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Pharmaproduktion 04.2016

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www.prozesstechnik-online.de/pharma<br />

November 2016<br />

PRODUKTION<br />

VERPACKUNG<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

MANAGEMENT<br />

Containment bei der<br />

Pulveraufgabe<br />

Thermoformen und<br />

Kartonieren<br />

Labor-Umzugsprojekt<br />

bei Biotest<br />

Mit Pharma 4.0<br />

Potenziale heben<br />

Mehrfachkupplungen<br />

nach dem Baukastenprinzip


Ein Radarstrahl, fast so<br />

fokussiert wie ein Laser!<br />

Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation<br />

in der Radar-Füllstandmessung<br />

Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer:<br />

Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige<br />

Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast<br />

punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an<br />

Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken.<br />

Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist<br />

unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen<br />

und ausgestattet mit der kleinsten Antenne<br />

ihrer Art. Einfach Weltklasse!<br />

www.vega.com/radar<br />

Halle 7A, Stand 102<br />

Schüttgut Basel 2016:<br />

Halle 2, Stand H05


EDITORIAL<br />

Zentrale Treffpunkte für<br />

Spezialisten<br />

Die Fachpack 2016 ist vorbei. Nach drei erfolgreichen Messetagen<br />

schloss sie am 29. September ihre Tore und verabschiedet sich damit<br />

in ihr traditionelles Interpack-Pausenjahr. In diesem Jahr nutzten<br />

wieder über 41 000 Fachbesucher die Gelegenheit, sich über Neuheiten<br />

aus den Bereichen Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik<br />

zu informieren. Erwartet wurden sie von 1541 ausstellenden Unternehmen<br />

in elf Messehallen. Nach Angaben der Nürnbergmesse<br />

haben die Aussteller insgesamt 608 Produktneuheiten und Innovationen<br />

auf der Fachpack präsentiert. Diese stammen u. a. aus den<br />

Trendclustern „ Vernetzung der Produktion“, „Attraktive Kleinstauflagen“,<br />

„Handle with Care“, „Kennzeichnungstechnik“, „Steuern<br />

und Vernetzen im Logistikprozess“, „Signale am Point of Sale“ sowie<br />

„Anpassungsfähige Module für Verpackungsmaschinen“. Auch wir<br />

waren vor Ort und haben interessante Innovationen für die Pharmabranche<br />

recherchiert. Einige davon finden Sie in unserer Messenachlese,<br />

die auf Seite 58 beginnt.<br />

Weg vom Seminartourismus hin zu mehr Raum und Gelegenheit für<br />

den qualifizierten fachlichen Dialog zwischen Ausstellern und Besuchern<br />

– unter dieser Prämisse wartet die Lounges 2017 mit vielen<br />

Neuerungen auf. Das Event für die Reinraum- und Pharmaprozesstechnik<br />

findet im kommenden Jahr vom 31. Januar bis 2. Februar<br />

statt. Der Veranstalter, die Inspire GmbH aus Bensheim, erwartet<br />

275 Aussteller aus Deutschland und dem benachbarten Ausland.<br />

Mehr über das weiterentwickelte Konzept der Lounges 2017<br />

erfahren Sie auf Seite 10.<br />

Und nun noch zu einer anderen wichtigen Veranstaltung, die Sie auf<br />

keinen Fall versäumen sollten und zu der ich Sie ganz herzlich einladen<br />

möchte: dem „2. Praxistag Energieeffizienz im Prozess – Produkte,<br />

Lösungen und Dienstleistungen für Chemie, Pharma und Food“,<br />

den wir am 1. Dezember 2016 im Dorint-Kongresshotel in Mannheim<br />

durchführen werden. Mehr über den Praxistag erfahren Sie in der<br />

Sonderbeilage „Energieeffizienz im Prozess“, die dieser Ausgabe beiliegt<br />

und unter www.praxistag-energieeffizienz.de. Ich freue mich<br />

auf unser Treffen und spannende Diskussionen in Mannheim.<br />

Abfüllpumpen<br />

für hochviskose<br />

Pharmazeutika<br />

Hochpräzise<br />

Produktschonend<br />

Viskositätsunabhängig<br />

Günter Eckhardt<br />

Chefredakteur<br />

www.viscotec.de<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 3


INHALT NOVEMBER 2016<br />

12<br />

20<br />

24<br />

56<br />

TITEL: Die Mehrfachkupplungen der<br />

Multiline-Serie von Eisele basieren auf<br />

einem modularen Baukastenprinzip. Alle<br />

Teile können ohne Werkzeug zusammengesetzt<br />

werden.<br />

Moderne Kunststoffe eröffnen Perspek -<br />

tiven beim Reinraumdesign. Sie erfüllen<br />

die Anforderungen an die Reinheit und<br />

bieten neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bezüglich Form- und Farbgebung.<br />

Bei kontinuierlichen Prozessen ist die<br />

Process Analytical Technology (PAT)<br />

unverzichtbar. Das PAT-Softwaresystem<br />

Simatic Sipat unterstützt den Anwender<br />

bei der Einführung von PAT-Lösungen .<br />

Für die Abfüllung von flüssig- viskosen<br />

Arzneimitteln in Glasflaschen zur oralen<br />

Einnahme setzt der Arzneimittelhersteller<br />

Klosterfrau auf ein flexibles Füll- und<br />

Verschließsystem von Bosch.<br />

· NEWS<br />

Lounges 2017<br />

Besucher und Aussteller rücken näher zusammen 10<br />

Die ganze Welt der Prozessautomation<br />

Siemens eröffnet Democenter am Standort Karlsruhe 11<br />

· PRODUKTION<br />

TITEL<br />

Gut durchdacht<br />

Kombinierte Versorgungsleitungen 12<br />

GMP-gerechte Anlagen für die Feinvakuumdestillation<br />

Für temperaturempfindliche Wirkstoffe geeignet 14<br />

Kunststoffe lassen Reinräume bunt werden<br />

Über die saubere Oberfläche hinausgedacht 20<br />

Schutz für wertvolle Inhaltsstoffe<br />

Produktveredelung in der Wirbelschichtanlage 22<br />

PAT auf der Überholspur<br />

Softwarelösung unterstützt die Implementierung 24<br />

Direkt in die Flüssigkeit geschaut<br />

Inline-Messsonden bestimmen Partikelgrößenverteilung 26<br />

Für alle OEB-Klassen geeignet<br />

Geprüftes Filtersystem für hochwirksame Stäube 28<br />

Produkte 30<br />

Pulveraufgabe im Isolator<br />

Containment auf den Prozess zugeschnitten 40<br />

Optimierte Tablettenproduktion<br />

Dynamische Pulvertestmethoden als wertvolles<br />

Instrument 42<br />

Langlebig selbst unter harten Bedingungen<br />

Hochreiner FKM-Dichtungswerkstoff 44<br />

Schneller zu höherer Homogenität<br />

Gefriertrocknungsverfahren für die kontrollierte<br />

Eiskeimbildung 46<br />

Adsorption schlägt thermische Entsorgung<br />

Aufbereitung pharmazeutischer Abwässer 48<br />

Smarte Monitore<br />

Netzwerkfähig dank integriertem Thin Client 50<br />

Echtzeitkeimzählung in Pharmawasser<br />

Online-Überwachung von mikrobiellen<br />

Verunreinigungen 52<br />

· VERPACKUNG<br />

Höchst produktiv und flexibel<br />

Thermoformen und Kartonieren auf einer Maschine 54<br />

Die Heilkraft der Natur modern verpackt<br />

Klosterfrau füllt seine Arzneien auf einer flexiblen<br />

Linie ab 56<br />

Messenachlese Fachpack 58<br />

4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


PROCESSES AND PACKAGING<br />

LEADING TRADE FAIR<br />

66<br />

Bei der Wartung von Ventilen ist<br />

jede Vereinfachung im Ablauf<br />

und in der Dokumentation sowie<br />

jegliche Unterstützung zur<br />

Fehlervermeidung entscheidend.<br />

· MANAGEMENT<br />

70<br />

Die Fälschungsschutzrichtlinie, die durch die<br />

EU-Verordnung 2016/161 festgeschrieben<br />

wird, konfrontiert die Phar mabranche mit<br />

beträchtlichen Anfor derungen.<br />

Mit Pharma 4.0 Potenziale heben<br />

Flucht nach vorne 64<br />

Ein Schritt zur papierlosen Anlagenwartung<br />

Ventilkennzeichnung mit RFID 66<br />

Aspekte für gelungene Pharma-Übersetzungen<br />

Wettbewerbsvorteile sichern 68<br />

· DIENSTLEISTUNG<br />

Sichere Nummer gegen Arzneimittelfälschungen<br />

Umfassendes Dienstleistungsangebot 70<br />

Sorgfältige Planung zahlt sich aus<br />

Labor-Umzugsprojekt bei Biotest erfolgreich<br />

abgeschlossen 72<br />

· RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Pharma-News 6<br />

Prozesstechnik-online 6<br />

Pharma-Recht 9<br />

Literatur, Broschüren, E-Medien 74<br />

Termine 75<br />

Inserentenverzeichnis 75<br />

Expertenmeinung 76<br />

Impressum 76<br />

Pharma-Treffpunkt 77<br />

EVERY<br />

INNOVATION<br />

HAS ITS<br />

STARTING<br />

POINT<br />

DÜSSELDORF, GERMANY<br />

04 –10 MAY 2017<br />

INTERPACK.DE<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 5


PHARMA NEWS / ONLINE<br />

ZUM VIERTEN MAL IN DÜSSELDORF<br />

Weltleitmesse für Industriearmaturen<br />

Vom 29. November bis 1. Dezember<br />

2016 zeigt die Valve<br />

World Expo die ganze Bandbreite<br />

der Industriearmaturen<br />

in drei Messehallen. Das Angebot<br />

umfasst Armaturen, Armaturenkomponenten<br />

und -teile,<br />

Stellantriebe und Stellungsregler,<br />

Kompressoren, Ingenieurdienstleistungen<br />

und Software,<br />

Verbände und Verlage.<br />

Für drei Tage werden die Messehallen<br />

3, 4 und 5 dann zum<br />

internationalen Nr. 1 Branchentreff<br />

für Armaturenspezialisten und Experten<br />

aus den Anwenderindustrien. Bereits<br />

jetzt sind über 19 600 m 2 netto belegt. 638<br />

Aussteller aus 39 Ländern haben sich angemeldet.<br />

Die meisten europäischen Unternehmen<br />

kommen aus Italien, Großbritannien,<br />

Deutschland, Spanien, Frankreich, der Türkei<br />

und den Niederlanden. Aus Übersee werden<br />

viele Aussteller aus den USA, Indien, Taiwan,<br />

Südkorea und China anreisen. Die begleitende<br />

Fachkonferenz Valve World Conference Düsseldorf<br />

2016 wird in der Halle 4 erneut von<br />

KCI durchgeführt. Neben Zukunftsthemen<br />

wie Materialauswahl,<br />

neue Technologien<br />

und Verfahren in der Herstellung<br />

und Anwendung von<br />

Ventilen, neue Energien sowie<br />

Analysen neuer Services steht<br />

eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit der Branchenstruktur<br />

im Vordergrund. Vorträgen,<br />

Workshops und Seminare vertiefen<br />

die Konferenzinhalte.<br />

Der Pump Summit, Internationale<br />

Fachausstellung mit Konferenz<br />

für Pumpentechnologie, findet am 29.<br />

und 30. November in der Halle 7.0 (Erdgeschoss)<br />

statt. Hier treffen Netzwerker und<br />

Pumpenspezialisten aufeinander, Hersteller,<br />

Händler und Anwender von Pumpen, Dichtungen<br />

und Kompressoren präsentieren ihre<br />

Produkte und tauschen Fachwissen aus. Eine<br />

Konferenz begleitet den Pumpengipfel. Vorträge<br />

und ausgesuchte Workshops über die<br />

Anwendung von Pumpen und Dichtungen in<br />

ganz unterschiedlichen Industrien stehen auf<br />

dem Programm.<br />

KOMPLETTLÖSUNGEN AUS EINER HAND<br />

Gardner Denver Medical kauft<br />

ILS und Zinsser Analytic<br />

Die Gardner Denver Medical Gruppe, ein<br />

Marktführer auf dem Gebiet der Fluidikprodukte<br />

im Medizin- und Laborbereich, hatInnovative<br />

Labor Systeme GmbH (ILS) und die Zinsser<br />

Analytic GmbH erworben. ILS ist ein führender<br />

Hersteller von Glasspritzen und ein<br />

weltweit operierender Zulieferer für Hersteller<br />

von Laborausstattungen, Labore und Vertreiber<br />

von Laborgütern. ILS hat seinen Firmensitz<br />

in Stützerbach, Thüringen. Zinsser Analytic,<br />

mit Firmensitz in Frankfurt am Main, verfügt<br />

über einmalige Fähigkeiten in der Entwicklung<br />

automatisierter Flüssigkeits- und Pulverhandhabungssysteme<br />

für Labore in den Gebieten<br />

der Biochemie, Pharmazie und Diagnostik.<br />

Das Produktportfolio wird ergänzt<br />

durch Verbrauchsgüter. „Das talentierte Team,<br />

die Technologien und das breite und tiefe Wissen<br />

von ILS und Zinsser Analytic sind in hohem<br />

Maße komplementär zu unserer vorangehenden<br />

Akquisition von Tricontinent. Wir,<br />

als Gardner Denver Medical, schaffen hiermit<br />

einen führenden globalen Anbieter von Fluid-<br />

Handling-Systemen“, sagt Patrick Bennett,<br />

CEO der Gardner Denver Medical Gruppe.<br />

+ + + www.prozesstechnik-online.de/pharma + + +<br />

... Lust auf mehr?<br />

QUERGERÄTSELT<br />

Let me<br />

entertain you<br />

Wieder ein Junge,<br />

der aus der Art<br />

schlug. Hatte sein<br />

Vater noch den anständigen<br />

Rechtsanwalts-<br />

und Notariatsberuf<br />

ergriffen, so machte der Sohn als Leiter<br />

eines Vergnügungsparks, Reisewütiger und<br />

Filmschaffender von sich reden. Zudem können<br />

ihm alle Eieresser danken. Haben Sie<br />

schon eine Idee? Dann machen Sie doch bei<br />

unserem kleinen Rätsel mit! Gewinnen Sie im<br />

November ein Jahresabo der Zeitschrift „bild<br />

der wissenschaft“, einen Experimentierkasten<br />

„Chemielabor“ oder „Höhlenkristalle“.<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

PRAXISTAG ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Runter mit<br />

den Energiekosten<br />

Steigende Energiekosten<br />

belasten<br />

die Wett -<br />

bewerbsfähigkeit<br />

energieintensiver<br />

Branchen wie die<br />

Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.<br />

Energieeffizienz ist deshalb in der Prozessindustrie<br />

ein Muss. Am 1. Dezember 2016 treffen<br />

sich Anwender und Experten aus der Prozesstechnik<br />

im Dorint Kongresshotel in Mannheim,<br />

um mehr über energieeffiziente Lösungen<br />

und Dienstleistungen zu erfahren und<br />

sich gegenseitig auszutauschen. Weitere<br />

Informationen erfahren Sie hier:<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/praxistag<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Immer auf dem<br />

Laufenden sein<br />

Ein besonderer Service<br />

der Redaktion<br />

ist der<br />

Veranstaltungskalender.<br />

Sie finden<br />

ihn auf<br />

prozesstechnik-online.de unter „Wissen,<br />

was läuft!“. Geboten wird ein breites<br />

Angebot an Seminaren, Workshops, Kon -<br />

ferenzen und Messen rund um die Prozesstechnik.<br />

Ausge wählte Veranstaltungen werden<br />

auch etwas ausführlicher dargestellt.<br />

Durch einen Klick auf die E-Mail-Adresse<br />

können Sie direkt Kontakt mit dem Anbieter<br />

aufnehmen.<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/termine<br />

6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


NEXT GENERATION<br />

CAPSULE FILLING<br />

TECHNOLOGY<br />

+ Double output<br />

+ Best in batch-to-batch<br />

+ Flexible set-up<br />

+ TRI.EASY design<br />

+ Intuitive use<br />

www.fette-compacting.com<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 7


PHARMA NEWS<br />

+ + + PHARMA TICKER + +<br />

IMMER OFFEN FÜR NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Harter feiert 25 Jahre Trocknungsanlagenbau<br />

PRODUKTIONS-, VERWALTUNGS- UND LAGERFLÄCHE ERWEITERT<br />

Neubau für Caelo in Hilden<br />

Am 22. Juni 2016 eröffnete der Pharmahersteller<br />

Caesar & Loretz GmbH (Caelo) am Sitz<br />

seiner Unternehmenszentrale in Hilden ein<br />

neues Produktionsgebäude. Nach rund einem<br />

Jahr Bauzeit stehen dem Unternehmen zusätzliche<br />

2400 m² Produktionsfläche, ein neues<br />

dreigeschossiges Verwaltungsgebäude sowie<br />

eine moderne Lagerhalle zur Verfügung.<br />

Drees & Sommer begleitet das Bauvorhaben<br />

seit Ende 2013 mit Beratungs- und Prüfungsleistungen<br />

und organisierte den Projektablauf<br />

mithilfe der 3C-Management-Methode neu.<br />

Ausschlaggebend für den umfangreichen<br />

Den hohen Stellenwert des Trocknungsprozesses<br />

erkennen, ihn verbessern<br />

und damit Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit optimieren – das<br />

war der Grundgedanke von Firmengründer<br />

Roland Harter im Jahr 1991.<br />

Heute ist Harter ein mittelständisches<br />

Unternehmen, das auf dem<br />

Markt seit Langem eine Führungsrolle<br />

in Sachen Trocknung innehat. Mit<br />

seiner eigens entwickelten „Kondensationstrocknung<br />

auf Wärmepumpenbasis“<br />

wird in der Industrie so manche<br />

Trocknungsherausforderung bewältigt. Über<br />

1000 Trocknungsanlagen hat Harter in 25 Jahren<br />

weltweit platziert.<br />

Über die Jahre expandierte Harter stetig und<br />

integrierte zahlreiche Fachabteilungen, sodass<br />

heute von der Projektierung bis zur<br />

schlüsselfertigen Trocknungsanlage alles aus<br />

einer Hand geliefert werden kann. Harter platzierte<br />

seine Trocknungstechnologie ursprünglich<br />

in der Oberflächentechnik. Über die Jahre<br />

veränderte sich der Absatzmarkt, denn die<br />

Pharmaindustrie zeigte Interesse an der effizienten<br />

Kondensationstrocknung. Harter<br />

adaptierte seine Anlagentechnik für den Einsatz<br />

in der <strong>Pharmaproduktion</strong>, rüstete technische<br />

und personelle Standards auf, um den<br />

hohen Anforderungen in der Pharmaindustrie<br />

gerecht zu werden. Parallel häuften sich Anfragen<br />

aus der Lebensmittelindustrie, für die<br />

das schonende und sichere Trocknen im Niedertemperaturbereich<br />

ebenfalls sehr interessant<br />

ist. Das Unternehmen mit seinen aktuell<br />

60 Mitarbeitern befindet sich nach wie vor in<br />

Familienbesitz – mit den Inhabern Ursula Harter<br />

und Reinhold Specht.<br />

Neubau waren<br />

neben der Kapazitätserweiterung<br />

auch die zunehmend<br />

strengeren<br />

GMP-Anforderungen.<br />

Außerdem<br />

bleibt das traditionsreiche<br />

Unternehmen<br />

mit den<br />

modernen Produktions-<br />

und Arbeitswelten am Puls der Zeit.<br />

Die Produktionsflächen sind flexibel ausgelegt,<br />

sodass die Kapazitäten in Zukunft kostengünstig<br />

erhöht werden können. Nach einer<br />

detaillierten Überprüfung des Planungsstands<br />

und einer Statusanalyse setzte Drees<br />

& Sommer gemeinsam mit dem Qualifizierungsspezialisten<br />

Gempex das Projekt neu<br />

auf. Dank des 3C-Managements, einer speziell<br />

auf Pharmaprojekte zugeschnittenen Abwicklungsmethode,<br />

gelang die frühe Abstimmung<br />

von Gebäude- und Prozessplanung sowie<br />

Qualifizierungsaktivitäten.<br />

Zuwachs bei Optima<br />

Das in Fellbach ansässige Unternehmen<br />

R+E Automation Technology<br />

ist seit 1. Juli 2016 Teil<br />

der Optima Packaging Group.<br />

Die über 30 Mitarbeiter werden<br />

weiterhin eigenständig, unter<br />

gleicher Führung, am Markt tätig<br />

sein. Das Produktportfolio<br />

umfasst Montagemaschinen<br />

und Linien für die Medizintechnik<br />

und Pharmazie, zum Beispiel<br />

für das Montieren von Spritzen.<br />

Evonik erweitert Portfolio<br />

Evonik hat Transferra Nano -<br />

sciences Inc., einem Biotechnologieunternehmen<br />

mit Sitz in<br />

Burnaby in der Nähe von Vancouver<br />

erworben. Transferra ist<br />

ein Auftragsentwicklungs- und<br />

Produktionsunternehmen, das<br />

auf Basis seiner Expertisen in<br />

liposomalen Wirkstofffreisetzungssystemen<br />

sowohl Dienstleistungen<br />

als auch Produkte im<br />

Bereich der Arzneimittelentwicklung<br />

zur Verfügung stellt. Die<br />

Übernahme ermöglicht Evonik<br />

den weiteren Ausbau des Portfolios<br />

seines Geschäftsgebiets<br />

Health Care im Bereich parenterale<br />

Wirkstoffformulierungen.<br />

Don Enns, Präsident und CEO<br />

Transferra Nanosciences Inc., und<br />

Dr. Jean-Luc Herbeaux, Leiter des<br />

Geschäftsgebiets Health Care von<br />

Evonik<br />

8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


+ + + RECHT TICKER + +<br />

TABLETTEN EINFACH UND SICHER EINNEHMEN<br />

August Faller erhält Deutschen Verpackungspreis<br />

Tabletten können nur richtig wirken, wenn sie<br />

korrekt eingenommen werden. Dabei hilft der<br />

Pharma Compliance Pack der August Faller<br />

GmbH & Co. KG. Für diese innovative Lösung<br />

wurde der Hersteller für Sekundärpackmittel<br />

mit dem Deutschen Verpackungspreis 2016<br />

ausgezeichnet. Der Pharma Compliance Pack<br />

gehört in der Kategorie „Funktionalität + Convenience“<br />

zu den innovativsten Lösungen. Die<br />

Preisträger wurden aus mehr als 200 Einreichungen<br />

aus neun Ländern ausgewählt und<br />

am 27. September 2016 auf der FachPack in<br />

Nürnberg ausgezeichnet.<br />

Der Pharma Compliance Pack überzeugte die<br />

Jury mit einem integrierten Schiebemechanismus<br />

zur Hilfe bei der Entnahme von Tabletten.<br />

Durch perforierte Laschen, die vor der Einnahme<br />

abgetrennt werden, kann der Blister nur<br />

portionsweise aus der Packung gezogen werden.<br />

Die Patienten nehmen ihre Medikamente<br />

dadurch zur richtigen Zeit, in der korrekten<br />

Reihenfolge und in der vorgegebenen Menge<br />

ein. „Der Compliance Pack lässt sich<br />

individuell gestalten und unterstützt<br />

die Patienten so ideal bei der Medikamenteneinnahme“,<br />

erklärt Erfinderin<br />

Annika Lüber, Prozess- und Anwendungstechnikerin<br />

bei August<br />

Faller.<br />

Der Pharma Compliance Pack von August<br />

Faller hilft Patienten dabei, ihre<br />

Medikamente zur richtigen Zeit und in<br />

der vorgegebenen Menge einzunehmen<br />

Nicht-Destillative<br />

WFI-Erzeugung<br />

Durch die Änderung des Euro -<br />

päischen Arzneibuchs wird es<br />

ab April 2017 in Europa erlaubt<br />

sein, WFI mit anderen Techno -<br />

logien als der Destillation zu<br />

erzeugen, z. B. mittels Umkehr -<br />

osmose und Ultrafiltration. Zahlreiche<br />

Fragen sind allerdings<br />

noch unbeantwortet. Das Paper<br />

„Questions and answers on<br />

production of water for in -<br />

jections by non-distillation<br />

methods – reverse osmosis and<br />

biofilms and control strategies“<br />

umfasst u. a. Erläuterungen zum<br />

Einsatz von Umkehrosmose zur<br />

Erzeugung von WFI und Hinweise<br />

zur Kontrolle/Vermeidung von<br />

Biofilmen.<br />

Manchmal zählen die<br />

kleinen Dinge*<br />

*Kennzeichnung mit Systemen von Bluhm<br />

Bluhm Systeme GmbH . 53619 Rheinbreitbach . www.bluhmsysteme.com . info@bluhmsysteme.com . Tel.: +49(0)2224-7708-0<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 9


