien des Rohrsystemherstellers<br />
Jacob zielen besonders<br />
auf Industriebereiche mit<br />
hohen hygienischen Anforderungen.<br />
Alle Komponenten dieses<br />
Rohrsystems sind konform für<br />
den Kontakt mit Lebensmitteln<br />
nach der europäischen Verordnung<br />
EG 1935/2004 wie auch der<br />
amerikanischen FDA. Das gilt für<br />
die Edelstahlrohr- und Formteile<br />
genauso wie für die eingesetzten<br />
Dichtungsmaterialien. Dichtungen<br />
werden darüber hinaus metallisch<br />
detektierbar wie auch optisch<br />
nachweisbar angeboten.<br />
Beide Produktlinien sind unter<br />
den Bezeichnungen Food Grade<br />
und Detectable Design erhältlich.<br />
Zu den montagefreundlichen<br />
Spannringverbindungen gehören<br />
außerdem vulkanisierte Dichtringe,<br />
die dadurch reißfester und<br />
chemisch resistenter als die<br />
marktüblich geklebten Varianten<br />
sind.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416jacobrohrsysteme<br />
Öl & Gas<br />
plantIng<br />
your vision. our know-how.<br />
Energie<br />
Pharmazie<br />
& Life-Science<br />
Petrochemie<br />
www.plant-ing.de<br />
30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />
Chemie<br />
Engineering und Projektsteuerung<br />
für verfahrenstechnische Anlagen in allen<br />
Branchen der Prozessindustrie
»Wählen und gewinnen<br />
Top-Produkt des Monats<br />
TOP-<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
Jeden Monat stellen wir auf unserer Internetplattform<br />
prozesstechnik-online.de vier ausgewählte,<br />
innovative Produkte zur Wahl zum<br />
Top-Produkt des Monats. Machen Sie mit!<br />
Wählen Sie Ihr Top-Produkt und gewinnen Sie<br />
monatlich einen unserer attraktiven Preise.<br />
Die Produkte aus allen Bereichen des Prozessanlagenbaus<br />
finden Sie unter www.prozesstechnik-online.de/<br />
top-produkt. Aus den 12 Gewinnerprodukten der<br />
einzelnen Monate wird schließlich das „Top-Produkt<br />
des Jahres“ gekürt.<br />
Füllstandsensoren für sterile Anwendungen<br />
Die MTS-Füllstandsensoren der Serie LP wurden durch ein<br />
weiteres Modell, den Level Plus Soclean erweitert. Der robuste<br />
und exakt messende Sensor basiert auf der magnetostriktiven<br />
Temposonics-Technologie und wurde speziell für<br />
Steriltankanwendungen entwickelt. Hier kommt<br />
er beispielsweise bei Flaschenabfüllungen, in<br />
Mix-Tanks und Bioreaktoren zum Einsatz.<br />
Dank der 3-in-1-Messfunktion kann zeitgleich<br />
Füllhöhe, Trennschicht und die Durchschnittstemperatur<br />
bestimmt werden. Der<br />
Sensor weist eine inhärente ±1-mm-Genauigkeit<br />
bei der Positionserfassung sowie eine<br />
Genauigkeit von ±0,1 °C bei der Temperaturermittlung<br />
auf.<br />
Der Stab der Soclean-Füllstandsensoren hat<br />
einen Außendurchmesser von 15,9 mm. Es<br />
stehen vier verschiedene mechanische<br />
Endstopfen zur Verfügung. Der Sensor<br />
ist mit Messlängen von 305 bis<br />
7620 mm erhältlich und besitzt die<br />
NEC-, CEC-, Atex- sowie IECEx-Zertifizierung<br />
für die Zündschutzart Eigensicherheit.<br />
Außerdem ist das<br />
Modell mit einem integrierten Display ausgestattet, um<br />
den Bedienkomfort für den Nutzer zu maximieren. Vor-Ort-<br />
Reinigungsprozesse wie SIP oder CIP überstehen die Sensoren<br />
problemlos. Sie werden mit Edelstahl oder mit elektropolierten<br />
Edelstahlteilen angeboten. Sobald die Sensoren<br />
installiert und kalibriert sind, müssen sie weder gewartet<br />
noch neu kalibriert werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416mts<br />
Einzigartige Kalibrierkompetenz<br />
Sichern Sie Ihre Qualitätsstandards und minimieren Sie gleichzeitig<br />
den Auditierungsaufwand. Endress+Hauser bietet Ihnen hierfür einen<br />
akkreditierten Kalibrierservice: Für alle in der Prozessindustrie<br />
gängigen physikalischen, analytischen und mechanischen Parameter.<br />
Je nach Bedarf führen wir die Kalibrierung entweder direkt vor Ort<br />
oder in einem unserer Kalibrierlabore durch.<br />
www.de.endress.com/kalibrierservice<br />
Halle: 4A, Stand: 135<br />
Unsere Kalibrierung<br />
ist Gold wert.<br />
Endress+Hauser<br />
Messtechnik GmbH+Co. KG<br />
Colmarer Straße 6<br />
79576 Weil am Rhein<br />
info@de.endress.com<br />
www.de.endress.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 31
PRODUKTE<br />
Messung des Fließverhaltens von Pulver<br />
Das Fließverhalten von Pulver<br />
wird unter anderem durch Partikelgröße<br />
und -form, chemische<br />
Struktur, Feuchtigkeit, Temperatur<br />
und Packverhalten beeinflusst.<br />
Mit einem Pulver-Rheometer<br />
der MCR-Serie von Anton Paar<br />
ist es möglich, das Fließverhalten<br />
zu bestimmen und somit eine effiziente<br />
Qualitätskontrolle und<br />
reibungslose Verarbeitung von<br />
Pulver zu gewährleisten. Dabei<br />
erlauben moderne Methoden der<br />
Pulver-Rheologie vereint mit der<br />
Präzision der Rheometer das<br />
Fließverhalten nicht nur im<br />
konsolidierten, sondern auch im<br />
sub-fluidisierten und fluidisierten<br />
GMP-Compliance und Effizienzsteigerung<br />
Zustand zu messen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416antonpaar<br />
Gempex ergänzt das Portfolio um<br />
Effizienzbetrachtungen in der<br />
Produktion. Das Thema Wertschöpfung<br />
wird systematisch betrachtet,<br />
wobei eine leanmethodenorientierte<br />
Effizienzanalyse<br />
zum Einsatz kommt. Mit dem<br />
Kunden werden die einzelnen Arbeits-<br />
und Prozessschritte analysiert,<br />
bewertet und erste Maßnahmen<br />
definiert. Ziel ist es, im<br />
Rahmen der Sicherstellung von<br />
Produktqualität und Patientensicherheit<br />
durch GMP-Compliance<br />
die Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse<br />
zu optimieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gempex<br />
Analyse via Schallgeschwindigkeit<br />
Die Inline-Analysenmessgeräte Liquisonic V10 von<br />
Sensotech bestimmen die Konzentration von Prozessflüssigkeiten<br />
mithilfe der Schallgeschwindigkeitsmessung.<br />
Die Sensoren und Controller der V10-Generation zeichnen<br />
sich optisch durch funktionelles Design und ein kompaktes,<br />
Elektronikgehäuse aus. Zudem arbeiten die weiterentwickelten<br />
Geräte genauer und schneller – und das bei verbesserter<br />
Reproduzierbarkeit – und verbrauchen dennoch<br />
weniger Energie.<br />
Die V10-Reihe umfasst Ausführungen für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen mit Atex-, IECEx- und FM<br />
Zertifizierung und solche für den Einsatz in der Pharmaoder<br />
Lebensmittelindustrie 3-A-Zertifizierung. Das hochauflösende<br />
Touchdisplay greift das Bedienkonzept moderner<br />
Smartphones und Tablets aufgreift und macht die<br />
Handhabung einfach und komfortabel. Der Hochleistungsprozessor<br />
und der umfangreiche Arbeitsspeicher ermöglichen<br />
die schnelle und zuverlässige Messdatenauswertung.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416sensotech<br />
EINZIGARTIGE BEDIENTEILE<br />
NACH HYGIENIC DESIGN<br />
Dünnschaftschrauben Hygienic Design und Hygienic USIT® -<br />
kleine Komponenten mit großer Wirkung<br />
- Unverlierbar gemäß Maschinenrichtlinie (MRL) und EU-Norm 2006/42/EG<br />
- Extrem leichte Reinigung des Schraubenkopfes<br />
- Spezielle Sicherungsscheibe erlaubt ein beschädigungsfreies Lösen<br />
der Verliersicherung<br />
- Sämtliche Teile aus Edelstahl 1.4404<br />
- Auf Wunsch auch für den Einsatz mit der Dicht- und Unterlegscheibe Hygienic USIT®<br />
32 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />
Volmarstraße 2 · 71702 Markgröningen · Telefon +49 (71 45) 93 61- 0 · www.novonox.com
Elektrische Begleitheizungen für das Labor<br />
Modernes Design trifft verlässliche Technik<br />
Die Komplettsysteme zur elektrischen<br />
Begleitheizung von Eltherm<br />
umfassen sämtliche Komponenten<br />
zur Beheizung unterschiedlichster<br />
Anwendungen, ob<br />
es sich um den Aufbau von Versuchsreihen,<br />
die Analyse von Flüssigleiten<br />
und Gasen oder Anwendungen<br />
im Hochtemperaturbereich<br />
handelt. Zum System gehören<br />
fertig konfektionierte Heizbänder<br />
in allen gängigen Längen<br />
und Nennleistungen, ein elektronischer<br />
Temperaturregler sowie<br />
Temperaturfühler bzw. Thermoelemente<br />
und Befestigungsmaterialien.<br />
Der elektronische Temperaturregler<br />
ELTC/L-15 mit digitalem<br />
Display im Tischgehäuse bildet<br />
das Herz der steckerfertigen<br />
Bausätze. Er kann direkt an die<br />
Steckdose angeschlossen werden<br />
und verfügt über Anschlussbuchsen<br />
für die Heizbänder und Temperaturfühler.<br />
Die integrierte<br />
Rampenfunktion ermöglicht ein<br />
spezifisches Aufheizen und definiertes<br />
Abkühlen. Durch das definierte<br />
Abkühlen mit Gegenheizen<br />
wird verhindert, dass empfindliche<br />
Medien zu schnell auskühlen.<br />
So können selbst empfindliche<br />
Elemente dauerhaft vor Schäden<br />
und übermäßiger Beanspruchung<br />
geschützt werden. Der Regler ist<br />
programmierbar im Bereich zwischen<br />
0 °C und +999 °C und<br />
schaltet 10 A ohmsche Last mit.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416eltherm<br />
JUMO schreibt Zukunft:<br />
Der neue LOGOSCREEN 600<br />
Willkommen bei JUMO.<br />
http://logoscreen600.jumo.info<br />
21 CFR Part 11<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
der SPS/IPC/DRIVES<br />
in Halle 4A, auf Stand 435<br />
70037<br />
Touchscreen-Industrie-PCs für Reinräume<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
<br />
COG SETZT ZEICHEN:<br />
Produktion<br />
auch in Kleinstserien.<br />
Neben Touchscreen-Industrie-PCs (IPCs) für die hygienesensiblen Bereiche<br />
Pharma und Food bietet Caitron mit seiner CR-Modellreihe nun<br />
auch speziell für den Einsatz in Reinräumen entwickelte IPCs an. Die<br />
Modelle der CR-Serie besitzen ein homogen geschlossenes, IP 69K-geschütztes<br />
V4A-Edelstahlgehäuse, das durch die Verarbeitung antistatischer<br />
Materialien sowie eine komplett passive Kühlung den Austritt<br />
und das Aufwirbeln von Partikeln unterbindet. Dies ermöglicht, im<br />
Gegensatz zu herkömmlichen PCs, auch eine Montage oberhalb der<br />
Arbeitsfläche. Die Geräte verzichten komplett auf Lüftungsschlitze<br />
oder rotierende Bauteile. Auch die Reinigung stellt kein Problem dar:<br />
Die glatte Oberfläche des P-CAP-Multitouch-Displays und das spaltenfreie,<br />
elektropolierte Gehäuse sind pflegeleicht und halten selbst aggressiven<br />
Reinigungsmitteln stand. Die IPCs werden ausschließlich aus<br />
industrietauglichen Komponenten gefertigt und bieten somit ein hohes<br />
Maß an Ausfallsicherheit, um eine vollständige Datenerfassung zu<br />
gewährleisten und Produktionsstillstände zu vermeiden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416caitron<br />
Präzisions-O-Ringe für individuelle Anforderungen.<br />
29.11. — 01.12.2016<br />
Besuchen Sie uns in:<br />
Halle 4, Stand D60<br />
www.COG.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 33
PRODUKTE<br />
Partikelgrößenmessung auf Knopfdruck<br />
Energiesparende Schraubengebläse<br />
Mit dem Laserpartikelmessgerät<br />
Analysette 22 Nanotec bietet<br />
Fritsch ein ohne Vorkenntnisse<br />
zu bedienendes, vollautomatisches<br />
Messgerät zur<br />
Produktions- und Qualitätskontrolle.<br />
Der große<br />
Messbereich von 0,01<br />
bis 2100 μm entsteht<br />
durch die Kombination von zwei<br />
Lasern mit zwei unterschiedlichen<br />
Abständen zwischen Messzelle<br />
und Detektor. Große Partikel<br />
werden mit einem Infrarotlaser<br />
bei großem Messzellenabstand<br />
erfasst und für kleine Partikel<br />
wird ein grüner Laser bei kleinem<br />
Zellenabstand eingesetzt. Kleinste<br />
Partikel im Nanobereich werden<br />
mithilfe des rückwärtsgestreuten<br />
Anteils des grünen Laserlichts<br />
detektiert. Das System<br />
ist modular aufgebaut: die Messeinheit<br />
kann schnell und einfach<br />
mit unterschiedlichen Dispergiereinheiten<br />
für trockene und nasse<br />
Proben kombiniert werden. Für<br />
die Nassdispergierung kleinster<br />
Mengen steht eine spezielle automatische<br />
Dispergiereinheit zur<br />
Verfügung.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416fritsch<br />
Mit den Schraubengebläsen der<br />
Reihe Sigma Profil ist es Kaeser<br />
gelungen, die Technik der Schraubenverdichtung<br />
auf den Niederdruckbereich<br />
zu übertragen und<br />
damit auch für den Einsatz im<br />
Handling von Pulver und Schüttgut<br />
zu empfehlen. Die Schraubengebläse<br />
sind um bis zu 35 %<br />
effizienter als Drehkolbengebläse.<br />
Nachweisbare Leistungsdaten<br />
werden in Form der<br />
effektiven Gesamtleistungsaufnahme<br />
sowie<br />
des tatsächlich nutzbaren<br />
Volumenstroms nach<br />
ISO 1217 Anhang C bzw. E<br />
angegeben. Die Schraubengebläse<br />
sind mit integrierter<br />
Steuerung zur<br />
umfangreichen Überwachung<br />
und Anbindung an<br />
Kommunikationsnetzwerke ausgestattet,<br />
außerdem ist ein Webserver<br />
zur Visualisierung von Prozessdaten<br />
integriert. In kompletten<br />
Gebläsestationen kommt eine<br />
maschinenübergreifende<br />
Steuerung mit spezieller Gebläsesoftware<br />
zum Einsatz.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416kaeser<br />
Nanopartikel in Echtzeit charakterisieren<br />
Sackabfüllung und -palettierung<br />
Mithilfe der Nanoparticle-Tracking-Analysis<br />
(NTA) von Malvern<br />
können bis zu 10 Charakterisierungsparameter<br />
von Nanopartikeln<br />
gleichzeitig ermittelt werden:<br />
Größe und Verteilung, Anzahl<br />
und Gewichtung, Konzentration,<br />
Zetapotenzial, Fluoreszenz,<br />
Viskosität, Lichtbrechungsindex,<br />
sowie die Differenzierung unterschiedlicher<br />
Nanopartikel gleicher<br />
Größe. Dazu wird die Probe<br />
mit einem Laser bestrahlt, das an<br />
den einzelnen Partikeln gebrochene<br />
Licht wird individuell und<br />
simultan getrackt und mit einer<br />
Videokamera aufgezeichnet. Mithilfe<br />
des Prinzips der Brownschen<br />
Molekularbewegung und der darauf<br />
basierenden Stokes-Einstein-<br />
Gleichung bestimmt die Software<br />
die unterschiedlichen Parameter<br />
und Eigenschaften. Das System<br />
eignet sich für polydisperse Proben<br />
im Größenbereich von 10 bis<br />
2000 nm. Eine Präparierung der<br />
Probe oder die Kalibrierung des<br />
Systems sind aufgrund der visuellen<br />
Validierung nicht erforderlich.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416malvern<br />
Das von Koch Industrieanlagen entwickelte Roboter-Kombisystem<br />
zur Sackabfüllung und -palettierung ermöglicht<br />
das vollautomatische Aufstecken des leeren Ventilsacks<br />
auf den Stutzen der Abfüllmaschine und die anschließende<br />
Palettierung des gefüllten Sacks. Lediglich das Einlegen<br />
von Leersäcken und der Palettenwechsel erfolgen manuell.<br />
Letzteres kann durch eine Anlagenerweiterung vollautomatisiert<br />
werden, sodass die Anwender ladegutgesicherte<br />
und versandfertige Paletten mit ihrer Sackware erhalten.<br />
Durch die Erweiterung der Anlage, beispielsweise durch<br />
Metalldetektoren, Kontrollwaagen, Etikettierung und<br />
Sackbedruckung, kann eine verbesserte Qualitätssicherung<br />
und Produktverfolgbarkeit erreicht werden. Sackund<br />
Ventilgrößen können ohne Umrüstzeiten eingestellt<br />
werden. Es werden Säcke aus unterschiedlichen Materialien<br />
gefüllt und palettiert.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416koch<br />
34 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
PRODUKTE<br />
Trocken mahlen im Submikronbereich<br />
Minimale Restmengen<br />
Das Strahlmühlensystem S-Jet<br />
von Netzsch nutzt die Vorteile der<br />
Trockenvermahlung mit überhitztem<br />
Wasserdampf. Durch den<br />
Einsatz eines innerhalb der Mühle<br />
integrierten Windsichters werden<br />
Feinheiten bis in den Submikronbereich<br />
erreicht. Entscheidende<br />
Vorteile bringt die Verwendung<br />
von überhitztem Wasserdampf<br />
anstelle von Luft als Mahlmedium.<br />
Die im Vergleich zu Luft<br />
deutlich höhere Strahlenergie –<br />
es lassen sich Strahlgeschwindigkeiten<br />
bis zu 1200 m/s erzielen –<br />
steigert den diskreten Energieeintrag<br />
und die kinetische Stoßenergie<br />
der Produktpartikel um das<br />
Vierfache.<br />
Wegen der im Wasserdampf im<br />
Vergleich zur Luft höheren Schallgeschwindigkeit<br />
steigen auch die<br />
Umfangsgeschwindigkeit innerhalb<br />
des Sichterrads und damit<br />
die wirkenden Beschleunigungskräfte.<br />
Damit wird die Sichtung<br />
im Submikronbereich ermöglicht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416netzsch<br />
Mit Isopas bietet Ekato ein Rührsystem, das minimale<br />
Restmengen nach der Entleerung garantiert. Die Restmenge<br />
gilt als wichtiges Qualitätsmerkmal beim Rühren und<br />
Mischen teurer Güter. Das Rührorgan (B) wurde für das<br />
Mischen und Trocknen schlechtfließender Medien entwickelt<br />
und zeichnet sich durch kurze Mischzeiten aus, beispielsweise<br />
durch Vermeidung der Trombenbildung bei<br />
pastösen Produkten. Im Einsatz in einem vertikalen Prozessmischer<br />
liefert das System im Vergleich zu wendelförmigen<br />
Rührorganen (A) bessere Ergebnisse. Es überzeugt<br />
durch seine optimale Blattform, seinen steilen Anstellwinkel<br />
und den minimalen Materialeinsatz. So wird bei kurzen<br />
Batchzeiten eine schnellere Entleerung bei gleichzeitig minimalen<br />
Restanhaftungen am Rührorgan erreicht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416ekato<br />
Patronenfilter zur Entstaubung<br />
Bei der Entwicklung der Downflo- Evolution-Entstaubungsanlagen<br />
(DFO) hat Donaldson statt der runden Filterpatrone<br />
eine andere Form gewählt. Ihr Vorteil besteht<br />
darin, dass bei der Pulsabreinigung mehr Filterfläche an<br />
der Unterseite der Patrone zur Verfügung steht. Der Staub<br />
kann somit ungehindert in den Sammelbehälter fallen.<br />
Dadurch ergibt sich eine verbesserte Abreinigung und eine<br />
geringere Druckdifferenz. Das Filterdesign führt überdies<br />
zu kompakteren Abmessungen der Entstaubungsanlage:<br />
je nach Anwendung kann die Zahl der Patronen um<br />
bis zu 30 % reduziert werden. Ein weiteres, für die Leistungsdichte<br />
wesentliches Element der Entstaubungsanlage<br />
ist das Filtermediums mit nanobeschichteten Feinstfasern,<br />
das bereits Partikeln im Submikronbereich zuverlässig<br />
zurückhält. Der so entstehende Filterkuchen lässt sich<br />
durch die automatische, druckluftsparende Pulsabreinigung<br />
mit hoher Effizienz entfernen. Darüber hinaus trägt<br />
die optimierte Strömungsführung der staubhaltigen Luft<br />
durch das Filtergehäuse zur Leistungsdichte bei. Die Filteranlage<br />
ist einfach zu warten, denn mit einem Handgriff<br />
lassen sich die Schnellverschlüsse der Patronenfilter ohne<br />
Werkzeug öffnen und schließen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416donaldson<br />
Single-Use-Membranventil<br />
Die Produktreihe Sumondo von<br />
Gemü umfasst Membranventile<br />
für den einmaligen Einsatz. Die<br />
Ventile sind sowohl als pneumatisch<br />
betätigte als auch<br />
mit Handrad verfügbar. Alle<br />
Typen der Produktreihe verfügen<br />
über identische Ventilkörper.<br />
Es handelt sich dabei um<br />
einen Kunststoffventilkörper, auf<br />
dem die Absperrmembrane fest<br />
verschweißt ist. Hierdurch wird<br />
der Einsatz der Membranventiltechnologie<br />
im Single-Use-Bereich<br />
von manuellen Systemen<br />
hin zu automatisier- und regelbaren<br />
Anlagen für sicheren Betrieb<br />
und laufende Dokumentation ermöglicht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gemü<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 37
Alles, was Sie zu Qualität,<br />
Produktion und Logistik wissen<br />
müssen!<br />
<br />
Umsetzung toxikologischer Risikobewertung<br />
Webcode: PP12272<br />
<br />
Leiter der Qualitätskontrolle<br />
Webcode: PP12271<br />
<br />
Webcode: PP12273<br />
<br />
<br />
Webcode: PP01272<br />
<br />
auf die Pharmakovigilanz<br />
Webcode: PP01200<br />
<br />
Webcode: PP02270<br />
<br />
Webcode: PP03270<br />
<br />
Webcode: PP11922<br />
Workshop<br />
Webcode: PP11923<br />
<br />
Webcode: PP12921<br />
Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer<br />
<br />
FORUM · Institut für Management GmbH<br />
Tel.: +49 6221 500-500<br />
E-Mail: pharma@forum-institut.de<br />
Internet: www.pharma-seminare.de<br />
38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />
Retrofit für Tablettenpressen<br />
Romaco Kilian bietet für ausgewählte<br />
Tablettenpressen älterer<br />
Generation ein Retrofitkonzept<br />
für die Steuerungs- und Regelungskomponenten.<br />
Das elektronische<br />
Upgrade ist für die Baureihen<br />
E 150 (Plus), LX, RTS, RX, S 250<br />
(Plus), T 100, T 300, T 400 und TX<br />
erhältlich. Zum Retrofitpaket für<br />
diese Maschinen gehören ein externer<br />
Schaltschrank<br />
sowie die Integration<br />
eines benutzerfreundlichen<br />
HMI-Bedienpanels.<br />
Die Installation<br />
samt Validierung kann<br />
direkt beim Anwender<br />
erfolgen. Parallel ist eine<br />
Überholung der<br />
mechanischen Komponenten<br />
der Maschinen<br />
möglich. Durch die<br />
Aufrüstung besteht<br />
die Möglichkeit, das<br />
Fernwartungssystem<br />
Edelstahlfilter zur Siloentlüftung<br />
des Unternehmens zu nutzen. Remote-Service-Einsätze<br />
werden<br />
per Knopfdruck direkt an der Maschine<br />
ausgelöst, die Verbindung<br />
zu einem Experten wird unmittelbar<br />
hergestellt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416romacokilian<br />
Die Infa-Jetron AJP 224-Silofilter<br />
von Infastaub sind vollautomatisch<br />
arbeitende Entlüftungsfilter<br />
zur Entstaubung der Abluft aus<br />
Silos, Behältern oder Maschinen.<br />
Filtergeräte dieser Baureihe eignen<br />
sich generell für alle Bedarfsfälle,<br />
in denen ein Staub-Luft-Gemisch<br />
kontinuierlich über einen<br />
längeren Zeitraum anfällt. Für<br />
diese Filterbaureihe können nun<br />
alle produkt- und gasberührenden<br />
Teile aus Edelstahl gefertigt<br />
werden, was die Filtergeräte besonders<br />
für die Lebensmittel-,<br />
Chemie-, Pharmazie- und Kunststoffbranche<br />
qualifiziert. Die<br />
Filterelemente sind nach<br />
EG 1935/2004 und<br />
EG 10/2011 lebensmittelecht.<br />
Die pneumatische Abreinigung<br />
und die hohe Abscheideleistung<br />
der Silofilter<br />
sorgen für niedrige Reststaubgehalte,<br />
auch zur Rückführung<br />
der Abluft in Arbeitsräume.<br />
Die langen<br />
Standzeiten und die Wartungsfreundlichkeit<br />
führen<br />
zu geringen Ersatzteil- und<br />
Wartungskosten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416infastaub
PRODUKTE<br />
Hygienische Kabelverschraubung<br />
Die Kabelverschraubung Helutop<br />
HT-Clean hat Helukabel für Anwendungen<br />
in der Pharmaindustrie,<br />
der Reinraum- und Biotechnologie<br />
sowie in der chemischen<br />
Industrie entwickelt. Die von der<br />
European Hygienic Engineering &<br />
Design Group zugelassene Edelstahlverschraubung<br />
kennzeichnet<br />
eine glatte Oberfläche, ohne<br />
Ecken und Kanten sowie ohne<br />
freiliegende Außengewinde, was<br />
das Festsetzen von Mikroorganismen<br />
verhindert. Sie ist schnell zu<br />
reinigen und dabei resistent gegen<br />
chemische Reinigungsmittel.<br />
Die Schutzklasse IP 69K sorgt für<br />
Dichtigkeit und ermöglicht eine<br />
Hochdruckstrahlreinigung bei<br />
Temperaturen von bis zu 100 °C,<br />
kurzfristig auch bis zu 150 °C.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416helukabel<br />
Inline-Erhitzer<br />
NEU<br />
Die Beheizung von Reinstmedien<br />
und allgemein von Medien, die zu<br />
Ablagerungen neigen, stellt den<br />
Betreiber oft vor Probleme. Am<br />
besten wäre es natürlich, wenn<br />
es erst gar keine Querschnittssprünge<br />
in der Rohrleitung gäbe,<br />
die zu schlechterer Strömung<br />
führen. Leider ist das bei herkömmlichen<br />
Wärmetauschern<br />
und elektrischen Heizelementen<br />
kaum möglich.<br />
Abhilfe kann hier die Baureihe der<br />
Inline-Erhitzer von Heatsystems<br />
schaffen. Bei dieser Ausführung<br />
wird ein gerades Rohrstück, das<br />
an den Rohrdurchmesser und die<br />
sterile Verbindungstechnik angepasst<br />
werden kann, mit einer<br />
elektrischen Heizung ausgestattet<br />
und thermisch isoliert. Diese<br />
Ausführung stellt sicher, dass die<br />
Strömung nicht gestört wird. Das<br />
beheizte Innenrohr kann nicht<br />
nur glatt (bis zu einer Rautiefe<br />
von Ra
PRODUKTION<br />
Containment auf den Prozess zugeschnitten<br />
Pulveraufgabe im Isolator<br />
Bei der Zuführung pulverförmiger Wirkstoffe oder kritischer chemischer<br />
Substanzen in die Produktionsanlage hat sich ein Trend zu geschlossenen<br />
Systemen entwickelt. Für den geschlossenen Schüttguttransport<br />
ist es wichtig, die Wechselwirkungen und Gefahren der<br />
Pulver zu kennen, um die richtigen Maßnahmen für die Anlagentechnik<br />
abzuleiten.<br />
Vom Anlagenbetreiber werden konkrete<br />
Grenzwerte zur Tagesexposition (8-h-Schicht)<br />
für die Mitarbeiter mit Pulverumgang definiert.<br />
Diese sind zum einen als Arbeitsplatzgrenzwerte<br />
(AGW-Wert) oder als pharmazeutische<br />
Gefährdungsklassen mit OEL-Wert (Occupational<br />
Exposure Limit) bekannt. Beim OEL-<br />
Wert handelt es sich um eine Einschätzung<br />
z. B. von chemischen Zwischenstoffen, die wenig<br />
bis unzureichend erforscht oder nur innerbetrieblich<br />
in den Produktionsanlagen verwendet<br />
werden. Die Bandbreite zur Einstufung<br />
liegt dabei zwischen den Gefährdungsklassen<br />
G1, sehr geringe Wirkung (Exposition<br />
>1000 μg/m³) bis hin zu G4, sehr hohe Wirkung<br />
(Exposition
Sackaufgabe Isocharge in<br />
Kombination mit PTS-System<br />
über einen Leersackverdichter kompaktiert der<br />
Entsorgung zugeführt.<br />
Hebevorrichtungen für Fässer<br />
Aber nicht nur Sackware kann durch ein Isocharge-System<br />
schnell und effizient entleert<br />
werden. Gleiches gilt auch für Fässer mit Inlinersäcken.<br />
Hierbei wird das Isocharge-System<br />
noch durch zusätzliche Fassmanipulatoren<br />
oder Hebevorrichtungen ergänzt, um den Inliner<br />
zum Entleerstutzen zu führen. In der Regel<br />
sind die Gebinde etwas schwerer als Säcke. In<br />
dem dargestellten System wird das Fass seitlich<br />
angedockt, der Pulverinliner dann über<br />
dem Entleertrichter geöffnet und das Pulver<br />
fällt in den Wägebehälter. Aus dem Wägebehälter<br />
wird dann das Produkt in den weiteren<br />
Prozess gesaugt bzw. in diesem Fall negativ<br />
verwogen dosiert. Die überschüssige Pulvermenge<br />
kann dann über den zusätzlichen<br />
Drumport ausgeschleust werden. Hierbei gilt<br />
es, den Anbruchliner mit seinem Restpulver erneut<br />
zu verschließen/versiegeln. Zur Vorhaltung<br />
von etwaigen Verbrauchsmaterialien<br />
und Werkzeugen für diesen Vorgang, ist ein<br />
Staufach mit Deckel neben dem Drumport berücksichtigt.<br />
Die Leersackausschleusung erfolgt<br />
mittels Linerport auf der Rückseite.<br />
Pneuamatischer Pulvertransport<br />
In den seltensten Fällen sind Pulvermaterial<br />
und Aufgabestation direkt über den nachgeschalteten<br />
Rührwerksbehältern, Mischern<br />
oder Ähnlichem angeordnet. Meist muss das<br />
Pulver zum Empfangsbehälter transportiert<br />
werden, ohne dass dabei die Klassifizierung<br />
nach OEL-Wert verletzt wird oder massive Mitarbeiterexpositionen<br />
auftreten. Als Lösung<br />
entwickelte Dec ein spezielles Vakuumfördersystem<br />
mit integriertem flachem Staubfilter.<br />
Dieses Pulver-Transfer-System (PTS) zeichnet<br />
sich dadurch aus, dass es die Pulverförderung<br />
auch aus dezentralen Positionen oder gar tiefer<br />
liegenden Stockwerken ermöglicht. Dies ist<br />
unüblich gegenüber der weit verbreiteten<br />
Schwerkraftförderung von höher gelegenen<br />
Stockwerken in den Empfangsbehälter. Durch<br />
die geringe Filterfläche entweichen in dem<br />
PTS-System nur geringe Mengen an Förderluft,<br />
sodass das Pulvermaterial in Pfropfenform mit<br />
geringer Geschwindigkeit und schonend<br />
durch die Saugleitung gefördert wird. Das ist<br />
speziell bei Stoffen im Pharmabereich wichtig<br />
um Wirkstoffe, Zwischenprodukte, Trägermaterialien<br />
usw. nicht durch den pneumatischen<br />
Transport schon zu zerstören oder zu entmischen.<br />
Automatische Filterreinigung<br />
Durch den zylindrischen Edelstahlkörper mit<br />
Klappen am Ein- und Auslass kann das System<br />
auf den Flanschstutzen des Behälters montiert<br />
werden. Ein T-Stück am oberen Deckel<br />
realisiert den Anschluss zur Vakuumpumpe<br />
sowie den Anschluss zur Druckluft oder zu<br />
Inertgasen (z. B. N 2<br />
). Eine kleine Filterfläche für<br />
den Gasstrom bedeutet natürlich auch, dass<br />
dieser öfters gereinigt werden muss. Dieses<br />
Thema wird mit der Verknüpfung des Pulveraustrags<br />
in den Behälter verbunden. Hierbei<br />
wird die saugseitige Klappe am PTS geschlossen,<br />
der Kugelhan zur Vakuumpumpe ebenfalls.<br />
Dann öffnen die PTS-Austragsklappe und<br />
das reingasseitig angeordnete Druckventil. Die<br />
Druckluft oder ein Inertgas durchströmt dann<br />
entgegengesetzt zur Saugrichtung die flache<br />
Filtermembran. Die Staubablagerungen fallen<br />
auf die Pulvervorlage im PTS-Zylinder und werden<br />
in den Empfangsbehälter gedrückt. Das<br />
verhindert zudem, dass Stickstoffüberlagerungen,<br />
Dämpfe oder Brüden aus dem geschlossen<br />
System entweichen können. Es spart somit<br />
eine aufwendige Prozedur, um den Behälter<br />
deswegen zu evakuieren. Mit dem System<br />
ist so eine geschlossene Pulverförderung von<br />
der Pulveraufgabe bis zum Empfangsbehälter<br />
oder mehreren nebeneinanderstehenden<br />
Empfangsbehältern möglich.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416dec<br />
Autor<br />
Isocharge-System mit Fassandockung, Wägebehälter und Drumport<br />
Klaus Meichle<br />
Technischer Vertrieb,<br />
DEC Deutschland<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 41
PRODUKTION<br />
Dynamische Pulvertestmethoden als wertvolles Instrument<br />
Optimierte<br />
Tablettenproduktion<br />
Um die Effizienz in der Tablettierung zu erhöhen, geht der<br />
Trend von der bisher meist üblichen Chargenproduktion hin<br />
zur kontinuierlichen Fertigung. PAT-Tools, mit denen die<br />
Prozessschritte wirkungsvoll kontrolliert werden können,<br />
kommen dabei große Bedeutung zu.<br />
Autor<br />
Jamie Clayton<br />
Operations Director,<br />
Freeman Technology<br />
Bild 1: Grundschema des FT4 Powder Rheometer<br />
Ausgangsprodukt für die Tablettierung ist<br />
häufig ein Granulat. Ein Verfahren zur Herstellung<br />
dieses Granulats wiederum ist die<br />
Feuchtgranulierung. Wirkstoffe und Hilfsstoffe<br />
werden dabei homogen granuliert und für<br />
die Weiterverarbeitung optimiert. Die Fließeigenschaften<br />
des Granulates sind für effiziente<br />
Prozesse, schnellen Durchsatz und<br />
letztendlich für die gewünschten Qualitätsmerkmale<br />
der Tabletten in hohem Maße entscheidend.<br />
Um den Granulationsprozess effizient<br />
zu steuern, bedarf es messbarer Parameter,<br />
die auch kleine Änderungen der Granulat-<br />
Eigenschaften quantitativ erfassen.<br />
Freeman Technology, spezialisiert auf Techniken<br />
zur Charakterisierung von Pulvern, und<br />
GEA Pharma Systems, ein führender Anbieter<br />
von Pharma-Processing-Lösungen, haben eine<br />
Versuchsreihe erstellt, die Zusammenhänge<br />
der Granulateigenschaften nicht nur mit dem<br />
Fließverhalten des Granulates, sondern sogar<br />
mit der Härte der fertigen Tablette aufzeigt.<br />
Dabei kam das GEA Consigma 1 zum Einsatz –<br />
ein System zur kontinuierlichen Feuchtgranulierung<br />
und Trocknung bei hohen Scherraten.<br />
Consigma 1 erlaubt eine sehr effiziente Produkt-<br />
und Prozessentwicklung, da Mengen<br />
von ein paar hundert Gramm bis über 5 kg verarbeitet<br />
werden können. Zur Pulvercharakterisierung<br />
wurde das FT4 Powder Rheometer zur<br />
dynamischen Pulverprüfung von Freeman<br />
Technology eingesetzt. Bild 1 verdeutlicht das<br />
zugrunde liegende Verfahren.<br />
Prozessrelevanz des Prüfverfahrens<br />
Die Bestimmung der Basisströmungsfähigkeitsenergie<br />
(BFE, Basic Flowability Energy) ist<br />
eine dynamische Prüfung und spiegelt die<br />
Eigenschaften eines Pulvers oder Granulates<br />
unter Zwangsströmungsbedingungen wider.<br />
Diese Bedingungen treten beispielsweise in einem<br />
Extruder oder in einem Zuführrahmen auf.<br />
Dynamische Pulverprüfungen haben eine hohe<br />
Prozessrelevanz, denn sie basieren auf Messungen<br />
eines Pulvers in Bewegung und stellen ein<br />
direktes Maß für die Fließeigenschaften dar. Die<br />
Charakterisierung des Pulvers erfolgt sowohl<br />
unter Spannung, als auch unter Belüftung inklusive<br />
der Bestimmung der Fließgrenze, wodurch<br />
die Prozessumgebung sehr realistisch simuliert<br />
werden kann. Die Daten der dynamischen<br />
Pulvereigenschaften werden aus der<br />
Messung des Drehmoments und der Kraft, die<br />
auf ein Rotorblatt wirkt, während dies durch eine<br />
Pulverprobe entlang einer definierten Bahn<br />
gedreht wird, bestimmt.<br />
Das optimale Granulat<br />
Kritische Tabletteneigenschaften wie Wirkstoffgehalt,<br />
Härte, Gewicht und Zerfallszeit<br />
einzuhalten, sind von großer Bedeutung.<br />
Letztendlich haben sie Auswirkung bis hin zur<br />
Bioverfügbarkeit. Versuche habe gezeigt, dass<br />
diese Parameter bereits von den Eigenschaften<br />
des eingesetzten Granulates abhängen.<br />
Obwohl in der Entwicklung bereits viele der<br />
beeinflussenden Parameter erkannt und definiert<br />
werden, ist im Idealfall eine kontinuierliche<br />
Kontrolle und Steuerung des Granulates<br />
während der Herstellung das erklärte Ziel. Besondere<br />
Bedeutung erlangt diese Messung bei<br />
hohem Durchsatz auf der Tablettenpresse im<br />
kontinuierlichen Betrieb.<br />
Um das optimale Material zur Verarbeitung<br />
auf der Tablettenpresse herzustellen, bedarf<br />
es der richtigen Prozessparameter während<br />
der Granulierung. Einfluss haben Faktoren wie<br />
die Förderrate des Pulvers, die Schneckengeschwindigkeit,<br />
aber auch der Wassergehalt.<br />
Kenntnisse, wie sich die Veränderungen eines<br />
oder mehrerer dieser Faktoren in Kombination<br />
auswirken, sind erforderlich, um eine optimale<br />
Leistung in der Tablettenpresse zu gewährleisten<br />
und Einfluss auf die Granulat-Eigenschaften<br />
zu nehmen. Um die Auswirkungen dieser<br />
Verarbeitungsparameter auf die Fließeigenschaften<br />
der Granulate zu erfassen und um zu<br />
klären, ob diese mit der Tablettenhärte korre-<br />
42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Bild 2: Die BFE ändert sich während der Granulierung signifikant, es ist jedoch<br />
stets ein deutlicher Unterschied zwischen den Granulatpaaren erkennbar<br />
Bild 3: Zwischen dem BFE des Granulats und der Tablettenhärte wurde eine<br />
hohe Korrelation festgestellt<br />
liert werden können, wurden zahlreiche Versuche<br />
durchgeführt. Dabei wurden vier Granulate<br />
mit unterschiedlichem Eigenschaftsprofil<br />
hergestellt, indem verschiedene Verfahrensparameter<br />
gezielt verändert wurden.<br />
Variante 1 und 2 des Granulates, unter den Bedingungen<br />
1 und 2 hergestellt, und mit Feuchten<br />
von 8 bis 11 % zeigten BFE-Werte von ca.<br />
2200 mJ; die anderen beiden Varianten, unter<br />
Bedingungen 3 und 4 hergestellt, wiesen<br />
Feuchten von 20 % auf und BFE-Werte um<br />
3200 mJ (siehe Tabelle). Auch nach jedem Verfahrensschritt<br />
(Trocknen, Mahlen und Schmieren)<br />
wurde die BFE dieser Granulate bestimmt.<br />
Bild 2 stellt die Fließeigenschaften der Granulate<br />
während jedes Stadiums des Herstellungsprozesses<br />
dar. Am signifikantesten ist<br />
der Unterscheid bei getrocknetem Granulat.<br />
Variante 2, unter Bedingungen 3 und 4 hergestellt,<br />
wies eine Erhöhung der BFE nach dem<br />
Trocknen auf, aufgrund der großen relativen<br />
Größe, höheren Dichte und höheren mechanischen<br />
Festigkeit des Granulates im Vergleich<br />
zu Variante 1, die unter Bedingungen 1 und 2<br />
hergestellt wurde. Nach dem Mahlen, also bei<br />
sehr ähnlicher Partikelgrößen, jedoch Unterschieden<br />
in Dichte, Form und Steifheit, sind<br />
zwar geringere aber nach wie vor Unterschiede<br />
in der BFE zu sehen. Das gleiche ist nach der<br />
Schmierung zu beobachten. Die Gruppen zeigen<br />
zwar geringere aber immer noch deutlich<br />
verschiedene Werte.<br />
Diese Versuche zeigen, dass man Granulate mit<br />
definierten Fließeigenschaften herstellen und<br />
diese durch BFE-Messungen belegen kann. Im<br />
Umkehrschluss sind die BFE-Werte wertvoll zur<br />
Produkt- und Prozessentwicklung von Granulaten.<br />
Werden diese zu Tabletten verarbeitet,<br />
stellt sich jedoch die Frage, ob sich dies auch in<br />
einem kritischen Parameter der Tablettenprüfung,<br />
etwa der Tablettenhärte, zeigt.<br />
Korrelation mit der Tablettenqualität<br />
Die vier oben beschriebenen Granulate wurden<br />
unter exakt den gleichen Bedingungen<br />
auf der Tablettenpresse verpresst und die Tablettenhärte<br />
bestimmt. Bild 3 zeigt, wie die Tablettenhärte<br />
mit den Fließeigenschaften des<br />
Granulats in jeder Phase korreliert. Feuchte<br />
Masse und getrocknetes Granulat zeigen die<br />
größten Unterschiede. Korrelationen für die<br />
feuchte Masse und geschmierte Granulate<br />
sind erkennbar, auch wenn sie etwas geringer<br />
ausfallen. Die schlechtere Differenzierung und<br />
Korrelation bei den geschmierten Granulaten<br />
wird dem Schmiermittel, in diesem Fall Magnesiumstearat,<br />
zugeschrieben.<br />
Diese Daten zeigen, dass es eine direkte Beziehung<br />
zwischen den Fließeigenschaften des<br />
Granulats in jedem Stadium der Herstellung<br />
(BFE-Werte) und der Tablettenhärte gibt. Sobald<br />
für eine Rezeptur eine bestimmte BFE ermittelt<br />
wurde, mit der die optimale Tablettenhärte<br />
korreliert werden kann, lässt sich diese<br />
zur Optimierung der Feuchtgranulierung nutzen.<br />
Ein mit dem gewünschten BFE-Wert hergestelltes<br />
Feuchtgranulat führt zu Tabletten<br />
mit der gewünschten Tablettenhärte.<br />
Die Ergebnisse unterstreichen, dass die dynamische<br />
Pulverprüfung ein wertvolles Instrument<br />
zur Optimierung der Tablettenherstellung<br />
mit vorhergehender Feuchtgranulierung<br />
ist und zur Verbesserung des Prozessverständnisses<br />
beiträgt, mit dem Endziel, einen kontinuierlichen<br />
Herstellungsprozess bis hin zur<br />
Tablettenpressung entwickeln zu können.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416freemantechnology<br />
Prozessparameter und Auswirkung auf die BFE des feuchten Granulates<br />
Schneckendrehzahl<br />
(rpm)<br />
Pulverzufuhrrate<br />
(kg/h)<br />
Flüssigkeitszufuhrrate<br />
(g/m)<br />
Feuchte<br />
(%)<br />
BFE des feuchten<br />
Granulats<br />
Variante 1<br />
Bedingung 1<br />
450<br />
11,25<br />
15<br />
8<br />
2217<br />
Variante 2<br />
Bedingung 2<br />
750<br />
20<br />
36,7<br />
11<br />
2133<br />
Variante 3<br />
Bedingung 3<br />
450<br />
6<br />
20<br />
20<br />
3172<br />
Variante 4<br />
Bedingung 4<br />
750<br />
9<br />
20<br />
20<br />
3342<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 43
PRODUKTION<br />
Hochreiner FKM-Dichtungswerkstoff<br />
Langlebig selbst unter<br />
harten Bedingungen<br />
Ob bei der Herstellung von Medikamenten oder Kosmetika,<br />
stets wird für die Werkstoffe der in den Herstellprozessen<br />
verwendeten Komponenten ausgezeichnete Reinheit und<br />
Medienbeständigkeit, gepaart mit einem umfangreichen<br />
Spektrum an mechanischen Eigenschaften, gefordert.<br />
Speziell für diese anspruchsvollen Anwendungen hat Parker<br />
einen Dichtungswerkstoff mit sehr guten mechanischen<br />
Eigenschaften und ausgezeichneter Dauerelastizität<br />
entwickelt: Hifluor FB V8991.<br />
Fluorelastomerwerkstoffe haben sich in der<br />
Chemie-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharmaund<br />
Medizintechnik für Anwendungen mit<br />
unpolaren Lösemitteln, aliphatischen Verbindungen,<br />
Fetten, Ölen und Aromastoffen bestens<br />
bewährt, wenn die Beständigkeit von<br />
Standardmaterialien wie hydrierten Nitril-<br />
Butadien-Kautschuken (HNBR) und Ethylen-<br />
Propylen-Kautschuken (EPDM) nicht mehr<br />
ausreicht. Mit Blick auf die wachsenden Anforderungen<br />
an Dichtelemente hinsichtlich ihrer<br />
hygienischen Eigenschaften hat Parker Prädifa<br />
den hochreinen Hifluor-FB-Werkstoff V8991<br />
entwickelt. Er zeichnet sich durch sehr gute<br />
mechanische Eigenschaften und ausgezeichnete<br />
Dauerelastitzität aus.<br />
Herausforderung Reinigungsprozess<br />
Nicht nur die Chemikalien, die in den Anlagen<br />
eingesetzt werden, greifen die Dichtungsmaterialien<br />
an, auch die regelmäßige Reinigung<br />
der Produktionsanlagen mit sauren oder basischen<br />
Reinigungsmitteln und Heißdampf<br />
stellt eine große Herausforderung für die<br />
Dichtungswerkstoffe dar. Aus diesem Grund<br />
ist bei der Auswahl geeigneter Dichtelemente<br />
der Blick auf die gesamte Produktionskette zu<br />
richten. Parker Prädifa legt daher grundsätzlich<br />
alle in der Prozesskette verwendeten Dichtungen<br />
so aus, dass sie dauerhaft dicht und<br />
funktionsfähig bleiben und dank der gewählten<br />
Form und Materialien keinen Nährboden<br />
für Keime bieten. Außerdem berücksichtigt<br />
das Unternehmen bei der Entwicklung neuer<br />
Werkstofflösungen für die Chemie- und Prozesstechnik<br />
die Konformität mit den in den<br />
Zielmärkten geltenden Vorschriften und Verordnungen.<br />
Aus diesem Grund deckt der FKM-<br />
Werkstoff Hifluor FB V8991 neben der sehr gu-<br />
Bild 1: Der Dichtungswerkstoff<br />
Hifluor FB V8991 zeichnet sich<br />
durch hohe Reinheit und gute<br />
mechanische Eigenschaften aus<br />
Physikalische Daten<br />
Prüfung<br />
Norm<br />
Farbe<br />
Dimension<br />
Hifluor FB V8991<br />
ocker<br />
Härte<br />
DIN 53505<br />
Shore A<br />
A75<br />
Reißfestigkeit<br />
DIN 53504<br />
N/mm 2<br />
18,5<br />
Reißdehnung<br />
DIN 53504<br />
%<br />
273<br />
Autorin<br />
Spannungswert (100 %)<br />
DIN 53504<br />
N/mm 2<br />
6,8<br />
Elke Vöhringer-Klein<br />
Kälterichtwert TR10<br />
ASTM D 1329<br />
°C<br />
-7<br />
Market Manager<br />
Chemical Processing Industry,<br />
Parker Prädifa<br />
Druckverformungsrest*<br />
* 70 h/200 °C<br />
DIN ISO 815<br />
%<br />
30<br />
44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
ten chemischen Beständigkeit in Reinigungsmitteln<br />
sowie in Fetten und Ölen ein weites<br />
Temperaturspektrum ab – selbst in Wasserdampf.<br />
In allen CIP-/SIP-Medien zeigen aus<br />
dem Compound gefertigte Dichtelemente eine<br />
hervorragende Beständigkeit, eine hohe<br />
Elastizität und eine lange Lebensdauer.<br />
Bild 2 zeigt einen Auszug aus den Testergebnissen.<br />
Die geringen Änderungen in der Härte,<br />
im Volumen und in der Masse zeigen deutlich<br />
wie beständig und langlebig dieser FKM-Werkstoff<br />
ist. Die empfohlenen Grenzwerte für<br />
Härte-, Volumen- und Massenänderung von<br />
±5 bzw. ±10 % werden um ein Vielfaches unterschritten.<br />
Auch die sehr guten mechanischen<br />
Testergebnisse (siehe Tabelle) unterstreichen<br />
die Einsatzmöglichkeiten dieses<br />
Dichtungsmaterials sowohl in statischen als<br />
auch in dynamischen Anwendungen.<br />
Der hohe Reinheitsgrad wird durch die Ergebnisse<br />
der Globalmigration bestätigt. Sowohl<br />
die Testergebnisse der Erstextraktion als auch<br />
der Zweitextraktion mit n-Hexan/destilliertem<br />
Wasser bei Rückflusstemperatur liegen<br />
deutlich unter den geforderten Grenzwerten.<br />
Höhere Standzeiten möglich<br />
Kunden aus der Chemietechnik haben nach<br />
Einsatz von Dichtungen aus Hifluor FB V8991<br />
bestätigt, dass sie die Standzeit (MTBF = Mean<br />
Time Between Failure) bzw. die mittlere Betriebsdauer<br />
zwischen Ausfällen für instandgesetzte<br />
Einheiten um 300 % erhöhen konnten.<br />
Darüber hinaus konnten sie neben der Verbesserung<br />
der Prozessqualität auch ihre Produktivität<br />
sowie die Sicherheit ihrer komplett rückverfolgbaren<br />
Produkte erheblich steigern.<br />
O-Ringe und Formteile aus V8991 eignen sich<br />
besonders in Prozessen, in denen ein hoher<br />