PHARMA NEWS<br />

Besucher und Aussteller rücken näher zusammen<br />

Lounges 2017<br />

Weg vom Seminartourismus hin zu mehr Raum und Gelegenheit<br />

für den qualifizierten fachlichen Dialog zwischen<br />

Ausstellern und Besuchern – unter dieser Prämisse wartet<br />

die Lounges 2017 mit vielen Neuerungen auf. Welche das<br />

sind, erfahren Sie hier.<br />

Vom 31. Januar bis 2. Februar findet die Lounges 2017 in Stuttgart statt. 275 Aussteller nutzen<br />

das Event für die Reinraum- und Pharmaprozesstechnik für die Vorstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />

live vor Ort und im Internet.<br />

Der Veranstaltungsort Landesmesse Stuttgart<br />

ist geblieben, verändert hat sich als erstes<br />

der Termin der Lounges 2017. Das Event für die<br />

Reinraum- und Pharmaprozesstechnik findet<br />

im kommenden Jahr vom 31. Januar bis 2. Februar<br />

statt. Der Veranstalter, die Inspire GmbH<br />

aus Bensheim, erwartet 275 Aussteller aus<br />

Deutschland und dem benachbarten Ausland.<br />

Konzept stetig weiterentwickelt<br />

Seit zehn Jahren gibt es die Lounges, die in dieser<br />

Zeit stetig ihre Ausrichtung und ihr Profil<br />

an die aktuellen Wünsche der Aussteller und<br />

Besucher angepasst hat. „Von Anfang an wollten<br />

wir mehr als eine klassische Ausstellungsmesse<br />

sein“, erläutert Harald Martin, der für<br />

die Konzeption und das Programm des Events<br />

verantwortlich ist. „Vielmehr ist die Lounges<br />

eine Veranstaltung, auf der man erfolgreich eigene<br />

Produkte und Dienstleistungen vermarkten,<br />

sich in angenehmer Atmosphäre weiterbilden<br />

und sein Netzwerk erweitern kann. Mit<br />

dem Event im Jahr 2017 verfolgen wir das Ziel,<br />

Besucher und Aussteller noch näher zueinanderzubringen.<br />

Vor diesem Hintergrund planen<br />

wir umfangreiche Änderungen.“<br />

So wartet die Lounges 2017 mit einem komplett<br />

überarbeiteten Hallendesign auf. Die<br />

loungigen Zonen, in denen man den fachlichen<br />

Austausch pflegen, entspannen oder sich<br />

stärken kann, befinden sich nun inmitten der<br />

Stände. Ganz im Sinne kurzer Wege wurden<br />

auch die beiden Foren, die Vortragsräume sowie<br />

die Aktionsbühnen neu positioniert.<br />

„Die Lounges 2017 wird crossmedial“, erklärt<br />

Martin. „Unter ihrem Dach gibt es das gewohnte<br />

Live-Event, unterschiedliche Präsenzmöglichkeiten<br />

in Online- und Printmedien sowie<br />

die neue x4com-Community.“<br />

Durch die Online-Präsenz auf den Internetseiten<br />

der Lounges können Aussteller ihre aktuellen<br />

Beiträge in den Firmen-, Produkt- oder Jobnews<br />

platzieren und sie einem weitaus breiteren<br />

Publikum zugänglich machen. Dieser Content<br />

wird auch im gedruckten Lounge-Special<br />

veröffentlicht. Innerhalb der neuen Lounge-<br />

Community auf x4com kommunizieren Aussteller<br />

und Besucher auf direktem Weg. Sie<br />

können sich austauschen, sich ihren individuellen<br />

Tagesablauf auf den Lounges zusammenstellen,<br />

Termine vereinbaren, Leads managen<br />

und Unterlagen herunterladen. Die Informationen<br />

und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

stehen nicht nur während der Lounges, sondern<br />

das gesamte Jahr zur Verfügung.<br />

Und wie kann man Mitglied der Lounge-Community<br />

werden? Ganz einfach: Mit der Buchung<br />

ihres Standes legen Aussteller automatisch<br />

ihren Account an. Ähnlich verhält es sich<br />

bei den Besuchern. Sie erhalten mit der Anmeldung<br />

ebenfalls Zugang zur Community.<br />

Neu organisiert wurde auch das Vortragsprogramm.<br />

Neben Fachvorträgen, die u. a. von<br />

Behördenvertretern sowie Referenten der ISPE<br />

und IPA beigesteuert werden, beinhaltet es sogenannte<br />

Real Life Presentations. Hier können<br />

Aussteller realisierte Projekte vorstellen. Auch<br />

die Optimierung von Produktionsprozessen<br />

und -einrichtungen kann Thema der Real Life<br />

Presentations sein.<br />

Im Dunkeln ist gut sehen<br />

Darkzone heißt das Stichwort, unter dem die<br />

Unternehmen Dastex, Pfennig und CCI eine<br />

Reihe von Präsentationen in einem Dunkelraum<br />

durchführen. Sie beschäftigen sich mit<br />

den Themen Visualisierung von Kontaminationen<br />

vor und nach dem Reinigen sowie Querkontamination.<br />

Des Weiteren halten Vertreter<br />

der drei Unternehmen täglich bis zu sechs Vorträge,<br />

die sich mit den Themen Kontaminationsvermeidung,<br />

-verminderung und -kontrolle<br />

sowie Reinraumtechnik befassen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.expo-lounges.de.<br />

Autor<br />

Lukas Lehmann<br />

Stellvertretender Chefredakteur,<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong><br />

10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Siemens eröffnet Democenter am Standort Karlsruhe<br />

Die ganze Welt der<br />

Prozessautomation<br />

In ihrem Democenter am Standort Karlsruhe zeigt<br />

Siemens auf 700 m 2 das gesamte Leistungsspektrum für<br />

die Prozessindustrie. Vor Kurzem wurde die Process<br />

Automation World von Klaus Stapf, Bürgermeister der<br />

Stadt Karlsruhe, Eckard Eberle, CEO der Siemens Business<br />

Unit Process Automation, und Thorsten Breutmann,<br />

Sprecher der Betriebsleitung Karlsruhe, eröffnet.<br />

Industrie 4.0 live und in Farbe<br />

Im Auditorium, einem Veranstaltungsraum für<br />

100 Besucher, befinden sich zwei verfahrenstechnische<br />

Anlagen aus der chemischen und<br />

pharmazeutischen Industrie mit einer Leitwarte.<br />

Die vielfältig einsetzbaren Anlagenmodelle<br />

geben einen Überblick über das Portfolio<br />

und zeigen eindrucksvoll, wie Anlagenplanung,<br />

-bau, -betrieb, -wartung sowie -instandsetzung<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

funktionieren. „Mit dem neuen Democenter<br />

zeigt Siemens, wie diese Lebenszyklusphasen<br />

durch Digitalisierung zusammenspielen“, erläuterte<br />

Philipp Glaser, Marketingleiter für<br />

Prozessautomatisierung bei Siemens, während<br />

einer Führung durch die „Process Automation<br />

World“.<br />

„Die Investition in die neue Process Automation<br />

World ist ein klares Statement der Siemens<br />

AG zur Prozessautomatisierung und für den<br />

Standort Karlsruhe sowie ein starkes Vertriebsinstrument,<br />

mit dem wir mehr und neue<br />

Kunden erreichen wollen“, betonte Thorsten<br />

Mit der Process Automation World hat der<br />

Standort eine hochmoderne Visitenkarte für<br />

die Prozessindustrie und Prozessautomatisierung<br />

erhalten – dem Kerngeschäft von Siemens<br />

in Karlsruhe. Über 60 % der Mitarbeiter<br />

am Standort haben in irgendeiner Form mit<br />

der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb<br />

der entsprechenden Technik zu tun. Das<br />

Portfolio findet Anwendung in Branchen wie<br />

etwa Chemie, Glas, Pharma, Nahrung und Genussmittel<br />

sowie Wasser und Abwasser.<br />

Siemens-Mitarbeiter sowie Kunden aus aller<br />

Welt nutzen bereits die vielfältigen Informationsmöglichkeiten<br />

des neuen Democenters in<br />

Karlsruhe. Sei es direkt vor Ort oder auch über<br />

Livestreams, Videos und Webinare. Ausgeklügelte<br />

Präsentationstechniken und eine moderne<br />

Kameraanlage unterstützen die Darstellungen<br />

und Möglichkeiten zur weltweiten Kommunikation,<br />

falls ein Kunde nicht nach Karlsruhe<br />

kommen kann. „Mit unseren Kunden aus<br />

aller Welt in einen Dialog zu treten und ihnen<br />

zuzuhören, ist für uns die Basis für eine vertrauensvolle<br />

Partnerschaft und den Erfolg in<br />

unserem Geschäft“, erklärte Eckard Eberle anlässlich<br />

der Eröffnungsfeier.<br />

Auf 700 m 2 zeigt<br />

Siemens sein Portfolio<br />

und die damit verbundenen<br />

Möglichkeiten<br />

für die Prozesstechnik<br />

Bild: Siemens<br />

Klaus Stapf (links), Bürgermeister der Stadt Karlsruhe,<br />

Eckard Eberle (Mitte), CEO der Siemens Business<br />

Unit Process Automation, und Thorsten<br />

Breutmann (rechts), Sprecher der Betriebsleitung<br />

Karlsruhe, eröffneten die Process Automation<br />

World von Siemens<br />

Bild: Dr. Bernd Rademacher<br />

Breutmann. „Das neue Democenter reiht sich<br />

ein in den Zweiklang von Tradition und Innovation,<br />

der sich seit 116 Jahren durch den Siemens-Standort<br />

Karlsruhe zieht.“<br />

Im Jahr 1900 wurde in Karlsruhe eine Vertriebsniederlassung<br />

gegründet, genau 50 Jahre<br />

später folgte der erste Spatenstich für das<br />

Werk im Ortsteil Knielingen. Zehn Jahre später<br />

entwickelte sich aus dem Anbieter von Rundfunk-<br />

und Fernsehgeräten ein Vorreiter der<br />

Prozessleittechnik. Und dies ist der Standort<br />

Karlsruhe bis heute geblieben – das internationale<br />

Zentrum der Prozessindustrie und Prozessautomatisierung<br />

von Siemens.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 11


PRODUKTION TITEL<br />

Mit dem Baukastensystem der Multiline E lassen sich Anschlüsse für Flüssigkeiten, Druckluft, Gase, Elektrik<br />

und/oder Elektronik in einer Mehrfachkupplung individuell konfigurieren<br />

Kombinierte Versorgungsleitungen<br />

Gut durchdacht<br />

Die Mehrfachkupplungen der Multiline-Serie von Eisele basieren<br />

auf einem modularen Baukastenprinzip. Seit Kurzem<br />

sind mit der Multiline E auch Adaptiveinsätze für Elektround<br />

Elektronikanschlüsse verfügbar. Das robuste System<br />

steht zusätzlich in einer mit marktüblichen Industriesteckern<br />

kompatiblen Variante zur Verfügung. Alle Baukastenteile<br />

können ohne Werkzeug zusammengesetzt werden.<br />

Autor<br />

Thomas Maier<br />

Geschäftsführer,<br />

Eisele Pneumatics<br />

Das wegweisende Konzept der Multiline<br />

Adaptiv von Eisele dient dem Anschluss von<br />

Funktionsgruppen an Maschinen. Über ein<br />

modulares Baukastensystem mit Adaptiveinsätzen<br />

können genau die Anschlüsse in einer<br />

Mehrfachkupplung kombiniert werden, die für<br />

eine bestimmte Anwendung erforderlich sind.<br />

Montageaufwand und Rüstzeit lassen sich signifikant<br />

verringern. Dank des streng modularen<br />

Prinzips lassen sich so unterschiedliche<br />

Verbindungen wie Pneumatik, Gase, Kühlwasser,<br />

Flüssigkeiten und jetzt sogar Stecker für<br />

Elektro- und Elektronikleitungen in einer<br />

Schnittstelle zusammenfassen.<br />

In Kooperation mit der Murrelektronik GmbH<br />

hat Eisele die Multiline Adaptiv zur Multiline E<br />

weiterentwickelt. Die speziellen Adaptiveinsätze<br />

können auch mit Elektro- und Elektronik -<br />

anschlüssen des Oppenweiler Unternehmens<br />

bestückt werden. Je nach Bedarf werden M12-<br />

Rundsteckverbinder oder andere Anschlussformen<br />

für Bussysteme, Steuerungstechnik<br />

und Elektroversorgung eingesetzt. Zusätzlich<br />

können Schlauchverbindungen integriert werden.<br />

Neben Mischkonzepten verschiedener<br />

Steuerleitungen sind auch Komplettlösungen<br />

für Elektro- und Elektronik möglich.<br />

12 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Der M12-Power-Steckverbinder nach<br />

IEC 61076-2-111 mit fünf Leistungskontakten<br />

liefert bis zu 16 A je Pin<br />

Das E-Stecker-Programm startet mit den weit<br />

verbreiteten M12-Rundsteckverbindern in<br />

verschiedenen Bauweisen für unterschiedliche<br />

Anwendungen<br />

Im Eisele-Industriestecker können dank der Adaptiveinsätze<br />

mit Absperrfunktion auch Flüssigkeiten und<br />

Elektrik ohne Kurzschlussgefahr kombiniert werden<br />

Für die Integration der E-Stecker hat Eisele das<br />

Design des Grundkörpers, der aus Edelstahl<br />

oder eloxiertem Aluminium gewählt werden<br />

kann, optimiert. Die Bohrlöcher für die einheitliche<br />

Außengeometrie der Adaptiveinsätze<br />

verfügen jetzt über eine zusätzliche Nut, sodass<br />

für die Elektroeinsätze die erforderliche<br />

Verdrehsicherung und Verpolsicherheit der<br />

E-Stecker garantiert ist. Auch eine fehlerhafte<br />

Montage der Kupplung ist aufgrund eines<br />

asymmetrischen Bohrbildes ausgeschlossen.<br />

Dank des breiten Komplettsortiments von<br />

Murrelektronik sind der Konfiguration der<br />

Multiline E kaum Grenzen gesetzt.<br />

Individuelle Anschlüsse in Serie<br />

Das E-Stecker-Programm startet mit den weit<br />

verbreiteten und genormten M12-Rundsteckverbindern.<br />

Dazu gehören A-Codierung, drei<br />

bis zwölf Pole, Cube6, Profibus und Ethernet.<br />

Auch eine Variante des M12-Power-Steckers<br />

für die Leistungselektronik bis zu 630 V haben<br />

die Ingenieure jetzt ins Programm aufgenommen:<br />

Der M12-Power-Steckverbinder nach<br />

IEC 61076-2-111 ist der kleinste und kompakteste<br />

Anschluss für Kabel mit Leitungen bis<br />

2,5 mm 2 auf dem Markt. Der Adaptiveinsatz<br />

mit fünf Leistungskontakten liefert bis zu 16 A<br />

je Pin. Der Power-Stecker ist verpol-, schockund<br />

vibrationssicher. Die Multiline E wird sukzessive<br />

um weitere Bauformen erweitert.<br />

Auch bei der Konfiguration der Anschlusskabel<br />

sind alle Optionen offen. Sie können zum Beispiel<br />

schleppkettentauglich, halogenfrei, chemisch<br />

beständig oder mit allen gängigen elektrischen<br />

Zertifizierungen in jeder benötigten<br />

Länge geliefert werden. Die Anschlusskabel<br />

lassen sich entweder mit vorkonfigurierten<br />

Steckern an die entsprechenden Adaptiveinsätze<br />

anschließen oder sie werden mit vorkonfektionierten<br />

Leitungen geliefert.<br />

Werkzeugfreie Industriestecker<br />

Augenmerk legt Eisele aber auch auf die Zentralversorgung<br />

von Maschinen und Anlagen:<br />

Viele Industriestecker haben den Nachteil,<br />

dass der Zusammenbau oft nur mit Werkzeugen<br />

möglich ist. Werden darüber hinaus noch<br />

Kunststoffeinsätze verwendet, sind diese in<br />

der Regel im Gegensatz zu den Gehäusen fragil<br />

und wenig haltbar. Aufgrund ihrer Bauweise<br />

ist die Fehlersuche bei Defekten aufwendig<br />

und im Zweifelsfall müssen ganze Komponenten<br />

getauscht werden.<br />

Eisele begegnet diesen Nachteilen mit der<br />

Übertragung des Baukastenprinzips der Multiline<br />

Adaptiv und Multiline E auf die marktgängigen<br />

Industriestecker durch robuste Adapter.<br />

Acht Anschlüsse können in einen solchen<br />

Adapter integriert werden. Dank des modularen<br />

Designs lassen sich verschiedene Anschlusstypen<br />

und Medien sowie verschiedene<br />

Anschlussdurchmesser flexibel in den Industriestecker<br />

integrieren. Die Maschinenversorgung<br />

kann über die bisher rein elektrische und<br />

elektronische Versorgung hinaus komplett in<br />

einer Schnittstelle vorgenommen werden.<br />

Das Entwicklungspotenzial der Industrie -<br />

stecker ist aber noch lange nicht ausgereizt: Zukunftsperspektiven<br />

sieht Eisele in der Entwicklung<br />

eines eigenen Industriesteckers zur Integration<br />

mehrerer Anschlüsse. Hinzu kommt die<br />

Entwicklung neuer Verschlüsse, um die nötigen<br />

Handkräfte zu optimieren – sowohl für die<br />

runde Eisele-Multiline-Mehrfachkupplung, als<br />

auch für die Industriesteckervariante. Auch ein<br />

Kupplungsgehäuse für mechanische Kupplungsabläufe<br />

und Lösungen zum automatischen<br />

Koppeln und Entkoppeln sind in Planung.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 13


PRODUKTION<br />

Für temperaturempfindliche Wirkstoffe geeignet<br />

GMP-gerechte Anlagen für<br />

die Feinvakuumdestillation<br />

Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation könnten in der<br />

pharmazeutischen Industrie vielversprechende Anwendungsfelder finden.<br />

Beide Trennverfahren nutzen den bekannten Effekt, dass der Siedepunkt<br />

eines reinen Stoffes sinkt, wenn der Druck vermindert wird. Sie eignen sich<br />

somit auch für die Aufreinigung von temperaturempfindlichen Komponenten<br />

oder Komponenten mit hohem Siedepunkt.<br />

Sowohl bei der Kurzwegdestillation wie<br />

auch bei der Dünnschichtverdampfung erfolgt<br />

die Trennung an einem flüssigen, gewischten<br />

Film, der unter dem Einfluss der Schwerkraft<br />

an einer senkrechten, zylindrischen Verdampferfläche<br />

nach unten fließt. Diese Verdampferwand<br />

wird mit Thermalöl oder Dampf beheizt.<br />

Ein Wischersystem, das aus mehreren Wischerelementen<br />

besteht, sorgt für eine gleichmäßige<br />

Verteilung des Materials. Die Elemente<br />

sind typischerweise zylindrische Rollen oder<br />

Blöcke aus PTFE, dazu sind zahlreiche alternative<br />

Werkstoffe und Geometrien verfügbar.<br />

Die Trennung basiert auf den unterschiedlichen<br />

Siedepunkten der beiden Komponenten.<br />

Zuerst verdampft die Komponente mit dem<br />

niedrigsten Siedepunkt im Dünnschichtverdampfer<br />

bzw. Kurzwegdestillator. Die Dämpfe<br />

verflüssigen sich dann im Kondensator wieder.<br />

Bei einem Dünnschichtverdampfer erfolgt die<br />

Kondensation des Destillats in einem separaten<br />

Kondensator, ein Kurzwegdestillator verfügt<br />

dagegen über einen internen Kondensator.<br />

Bei Letzterem bleibt der Druckverlust aufgrund<br />

des kurzen Abstands zwischen Verdampfungs-<br />

und Kondensationsort begrenzt.<br />

Kurzwegdestillatoren können daher bei extrem<br />

niedrigen Drücken von bis zu 10 −3 mbar<br />

betrieben werden.<br />

Autor<br />

Stephan Osinga<br />

Leiter Anlagenplanung,<br />

UIC<br />

Für die Verfahrensentwicklung werden bei UIC Machbarkeits- und Pilotversuche durchgeführt<br />