Reinheitsgrad des Endproduktes gefordert<br />
wird. Ein chemisch angegriffenes Dichtungs-<br />
Bild 2: Veränderungen<br />
nach Lagerung von Hifluor<br />
FB V8991 in destilliertem<br />
Wasser nach<br />
22 h/70 °C, 0,5%iger<br />
Salpetersäure nach 22<br />
h/82 °C, 1%igem Natriumhydroxid<br />
nach 22<br />
h/82 °C, Desinfektions -<br />
mittel mit 200 ppm<br />
Chlor nach 22 h/21 °C<br />
element kann Partikel freisetzen, die in das<br />
Chemieprodukt gelangen können und es<br />
unbrauchbar machen. So kann ein großer finanzieller<br />
Schaden entstehen. Aufgrund<br />
seiner Eigenschaften kann der Werkstoff<br />
problemlos direkt in der Produkt- und<br />
Spritzzone eingesetzt werden. Typische Beispiele<br />
hierfür sind Durchfluss-, Füllstand-,<br />
Druck- und Temperaturmessgeräte, aber<br />
auch Düsen oder Dosierpumpen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416parker<br />
Im Überblick<br />
Leistungsspektrum von<br />
Hifluor FB V8991<br />
• Hervorragende Beständigkeit in Laugen,<br />
Säuren und Fetten<br />
• Gute Beständigkeit in CIP-/SIP-Medien,<br />
Wasserdampf bis +150 °C<br />
• Breiter Anwendungstemperaturbereich<br />
von -25 bis +200 °C<br />
• Sehr reiner Werkstoff, frei von Phtalaten<br />
und Weichmachern auf Mineralölbasis<br />
•Freigaben/Konformitäten<br />
- FDA § 21 CFR177.2600<br />
- USP Class VI<br />
- 3-A Sanitary Standards Class I + II<br />
- Frei von tierischen Bestandteilen<br />
- Frei von polyzyklischen aromatischen<br />
Kohlenwasserstoffen<br />
- BNIC<br />
- Verordnung (EU) Nr. 1935/2004<br />
- Verordnung (EU) Nr. 1907/2006 (Reach)<br />
- RoHS-Richtlinie 2011/65/EU<br />
Heiß<br />
geliebt<br />
Geborgenheit und<br />
Nähe schenken. Bitte<br />
unterstützen Sie Kinder<br />
und Familien in Not<br />
mit Ihrer Hilfe. Danke!<br />
Geborgenheit<br />
Liebe<br />
Zuversicht<br />
Nähe<br />
Tel.: 0800/5030300 (gebührenfrei)<br />
IBAN DE22 4306 0967 2222 2000 00<br />
BIC GENO DE M1 GLS<br />
www.sos-kinderdoerfer.de<br />
2016/1<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 45
PRODUKTION<br />
Gefriertrocknungsverfahren für die kontrollierte Eiskeimbildung<br />
Schneller zu höherer<br />
Homogenität<br />
Die Gefriertrocknung, auch als Lyophilisierung bezeichnet,<br />
spielt bei der Herstellung von Medikamenten eine wichtige<br />
Rolle. Ein von Linde Gas und IMA Life entwickeltes Verfahren<br />
zur kontrollierten Eiskeimbildung bietet eine kommerziell<br />
nutzbare Möglichkeit, um anhand mikroskopisch kleiner<br />
Eiskristalle homogene Endprodukte herzustellen.<br />
Das Eisnebelverfahren Veriseq Nucleation kann sowohl unter Laborbedingungen als auch im industriellen<br />
Maßstab eingesetzt werden, um eine homogene Eiskeimbildung bei niedrigen Unterkühlungsgraden<br />
und Vial-to-Vial-Homogenität zu gewährleisten<br />
Voraussetzung für das Eintreten der Eiskeimbildung<br />
sind zwei Prozessbedingungen:<br />
Die Produkttemperatur muss unter dem Gefrierpunkt<br />
liegen. Zudem müssen Nukleationselemente<br />
vorhanden sein, die den Prozess<br />
der Eiskeimbildung ermöglichen. Die Temperaturdifferenz<br />
zwischen dem Gleichgewichtsgefrierpunkt<br />
und der Eiskeimbildung wird als<br />
Unterkühlung (Super Cooling) bezeichnet. Eine<br />
niedrigere Temperatur bei der Eiskeimbildung<br />
oder eine stärkere Unterkühlung führen<br />
zu einer größeren Anzahl an Eiskeimen und<br />
damit zu kleineren Eiskristallen. Andererseits<br />
bewirken eine höhere Nukleationstemperatur<br />
oder ein geringerer Unterkühlungsgrad, dass<br />
weniger Eiskeime und größere Eiskristalle und<br />
somit größere Poren und Porennetzwerke gebildet<br />
werden. Da größere Poren höhere Sublimationsgeschwindigkeiten<br />
mit sich bringen,<br />
verkürzen sich auch die Trocknungszyklen und<br />
die Rekonstitutionsdauer. Zudem verbessern<br />
sich die Produkteigenschaften. Damit die Produktmorphologie<br />
sowie die Struktur und das<br />
Aussehen des Produktkuchens gleichmäßig<br />
und in allen Glasfläschchen (Vials) identisch<br />
sind, muss die Eiskeimbildung gleichzeitig<br />
stattfinden. Sind die Bedingungen jedoch unkontrolliert<br />
und keine Nukleationselemente<br />
vorhanden, kann die Verteilung der Nukleationstemperatur<br />
in den verschiedenen Vials und<br />
damit die Gleichmäßigkeit des Endproduktes<br />
stark variieren. Dies ist vor allem bei der Verwendung<br />
von glattwandigen sterilen Glasfläschchen<br />
der Fall. Deshalb stellt das Gefrieren<br />
einen der wichtigsten Schritte des Lyophilisierungsprozesses<br />
dar.<br />
Die größte Schwierigkeit bei der kontrollierten<br />
Eiskeimbildung in flüssigen Präparaten, also<br />
bei der Bestimmung von Nukleationstemperatur<br />
und -zeitpunkt, ist ihre Skalierbarkeit. Einige<br />
Verfahren funktionieren unter Laborbedingungen<br />
sehr gut, lassen sich aber nur schwer<br />
auf größere Produktionsmengen übertragen.<br />
Nukleationsverfahren<br />
Das von Linde Gas zusammen mit IMA Life<br />
entwickelte Eisnebelverfahren Veriseq Nucleation<br />
bietet eine kommerziell nutzbare Möglichkeit,<br />
eine einheitliche Dispersion von mikroskopisch<br />
kleinen Eiskristallen herzustellen.<br />
Hierbei wird Eisnebel in einer Mischvorrichtung<br />
außerhalb der Gefriertrocknungskammer<br />
durch die Verbindung von kaltem Stickstoff<br />
und heißem Wasserdampf erzeugt.<br />
Wenn diese Eiskristalle anschließend in vorgekühlte<br />
Vials mit dem Pharmaprodukt, das gefriergetrocknet<br />
werden soll, eingeleitet werden,<br />
dienen sie als Nukleationspunkte. Dadurch<br />
kann bei einer gezielt gewählten Unterkühlungstemperatur<br />
eine schnelle und einheitliche<br />
Eiskeimbildung sowohl innerhalb<br />
einzelner Vials als auch der gesamten Charge<br />
bewirkt werden.<br />
Die Zugabe des Eisnebels erfolgt in zwei<br />
Schritten: Die Vials mit den Produkten werden<br />
zunächst auf eine bestimmte Temperatur<br />
ober- oder unterhalb ihres Gefrierpunkts heruntergekühlt.<br />
Anschließend wird der Eisnebel<br />
eingeleitet, um die Eiskeimbildung auszulösen.<br />
Damit das Verfahren im industriellen<br />
Maßstab anwendbar ist, muss zunächst genügend<br />
Eisnebel erzeugt werden, um die Kammer<br />
mit den Vials voll auszufüllen und die Nukleation<br />
eines jeden Vials zu ermöglichen. Eine<br />
weitere Herausforderung liegt darin, in die Vials<br />
mit unterschiedlichen Volumina und Verschlusskappengeometrien<br />
einzudringen. Dies<br />
wurde durch die Entwicklung einer speziellen<br />
Mischvorrichtung erreicht, in der es möglich<br />
ist, Eisnebel effizient und schnell zu erzeugen<br />
und ihn innerhalb der gesamten Gefrierkammer<br />
zirkulieren zu lassen. Das System hat weder<br />
bewegliche Teile noch komplexe Komponenten,<br />
die das Dampfreinigen oder andere<br />
Sterilisationsverfahren erschweren würden.<br />
Zudem erfordert es keinen Druck in der Kammer.<br />
Fast alle Gefriertrockner, sterilisierbare<br />
wie nicht sterilisierbare, können mit dieser<br />
46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Porenstruktur bei unkontrollierter Nukleation (links) im Vergleich zur kontrollierten Eiskeimbildung<br />
(rechts)<br />
Technologie nachgerüstet werden. Dabei<br />
muss der Gefriertrockner keine aufwändigen<br />
Anforderungen erfüllen. Für die Injektion des<br />
Eisnebels und dessen Rückführung werden lediglich<br />
zwei gegenüberliegende Anschlussöffnungen<br />
(Ports) benötigt, die je nach Größe der<br />
Lyokammer 2 oder 3 Zoll groß sein sollten .<br />
Das Verfahren erfordert keine umfangreichen<br />
Modifikationen des Produktionsprozesses. Bei<br />
Erreichen der gewünschten Produkttemperatur<br />
ist lediglich ein Signalaustausch für Start<br />
und Stopp des Eisnebelprozesses notwendig.<br />
Der interne Ablauf wird vollständig von der<br />
Steuerungslogik der Nukleationseinheit ausgeführt.<br />
Anwendungsbeispiel<br />
Monoklonale Antikörper (Monoclonal antibodies,<br />
mAbs) gehören zu einer Reihe neuer Therapieformen<br />
in der Onkologie, die u. a. zur Behandlung<br />
von Infektionskrankheiten oder bei<br />
Organtransplantation eingesetzt werden. Da<br />
die Haltbarkeit – wie bei zahlreichen anderen<br />
Proteinen auch – im flüssigen Zustand begrenzt<br />
ist, greift man zur Haltbarkeitsverlängerung<br />
der meisten mAbs auf die Gefriertrocknung<br />
zurück. Doch der Gefriertrocknungsprozess<br />
ist sehr langwierig, teuer und auch riskant,<br />
da ein Gerätefehler zum Verlust ganzer<br />
Chargen führen kann. Die relativ hohen erforderlichen<br />
Konzentrationen (meist zwischen 90<br />
und 125 mg/ml) ziehen den Prozess noch weiter<br />
in die Länge. Maßnahmen zur Optimierung<br />
eines Gefriertrocknungszyklus können jedoch<br />
aufgrund einer unterschiedlichen Trocknung<br />
dazu führen, dass die Produktchargen weniger<br />
homogen sind.<br />
Eine von Linde und IMA Life durchgeführte<br />
Studie untersucht die Möglichkeiten, die eine<br />
kontrollierte Eiskeimbildung für eine sichere<br />
Optimierung des Gefriertrocknens von mAb-<br />
Formulierungen bietet, sowie die Auswirkungen<br />
auf die Eigenschaften der Endprodukte.<br />
Basierend auf den niedrigeren Temperaturen,<br />
die die Thermoelemente während der kontrollierten<br />
Eiskeimbildung maßen, wurde versucht,<br />
den Prozess durch eine Erhöhung der<br />
Stellflächentemperatur von -20 °C auf -8 °C<br />
und eine kürzere primäre Trocknungsphase zu<br />
optimieren. Die Trocknungsphase war nach<br />
22 h und 40 min abgeschlossen. Die Trocknungsdauer<br />
konnte so um weitere 14 h und<br />
50 min verringert werden.<br />
Die obenstehende Abbildung zeigt die Porenstruktur<br />
einer Ausgangsprobe im Vergleich zur<br />
kontrollierten Eiskeimbildung. Der Vergrößerungsfaktor<br />
beider Aufnahmen ist identisch.<br />
Deutlich ist zu erkennen, dass sich in den Vials,<br />
die einer kontrollierten Eiskeimbildung unterzogen<br />
wurden, größere Eiskristalle bilden.<br />
Die Versuchsreihe legt nahe, dass die kontrollierte<br />
Eiskeimbildung die Trocknungsphasen<br />
verkürzt und eine höhere Homogenität innerhalb<br />
der individuellen Vials erreicht wird, wodurch<br />
sich verbesserte Produkteigenschaften<br />
ergeben. Aufgrund der höheren Homogenität<br />
innerhalb der Vials und der schnelleren Sublimierung<br />
können aggressivere Prozessbedingungen<br />
angelegt werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416linde<br />
Autor<br />
Diagramm: Schwankungen der Eiskeimbildung im Vergleich<br />
Johann Kaltenegger<br />
VMC Anwendungstechnik Chemie,<br />
Linde<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 47
PRODUKTION<br />
Aufbereitung pharmazeutischer Abwässer<br />
Adsorption schlägt<br />
thermische Entsorgung<br />
Abwässer aus der pharmazeutischen Produktion sind unterschiedlich<br />
stark mit Gefahrstoffen belastet. Um die Ströme<br />
einer weiteren Nutzung zuzuführen oder in die Kanalisation<br />
Einleiten zu können, müssen diese teilweise sehr aufwendig<br />
aufbereitet werden. Durch den Einsatz speziell zugeschnittener,<br />
synthetischer Adsorbenzien lassen sich sogar polare Wirkstoffrückstände<br />
sicher und effizient abtrennen.<br />
Die Saratech-Adsorbenzien basieren auf einem<br />
synthetischen Rohstoff. Die adsorptiven Mate -<br />
rialien wurden für die effektive Entfernung von<br />
polaren Substanzen konzipiert.<br />
Die Hersteller pharmazeutischer Wirkstoffe<br />
stehen häufig vor dem Problem, dass Abwasser<br />
mit wirksamen Substanzen anfällt. Das<br />
kommt vor allem daher, dass sie gezwungen<br />
sind, die Apparate, in denen die Wirkstoffe hergestellt<br />
werden, nach jeder Charge bzw. bei<br />
der Umstellung auf eine andere Substanz,<br />
gründlich zu reinigen. Das entstehende Abwasser<br />
ist mit Rückständen dieser Wirkstoffe<br />
und Reinigungsmitteln belastet. Für die Abwasserbehandlung<br />
werden dann in der Regel<br />
Membranverfahren (MBR/ SBR), Oxidationsverfahren<br />
(AOP), Eindampfung, thermische<br />
Entsorgung (Verbrennung) oder thermische<br />
Inaktivierung eingesetzt. Die aufgezählten<br />
Verfahren sind zwar sehr effektiv, verursachen<br />
zum Teil jedoch hohe Energie- und damit hohe<br />
Betriebskosten, oder sie erfordern eine Nachaufbereitung.<br />
Eine Alternative wäre ein adsorptives Verfahren,<br />
da es sich bei den Inhaltsstoffen der Abwässer<br />
um organische Belastungen handelt.<br />
Eine nähere Betrachtung der Wirkstoffe zeigt<br />
jedoch, dass diese organische Moleküle häufig<br />
polar sind, hervorgerufen durch eingebundene<br />
Stickstoff-, Halogen-, Schwefel- und/oder Sauerstoffatome.<br />
Durch die Polarität und die damit<br />
verbundene erhöhte Wasserlöslichkeit<br />
sind die Moleküle an der herkömmlich verwendeten<br />
Aktivkohle schwierig zu adsorbieren.<br />
Die Kapazität der Aktivkohle ist gegenüber<br />
solchen Stoffen im Allgemeinen gering und<br />
das Verfahren damit ineffizient. Mit speziell<br />
zugeschnittenen adsorptiven Materialien,<br />
kann hier gegengesteuert werden.<br />
Synthetische Adsorbenzien<br />
Die Saratech-Adsorbenzien basieren auf einem<br />
synthetischen Rohstoff. Die adsorptiven<br />
Materialien wurden für die effektive Entfernung<br />
von polaren Substanzen wie Pharmazeutika,<br />
Kontrastmittel, Pestizide, Schwermetalle<br />
und Radionuklide konzipiert. In zahlreichen<br />
Versuchen wurde die überdurchschnittliche<br />
Rückhalteleistung für die pharmazeutischen<br />
Stoffe im Trink- und im kommunalen Abwasser<br />
nachgewiesen. Daher lag der Gedanke nahe,<br />
den Einsatz der Saratech-Adsorbenzien auf<br />
die Aufbereitung von Abwässern aus der pharmazeutischen<br />
Produktion zu übertragen. Nach<br />
Vorversuchen war in diesen Fällen festzustellen,<br />
dass die Adsorbenzien bestens geeignet<br />
sind, neben den üblichen organischen Molekülen<br />
hocheffektiv Substanzen aufzunehmen,<br />
die polar sind oder eine chemische Struktur<br />
besitzen, die eine gute Wasserlöslichkeit<br />
bewirken. Interessierten Anwendern kann<br />
Rückhalterate von Saratech 102282 gegenüber<br />
sieben Wirksubstanzen im Abwasser; die Konzentration<br />
des Entzündungshemmers war Null<br />
48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Blücher jederzeit die Machbarkeit einer adsorptiven<br />
Reinigung aufzeigen. Für Vor-Ort-<br />
Tests steht auch eine Pilotanlage zur Verfügung,<br />
um Daten bzgl. der Rückhalteleistung<br />
aufzuzeigen.<br />
Bis zu acht Wirkstoffe entfernt<br />
In einem Fall wurde Blücher beauftragt, die<br />
Wirksamkeit der Saratech-Adsorbenzien an einem<br />
Abwasser zu testen, in dem bis zu acht<br />
verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe vorhanden<br />
sein können. Die Versuchsbedingungen<br />
wurden in Anlehnung an die Bedingungen<br />
zur Aufnahme von Isothermen festgelegt. Die<br />
Durchführung erfolgte im Technologiezentrum<br />
Wasser, das auf einen großen Erfahrungsschatz<br />
in der Wasseranalytik verweisen<br />
kann. Dazu wurde Originalabwasser erst gefiltert<br />
(50 μm) und die Konzentration der sieben<br />
Einzelsubstanzen gemessen. Dann wurden die<br />
Proben mit 250 mg Adsorbenzien beaufschlagt.<br />
Nach 24 h Schütteln wurde wiederrum<br />
die Bestimmung der Einzelsubstanzen<br />
durchgeführt.<br />
Bei sechs der vorliegenden Wirkstoffe wurde<br />
eine Rückhalterate von >80 % erzielt. Fünf der<br />
Wirksubstanzen wurden zu mehr als 98 % aus<br />
dem Abwasser entfernt. Eine Bilanzierung aller<br />
aufgenommenen Wirkstoffe ergibt eine<br />
statische Beladung von knapp 30 mg/g Adsorbenz.<br />
Aus Erfahrung und durch entsprechende<br />
Durchflusstests kann man davon ausgehen,<br />
dass die Kapazität im Betrieb bei etwa 1/3 der<br />
erreichten statischen Beladung liegt, d. h. hier<br />
wären 10 mg/g Adsorbenz anzusetzen. Eine<br />
erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Vergleich<br />
zur bis dato durchgeführten thermischen<br />
Entsorgung zeigt, dass die Adsorption<br />
an Saratech-Adsorbenzien deutliche Vorteile<br />
mit sich bringt.<br />
In dem vorliegenden Fall würden die Investition<br />
und der regelmäßige Austausch samt fachgerechter<br />
Entsorgung der erschöpften Adsorbenzien<br />
ca. 140,00 Euro/m³ Abwasser kosten.<br />
Darin sind die Kosten für Umfüllung und<br />
Transport in geeigneten Behältern innerhalb<br />
Deutschlands durch ein Fachunternehmen bereits<br />
enthalten. Die Preise für eine thermische<br />
Entsorgung liegen – zumindest in Deutschland<br />
– bei etwa dem 2,5-fachen Wert.<br />
Darüber hinaus ist die notwendige Verfahrenstechnik<br />
(Filterbehälter, Pumpe, Ventile<br />
etc.) einfach und jahrelang erprobter Stand<br />
der Technik und im Allgemeinen durch geringe<br />
Energieverbräuche gekennzeichnet. Gerade<br />
der Eintrag an thermischer Energie ist minimiert,<br />
da eine deutlich geringere Menge thermisch<br />
entsorgt werden muss. Der weitere<br />
Energiebedarf beschränkt sich weitgehend<br />
auf elektrische Energie zum Betrieb der Pumpen.<br />
Da beide Verfahren mit geringen Drücken<br />
arbeiten, ist auch dieser Energiebedarf gering.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416blücher<br />
Autor<br />
Jan Raiser<br />
Projektingenieur,<br />
Blücher<br />
„Durchflussmessung ohne Sensor<br />
im Rohr! Geht das denn?“<br />
Und ob – mit FLOWave von Bürkert. FLOWave nutzt die patentierte<br />
SAW-Technologie – ohne Einbauten und Verengungen im Rohr.<br />
Hygienischer geht es nicht. Das Ergebnis: keine Wartung und Reinigungsprozesse<br />
ohne Wenn und Aber. FLOWave ist klein, leicht und<br />
glänzt in jeder Einbaulage. Ein Durchflussmessgerät, das unabhängig<br />
von Leitfähigkeit, Fließrichtung und -geschwindigkeit des Liquids<br />
präzise und verlässliche Messwerte liefert. Ideal für Clean-Utilities-<br />
Anwendungen in Pharmazie und Biotechnologie.<br />
So geht Durchflussmessung heute – weil Hygiene zählt.<br />
INSPIRING ANSWERS<br />
Bürkert Fluid Control Systems<br />
Christian-Bürkert-Straße 13 –17<br />
74653 Ingelfingen<br />
Tel.: +49 (0) 7940 10 -111<br />
info@buerkert.de · www.buerkert.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 49
PRODUKTION<br />
Netzwerkfähig dank integriertem Thin Client<br />
Smarte Monitore<br />
Viele Monitorarbeitsplätze zur Prozessüberwachung<br />
und -bedienung werden in der Pharmaindustrie<br />
direkt im Produktionsbereich aufgestellt und die im<br />
klimatisierten Rechnerraum untergebrachte Prozessrechner-Hardware<br />
über Netzwerkinfrastruktur<br />
angebunden. Um dies zu ermöglichen, hat Pepperl +<br />
Fuchs seine Visunet-Remote-Monitore mit einem<br />
integrierten Thin Client ausgerüstet und sie so zu<br />
einem netzwerkfähigen Smart-Monitor gemacht.<br />
Der Visunet-GXP-Remote-Monitor ist speziell für pharmazeutische<br />
Produktionsbereiche in der Atex-Zone 1 und 21 konzipiert<br />
Netzwerkfähige Remote-Monitore können<br />
direkt mit Servern Daten austauschen. Das<br />
spart Platz und Kosten für den früher üblichen<br />
PC je Monitorarbeitsplatz. Ein aktueller Trend<br />
in der Rechnerarchitektur von Prozessleitsystemen<br />
ist die Virtualisierung. Hier können viele<br />
PCs und selbst Server als virtuelle Maschinen<br />
auf wenigen, sehr leistungsstarken Servern<br />
ausgeführt werden. Das spart noch einmal<br />
Platz und Kosten, vor allem in größeren Prozesssystemen.<br />
Da es jetzt keine individuelle Video-<br />
oder Tastaturschnittstelle der einzelnen<br />
PCs mehr gibt, ist der netzwerkbasierte Zugang<br />
mit Thin-Client-basierten Remote-Monitoren<br />
und Remote-Desktop-Services-Protokollen<br />
wie RDP (Remote Desktop Protocol) überhaupt<br />
die einzige Möglichkeit, Bildschirmarbeitsplätze<br />
mit den Anwendungsprogrammen<br />
auf den virtuellen Maschinen zu verbinden.<br />
Werden in einer Produktionsanlage sowohl<br />
Autor<br />
Stefan Sittel<br />
Business Development Manager HMI,<br />
Pepperl + Fuchs<br />
eine Prozesssteuerung als auch ein MES verwendet,<br />
besteht der Bedarf entweder nach einem<br />
Doppelmonitorsystem mit einer gemeinsamen<br />
Tastatur und Maus, oder auf einem einzigen<br />
Bildschirm wird per Tastenkombination<br />
zwischen den beiden Anwendungen auf verschiedenen<br />
Hostrechnern umgeschaltet. Hier<br />
kommen dann die erweiterten Möglichkeiten<br />
eines mit einem Thin Client bestückten Remote-Monitors<br />
zum tragen: Es können weitere,<br />
für die Prozessindustrie sinnvolle Funktionen<br />
in die Firmware des Remote Monitors integriert<br />
werden. Die Firmware RM Shell 4 der<br />
Visunet-Remote-Monitore von Pepperl + Fuchs<br />
beispielsweise bietet viele solche Zusatzfunktionen.<br />
Die intuitiv zu bedienende Menüstruktur<br />
in der touchscreenoptimierten Parametrieroberfläche<br />
bietet einem Inbetriebnehmer<br />
oder Administrator jeweils passwortgeschützt<br />
unterschiedliche Einstellmöglichkeiten. Der<br />
Remote-Monitor lässt sich z. B. so konfigurieren,<br />
dass er sich wie ein normaler Monitor verhält:<br />
Nach dem Einschalten sieht der Benutzer als<br />
erstes die Oberfläche der für ihn vorgesehenen<br />
Anwendung, z. B. den Login-Bildschirm der Prozessvisualisierung<br />
oder des MES, denn der Remote-Monitor<br />
hatte sich zunächst unmerklich<br />
im Hintergrund mit dem oder den vorher parametrierten<br />
Hostrechner(n) verbunden.<br />
Zuverlässig im Betrieb<br />
Eine Verbindungsunterbrechung während des<br />
Betriebs wird binnen weniger Sekunden vom<br />
Visunet-Remote-Monitor erkannt, ein Hinweis<br />
angezeigt und der Remote-Monitor kann sich<br />
selbstständig zu einem oder mehreren Ersatzrechnern<br />
im Netzwerk verbinden, ohne dass<br />
ein Servicekollege Hand anlegen muss, um die<br />
Bedienung der Anlage fortzusetzen.<br />
In der <strong>Pharmaproduktion</strong> werden häufig auch<br />
Barcodeleser zur Produktidentifikation und<br />
manchmal RFID-Leser zur Bedieneridentifikation<br />
(gemäß FDA CFR21 part 11 oder EMA<br />
Annex 11) eingesetzt. Die Visunet-Monitore<br />
haben die entsprechenden Schnittstellen und<br />
können die Daten der angeschlossenen Identsysteme<br />
über die Netzwerkprotokolle an den<br />
Hostrechner zur weiteren Auswertung weiterleiten.<br />
Pepperl + Fuchs bietet hierzu eigene<br />
Identsysteme an, die Integration anderer Lesertypen<br />
erfolgt auf Projektbasis als anwenderspezifische<br />
Anpassung.<br />
Um die IT-Sicherheit in der Netzwerkinfrastruktur<br />
der Pharmaanlage zu gewährleisten,<br />
haben die Monitore eine parametrierbare<br />
Firewall an Bord. Der Systemspeicher ist vor<br />
Schreibzugriffen von außen durch eine Sperre<br />
geschützt (EWF – Enhanced Write Filter). Außerdem<br />
können die USB-Schnittstellen des<br />
50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Visunet BTC01, der robuste Box Thin Client mit<br />
weitem Temperaturbereich und für bis zu vier<br />
angeschlossene Monitore<br />
dungsstatus aller Remote-Monitore in einer<br />
Übersicht angezeigt werden. Außerdem können<br />
Funktionen der RM-Shell-4-Firmware ausgelöst<br />
werden, wie etwa der Neustart eines<br />
Remote-Monitors oder das Aufspielen eines<br />
Updates. Ein weiterer Vorteil: Ein Support-<br />
Techniker kann sich für die Unterstützung der<br />
Bediener vor Ort bei deren Fragen den Bildschirm<br />
eines Visunets in einer Livedarstellung<br />
auf seinen lokalen Bildschirm in Visunet CC<br />
holen. Er sieht das Gleiche wie auch der Kollege<br />
vor Ort. Dort, wo dies aus Sicherheitsgründen<br />
nicht verboten ist, kann der Administrator<br />
das Visunet CC so parametrieren, dass für den<br />
Support-Techniker auch eine Bedienung der<br />
gerade angezeigten Anwendung aus der Ferne<br />
möglich ist.<br />
Variabel auch im Ex-Bereich<br />
Die Produktion eines Arzneimittels hat viele<br />
unterschiedliche Fertigungsschritte und Verfahren,<br />
die unterschiedliche Anforderungen<br />
Das Visunet Control Center ist eine übersichtliche Managementsoftware für<br />
Thin-Client-basierte Remote-Monitore<br />
Visunet-Remote-Monitore mit integriertem Thin Client können über Netzwerk<br />
die Prozess- und Produktionssteuerung anzeigen und bedienen, auch<br />
bei virtualisierten Rechnerstrukturen<br />
Remote-Monitors für Massenspeichergeräte<br />
wie USB-Sticks gesperrt werden, um ein Einspielen<br />
von Schadsoftware auf den Host über<br />
das Netzwerk zu unterbinden.<br />
Werden viele Thin-Client-basierte Remote-<br />
Monitore in einer Anlage verwendet, bietet<br />
Pepperl + Fuchs die Thin-Client-Management-<br />
Software Visunet Control Center (Visunet CC)<br />
also Option an. Mit diesem Werkzeug können<br />
von einem Windows-PC, Laptop oder Tablet<br />
aus alle Visunet-Geräte und Box Thin Clients<br />
im Netzwerk verwaltet werden. So wird die Inbetriebnahme<br />
erleichtert, da die Einstellungen<br />
eines fertig konfigurierten Remote-Monitors<br />
ausgelesen, abgespeichert und wieder in<br />
andere Remote-Monitore geladen werden<br />
können, einzeln oder in Gruppen. Die Konfiguration<br />
eines Remote Monitors kann ebenfalls<br />
mit Visunet CC via Netzwerk erfolgen. Ein weiterer<br />
Aspekt: Während der mehrjährigen Betriebsdauer<br />
können alle im Netz befindlichen<br />
Visunet-Remote-Monitore verwaltet und überwacht<br />
werden. So kann der aktuelle Verbin-<br />
an den aufgestellten Remote-Monitor stellen.<br />
Im chemisch-synthetischen Upstream-Bereich<br />
beispielsweise befindet man sich oft in Ex-Bereichen<br />
nach Atex-Zone 2/22 oder 1/21. Bei<br />
der eigentlichen Wirkstoffherstellung werden<br />
die Remote-Monitore in den dort oft verwendeten<br />
pharmazeutischen Reinräumen eingesetzt.<br />
Bei den biotechnologisch hergestellten<br />
Wirkstoffen ist der ganze Primary-Produktionsbereich<br />
meist als pharmazeutischer Reinraum<br />
klassifiziert, selten allerdings als explo -<br />
sionsgefährdeter Bereich nach Atex. Daher<br />
müssen die Monitore in vielen Fällen sowohl<br />
eine Atex-Zertifizierung haben und gleichzeitig<br />
die GMP-Anforderungen erfüllen. Deshalb<br />
verwenden die Visunet-Remote-Monitore überwiegend<br />
Edelstahl mit einer mittleren Rautiefe<br />
von Ra ≦0,8 μm und Glas als Baumaterial.<br />
Pepperl + Fuchs bietet für die Pharmaindustrie<br />
die Produktreihe Visunet GMP für den non-Exund<br />
den Zone-2/22-Bereich an, für Zone-<br />
1/21-klassifizierte Produktionsbereiche steht<br />
die Visunet-GXP-Produktreihe zur Verfügung.<br />
Allen gemeinsam ist eine robuste und dennoch<br />
leichte Ausführung in einem schlanken,<br />
platzsparenden Edelstahlgehäuse. Die GMPund<br />
GXP-Monitore mit der Touchscreen-Option<br />
bilden den Ausgangspunkt für einen ganzen<br />
Baukasten von Komponenten wie Folientastaturen<br />
in Edelstahlgehäusen mit Touchpad,<br />
Trackball, Joystick oder Maus zur Cursor-Steuerung<br />
sowie viele verschiedene Montagekomponenten<br />
für die Boden-, Wand- oder Deckenmontage<br />
oder als Panel-Mount-Version.<br />
Für den Laborbereich und für nicht klassifizierte<br />
Produktionsbereiche steht ein Visunet-Box-<br />
Thin-Client mit zwei Netzwerkschnittstellen<br />
in industrieller Ausführung und mit einem erweiterten<br />
Temperaturbereich bis +60 °C zur<br />
Verfügung. Er nutzt die gleiche Firmware wie<br />
alle Visunet-Geräte und es können bis zu vier<br />
Standardmonitore angeschlossen werden. Damit<br />
kann die gleiche Funktionalität und das<br />
gleiche Thin-Client-Management-Werkzeug<br />
Visunet CC verwendet werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416pepperl<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 51
PRODUKTION<br />
Online-Überwachung von mikrobiellen Verunreinigungen<br />
Echtzeitkeimzählung in<br />
Pharmawasser<br />
LIF-basierende Echtzeitkeimzähler für Wasser ermöglichen eine<br />
Überwachung der Keimbelastung kontinuierlich und in Echtzeit.<br />
Über diese stetige Online-Überwachung können lückenlose,<br />
aussagekräftige, historische Datensätze zum „Trending“ und<br />
zur exakten Bewertung der Keimbelastung in Wassersystemen<br />
herangezogen werden.<br />
Autor<br />
Ricco Scheibel<br />
Chief Marketing Officer,<br />
PMT<br />
Die derzeitige akzeptierte und hauptsächlich<br />
praktizierte Methode um die Qualität des<br />
Wassers in Bezug auf Keimgehalt zu überprüfen,<br />
ist die klassische wachstumsbasierende<br />
Methode. Hierfür werden Entnahmen einzelner<br />
Proben an signifikanten Probenahmestellen<br />
– den sogenannten points-of-use (POU) –<br />
vollzogen. Mit den Ergebnissen nach Inkubation<br />
und Auszählung der KBE (Koloniebildenden<br />
Einheiten) wird versucht, die Kontrolle über<br />
ganze Wassersysteme zu erlangen. Durch den<br />
hohen Aufwand dieser Praxis sind periodische<br />
Überprüfungen ein und desselben POU häufig<br />
nur in größeren Intervallen möglich. Ergebnisse<br />
erlauben nur retrospektive Bewertungen<br />
der Wasserqualität (bis zu einer Woche nach<br />
Entnahme der Probe). Eine zeitnahe Risikobewertung<br />
– ganz zu schweigen von einer kontinuierlichen<br />
Prozesskontrolle – ist so nahezu<br />
unmöglich. Aufgrund der fehlenden Sensitivität<br />
der klassischen wachstumsbasierenden<br />
Methode sind falsch-negative Ergebnisse zu<br />
erwarten; es wächst eben nachweislich nur<br />
ein kleiner Anteil der sich im Wasser befindlichen<br />
Keime auf den eingesetzten Agar-Komplexnährmedien.<br />
Des Weiteren kann das mangelnde<br />
Nährstoffangebot in pharmazeutischen<br />
Wassersystemen zum extremen<br />
Schrumpfen der Keime führen, und auch physikalischer<br />
und chemischer Dauerstress ein<br />
Heranwachsen zu KBE im Labor verhindern;<br />
man spricht hier von den sogenannten VBNC<br />
(viable but not culturable). Mögliche falschpositive<br />
Einträge sind auf der anderen Seite<br />
durch die vielen händischen Eingriffe von den<br />
Probenahmen bis hin zum durchgeführten<br />
Ausspateln des Probenaliquots im Labor möglich.<br />
Typisches Einsatzgebiet<br />
eines Echtzeitkeimzählers<br />
für Wasser: IMD-W<br />
online an PW-Rücklauf<br />
LIF-Methode<br />
Die Echtzeitkeimzählung auf der Basis der laserinduzierten<br />
Fluoreszenz (LIF) in pharmazeutischen<br />
Wasseranlagen bietet ein großes<br />
Potenzial zur signifikanten Verbesserung sowohl<br />
bezüglich der Kontrolle über den mikrobiellen<br />
Zustand der Wassersysteme als auch in<br />
Bezug auf den nötigen Energieaufwand zum<br />
Erhalt der Keimfreiheit.<br />
Die Echtzeitkeimzählung bedient sich der<br />
hochsensitiven, spektroskopischen Methode<br />
der Laserinduzierten Fluoreszenz (LIF). Durch<br />
Einsatz eines Lasers werden Metabolite des<br />
Zellstoffwechsels in Keimen zur Fluoreszenz<br />
angeregt. Man spricht hier von der Erzeugung<br />
intrinsischer Fluoreszenz; im Gegensatz zu<br />
verwandten Labormethoden, die ebenfalls zu<br />
den LIF´s gehören, aber der Beigabe und Markierung<br />
der Zellen mit Fluorophoren bedürfen,<br />
um eine Fluoreszenzantwort zu erhalten<br />
(Durchflusszytometrie) oder einen Inkubationsschritt<br />
erfordern, um eine ausreichende<br />
Menge an intrinsischer Fluoreszenz zu erhalten<br />
(Growth-based Autofluoreszenzmetho-<br />
52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
den). Der Einsatz von hochenergetischen Lasern<br />
(405 nm) zur Anregung macht eine Detektion<br />
von geringsten Mengen an intrinsischer<br />
Fluoreszenz möglich, ohne vorhergehende<br />
Probenvorbereitungen wie Färbungen und<br />
Inkubationsschritte. Typische Zellmetabolite<br />
die durch LIF eine Anregung erfahren sind<br />
Tryptophan, NADH, und Flavine. Die Anregungswellenlänge<br />
von 405 nm ist zugleich abgestimmt<br />
auf die Anregungsspektren dieser<br />
Zielmetabolite, wodurch eine hohe Anzahl von<br />
nicht biologischem Material von der Anregung<br />
ausgeschlossen werden kann. Dennoch gibt es<br />
eine Reihe von nicht biologischen Stoffen wie<br />
Gummi, Plastiken und Cellulose, die ebenfalls<br />
in diesem Spektrum fluoreszieren. Diese gilt<br />
es, durch Diskriminierung mittels Software Algorithmen<br />
und geeignetem Detektor Design<br />
effizient auszublenden.<br />
Detektor- und Software-Design<br />
Der IMD-W-Echtzeitkeimzähler für Wasser auf<br />
LIF-Basis ermöglicht die sofortige Detektion<br />
von Keimen (in Echtzeit); man spricht auch<br />
von Online Water Bioburden Analyzer (OWBA).<br />
Der Einsatz von Verbrauchsmaterialien und<br />
die Limitierungen der klassischen mikrobiologischen<br />
Methoden, wie zuvor erwähnt, entfallen.<br />
Der OWBA nutzt einen Laser bei 405 nm<br />
Wellenlänge für die Anregung der intrinsischen<br />
Fluoreszenz und zur Erzeugung von<br />
MIE-Streulicht gleichzeitig. Zur Detektion der<br />
Signale werden eine Photodiode – zur Bewertung<br />
des MIE-Streulichtsignals – und zwei<br />
Photomultiplier (PMT) bei unterschiedlichen<br />
Echtzeitkeimzähler auf LIF-Basis<br />
Prozesskontrolle, Risikoreduktion, Einsparpotenziale<br />
Die Prozesskontrolle und damit die Reaktionsfähigkeit<br />
auf Überschreitung von Grenzwerten<br />
kann durch die kontinuierliche Echtzeitüberwachung<br />
in Wasser extrem gesteigert<br />
werden. Hieraus ergeben sich ein höheres<br />
Maß an Prozessverständnis, eine verbesserte<br />
Produktqualität, Risikoreduktion und<br />
Einsparpotentiale beim Energieverbrauch.<br />
Die Verwendung eines IMD-W-Echtzeitkeimzählers<br />
auf LIF-Basis bietet folgende Vorteile<br />
in puncto Energieeffizienz, Laboraufwand<br />
sowie Produktqualität und Prozesskontrolle:<br />
• Reduktion von Sanitisierungszyklen und<br />
Chemikalieneinsatz<br />
OWBA und zwei Fluoreszenzdetektoren (PMT´s). Es kann ein dreidimensionaler Plot über biologische<br />
Ereignisse und inerte Partikel bzw. Interferenten errechnet werden. Falsch positive Befunde lassen sich<br />
so rechnerisch eliminieren.<br />
• Reduktion der Temperatur von Heißwassersystemen<br />
und/oder Reduktion der<br />
Aufheizzyklen<br />
• Verminderte Frequenz der Probenahme<br />
und des klassischen mikrobiologischen<br />
Laboraufwands durch kontinuierliches<br />
Online Monitoring und Optimierung<br />
• Produktqualität und Prozesskontrolle<br />
• Verbesserte Reaktionsfähigkeit auf<br />
mikrobielle Entartungen<br />
• Echtzeitfreigabe von wässrigen<br />
Prozessmedien<br />
• Höheres Prozessverständnis und<br />
Prozesskontrolle<br />
Detektionsbereichen zur Detektion der Fluoreszenzantworten<br />
eingesetzt. Über diese drei<br />
Signale (Photodiode, PMT-1, PMT-2) und deren<br />
Auswertung über gesetzte Algorithmen erfolgt<br />
eine sehr effiziente Diskriminierung zwischen<br />
inerten Partikeln und Keimen. Über die<br />
MIE-Streulicht-Detektion können Aussagen<br />
über die Größe der Partikel/Keime getroffen<br />
werden. Systeme die nur einen PMT besitzen<br />
können diese effiziente Diskriminierung zwischen<br />
Keim und Interferenten (Eliminierung<br />
von falsch positiven Befunden) nicht gleichermaßen<br />
leisten.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf die<br />
mikribielle Überwachung ist die Überwachung<br />
und Kontrolle von Sterilfiltern in Wassersystemen.<br />
Keime in pharmazeutischen<br />
Wassersystemen haben oftmals, aufgrund des<br />
mangelnden Nährstoffangebots, die Tendenz<br />
stark zu schrumpfen, womit sie in der Lage<br />
wären, einen 0,2 μm Sterilfilter zu passieren.<br />
Daher ist es für die absolute Prozesskontrolle<br />
der Wassersysteme und das Monitoring der<br />
Leistung von Sterilfiltern essentiell, einen<br />
OWBA mit entsprechender Sensitivität einzusetzen.<br />
Die Detektion von Partikeln und Keimen<br />
ab 0,2 μm muss möglich sein.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416pmt<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 53
VERPACKUNG<br />
Thermoformen und Kartonieren auf einer Maschine<br />
Höchst produktiv<br />
und flexibel<br />
Die Kombination von Tiefziehen und Kartonieren wird üblicherweise<br />
auf zwei unterschiedlichen Maschinen realisiert. Schubert-<br />
Pharma vereint diese Aufgaben für seinen Kunden IDT Biologika<br />
platzsparend und effizient in einer TLM-Anlage. Durch die<br />
Möglichkeit unterschiedliche Produktarten auf der Anlage zu<br />
hand haben, erzielt der Kunde eine effiziente Auslastung.<br />
Das Unternehmen IDT Biologika ist ein international<br />
tätiger Auftragsfertiger speziell für<br />
Pharmaprodukte und gehört zur Klocke-Gruppe.<br />
Mit über 1500 Mitarbeitern ist die IDT das<br />
größte Unternehmen der Gruppe und hat sich<br />
auf die Herstellung, Abfüllung und Verpackung<br />
von Impfstoffen und hochwertigen Biologika<br />
spezialisiert. Von Wirkstoffen in Bulk-<br />
Form über sterile Abfüllung bis hin zu Verpackungsprozessen<br />
und Kühlketten deckt das<br />
Dienstleistungsunternehmen alle Entwicklungs-,<br />
Produktions- und Qualitätsschritte ab<br />
und setzt dafür modernste Fertigungs- und<br />
Verpackungstechnologien ein.<br />
Die zunehmende Komplexität der Verpackungslösungen,<br />
das geänderte Bestellverhalten<br />
der Auftraggeber sowie der Trend hin zu<br />
kleineren Losgrößen stellen neue Anforderungen<br />
an die Fertigungstechnologie und führten<br />
dazu, dass die IDT im Bereich der Konfektionierung<br />
eine neue Fertigungsstrategie einsetzen<br />
wollte.<br />
Langfristige Lösung<br />
Die Verpackungsaufgaben bei IDT umfassen<br />
das Kartonieren von Vials in unterschiedlichen<br />
Größen, Stückzahlen, Anordnungen, mit und<br />
Sämtliche Schritte vom Trayformen<br />
über die Produktzuführung und -gruppierung<br />
bis hin zum Kartonieren finden<br />
auf einer kompakten Anlage statt. Die<br />
Autoinjektoren werden in Trays eingesetzt<br />
und anschließend kartoniert.<br />
54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Verschiedene Vialgrößen können einzeln wie auch<br />
in Kombination mit Spritzen auf der Anlage sicher<br />
verpackt werden.<br />
Mit der neuen Maschine kann IDT nun neben<br />
bestehenden Anwendungen auch medizinische<br />
Devices wie Autoinjektoren in Tiefziehverpackungen<br />
verpacken und kartonieren<br />
Verblisterte Spritzen werden in unterschiedlichen<br />
Packungskonfigurationen kartoniert<br />
ohne Gefache sowie verblisterte Spritzen und<br />
Kombinationsverpackungen aus Spritzen und<br />
Vials, die zu Darreichungssets zusammengestellt<br />
werden. Neu hinzu kam die Aufgabe,<br />
medizinische Devices in Tiefziehverpackungen<br />
zu verpacken und zu kartonieren. Mit diesem<br />
Anforderungsprofil ist der Kunde an unterschiedliche<br />
Maschinenhersteller herangetreten.<br />
„Wir wollen mit weniger Verpackungslinie<br />
langfristig eine höhere Flexibilität bei gleichzeitiger<br />
Erhöhung der Anlagenauslastung erreichen“,<br />
erläutert Raimund Merkel von der<br />
Klocke-Holding. „Den Ausschlag für Schubert-<br />
Pharma gab die Tatsache, dass das Unternehmen<br />
die geforderten Verarbeitungsprozesse<br />
mit einer einzigen Linie realisieren konnte. Andere<br />
Anbieter konnten kein Anlagenkonzept<br />
anbieten, bei dem alle erforderlichen Kompetenzen<br />
in einer Maschine von einem Hersteller<br />
vorhanden waren. Da es sich bei IDT um einen<br />
Lohnfertiger handelt, kamen immer wieder<br />
weitere Formate zum geforderten Fertigungsspektrum<br />
hinzu. Kreativität und Flexibilität<br />
waren auf allen beteiligten Seiten gefordert.<br />
Hoher Mehrwert auf kleinem Raum<br />
Trotz der Komplexität und der vielen Anwendungen<br />
und Formate ist diese Maschine sehr<br />
kompakt. Dadurch wird die Bedienbarkeit und<br />
Übersichtlichkeit der Maschine gewährleistet.<br />
Beim Verpacken der Devices werden zunächst<br />
die Tiefzieh-Trays im Thermoformmodul von<br />
Schubert hergestellt. Anders als bei vergleichbaren<br />
Lösungen, wird für die Tiefziehverpackungen<br />
ein Muttertray mit einer bestimmten<br />
Anzahl an Einzeltrays geformt, die erst später<br />
im Prozess vereinzelt werden. Im Bereich der<br />
Produktzuführungen finden mithilfe von<br />
F4-Robotern bereits die Gruppierungsprozesse<br />
der zu verpackenden Produkte auf Transmodulen<br />
statt. Über dem Produktband befindet sich<br />
ein Vision-Scanner, der die Position und Anzahl<br />
der Produkte der Anliefer-Trays an die F4-Roboter<br />
übermittelt. Diese greifen die einzelnen<br />
Produkte und platzieren sie in den tiefgezogenen<br />
Trays. Anschließend erfolgt das Vereinzeln<br />
der bestückten Tiefzieh-Trays durch Stanzen<br />
und das Beladen in einen Top-Load-Karton.<br />
Die Vials werden stehend über einen Drehteller<br />
oder ein Band am Etikettierer vorbeigeführt<br />
und an das Produktband übergeben. Dieses<br />
Band liegt im Arbeitsbereich der F4-Roboter,<br />
sodass die Vials von den gleichen Robotern, die<br />
auch die Devices verarbeiten, vorgruppiert<br />
werden. So konnte eine hochflexible und<br />
platzsparende Lösung realisiert werden.<br />
Automatisierte Line-Clearance<br />
Da IDT Biologika unterschiedlichste Produkte<br />
auf der Linie verpackt, legt man besonderes<br />
Augenmerk auf die Line-Clearance, dem sogenannten<br />
Befreien der Anlage von sämtlichen<br />
Packmaterialien, ebenso wie von überzähligen<br />
Produkten, die sich noch in der Linie befinden.<br />
„Untermischungen müssen unbedingt ausgeschlossen<br />
werden.“, betont Raimund Merkel.<br />
Dieser Prozess läuft in der TLM-Maschine automatisch<br />
ab und bietet dem Anwender erhebliche<br />
Zeiteinsparungen. Die Anlagenverfügbarkeit<br />
wird dadurch entscheidend erhöht.<br />
Die Kontrolle übernimmt die Schubert-eigene<br />
Verpackungsmaschinensteuerung VMS. Durch<br />
Quittierungen und Gegenprüfungen wird sichergestellt,<br />
dass sich keine Produkte aus der<br />
vorausgegangenen Produktion in der Linie befinden.<br />
Ein Sensor überprüft automatisch, ob<br />
alle Transporteure leer sind und gibt diese Information<br />
an den Maschinenbediener weiter.<br />
Das gewährleistet dem Hersteller höchste Sicherheit,<br />
da Kreuzkontaminationen ausgeschlossen<br />
werden. Außerdem konnte durch<br />
diesen Prozess die manuelle Dokumentation<br />
um ein Vielfaches verringert werden, was wiederum<br />
schnellere Chargenwechsel ermöglicht.<br />
Gemeinsam mit der IDT harmonisierte Schubert-Pharma<br />
alle bestehenden Verpackungsund<br />
Produktformate und plante mit seinem<br />
Expertenteam auch zusätzliche Formate für<br />
zukünftige Aufgaben ein. Damit ist der Dienstleister<br />
für die Zukunft gut aufgestellt, um<br />
neue Produkte seiner Kunden schnell und flexibel<br />
zu verpacken.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416schubert<br />
Autor<br />
Carsten Peters<br />
Unit-Manager Sales,<br />
Schubert-Pharma, eine Unit der<br />
Schubert Packaging Systems<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 55
VERPACKUNG<br />
Klosterfrau füllt seine Arzneien auf einer flexiblen Linie ab<br />
Die Heilkraft der Natur<br />
modern verpackt<br />
Als kleines Unternehmen von der Klosterfrau Maria Clementine<br />
Martin nahe des Kölner Doms gegründet, blickt der Arzneimittelhersteller<br />
Klosterfrau heute auf eine fast 200-jährige Geschichte<br />
zurück. Für die Abfüllung von flüssig- viskosen Arzneimitteln in<br />
Glasflaschen zur oralen Einnahme suchte das Unternehmen ein<br />
flexibles Füll- und Verschließsystem. Fündig wurde man bei Bosch.<br />
Die Klosterfrau Healthcare Group, mit mehr<br />
als 1000 Mitarbeitern deutschlandweit, ist einer<br />
der bedeutendsten deutschen Pharmaproduzenten.<br />
Von der Unternehmenszentrale in<br />
Köln aus wird die Vermarktung von mehr als<br />
220 Produkten gesteuert, die europaweit vertrieben<br />
werden. Mit seinen Arzneien hat sich<br />
Klosterfrau dem hohen Anspruch verschrieben,<br />
die Gesundheit seiner Kunden zu verbessern,<br />
ihr Wohlbefinden zu steigern und ihnen<br />
die besten und verträglichsten Naturheilstoffe<br />
zur Verfügung zu stellen. Verbunden mit der<br />
Erschließung neuer Märkte wird das Gesamtsortiment<br />
regelmäßig um aktuelle Produkte<br />
erweitert und gleichzeitig nach technischen<br />
Lösungen gesucht, um den Produktionsprozess<br />
zu optimieren. Dabei stellt der Pharmakonzern<br />
höchste Qualitätsansprüche an seine<br />
Produkte und Dienstleistungen. Klosterfrau<br />
will zukünftig den Großteil seiner Produktion –<br />
wie beispielsweise Bronchicum Hustensaft<br />
und -tropfen, Soledum Hustensaft sowie Junior<br />
Angin Sirup – unter einem Dach im Werk<br />
Berlin durchführen. Aus diesem Grund suchte<br />
das Unternehmen nach einem flexiblen Füllund<br />
Verschließsystem für die Abfüllung von<br />