Die Vorteile<br />

Aktive pharmazeutische Inhaltsstoffe (APIs)<br />

sind typischerweise größere Moleküle mit<br />

komplexer Struktur und unterschiedlichen<br />

funktionellen Gruppen. Jede unbeabsichtigte<br />

Änderung der chemischen Struktur, beispielsweise<br />

durch Einwirkung einer unzulässig hohen<br />

Temperatur über eine gewisse Zeitdauer,<br />

könnte die Wirksamkeit und – in bestimmten<br />

Fällen – sogar die Sicherheit des Medikaments<br />

erheblich beeinflussen.<br />

Die vorherrschenden Trenn- und Aufreinigungsverfahren<br />

für solche Substanzen sind<br />

derzeit Kristallisation und Chromatografie. Da<br />

der Kristallisationsprozess aber sowohl durch<br />

thermodynamische als auch durch kinetische<br />

Faktoren beeinflusst wird, handelt es sich um<br />

eine komplexe Technik, die sich nur schwer<br />

modellieren und steuern lässt. Außerdem ist<br />

die Skalierbarkeit vom Labormaßstab auf die<br />

Größenordnung der industriellen Produktion<br />

nicht ganz einfach. Wie bei der Kristallisation<br />

können auch bei der Chromatografie hohe<br />

Reinheitsgrade erreicht werden. Wesentliche<br />

Nachteile dieser Trenntechnik sind der hohe<br />

Lösemittelverbrauch, die Kosten für Verbrauchsstoffe<br />

wie Kieselsäure und die technischen<br />

Schwierigkeiten bei der Hochskalierung<br />

14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


des Verfahrens. Dazu kommt, dass beide<br />

Trennverfahren systembedingt chargenweise<br />

ablaufen, da die Anlage nach jedem Produktionsvorgang<br />

mit frischem Material beschickt<br />

und gereinigt werden muss. Inhärenter Nachteil<br />

ist, dass die Qualität der einzelnen Chargen<br />

variieren kann und dass die Arbeitskosten<br />

höher sind als bei kontinuierlichen Prozessen.<br />

Dieser Aspekt lässt einen der größten Vorzüge<br />

der Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />

erkennen. Diese Verfahren laufen<br />

kontinuierlich ab und haben damit den Vorteil,<br />

dass die Verweildauer auf der beheizten Verdampferoberfläche<br />

im Vergleich relativ kurz<br />

ist, was wiederum die auf die Moleküle einwirkende<br />

Wärmebelastung begrenzt. Zudem<br />

kann ein ungewöhnliches Verhalten der Betriebsparameter,<br />

das möglicherweise auf Qualitätsabweichungen<br />

hindeutet, vom Bedienpersonal<br />

sofort erkannt werden.<br />

Zu- und Ableiten des Produkts erfolgt bei Vakuumprozessen<br />

typischerweise kontinuierlich<br />

mithilfe von Pumpen. Es besteht aber auch die<br />

Möglichkeit, zwar den Verdampfer kontinuierlich<br />

zu speisen, die Produkte aber in (evakuierten)<br />

Chargenbehältern direkt unter dem Verdampfer<br />

aufzufangen. Bei diesem teilkontinuierlichen<br />

Betrieb werden Rückstände und Destillat<br />

am Ende jeder Charge abgelassen.<br />

Einsatzbereiche<br />

Für die pharmazeutische Industrie gibt es im<br />

Wesentlichen vier Haupt-Trennaufgaben, die<br />

mit Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />

durchgeführt werden können:<br />

• Die Entfernung größerer Lösemittelmengen<br />

aus temperaturempfindlichen Stoffen – da<br />

der Betriebsdruck meist im Bereich von 10<br />

bis 200 mbar liegt, eignet sich dafür der<br />

Dünnschichtverdampfer<br />

• Die Entfernung kleinerer Lösemittelmengen<br />

mit dem Ziel, die Restlösemittelkonzentration<br />

so stark wie möglich zu reduzieren – das<br />

Einsatzgebiet eines Kurzwegdestillators<br />

• Die Abtrennung wertvoller Komponenten<br />

aus natürlichem Pflanzenmaterial und<br />

Pflanzenextrakten, zum Beispiel die Beseitigung<br />

von Sumpfprodukten (Pflanzenmaterial,<br />

Wachse) aus dem Cannabidiol von<br />

Cannabispflanzen, per Kurzwegdestillation<br />

• Der letzte Reinigungsschritt für einen API,<br />

wobei das wertvolle Produkt als Destillat<br />

aufgefangen wird und die Sumpfprodukte<br />

im Rückstand verbleiben<br />

Da die meisten APIs aufgrund ihres hohen Molekulargewichts<br />

nicht nur einen hohen Siedepunkt,<br />

sondern auch einen hohen Schmelzpunkt<br />

aufweisen, werden die Dünnschichtverdampfungs-<br />

wie auch die Kurzwegdestillationsanlagen<br />

mit einer kompletten Begleitheizung<br />

ausgerüstet werden. So lassen sich Verfestigungsprobleme<br />

vermeiden. Die praktikable<br />

Obergrenze für den Schmelzpunkt des<br />

Ausgangsmaterials liegt bei etwa 200 °C.<br />

Dünnschichtverdampfung und Kurzwegdestillation<br />

repräsentieren jeweils nur eine einzelne<br />

theoretische Trennstufe. Dies könnte zum Problem<br />

werden, wenn hohe Reinheitsgrade erreicht<br />

werden müssen. Um die Trennwirkung<br />

zu erhöhen, wird häufig eine Kombination aus<br />

Dünnschichtverdampfer und aufgesetzter<br />

Destillationskolonne verwendet. Diese Kolonne,<br />

die typischerweise bis zu zehn theoretische<br />

Stufen aufweist, ist zumeist mit vakuumoptimierten,<br />

strukturierten Packungen versehen.<br />

Eine Erhöhung des Betriebsdrucks lässt<br />

sich dabei nicht vermeiden, sodass dieser typi-<br />

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Pharmaprodukten sind<br />

zahlreiche unterschiedliche<br />

Trenn- und Reinigungsverfahren<br />

erforderlich<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 15


PRODUKTION<br />

Beispiel einer Dünnschichtverdampfungsanlage für GMP-gerechte Produktion<br />

scherweise auf 2 mbar oder höher ansteigt.<br />

Falls für den Prozess ein niedrigerer Druck<br />

unerlässlich ist, könnte der Einsatz mehrerer<br />

nacheinander angeordneter Kurzwegdestillatoren<br />

eine Option zur Reinheitsverbesserung<br />

sein, wobei jeder Verdampfer auf einer individuellen<br />

Vakuumstufe arbeiten würde.<br />

Auch wenn die Feinvakuumdestillation andere<br />

Verfahren nicht vollständig ersetzen kann, so<br />

ist doch häufig die Möglichkeit in Betracht zu<br />

ziehen, sie an einer vorgelagerten Stelle in der<br />

Produktion einzusetzen, beispielsweise in Prozessschritten<br />

zur Vorkonzentration und zur<br />

pharmazeutischen Zwischenreinigung. Erst<br />

die Feinreinigung erfolgt dann mit einem teureren<br />

Alternativverfahren wie Kristallisation<br />

oder Chromatografie.<br />

GMP-gerechtes Anlagendesign<br />

Pharmazeutische Produktionsprozesse unterliegen<br />

einer strengen Kontrolle durch internationale<br />

Regulierungsbehörden wie die FDA in<br />

den USA bzw. die EMA in der EU. Die Anlagen<br />

müssen GMP-gerecht arbeiten. In jeder Phase<br />

muss eine validierte Verfahrensweise eingehalten<br />

werden. Für die hier beschriebenen<br />

Trennanlagen bedeutet das, dass bereits bei<br />

der Konzeption der Anlagen eine Reinigungsstrategie<br />

für den Prozess erarbeitet werden<br />

muss. Beispielsweise müssen die Verdampfer,<br />

Pumpen, Ventile, Behälter und Rohrleitungen<br />

so konstruiert werden, dass der Flüssigkeitsinhalt<br />

(Liquid Hold-up) minimiert wird. Anders<br />

ausgedrückt: Die Anlage muss sich vollständig<br />

entleeren lassen und alle Verbindungen müssen<br />

weitgehend totraumfrei sein. Dünnschichtverdampfer<br />

und Kurzwegdestillatoren<br />

werden oft durch einen oder mehrere Spüloder<br />

Flutungszyklen nach einer vorher festgelegten<br />

Zeit oder Anzahl von Produktionsdurchläufen<br />

gereinigt. Die Anlagen können jedoch<br />

auch zur Reinigung mit hochentwickelten CIP-<br />

Systemen ausgerüstet werden, zum Beispiel<br />

mehrere Sprühdüsen, die sich innerhalb der<br />

Apparate befinden und mit Reinigungsmedien<br />

betrieben werden.<br />

Um der Ansammlung von Verschmutzungen<br />

auf den Metalloberflächen der Dünnschichtverdampfer<br />

und Kurzwegdestillatoren vorzubeugen,<br />

können diese zur Reduzierung der<br />

Oberflächenrauheit elektropoliert sein. Ein in<br />

der Praxis gebräuchlicher Wert ist eine relative<br />

Rauheit von Ra ≤0,8 μm. Aus diesem Grund<br />

wird häufig Edelstahl 1.4404 für pharmazeutische<br />

Geräte eingesetzt, da sich dieser Werkstoff<br />

gut bearbeiten lässt, gleichzeitig aber eine<br />

gute Korrosionsbeständigkeit aufweist. Die<br />

Schweißarbeiten beim Apparatebauer müssen<br />

von Mitarbeitern durchgeführt werden,<br />

die für Arbeiten an Anlagen für die pharmazeutische<br />

Industrie speziell geschult sind. Die<br />

Heiz- und Kühlmedien, eventuell das Öl für die<br />

Vakuumpumpen und die Sperrflüssigkeit für<br />

die mechanische Gleitringdichtung müssen<br />

den FDA-Vorgaben entsprechen. Für alle in der<br />

Anlage eingesetzten Konstruktionswerkstoffe<br />

wird eine Freigabe zur Verwendung in der Anlage<br />

benötigt, und die entsprechenden Werkstoffzertifikate<br />

müssen Bestandteil der Dokumentation<br />

sein. Die technischen Details bezüglich<br />

der Umsetzung der GMP-Richtlinien in<br />

die tatsächliche mechanische Konstruktion<br />

der Apparate sind den vom amerikanischen<br />

Maschinenbauerverband ASME erarbeiteten<br />

Standards für Pharma-Anlagen (Bioprocessing<br />

Equipment) zu entnehmen. GAMP ist ein Leitfaden<br />

für die Validierung von Automatisierungssystemen<br />

für die Herstellung pharmazeutischer<br />

Produkte. Ziel dieser Dokumente ist<br />

die Minimierung der Risiken durch unkontrollierte<br />

oder sogar gefährliche Qualitätsabweichungen<br />

der Produkte. Die Messgeräte in einer<br />

Vakuumverdampfungsanlage für Produkte in<br />

Pharmaqualität sind in der Regel kalibriert.<br />

Wie bei vielen anderen Vorschriften bleibt<br />

jedoch auch hier ein Interpretationsspielraum.<br />

Manche Unternehmen wenden die GMP-<br />

Richtlinien nur für diejenigen Apparate an, die<br />

mit dem letztendlichen API in Berührung kommen,<br />

wogegen andere der Auffassung sind,<br />

dass die GMP für jeden Produktionsschritt erforderlich<br />

ist. Ein weiterer strittiger Punkt ist<br />

die Werkstoffrauheit der Wärme- und Kältedämmung<br />

oder der Außenflächen der Anlage.<br />

In Abhängigkeit der vom Kunden an die Anlage<br />

gestellten Anforderungen ist eine nach<br />

GMP-Standards konzipierte Anlage um 30 bis<br />

50 % teurer als eine herkömmliche Anlage. Da<br />

zahlreiche Reinigungsverfahren ein Spülen<br />

oder Fluten der Anlage mit leichtentzündlichen<br />

Lösemitteln vorsehen, ist es häufig erforderlich,<br />

bei der Konstruktion und beim Bau der<br />

Anlage sowohl die GMP- als auch Explosionsschutzrichtlinien<br />

wie Atex zu berücksichtigen.<br />

Sicheres Scaling-up<br />

UIC liefert schlüsselfertige Dünnschichtverdampfungs-<br />

und Kurzwegdestillationsanlagen.<br />

Im modernen Process Development Center<br />

des Unternehmens in Alzenau-Hörstein<br />

besteht die Möglichkeit, die Realisierbarkeit eines<br />

Trennprozesses zunächst in der Glasapparatur<br />

im Labormaßstab zu testen. Einige Hundert<br />

Gramm des Ausgangsstoffs können<br />

schon ausreichend sein, um festzustellen, ob<br />

eine Trennung durchführbar ist oder nicht. Die<br />

Glasanlagen ermöglichen die Beobachtung<br />

wichtiger Effekte, die mit theoretischen Modellen<br />

nicht vorhergesagt werden können, wie<br />

zum Beispiel Kristallatisation im Verdampfer<br />

oder Schaumbildung. Falls die Durchführbarkeitsversuche<br />

erfolgreich sind, werden in der<br />

Regel Pilotversuche durchgeführt, um die optimalen<br />

Prozessbedingungen zu ermitteln und<br />

die Hochskalierung für eine Industrieanlage<br />

vorzunehmen.<br />

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16 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 17


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18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 19


PRODUKTION<br />

Über die saubere Oberfläche hinausgedacht<br />

Kunststoffe lassen<br />

Reinräume bunt werden<br />

Oberflächen in Reinräumen müssen leicht zu reinigen und desinfizierbar<br />

sein. Daneben werden die Anforderungen an die Ergonomie des Arbeitsplatzes<br />

immer größer, wozu auch das Design der Oberflächen zählt. Zukunftsperspektiven<br />

eröffnen hier Kunststoffe mit sehr großem Härtegrad,<br />

die sowohl die Anforderungen an die Reinheit erfüllen als auch neue<br />

Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich Form- und Farbgebung bieten.<br />

Oberflächen im Reinraum müssen aus Materialien<br />

bestehen, die reinigungsfähig und<br />

desinfizierbar sind. Man unterscheidet zwischen<br />

produktberührenden, produktzugewandten<br />

und nicht-produktberührenden<br />

Oberflächen: In der ersten Kategorie wird zurzeit<br />

hauptsächlich Edelstahl verbaut, in der<br />

zweiten besteht daneben die Möglichkeit zur<br />

Verwendung von Glas oder Acrylglas. Bei den<br />

nicht-produktberührenden Oberflächen steht<br />

eine große Menge von Werkstoffen zur Verfügung:<br />

Edelstahl, PVC, Nylon, verschiedenste<br />

Polycarbonate und weitere Kunststoffe.<br />

Mancher Anwender stößt bei der Reinraumplanung<br />

auf ungeahnte Schwierigkeiten. Da<br />

hat einmal eine Apotheke alle Wände gemäß<br />

der frisch designten Corporate-Identitiy blau<br />

gestrichen, auch im reinen Laborbereich. Erst<br />

danach stellte man fest: Die verwendete Farbe<br />

ist nicht alkoholbeständig. Wenn aber kein Alkohol<br />

aufgetragen werden durfte: Wie sollte<br />

man nun die Flächen desinfizieren? Da im<br />

Reinraum also häufig Wischreinigung und<br />

Desinfektionen durchgeführt werden, müsste<br />

er dann nicht logischerweise als Nassraum<br />

auslegt werden – unter anderem mit einem<br />

besonders rutschhemmenden Boden? Damit<br />

die Mopps auf einer entsprechend rauen<br />

Oberfläche gut gleiten können, müsste dann<br />

jedoch unter Einsatz von besonders viel Feuchtigkeit<br />

gewischt werden, was ebenfalls nicht<br />

vorteilhaft ist. Damit liegt ein weiterer wichtiger<br />

Aspekt von Oberflächen im Reinraum auf<br />

der Hand: Stets ist ein Spagat zwischen<br />

rutschfestem Material und wischfähigen, desinfizierbaren<br />

Oberflächen zu vollführen.<br />

Reinraumtaugliche Kunststoffe eröffnen nahzu grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten was Farben und<br />

Formen des Reinraumdesigns anbelangt<br />

(Bild: Cleanroom Magazin)<br />

Superharte Kunststoffe<br />

Das Unternehmen Dittel Engineering aus Kochel<br />

am See berät Unternehmen bei Planung,<br />

Bau und Qualifizierung von Reinräumen. Professor<br />

Gernod Dittel geht davon aus, dass in<br />

Zukunft vermehrt Kunststoffe in Reinräumen<br />

eingesetzt werden. Einen entscheidenden Vorteil<br />

sieht er in den schier grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

was Farben und Formen<br />

anbelangt. Dittel: „Die Planung von Reinraumarbeitsplätzen<br />

ist bisher primär auf das Funktionieren<br />

des Anlagenablaufs ausgerichtet.<br />

Auch die Vorschriften sorgen sich lediglich darum,<br />

dass der Arbeitsplatz ausführbar, schädigungslos<br />

und beeinträchtigungsfrei ist. Dabei<br />

wird vernachlässigt, wie stark doch ein positives<br />

Arbeitsumfeld die Arbeitszufriedenheit,<br />

das psychische Wohlbefinden und die Produktivität<br />

steigert. Farbe ist dabei ein wichtiges<br />

Element in der Arbeitsplatzgestaltung.“<br />

Zukunftsperspektiven eröffnen derzeit Kunststoffe<br />

mit sehr großem Härtegrad. Sie erfüllen<br />

20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Cleanzone 2016<br />

Top-Informationen rund um den Reinraum<br />

Auch wenn klassische Werkstoffe wie Edelstahl<br />

im Bereich von Reinräumen und aseptischen<br />

Umgebungen eine starke Stellung<br />

haben, stößt man immer wieder auf mögliche<br />

Alternativen. Superharte Kunststoffe<br />

mit selbstdesinfizierender Oberfläche, die<br />

neues Design ermöglichen, sollten bereits in<br />

Kürze eine höhere Bedeutung bekommen.<br />

Noch weiter in die Zukunft gedacht könnten<br />

sich sogar Elastomere mit eingebauter antibakterieller<br />

Wirkung für bestimmte Anwendungen<br />

qualifizieren. Einen kompakten<br />

die Anforderungen an die Reinheit und eröffnen<br />

vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Der<br />

große Härtegrad bringt eine hohe Scheuerresistenz<br />

mit sich. Die Folge: keine Kratzer, keine<br />

Nischen für potenziell pathogene Mikroorganismen,<br />

keine koloniebildenden Einheiten.<br />

Überblick über diese gesamte Thematik gewährt<br />

die Reinraummesse Cleanzone am<br />

8. und 9. November 2016 in Frankfurt am<br />

Main. Auf der Fachmesse präsentieren internationale<br />

Hersteller ein umfassendes<br />

Produktangebot über den gesamten<br />

Lebenszyklus des Reinraums. Um sich über<br />

aktuelle Themen und Trends auszutauschen,<br />

steht der Cleanzone Kongress und die Aktionsbühne<br />

Cleanzone Plaza zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.cleanzone.messefrankfurt.com.<br />

Kratzfeste Folien<br />

Solch kratzfeste und chemikalienbeständige<br />

Oberflächen produziert beispielsweise der österreichische<br />

Kunststoffhersteller Senoplast.<br />

Die Folien mit selbstdesinfizierenden Eigenschaften<br />

lassen sich auf Oberflächen in aseptischen<br />

Umgebungen bzw. in Reinräumen aufbringen.<br />

Auf kontaminierten Oberflächen von<br />

solch superhartem Kunststoff kann eine ursprünglich<br />

vorhandene mikrobiologische Aktivität<br />

in kürzester Zeit von selbst verschwinden.<br />

Konsequenterweise weist die Kunststofffolie<br />

eine Zulassung für die Reinraumklassen 1 bis 9<br />

der DIN EN ISO 14644 sowie nach den Vorgaben<br />

der GMP, Klasse A bis D auf. Sie ist in vielen<br />

unterschiedlichen Farbtönen verfügbar und<br />

muss nicht einmal teuer sein. Kein Wunder,<br />

dass die Kunststofffolie von Senoplast zu den<br />

fünf Nominierten des letztjährigen Cleanroom<br />

Awards gehörte. Der Reinraum-Preis<br />

wird von der Reinraumakademie aus Leipzig<br />

vergeben und auf der Fachmesse Cleanzone<br />

feierlich verliehen.<br />

Mobiler Reinraum<br />

Ein weiterer Vorteil der Kunststoffe ist ihre<br />

leichte Verarbeitbarkeit. „Kunststoffe lassen<br />

sich vor Ort leicht bohren, verschrauben oder<br />

nacharbeiten. Dadurch verringert sich die<br />

Rüstzeit erheblich“, so Dittel weiter. Außerdem<br />

sind Kunststoffe sehr leicht, was sie für mobile<br />

Einsätze geeignet macht. Das Adriatic Institute<br />

of Technology (AIT) in Ancona, zu dessen<br />

Gründern Dittel gehört, entwickelt im Moment<br />

einen mobilen Reinraum, der aus transportfähigen<br />

Modulen besteht, sich leicht aufund<br />

abbauen und je nach Bedarf um beliebig<br />

viele Module erweitern lässt. Für den Bau sollen<br />

in erster Linie faserverstärkte Kunststoffe<br />

verwendet werden. Geplant ist der Einsatz für<br />

Labore, mobile Krankenhäuser, Isolierstationen,<br />

Biolabore oder Forschungsstationen. Der<br />

Prototyp von Shellbe, so heißt der mobile Reinraum,<br />

wird auf der Cleanzone in Frankfurt am<br />

8. und 9. November 2016 zu sehen sein. Namenspaten<br />

waren sowohl Shelter für Schutz<br />

als auch Shell für Hülle.<br />

Bei der Planung von Reinräumen ist stets ein Spagat<br />

zwischen rutschfestem Material und wischfähigen,<br />

desinfizierbaren Oberflächen zu vollführen<br />

(Bild: Profi-con)<br />

Prof. Gernod Dittel, CEO Dittel Engineering, geht<br />

davon aus, dass in Zukunft vermehrt Kunststoffe<br />

in Reinräumen eingesetzt werden: „Die Planung<br />

von Reinraumarbeitsplätzen ist bisher primär auf<br />

das Funktionieren des Anlagenablaufs ausgerichtet.<br />

Dabei kann ein positives Arbeitsumfeld durch<br />

ergonomische und farbige Gestaltung indirekt<br />

auch die Produktivität steigern.“<br />

(Bild: Messe Frankfurt,Sandra Gätke)<br />

Antimikrobielles Design<br />

Alternativen zu superharten Kunststoffen stellen<br />

Elastomere mit antimikrobiellen Eigenschaften<br />

dar. Der gewünschte Effekt wurde<br />

herkömmlicherweise durch Beimischung von<br />

Silber oder durch eine Extrabeschichtung erreicht.<br />

Günstiger geht es, wenn man ein von<br />

Kunststoffen her bekanntes Verfahren überträgt<br />

und dem Ausgangsgemisch vor der Weiterverarbeitung<br />

eine geringe Menge spezifischer<br />

Metallionen zusetzt. Diese reagieren an<br />

der Elastomeroberfläche mit dem Wasser aus<br />

der Umgebungsluft. So entstehen Übergangsmetallsäuren.<br />

Ihre Oxoniumionen sorgen für<br />

einen sauren pH-Wert der Oberfläche, wodurch<br />

eine Barriere gegen Mikroorganismen<br />

aufgebaut wird. Während bei manchen anderen<br />

Verfahren die antimikrobielle Wirkung<br />

nach einiger Zeit verloren gehen kann, werden<br />

die Metallionenmischungen bei der neuen Alternative<br />

nicht verbraucht. Dies kann zu einer<br />

sehr langen Wirkdauer führen. Die Entwicklung<br />

befindet sich allerdings noch im Pilotstadium<br />

und soll erst ab Ende 2016 in der industriellen<br />

Produktion angewendet werden. Der<br />

Einsatzbereich dürfte zunächst nicht im Reinraum<br />

selbst liegen, aber in seiner näheren<br />

Umgebung, z. B. an Türgriffen und Geländern.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416messefrankfurt<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 21