unterschiedlichen flüssig-viskosen Arzneimitteln<br />
in Glasflaschen zur oralen Einnahme.<br />
Autor<br />
Pasquale Giunta<br />
Area Sales Manager<br />
Filling & Capping,<br />
Bosch Packaging Technology<br />
Für die Abfüllung von flüssig- viskosen Arzneimitteln in Glasflaschen zur oralen Einnahme suchte<br />
Klosterfrau ein flexibles Füll- und Verschließsystem<br />
Flexibel abfüllen<br />
Das volumetrische Füllsystem von Bosch ermöglicht<br />
die Verarbeitung dünnflüssiger bis<br />
pastöser Produkte mit unterschiedlichsten Eigenschaften<br />
bei hoher Füllgenauigkeit und<br />
Ausbringung. „Aufgrund der Vielfalt der Produkte<br />
muss beim Abfüllen zum einen Flexibilität,<br />
zum anderen aber auch ein zuverlässiges<br />
Reinigungssystem gegeben sein. Geschmack<br />
und Geruch der unterschiedlichen Produkte,<br />
die auf der Maschine verarbeitet werden, können<br />
stark voneinander abweichen. So könnte<br />
die Gefahr bestehen, dass ein Produkt den Geruch<br />
oder den Geschmack eines anderen Produkts<br />
annimmt. Hier war das Reinigungssystem<br />
von Bosch die perfekte Lösung“, fasst Lutz<br />
Müller, Betriebsleiter der Abteilung Liquida am<br />
Produktionsstandort Berlin zusammen.<br />
Das integrierte CIP(Cleaning-in-Place)-Plus-<br />
System der Füllmaschinen sorgt für eine rückstandsfreie,<br />
sichere Reinigung und verhindert<br />
so eine mögliche Querkontamination bei der<br />
Verarbeitung verschiedener Produkte. Mit<br />
dem CIP-Plus-System kann Klosterfrau für jedes<br />
Produkt ein individuelles Reinigungsprogramm<br />
festlegen. Damit ist der Ablauf des Reinigungsprozesses<br />
auch bei der Vielfalt an Füllprodukten<br />
wiederholbar und validierbar. Vor<br />
allem für Produkte, die keine Konservierungsstoffe<br />
enthalten, ist es wichtig, dass CIP-Plus<br />
integriert ist, um die Haltbarkeit und somit die<br />
Qualität des Produktes zu gewährleisten. Da<br />
die Reinigung in einem geschlossenen Prozess<br />
stattfindet, ist ein Demontieren der Maschine<br />
nicht erforderlich, wodurch Stillstandzeiten<br />
reduziert werden.<br />
56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Variabel verschließen<br />
Auch im Hinblick auf verschiedene Verschlüsse<br />
hat Klosterfrau Flexibilität gefordert. Nach<br />
der Füllmaschine durchlaufen die Behälter<br />
Verschließmaschinen mit mehreren Verschließstationen.<br />
Auf der ersten Maschine<br />
werden, entsprechend dem Verwendungszweck<br />
des jeweiligen Produktes, individuelle<br />
Ausgießer aufgesetzt. Auf der zweiten Maschine<br />
folgen die Verschlusskappen. Servotechnik<br />
ermöglicht hierbei das Aufbringen unterschiedlichster<br />
Verschlüsse, da Drehmoment<br />
und Position dem jeweiligen Verschlussformat<br />
angepasst werden. Optional kann Klosterfrau<br />
außerdem einen Messbecher auf die<br />
Verschlusskappe setzen. Die modulare Konfiguration<br />
der Linien erlaubt die Verarbeitung<br />
unterschiedlicher Packmittel. Damit ist eine<br />
hohe Flexibilität auch für zukünftige Anwendungen<br />
gesichert.<br />
Effizient produzieren<br />
Die gesamte Linie von der Abfüllung bis zum<br />
Verschließen wird durch eine Laminar-Flow-<br />
Kurz & bündig<br />
Verpackungslinie im Detail<br />
Bei Klosterfrau wurde die rundlaufende<br />
Kolbenfüllmaschine FRK 5091 installiert.<br />
Die Abfülltechnik ist für dünnflüssige bis<br />
pastöse Produkte ausgelegt und bietet mit<br />
einem Füllbereich von 20 bis 1000 ml sowie<br />
programmierter Abfüll- und Reinigungsprozesse<br />
eine hohe Flexibilität. Individuelle<br />
Reinigungsprogramme für jedes<br />
Produkt machen den Reinigungsprozess<br />
wiederholbar und validierbar. Werkzeuglose<br />
Formatwechsel, eine Formatumstellung<br />
innerhalb von zehn Minuten und Füllgenauigkeit<br />
von < ±0,3 % tragen zu niedrigen<br />
Produktionskosten bei.<br />
Die VRM ist eine rundlaufende Verschließmaschine<br />
in kompakter Maschinenausführung<br />
und kommt mit einer oder zwei Verschließstationen<br />
in Kombination mit einer<br />
Aufsetzstation für Messbecher. Servotechnologie<br />
ermöglicht das Aufbringen unterschiedlichster<br />
Verschlüsse mit dem jeweils<br />
erforderlichen Drehmoment. Format -<br />
umstellungen sind innerhalb von 15 Minuten<br />
möglich.<br />
Die Linie ist für eine Leistung von bis zu<br />
400 Flaschen in der Minute ausgelegt.<br />
Haube geschützt. Diese verhindert das Eindringen<br />
von Fremdpartikeln. Unter diesem<br />
Schutz kommen die pharmagerecht verpackten<br />
Flaschen zu Beginn des Produktionsprozesses<br />
auf den Aufgabetisch, sodass ein sauberer<br />
und kontinuierlicher Produktionsprozess<br />
sichergestellt ist. Durch den großen Aufgabetisch<br />
kann die Produktionslinie 20 bis 30 Minuten<br />
lang durchgängig arbeiten.<br />
Bis zu 160 Flaschen pro Minute<br />
Das kontinuierliche Arbeitsprinzip der rundlaufenden<br />
Füllmaschine ermöglicht eine hohe<br />
Ausbringung. Alle Produktionsschritte werden<br />
in einem Durchgang ohne Zwischenstopp<br />
durchgeführt. Klosterfrau kann so, je nach Produkt,<br />
bis zu 160 Flaschen pro Minute abfüllen.<br />
Die Anzahl der Füllstellen des modularen<br />
Rundläufersystems wurde entsprechend der<br />
von Klosterfrau gewünschten Leistung angepasst.<br />
Tobias Pabst, Projektmanager bei Klosterfrau,<br />
freut sich: „Im Vergleich zu einem intermittierenden<br />
linearen Abfüllsystem können<br />
wir unsere Produkte auf einem kontinuierlichen<br />
Rundlaufsystem schneller verarbeiten.<br />
Durch die höhere Leistung der neuen Anlage<br />
haben wir nun die Möglichkeit, die Produktion<br />
mindestens doppelt so schnell zu fahren wie<br />
bisher.“<br />
Nachhaltig überzeugen<br />
Die langjährige Erfahrung von Bosch in der<br />
Projektierung und Konstruktion von Füllund<br />
Verschließlinien hat Klosterfrau überzeugt:<br />
„Bosch hat die optimale Lösung für unsere<br />
individuellen Bedürfnisse zusammengestellt.<br />
Die Maschinen arbeiten zuverlässig und<br />
sind bedienerfreundlich. Die Reproduzierbarkeit<br />
in Betriebs- und Reinigungsmodi sowie im<br />
Formatwechsel vereinfachen die Bedienung.<br />
Außerdem sind wir sehr flexibel, was die Produkte<br />
angeht“, sagt Pabst. Während herkömmliche<br />
Maschinen in ihrem Produktspektrum<br />
begrenzt sind, werden auf der Bosch-<br />
Linie in Berlin aktuell zehn unterschiedliche<br />
Formate gefahren. Auch von der Serviceleistung<br />
zeigt Pabst sich überzeugt: „Die sofortige<br />
Hilfestellung – telefonisch und vor Ort – bei<br />
Fragen im Umgang mit der neuen Technik machen<br />
die Zusammenarbeit sehr angenehm. Ich<br />
bin mir sicher, dass auch weitere Projekte reibungslos<br />
verlaufen werden.“<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416bosch<br />
Fündig bei der Suche<br />
nach einem flexiblen<br />
Füll- und Verschließsystem<br />
wurde Klosterfrau<br />
bei Bosch<br />
Das integrierte<br />
CIP(Cleaning-in-Place)-<br />
Plus-System der Füllmaschinen<br />
sorgt für eine<br />
rückstandsfreie, sichere<br />
Reinigung und<br />
verhindert so eine<br />
mögliche Querkontamination<br />
bei der Verarbeitung<br />
verschiedener<br />
Produkte<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 57
MESSENACHLESE FACHPACK<br />
Gute Stimmung in vollen Hallen<br />
Flowpackmaschine für Dichtverpackungen<br />
Nach der Sause<br />
kommt die Pause<br />
Nach drei erfolgreichen Messetagen schloss<br />
am 29. September die Fachpack 2016 ihre<br />
Tore und verabschiedete sich damit in ihr traditionelles<br />
Interpack-Pausenjahr. Vom 25. bis<br />
27. September 2018 wird sie dann wieder ihre<br />
Tore in Nürnberg öffnen.<br />
In diesem Jahr nutzten insgesamt 41 014 Fachbesucher<br />
die Gelegenheit, sich über Neuheiten<br />
aus den Bereichen Verpackung, Technik, Veredelung<br />
und Logistik zu informieren. Erwartet<br />
wurden sie von 1541 ausstellenden Unternehmen<br />
in elf Messehallen. Erneut bot die Fachpack<br />
konkrete Lösungen entlang der Prozesskette<br />
Verpackung an und war somit besonders<br />
für Fachbesucher aus den Branchen Nahrungsund<br />
Genussmittel, Papier- und Druckgewerbe,<br />
Chemie, Verpackungslogistik, Automotive sowie<br />
Pharma und Medizin interessant. Ein Plus<br />
gab es bei den Besuchern, die in den Bereichen<br />
Nahrungs- und Genussmittel sowie Chemie<br />
tätig sind. Die ausstellenden Unternehmen zogen<br />
eine positive Bilanz: 95 % bewerteten den<br />
Gesamterfolg ihrer Messebeteiligung positiv,<br />
85 % der Aussteller erwarten ein Nachmessegeschäft.<br />
Nach Angaben der Nürnbergmesse<br />
haben die Aussteller 608 Produktneuheiten<br />
präsentiert.<br />
Die Flowpack-X-D-Verpackungsmaschine<br />
von Hugo Beck ist speziell<br />
für den Einsatz im Pharmaund<br />
Medizintechnikbereich ausgelegt.<br />
Sie gewährleistet hundertprozentig<br />
dichte Verpackungsnähte,<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
und reproduzierbare<br />
Ergebnisse von der ersten Produktverpackung<br />
an. Mit ihr lassen<br />
sich beispielsweise Infusionsschläuche,<br />
Drogen- und Alkoholtests,<br />
Pflaster und Diagnostika<br />
verpacken. Beim Dichtverpacken<br />
von Petrischalen werden die hohen<br />
Reinraumanforderungen problemlos<br />
eingehalten. Begasungen<br />
und das Verpacken unter Schutzatmosphäre<br />
sind generell möglich.<br />
Die Maschine ist mit oben-<br />
oder untenliegender Längsschweißung<br />
lieferbar und kann<br />
mit Thermotransferdrucker, Etikettierer<br />
und Folienwechselautomat<br />
für die Folien-Endlosabwicklung<br />
bzw. den Nonstop-Betrieb<br />
kundenindividuell ausgestattet<br />
werden. Bei zahlreichen Folien<br />
kommt die Option Ultraschallschweißung<br />
zum Einsatz. Die<br />
Flowpack X-D verfügt über eine<br />
maximale Leistung von<br />
18 000 Takten/Stunde und verarbeitet<br />
Flowpack verpackungen<br />
mit einer Länge ab 30 mm sowie<br />
einer Breite von 10 bis 400 mm.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416hugobeck<br />
Flexibel einsetzbar auf kleinstem Raum<br />
Bei der GFVE 1000 handelt es sich um eine kleine, kompakte<br />
Produktionsmaschine zum Füllen, Verschließen und Etikettieren<br />
von Diagnoseprodukten. Wie alle Maschinen ihrer<br />
Baureihe ist sie grundsätzlich für Glas- und Kunststoffflaschen<br />
sowie Röhrchen und andere nicht standfeste Gebinde<br />
geeignet. Insbesondere kleine Losgrößen lassen sich<br />
effektiv verarbeiten. Die Maschine dosiert Mengen von 0,2<br />
bis 250 ml bei einer Leistung bis 120 Stück/min. Das mögliche<br />
Abspeichern von Formaten beschleunigt die Formatumstellung<br />
und erhöht so die Verfügbarkeit der Anlage.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gmpi<br />
58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Konzept für eine smarte Produktion<br />
Mit Pulse stellt Asys Life Science<br />
ein Konzept vor, das Mobile Devices<br />
und Transportroboter in die<br />
Fertigungsumgebung bringen<br />
soll. Ziel ist es, den Menschen bei<br />
den täglichen Herausforderungen<br />
zu unterstützen. Eine Komponente<br />
ist dabei die Smartwatch. Diese<br />
zeigt dem Bediener die wichtigsten<br />
Informationen der Anlage<br />
in Echtzeit an. Verschiedene Aufgaben<br />
werden nach Priorität in<br />
einer übersichtlichen To-do-Liste<br />
sortiert. Der Vibrationsalarm kündigt<br />
eingehende Meldungen an.<br />
Der Nutzer muss die Smartwatch<br />
nicht ständig im<br />
Blick haben und<br />
kann sich seinen<br />
Aufgaben widmen.<br />
Zusätzlich<br />
zur Smartwatch<br />
wird noch ein Tablet<br />
genutzt. Dieses<br />
zeigt neben<br />
den Linieninformationen<br />
und der<br />
To-do-Liste auch eine Liniendarstellung<br />
mit einer räumlichen Zuordnung<br />
der Meldungen. Die Automatisierung<br />
des Materialflusses<br />
ist ein weiteres Ziel. Diese<br />
lässt sich mit einem autonomen<br />
Transportroboter realisieren. Der<br />
autonome Helfer sorgt für eine<br />
schnellere und zuverlässigere<br />
Materialzufuhr und minimiert<br />
außerdem signifikant die Maschinenstillstände.<br />
Die körperliche<br />
Belastung für den Menschen reduziert<br />
sich auf ein Minimum.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416asys<br />
Hochflexible Abfüll- und Verschließmaschine<br />
Die Abfüll- und Verschließmaschine<br />
MFCS202LH von Groninger<br />
verarbeitet flüssige Consumer-Healthcare-Produkte<br />
in den<br />
unterschiedlichsten Formaten.<br />
Das Maschinendesign vereint die<br />
Prozessanforderungen an die Sicherheit<br />
und Sterilität der Pharmazie<br />
mit den in der Kosmetik<br />
eingesetzten Prozessen und kompakten<br />
Funktionalitäten der bisherigen<br />
Maschinen.<br />
Je nach Durchmesser der Gebinde<br />
sind Produktionsleistungen<br />
von 60 bis 120 Behältnissen pro<br />
Minute möglich. Drei Verschlussarten<br />
können gleichzeitig verarbeitet<br />
werden, darunter auch<br />
Sprüh- und Crimppumpen und<br />
Schraubkappen. Antriebs- und Arbeitsbereiche<br />
sind strikt voneinander<br />
getrennt. Die optionale<br />
In-Prozess-Kontrolle (100 %-IPK)<br />
verifiziert für jede Flasche höchste<br />
Füllgenauigkeit. Das schlanke,<br />
LF-freundliche Maschinendesign<br />
entspricht den GMP-Anforderungen.<br />
Hohe Flexibilität und Verfügbarkeit<br />
stellt auch der schnelle<br />
und werkzeuglose Formatwechsel<br />
der wenigen Bauteile sicher.<br />
Servotechnik macht es möglich:<br />
Per Knopfdruck können auf der<br />
Maschine beliebig viele unterschiedliche<br />
Formate gefahren<br />
werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416groninger<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 59
MESSENACHLESE FACHPACK<br />
Für perfekte<br />
Produktions-<br />
Abläufe<br />
Handlinggeräte<br />
– Heben, wiegen, mischen,<br />
umpalettieren<br />
– Mobil oder stationär<br />
– Manuell oder vollautomatisch<br />
– Tragkraft bis 2500 kg<br />
– In Edelstahl<br />
– GMP-Pharmastandard<br />
– ATEX konform<br />
Müller GmbH - 79618 Rheinfelden (Deutschland)<br />
Industrieweg 5 - Tel. +49(0)7623/969-0 - Fax +49(0)7623/969-69<br />
Ein Unternehmen der Müller-Gruppe<br />
info@mueller-gmbh.com - www.mueller-gmbh.com<br />
Vollfarbiges Bedrucken von Blistern<br />
Der Blister Jet CMYK bedruckt unbedruckte oder vorbedruckte<br />
Blister, Blisterkarten und schmale, flache sowie<br />
vorgeleimte Faltschachteln in hoher Druckauflösung.<br />
Volldigital und formatfrei erhöht das System die Flexibilität<br />
und die Durchlaufzeiten bei kleinen Produktionsmengen.<br />
Der Blister Jet<br />
CMYK erleichtert die<br />
Großserienfertigung<br />
von Blistern, ermöglicht<br />
eine schlankere<br />
Lagerlogistik und die<br />
präzisere Vorausplanung.<br />
Zudem reduziert<br />
er Materialabfälle und<br />
Lagerhaltungskosten.<br />
Dabei liefert das UV-<br />
DOD-Piezo-Inkjet-System<br />
höchste Druckqualität für alle Serialisierungs-, Codierungs-<br />
und Streudruckanwendungen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416hapa<br />
seit 1983<br />
Hocheffiziente<br />
Wärme- und Kälterückgewinnung<br />
- absolut keim- und schadstoffübertragungsfrei -<br />
- zuverlässige Pulverbeschichtung -<br />
Fortluft<br />
Freie<br />
Kühlung<br />
Außenluft<br />
Nacherwärmer<br />
Rückkühlung<br />
Nachkühler<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Auch im<br />
Störfall<br />
bleibt die<br />
Zuluft<br />
umluftfrei<br />
Hohe Rückwärmzahlen - geringer Energieverbrauch<br />
hocheffizient - hochrentabel<br />
beste Entfeuchtungserzeugnisse mit hohen Kaltwassertemperaturen<br />
Hohe Redundanz und Betriebssicherheit<br />
Redundanz der vorzuhaltenden Heiz-, Kühl- und Rückkühltechnik<br />
schnellere Amortisation<br />
maximale Zuluftqualität<br />
Keim- und schadstoffübertragungsfrei<br />
Modularer Aufbau<br />
Zerlegbar<br />
100 % reinigungsfähig<br />
erneuerbarer Korrosionsschutz<br />
SEW ® GmbH • 47906 Kempen • Tel: 02152/9156-0<br />
info@sew-kempen.de • www.sew-kempen.de<br />
Produktfälschung verhindern<br />
Der Heuft Tracer D übernimmt<br />
sowohl die inhaltliche Verifizierung<br />
und das präzise Grading dezenter<br />
2-D-Matrix-Codes auf<br />
Pharma-Primärverpackungen als<br />
auch die lückenlose Produktverfolgung<br />
inklusive Echtzeit-Datenmanagement<br />
gemäß 21 CFR Teil<br />
11. Die optische Runduminspektion<br />
befüllter Behälter umfasst<br />
nicht allein die inhaltliche Verifizierung<br />
der hinterlegten Produktund<br />
Batchdaten, sondern auch<br />
das Grading der GS1-Codierungen<br />
nach ISO/IEC 1515. Zugleich<br />
kann die oRABS-, cRABS- und isolatorgeeignete<br />
Erkennungseinheit<br />
Füllmenge und Verschlusssitz<br />
kontrollieren und kleinste<br />
Glasdefekte detektieren.<br />
Selbst bei nicht ausgerichteten<br />
Behältern ist die volle Erkennungssicherheit<br />
stets gegeben.<br />
Sind sie fehlerhaft, entfernt sie<br />
ein spezielles Ausleitsystem aus<br />
dem Produktionsstrom – und<br />
zwar ganz ohne Druckluft. So<br />
wird die Lösung den hohen Standards<br />
der Reinraumklasse A gerecht.<br />
Ihr mechanisches Design<br />
erlaubt den bedenkenlosen Einsatz<br />
in Laminar-Flow-Bereichen.<br />
Dank eines permanenten Monitorings<br />
lässt sich die aktuelle Position<br />
jeder einzelnen individuell<br />
codierten Primärverpackung stets<br />
millimetergenau bestimmen. Ein<br />
Echtzeit-Datenmanagement<br />
stellt die effiziente Übertragung,<br />
zuverlässige Serialisierung und<br />
nachhaltige Archivierung der verifizierten<br />
Unique-Identifier- und<br />
Batchdaten sicher.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416heuft<br />
60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Rekonditionierung für IBC-Behälter<br />
Für seine Ecobulk-Behälter hat<br />
Schütz ein umweltfreundliches<br />
Kreislaufsystem zur Rückholung<br />
und Rekonditionierung entleerter<br />
IBCs entwickelt. Um potenzielle<br />
Risiken aus dem parallelen Einsatz<br />
von Neu- und Gebrauchtverpackung<br />
von vornherein auszuschließen,<br />
werden die zurückgeholten<br />
Recobulk-Behälter mit einem<br />
fabrikneuen Innenbehälter<br />
ausgestattet. Auch alle Komponenten<br />
wie Schraubkappen, Armaturen<br />
und Beschriftungstafel<br />
werden durch neue Originalteile<br />
ersetzt. Lediglich der robuste Gitterkorb<br />
und die Bodengruppe<br />
werden wiederverwendet. Ist der<br />
IBC UN-zugelassen, gilt dies für<br />
weitere fünf Jahre. Die entnommenen<br />
Kunststoffkomponenten<br />
werden intern materialrecycelt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416schütz<br />
Hochwertige<br />
Folienetiketten<br />
NEU<br />
Se i n Foli e np rogra mm mi t Me hrschichthaftklebern<br />
baut Herma<br />
weiter aus. Jüngster Zuwachs ist<br />
die Polypropylenfolie Herma PP<br />
weiß matt tc (Sorte 875). Die spezielle<br />
Oberflächenbeschichtung<br />
gewährleistet optimale Bedruckung<br />
in den klassischen Verfahren<br />
wie etwa UV-Flexo- und UV-<br />
Buchdruck. Das macht diese Folie<br />
besonders geeignet für optisch<br />
hochwertige Etiketten. Die Folie<br />
zeichnet sich darüber hinaus<br />
durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Wasser, Öle, Chemikalien<br />
und Witterungseinflüsse<br />
aus. Aufgrund ihrer matten Oberfläche<br />
verfügt sie außerdem über<br />
eine optimale Barcode-Lesbarkeit.<br />
Standardmäßig ausgerüstet wird<br />
die Folie mit dem Herma-Haftkleber<br />
62Xpc. Dieser mehrlagige<br />
Haftkleber zeichnet sich aus<br />
durch seine sehr guten Verarbeitungseigenschaften.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416herma<br />
Serialisieren und flexibles Gestalten<br />
von Länderaufmachungen<br />
• Eine Serialisierungslösung für alle Verpackungslinien am Standort<br />
• Länderaufmachungen just in time und mehrfarbig für vereinfachte Logistik<br />
• Die wirtschaftliche Lösung für kleinere und mittlere Produktionsvolumen<br />
• Prozesssichere Serialisierung ohne Gefahr doppelter Seriennummern dank<br />
„Unique Code Software“<br />
Ideale Verknüpfung von Serialisierung und Prozessoptimierung !<br />
Atlantic Zeiser GmbH<br />
Bogenstr. 6-8<br />
D-78576 Emmingen<br />
www.atlanticzeiser.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 61
MESSENACHLESE FACHPACK<br />
Vollautomatische Etikettiermaschine<br />
Offline-Serialisierung für Etiketten<br />
Mit der vollautomatischen Eti -<br />
kettiermaschine ESF 1015 bietet<br />
Bausch+Ströbel eine SPS-ge -<br />
steuerte Maschine, die Flaschen,<br />
Vials und ähnliche standfeste<br />
Objekte mit Selbstklebeetiketten<br />
von der Rolle etikettiert. Sie kann<br />
sowohl als Einzelmaschine oder<br />
im In line-Betrieb eingesetzt<br />
werden und arbeitet – je nach<br />
Objekt- und Etikettengröße –<br />
mit einer Leistung von bis zu<br />
21 000 Stück/h. Der große Verarbeitungsbereich<br />
ermöglicht die<br />
Etikettierung von Objekten mit<br />
einem Durchmesser zwischen 16<br />
und 86 mm und 35 bis 240 mm<br />
Höhe. Die Objekte<br />
werden zur Etikettierung<br />
durch einen formatgerechten<br />
Zentrierstern<br />
vereinzelt.<br />
Der servomotorgesteuerte<br />
Etikettenspender<br />
bringt die<br />
Etiketten taktweise<br />
und leistungssynchron<br />
an die Spendekante.<br />
Hier wird das<br />
Etikett vom Trägerband<br />
gelöst, während des Transports<br />
vom Objekt übernommen<br />
und durch eine Rolle anmassiert.<br />
Optoelektronische Prüfsysteme<br />
sorgen für einen präzisen, sicheren<br />
Etikettiervorgang und auch<br />
für einen störungsfreien Etikettenbandtransport.<br />
Das sichere<br />
und exakte Vorspenden der Etiketten<br />
erfolgt durch ein patentgeschütztes<br />
Verfahren. Es garantiert<br />
eine lückenlose Etikettierung<br />
aller Objekte. Auch eine Doppeletikettierung<br />
ist ausgeschlossen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416bauschströbel<br />
Etiketten extrem abriebfest in hoher<br />
Qualität und äußerst schnell<br />
zu bedrucken, zu serialisieren und<br />
für eine Vielzahl von Verpackungslinien<br />
bereitzustellen –<br />
das ermöglicht die Digiline Label<br />
Offline von Atlantic Zeiser. Mit<br />
dieser Rolle-zu-Rolle-Lösung lässt<br />
sich der Serialisierungsprozess<br />
vom Spendevorgang räumlich<br />
und zeitlich entkoppeln. Dank der<br />
bereits integrierten, funktionsmächtigen<br />
Unique-Code-Software<br />
und der Drop-on-Demand-<br />
Inkjet-Technologie (DoD) eröffnet<br />
sie Pharmaherstellern, Verpackungsdienstleistern<br />
und Etikettendruckereien<br />
so zahlreiche<br />
Optionen, um Abläufe<br />
rund um die Themen Serialisierung,<br />
Codierung und Tamper-Evident-Etikettierung<br />
effizienter<br />
zu gestalten.<br />
Die Digiline Label Offline ist<br />
ausgestattet mit einem<br />
Omega-Drucker, wahlweise<br />
mit 36, 72 oder 144 mm<br />
Druckbreite. Basierend auf<br />
UV-härtenden Hochleistungstinten<br />
aus eigener Entwicklung<br />
gewährleistet er brillanten<br />
Druck mit höchster Lichtechtheit<br />
und Beständigkeit gegen Abrieb,<br />
Schweiß und Desinfektionsmittel.<br />
Mit der integrierten Inspektionskamera<br />
lassen sich Anwesenheit,<br />
Druckqualität und Dateninhalt<br />
von Codes und Schriftzeichen<br />
sicher überwachen, während<br />
gleichzeitig alle erfassten Informationen<br />
an die Datenbank<br />
der Unique-Code-Software zurückgespielt<br />
werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416atlanticzeiser<br />
Serialisierung von Pharmaverpackungen<br />
Das CPS (Carton Printing System)<br />
bildet die Basis für sämtliche Serialisierungslösungen<br />
von Bosch<br />
und wurde kontinuierlich hinsichtlich<br />
Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit<br />
weiterentwickelt.<br />
Das System druckt je nach Kundenbedarf<br />
1-D- oder 2-D-Data-<br />
Matrix-Codes auf bis zu 400 Faltschachteln<br />
pro Minute. Dank eines<br />
Upgrades des Kamerasystems<br />
können nun beide Codes<br />
auf unterschiedlichen Kartonqualitäten<br />
noch zuverlässiger geprüft<br />
werden. Entspricht der Kontrast<br />
und die Lesbarkeit des Data-Matrix-Codes<br />
nicht der geforderten<br />
Qualitätsstufe, werden die Produkte<br />
automatisch aussortiert.<br />
Von der Vorderseite aus lässt sich<br />
die Maschine leicht bedienen, sodass<br />
mechanische Komponenten<br />
bei Formatumstellungen einfach<br />
und schnell zugänglich sind.<br />
Beim CPS 1900 reduzieren sich<br />
Stillstandzeiten durch ein optimiertes<br />
Einfädeln des Etikettenbandes<br />
bei Formatwechseln auf<br />
ein Minimum. Für die zuverlässige<br />
Zuordnung der Seriennummern<br />
lassen sich die CPS-Systeme<br />
mehrstufig mit Maschinensoftware<br />
und Unternehmens-IT verknüpfen.<br />
Dafür hat Bosch Packaging<br />
Technology bewährte Automatisierungstechnik<br />
aus dem<br />
Bosch-Kraftfahrzeugbereich für<br />
die speziellen Anforderungen der<br />
Pharmabranche angepasst. Dank<br />
des modularen Aufbaus kann das<br />
CPS-System um weitere Module<br />
ergänzt werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416bosch<br />
62 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Kleine Maschine, große Leistung<br />
Die Tiefziehverpackungsmaschine GEA DeltaPak wurde<br />
entwickelt, um den Anforderungen von Anwendern gerecht<br />
zu werden, die in kleineren Mengen hergestellte<br />
Produkte verpacken, sowie für Firmen, die besonders<br />
flexibel sein müssen, da sie täglich eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Produkte verpacken. Sie kommt nicht nur in<br />
der lebensmittelindustrie, sondern auch im Medizinbereich<br />
zum Einsatz. Die GEA DeltaPak ermöglicht Vakuumund<br />
MAP-Verpackungen. Dank ihrer kleinen Aufstellfläche<br />
kann sie in Produktionsumgebungen eingesetzt werden,<br />
in denen für die größeren GEA PowerPak Thermoformer<br />
nicht genug Platz vorhanden wäre. Schnelle Konfiguration,<br />
standardmäßig schnelle und einfache Werkzeugwechsel<br />
und kurze Taktzeiten sind die technischen Merkmale der<br />
bedienerfreundlichen Verpackungsmaschine.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gea<br />
Kompakte Tiefziehverpackungsmaschine<br />
Mit der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 081 bietet Multivac ein<br />
Einstiegsmodell für das automatisierte<br />
Verpacken von kleinen<br />
und mittleren Chargen in der Medizinbranche<br />
und Pharmaindustrie.<br />
Für die gesetzeskonforme<br />
Kennzeichnung der Produktpackungen<br />
steht das Foliendirektdrucksystem<br />
MR 296 TI als Ausstattungsoption<br />
zur Verfügung.<br />
Prozesssicherheit, Reinraumtauglichkeit,<br />
sichere Bedienbarkeit<br />
und eine hohe Flexibilität zeichnen<br />
die R 081 aus. Sie ist mit einer<br />
Länge von ca. 3 m kompakt in<br />
den Abmessungen und daher<br />
auch in räumlich beengten Umgebungen<br />
einsetzbar. Ihr Hauptanwendungsgebiet<br />
ist das Verpacken<br />
von medizinischen Sterilprodukten<br />
in kleineren Losgrößen<br />
oder für Testmärkte.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416multivac<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 63
MANAGEMENT<br />
Flucht nach vorne<br />
Mit Pharma 4.0<br />
Potenziale heben<br />
Die Pharmaindustrie befindet sich gegenwärtig in einer<br />
Umbruchphase. Während die Branche jahrelang boomte und<br />
beständig wuchs, sieht sie sich nun mit zahlreichen neuen<br />
Herausforderungen konfrontiert, die den Blick in die Zukunft<br />
deutlich trüben. Es wäre deshalb an der Zeit, die vierte industrielle<br />
Revolution als Chance zu nutzen, Prozesse zu modernisieren und<br />
die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />
Mit Pharma 4.0 können bei den immer umfangreicheren regulatorischen Anforderungen und<br />
kom plexeren Lieferketten in der Pharmaindustrie enorme Potenziale gehoben werden (Bild: Kadmy, Fotolia.com)<br />
Autoren<br />
Prof. Dr. Michael Henke<br />
Institutsleiter,<br />
Fraunhofer IML<br />
Dr. Axel T. Schulte<br />
Abteilungsleiter Einkauf und Finanzen im Supply<br />
Chain Management,<br />
Fraunhofer IML<br />
Karolin-Kristin Pellengahr<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />
Fraunhofer IML<br />
Hauptursachen des Wandels in der Pharmaindustrie<br />
sind zum einen Umsatzeinbußen<br />
aufgrund auslaufender Patente, fehlende Produktinnovationen<br />
sowie ein starker Wettbewerb<br />
durch Generika. Zum anderen ist die<br />
Branche zahlreichen Bedingungen ausgesetzt,<br />
die die Komplexität der Prozesse und damit<br />
auch die Kosten erhöhen. Regulatorische Anforderungen<br />
werden immer umfangreicher<br />
und ändern sich regelmäßig. Lieferketten werden<br />
durch die steigende Anzahl an Mergers &<br />
Acquisitions komplexer, was wiederum weitere<br />
Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität<br />
bedeutet. Die Branche sieht sich erstmalig<br />
mit für sie neuen Schwierigkeiten wie beispielsweise<br />
dem Druck zur Kostensenkung<br />
konfrontiert.<br />
Die zahlreichen Herausforderungen sind sicher<br />
eine Erklärung dafür, dass die Entwicklung<br />
von Industrie 4.0 hier im Branchenvergleich<br />
noch wenig fortgeschritten ist. Aktuellen<br />
Studien zufolge wird die Umsetzung von<br />
Industrie 4.0 im Pharmasektor (Pharma 4.0)<br />
erst in den kommenden 15 Jahren erwartet.<br />
Diese verzögerte Entwicklung ist sehr bedenklich.<br />
Industrie 4.0 ist kein aktueller Trend, sondern<br />
eine Entwicklung, die alle Branchen betrifft<br />
und sich auch in der Pharmaindustrie<br />
nicht aufhalten lässt. Abwartende Unternehmen<br />
werden sehr schnell ihre Wettbewerbs -<br />
fähigkeit verlieren. Die Pharmaunternehmen<br />
sollten sich also mit den Entwicklungen aus -<br />
einandersetzen. Der wichtigste Grund liegt<br />
auf der Hand: Industrie 4.0 bietet der stark unter<br />
Druck geratenen Branche eine Komplettlösung<br />
für das erfolgreiche Meistern vieler aktueller<br />
Herausforderungen. Mit Pharma 4.0 können<br />
enorme Potenziale gehoben werden.<br />
Gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit<br />
Das Internet der Dinge beschreibt im Kern<br />
noch genauer, worum es eigentlich geht: nämlich<br />
um die Verbindung der realen mit der digitalen<br />
Welt durch den Einsatz cyberphysischer<br />
Systeme. Maschinen werden intelligent, können<br />
untereinander kommunizieren und sich<br />
vollkommen autonom steuern. Dabei entstehen<br />
immer mehr Datenströme und neue Datenquellen,<br />
die es zu managen gilt. Neben der<br />
64 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
sicheren Speicherung ist vor allem die informative<br />
Aufbereitung dieser Daten in hohem<br />
Maße von Bedeutung. Aufgrund hoher Qualitätsanforderungen<br />
in der Pharmabranche<br />
zählt ein intelligentes Datenmanagement zu<br />
einem der wichtigsten Pfeiler für Agilität in<br />
den Unternehmen, was einen entscheidenden<br />
Vorsprung in Sachen Wettbewerb mit sich<br />
bringen kann. Die Auswertung von Big Data<br />
durch den Einsatz von Analytics-Software<br />
macht aus einzelnen Daten brauchbare Informationen,<br />
die in Echtzeit verfügbar sein werden.<br />
Ein intelligentes Datenmanagement<br />
kann vor allem dafür sorgen, eine hohe Qualität<br />
der Produkte zu gewährleisten und zeitnah<br />
auf neue regulatorische Anforderungen zu<br />
reagieren.<br />
Zukünftig wird ein steigender Bedarf an Medikamenten<br />
erwartet, bedingt unter anderem<br />
durch eine alternde Bevölkerung und einen<br />
immer ungesünderen Lebensstil. Auch das<br />
Outsourcen einiger Unternehmenseinheiten<br />
sowie die hohe Anzahl an Unternehmenszukäufen<br />
führt zu komplexen Netzwerken, was<br />
eine Herausforderung für die Qualitätskontrolle<br />
darstellt. Die Erfüllung und Einhaltung<br />
aller Auflagen ist oberstes Gebot, da ansonsten<br />
Sanktionen sowie ein weiterer verstärkter<br />
Dokumentationsaufwand auf die Unternehmen<br />
zukommen können.<br />
Der Einkauf würde stark von der Umsetzung verschiedener 4.0-Technologien profitieren. Ein inno -<br />
vatives Datenmanagement würde ihn in seiner Hauptfunktion, nämlich die Versorgungssicherheit<br />
des Unternehmens effizient und effektiv zu gewährleisten, unterstützen.<br />
Intelligentes Datenmanagement<br />
Ein intelligentes Datenmanagement im Zuge<br />
von Industrie 4.0 kann dazu genutzt werden,<br />
die Einhaltung aller Regularien zu überprüfen<br />
und sicherzustellen. Während sich die aktuellen<br />
Diskussionen um das Zusammenführen aller<br />
fragmentierten Datenbestände an einem<br />
Ort drehen und vielschichtige Vertrauensfragen<br />
offen lassen, steht eine weitere Industrie-<br />
4.0-Technologie zur Verfügung, die einen gegensätzlichen<br />
Lösungsansatz verfolgt: der Einsatz<br />
der sogenannten Blockchain-Technologie.<br />
Dabei werden Datensätze an mehreren dezentralen<br />
Orten verteilt gespeichert, die nicht<br />
mehr verändert werden können. Durch den<br />
Zugriff aller Beteiligten einer Supply Chain inklusive<br />
externer Kontrollinstanzen besteht<br />
hier eine Art Selbstkontrolle, die Manipulationen<br />
erschwert und das Vertrauensproblem,<br />
das in der Regel auf Pharmaunternehmen lastet,<br />
auf eine Wertschöpfungsgemeinschaft<br />
überträgt. Vorschriften wie regulatorische Anforderungen<br />
und GxP-Richtlinien können mithilfe<br />
von Smart Contracts hinterlegt und überprüft<br />
werden. Konkret kann der Pharmaproduzent<br />
so nachvollziehen, ob sein Wirkstoff -<br />
hersteller alle Qualitätskriterien bei der Produktion<br />
einhält, da dessen Produktionsanlagen<br />
mit Sensoren und einer Blockchain-Unit<br />
ausgestattet sind. Da die Einhaltung der GxP-<br />
Richtlinien sehr komplex ist, bremsen genau<br />
diese die Realisierung neuer Technologien aktuell<br />
noch aus. Die Chancen dieser Innovationen<br />
sollten aber unbedingt genutzt werden,<br />
um Komplexität zu reduzieren, die Effizienz in<br />
Prozessen zu steigern und letztendlich die Produktqualität<br />
und damit das Patientenwohl<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Einkauf und Supply Chain profitieren<br />
Der Einkauf würde stark von der Umsetzung<br />
verschiedener 4.0-Technologien profitieren.<br />
Insbesondere ein innovatives Datenmanagement<br />
würde ihn in seiner Hauptfunktion,<br />
nämlich die Versorgungssicherheit des Unternehmens<br />
effizient und effektiv zu gewährleisten,<br />
unterstützen. Da gerade der Einkauf dem<br />
aktuellen Kostensenkungstrend ausgesetzt<br />
ist, vor allem durch Outsourcing und Mergers<br />
& Acquisitions, werden die Beschaffungsprozesse<br />
immer intransparenter und komplexer.<br />
Außerdem verändert sich die Rolle des Einkaufs<br />
innerhalb der Supply Chain durch die<br />
neuen Differenzierungsstrategien der Unternehmen.<br />
Ein klarer Trend sind hier kleinere<br />
Losgrößen, unter anderem verursacht durch<br />
den Wandel hin zu personalisierter Medizin.<br />
Die Ausweitung des Geschäfts auf neue Märkte<br />
führt zur Erweiterung des Lieferantenportfolios<br />
mit bisher unbekannten Lieferanten. Zu<br />
den Herausforderungen in diesen Märkten<br />
zählen der starke Wettbewerb durch Niedriglohn<br />
sowie die Gefahr möglicher Krisen in aufstrebenden<br />
Ländern.<br />
Durch die geographische Diversifizierung<br />
kommen weitere spezifische Anforderungen<br />
hinzu, beispielsweise eine unterschiedliche<br />
Pillenprägung und verschiedene Aufdrucke<br />
auf Verpackung und Beipackzettel. Die Komplexität<br />
in Supply Chain und Einkauf nimmt<br />
auch durch die Ausweitung des Produktportfolios<br />
zu. Die Pharmabranche benötigt neue<br />
Geschäftsmodelle, da mit dem klassischen<br />
Blockbuster-Geschäft und Patenten immer<br />
weniger Geld verdient werden kann. Neue Produkte<br />
aus dem Bereich Lifestyle und die vielversprechenden<br />
Biotechprodukte erobern gerade<br />
die Portfolios. All diese Veränderungen<br />
führen dazu, dass die Produktion und dadurch<br />
auch der Einkauf immer flexibler werden müssen.<br />
Der Einkauf kann und muss dafür verantwortlich<br />
sein, Innovationen ins Unternehmen<br />
zu bringen. Flexibilität kann nur erreicht werden,<br />
wenn Echtzeitdaten und Prognosen über<br />
bevorstehende Ereignisse zur Verfügung stehen.<br />
Der Einsatz von Big Data und Analytics<br />
Software ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Innovationen im Umgang mit Daten und neue<br />
Technologien unterstützen demnach nicht<br />
nur die neuen Geschäftsmodelle, sondern sie<br />
führen dazu, dass diese erst entstehen können.<br />
Es wäre deshalb falsch, die vierte industrielle<br />
Revolution zu ignorieren und die eigene<br />
Entwicklung aufzuschieben. Vielmehr sollte<br />
sie so schnell wie möglich als Chance gesehen<br />
werden. Allerdings gilt es, die richtigen Maßnahmen<br />
zu ergreifen, denn Industrie 4.0 ist<br />
kein Selbstläufer.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416fraunhoferiml<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 65
MANAGEMENT<br />
Ventilkennzeichnung mit RFID<br />
Ein Schritt zur papierlosen<br />
Anlagenwartung<br />
Bei Wartungen ist jede Vereinfachung im Ablauf, in der Dokumentation<br />
und Verwaltung sowie jegliche Unterstützung<br />
zur Fehlervermeidung entscheidend: Ungeplante Stillstände<br />
werden reduziert und die Verfügbarkeit und Prozesssicherheit<br />
einer Anlage erhöht. Gemü hat zur Unterstützung von<br />
Wartungs aufgaben das System Conexo entwickelt, das den<br />
gesamten Lifecycle einer Anlage mit einbezieht. Eine Kennzeichnung<br />
der Komponenten mittels RFID-Chip und die elektronische<br />
Dokumentation sorgen für einen sicheren Ablauf.<br />
Bei den turnusmäßigen Wartungen einer<br />
Pharmaanlage schwärmen für gewöhnlich<br />
Monteurtrupps mit ausgedruckten Wartungsplänen<br />
aus, um die anstehenden Wartungen<br />
durchzuführen. Dieses Vorgehen birgt allerhand<br />
Fehlerquellen: Es können Fehler bei der<br />
händischen Übertragung entstehen, Ersatzteile<br />
vertauscht werden, die Wartungspläne und<br />
-protokolle können beschädigt und verschmutzt<br />
werden, der Monteur kann sich in<br />
der Betriebsmittelstelle irren oder diese doppelt<br />
bzw. versehentlich gar nicht warten. Berge<br />
an Dokumenten und Ordnern sowie deren<br />
aufwendige Verwaltung sind weitere Begleiterscheinungen.<br />
Jede Vereinfachung im Ablauf, in der Dokumentation<br />
und Verwaltung sind demnach zur<br />
Fehlervermeidung entscheidend. Gemü hat<br />
zur Unterstützung von Wartungsaufgaben<br />
das System Conexo entwickelt. Sowohl die<br />
Ventilkomponenten – Ventilkörper, Antrieb<br />
und Membran – als auch das Ventil als gesamte<br />
Betriebsmittelstelle sind mit einem RFID-<br />
Chip versehen und dadurch mit einer unverlierbaren,<br />
elektronischen Kennung ausgestattet.<br />
Dies ermöglicht nicht nur die eindeutige,<br />
elektronische Rückverfolgbarkeit, sondern<br />
auch eine bessere Identifikation der Komponenten<br />
und Verschleißteile im Feld.<br />
Mit einem Lesegerät, dem Conexo Pen, können<br />
sämtliche, dem Ventil bzw. der Komponente<br />
zugeordnete Dokumente, beispielsweise<br />
Betriebsanleitungen, Qualifizierungsprotokolle<br />
und Werkszeugnisse vor Ort ausgelesen und<br />
über die Conexo App an einem Tablet eingesehen<br />
werden. Im Conexo Portal, einer portierbaren<br />
Serveranwendung, die idealerweise<br />
beim Betreiber installiert ist, fließen alle Informationen<br />
zusammen. Dort lassen sich Standorte,<br />
Anlagenabschnitte, Informationen zu<br />
Komponenten sowie Wartungsaufträge und<br />
-protokolle verwalten und standortübergreifend<br />
analysieren.<br />
Von diesem übergreifenden System profitiert<br />
nicht nur der Anlagenbetreiber, sondern auch<br />
bereits der Anlagenbauer, wenn es um FAT-<br />
Autorin<br />
Mareike Monninger<br />
Vertriebsmarketing,<br />
Gemü<br />
Das Conexo-System erleichtert die Dokumentation und Wartung im Bereich Ventiltechnik.<br />
Alle Ven tilkomponenten sind hierfür mit einem RFID-Chip versehen.<br />
66 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Mit dem kompakten RFID-Reader, dem Conexo Pen, kann das Ventil in der Anlage einfach identifiziert<br />
und alle relevanten Informationen können ausgelesen werden<br />
Vor Ort lassen sich alle relevanten Informationen<br />
über ein Tablet darstellen. Mit der Touch-Spitze<br />
des Conexo Pen kann dieses z. B. auch im Reinraum<br />
einfach bedient werden.<br />
/SAT-Abnahme und Installationsqualifizierung<br />
(Installation Qualification, IQ) in der<br />
pharmazeutischen Industrie geht. Der Aufwand<br />
der Dokumentenverwaltung reduziert<br />
sich erheblich, da alle nötigen Dokumente<br />
zum Ventil digital vorliegen und verwaltet<br />
werden können, Ventile einfach im Feld identifiziert<br />
und Informationen vor Ort abgerufen<br />
werden können.<br />
Unterstützung bei der Wartung<br />
Der Monteur bekommt schließlich den Wartungsauftrag<br />
elektronisch auf seinem Tablet<br />
zugewiesen. Es wird also digital und automatisch<br />
festgehalten, wer die Wartung durchgeführt<br />
und zu welchem Zeitpunkt diese stattgefunden<br />
hat. Mit dem Conexo Pen kann er<br />
das Ventil zunächst scannen und damit eindeutig<br />
identifizieren. Die Conexo App führt ihn<br />
anschließend Schritt für Schritt durch den<br />
Wartungsablauf. Nach dem Ausbau erfolgt die<br />
Verschleißteilbeurteilung ebenso elektronisch,<br />
sie wird automatisch im Wartungsprotokoll<br />
hinterlegt und kann damit systematisch ausgewertet<br />
werden. Gleiches gilt für den Zustand<br />
der ausgebauten Membran: Dieser kann<br />
mithilfe der Fotodokumentation, die in die<br />
App integriert ist, festgehalten und ebenso im<br />
System hinterlegt werden. Durch den integrierten<br />
RFID-Chip bleibt die Membran zu jeder<br />
Zeit eindeutig rückverfolgbar. Vor dem Einbau<br />
der neuen Membran wird diese gescannt<br />
und ein Datenabgleich stellt sicher, dass immer<br />
das richtige Bauteil verwendet wird.<br />
Zur Wartungsunterstützung können auch<br />
Montageanleitungen und -videos zum entsprechenden<br />
Ventil vor Ort aufgerufen und betrachtet<br />
werden. Dadurch werden Wartungen<br />
künftig sicherer und transparenter sowie die<br />
Anlagenverfügbarkeit und die Prozesssicherheit<br />
erhöht.<br />
Alle Möglichkeiten der Integration<br />
Conexo wurde als offenes System ausgelegt.<br />
Somit können nicht nur Ventile, sondern auch<br />
andere Komponenten und Verschleißteile<br />
einer Anlage, z. B. Rührwerke, Sonden, Motoren,<br />
Pumpen, Schläuche und Manometer,<br />
darin verwaltet werden. Zusätzlich können<br />
Schnittstellen zu allen gängigen ERP-, SCADAund<br />
Maintenance-Systemen hergestellt werden.<br />
Dadurch lassen sich Prozesse rund um Instandhaltungsmanagement,<br />
zustandsorientierte<br />
Wartung und Ersatzteilmanagement sowie<br />
-beschaffung effektiv verzahnen. Da Anlagenkomponenten<br />
immer intelligenter werden<br />
und miteinander kommunizieren, können u. a.<br />
Einflussfaktoren auf die Lebensdauer von Ersatzteilen<br />
immer genauer ermittelt werden.<br />
Damit ergeben sich neue Perspektiven, Anlagen<br />
immer weiter an ihr Betriebsoptimum heranzuführen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gemü<br />
»Online-Tipp<br />
Webcast zur Anlagen -<br />
wartung mit RFID<br />
Um Anlagen so wirtschaftlich<br />
wie möglich zu betreiben,<br />
müssen Anlagenbetreiber<br />
zum einen die Betriebszustände<br />
und Abläufe in ihren<br />
Anlagen genau verstehen und zum anderen<br />
die Wartungsprozesse so effizient<br />
wie möglich gestalten. Ein wichtiges Hilfsmittel<br />
ist hierbei das System Conexo, das<br />
Marcus Ripsam im Webcast „GMP-konform<br />
und papierlos: Wartung von Anlagenkomponenten<br />
mit RFID“ unter www.pro<br />
zesstechnik-online.de/webinare vorstellt.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 67
MANAGEMENT<br />
Wettbewerbsvorteile sichern<br />
Aspekte für gelungene<br />
Pharma-Übersetzungen<br />
Pharmaunternehmen müssen sich auf hochwertige und<br />
passgenaue Übersetzungen verlassen können. Bei der Erschließung<br />
neuer Märkte stellen sie einen zentralen Wett -<br />
bewerbsvorteil dar. Neben Dokumenten für nationale Zulassungsverfahren<br />
sind Marketing- und Vertriebsunterlagen,<br />
Websites und Verpackungsmaterialien sprachlich anzupassen<br />
– und das so präzise wie möglich. Umso sorgfältiger sollten<br />
Unternehmen daher bei der Auswahl eines geeigneten<br />
Dienstleisters vorgehen.<br />
Medizinische Übersetzungen gehören zu<br />