PRODUKTION<br />

Produktveredelung in der Wirbelschichtanlage<br />

Schutz für wertvolle<br />

Inhaltsstoffe<br />

Mikroverkapselungen und Coatings können Substanzen vor<br />

äußeren Einflüssen schützen und Eigenschaften optimieren. Die<br />

beiden Veredelungsverfahren zählen zum Leistungsspektrum der<br />

Wirbelschichttechnologie, mit der physikalische und anwendungstechnische<br />

Produktmerkmale gezielt beeinflusst werden können.<br />

Optimale Bedingungen für einen intensiven<br />

Wärme- und Stoffaustausch herrschen in<br />

der Wirbelschichtanlage. Warme, filtrierte Luft<br />

wird über einen Wirbelboden in den Materialbehälter<br />

der Anlage geblasen. Eine Verteilerplatte<br />

sorgt dafür, dass die Luft eine bestimmte<br />

Strömungscharakteristik bekommt. Dadurch<br />

werden die Ausgangsstoffe intensiv<br />

durchmischt und eine Wirbelschicht entsteht.<br />

Jetzt sind die einzelnen Partikel praktisch mit<br />

ihrer gesamten Oberfläche dem jeweiligen<br />

Medium ausgesetzt. Über das Eindüsen von<br />

Flüssigkeiten lassen sich verschiedene Verfahren<br />

wie beispielsweise die Mikroverkapselung<br />

realisieren, bei der sensible Inhaltsstoffe in eine<br />

Matrixstruktur eingebettet und homogen<br />

verteilt werden.<br />

Autor<br />

Frank Hellerung<br />

Business Development NEM/Pharma,<br />

Sternmaid<br />

Im Wirbelschichtbett können Produktmerkmale optimal eingestellt und standardisiert werden<br />

Verbesserte Lagerstabilität<br />

Durch Mikroverkapselung entstehen Partikel<br />

mit genau definiertem Zustand, die stabil gegen<br />

äußere Einflüsse sind. Das Ergebnis ist ein<br />

Pulver oder Granulat, in dem der funktionelle<br />

Inhaltsstoff von millimeter- beziehungsweise<br />

nur mikrometerdünnen Schichten aus Zuckeroder<br />

Stärkederivaten, Hydrokolloiden oder anderen<br />

Stoffen ummantelt ist.<br />

Jörg Vernau, Diplom-Ingenieur für Verfahrenstechnik<br />

beim Lohnhersteller Sternmaid, erklärt<br />

die Vorgehensweise anhand eines Beispiels<br />

aus dem Bereich der Nahrungsergänzung:<br />

„Ein Omega-3-reiches Fischöl soll verkapselt<br />

und in Pulverform gebracht werden,<br />

um die Haltbarkeit, das Handling und die<br />

Compliance zu erhöhen. Die Herausforderung<br />

ist, das Fischöl vollständig zu verkapseln und<br />

eine Oxidation der wertvollen Omega-3-Fettsäuren<br />

sowie unerwünschten Fischgeruch zu<br />

vermeiden. Dazu werden zunächst feinste Ölpartikel<br />

mit einem Trägerstoff emulgiert und<br />

anschließend sprühgranuliert. Durch die in<br />

der Wirbelschichtanlage integrierten Düsensysteme<br />

wird die Flüssigkeit zerstäubt. Die<br />

Fischöltropfen treffen auf vorgelegte Granulatkeime,<br />

wobei die Flüssigkeit verdunstet und<br />

der Feststoff ringförmig um den Keim aufgetragen<br />

wird. Durch das wiederholte Aufbauen<br />

von Schichten und das gleichzeitige Trocknen<br />

entstehen kompakte, rieselfähige Granulate,<br />

die staubarm sind, sich sehr gut dosieren und<br />

zu Tabletten verpressen lassen.“<br />

Stabil gegen äußere Einflüsse<br />

Auch an oral eingenommene pharmazeutische<br />

Wirkstoffe werden hohe Anforderungen<br />

gestellt: Sie müssen wirksam und verträglich<br />

sein und sollen möglichst präzise zum Wirkort<br />

gelangen. Für ältere Menschen mit Schluckbeschwerden<br />

oder für Kinder verordnen Ärzte oft<br />

Medikamente in Form von Suspensionen oder<br />

22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Tabletten, die schnell im Mund zerfallen. Um<br />

den Wirkstoff dennoch gezielt dort freizusetzen,<br />

wo er den gewünschten Effekt hat, wird er<br />

in Mikrokapseln eingebettet. Aus dieser Verkapselung<br />

können die Aktivstoffe bereits im<br />

Mund durch das pH-Milieu oder die Speichel -<br />

enzyme freigesetzt werden: beispielsweise<br />

schmelzen lipidhaltige Mikrokapseln durch die<br />

Mundwärme; oder Amylasen im Speichel bauen<br />

Kapselmembranen ab. Andere, für den<br />

Darm bestimmte Wirkstoffe können in säuretoleranten<br />

Kapseln sogar eine Passage durch<br />

den Magen überstehen. Mithilfe der Verkapselung<br />

lassen sich auch besonders unangenehme,<br />

bittere Geschmackskomponenten maskieren,<br />

was die Einnahme gerade für Kinder<br />

sehr erleichtert.<br />

In der Wirbelschichtanlage<br />

können Unternehmen<br />

Granulationen,<br />

Agglomerationen,<br />

Coatings und Mikroverkapselungen<br />

durchführen<br />

Depotwirkung<br />

Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit der<br />

Wirkstofffreisetzung ein entscheidendes Kriterium<br />

für die Verträglichkeit von Arzneimitteln.<br />

Bestimmte Medikamente wie Aspirin<br />

oder auch Kaliumchlorid-Präparate schädigen<br />

in hoher Dosierung die Magenschleimhaut<br />

und können auf Dauer zu Geschwüren führen.<br />

Mikroverkapselte Wirkstoffe werden verzögert<br />

abgegeben und erhöhen die Magenverträglichkeit<br />

des Medikaments im Vergleich zur herkömmlichen,<br />

schnell zerfallenden Tablette.<br />

Statt auf einmal freigesetzt zu werden, diffundiert<br />

beispielsweise Acetylsalicylsäure in geringen,<br />

kontinuierlichen Dosen durch die Kapselwände.<br />

Die zeitversetzte Wirkstofffreisetzung findet<br />

auch bei Probiotika Anwendung. Nur wenn<br />

diese Mikroorganismen lebend den Dünndarm<br />

erreichen, haben sie eine Chance, sich zu<br />

vermehren und die Darmflora günstig zu beeinflussen.<br />

Voraussetzung ist, dass sie die Magenpassage<br />

überstehen. Probiotische Bakterien,<br />

die den Dickdarm erreichen sollen, müssen<br />

sogar noch im Dünndarm vor Gallensäuren<br />

und Verdauungsenzymen geschützt werden.<br />

Um probiotische Kulturen zum Beispiel in<br />

Nahrungsergänzungsmitteln gezielt und unbeschadet<br />

in den Darmtrakt zu bringen, werden<br />

sie in Mikrokapseln angereichert, die sich<br />

abhängig vom pH-Wert öffnen oder auflösen.<br />

Funktionelle Oberflächen<br />

Magensaftresistenz lässt sich auch durch ein<br />

Coating erreichen. Beim Coaten werden die<br />

einzelnen Teilchen mit einer Schicht überzogen,<br />

die dem Produkt eine spezifische Funktionalität<br />

verleiht. Hierfür gibt es unterschiedliche<br />

Verfahren. Die Wirbelschichttechnologie<br />

sorgt dafür, dass jeder einzelne Partikel sehr<br />

exakt mit einer definierten Menge an Coatingmaterial<br />

überzogen und gleichzeitig getrocknet<br />

wird. Im Luftstrom werden die Partikel von<br />

einer Flüssigkeit ummantelt. Ein feiner, gleichmäßiger<br />

Überzug aus beispielsweise geschmolzenen<br />

Fetten, in Wasser gelöstem Zucker<br />

oder funktionellen Polymermischungen<br />

soll den Feststoff vor äußeren Einflüssen wie<br />

Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeit schützen. In<br />

der pharmazeutischen Industrie werden häufig<br />

Polymercoatings eingesetzt. Bestimmte Polymere<br />

bleiben bei niedrigen pH-Werten stabil<br />

und lösen sich erst im neutralen Milieu auf.<br />

Auch zur optischen Aufwertung oder Geschmacksmaskierung<br />

können Partikel mit einer<br />

Coatingschicht ummantelt werden.<br />

Beim Hot Melt Coating werden die Coatingbestandteile<br />

– üblicherweise Lipide – in einem<br />

Behälter eingeschmolzen. Die Schmelze wird<br />

dann über eine beheizte Düse auf die in der<br />

Wirbelschicht schwebenden Wirkstoffpartikel<br />

gesprüht. Sie kühlt rasch auf deren Oberfläche<br />

ab und bildet einen gleichmäßigen Überzug.<br />

Auf diese Weise können neben der Geschmacksmaskierung<br />

zudem mehrere Aktivstoffe<br />

in eine einzelne Darreichungsform eingebracht<br />

werden. Dies gilt sogar für solche<br />

Wirkstoffe, die sonst nicht kombinierbar wären,<br />

beispielsweise weil ein Stoff die chemische<br />

Stabilität des anderen beeinträchtigen<br />

würde wie bei Eisen und Vitamin C.<br />

Outsourcing von Prozessen<br />

Neben Mikroverkapselungen und Coatings<br />

können mit der Wirbelschichttechnologie<br />

auch Trocknungsvorgänge, Granulationen und<br />

Agglomerationen durchgeführt werden. Die<br />

Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Für kleinere<br />

Unternehmen oder Hersteller mit häufig<br />

wechselndem Portfolio ist es allerdings eine<br />

Herausforderung, kostspielige Anlagen zu installieren<br />

oder Technologien kontinuierlich auf<br />

den neuesten Stand zu bringen. Die Auslagerung<br />

der Produktion kann daher eine sinnvolle<br />

Lösung sein, denn sie entlastet und schafft Kapazitäten.<br />

Lohnhersteller halten ihren Kunden<br />

den Rücken für Kernkompetenzen wie Entwicklung,<br />

Forschung oder Marketing frei. Als<br />

Spezialist für maßgeschneiderte Lösungen<br />

beim Mischen, Veredeln und Abfüllen pulvriger<br />

Lebensmittelinhaltsstoffe sowie pharmazeutischer<br />

Wirk- und Hilfsstoffe ist Sternmaid<br />

sehr gut für die Verarbeitung funktioneller Ingredients<br />

aufgestellt. Die multifunktionale<br />

Wirbelschichtanlage des Unternehmens kann<br />

im Batch- oder im kontinuierlichen Verfahren<br />

betrieben werden. Mit weiteren Leistungen<br />

wie Lagerhaltung, Co-Packing, Logistik und<br />

Einkauf bietet Sternmaid einen umfassenden<br />

Service aus einer Hand.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416sternmaid<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 23


PRODUKTION<br />

Softwarelösung unterstützt die Implementierung<br />

PAT auf der Überholspur<br />

Bei kontinuierlichen Prozessen ist die Process Analytical<br />

Technology (PAT) eigentlich unverzichtbar. Bislang erforderte<br />

die Einführung von PAT-Lösungen in der Pharmaindustrie<br />

jedoch einen nicht zu vernachlässigenden Aufwand bei der<br />

Entwicklung und Implementierung, insbesondere im<br />

Bereich der Methodenentwicklung und des Datenmanagements.<br />

Mit neuen Funktionen unterstützen moderne<br />

PAT-Softwaresysteme wie Simatic Sipat den Anwender bei<br />

diesen Schritten und erleichtern so die Einführung.<br />

Seit über zehn Jahren gehört PAT zu den<br />

zentralen Werkzeugen, mit denen die Pharmaindustrie<br />

die Qualität ihrer Prozesse ohne aufwendige,<br />

nachträgliche Tests am fertigen Produkt<br />

sicherstellen kann. Die regulierenden Behörden,<br />

allen voran die US-amerikanische Food<br />

and Drug Administration (FDA), empfehlen<br />

schon seit Langem, qualitätsrelevante Parameter<br />

bereits während der Produktion mit PAT zu<br />

erfassen und auszuwerten. Damit lässt sich sicherstellen,<br />

dass der Prozess innerhalb der vorgegebenen<br />

Grenzen arbeitet und das Ergebnis<br />

den Qualitätsanforderungen entspricht.<br />

Eine PAT-Lösung besteht typischerweise aus<br />

drei wesentlichen Komponenten. Zuerst benötigt<br />

man geeignete Analysegeräte, um die<br />

Vielfalt an Messwerten, wie zum Beispiel<br />

Spektren infrarotaktiver Substanzen, zu erfassen.<br />

Da diese Messwerte oftmals in einem<br />

komplexen Zusammenhang mit regelbaren<br />

Prozessgrößen stehen, geschieht als nächstes<br />

die Auswertung und Modellierung der Daten<br />

mit entsprechend leistungsfähigen, multivarianten<br />

mathematischen Modellen. Als Brücke<br />

zwischen Analytik, Modellierung und Prozessautomatisierung<br />

fungieren spezielle PAT-Softwarelösungen,<br />

mit denen Daten gesammelt<br />

und verdichtet, für die Auswertung und Visualisierung<br />

aufbereitet und entsprechende Informationen<br />

an die Prozesssteuerung weitergegeben<br />

werden. Gerade der Umgang mit PAT-<br />

Software erscheint vielen Unternehmen immer<br />

noch als große Hürde. Oft scheuen Unternehmen<br />

den vermeintlich hohen Aufwand,<br />

insbesondere für die Schulungen der Mitarbeiter,<br />

und zögern daher, die Empfehlungen zu PAT<br />

umzusetzen. Nachdem die zentralen technischen<br />

Herausforderungen im Bereich der PAT-<br />

Software gelöst sind, fokussieren sich Innovationen<br />

daher auf die Benutzerfreundlichkeit,<br />

um die Einführung von PAT zu unterstützen.<br />

Eine Softwarelösung, mit der sowohl die Implementierung<br />

neuer Methoden als auch das<br />

Datenmanagement erheblich einfacher als<br />

bisher wird, ist Simatic Sipat. Vor Kurzem wurde<br />

eine neue Version vorgestellt, die ein völlig<br />

neues Konfigurationskonzept beinhaltet. Darüber<br />

ermöglicht die Software mit dem Dynamic<br />

Data Alignment (DDA) ein optimiertes Datenmanagement,<br />

das speziell die Zuordnung<br />

von Daten bei kontinuierlichen Prozessen vereinfacht.<br />

Methoden-Konfiguration erleichtert<br />

Ein wichtiges Merkmal von Sipat 5.0 von Siemens<br />

ist, dass es Anwendern mit einem modernen<br />

und übersichtlichen Layout einen<br />

schnellen grafischen Überblick über alle laufenden<br />

PAT-Methoden bietet. Außerdem unterstützt<br />

es die Erstellung neuer Methoden<br />

durch einfach zu bedienende Tools. Das neue<br />

Konfigurationskonzept ist gemeinsam mit Anwendern<br />

entwickelt worden und im Ergebnis<br />

deutlich einfacher und intuitiver als bisher.<br />

Der Benutzer kann Anwendungen für das PAT-<br />

Datenmanagement schneller erstellen und<br />

benötigt weniger Schulungen. Dadurch wird<br />

die Implementierungszeit innerhalb eines Unternehmens<br />

reduziert. So können auf der Ebene<br />

der Instrumente PAT-IDs vorkonfiguriert<br />

und dann beim Erstellen der Methode ausgewählt<br />

werden. Dadurch lassen sich neue Methoden<br />

einfach und schnell innerhalb weniger<br />

Minuten erzeugen. Intuitive Assistenzfunktio-<br />

Autorin<br />

Alma Mirojevic<br />

Marketing Manager Pharma,<br />

Process Industries and Drives,<br />

Siemens<br />

Die Softwarelösung Simatic Sipat ist skalierbar und modular und ermöglicht Unternehmen den<br />

stufenweisen Ausbau der Qualitätssicherung im Rahmen der PAT-Initiative<br />

24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


nen („Wizards“) helfen, erfasste Daten, beispielsweise<br />

Produktionsdaten und Berechnungen,<br />

einfach miteinander zu verknüpfen.<br />

Einmal konfigurierte Blöcke lassen sich zudem<br />

einfach wiederverwenden und grafisch darstellen,<br />

und die Verarbeitung der Daten und<br />

die dazugehörige Logik sind hervorgehoben.<br />

Um die verschiedenen Informationen logisch<br />

und visuell zu sortieren, lassen sie sich in einzelne<br />

Bahnen aufteilen. So sind Informationen,<br />

Datensammler, Berechnungen und Ergebnisse<br />

sauber getrennt. Jede Bahn hat einen<br />

leicht zu bedienenden Assistenten, über den<br />

sich Elemente zur Methode hinzufügen und<br />

alle notwendigen Verknüpfungen erstellen<br />

lassen, z. B. zwischen erfassten Daten und Berechnungen.<br />

Die Verbindungen zwischen verschiedenen<br />

Daten werden über grafische Elemente<br />

angezeigt: welche Daten in Berechnungen<br />

verwendet werden, welche Daten im Plot<br />

dargestellt werden, welche berechneten Werte<br />

in nachfolgenden Operationen verwendet<br />

werden usw. Eine eindeutige Grafiksprache erleichtert<br />

die Unterscheidung zwischen der<br />

Konfiguration von Basiselementen wie Berechnungen<br />

oder Datensammlern einerseits<br />

und der Anwendung dieser Elemente in der<br />

Methode andererseits. Der Anwender weiß sofort,<br />

ob er gerade den allgemeinen Baustein<br />

modifiziert oder die spezifischen Einstellungen<br />

eines Bausteins innerhalb einer Methode<br />

ändert. Auch die Datensammler und Berechnungen,<br />

die für die Methode zur Verfügung<br />

stehen, lassen sich auf diese Weise schnell<br />

und flexibel hinzufügen.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den Ausgabeformaten:<br />

Standardmäßig sind bereits verschiedene<br />

Darstellungen integriert, der Anwender<br />

kann aber auch seine eigenen Templates als<br />

„Audit Trailed Objects“ für die Konfiguration<br />

erstellen bzw. die Templates anpassen.<br />

Vereinfachte Zuordnung von Daten<br />

Gerade bei kontinuierlichen Prozessen besteht<br />

eine Herausforderung darin, die Daten zu den<br />

einzelnen Prozessschritten richtig miteinander<br />

zu verknüpfen. So können nicht nur die Reaktions-<br />

oder Verarbeitungszeiten, sondern<br />

auch die Transferzeiten und -raten gewissen<br />

Schwankungen unterliegen, sodass der Zeitstempel,<br />

der Prozessdaten zugeordnet ist, in einen<br />

sinnvollen Kontext gebracht werden muss.<br />

Gleichzeitig müssen die Transfer- und Prozesszeiten<br />

innerhalb gewisser Schranken bleiben,<br />

damit die Produktqualität nicht beeinträchtigt<br />

wird. Bislang war es vergleichsweise aufwendig,<br />

diese Toleranzen innerhalb einer Methode<br />

zu implementieren und zu kontrollieren.<br />

Bessere Prozesskontrolle, höhere Ausbeute,<br />

schnellere Produktfreigabe und höhere Effizienz:<br />

PAT ist ein wichtiger Hebel zu Operational<br />

Excellence in der Pharmaindustrie<br />

Kurz und bündig<br />

Das Wichtigste zu Simatic Sipat 5.0<br />

Die Version 5.0 von Simatic Sipat hilft, dank<br />

ihres Konfigurationskonzeptes, die Implementierungszeit<br />

für eine PAT-Methode zu<br />

verkürzen. Darüber hinaus sorgt die Software<br />

mit dem Dynamic Data Alignment<br />

(DDA) für ein optimiertes Datenmanagement<br />

für kontinuierliche Produktionsverfahren.<br />

Sipat 5.0 bietet integrierte IT-Sicherheitsfunktionen,<br />

die die Kommunikation<br />

zwischen verschiedenen Komponenten und<br />

die Integrität von Daten wirksam schützen.<br />

Die skalierbare und modulare Softwarelösung<br />

ermöglicht es Unternehmen, die Qualitätssicherung<br />

im Rahmen der PAT-Initiative<br />

mit deutlich weniger Aufwand als bisher<br />

und schrittweise auszubauen. Damit kann<br />

die Pharmaindustrie einfacher von den Vorteilen<br />

von PAT profitieren: bessere Überwachung,<br />

Steuerung und Optimierung von Pro-<br />

Hier setzt das Dynamic Data Alignment<br />

(DDA)-Konzept an. Es hilft, Informationen, die<br />

an unterschiedlichen Stellen der Produktionslinie<br />

und zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst<br />

wurden, richtig zu kombinieren. Anwender<br />

können für Prozessparameter, z. B. für die<br />

Geschwindigkeit von Produkttransfers in einer<br />

Linie, einen Gültigkeitsbereich als Funktion<br />

festlegen. Dieser Gültigkeitsbereich ist als Formel<br />

hinterlegt, der Datenfelder für die Berechnung<br />

nutzt. Dabei lassen sich drei unterschiedliche<br />

Fälle festlegen: „Abweichung positiv“<br />

definiert eine positive Verschiebung gegenüber<br />

der Referenzzeit, „Abweichung negativ“<br />

definiert eine negative Verschiebung gegenüber<br />

der Referenzzeit, und mit „Referenz“<br />

lässt sich eine Abweichung vom Referenzzeitpunkt<br />

definieren. Die jeweilige Strategie der<br />

Datenzuordnung wird auch in der Konfigurationsanwendung<br />

angezeigt, und zwar sowohl<br />

für statische als auch für dynamische Gültigkeitsbereiche.<br />

Dabei können die variablen Faktoren<br />

mit einem Referenzwert belegt werden,<br />

sodass der Anwender jeweils den tatsächlichen<br />

Gültigkeitsbereich für die gegebenen Parameter<br />

sieht.<br />

Damit ist es einfach möglich, die einzelnen<br />

Prozessschritte zeitlich miteinander in Bezug<br />

zu setzen und zu prüfen, ob alle Vorgaben<br />

während der Produktion eingehalten wurden.<br />

Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Produkte<br />

unmittelbar freigegeben werden können.<br />

Gleichzeitig lässt sich die Prozessqualität<br />

noch während der Produktion steuern, sodass<br />

weniger fehlerhafte Chargen oder Produkte<br />

entstehen (Right-First-Time). Darüber hinaus<br />

erhalten die Mitarbeiter auch wichtige Informationen,<br />

mit denen sie die Leistung des Prozesses<br />

in Echtzeit analysieren und verbessern<br />

können, sodass die Performance und Ausbeute<br />

optimiert werden kann.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416siemens<br />

Das Dynamic Data Alignment hilft, Daten aus<br />

kontinuierlichen Prozessen richtig zuzuordnen<br />

duktentwicklungs- und Produktionsprozessen<br />

durch Messung kritischer Qualitätsattribute<br />

von Rohstoffen, Prozessmaterialien<br />

und Verfahren, kontinuierliche Kontrolle der<br />

Produktqualität, weniger Abweichungen<br />

von Spezifikationen und niedrigere Fertigungskosten.<br />

Zudem entfallen Endkontrollen<br />

fertiger Produkte.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 25


PRODUKTION<br />

Inline-Messsonden bestimmen Partikelgrößenverteilung<br />

Direkt in die<br />

Flüssigkeit geschaut<br />

Die Inline-Partikelmesssonden IPP 70 und IPP 80 haben<br />

sich bei der Messung der Partikelgrößen trockener Pulver,<br />

Granulate und Schütt güter direkt im Prozess bewährt.<br />

Das System wurde nun um die Flüssigmesszelle FZ1 erweitert.<br />

Sie ermöglicht eine kontinuierliche Bestimmung<br />

fester oder flüssiger Partikel in flüssigen Medien.<br />

Flüssigmesszelle FZ1 montiert im Messvolumen<br />

der Sonde IPP 70<br />

Autoren<br />

Stefan Dietrich,<br />

Geschäftsführer,<br />

Parsum<br />

Julian Quodbach<br />

Habilitand am Institut für Pharmazeutische<br />

Technologie und Biopharmazie,<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Prof. em. Dieter Petrak<br />

Technische Universität Chemnitz<br />

Flüssigmesszelle<br />

FZ1: Bei Passieren<br />

des Messvolumens<br />

werden die Partikel<br />

von einem parallelen<br />

Laserstrahl beleuchtet<br />

und der<br />

entstehende Partikelschatten<br />

fällt auf<br />

einen Sensor aus<br />

Lichtwellenleitern<br />

Um einen stabilen Prozess und ein gleichbleibendes,<br />

qualitativ hochwertiges Produkt<br />

gewährleisten zu können, ist eine ständige<br />

Überwachung der kritischen Prozess- und<br />

Qualitätsparameter notwendig. Die Messung<br />

von Proben im Labor ist dafür meist nicht<br />

schnell genug, um im Fehlerfall noch eingreifen<br />

und den Prozess retten zu können. Zudem<br />

handelt es sich bei allen Laborverfahren nur<br />

um eine Momentaufnahme. Geeigneter zur<br />

Prozesskontrolle sind dagegen kontinuierliche<br />

Messungen, die direkt im Prozess und unter<br />

den immer gleichen Bedingungen ablaufen.<br />

Hier setzen die Inline-Partikelmesssonden von<br />

Parsum an. Für die Sonden IPP 70 und IPP 80,<br />

die sich in zahlreichen Anwendungen bei der<br />

Messung trockener Pulver, Granulate und<br />

Schüttgüter bewähren, gibt es jetzt auch eine<br />

Messzelle für Partikel in flüssigen Medien.<br />

Die Flüssigmesszelle FZ1 von Parsum für den<br />

Messbereich von 50 μm bis 2 mm ist ein Zubehörteil,<br />

das mit allen Parsum-Sonden der Serie<br />

IPP verwendet werden kann. Diese Zelle erlaubt<br />

es, die Partikelgrößenverteilung in einer<br />

Flüssigkeit zu messen, die durch ein Glasrohr<br />

strömt. Die Sonde kommt dabei mit dem Fluid<br />

nicht in Kontakt. Die Messung erfolgt kontaminationsfrei<br />

durch das Glasrohr hindurch.<br />

Dazu wird ein kontinuierlicher Bypassstrom<br />

entnommen, durch das Messvolumen der<br />

Sonde transportiert und dem Prozess wieder<br />

zugeführt. Bei Bedarf ist eine zusätzliche Verdünnungsstufe<br />

vor der Messstelle realisierbar.<br />

Von Laserstrahl beleuchtet<br />

Die Inline-Partikelmesssonden nutzen das<br />

Prinzip der erweiterten faseroptischen Ortsfilter-Anemometrie,<br />

um Partikel bezüglich ihrer<br />

Größe zu messen. Bei Passieren des Messvolumens<br />

werden die Partikel von einem parallelen<br />

Laserstrahl beleuchtet und der entstehende<br />

Partikelschatten fällt auf einen Sensor aus<br />

Lichtwellenleitern (Ortsfilter). Aus den entstehenden<br />

Impulssignalen werden für jedes einzelne<br />

Partikel die Geschwindigkeit und die<br />

Größe als Sehnenlänge berechnet. Die Einzelmesswerte<br />

werden bei einer Datenrate bis zu<br />

20 000 Partikel pro Sekunde in einem sich<br />

ständig erneuernden Ringspeicher gesammelt.<br />

Dabei wird im Sekundentakt die Partikelgrößenverteilung<br />

über den gesamten Inhalt<br />

des Ringspeichers berechnet. Zu den Ergebnissen<br />

zählen Summen- und Dichteverteilungen<br />

bezüglich Anzahl und Volumen sowie zugehörige<br />

Feinheitsmerkmale.<br />

Die Messzelle FZ1 erweitert die Anwendung<br />

der Inline-Partikelmesssonden IPP auf die berührungsfreie<br />

Partikelgrößenmessung in optisch<br />

transparenten Flüssigkeiten. Die Messzelle<br />

FZ1 enthält ein von der zu untersuchenden<br />

Flüssigkeit durchströmtes Glasrohr, das zum<br />

Laserstrahl symmetrisch justierbar ist. Die Justierung<br />

des Glasrohrs erfolgt durch exzentrische<br />

Rotation, manuell über einen Hebel.<br />

Keine Kalibrierung erforderlich<br />

Im Messzustand wirkt die Eintrittsfläche des<br />

faseroptischen Ortsfilters aufgrund des geringen<br />

Faserkerndurchmessers wie eine sehr kleine<br />

optische Blende. Daraus resultiert, dass nur<br />

ein senkrecht auf das Glasrohr auftreffender,<br />

paralleler Laserstrahl auch auf das Ortsfilter<br />

auftrifft. Die Brechzahlen von Glasrohr und<br />

26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Flüssigkeit sind damit ohne Einfluss und müssen<br />

nicht bekannt sein. Passiert ein Partikel<br />

den Laserstrahl, so fällt der Partikelschatten<br />

auf das Ortsfilter und die Impulssignale können<br />

mit der Software der PAT-Sonden bezüglich<br />

Partikelgröße und Partikelgeschwindigkeit<br />

ausgewertet werden. Es ist keine Kalibrierung<br />

der Flüssigmesszelle FZ1 erforderlich und auch<br />

die Brechzahlen der Partikel sind ohne Einfluss.<br />

Die Beleuchtung und der Sensor befinden sich<br />

außerhalb des Glasrohrs und daraus resultiert<br />

eine berührungsfreie, kontaminationsfreie<br />

Messung. Da sich das Messvolumen über den<br />

Innendurchmesser des Glasrohrs erstreckt, ist<br />

eine turbulente Durchströmung des Glasrohrs<br />

anzustreben. Damit liegt für die unterschiedlichen<br />

Partikelgrößen eine nahezu gleichförmige<br />

Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit<br />

über den Glasrohrquerschnitt vor.<br />

Die partikelbeladene Flüssigkeit durchströmt<br />

statt einer Messkammer ein Messrohr, das<br />

über Schlauchverbindungen mit dem zu untersuchenden<br />

Prozess verbunden wird. Damit<br />

werden unerwünschte Partikelablagerungen<br />

im Koppelbereich vermieden. Die Messung<br />

kann kontinuierlich online erfolgen, indem aus<br />

einem Prozessgefäß oder einer Prozessleitung<br />

die Flüssigkeit in einem Bypassstrom entnommen<br />

und durch das Messvolumen der Messzelle<br />

geleitet wird. Zusätzlich kann bei zu hoher<br />

Partikelkonzentration die entnommene<br />

Flüssigkeit mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten<br />

verdünnt werden, bevor sie das Messvolumen<br />

passiert.<br />

Daten & Fakten<br />

Technische Daten der Flüssigmesszelle<br />

• Zubehörteil für die Sondentypen IPP 70<br />

und IPP 80<br />

• Messbereich Partikelgröße: 50 bis<br />

2000 μm<br />

• Messbereich Partikelgeschwindigkeit:<br />

0,01 bis ca. 5 m/s<br />

• Anwendung: feste oder flüssige Partikel<br />

in optisch transparenten Flüssigkeiten<br />

• Abmessungen: ca. 45 x 16 x 40 mm<br />

(mit Befestigungsbügel)<br />

• Gewicht: ca. 50 g<br />

• Montage: Klemmung/Verschraubung<br />

im Messspalt der Sonde<br />

• Messrohr: Glas oder anderes optisch<br />

transparentes Material mit einem<br />

Außendurchmesser von 6 mm und<br />

einem Innendurchmesser von 5 mm,<br />

Länge ca. 70 mm<br />

• Rohrverbindung: Schlauchverbindung,<br />

Ausführung bis 4 bar<br />

Fallbeispiel Tablettenzerfall<br />

Um eine möglichst schnelle Wirkung einer<br />

Tablette zu gewährleisten, existieren verschiedene<br />

Techniken und Verfahren. Ein sehr einfaches<br />

und etabliertes Verfahren ist der Zusatz<br />

von sogenannten Tablettenzerfallhilfsmitteln.<br />

Diese üben bei Wasserkontakt eine Kraft auf<br />

die Tablettenmatrix aus, die zum Zerfall der<br />

Tablette führt. Die Wirkung einer Tablette<br />

hängt entscheidend vom Auflösungsverhalten<br />

und damit von der Größe der beim Zerfall generierten<br />

Partikel ab. Bisher gab es keine<br />

Messmethode, um die Partikelgröße beim Zerfall<br />

direkt zu verfolgen. Mithilfe der Sonde<br />

IPP 70-S wurde erstmals ein Messaufbau entwickelt,<br />

mit dem die Partikelgrößenverteilung<br />

zerfallender Tabletten kontinuierlich in Flüssigkeit<br />

vermessen werden konnte.<br />

Für die Messzone der IPP 70-S wurde eine Flüssigzelle<br />

verwendet, durch die parallel zur<br />

Messrichtung eine Glaskapillare mit einem<br />

Außendurchmesser von 8 mm geführt wurde.<br />

Die Partikelgröße wurde direkt durch das Glas<br />

gemessen. Der Messaufbau besteht aus zwei<br />

parallelen Flüssigkeitskreisläufen – einem<br />

Messkreislauf und einem Beschleunigungskreislauf.<br />

Der Beschleunigungskreislauf hat<br />

die Aufgabe, die Flüssigkeit im Messkreislauf<br />

anzutreiben, ohne die fragilen Tablettenbruchstücke<br />

zu zerstören. Die Tabletten werden<br />

in einen großen Glas trichter im Messkreislauf<br />

eingebracht, in dem sie zerfallen. Anschließend<br />

sedimentieren die Partikel und<br />

werden durch den vom Beschleunigungskreislauf<br />

erzeugten Unterdruck durch die Messzone<br />

der IPP 70-S gefördert. Danach gelangen sie<br />

wieder oben in den Trichter.<br />

Drei Tabletten gleichzeitig vermessen<br />

Für die Zerfallsmessungen wurden bis zu drei<br />

Tabletten gleichzeitig vermessen, um repräsentative<br />

Partikelzahlen zu erreichen. Für die<br />

Messsonde IPP 70 wurde ein Ringspeicher<br />

(Stichprobengröße) von 1000 Partikeln gewählt,<br />

um die schnelle Teilchengrößenänderung<br />

verfolgen zu können. Die Tabletten unterschieden<br />

sich nur in der Art des zu 2 % zugesetzten<br />

Zerfallhilfsmittels, die restlichen 98 %<br />

waren identisch. Es konnte durch die Messung<br />

nachgewiesen werden, dass unterschiedliche<br />

Zerfallhilfsmittel zu deutlich unterschiedlichen<br />

Partikelgrößen führen. Für Kugeln ist die<br />

volumenbezogene Oberfläche umgekehrt proportional<br />

zum Kugelradius. Daher wird eine<br />

schnellere Wirkstofffreisetzung aus den kleineren<br />

Partikeln erwartet.<br />

Das Beispiel Tablettenzerfall zeigt, dass mit<br />

der Flüssigmesszelle FZ1 eine Bestimmung<br />

des Verlaufs der Partikelgröße auch bei relativ<br />

schnell ablaufenden Prozessen in flüssigen<br />

Medien möglich ist. Die Messung kann sehr<br />

einfach in einen Prozess integriert werden, indem<br />

ein kontinuierlicher Bypassstrom entnommen,<br />

durch das Messvolumen der Sonde<br />

transportiert und dem Prozess wieder zugeführt<br />

wird. Die Flüssigmesszelle FZ1 benötigt<br />

keine Kalibrierung und erlaubt eine kontinuierliche,<br />

kontaminationsfreie Messung der<br />

Partikelgrößenverteilung in optisch transparenten<br />

Flüssigkeiten. Durch die einfache Kopplung<br />

der Messzelle mit den Inline-Partikelmesssonden<br />

IPP 70 und IPP 80 kann die für<br />

Prozessmessungen bewährte Messsoftware<br />

von Parsum zur Partikelgrößenbestimmung<br />

genutzt werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416parsum<br />

Schema der<br />

Anordnung von<br />

Laserstrahl, Glasrohr<br />

und Ortsfilter<br />

im Messzustand<br />

(ohne Halterung<br />

und Justierelement<br />

für<br />

das Glasrohr dar -<br />

gestellt)<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 27


PRODUKTION<br />

Geprüftes Filtersystem für hochwirksame Stäube<br />

Für alle OEB-Klassen<br />

geeignet<br />

Die Sicherheitsstandards bei der Verarbeitung risikobehafteter<br />

Wirkstoffe sind hoch. Anlagenbetreiber und Komponentenhersteller<br />

müssen sich dieser Herausforderung stellen.<br />

Mit der Weiterentwicklung des Infa-Micron MKR ist es<br />

dem Hersteller gelungen, einen leistungsstarken Kassettenfilter<br />

für den Einsatz im Pharmabereich zu realisieren, der<br />

diesen Anforderungen gerecht wird und darüber hinaus<br />

problemlos an die unterschiedlichsten Anforderungen des<br />

Betreibers angepasst werden kann.<br />

Der weiterentwickelte Kassettenfilter<br />

Infa-Micron MKR<br />

Darstellung der OEL-<br />

Klassen und OEL-Werte<br />

dienpersonals mit den gefährlichen Wirkstoffen<br />

zu verhindern.<br />

Die Eignung der Filteranlage für bestimmte<br />

Wirkstoffe ist unter anderem abhängig von<br />

zuvor festgelegten OEL-Werten (Occupational<br />

Exposure Limit). Diese quantifizieren die Menge<br />

Wirkstoff je Normkubikmeter Atemluft, der<br />

ein Mensch über acht Stunden ausgesetzt sein<br />

darf, ohne dass seine Gesundheit beeinträchtigt<br />

wird. OEL-Grenzwerte werden OEB-Klassen<br />

(Occupational Exposure Band) zugeordnet.<br />

Eine Substanz mit einem OEL-Wert von<br />

3 μg/m³ entspricht beispielsweise OEB 4. Entsprechend<br />

dieser Klasse muss die Filteranlage<br />

unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Bei<br />

OEB-Klassen 1 bis 2 sind offene/halboffene<br />

Systeme zulässig, wohingegen bei OEB 3 bis 5<br />

Systeme mit primärem Containment gefordert<br />

sind. Hierbei ist in der Regel ein RABS Containment<br />

System ausreichend. Pharma-Produktionsprozesse,<br />

die in OEB 5 klassifiziert<br />

werden, müssen also mit speziell ausgestatteten,<br />

hocheffizienten Schwebstofffiltern ausgerüstet<br />

werden.<br />

Bei der Verarbeitung risikobehafteter Wirkstoffe<br />

– Active Pharmaceutical Ingredients<br />

oder High Active Pharmaceutical Ingredients –<br />

beispielsweise zu festen Darreichungsformen<br />

(Tabletten, Filmtabletten usw.) ist die Entstaubung<br />

elementarer Teil des Produktionsprozesses.<br />

Denn Staub entsteht zwangsläufig, wenn<br />

das Rohmaterial einer Maschine zugeführt<br />

wird. Will man die Mitarbeiter nicht permanent<br />

mit Vollschutzanzügen ausrüsten, müssen<br />

vor allem Filteranlagen entsprechende<br />

Schutzvorrichtungen aufweisen, um die<br />

Staubfreisetzungen und den Kontakt des Be-<br />

Welches Filtersystem eignet sich?<br />

Parallel zum Schutz des Bedienpersonals müssen<br />

auch die Reststaubwerte eines Filtersystems,<br />

d. h. der Schutz der Umwelt betrachtet<br />

werden. Schwebstofffilter werden nach der<br />

europäischen Norm EN1822 klassifiziert. Die<br />

Einstufung wird durch die Einteilung in Gruppen<br />

und Filterklassen erreicht. Die Leistung<br />

der Filtersysteme drückt sich im Abscheidegrad<br />

bzw. Durchlassgrad aus. Hepa-Filter und<br />

Ulpa-Filter erreichen eine Effektivität bezüglich<br />

MPPS (Most Penetrating Particle Size) bei<br />

Korngrößen von 0,1 bis 0,3 μm bis zu<br />

99,999995% (Ulpa-Klasse 17). Hier die betreffenden<br />

Gruppen:<br />

• Bei Gruppe E handelt es sich um EPA-oder<br />

Efficient Particulate Air-Filter der Klassen<br />

E10, E11 und E12.<br />

• Gruppe H (Hepa-Filter) umfasst High Efficiency<br />

Particulate Air Filter (Schwebstofffilter)<br />

der Klassen H13 und H14.<br />

28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


• Gruppe U sind die Ulpa (Ultra Low Penetration<br />

Air)-Filter, Hochleistungs-Schwebstofffilter<br />

der Klassen U15, U16 und U17.<br />

Im Hinblick auf die hochsensiblen Anwendungen<br />

der Filtergeräte werden auch sichere Systeme<br />

für den kontaminationsfreien Wechsel<br />

von Filterpatronen oder Filterkassetten und<br />

am Staubaustrag verwendet. Ein Beispiel ist<br />

die Safe-Change-Technik, die höchste Ansprüche<br />

beim Umgang mit gefährlichen Substanzen<br />

erfüllt.<br />

Weiterentwickelte Kassettenfilter<br />

Infastaub verfügt mit der Baureihe Infa-Micron<br />

MKR über ein geprüftes Filtersystem für<br />

hochwirksame Stäube aller OEB-Klassen bis<br />

OEB 5. Alle Komponenten des Staubaustrags<br />

und Filtermedienwechsels entsprechen den<br />

hohen Anforderungen dieser Klassen. Die Filtersysteme<br />

sind somit für alle pharmarelevanten<br />

Prozesse einsetzbar. Da Anregungen<br />

und Feedback der Anwender die Saat für Neuentwicklungen<br />

sind, wurde die Baureihe vor<br />

kurzem einer grundlegenden Produktpflege<br />

unterzogen.<br />

Bei Filtersystemen im Einsatz für die <strong>Pharmaproduktion</strong><br />

sind konstruktiv keinerlei Toträume<br />

gewünscht, in denen sich trotz gründlicher<br />

Reinigung kleinste Produktrückstände festsetzen<br />

können. Auch produktberührte, innenliegende<br />

Schweißnähte oder Schrauben zur Verbindung<br />

einzelner Gehäusekomponenten<br />

müssen so ausgeführt sein, dass sich keine<br />

Ablagerungen bilden können. Der weiterentwickelte<br />

MKR wird daher nur noch in geschweißter<br />

Ausführung geliefert, so dass Hinterschneidungen<br />

nicht auftreten können. Im<br />

Rohgasbereich werden Schweißnähte blecheben<br />

verschliffen. Dies ermöglicht eine leichte<br />

und sichere Innen- und Außenreinigung.<br />

Ein Sichtfenster zwischen erster und zweiter<br />

Filterstufe erlaubt die optische Kontrolle der<br />

Filterfunktion. Damit kann sowohl der Abreinigungsvorgang<br />

überwacht als auch im Falle eines<br />

Staubdurchbruchs schnell reagiert werden.<br />

Die sichere Verspannung der Filterkassetten<br />

über ein federpneumatisches System gewährleistet<br />

eine dauerhaft sichere Abdichtung zwischen<br />

Roh- und Reingasbereich. Außerdem ermöglicht<br />

das System einen sicheren und<br />

schnellen Filterwechsel hinter der Barriere eines<br />

Safe-Change Wechselsacks.<br />

An der Energieeffizienz-Schraube wurde ebenfalls<br />

gedreht. Die für die Abreinigung der Filterkassetten<br />

eingesetzten Düsen wurden optimiert,<br />

so dass der hierfür notwendige Druckluftverbrauch<br />

gesenkt wurde.<br />

Vor allem in Sachen konstruktiver Explosionsschutz<br />

setzt der MKR Maßstäbe. In Explosionsversuchen<br />

mit hybridem Gemisch (Maisstärke<br />

und Ethylen) wurde die Eignung für K-Werte<br />

bis 600 bar m/s ohne bleibende Verformung<br />

nachgewiesen. Über- und unterdruckfest ist<br />

die MKR-Baureihe bis 0,5 bar Systemdruck.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416infastaub<br />

Autor<br />

Jürgen Tautz<br />

Projektingenieur,<br />

Infastaub<br />

Treffen Sie uns auf<br />

den Lounges 2017<br />

am Stand D3.11!<br />

performance im Reinraum<br />

Steril und doppelt umverpackt – keimfiltriert – Wirkstoffe gemäß Biozidrichtlinie –<br />

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Air Liquide-Gruppe<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 29


PRODUKTE<br />

Füllstandmessung in leichten Schüttgütern<br />

CO 2<br />

-Brutschrank in vier Größen<br />

Die wartungsfreien Füllstandgrenzschalter<br />

der Molosvibro-Serie<br />

eignen sich auch für den Einsatz<br />

in sehr leichten pulverigen<br />

oder feinkörnigen Schüttgütern<br />

mit einem minimalen Schüttgewicht<br />

von 10 g/l. Die Empfindlichkeit<br />

der Geräte ist in drei Stufen<br />

einstellbar. Die VF60-Messgeräte<br />

werden bevorzugt als Voll- und<br />

Leermelder in kleineren Dosierbehältern<br />

eingesetzt. Für den Einsatz<br />

in Silos gibt es eine sehr robuste<br />

Ausführung mit rautenförmigem<br />

Querschnitt des Einstabs<br />

und einer patentierten, speziell<br />

verstärkten Membrane. Aufgrund<br />

der minimalen Schwingungsamplitude<br />

wird ein sonst mögliches<br />

Freischaufeln im Schüttgut zuverlässig<br />

verhindert. Auch unter<br />

schwierigen Bedingungen bieten<br />

diese Grenzstandschalter höchste<br />

Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer.<br />

Diese sind auch mit Atex-<br />

Zertifikaten für den Einsatz in<br />

staubexplosionsgefährdeten Bereichen<br />

erhältlich. Unterschiedliche<br />

Ausführungsvarianten ermöglichen<br />

eine gute Anpassung<br />

an den jeweiligen Einsatzbereich<br />

auch bei hohen Prozesstemperaturen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416mollet<br />