den anspruchsvollsten Übersetzungsprojekten<br />
schlechthin, denn die medizinische Fachsprache<br />
ist von Synonymen und Abkürzungen geprägt,<br />
die für unerfahrene Übersetzer kaum<br />
nachvollziehbar sind. Fachbegriffe, die sich in<br />
der Original- und Zielsprache sehr ähneln, verleiten<br />
zusätzlich zu Fehlübersetzungen: Zum<br />
Beispiel wird das deutsche „Resorption“ nicht<br />
immer mit dem englischen „resorption“ übersetzt,<br />
sondern kann unter Umständen auch das<br />
Wort „adsorption“ verlangen. „Hypophysär“<br />
meint nicht „hypophyseal“, sondern vielmehr<br />
„pituitary“. Und das Wort „Angina“ bringt ein<br />
englischer Muttersprachler eher mit einer „Angina<br />
pectoris“, plötzlicher Brustenge, in Verbindung<br />
als mit einer Mandelentzündung, der<br />
„Angina tonsillaris“. Ein weiteres Risiko bei der<br />
Übersetzung medizinischer Fachtexte ist die<br />
falsche Übertragung von Mengenangaben:<br />
Wird beispielsweise in einem amerikanischenglischen<br />
Text zur Einnahme von 1,250 Einheiten<br />
geraten, entspricht das 1250 Einheiten in<br />
der deutschen Schreibweise. Eine solche Notation<br />
muss korrekt lokalisiert sein, andernfalls<br />
kann das eine für den Patienten gefährliche Unter-<br />
oder Übermedikamentierung zur Folge haben.<br />
Daher haben gerade Pharmaunternehmen<br />
besondere Anforderungen an die Qualität ihrer<br />
Übersetzungen – und damit ihrer Übersetzungsdienstleister.<br />
Die folgenden Punkte benennen,<br />
welche Aspekte für eine gelungene<br />
Pharmaübersetzung unverzichtbar sind.<br />
Detailliertes Briefing<br />
Jede hochwertige Übersetzung beginnt mit einem<br />
umfassenden und detaillierten Briefing,<br />
denn damit ein Übersetzer den Text zufriedenstellend<br />
bearbeiten kann, benötigt er wichtige<br />
Hintergrundinformationen: Wer ist die Zielgruppe?<br />
Welche Terminologie soll verwendet<br />
werden? Liegen frühere Übersetzungen vor?<br />
Für welchen Zweck wird die aktuelle Übersetzung<br />
erstellt? Die notwendigen Informationen<br />
zieht der Übersetzer aus dem Briefing und<br />
kann so einen Text erstellen, der auch den jeweiligen<br />
Ansprüchen gerecht wird.<br />
Pharmaunternehmen stehen zudem häufig<br />
vor der Herausforderung, große Textmengen<br />
in kurzer Zeit durchsuchen und anschließend<br />
relevante Stellen übersetzen zu müssen. Wird<br />
beispielsweise für ein Medikament eine gravierende<br />
Nebenwirkung vermutet, so müssen<br />
innerhalb kürzester Zeit Hunderte oder gar<br />
Tausende von Arztberichten geprüft und dann<br />
entsprechende Passagen für die Vorlage bei<br />
nationalen Zulassungsbehörden übersetzt<br />
werden. Dies lässt sich nur im sogenannten<br />
Discovery-Verfahren mithilfe maschineller Unterstützung<br />
durchführen. Professionelle Übersetzungsdienstleister<br />
verfügen über eine spezialisierte<br />
Software, die Texte automatisiert<br />
nach festgelegten Termini durchsucht.<br />
Medizinisch präzise<br />
Packungsbeilagen müssen beispielsweise besonders<br />
akkurat übersetzt werden: Eine Abweichung<br />
in der Medikamentierung bedingt<br />
durch eine falsche Übersetzung kann gravierende<br />
Folgen haben. Daher werden Packungsbeilagen<br />
nicht nur von einem Muttersprachler<br />
beinahe Wort für Wort in die Zielsprache übersetzt,<br />
sondern zur Sicherheit auch vom Übersetzungsunternehmen<br />
rückübersetzt. Ein regionaler<br />
Produktmanager prüft den Text häufig<br />
zusätzlich im Detail. Da die Pharmaunter-<br />
Autor<br />
Edward R. Vick<br />
Geschäftsführer,<br />
EVS Translations<br />
Die Pharmabranche ist immer stärker durch die Erschließung neuer Märkte geprägt. Umso wichtiger<br />
ist es, bei der Übersetzung von Pharmatexten einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, der<br />
spezifische Kenntnisse der Fachterminologie und Vokabeln nachweisen kann und den Markt versteht.<br />
68 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
nehmen verantwortlich für ihre Produkte sind<br />
und eine korrekte und für Patienten sichere<br />
Packungsbeilage gewährleisten wollen, können<br />
sie auf diesem Wege die bestmögliche<br />
Übersetzung sicherstellen.<br />
Medizinische Begriffe müssen konsistent, d. h.<br />
immer auf die gleiche Weise, übersetzt werden.<br />
Ein professioneller Übersetzungsdienstleister<br />
gewährleistet dies durch Memory Management.<br />
Er aggregiert die bisher getätigten<br />
Übersetzungen in einer Übersetzungssoftware<br />
und bildet so eine Datenbasis für künftige<br />
Texte. Aus dieser lässt sich ablesen, wie Begriffe<br />
bisher übersetzt und welche Formulierungen<br />
verwendet wurden. So entsteht mit der<br />
Zeit ein immer genaueres unternehmensspezifisches<br />
Dossier, das auch bei Folgeaufträgen<br />
gleichbleibende Konsistenz ermöglicht.<br />
Qualitätsstufen der Korrekturen<br />
Entsprechend der DIN EN ISO 17100 gibt es<br />
verschiedene Qualitätsstufen für die Korrektur<br />
von Übersetzungen: von der einfachen Prüfung<br />
durch den Fachübersetzer selbst bis hin<br />
zur höchsten Stufe, der „Doppelkontrolle<br />
plus“. In diesem Falle liest ein bilingualer Korrektor<br />
den Text im ständigen Vergleich zum<br />
Originaltext Korrektur. Ermöglicht wird das<br />
durch ein Softwareprogramm, das jeweils den<br />
originalen und den übersetzten Satz zusammen<br />
anzeigt. Auch ein Abgleich mit der festgelegten<br />
Terminologie sowie den Fachverzeichnissen<br />
gehört dazu. Pharmaunternehmen<br />
sollten in jedem Fall auf die höchstmögliche<br />
Qualitätsstufe bestehen, um fehlerfreie Texte<br />
garantieren zu können.<br />
Nachvollziehbare Leistungen<br />
Um den Anforderungen der Gesundheitsbehörden<br />
nachzukommen, müssen sowohl die<br />
Entsprechend der<br />
DIN EN ISO 17100<br />
gibt es verschiedene<br />
Qualitätsstufen<br />
für die Korrektur<br />
von Übersetzungen:<br />
von der einfachen<br />
Prüfung durch<br />
den Fachübersetzer<br />
selbst bis hin zur<br />
höchsten Stufe<br />
„Doppelkontrolle<br />
plus“.<br />
(Bild: andifink, Fotolia.com)<br />
Übersetzungen als auch die restlichen Aufzeichnungen<br />
zu Medikamenten im Pharmabereich<br />
für mindestens fünf Jahre lückenlos<br />
nachvollziehbar sein. Dies bezieht sich nicht<br />
nur auf die verwendete Terminologie und die<br />
eingesetzten Dossiers, sondern auch auf den<br />
beauftragten Übersetzer und Korrektor sowie<br />
auf deren Erfahrungen und Qualifizierungen.<br />
Professionelle Übersetzungsdienstleister führen<br />
diese Informationen in einem Customer-<br />
Relationship-Management-System (CRM) zusammen.<br />
Werden Texte wie vertrauliche Patienteninformationen,<br />
Medikamentenzusammensetzungen<br />
und geschäftskritische Testergebnisse zur<br />
Übersetzung gegeben, sollten Unternehmen<br />
zudem darauf achten, dass ihre Daten auf allen<br />
Ebenen geschützt sind. Das betrifft sowohl<br />
die jeweiligen Übersetzer als auch die eingesetzte<br />
IT. Die Vertraulichkeitserklärungen von<br />
Übersetzern sollten ebenso nachvollziehbar<br />
sein wie die verschlüsselte Übertragung von<br />
Informationen und die Befolgung der deutschen<br />
Datenschutzbestimmungen.<br />
Um konsistente, hochwertige Übersetzungen<br />
im Pharmabereich liefern zu können, empfiehlt<br />
sich also die Beauftragung eines Übersetzungsdienstleisters,<br />
der ausschließlich<br />
hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, die<br />
über umfangreiche Branchenerfahrungen und<br />
pharmaspezifische Qualifikationen verfügen.<br />
Festangestellte und festen Kunden zugeteilte<br />
Mitarbeiter ermöglichen reibungslose Projektabläufe<br />
und konsistente, schnelle Übersetzungen.<br />
Entsprechende Zertifizierungen wie die<br />
Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 helfen<br />
zusätzlich dabei, einen passenden Anbieter<br />
auszuwählen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416evs<br />
01. Dezember 2016,<br />
Dorint Kongresshotel<br />
Mannheim<br />
Die Themen:<br />
Pumpen, Kompressoren, Antriebe/<br />
Anlagen und Verfahren/<br />
Messen &Automatisieren/<br />
Energie-Services & Solutions<br />
• Wie lassen sich Wirkungs- und<br />
Nutzungsgrad von Prozessanlagen<br />
erhöhen und der spezifische Energieverbrauch<br />
reduzieren?<br />
• Wie können Sie Energieverluste bei der<br />
Erzeugung von Prozesswärme und -kälte<br />
sowie Prozessluft zuverlässig stoppen?<br />
• Wie müssen Sie Prozesse automatisieren,<br />
damit die Energieeffizienz steigt?<br />
• Lohnt sich auch für kleine und mittlere<br />
Unternehmen die Einführung eines<br />
zertifizierten Energiemanagementsystems?<br />
Jetzt anmelden unter<br />
www.prozesstechnik-online.de/<br />
praxistag-energieeffizienz<br />
Fragen? – Ihr Kontakt<br />
Beate Günther-Hühn<br />
Phone +49 711 7594 545<br />
beate.guenther-huehn@konradin.de<br />
Unsere Partner:<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 69
DIENSTLEISTUNG<br />
Umfassendes Dienstleistungsangebot<br />
Sichere Nummer gegen<br />
Arzneimittelfälschungen<br />
Die Fälschungsschutzrichtlinie, die durch die EU-Verordnung<br />
2016/161 festgeschrieben wird, soll die Patientensicherheit<br />
auf eine neue Stufe heben – und konfrontiert die Pharmabranche<br />
mit beträchtlichen Anforderungen. Damit der wichtige<br />
Schritt hin zu mehr Transparenz und Verlässlichkeit im<br />
Gesundheitswesen gelingt, sind erfahrene Solution Provider<br />
und Dienstleister wie GS1 Germany gefragt, die die Hersteller<br />
bei Strategie und Umsetzung unterstützen.<br />
Autorin<br />
Sylvia Reingardt<br />
Senior Branchenmanagerin,<br />
GS1 Germany<br />
Die NTIN lässt sich verschlüsselt<br />
im GS1 DataMatrix auf der<br />
Medikamentenverpackung aufbringen<br />
(Bild: Bluhm Systeme )<br />
Für Europa hat das europäische Parlament<br />
die EU-Verordnung 2016/161 verabschiedet,<br />
die verhindern soll, dass gefälschte Arzneien in<br />
die legale Lieferkette gelangen. Die verpflichtende<br />
Implementierung neuer eindeutiger Sicherheitsmerkmale<br />
gemäß Fälschungsschutzrichtlinie<br />
soll gewährleisten, dass ab dem 9.<br />
Februar 2019 ein für alle Mal Schluss ist mit<br />
der Unsicherheit, ob ein Medikament Original<br />
oder Fälschung ist.<br />
Beispielsweise müssen Arzneimittelpackungen<br />
künftig mit wirksamem Schutz gegen Manipulationen<br />
versehen sein. Die Folge ist, dass<br />
sich Pharmaproduzenten genau mit den Änderungen<br />
auseinandersetzen, ihre Prozesse<br />
umstellen und in neue, leistungsstarke Ansätze,<br />
Lösungen und Geräte investieren müssen –<br />
eine Aufgabe, die die gesamte Infrastruktur<br />
beeinflusst und verändert. Angesichts der<br />
knappen Frist, die zur Umsetzung verbleibt,<br />
sind sie auf kompetente Dienstleister und Solution<br />
Provider angewiesen. Sie verfügen über<br />
das erforderliche Know-how, um die Produktions-,<br />
IT- und Logistikprozesse innerhalb der<br />
Supply Chain so zu konfigurieren, dass die<br />
Maßgaben der Verordnung erfüllt werden und<br />
somit ein Höchstmaß an Patientensicherheit<br />
in Kraft gesetzt wird. Die Zusammenarbeit mit<br />
erfahrenen Lösungsanbietern erleichtert den<br />
Übergang und stellt die Weichen für eine reibungslose<br />
Umsetzung der Bestimmungen.<br />
Lückenlose Lieferketten<br />
Einen weiteren zentralen Punkt im Kontext der<br />
Fälschungsschutzrichtlinie bildet das Thema<br />
Serialisierung verschreibungspflichtiger Medi-<br />
kamente. Dadurch soll sichergestellt werden,<br />
dass jede Einheit eines Medikaments auf ihrem<br />
Weg von der Herstellung bis zur Verabreichung<br />
an den Patienten lückenlos zurückverfolgt<br />
und eindeutig identifiziert werden kann.<br />
Möglich wird dies durch die Kennzeichnung jeder<br />
einzelnen Pharmapackung mit einer Seriennummer.<br />
Jedes verschreibungspflichtige<br />
Arzneimittel muss künftig ein solches individuelles<br />
Erkennungsmerkmal tragen, das in einem<br />
zweidimensionalen Barcode abgebildet<br />
ist. Als Resultat lässt sich jedes verkaufte Produkt<br />
eindeutig identifizieren, sein Weg entlang<br />
der Lieferkette genau verfolgen. Eindeutige<br />
Artikelnummern bilden somit ein investitionssicheres<br />
Werkzeug, mit dem sich die<br />
Pharmabranche gegen die wachsende Zahl an<br />
Medikamentenfälschungen wehren kann.<br />
Damit der Aufwand durch die neuen Vorgaben<br />
nicht zu groß wird, beispielsweise durch das<br />
Aufbringen der Merkmale in der Produktion<br />
sowie beim IT-gestützten Check durch den<br />
Apotheker vor der Abgabe an den Patienten,<br />
sollten Pharmahersteller auf effiziente Lösungen<br />
setzen, die ihre Effizienz entlang der Wertschöpfungskette<br />
erbringen. Hierbei gilt: Bewährte<br />
und etablierte Standards bieten den<br />
größten Mehrwert. Viele Pharmahersteller<br />
setzen die nationale Artikelnummer NTIN (National<br />
Trade Item Number) von GS1 Germany<br />
im Rahmen der Serialisierung ihrer Arzneimittel<br />
ein. Diese lässt sich klarschriftlich und verschlüsselt<br />
im GS1 Data Matrix, einem maschinenlesbaren<br />
2D-Barcode, auf der Verpackung<br />
aufbringen. Außer der Seriennummer des Produkts<br />
und des Artikelidents, der NTIN, beinhaltet<br />
dieser auch das Verfallsdatum und die<br />
Chargennummer. Darüber hinaus bettet der<br />
Barcode die Pharmazentralnummer (PZN) unter<br />
Verwendung eines GS1-Länderpräfixes ein.<br />
Um die Überprüfung in der Apotheke möglichst<br />
zeit- und ressourcensparend zu gestalten,<br />
hinterlegt der Hersteller die in dem GS1<br />
Data Matrix verschlüsselten Produktinformationen<br />
in einer zentralen Datenbank. Scannt<br />
der Apotheker das Produkt, kann er per Zugriff<br />
auf die Datenbank feststellen, ob es sich um<br />
ein echtes oder ein gefälschtes Medikament<br />
handelt. Durch die Serialisierung und die damit<br />
zusammenhängende End-to-End Verifikation<br />
können sich Pharmaunternehmen somit<br />
effektiv gegen die wachsende Zahl an Medikamentenfälschungen<br />
wehren – ein wichtiger<br />
Schritt hin zu mehr Patientensicherheit. Die<br />
NTIN ist verschlüsselt im GS1 Data Matrix als<br />
Codierungssystem in Deutschland sowie in<br />
angrenzenden europäischen Staaten ohne<br />
länderspezifische Codierung im Einsatz.<br />
70 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Der Zoll zieht Jahr für Jahr<br />
Tonnen gefälschter und<br />
illegaler Arzneimittel aus<br />
dem Verkehr. Allein 2015<br />
wurden 3,9 Millionen<br />
Tabletten beschlagnahmt,<br />
viermal so viele wie 2014.<br />
Globale Sicherheitsstandards gefragt<br />
Auch im internationalen Kontext erhalten die<br />
neuen Vorgaben durch die EU-Verordnung<br />
2016/161 einen erhöhten Stellenwert. Denn<br />
grenzüberschreitende Lieferketten erschweren<br />
es zusehends, den Überblick zu behalten,<br />
welches Medikament Original und welches<br />
Fälschung ist. Der Sicherheitsaspekt im Kontext<br />
der Fälschungsschutzrichtlinie verlangt<br />
daher nach einem weltweiten Standard – der<br />
jedoch ohne profunde Erfahrung in dem Segment<br />
kaum abgebildet werden kann. Schützenhilfe<br />
kommt auch hier vom Dienstleister.<br />
Für international agierende Hersteller bietet<br />
GS1 Germany mit der GTIN (Global Trade Item<br />
Number) einen Standard, der sich verschlüsselt<br />
im GS1 Data Matrix für die Anforderungen<br />
der Pharmabranche als Codierungssystem außerhalb<br />
Deutschlands und der Geltungsbereiche<br />
der NTIN anwenden lässt. Mit der Produktnummer<br />
kann jeder Artikel weltweit überschneidungsfrei<br />
identifiziert werden, Versorgungs-<br />
und Lieferprozesse lassen sich zielgerichtet<br />
steuern und abbilden. Daher verschlüsseln<br />
viele international aufgestellte Pharmaunternehmen<br />
ihre Produkte für die Absatzkanäle<br />
Apotheke und Handel mit einer GTIN<br />
im Barcode EAN-13 und bringen klarschriftlich<br />
die PZN auf der Packung auf.<br />
Expertise und Prozesskompetenz<br />
Von den Pharmaherstellern bis hin zu deren<br />
Lieferanten und Dienstleistern herrscht bei<br />
vielen Beteiligten zurzeit noch ein beträchtliches<br />
Maß an Unsicherheit in puncto Implementierung<br />
der EU-Verordnung 2016/161.<br />
Mithilfe eines breitgefächerten Informationsund<br />
Schulungsangebots will GS1 Germany alle<br />
Beteiligten ins Boot holen und ihnen das<br />
Know-how verschaffen, das sie in die Lage versetzt,<br />
die GS1 Standards kooperativ und kompetent<br />
einzusetzen.<br />
Durch seinen praxisnahen Ansatz gepaart mit<br />
den bewährten Standards ermöglicht GS1<br />
Germany Medikamentenherstellern, ihre Lieferanten<br />
und deren Vorleistungen in ein effektives<br />
Qualitätssicherungsprogramm einzubinden.<br />
Denn auch auf international vernetzten<br />
Märkten hundertprozentige Qualität an den<br />
Patienten zu liefern, erfordert hundertprozentige<br />
Transparenz über die Prozesse in der Wertschöpfungskette<br />
– vom Abdrucken der Seriennummern<br />
auf Arzneimittelverpackungen bis<br />
zur Verabreichung im Krankenhaus oder der<br />
Ausgabe in der Apotheke. Um jeglichen Informationsbedarf<br />
rund um den Themenkomplex<br />
Fälschungsschutzrichtlinie bis ins Detail abzudecken,<br />
legt das Unternehmen Wert darauf, allen<br />
Beteiligten der Value Chain als Ansprechpartner<br />
bereitzustehen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416gs1germany<br />
Einkaufen per Klick<br />
Reichelt Chemietechnik<br />
www.rct-online.de<br />
Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel<br />
Produktgruppe THOMAFLUID ®<br />
Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen<br />
Produktgruppe THOMAPLAST ®<br />
Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,<br />
Distanzhülsen und O-Ringe<br />
Produktgruppe THOMADRIVE ®<br />
Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />
Zahnriemen<br />
Reichelt<br />
Chemietechnik<br />
GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18<br />
D-69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21 31 25-0<br />
Fax 0 62 21 31 25-10<br />
rct@rct-online.de<br />
0001585391_000001.indd 1 05.02.15 13:28<br />
Sind Ihre Anlagen<br />
gerüstet<br />
… zur Herstellung hochwertiger<br />
Medikamente unter Einhaltung<br />
von gesetzlichen Vorschriften?<br />
Wir haben die Lösung.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der<br />
Schüttgut Basel<br />
16. – 17. November, Stand D12<br />
www.dec-group.net<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 71<br />
Powder Handling Excellence
DIENSTLEISTUNG<br />
Labor-Umzugsprojekt bei Biotest erfolgreich abgeschlossen<br />
Sorgfältige Planung<br />
zahlt sich aus<br />
Vor knapp zwei Jahren wurde Chemgineering von der Biotest AG<br />
mit dem Umzug verschiedener Labore (Qualitätssicherung, Forschung<br />
& Entwicklung) und des Wareneingang Plasma (WEP) in<br />
einen Neubau beauftragt. Die besondere Herausforderung lag<br />
dabei in der Notwendigkeit, die Abteilungen bei laufendem Betrieb<br />
umzuziehen. Erfahrungsgemäß ist im Neubau bei solchen<br />
Projekten mit unerwarteten Störungen zu rechnen.<br />
Biotest stellt aus menschlichen Blutplasmaspenden<br />
Blutgerinnungsmedikamente<br />
und Medikamente für die Intensivmedizin her.<br />
Im Rahmen einer Erweiterung am Standort<br />
Dreieich wurden ein neues Gebäude für den<br />
Wareneingang und begleitende Labors erstellt.<br />
Der Neubau gliedert sich in vier Bauteile<br />
(siehe Bild oben rechts). Die Bauteile c und d<br />
werden vom WEP genutzt. Hier wird das angelieferte<br />
Blutplasma in Empfang genommen<br />
und in Bauteil d in einer auf -30 °C gekühlten<br />
Kühlzelle eingelagert. In Bauteil a befinden<br />
sich QK-Labors. In diesen Labors werden unter<br />
anderem Plasmaproben aus dem WEP geprüft.<br />
Im ersten Obergeschoss befinden sich außerdem<br />
noch Büroräume. Im zweiten Obergeschoss<br />
sind Labors der biologischen Sicherheitseinstufung<br />
S2 und S3 für eine Forschungsabteilung<br />
untergebracht. Weitere Büros,<br />
Pausenräume usw. befinden sind im Bauteil<br />
b.<br />
Autor<br />
Olaf Maassen<br />
Projektingenieur,<br />
Chemgineeering<br />
Umzugsprojekte bei laufendem Betrieb sind eine besondere Herausforderung<br />
Teilprojektleitung und Koordination<br />
Der Auftragsumfang von Chemgineering umfasste<br />
die Teilprojektleitung und Koordination<br />
für den Umzug aller hier untergebrachten Abteilungen.<br />
Am Anfang des Projekts stand die<br />
Erstellung des Umzug-Masterplans. Dieser beschreibt<br />
die Bedingungen und das Vorgehen<br />
für den Umzug und legt die Vorgehensweise,<br />
die zu erstellenden Dokumente sowie die Verantwortlichkeiten<br />
fest.<br />
Ein Teil der Labors musste im laufenden Betrieb<br />
umziehen, damit weiterhin Proben bearbeitet<br />
werden konnten. Ein Ausfall der Labors<br />
bzw. des WEP hätte einen direkten Einfluss auf<br />
die Produktion und somit wirtschaftliche Auswirkungen<br />
gehabt. Der Umzug wurde daher in<br />
drei verschiedenen Phasen geplant. Phase 0<br />
beinhaltete den Einkauf, die Installation und<br />
gegebenenfalls Qualifikation von neu zu erwerbendem<br />
Equipment, die Erstellung der erforderlichen<br />
Dokumente (Umzugsrisikoanalyse,<br />
Terminplan, Umzugslisten, Ausschreibungsunterlagen<br />
usw.) und die Vergabe externer<br />
Arbeiten. In Phase 1 fand der Umzug des<br />
ersten Teils des Equipments unter Erhaltung<br />
der Funktionsfähigkeit des Bestandslabors<br />
statt. Phase 2 schließlich lief nach Herstellung<br />
der Funktionsfähigkeit des Labors im Neubau<br />
an. Hier soll der Umzug des zweiten Teils des<br />
Equipments stattfinden.<br />
Die Phase 0 fand für alle umziehenden Abteilungen<br />
zeitgleich statt. Die Phasen 1 und 2<br />
72 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
Der Neubau gliedert sich in die Bauteile a bis d (Bild : Biotest) Ein Ausfall der Infrastruktur hat direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen<br />
Erfolg<br />
wurden abteilungsspezifisch betrachtet und<br />
bei Bedarf pro Arbeits-/Laborbereich einer Abteilung<br />
aufgegliedert.<br />
Als Vorbereitung für den Umzug und zur Erstellung<br />
der Ausschreibungsunterlagen wurde<br />
pro Abteilung das umziehende Equipment<br />
(Laborgeräte, Chemikalien, Reagenzien, Büromaterialien,<br />