Der CO 2<br />

-Brutschrank ICO von<br />

Memmert ist in vier Größen verfügbar<br />

und mit vielfältigen Funktionen<br />

für Sicherheit und einfache<br />

Bedienung ausgestattet. ICO<br />

verfügt über umfangreiche Sicherheitsfunktionen.<br />

Bediendisplay,<br />

Protokollierung und CO 2<br />

-Regelung<br />

bleiben dank Batteriepufferung<br />

auch bei Stromausfall voll<br />

funktionstüchtig. Selbstverständlich<br />

werden alle Parameter FDAkonform<br />

protokolliert. Darüber<br />

hinaus können bei Überschreiten<br />

individuell einstellbarer Korridore<br />

für CO 2<br />

, Sauerstoff, Temperatur<br />

und Feuchte zusätzlich zum Gerätealarm<br />

Meldungen an ein Mobiltelefon<br />

gesandt werden. Die Regelungstechnik<br />

ist so fein abgestimmt,<br />

dass die Solltemperatur<br />

garantiert ohne Überschwinger<br />

erreicht wird. Der Innenraum mit<br />

seinen abgerundeten Ecken ist<br />

leicht zu reinigen und kann inklusive<br />

aller Einbauten und Sensoren<br />

innerhalb von 60 min bei 180 °C<br />

sterilisiert werden. Alle Parameter<br />

lassen sich sowohl über die Bedieneinheit,<br />

das Controlcockpit<br />

als auch über die Software Atmocontrol<br />

einfach und schnell einstellen.<br />

Via Fernzugriff können<br />

Daten ausgelesen und Programme<br />

überspielt werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416memmert<br />

Rohrsystem für hygienesensible Produkte<br />

Zwei Produktlinien des Rohrsystemherstellers<br />

Jacob zielen besonders<br />

auf Industriebereiche mit<br />

hohen hygienischen Anforderungen.<br />

Alle Komponenten dieses<br />

Rohrsystems sind konform für<br />

den Kontakt mit Lebensmitteln<br />

nach der europäischen Verordnung<br />

EG 1935/2004 wie auch der<br />

amerikanischen FDA. Das gilt für<br />

die Edelstahlrohr- und Formteile<br />

genauso wie für die eingesetzten<br />

Dichtungsmaterialien. Dichtungen<br />

werden darüber hinaus metallisch<br />

detektierbar wie auch optisch<br />

nachweisbar angeboten.<br />

Beide Produktlinien sind unter<br />

den Bezeichnungen Food Grade<br />

und Detectable Design erhältlich.<br />

Zu den montagefreundlichen<br />

Spannringverbindungen gehören<br />

außerdem vulkanisierte Dichtringe,<br />

die dadurch reißfester und<br />

chemisch resistenter als die<br />

marktüblich geklebten Varianten<br />

sind.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416jacobrohrsysteme<br />

Öl & Gas<br />

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Energie<br />

Pharmazie<br />

& Life-Science<br />

Petrochemie<br />

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30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />

Chemie<br />

Engineering und Projektsteuerung<br />

für verfahrenstechnische Anlagen in allen<br />

Branchen der Prozessindustrie


»Wählen und gewinnen<br />

Top-Produkt des Monats<br />

TOP-<br />

PRODUKT<br />

DES MONATS<br />

Jeden Monat stellen wir auf unserer Internetplattform<br />

prozesstechnik-online.de vier ausgewählte,<br />

innovative Produkte zur Wahl zum<br />

Top-Produkt des Monats. Machen Sie mit!<br />

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monatlich einen unserer attraktiven Preise.<br />

Die Produkte aus allen Bereichen des Prozessanlagenbaus<br />

finden Sie unter www.prozesstechnik-online.de/<br />

top-produkt. Aus den 12 Gewinnerprodukten der<br />

einzelnen Monate wird schließlich das „Top-Produkt<br />

des Jahres“ gekürt.<br />

Füllstandsensoren für sterile Anwendungen<br />

Die MTS-Füllstandsensoren der Serie LP wurden durch ein<br />

weiteres Modell, den Level Plus Soclean erweitert. Der robuste<br />

und exakt messende Sensor basiert auf der magnetostriktiven<br />

Temposonics-Technologie und wurde speziell für<br />

Steriltankanwendungen entwickelt. Hier kommt<br />

er beispielsweise bei Flaschenabfüllungen, in<br />

Mix-Tanks und Bioreaktoren zum Einsatz.<br />

Dank der 3-in-1-Messfunktion kann zeitgleich<br />

Füllhöhe, Trennschicht und die Durchschnittstemperatur<br />

bestimmt werden. Der<br />

Sensor weist eine inhärente ±1-mm-Genauigkeit<br />

bei der Positionserfassung sowie eine<br />

Genauigkeit von ±0,1 °C bei der Temperaturermittlung<br />

auf.<br />

Der Stab der Soclean-Füllstandsensoren hat<br />

einen Außendurchmesser von 15,9 mm. Es<br />

stehen vier verschiedene mechanische<br />

Endstopfen zur Verfügung. Der Sensor<br />

ist mit Messlängen von 305 bis<br />

7620 mm erhältlich und besitzt die<br />

NEC-, CEC-, Atex- sowie IECEx-Zertifizierung<br />

für die Zündschutzart Eigensicherheit.<br />

Außerdem ist das<br />

Modell mit einem integrierten Display ausgestattet, um<br />

den Bedienkomfort für den Nutzer zu maximieren. Vor-Ort-<br />

Reinigungsprozesse wie SIP oder CIP überstehen die Sensoren<br />

problemlos. Sie werden mit Edelstahl oder mit elektropolierten<br />

Edelstahlteilen angeboten. Sobald die Sensoren<br />

installiert und kalibriert sind, müssen sie weder gewartet<br />

noch neu kalibriert werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416mts<br />

Einzigartige Kalibrierkompetenz<br />

Sichern Sie Ihre Qualitätsstandards und minimieren Sie gleichzeitig<br />

den Auditierungsaufwand. Endress+Hauser bietet Ihnen hierfür einen<br />

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gängigen physikalischen, analytischen und mechanischen Parameter.<br />

Je nach Bedarf führen wir die Kalibrierung entweder direkt vor Ort<br />

oder in einem unserer Kalibrierlabore durch.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 31


PRODUKTE<br />

Messung des Fließverhaltens von Pulver<br />

Das Fließverhalten von Pulver<br />

wird unter anderem durch Partikelgröße<br />

und -form, chemische<br />

Struktur, Feuchtigkeit, Temperatur<br />

und Packverhalten beeinflusst.<br />

Mit einem Pulver-Rheometer<br />

der MCR-Serie von Anton Paar<br />

ist es möglich, das Fließverhalten<br />

zu bestimmen und somit eine effiziente<br />

Qualitätskontrolle und<br />

reibungslose Verarbeitung von<br />

Pulver zu gewährleisten. Dabei<br />

erlauben moderne Methoden der<br />

Pulver-Rheologie vereint mit der<br />

Präzision der Rheometer das<br />

Fließverhalten nicht nur im<br />

konsolidierten, sondern auch im<br />

sub-fluidisierten und fluidisierten<br />

GMP-Compliance und Effizienzsteigerung<br />

Zustand zu messen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416antonpaar<br />

Gempex ergänzt das Portfolio um<br />

Effizienzbetrachtungen in der<br />

Produktion. Das Thema Wertschöpfung<br />

wird systematisch betrachtet,<br />

wobei eine leanmethodenorientierte<br />

Effizienzanalyse<br />

zum Einsatz kommt. Mit dem<br />

Kunden werden die einzelnen Arbeits-<br />

und Prozessschritte analysiert,<br />

bewertet und erste Maßnahmen<br />

definiert. Ziel ist es, im<br />

Rahmen der Sicherstellung von<br />

Produktqualität und Patientensicherheit<br />

durch GMP-Compliance<br />

die Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse<br />

zu optimieren.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416gempex<br />

Analyse via Schallgeschwindigkeit<br />

Die Inline-Analysenmessgeräte Liquisonic V10 von<br />

Sensotech bestimmen die Konzentration von Prozessflüssigkeiten<br />

mithilfe der Schallgeschwindigkeitsmessung.<br />

Die Sensoren und Controller der V10-Generation zeichnen<br />

sich optisch durch funktionelles Design und ein kompaktes,<br />

Elektronikgehäuse aus. Zudem arbeiten die weiterentwickelten<br />

Geräte genauer und schneller – und das bei verbesserter<br />

Reproduzierbarkeit – und verbrauchen dennoch<br />

weniger Energie.<br />

Die V10-Reihe umfasst Ausführungen für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen mit Atex-, IECEx- und FM<br />

Zertifizierung und solche für den Einsatz in der Pharmaoder<br />

Lebensmittelindustrie 3-A-Zertifizierung. Das hochauflösende<br />

Touchdisplay greift das Bedienkonzept moderner<br />

Smartphones und Tablets aufgreift und macht die<br />

Handhabung einfach und komfortabel. Der Hochleistungsprozessor<br />

und der umfangreiche Arbeitsspeicher ermöglichen<br />

die schnelle und zuverlässige Messdatenauswertung.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416sensotech<br />

EINZIGARTIGE BEDIENTEILE<br />

NACH HYGIENIC DESIGN<br />

Dünnschaftschrauben Hygienic Design und Hygienic USIT® -<br />

kleine Komponenten mit großer Wirkung<br />

- Unverlierbar gemäß Maschinenrichtlinie (MRL) und EU-Norm 2006/42/EG<br />

- Extrem leichte Reinigung des Schraubenkopfes<br />

- Spezielle Sicherungsscheibe erlaubt ein beschädigungsfreies Lösen<br />

der Verliersicherung<br />

- Sämtliche Teile aus Edelstahl 1.4404<br />

- Auf Wunsch auch für den Einsatz mit der Dicht- und Unterlegscheibe Hygienic USIT®<br />

32 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />

Volmarstraße 2 · 71702 Markgröningen · Telefon +49 (71 45) 93 61- 0 · www.novonox.com


Elektrische Begleitheizungen für das Labor<br />

Modernes Design trifft verlässliche Technik<br />

Die Komplettsysteme zur elektrischen<br />

Begleitheizung von Eltherm<br />

umfassen sämtliche Komponenten<br />

zur Beheizung unterschiedlichster<br />

Anwendungen, ob<br />

es sich um den Aufbau von Versuchsreihen,<br />

die Analyse von Flüssigleiten<br />

und Gasen oder Anwendungen<br />

im Hochtemperaturbereich<br />

handelt. Zum System gehören<br />

fertig konfektionierte Heizbänder<br />

in allen gängigen Längen<br />

und Nennleistungen, ein elektronischer<br />

Temperaturregler sowie<br />

Temperaturfühler bzw. Thermoelemente<br />

und Befestigungsmaterialien.<br />

Der elektronische Temperaturregler<br />

ELTC/L-15 mit digitalem<br />

Display im Tischgehäuse bildet<br />

das Herz der steckerfertigen<br />

Bausätze. Er kann direkt an die<br />

Steckdose angeschlossen werden<br />

und verfügt über Anschlussbuchsen<br />

für die Heizbänder und Temperaturfühler.<br />

Die integrierte<br />

Rampenfunktion ermöglicht ein<br />

spezifisches Aufheizen und definiertes<br />

Abkühlen. Durch das definierte<br />

Abkühlen mit Gegenheizen<br />

wird verhindert, dass empfindliche<br />

Medien zu schnell auskühlen.<br />

So können selbst empfindliche<br />

Elemente dauerhaft vor Schäden<br />

und übermäßiger Beanspruchung<br />

geschützt werden. Der Regler ist<br />

programmierbar im Bereich zwischen<br />

0 °C und +999 °C und<br />

schaltet 10 A ohmsche Last mit.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416eltherm<br />

JUMO schreibt Zukunft:<br />

Der neue LOGOSCREEN 600<br />

Willkommen bei JUMO.<br />

http://logoscreen600.jumo.info<br />

21 CFR Part 11<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der SPS/IPC/DRIVES<br />

in Halle 4A, auf Stand 435<br />

70037<br />

Touchscreen-Industrie-PCs für Reinräume<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Produktion<br />

auch in Kleinstserien.<br />

Neben Touchscreen-Industrie-PCs (IPCs) für die hygienesensiblen Bereiche<br />

Pharma und Food bietet Caitron mit seiner CR-Modellreihe nun<br />

auch speziell für den Einsatz in Reinräumen entwickelte IPCs an. Die<br />

Modelle der CR-Serie besitzen ein homogen geschlossenes, IP 69K-geschütztes<br />

V4A-Edelstahlgehäuse, das durch die Verarbeitung antistatischer<br />

Materialien sowie eine komplett passive Kühlung den Austritt<br />

und das Aufwirbeln von Partikeln unterbindet. Dies ermöglicht, im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen PCs, auch eine Montage oberhalb der<br />

Arbeitsfläche. Die Geräte verzichten komplett auf Lüftungsschlitze<br />

oder rotierende Bauteile. Auch die Reinigung stellt kein Problem dar:<br />

Die glatte Oberfläche des P-CAP-Multitouch-Displays und das spaltenfreie,<br />

elektropolierte Gehäuse sind pflegeleicht und halten selbst aggressiven<br />

Reinigungsmitteln stand. Die IPCs werden ausschließlich aus<br />

industrietauglichen Komponenten gefertigt und bieten somit ein hohes<br />

Maß an Ausfallsicherheit, um eine vollständige Datenerfassung zu<br />

gewährleisten und Produktionsstillstände zu vermeiden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416caitron<br />

Präzisions-O-Ringe für individuelle Anforderungen.<br />

29.11. — 01.12.2016<br />

Besuchen Sie uns in:<br />

Halle 4, Stand D60<br />

www.COG.de<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 33


PRODUKTE<br />

Partikelgrößenmessung auf Knopfdruck<br />

Energiesparende Schraubengebläse<br />

Mit dem Laserpartikelmessgerät<br />

Analysette 22 Nanotec bietet<br />

Fritsch ein ohne Vorkenntnisse<br />

zu bedienendes, vollautomatisches<br />

Messgerät zur<br />

Produktions- und Qualitätskontrolle.<br />

Der große<br />

Messbereich von 0,01<br />

bis 2100 μm entsteht<br />

durch die Kombination von zwei<br />

Lasern mit zwei unterschiedlichen<br />

Abständen zwischen Messzelle<br />

und Detektor. Große Partikel<br />

werden mit einem Infrarotlaser<br />

bei großem Messzellenabstand<br />

erfasst und für kleine Partikel<br />

wird ein grüner Laser bei kleinem<br />

Zellenabstand eingesetzt. Kleinste<br />

Partikel im Nanobereich werden<br />

mithilfe des rückwärtsgestreuten<br />

Anteils des grünen Laserlichts<br />

detektiert. Das System<br />

ist modular aufgebaut: die Messeinheit<br />

kann schnell und einfach<br />

mit unterschiedlichen Dispergiereinheiten<br />

für trockene und nasse<br />

Proben kombiniert werden. Für<br />

die Nassdispergierung kleinster<br />

Mengen steht eine spezielle automatische<br />

Dispergiereinheit zur<br />

Verfügung.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416fritsch<br />

Mit den Schraubengebläsen der<br />

Reihe Sigma Profil ist es Kaeser<br />

gelungen, die Technik der Schraubenverdichtung<br />

auf den Niederdruckbereich<br />

zu übertragen und<br />

damit auch für den Einsatz im<br />

Handling von Pulver und Schüttgut<br />

zu empfehlen. Die Schraubengebläse<br />

sind um bis zu 35 %<br />

effizienter als Drehkolbengebläse.<br />

Nachweisbare Leistungsdaten<br />

werden in Form der<br />

effektiven Gesamtleistungsaufnahme<br />

sowie<br />

des tatsächlich nutzbaren<br />

Volumenstroms nach<br />

ISO 1217 Anhang C bzw. E<br />

angegeben. Die Schraubengebläse<br />

sind mit integrierter<br />

Steuerung zur<br />

umfangreichen Überwachung<br />

und Anbindung an<br />

Kommunikationsnetzwerke ausgestattet,<br />

außerdem ist ein Webserver<br />

zur Visualisierung von Prozessdaten<br />

integriert. In kompletten<br />

Gebläsestationen kommt eine<br />

maschinenübergreifende<br />

Steuerung mit spezieller Gebläsesoftware<br />

zum Einsatz.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416kaeser<br />

Nanopartikel in Echtzeit charakterisieren<br />

Sackabfüllung und -palettierung<br />

Mithilfe der Nanoparticle-Tracking-Analysis<br />

(NTA) von Malvern<br />

können bis zu 10 Charakterisierungsparameter<br />

von Nanopartikeln<br />

gleichzeitig ermittelt werden:<br />

Größe und Verteilung, Anzahl<br />

und Gewichtung, Konzentration,<br />

Zetapotenzial, Fluoreszenz,<br />

Viskosität, Lichtbrechungsindex,<br />

sowie die Differenzierung unterschiedlicher<br />

Nanopartikel gleicher<br />

Größe. Dazu wird die Probe<br />

mit einem Laser bestrahlt, das an<br />

den einzelnen Partikeln gebrochene<br />

Licht wird individuell und<br />

simultan getrackt und mit einer<br />

Videokamera aufgezeichnet. Mithilfe<br />

des Prinzips der Brownschen<br />

Molekularbewegung und der darauf<br />

basierenden Stokes-Einstein-<br />

Gleichung bestimmt die Software<br />

die unterschiedlichen Parameter<br />

und Eigenschaften. Das System<br />

eignet sich für polydisperse Proben<br />

im Größenbereich von 10 bis<br />

2000 nm. Eine Präparierung der<br />

Probe oder die Kalibrierung des<br />

Systems sind aufgrund der visuellen<br />

Validierung nicht erforderlich.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416malvern<br />

Das von Koch Industrieanlagen entwickelte Roboter-Kombisystem<br />

zur Sackabfüllung und -palettierung ermöglicht<br />

das vollautomatische Aufstecken des leeren Ventilsacks<br />

auf den Stutzen der Abfüllmaschine und die anschließende<br />

Palettierung des gefüllten Sacks. Lediglich das Einlegen<br />

von Leersäcken und der Palettenwechsel erfolgen manuell.<br />

Letzteres kann durch eine Anlagenerweiterung vollautomatisiert<br />

werden, sodass die Anwender ladegutgesicherte<br />

und versandfertige Paletten mit ihrer Sackware erhalten.<br />

Durch die Erweiterung der Anlage, beispielsweise durch<br />

Metalldetektoren, Kontrollwaagen, Etikettierung und<br />

Sackbedruckung, kann eine verbesserte Qualitätssicherung<br />

und Produktverfolgbarkeit erreicht werden. Sackund<br />

Ventilgrößen können ohne Umrüstzeiten eingestellt<br />

werden. Es werden Säcke aus unterschiedlichen Materialien<br />

gefüllt und palettiert.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416koch<br />

34 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


PRODUKTE<br />

Trocken mahlen im Submikronbereich<br />

Minimale Restmengen<br />

Das Strahlmühlensystem S-Jet<br />

von Netzsch nutzt die Vorteile der<br />

Trockenvermahlung mit überhitztem<br />

Wasserdampf. Durch den<br />

Einsatz eines innerhalb der Mühle<br />

integrierten Windsichters werden<br />

Feinheiten bis in den Submikronbereich<br />

erreicht. Entscheidende<br />

Vorteile bringt die Verwendung<br />

von überhitztem Wasserdampf<br />

anstelle von Luft als Mahlmedium.<br />

Die im Vergleich zu Luft<br />

deutlich höhere Strahlenergie –<br />

es lassen sich Strahlgeschwindigkeiten<br />

bis zu 1200 m/s erzielen –<br />

steigert den diskreten Energieeintrag<br />

und die kinetische Stoßenergie<br />

der Produktpartikel um das<br />

Vierfache.<br />

Wegen der im Wasserdampf im<br />

Vergleich zur Luft höheren Schallgeschwindigkeit<br />

steigen auch die<br />

Umfangsgeschwindigkeit innerhalb<br />

des Sichterrads und damit<br />

die wirkenden Beschleunigungskräfte.<br />

Damit wird die Sichtung<br />

im Submikronbereich ermöglicht.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416netzsch<br />

Mit Isopas bietet Ekato ein Rührsystem, das minimale<br />

Restmengen nach der Entleerung garantiert. Die Restmenge<br />

gilt als wichtiges Qualitätsmerkmal beim Rühren und<br />

Mischen teurer Güter. Das Rührorgan (B) wurde für das<br />

Mischen und Trocknen schlechtfließender Medien entwickelt<br />

und zeichnet sich durch kurze Mischzeiten aus, beispielsweise<br />

durch Vermeidung der Trombenbildung bei<br />

pastösen Produkten. Im Einsatz in einem vertikalen Prozessmischer<br />

liefert das System im Vergleich zu wendelförmigen<br />

Rührorganen (A) bessere Ergebnisse. Es überzeugt<br />

durch seine optimale Blattform, seinen steilen Anstellwinkel<br />

und den minimalen Materialeinsatz. So wird bei kurzen<br />

Batchzeiten eine schnellere Entleerung bei gleichzeitig minimalen<br />

Restanhaftungen am Rührorgan erreicht.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416ekato<br />

Patronenfilter zur Entstaubung<br />

Bei der Entwicklung der Downflo- Evolution-Entstaubungsanlagen<br />

(DFO) hat Donaldson statt der runden Filterpatrone<br />

eine andere Form gewählt. Ihr Vorteil besteht<br />

darin, dass bei der Pulsabreinigung mehr Filterfläche an<br />

der Unterseite der Patrone zur Verfügung steht. Der Staub<br />

kann somit ungehindert in den Sammelbehälter fallen.<br />

Dadurch ergibt sich eine verbesserte Abreinigung und eine<br />

geringere Druckdifferenz. Das Filterdesign führt überdies<br />

zu kompakteren Abmessungen der Entstaubungsanlage:<br />

je nach Anwendung kann die Zahl der Patronen um<br />

bis zu 30 % reduziert werden. Ein weiteres, für die Leistungsdichte<br />

wesentliches Element der Entstaubungsanlage<br />

ist das Filtermediums mit nanobeschichteten Feinstfasern,<br />

das bereits Partikeln im Submikronbereich zuverlässig<br />

zurückhält. Der so entstehende Filterkuchen lässt sich<br />

durch die automatische, druckluftsparende Pulsabreinigung<br />

mit hoher Effizienz entfernen. Darüber hinaus trägt<br />

die optimierte Strömungsführung der staubhaltigen Luft<br />

durch das Filtergehäuse zur Leistungsdichte bei. Die Filteranlage<br />

ist einfach zu warten, denn mit einem Handgriff<br />

lassen sich die Schnellverschlüsse der Patronenfilter ohne<br />

Werkzeug öffnen und schließen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416donaldson<br />