PCs usw.) erfasst. In einer Umzugsliste<br />
pro Abteilung wurden folgende<br />
Punkte festgehalten:<br />
• Gerätebezeichnung<br />
• Bestands- oder Neugerät<br />
• Alter und neuer Standort<br />
• Geräteangaben (Hersteller, Gewicht,<br />
Abmessungen)<br />
• Kritikalität für den Laborbetrieb<br />
• Empfindlichkeit gegen Erschütterungen<br />
oder Temperatur<br />
• Gefährdungspotenzial (Biostoff/Gefahrstoff)<br />
• Geräteverantwortlicher (Ansprechpartner<br />
für den Umzug aus der Abteilung)<br />
• Erforderlicher Herstellersupport<br />
• Geräteanschlüsse (Strom, Wasser, Abwasser,<br />
Druckluft usw.)<br />
• Versicherungskosten bei Neubeschaffung<br />
• Umzugszeitpunkt (Phase)<br />
In Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern<br />
aus den Abteilungen wurde zunächst ein<br />
Terminplan für den Umzug der Laborgeräte erstellt.<br />
Im Grobterminplan wurden Meilensteine<br />
für den Start des Umzugs, vorbereitende<br />
Maßnahmen und die einzelnen Umzugsphasen<br />
dargestellt. Unter der jeweiligen Phase<br />
wurden dabei die Geräte abteilungsweise aufgelistet.<br />
Danach wurden für jedes Gerät die Umzugsaktivitäten<br />
im Feinterminplan bis zum Routinebetrieb<br />
bzw. bei Neugeräten für die Beschaffung<br />
bis zum Routinebetrieb definiert.<br />
Der nächste Schritt war, ein Lastenheft für die<br />
Ausschreibung des Umzugs zu erstellen. In<br />
diesem Lastenheft wurden das Vorgehen für<br />
den Umzug sowie die Verantwortlichkeiten<br />
für die einzelnen Schritte beim Umzug beschrieben.<br />
Der Terminplan, die Umzugslisten<br />
und Pläne der Gebäude waren im Anhang des<br />
Lastenhefts ebenfalls Teil der Ausschreibungsunterlagen.<br />
Der Vorteil liegt im Detail<br />
Aufgrund der detaillierten Ausschreibungsunterlagen<br />
konnten sehr gut vergleichbare und<br />
qualitativ hochwertige Angebote ausgewertet<br />
werden, was im Vergabegespräch mit den Firmen<br />
zu großer Verhandlungssicherheit und<br />
vertrauenswürdigen Preisen führte. Das ausgewählte<br />
Umzugsunternehmen erstellte ein<br />
Umzugshandbuch. Dieses wurde vor dem Umzug<br />
den Mitarbeitern der umziehenden Abteilungen<br />
vorgestellt und diente als Leitfaden für<br />
den Umzug. Im Umzugshandbuch fanden sich<br />
Informationen zu:<br />
• den Ansprechpartnern inklusive der Kontaktdaten<br />
des Umzugsunternehmens, der<br />
umziehenden Abteilungen und des Projektteams,<br />
• den zu verwendenden Verpackungsmaterialien,<br />
• dem Ablauf des Umzugs für die einzelnen<br />
Abteilungen,<br />
• der Kennzeichnung des Umzugsgutes,<br />
• der Position des Fundbüros und des<br />
Packmaterialpools.<br />
Zum Ende der Bauphase erfolgte die Lieferung<br />
der Neugeräte. Hier musste die Anlieferung,<br />
Einbringung, Aufstellung und Inbetriebnahme<br />
koordiniert und betreut werden. Die Liste der<br />
Neugeräte umfasste kleinere Laborgeräte wie<br />
Waagen und Zentrifugen sowie Kühl-, Gefrier-<br />
und Tiefgefrierschränke (-80 °C) und drei Autoklaven.<br />
Die Herausforderung war hierbei die<br />
Koordination der verschiedenen Lieferanten<br />
und die Abstimmung mit der Bauleitung.<br />
Während des ganzen Projekts wurde eng mit<br />
dem Projektteam für den Neubau zusammengearbeitet.<br />
Dies war unabdingbar, da Verzögerungen<br />
auf der Baustelle auch einen direkten<br />
Einfluss auf die Umzugsplanung hatten. Auch<br />
nach Beginn des Umzugs musste das Vorgehen<br />
mit der Bauleitung eng abgestimmt werden,<br />
da noch einige Restarbeiten im Neubau<br />
zu erfolgen hatten.<br />
Erfolgreich abgeschlossen<br />
Die sehr detaillierte Planung und die gute<br />
Zusammenarbeit zwischen den beteiligten<br />
Parteien ermöglichten einen erfolgreichen<br />
Umzug. Die Labors und der WEP sind ohne<br />
umzugsbedingte Betriebsausfälle in den Neubau<br />
umgezogen und haben den Betrieb aufgenommen.<br />
Bei so komplexen Umzugsvorhaben im laufenden<br />
Betrieb ist die detaillierte Planung und die<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Projektleitung,<br />
Betrieb und Umzugsfirma der Schlüssel<br />
zum Erfolg. Das Beratungs- und Engineeringunternehmen<br />
Chemgineering verfügt über<br />
langjährige Erfahrung bei der Abwicklung von<br />
solchen Projekten un kann somit einen reibungslosen<br />
Projektablauf garantieren. . Chemgineering<br />
hat seinen Schwerpunkt auf Beratung<br />
und Projektrealisierung für Produktionsbetriebe<br />
der Pharma-, Biotechnologie-, Medizintechnik-<br />
und Diagnostikaindustrie gelegt.<br />
Je nach Bedarf plant der Dienstleister einzelne<br />
Projektabschnitte oder deckt als Generalplaner<br />
sämtliche erforderliche Fachbereiche ab.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416chemgineering<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 73
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
GMP-/FDA-gerechte Validierung<br />
+++ Wissensmagazine +++ Planen, Bauen, Gestalten +++<br />
+++ Einrichten, Design +++ Konstruktion, Produktion,<br />
Industrieprozesse +++ Augenoptik +++ Einkauf, Logistik +++<br />
Validierung und Qualifizierung<br />
sind in der pharmazeutischen Industrie<br />
Themen, an denen man<br />
nicht vorbeikommt. Bereits in der<br />
3., überarbeiteten Auflage bietet<br />
die ptj-Ausgabe GMP-/FDA-gerechte<br />
Validierung hier einen umfassenden<br />
Überblick.<br />
Die Revision der FDA Process Validation<br />
Guideline (2011) sowie der<br />
überarbeitete Annex 15 (2015)<br />
haben relevante Änderungen mit<br />
sich gebracht. Die vorliegende<br />
Neuauflage erläutert und kommentiert<br />
detailliert die Änderungen<br />
im neuen Annex 15 auch in<br />
Bezug auf FDA-Aspekte; gefolgt<br />
von Umsetzungsbeispielen der<br />
regulatorischen Anforderungen.<br />
Sämtliche Artikel sind aktualisiert<br />
und überarbeitet; erweitert<br />
wird diese ptj-Ausgabe durch<br />
neue<br />
Beiträge zur Verpackungsvalidierung<br />
sowie zur Prozessvalidierung.<br />
GMP-/FDA-gerechte Validierung,<br />
3., überarbeitete Auflage 2016, Herausgeber:<br />
Concept Heidelberg, 72,76 Euro<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416ecv<br />
Die ganze Breite der Messtechnik<br />
+++ Genuss, Lebensart +++ Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin +++<br />
Diese Vielfalt finden Sie<br />
an keinem Kiosk!<br />
Entdecken Sie die Informationsvielfalt von über<br />
40 Zeitschriften und wählen Sie aus attraktiven<br />
Angeboten Ihre Wunschprämie. Bestellen Sie Ihr<br />
Abo einfach und bequem von zu Hause unter<br />
www.direktabo.de<br />
Auf fast 600 Seiten präsentiert der Messgerätehersteller<br />
Labom sein gesamtes Produktspektrum, von Druckmesstechnik<br />
über Füllstandmessgeräte bis hin zu Thermometern,<br />
Schutzrohren und<br />
elektrischer Temperaturmesstechnik.<br />
Der Gesamtkatalog<br />
ist als Printmedium<br />
erhältlich und steht<br />
zudem in digitaler Form<br />
auf der Homepage des<br />
Herstellers zur Verfügung.<br />
Dort lässt er sich Seite für<br />
Seite virtuell durchblättern.<br />
Über die Online-Recherche<br />
können Benutzer<br />
das umfangreiche Sortiment<br />
schnell und gezielt<br />
durch suchen. Zusätzlich<br />
ermöglicht ein Konfigurator Interessenten auf http://configurator.labom.com<br />
komplexere Produkte per Mausklick individuell<br />
zusammenzustellen und anschließend direkt ein<br />
Angebot dafür anzufordern.<br />
Der Printkatalog kann kostenlos bei Labom angefordert<br />
werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0416labom
TERMINE, INSERENTENVERZEICHNIS<br />
· Kilian Tableting<br />
Workshop: Lösungen für die Granulation, Tablettierung<br />
und das Coating mit Live-Demonstrationen,<br />
29. bis 30. November 2016, Köln<br />
Auskünfte: Kilian Tableting GmbH, Tel.: (0221) 71 74 15 0,<br />
E-Mail: kilian@romaco.com<br />
· HDT<br />
Seminar: Pulver und Schüttgüter mit Vakuum fördern – Absaugen,<br />
Fördern und Zuführen von Pulvern, Granulaten und Kleinteilen,<br />
30. November 2016, Essen<br />
Auskünfte: HDT – Haus der Technik e. V., Tel.: (0201) 18 03-1,<br />
E-Mail: information@hdt-essen.de<br />
· CEM<br />
Workshop: Mikrowellenaufschlusstechnik,<br />
7. bis 8. Dezember 2016, Kamp-Lintfort<br />
Auskünfte: CEM GmbH, Tel.: (02842) 96 44 43,<br />
E-Mail: info@cem.de<br />
· Concept Heidelberg<br />
Konferenz: Single-Use-Disposables 2016 – Einsatz von Single-Use-<br />
Equipment in der Steril- und Biotech-Herstellung,<br />
22. bis 23. November 2016, Heidelberg<br />
Auskünfte: Concept Heidelberg GmbH, Tel.: (06221) 84 44 16,<br />
E-Mail: kramer@concept-heidelberg.de<br />
· APV<br />
Seminar: Der Pharma-Experte mit APV-Diplom –<br />
GMP-gerechter Betrieb und Instandhaltung von Prozessanlagen,<br />
1. bis 2. Dezember 2016, Wiesbaden<br />
Auskünfte: Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik<br />
e. V., Tel.: (06131) 97 69-0, E-Mail: apv@apv-mainz.de<br />
· Bosch<br />
Seminar: Granulation – from powder to tablet,<br />
29. November bis 1. Dezember 2016, Schopfheim<br />
Auskünfte: Bosch Packaging Technology, Tel.: (07622) 68 84-121,<br />
E-Mail: marcus.knoell@bosch.com<br />
· GS1 Germany<br />
Praxistag: Fälschungssicherheit und Plagiatschutz,<br />
30. November bis 1. Dezember 2016, Köln<br />
Auskünfte: GS1 Germany GmbH, Tel.: (0221) 94 71 4-536 ,<br />
E-Mail: lamberg@gs1-germany.de<br />
Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
• ASYS Automatisierungs systeme GmbH,<br />
D o r n st a dt 6 3<br />
• Atlantic Zeiser GmbH,<br />
Emmingen-Liptingen 39, 61<br />
• AZO GmbH & Co. KG,<br />
Osterburken 59<br />
• Bausch + Ströbel Maschinenfabrik<br />
Ilshofen GmbH + Co. KG,<br />
Ilshofen 35-36<br />
• Bluhm Systeme GmbH,<br />
Rheinbreitbach 9<br />
• Bolz Intec GmbH, Argenbühl 77<br />
• Bürkert Werke GmbH, Ingelfingen 49<br />
• C.Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />
Pinneberg 33<br />
• Dietrich Engineering Consultants SA,<br />
CH-Ecublens 71<br />
• Endress+Hauser Messtechnik<br />
GmbH+Co. KG, Weil am Rhein 31<br />
• Fette Compacting GmbH,<br />
Schwarzenbek 7<br />
• Forum Institut für Management<br />
GmbH, Heidelberg 38<br />
• Gernep GmbH, Barbing 15<br />
• Jumo GmbH & Co. KG, Fulda 33<br />
• Messe Düsseldorf GmbH,<br />
Düsseldorf 5<br />
• Müller GmbH, Rheinfelden 60<br />
• NovoNox KG, Markgröningen 32<br />
• plantIng GmbH, Gummersbach 30<br />
• Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH & Co., Heidelberg 71, 77<br />
• Gerhard Schubert GmbH,<br />
Crailsheim 18-19<br />
• Schülke & Mayr GmbH,<br />
Norderstedt 29<br />
• SEW GmbH, Kempen 60<br />
• UIC GmbH, Alzenau 77<br />
• VEGA Grieshaber KG, Schiltach 2<br />
• ViscoTec Pumpen- und<br />
Dosiertechnik GmbH, Töging 3<br />
• VOS Schott GmbH, Butzbach 77<br />
Beilagenhinweis<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt<br />
folgender Firma bei:<br />
Denios AG, Bad Oeynhausen<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 75
EXPERTENMEINUNG<br />
Digitalisierung braucht keine Pause<br />
Die Situation ist derzeit für kein Unternehmen<br />
einfach: Ganze Märkte stehen vor einem digitalen<br />
Wandel, keine Branche und kein Unternehmen<br />
wird verschont. Je früher Unternehmen<br />
akzeptieren, dass sich diese Veränderungen<br />
nicht aufhalten lassen, sondern bedeutender<br />
Teil des alltäglichen Geschäfts geworden<br />
sind, desto eher können sie die eigenen<br />
Strukturen und die Veränderungskultur anpassen<br />
und sicherstellen, dass sie den Anschluss<br />
nicht verlieren. Ein Beispiel: Unternehmen<br />
sollten ihren Führungsstil an die veränderten<br />
Mitarbeiteransprüche anpassen. Denn:<br />
Der Umgang mit den Mitarbeitern ist für Unternehmen<br />
heute deutlich schwieriger geworden.<br />
Sie begegnen Veränderungen eher skeptisch<br />
und hinterfragen Entscheidungen, Veränderungen<br />
usw. schneller und häufiger. Stetig<br />
wichtiger wird deswegen die Entwicklung<br />
einer Unternehmenskultur, die es ermöglicht,<br />
dass Entscheidungen von den Mitarbeitern<br />
nachvollzogen werden können.<br />
Auch zwischen den obersten Hierarchieebenen<br />
gestaltet sich die Zusammenarbeit grundlegend<br />
anders: Durch die zunehmende Komplexität<br />
aller Prozesse ist die Gesamtheit der<br />
Entwicklungen in den diversen Unternehmensbereichen<br />
für die Geschäftsführung alleine<br />
nicht mehr zu überblicken. Deswegen ist<br />
es von zwingender Notwendigkeit, dass auch<br />
die zweite Führungsebene in die strategischen<br />
Ziele umfassender einbezogen wird.<br />
Veränderungsbedarfe zu identifizieren, ist<br />
aber immer nur der erste Schritt. Am Ende ist<br />
natürlich die folgende Umsetzung entscheidend.<br />
Unternehmen müssen die eigenen Prozesse<br />
flexibler gestalten, damit sie angemessen<br />
und schnell auf die sich stetig wandelnden<br />
Anforderungen reagieren können. Ohne<br />
flexiblere Strukturen und dahingehend befähigte<br />
Mitarbeiter wird das Unternehmen mit<br />
jedem neuen Veränderungsbedarf auch vor<br />
eine neue Herausforderung gestellt.<br />
Diese Flexibilität in Prozessen und Strukturen<br />
erreichen Unternehmen jedoch nur, wenn es<br />
als Ganzes betrachtet wird. Wer sich ausschließlich<br />
auf den eigenen Funktionsbereich<br />
konzentriert, wird die Notwendigkeit einer<br />
Veränderung nicht in der Konsequenz erkennen<br />
und im Zweifel eine Optimierung der Prozesse<br />
ausbremsen. Oberste Priorität sollte daher<br />
für Unternehmen die Schaffung von Weitblick<br />
und Umsicht sein.<br />
Wilhelm Woldenga ist Consultant,<br />
Certified Lean Six Sigma Black Belt,<br />
bei der Kerkhoff Group<br />
Doch wie kann man Akzeptanz im gesamten<br />
Unternehmen erreichen? Wie erreicht man Flexibilität<br />
sowie eine ganzheitliche Betrachtung<br />
und berücksichtigt zeitgleich die Gesamtheit<br />
der veränderten Marktanforderungen?<br />
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Veränderungen<br />
von Prozessen ganzheitlich darzustellen<br />
und zu optimieren, haben wir daher die<br />
Idee des Performance Centers entwickelt. In<br />
den unternehmensspezifischen Modellfabriken<br />
werden alle Prozesse vereinfacht, aber so<br />
detailliert dargestellt, dass der Transfer in den<br />
Alltag besonders leicht fällt. In kundenindividuellen<br />
Planspielen „durchleben“ die Teilnehmer<br />
zunächst die Ist-Situation. Silo-Denken,<br />
logistische Unsinnigkeiten und alle weiteren<br />
Optimierungspotenziale zeigen sich in der<br />
Praxissimulation ganz deutlich. Die Einsicht<br />
darüber, dass Veränderungen notwendig sind,<br />
entsteht so direkt durch den Mitarbeiter<br />
selbst. Die Teilnehmer optimieren die Prozesse<br />
im Performance Center sukzessive eigenständig,<br />
alle Maßnahmen sind so genau nachvollziehbar.<br />
Das schafft Verständnis und Engagement<br />
seitens der Mitarbeiter.<br />
Lernfabriken wie das Performance Center<br />
sind nicht allein eine Möglichkeit, Veränderungen<br />
aufzuzeigen, sondern vor allem die Chance<br />
für Unternehmen, die Mitarbeiter für Veränderungen<br />
zu begeistern und von deren Notwendigkeit<br />
zu überzeugen. Damit sind die ersten<br />
Schritte für eine erfolgreiche Anpassung<br />
an die veränderten Marktbedingungen gemacht<br />
und das Unternehmen für die fortschreitende<br />
Digitalisierung gewappnet.<br />
Das Fachmagazin für die<br />
GMP-gerechte Produktion<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion:<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm), Volontär,<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st), Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Barbara Diviggiano, Phone -+49 711 7594-415<br />
Fax +49 711 7594-1415<br />
E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />
Layout:<br />
Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: php.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2016.<br />
Leserservice:<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Bezugspreis jährlich:<br />
Inland: 21,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
Ausland: 22,80 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelheft: 5,50 € zuzüglich Versandkosten.<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />
Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />
Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />
Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />
Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />
Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />
USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />
Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />
NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />
detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in <strong>Pharmaproduktion</strong> erscheinenden Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />
vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />
welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck GmbH<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2016 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
76 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016
<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen den Pharma-Treffpunkt.<br />
Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />
Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />
Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />
Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />
Management Qualitätsmanagement GMP<br />
Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />
Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />
Analyse Weiterbildung Seminare Tagungen<br />
Finden Sie die passenden Unternehmen aus den<br />
Bereichen Produktion, Verpackung, Management und<br />
Dienstleistung.<br />
Fakten zu den Unternehmen, Details zum Angebotsund<br />
Leistungsspektrum erhalten Sie in der Rubrik<br />
„Pharma-Treffpunkt“ und auf prozesstechnik-online.de.<br />
Scannen Sie dazu den jeweiligen QR-Code!<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/pharma/treffpunkt<br />
EDELSTAHLFÄSSER/-BEHÄLTER<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
PHARMA ANLAGENBAU<br />
BOLZ INTEC GmbH<br />
www.bolz-intec.com<br />
Stephanusstr. 4, 88260 Argenbühl-Eisenharz<br />
Tel. +49 7566 9407-0, anfrage@bolz-intec.com<br />
BOLZ INTEC ist der Spezialist für die Anfertigung von runden<br />
Bauteilen aus dünnwandigem Edelstahl. Gefertigt<br />
werden hochwertige Fässer, Trichter und Behälter für die<br />
Pharmaindustrie. Die Produkte sind GMP-gerecht und<br />
unter anderem auch im Reinraum einsetzbar.<br />
Flexible Fertigung auch außerhalb der Standardmaße,<br />
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kurze Lieferzeiten<br />
zeichnen BOLZ INTEC aus.<br />
Kundenspezifische Umsetzung nach vorgegebener Zeichnung,<br />
von der Einzelanfertigung bis hin zu Serienfertigung<br />
für BOLZ INTEC kein Problem. Fragen Sie uns an und lassen<br />
Sie sich von uns gut beraten.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
UIC GmbH<br />
www.uic-gmbh.de<br />
Als Technologieführer in der Kurzwegdestillation ist<br />
die UIC spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung<br />
von maßgeschneiderten Kundenlösungen. Diese Anlagen<br />
werden für den Einsatz im Labor, im Technikum<br />
und in der industriellen Produktion angeboten. Komplette<br />
Vakuumdestillationsanlagen für Produktion,<br />
Labor und Technikum mit Kurzweg-, Dünnschicht- und<br />
Fallfilmverdampfern gehören einschließlich der Rektifikation<br />
zum Lieferprogramm und dienen der schonenden<br />
Trennung von temperaturempfindlichen Stoffen<br />
im Feinvakuum (bis zu 0,001 mbar). Unser hochmodernes<br />
Technikum bietet die Möglichkeit die Basisdaten<br />
für den Scale-up zu liefern, reproduzierbare Muster zu<br />
erstellen und Antworten für Prozessfragen zu finden.<br />
WISSEN<br />
PHARMA ANLAGENBAU<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />
Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie auch online unter „Pharma-Treffpunkt“<br />
und auf prozesstechnik-online.de.<br />
Scannen Sie den QR-Code und lernen den<br />
neuen Pharma-Treffpunkt kennen.<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/pharma/treffpunkt<br />
medizin&technik<br />
www.direktabo.de<br />
medizin&technik ist ein führendes technisches Fachmagazin<br />
für die Hersteller von Medizinprodukten im<br />
deutschsprachigen Raum. Die Zeitschrift informiert<br />
über Technologien, Komponenten und Verfahren, kurz<br />
über alles, was für die Entwicklung und Fertigung<br />
innovativer Medizinprodukte gebraucht wird. Mit<br />
aktuellen Trends aus Medizin, Forschung und Wirtschaft<br />
gibt sie Impulse für den Markt.<br />
Tolle Angebote unter www.direktabo.de<br />
VOS Schott GmbH<br />
www.vos-schott.com<br />
VOS Schott ist ein deutsches Familienunternehmen.<br />
Den Kunden stehen umfangreiche Expertisen und technisches<br />
Know-how in allen Bereichen der thermischen<br />
Behandlung von Nahrungsmitteln, Tiernahrung (PET-<br />
Food) und Pharmazeutika zur Verfügung. Wir liefern:<br />
• Kesselautoklaven ab 150 l Volumen oder Berieselungsund<br />
Dampfautoklaven mit Standzylindern bis 2,3 m<br />
Durchmesser und bis 590 l Kapazität inkl. Steuerung.<br />
• Koch- und Universalanlagen in Kompakt- oder Systembauweise,<br />
mit vertikaler oder horizontaler Luftführung,<br />
verschiedene Ausstattungsvarianten hinsichtlich<br />
Behandlungsverfahren, Beheizungsart oder Steuerung.<br />
Eine Übersicht über unser Gesamtleistungsspektrum<br />
finden Sie im Web.
Das Stellen-Portal für Ihren Erfolg!<br />
DAS<br />
NEUE<br />
KARRIERE-<br />
PORTAL!<br />
Sind Sie auf der Suche<br />
nach …<br />
<br />
<br />
<br />
Dann nutzen Sie ab sofort die<br />
Vorteile von fachjobs24.de :<br />
Optimale Bewerberansprache und<br />
<br />
Branchen-Channels<br />
Einzigartiges, branchenübergreifendes<br />
Netzwerk<br />
Kompetente Beratung durch erfahrene<br />
Experten in allen Branchen<br />
Das innovative Stellenportal für User, Leser<br />
und Arbeitgeber<br />
37 Online-Partner, 31 Print-Partner, 1 Adresse!<br />
Die 6 Branchen-Channels auf fachjobs24.de<br />
Architektur<br />
und Design<br />
Industrie<br />
Handwerk<br />
Wissen<br />
Augenoptik<br />
Arbeitswelt<br />
Jetzt gleich neue Jobs finden oder inserieren: www.fachjobs24.de