Single-Use-Membranventil<br />

Die Produktreihe Sumondo von<br />

Gemü umfasst Membranventile<br />

für den einmaligen Einsatz. Die<br />

Ventile sind sowohl als pneumatisch<br />

betätigte als auch<br />

mit Handrad verfügbar. Alle<br />

Typen der Produktreihe verfügen<br />

über identische Ventilkörper.<br />

Es handelt sich dabei um<br />

einen Kunststoffventilkörper, auf<br />

dem die Absperrmembrane fest<br />

verschweißt ist. Hierdurch wird<br />

der Einsatz der Membranventiltechnologie<br />

im Single-Use-Bereich<br />

von manuellen Systemen<br />

hin zu automatisier- und regelbaren<br />

Anlagen für sicheren Betrieb<br />

und laufende Dokumentation ermöglicht.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416gemü<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 37


Alles, was Sie zu Qualität,<br />

Produktion und Logistik wissen<br />

müssen!<br />

<br />

Umsetzung toxikologischer Risikobewertung<br />

Webcode: PP12272<br />

<br />

Leiter der Qualitätskontrolle<br />

Webcode: PP12271<br />

<br />

Webcode: PP12273<br />

<br />

<br />

Webcode: PP01272<br />

<br />

auf die Pharmakovigilanz<br />

Webcode: PP01200<br />

<br />

Webcode: PP02270<br />

<br />

Webcode: PP03270<br />

<br />

Webcode: PP11922<br />

Workshop<br />

Webcode: PP11923<br />

<br />

Webcode: PP12921<br />

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer<br />

<br />

FORUM · Institut für Management GmbH<br />

Tel.: +49 6221 500-500<br />

E-Mail: pharma@forum-institut.de<br />

Internet: www.pharma-seminare.de<br />

38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016<br />

Retrofit für Tablettenpressen<br />

Romaco Kilian bietet für ausgewählte<br />

Tablettenpressen älterer<br />

Generation ein Retrofitkonzept<br />

für die Steuerungs- und Regelungskomponenten.<br />

Das elektronische<br />

Upgrade ist für die Baureihen<br />

E 150 (Plus), LX, RTS, RX, S 250<br />

(Plus), T 100, T 300, T 400 und TX<br />

erhältlich. Zum Retrofitpaket für<br />

diese Maschinen gehören ein externer<br />

Schaltschrank<br />

sowie die Integration<br />

eines benutzerfreundlichen<br />

HMI-Bedienpanels.<br />

Die Installation<br />

samt Validierung kann<br />

direkt beim Anwender<br />

erfolgen. Parallel ist eine<br />

Überholung der<br />

mechanischen Komponenten<br />

der Maschinen<br />

möglich. Durch die<br />

Aufrüstung besteht<br />

die Möglichkeit, das<br />

Fernwartungssystem<br />

Edelstahlfilter zur Siloentlüftung<br />

des Unternehmens zu nutzen. Remote-Service-Einsätze<br />

werden<br />

per Knopfdruck direkt an der Maschine<br />

ausgelöst, die Verbindung<br />

zu einem Experten wird unmittelbar<br />

hergestellt.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416romacokilian<br />

Die Infa-Jetron AJP 224-Silofilter<br />

von Infastaub sind vollautomatisch<br />

arbeitende Entlüftungsfilter<br />

zur Entstaubung der Abluft aus<br />

Silos, Behältern oder Maschinen.<br />

Filtergeräte dieser Baureihe eignen<br />

sich generell für alle Bedarfsfälle,<br />

in denen ein Staub-Luft-Gemisch<br />

kontinuierlich über einen<br />

längeren Zeitraum anfällt. Für<br />

diese Filterbaureihe können nun<br />

alle produkt- und gasberührenden<br />

Teile aus Edelstahl gefertigt<br />

werden, was die Filtergeräte besonders<br />

für die Lebensmittel-,<br />

Chemie-, Pharmazie- und Kunststoffbranche<br />

qualifiziert. Die<br />

Filterelemente sind nach<br />

EG 1935/2004 und<br />

EG 10/2011 lebensmittelecht.<br />

Die pneumatische Abreinigung<br />

und die hohe Abscheideleistung<br />

der Silofilter<br />

sorgen für niedrige Reststaubgehalte,<br />

auch zur Rückführung<br />

der Abluft in Arbeitsräume.<br />

Die langen<br />

Standzeiten und die Wartungsfreundlichkeit<br />

führen<br />

zu geringen Ersatzteil- und<br />

Wartungskosten.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416infastaub


PRODUKTE<br />

Hygienische Kabelverschraubung<br />

Die Kabelverschraubung Helutop<br />

HT-Clean hat Helukabel für Anwendungen<br />

in der Pharmaindustrie,<br />

der Reinraum- und Biotechnologie<br />

sowie in der chemischen<br />

Industrie entwickelt. Die von der<br />

European Hygienic Engineering &<br />

Design Group zugelassene Edelstahlverschraubung<br />

kennzeichnet<br />

eine glatte Oberfläche, ohne<br />

Ecken und Kanten sowie ohne<br />

freiliegende Außengewinde, was<br />

das Festsetzen von Mikroorganismen<br />

verhindert. Sie ist schnell zu<br />

reinigen und dabei resistent gegen<br />

chemische Reinigungsmittel.<br />

Die Schutzklasse IP 69K sorgt für<br />

Dichtigkeit und ermöglicht eine<br />

Hochdruckstrahlreinigung bei<br />

Temperaturen von bis zu 100 °C,<br />

kurzfristig auch bis zu 150 °C.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416helukabel<br />

Inline-Erhitzer<br />

NEU<br />

Die Beheizung von Reinstmedien<br />

und allgemein von Medien, die zu<br />

Ablagerungen neigen, stellt den<br />

Betreiber oft vor Probleme. Am<br />

besten wäre es natürlich, wenn<br />

es erst gar keine Querschnittssprünge<br />

in der Rohrleitung gäbe,<br />

die zu schlechterer Strömung<br />

führen. Leider ist das bei herkömmlichen<br />

Wärmetauschern<br />

und elektrischen Heizelementen<br />

kaum möglich.<br />

Abhilfe kann hier die Baureihe der<br />

Inline-Erhitzer von Heatsystems<br />

schaffen. Bei dieser Ausführung<br />

wird ein gerades Rohrstück, das<br />

an den Rohrdurchmesser und die<br />

sterile Verbindungstechnik angepasst<br />

werden kann, mit einer<br />

elektrischen Heizung ausgestattet<br />

und thermisch isoliert. Diese<br />

Ausführung stellt sicher, dass die<br />

Strömung nicht gestört wird. Das<br />

beheizte Innenrohr kann nicht<br />

nur glatt (bis zu einer Rautiefe<br />

von Ra


PRODUKTION<br />

Containment auf den Prozess zugeschnitten<br />

Pulveraufgabe im Isolator<br />

Bei der Zuführung pulverförmiger Wirkstoffe oder kritischer chemischer<br />

Substanzen in die Produktionsanlage hat sich ein Trend zu geschlossenen<br />

Systemen entwickelt. Für den geschlossenen Schüttguttransport<br />

ist es wichtig, die Wechselwirkungen und Gefahren der<br />

Pulver zu kennen, um die richtigen Maßnahmen für die Anlagentechnik<br />

abzuleiten.<br />

Vom Anlagenbetreiber werden konkrete<br />

Grenzwerte zur Tagesexposition (8-h-Schicht)<br />

für die Mitarbeiter mit Pulverumgang definiert.<br />

Diese sind zum einen als Arbeitsplatzgrenzwerte<br />

(AGW-Wert) oder als pharmazeutische<br />

Gefährdungsklassen mit OEL-Wert (Occupational<br />

Exposure Limit) bekannt. Beim OEL-<br />

Wert handelt es sich um eine Einschätzung<br />

z. B. von chemischen Zwischenstoffen, die wenig<br />

bis unzureichend erforscht oder nur innerbetrieblich<br />

in den Produktionsanlagen verwendet<br />

werden. Die Bandbreite zur Einstufung<br />

liegt dabei zwischen den Gefährdungsklassen<br />

G1, sehr geringe Wirkung (Exposition<br />

>1000 μg/m³) bis hin zu G4, sehr hohe Wirkung<br />

(Exposition


Sackaufgabe Isocharge in<br />

Kombination mit PTS-System<br />

über einen Leersackverdichter kompaktiert der<br />

Entsorgung zugeführt.<br />

Hebevorrichtungen für Fässer<br />

Aber nicht nur Sackware kann durch ein Isocharge-System<br />

schnell und effizient entleert<br />

werden. Gleiches gilt auch für Fässer mit Inlinersäcken.<br />

Hierbei wird das Isocharge-System<br />

noch durch zusätzliche Fassmanipulatoren<br />

oder Hebevorrichtungen ergänzt, um den Inliner<br />

zum Entleerstutzen zu führen. In der Regel<br />

sind die Gebinde etwas schwerer als Säcke. In<br />

dem dargestellten System wird das Fass seitlich<br />

angedockt, der Pulverinliner dann über<br />

dem Entleertrichter geöffnet und das Pulver<br />

fällt in den Wägebehälter. Aus dem Wägebehälter<br />

wird dann das Produkt in den weiteren<br />

Prozess gesaugt bzw. in diesem Fall negativ<br />

verwogen dosiert. Die überschüssige Pulvermenge<br />

kann dann über den zusätzlichen<br />

Drumport ausgeschleust werden. Hierbei gilt<br />

es, den Anbruchliner mit seinem Restpulver erneut<br />

zu verschließen/versiegeln. Zur Vorhaltung<br />

von etwaigen Verbrauchsmaterialien<br />

und Werkzeugen für diesen Vorgang, ist ein<br />

Staufach mit Deckel neben dem Drumport berücksichtigt.<br />

Die Leersackausschleusung erfolgt<br />

mittels Linerport auf der Rückseite.<br />

Pneuamatischer Pulvertransport<br />

In den seltensten Fällen sind Pulvermaterial<br />

und Aufgabestation direkt über den nachgeschalteten<br />

Rührwerksbehältern, Mischern<br />

oder Ähnlichem angeordnet. Meist muss das<br />

Pulver zum Empfangsbehälter transportiert<br />

werden, ohne dass dabei die Klassifizierung<br />

nach OEL-Wert verletzt wird oder massive Mitarbeiterexpositionen<br />

auftreten. Als Lösung<br />

entwickelte Dec ein spezielles Vakuumfördersystem<br />

mit integriertem flachem Staubfilter.<br />

Dieses Pulver-Transfer-System (PTS) zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass es die Pulverförderung<br />

auch aus dezentralen Positionen oder gar tiefer<br />

liegenden Stockwerken ermöglicht. Dies ist<br />

unüblich gegenüber der weit verbreiteten<br />

Schwerkraftförderung von höher gelegenen<br />

Stockwerken in den Empfangsbehälter. Durch<br />

die geringe Filterfläche entweichen in dem<br />

PTS-System nur geringe Mengen an Förderluft,<br />

sodass das Pulvermaterial in Pfropfenform mit<br />

geringer Geschwindigkeit und schonend<br />

durch die Saugleitung gefördert wird. Das ist<br />

speziell bei Stoffen im Pharmabereich wichtig<br />

um Wirkstoffe, Zwischenprodukte, Trägermaterialien<br />

usw. nicht durch den pneumatischen<br />

Transport schon zu zerstören oder zu entmischen.<br />

Automatische Filterreinigung<br />

Durch den zylindrischen Edelstahlkörper mit<br />

Klappen am Ein- und Auslass kann das System<br />

auf den Flanschstutzen des Behälters montiert<br />

werden. Ein T-Stück am oberen Deckel<br />

realisiert den Anschluss zur Vakuumpumpe<br />

sowie den Anschluss zur Druckluft oder zu<br />

Inertgasen (z. B. N 2<br />

). Eine kleine Filterfläche für<br />

den Gasstrom bedeutet natürlich auch, dass<br />

dieser öfters gereinigt werden muss. Dieses<br />

Thema wird mit der Verknüpfung des Pulveraustrags<br />

in den Behälter verbunden. Hierbei<br />

wird die saugseitige Klappe am PTS geschlossen,<br />

der Kugelhan zur Vakuumpumpe ebenfalls.<br />

Dann öffnen die PTS-Austragsklappe und<br />

das reingasseitig angeordnete Druckventil. Die<br />

Druckluft oder ein Inertgas durchströmt dann<br />

entgegengesetzt zur Saugrichtung die flache<br />

Filtermembran. Die Staubablagerungen fallen<br />

auf die Pulvervorlage im PTS-Zylinder und werden<br />

in den Empfangsbehälter gedrückt. Das<br />

verhindert zudem, dass Stickstoffüberlagerungen,<br />

Dämpfe oder Brüden aus dem geschlossen<br />

System entweichen können. Es spart somit<br />

eine aufwendige Prozedur, um den Behälter<br />

deswegen zu evakuieren. Mit dem System<br />

ist so eine geschlossene Pulverförderung von<br />

der Pulveraufgabe bis zum Empfangsbehälter<br />

oder mehreren nebeneinanderstehenden<br />

Empfangsbehältern möglich.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416dec<br />

Autor<br />

Isocharge-System mit Fassandockung, Wägebehälter und Drumport<br />

Klaus Meichle<br />

Technischer Vertrieb,<br />

DEC Deutschland<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 41


PRODUKTION<br />

Dynamische Pulvertestmethoden als wertvolles Instrument<br />

Optimierte<br />

Tablettenproduktion<br />

Um die Effizienz in der Tablettierung zu erhöhen, geht der<br />

Trend von der bisher meist üblichen Chargenproduktion hin<br />

zur kontinuierlichen Fertigung. PAT-Tools, mit denen die<br />

Prozessschritte wirkungsvoll kontrolliert werden können,<br />

kommen dabei große Bedeutung zu.<br />

Autor<br />

Jamie Clayton<br />

Operations Director,<br />

Freeman Technology<br />

Bild 1: Grundschema des FT4 Powder Rheometer<br />

Ausgangsprodukt für die Tablettierung ist<br />

häufig ein Granulat. Ein Verfahren zur Herstellung<br />

dieses Granulats wiederum ist die<br />

Feuchtgranulierung. Wirkstoffe und Hilfsstoffe<br />

werden dabei homogen granuliert und für<br />

die Weiterverarbeitung optimiert. Die Fließeigenschaften<br />

des Granulates sind für effiziente<br />

Prozesse, schnellen Durchsatz und<br />

letztendlich für die gewünschten Qualitätsmerkmale<br />

der Tabletten in hohem Maße entscheidend.<br />

Um den Granulationsprozess effizient<br />

zu steuern, bedarf es messbarer Parameter,<br />

die auch kleine Änderungen der Granulat-<br />

Eigenschaften quantitativ erfassen.<br />

Freeman Technology, spezialisiert auf Techniken<br />

zur Charakterisierung von Pulvern, und<br />

GEA Pharma Systems, ein führender Anbieter<br />

von Pharma-Processing-Lösungen, haben eine<br />

Versuchsreihe erstellt, die Zusammenhänge<br />

der Granulateigenschaften nicht nur mit dem<br />

Fließverhalten des Granulates, sondern sogar<br />

mit der Härte der fertigen Tablette aufzeigt.<br />

Dabei kam das GEA Consigma 1 zum Einsatz –<br />

ein System zur kontinuierlichen Feuchtgranulierung<br />

und Trocknung bei hohen Scherraten.<br />

Consigma 1 erlaubt eine sehr effiziente Produkt-<br />

und Prozessentwicklung, da Mengen<br />

von ein paar hundert Gramm bis über 5 kg verarbeitet<br />

werden können. Zur Pulvercharakterisierung<br />

wurde das FT4 Powder Rheometer zur<br />

dynamischen Pulverprüfung von Freeman<br />

Technology eingesetzt. Bild 1 verdeutlicht das<br />

zugrunde liegende Verfahren.<br />

Prozessrelevanz des Prüfverfahrens<br />

Die Bestimmung der Basisströmungsfähigkeitsenergie<br />

(BFE, Basic Flowability Energy) ist<br />

eine dynamische Prüfung und spiegelt die<br />

Eigenschaften eines Pulvers oder Granulates<br />

unter Zwangsströmungsbedingungen wider.<br />

Diese Bedingungen treten beispielsweise in einem<br />

Extruder oder in einem Zuführrahmen auf.<br />

Dynamische Pulverprüfungen haben eine hohe<br />

Prozessrelevanz, denn sie basieren auf Messungen<br />

eines Pulvers in Bewegung und stellen ein<br />

direktes Maß für die Fließeigenschaften dar. Die<br />

Charakterisierung des Pulvers erfolgt sowohl<br />

unter Spannung, als auch unter Belüftung inklusive<br />

der Bestimmung der Fließgrenze, wodurch<br />

die Prozessumgebung sehr realistisch simuliert<br />

werden kann. Die Daten der dynamischen<br />

Pulvereigenschaften werden aus der<br />

Messung des Drehmoments und der Kraft, die<br />

auf ein Rotorblatt wirkt, während dies durch eine<br />

Pulverprobe entlang einer definierten Bahn<br />

gedreht wird, bestimmt.<br />

Das optimale Granulat<br />

Kritische Tabletteneigenschaften wie Wirkstoffgehalt,<br />

Härte, Gewicht und Zerfallszeit<br />

einzuhalten, sind von großer Bedeutung.<br />

Letztendlich haben sie Auswirkung bis hin zur<br />

Bioverfügbarkeit. Versuche habe gezeigt, dass<br />

diese Parameter bereits von den Eigenschaften<br />

des eingesetzten Granulates abhängen.<br />

Obwohl in der Entwicklung bereits viele der<br />

beeinflussenden Parameter erkannt und definiert<br />

werden, ist im Idealfall eine kontinuierliche<br />

Kontrolle und Steuerung des Granulates<br />

während der Herstellung das erklärte Ziel. Besondere<br />

Bedeutung erlangt diese Messung bei<br />

hohem Durchsatz auf der Tablettenpresse im<br />

kontinuierlichen Betrieb.<br />

Um das optimale Material zur Verarbeitung<br />

auf der Tablettenpresse herzustellen, bedarf<br />

es der richtigen Prozessparameter während<br />

der Granulierung. Einfluss haben Faktoren wie<br />

die Förderrate des Pulvers, die Schneckengeschwindigkeit,<br />

aber auch der Wassergehalt.<br />

Kenntnisse, wie sich die Veränderungen eines<br />

oder mehrerer dieser Faktoren in Kombination<br />

auswirken, sind erforderlich, um eine optimale<br />

Leistung in der Tablettenpresse zu gewährleisten<br />

und Einfluss auf die Granulat-Eigenschaften<br />

zu nehmen. Um die Auswirkungen dieser<br />

Verarbeitungsparameter auf die Fließeigenschaften<br />

der Granulate zu erfassen und um zu<br />

klären, ob diese mit der Tablettenhärte korre-<br />

42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Bild 2: Die BFE ändert sich während der Granulierung signifikant, es ist jedoch<br />

stets ein deutlicher Unterschied zwischen den Granulatpaaren erkennbar<br />

Bild 3: Zwischen dem BFE des Granulats und der Tablettenhärte wurde eine<br />

hohe Korrelation festgestellt<br />

liert werden können, wurden zahlreiche Versuche<br />

durchgeführt. Dabei wurden vier Granulate<br />

mit unterschiedlichem Eigenschaftsprofil<br />

hergestellt, indem verschiedene Verfahrensparameter<br />

gezielt verändert wurden.<br />

Variante 1 und 2 des Granulates, unter den Bedingungen<br />

1 und 2 hergestellt, und mit Feuchten<br />

von 8 bis 11 % zeigten BFE-Werte von ca.<br />

2200 mJ; die anderen beiden Varianten, unter<br />

Bedingungen 3 und 4 hergestellt, wiesen<br />

Feuchten von 20 % auf und BFE-Werte um<br />

3200 mJ (siehe Tabelle). Auch nach jedem Verfahrensschritt<br />

(Trocknen, Mahlen und Schmieren)<br />

wurde die BFE dieser Granulate bestimmt.<br />

Bild 2 stellt die Fließeigenschaften der Granulate<br />

während jedes Stadiums des Herstellungsprozesses<br />

dar. Am signifikantesten ist<br />

der Unterscheid bei getrocknetem Granulat.<br />

Variante 2, unter Bedingungen 3 und 4 hergestellt,<br />

wies eine Erhöhung der BFE nach dem<br />

Trocknen auf, aufgrund der großen relativen<br />

Größe, höheren Dichte und höheren mechanischen<br />

Festigkeit des Granulates im Vergleich<br />

zu Variante 1, die unter Bedingungen 1 und 2<br />

hergestellt wurde. Nach dem Mahlen, also bei<br />

sehr ähnlicher Partikelgrößen, jedoch Unterschieden<br />

in Dichte, Form und Steifheit, sind<br />

zwar geringere aber nach wie vor Unterschiede<br />

in der BFE zu sehen. Das gleiche ist nach der<br />

Schmierung zu beobachten. Die Gruppen zeigen<br />

zwar geringere aber immer noch deutlich<br />

verschiedene Werte.<br />

Diese Versuche zeigen, dass man Granulate mit<br />

definierten Fließeigenschaften herstellen und<br />

diese durch BFE-Messungen belegen kann. Im<br />

Umkehrschluss sind die BFE-Werte wertvoll zur<br />

Produkt- und Prozessentwicklung von Granulaten.<br />

Werden diese zu Tabletten verarbeitet,<br />

stellt sich jedoch die Frage, ob sich dies auch in<br />

einem kritischen Parameter der Tablettenprüfung,<br />

etwa der Tablettenhärte, zeigt.<br />

Korrelation mit der Tablettenqualität<br />

Die vier oben beschriebenen Granulate wurden<br />

unter exakt den gleichen Bedingungen<br />

auf der Tablettenpresse verpresst und die Tablettenhärte<br />

bestimmt. Bild 3 zeigt, wie die Tablettenhärte<br />

mit den Fließeigenschaften des<br />

Granulats in jeder Phase korreliert. Feuchte<br />

Masse und getrocknetes Granulat zeigen die<br />

größten Unterschiede. Korrelationen für die<br />

feuchte Masse und geschmierte Granulate<br />

sind erkennbar, auch wenn sie etwas geringer<br />

ausfallen. Die schlechtere Differenzierung und<br />

Korrelation bei den geschmierten Granulaten<br />

wird dem Schmiermittel, in diesem Fall Magnesiumstearat,<br />

zugeschrieben.<br />

Diese Daten zeigen, dass es eine direkte Beziehung<br />

zwischen den Fließeigenschaften des<br />

Granulats in jedem Stadium der Herstellung<br />

(BFE-Werte) und der Tablettenhärte gibt. Sobald<br />

für eine Rezeptur eine bestimmte BFE ermittelt<br />

wurde, mit der die optimale Tablettenhärte<br />

korreliert werden kann, lässt sich diese<br />

zur Optimierung der Feuchtgranulierung nutzen.<br />

Ein mit dem gewünschten BFE-Wert hergestelltes<br />

Feuchtgranulat führt zu Tabletten<br />

mit der gewünschten Tablettenhärte.<br />

Die Ergebnisse unterstreichen, dass die dynamische<br />

Pulverprüfung ein wertvolles Instrument<br />

zur Optimierung der Tablettenherstellung<br />

mit vorhergehender Feuchtgranulierung<br />

ist und zur Verbesserung des Prozessverständnisses<br />

beiträgt, mit dem Endziel, einen kontinuierlichen<br />

Herstellungsprozess bis hin zur<br />

Tablettenpressung entwickeln zu können.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416freemantechnology<br />

Prozessparameter und Auswirkung auf die BFE des feuchten Granulates<br />

Schneckendrehzahl<br />

(rpm)<br />

Pulverzufuhrrate<br />

(kg/h)<br />

Flüssigkeitszufuhrrate<br />

(g/m)<br />

Feuchte<br />

(%)<br />

BFE des feuchten<br />

Granulats<br />

Variante 1<br />

Bedingung 1<br />

450<br />

11,25<br />

15<br />

8<br />

2217<br />

Variante 2<br />

Bedingung 2<br />

750<br />

20<br />

36,7<br />

11<br />

2133<br />

Variante 3<br />

Bedingung 3<br />

450<br />

6<br />

20<br />

20<br />

3172<br />

Variante 4<br />

Bedingung 4<br />

750<br />

9<br />

20<br />

20<br />

3342<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 43


PRODUKTION<br />

Hochreiner FKM-Dichtungswerkstoff<br />

Langlebig selbst unter<br />

harten Bedingungen<br />

Ob bei der Herstellung von Medikamenten oder Kosmetika,<br />

stets wird für die Werkstoffe der in den Herstellprozessen<br />

verwendeten Komponenten ausgezeichnete Reinheit und<br />

Medienbeständigkeit, gepaart mit einem umfangreichen<br />

Spektrum an mechanischen Eigenschaften, gefordert.<br />

Speziell für diese anspruchsvollen Anwendungen hat Parker<br />

einen Dichtungswerkstoff mit sehr guten mechanischen<br />

Eigenschaften und ausgezeichneter Dauerelastizität<br />

entwickelt: Hifluor FB V8991.<br />

Fluorelastomerwerkstoffe haben sich in der<br />

Chemie-, Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharmaund<br />

Medizintechnik für Anwendungen mit<br />

unpolaren Lösemitteln, aliphatischen Verbindungen,<br />

Fetten, Ölen und Aromastoffen bestens<br />

bewährt, wenn die Beständigkeit von<br />

Standardmaterialien wie hydrierten Nitril-<br />

Butadien-Kautschuken (HNBR) und Ethylen-<br />

Propylen-Kautschuken (EPDM) nicht mehr<br />

ausreicht. Mit Blick auf die wachsenden Anforderungen<br />

an Dichtelemente hinsichtlich ihrer<br />

hygienischen Eigenschaften hat Parker Prädifa<br />

den hochreinen Hifluor-FB-Werkstoff V8991<br />

entwickelt. Er zeichnet sich durch sehr gute<br />

mechanische Eigenschaften und ausgezeichnete<br />

Dauerelastitzität aus.<br />

Herausforderung Reinigungsprozess<br />

Nicht nur die Chemikalien, die in den Anlagen<br />

eingesetzt werden, greifen die Dichtungsmaterialien<br />

an, auch die regelmäßige Reinigung<br />

der Produktionsanlagen mit sauren oder basischen<br />

Reinigungsmitteln und Heißdampf<br />

stellt eine große Herausforderung für die<br />

Dichtungswerkstoffe dar. Aus diesem Grund<br />

ist bei der Auswahl geeigneter Dichtelemente<br />

der Blick auf die gesamte Produktionskette zu<br />

richten. Parker Prädifa legt daher grundsätzlich<br />

alle in der Prozesskette verwendeten Dichtungen<br />

so aus, dass sie dauerhaft dicht und<br />

funktionsfähig bleiben und dank der gewählten<br />

Form und Materialien keinen Nährboden<br />

für Keime bieten. Außerdem berücksichtigt<br />

das Unternehmen bei der Entwicklung neuer<br />

Werkstofflösungen für die Chemie- und Prozesstechnik<br />

die Konformität mit den in den<br />

Zielmärkten geltenden Vorschriften und Verordnungen.<br />

Aus diesem Grund deckt der FKM-<br />

Werkstoff Hifluor FB V8991 neben der sehr gu-<br />

Bild 1: Der Dichtungswerkstoff<br />

Hifluor FB V8991 zeichnet sich<br />

durch hohe Reinheit und gute<br />

mechanische Eigenschaften aus<br />

Physikalische Daten<br />

Prüfung<br />

Norm<br />

Farbe<br />

Dimension<br />

Hifluor FB V8991<br />

ocker<br />

Härte<br />

DIN 53505<br />

Shore A<br />

A75<br />

Reißfestigkeit<br />

DIN 53504<br />

N/mm 2<br />

18,5<br />

Reißdehnung<br />

DIN 53504<br />

%<br />

273<br />

Autorin<br />

Spannungswert (100 %)<br />

DIN 53504<br />

N/mm 2<br />

6,8<br />

Elke Vöhringer-Klein<br />

Kälterichtwert TR10<br />

ASTM D 1329<br />

°C<br />

-7<br />

Market Manager<br />

Chemical Processing Industry,<br />

Parker Prädifa<br />

Druckverformungsrest*<br />

* 70 h/200 °C<br />

DIN ISO 815<br />

%<br />

30<br />

44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


ten chemischen Beständigkeit in Reinigungsmitteln<br />

sowie in Fetten und Ölen ein weites<br />

Temperaturspektrum ab – selbst in Wasserdampf.<br />

In allen CIP-/SIP-Medien zeigen aus<br />

dem Compound gefertigte Dichtelemente eine<br />

hervorragende Beständigkeit, eine hohe<br />

Elastizität und eine lange Lebensdauer.<br />

Bild 2 zeigt einen Auszug aus den Testergebnissen.<br />

Die geringen Änderungen in der Härte,<br />

im Volumen und in der Masse zeigen deutlich<br />

wie beständig und langlebig dieser FKM-Werkstoff<br />

ist. Die empfohlenen Grenzwerte für<br />

Härte-, Volumen- und Massenänderung von<br />

±5 bzw. ±10 % werden um ein Vielfaches unterschritten.<br />

Auch die sehr guten mechanischen<br />

Testergebnisse (siehe Tabelle) unterstreichen<br />

die Einsatzmöglichkeiten dieses<br />

Dichtungsmaterials sowohl in statischen als<br />

auch in dynamischen Anwendungen.<br />

Der hohe Reinheitsgrad wird durch die Ergebnisse<br />

der Globalmigration bestätigt. Sowohl<br />

die Testergebnisse der Erstextraktion als auch<br />

der Zweitextraktion mit n-Hexan/destilliertem<br />

Wasser bei Rückflusstemperatur liegen<br />

deutlich unter den geforderten Grenzwerten.<br />

Höhere Standzeiten möglich<br />

Kunden aus der Chemietechnik haben nach<br />

Einsatz von Dichtungen aus Hifluor FB V8991<br />

bestätigt, dass sie die Standzeit (MTBF = Mean<br />

Time Between Failure) bzw. die mittlere Betriebsdauer<br />

zwischen Ausfällen für instandgesetzte<br />

Einheiten um 300 % erhöhen konnten.<br />

Darüber hinaus konnten sie neben der Verbesserung<br />

der Prozessqualität auch ihre Produktivität<br />

sowie die Sicherheit ihrer komplett rückverfolgbaren<br />

Produkte erheblich steigern.<br />

O-Ringe und Formteile aus V8991 eignen sich<br />

besonders in Prozessen, in denen ein hoher<br />

Reinheitsgrad des Endproduktes gefordert<br />

wird. Ein chemisch angegriffenes Dichtungs-<br />

Bild 2: Veränderungen<br />

nach Lagerung von Hifluor<br />

FB V8991 in destilliertem<br />

Wasser nach<br />

22 h/70 °C, 0,5%iger<br />

Salpetersäure nach 22<br />

h/82 °C, 1%igem Natriumhydroxid<br />

nach 22<br />

h/82 °C, Desinfektions -<br />

mittel mit 200 ppm<br />

Chlor nach 22 h/21 °C<br />

element kann Partikel freisetzen, die in das<br />

Chemieprodukt gelangen können und es<br />

unbrauchbar machen. So kann ein großer finanzieller<br />

Schaden entstehen. Aufgrund<br />

seiner Eigenschaften kann der Werkstoff<br />

problemlos direkt in der Produkt- und<br />

Spritzzone eingesetzt werden. Typische Beispiele<br />

hierfür sind Durchfluss-, Füllstand-,<br />

Druck- und Temperaturmessgeräte, aber<br />

auch Düsen oder Dosierpumpen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416parker<br />

Im Überblick<br />

Leistungsspektrum von<br />

Hifluor FB V8991<br />

• Hervorragende Beständigkeit in Laugen,<br />

Säuren und Fetten<br />

• Gute Beständigkeit in CIP-/SIP-Medien,<br />

Wasserdampf bis +150 °C<br />

• Breiter Anwendungstemperaturbereich<br />

von -25 bis +200 °C<br />

• Sehr reiner Werkstoff, frei von Phtalaten<br />

und Weichmachern auf Mineralölbasis<br />

•Freigaben/Konformitäten<br />

- FDA § 21 CFR177.2600<br />

- USP Class VI<br />

- 3-A Sanitary Standards Class I + II<br />

- Frei von tierischen Bestandteilen<br />

- Frei von polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen<br />

- BNIC<br />

- Verordnung (EU) Nr. 1935/2004<br />

- Verordnung (EU) Nr. 1907/2006 (Reach)<br />

- RoHS-Richtlinie 2011/65/EU<br />

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2016/1<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 45


PRODUKTION<br />

Gefriertrocknungsverfahren für die kontrollierte Eiskeimbildung<br />

Schneller zu höherer<br />

Homogenität<br />

Die Gefriertrocknung, auch als Lyophilisierung bezeichnet,<br />

spielt bei der Herstellung von Medikamenten eine wichtige<br />

Rolle. Ein von Linde Gas und IMA Life entwickeltes Verfahren<br />

zur kontrollierten Eiskeimbildung bietet eine kommerziell<br />

nutzbare Möglichkeit, um anhand mikroskopisch kleiner<br />

Eiskristalle homogene Endprodukte herzustellen.<br />

Das Eisnebelverfahren Veriseq Nucleation kann sowohl unter Laborbedingungen als auch im industriellen<br />

Maßstab eingesetzt werden, um eine homogene Eiskeimbildung bei niedrigen Unterkühlungsgraden<br />

und Vial-to-Vial-Homogenität zu gewährleisten<br />

Voraussetzung für das Eintreten der Eiskeimbildung<br />

sind zwei Prozessbedingungen:<br />

Die Produkttemperatur muss unter dem Gefrierpunkt<br />

liegen. Zudem müssen Nukleationselemente<br />

vorhanden sein, die den Prozess<br />

der Eiskeimbildung ermöglichen. Die Temperaturdifferenz<br />

zwischen dem Gleichgewichtsgefrierpunkt<br />

und der Eiskeimbildung wird als<br />

Unterkühlung (Super Cooling) bezeichnet. Eine<br />

niedrigere Temperatur bei der Eiskeimbildung<br />

oder eine stärkere Unterkühlung führen<br />

zu einer größeren Anzahl an Eiskeimen und<br />

damit zu kleineren Eiskristallen. Andererseits<br />

bewirken eine höhere Nukleationstemperatur<br />

oder ein geringerer Unterkühlungsgrad, dass<br />

weniger Eiskeime und größere Eiskristalle und<br />

somit größere Poren und Porennetzwerke gebildet<br />

werden. Da größere Poren höhere Sublimationsgeschwindigkeiten<br />

mit sich bringen,<br />

verkürzen sich auch die Trocknungszyklen und<br />

die Rekonstitutionsdauer. Zudem verbessern<br />

sich die Produkteigenschaften. Damit die Produktmorphologie<br />

sowie die Struktur und das<br />

Aussehen des Produktkuchens gleichmäßig<br />

und in allen Glasfläschchen (Vials) identisch<br />

sind, muss die Eiskeimbildung gleichzeitig<br />

stattfinden. Sind die Bedingungen jedoch unkontrolliert<br />

und keine Nukleationselemente<br />

vorhanden, kann die Verteilung der Nukleationstemperatur<br />

in den verschiedenen Vials und<br />

damit die Gleichmäßigkeit des Endproduktes<br />

stark variieren. Dies ist vor allem bei der Verwendung<br />

von glattwandigen sterilen Glasfläschchen<br />

der Fall. Deshalb stellt das Gefrieren<br />

einen der wichtigsten Schritte des Lyophilisierungsprozesses<br />

dar.<br />

Die größte Schwierigkeit bei der kontrollierten<br />

Eiskeimbildung in flüssigen Präparaten, also<br />

bei der Bestimmung von Nukleationstemperatur<br />

und -zeitpunkt, ist ihre Skalierbarkeit. Einige<br />

Verfahren funktionieren unter Laborbedingungen<br />

sehr gut, lassen sich aber nur schwer<br />

auf größere Produktionsmengen übertragen.<br />

Nukleationsverfahren<br />

Das von Linde Gas zusammen mit IMA Life<br />

entwickelte Eisnebelverfahren Veriseq Nucleation<br />

bietet eine kommerziell nutzbare Möglichkeit,<br />

eine einheitliche Dispersion von mikroskopisch<br />

kleinen Eiskristallen herzustellen.<br />

Hierbei wird Eisnebel in einer Mischvorrichtung<br />

außerhalb der Gefriertrocknungskammer<br />

durch die Verbindung von kaltem Stickstoff<br />

und heißem Wasserdampf erzeugt.<br />

Wenn diese Eiskristalle anschließend in vorgekühlte<br />

Vials mit dem Pharmaprodukt, das gefriergetrocknet<br />

werden soll, eingeleitet werden,<br />

dienen sie als Nukleationspunkte. Dadurch<br />

kann bei einer gezielt gewählten Unterkühlungstemperatur<br />

eine schnelle und einheitliche<br />

Eiskeimbildung sowohl innerhalb<br />

einzelner Vials als auch der gesamten Charge<br />

bewirkt werden.<br />

Die Zugabe des Eisnebels erfolgt in zwei<br />

Schritten: Die Vials mit den Produkten werden<br />

zunächst auf eine bestimmte Temperatur<br />

ober- oder unterhalb ihres Gefrierpunkts heruntergekühlt.<br />

Anschließend wird der Eisnebel<br />

eingeleitet, um die Eiskeimbildung auszulösen.<br />

Damit das Verfahren im industriellen<br />

Maßstab anwendbar ist, muss zunächst genügend<br />

Eisnebel erzeugt werden, um die Kammer<br />

mit den Vials voll auszufüllen und die Nukleation<br />

eines jeden Vials zu ermöglichen. Eine<br />

weitere Herausforderung liegt darin, in die Vials<br />

mit unterschiedlichen Volumina und Verschlusskappengeometrien<br />

einzudringen. Dies<br />

wurde durch die Entwicklung einer speziellen<br />

Mischvorrichtung erreicht, in der es möglich<br />

ist, Eisnebel effizient und schnell zu erzeugen<br />

und ihn innerhalb der gesamten Gefrierkammer<br />

zirkulieren zu lassen. Das System hat weder<br />

bewegliche Teile noch komplexe Komponenten,<br />

die das Dampfreinigen oder andere<br />

Sterilisationsverfahren erschweren würden.<br />

Zudem erfordert es keinen Druck in der Kammer.<br />

Fast alle Gefriertrockner, sterilisierbare<br />

wie nicht sterilisierbare, können mit dieser<br />

46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Porenstruktur bei unkontrollierter Nukleation (links) im Vergleich zur kontrollierten Eiskeimbildung<br />

(rechts)<br />

Technologie nachgerüstet werden. Dabei<br />

muss der Gefriertrockner keine aufwändigen<br />

Anforderungen erfüllen. Für die Injektion des<br />

Eisnebels und dessen Rückführung werden lediglich<br />

zwei gegenüberliegende Anschlussöffnungen<br />

(Ports) benötigt, die je nach Größe der<br />

Lyokammer 2 oder 3 Zoll groß sein sollten .<br />

Das Verfahren erfordert keine umfangreichen<br />

Modifikationen des Produktionsprozesses. Bei<br />

Erreichen der gewünschten Produkttemperatur<br />

ist lediglich ein Signalaustausch für Start<br />

und Stopp des Eisnebelprozesses notwendig.<br />

Der interne Ablauf wird vollständig von der<br />

Steuerungslogik der Nukleationseinheit ausgeführt.<br />

Anwendungsbeispiel<br />

Monoklonale Antikörper (Monoclonal antibodies,<br />

mAbs) gehören zu einer Reihe neuer Therapieformen<br />

in der Onkologie, die u. a. zur Behandlung<br />

von Infektionskrankheiten oder bei<br />

Organtransplantation eingesetzt werden. Da<br />

die Haltbarkeit – wie bei zahlreichen anderen<br />

Proteinen auch – im flüssigen Zustand begrenzt<br />

ist, greift man zur Haltbarkeitsverlängerung<br />

der meisten mAbs auf die Gefriertrocknung<br />

zurück. Doch der Gefriertrocknungsprozess<br />

ist sehr langwierig, teuer und auch riskant,<br />

da ein Gerätefehler zum Verlust ganzer<br />

Chargen führen kann. Die relativ hohen erforderlichen<br />

Konzentrationen (meist zwischen 90<br />

und 125 mg/ml) ziehen den Prozess noch weiter<br />

in die Länge. Maßnahmen zur Optimierung<br />

eines Gefriertrocknungszyklus können jedoch<br />

aufgrund einer unterschiedlichen Trocknung<br />

dazu führen, dass die Produktchargen weniger<br />

homogen sind.<br />

Eine von Linde und IMA Life durchgeführte<br />

Studie untersucht die Möglichkeiten, die eine<br />

kontrollierte Eiskeimbildung für eine sichere<br />

Optimierung des Gefriertrocknens von mAb-<br />

Formulierungen bietet, sowie die Auswirkungen<br />

auf die Eigenschaften der Endprodukte.<br />

Basierend auf den niedrigeren Temperaturen,<br />

die die Thermoelemente während der kontrollierten<br />

Eiskeimbildung maßen, wurde versucht,<br />

den Prozess durch eine Erhöhung der<br />

Stellflächentemperatur von -20 °C auf -8 °C<br />

und eine kürzere primäre Trocknungsphase zu<br />

optimieren. Die Trocknungsphase war nach<br />

22 h und 40 min abgeschlossen. Die Trocknungsdauer<br />

konnte so um weitere 14 h und<br />

50 min verringert werden.<br />

Die obenstehende Abbildung zeigt die Porenstruktur<br />

einer Ausgangsprobe im Vergleich zur<br />

kontrollierten Eiskeimbildung. Der Vergrößerungsfaktor<br />

beider Aufnahmen ist identisch.<br />

Deutlich ist zu erkennen, dass sich in den Vials,<br />

die einer kontrollierten Eiskeimbildung unterzogen<br />

wurden, größere Eiskristalle bilden.<br />

Die Versuchsreihe legt nahe, dass die kontrollierte<br />

Eiskeimbildung die Trocknungsphasen<br />

verkürzt und eine höhere Homogenität innerhalb<br />

der individuellen Vials erreicht wird, wodurch<br />

sich verbesserte Produkteigenschaften<br />

ergeben. Aufgrund der höheren Homogenität<br />

innerhalb der Vials und der schnelleren Sublimierung<br />

können aggressivere Prozessbedingungen<br />

angelegt werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416linde<br />

Autor<br />

Diagramm: Schwankungen der Eiskeimbildung im Vergleich<br />

Johann Kaltenegger<br />

VMC Anwendungstechnik Chemie,<br />

Linde<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 47


PRODUKTION<br />

Aufbereitung pharmazeutischer Abwässer<br />

Adsorption schlägt<br />

thermische Entsorgung<br />

Abwässer aus der pharmazeutischen Produktion sind unterschiedlich<br />

stark mit Gefahrstoffen belastet. Um die Ströme<br />

einer weiteren Nutzung zuzuführen oder in die Kanalisation<br />

Einleiten zu können, müssen diese teilweise sehr aufwendig<br />

aufbereitet werden. Durch den Einsatz speziell zugeschnittener,<br />

synthetischer Adsorbenzien lassen sich sogar polare Wirkstoffrückstände<br />

sicher und effizient abtrennen.<br />

Die Saratech-Adsorbenzien basieren auf einem<br />

synthetischen Rohstoff. Die adsorptiven Mate -<br />

rialien wurden für die effektive Entfernung von<br />

polaren Substanzen konzipiert.<br />

Die Hersteller pharmazeutischer Wirkstoffe<br />

stehen häufig vor dem Problem, dass Abwasser<br />

mit wirksamen Substanzen anfällt. Das<br />

kommt vor allem daher, dass sie gezwungen<br />

sind, die Apparate, in denen die Wirkstoffe hergestellt<br />

werden, nach jeder Charge bzw. bei<br />

der Umstellung auf eine andere Substanz,<br />

gründlich zu reinigen. Das entstehende Abwasser<br />

ist mit Rückständen dieser Wirkstoffe<br />

und Reinigungsmitteln belastet. Für die Abwasserbehandlung<br />

werden dann in der Regel<br />

Membranverfahren (MBR/ SBR), Oxidationsverfahren<br />

(AOP), Eindampfung, thermische<br />

Entsorgung (Verbrennung) oder thermische<br />

Inaktivierung eingesetzt. Die aufgezählten<br />

Verfahren sind zwar sehr effektiv, verursachen<br />

zum Teil jedoch hohe Energie- und damit hohe<br />

Betriebskosten, oder sie erfordern eine Nachaufbereitung.<br />

Eine Alternative wäre ein adsorptives Verfahren,<br />

da es sich bei den Inhaltsstoffen der Abwässer<br />

um organische Belastungen handelt.<br />

Eine nähere Betrachtung der Wirkstoffe zeigt<br />

jedoch, dass diese organische Moleküle häufig<br />

polar sind, hervorgerufen durch eingebundene<br />

Stickstoff-, Halogen-, Schwefel- und/oder Sauerstoffatome.<br />

Durch die Polarität und die damit<br />

verbundene erhöhte Wasserlöslichkeit<br />

sind die Moleküle an der herkömmlich verwendeten<br />

Aktivkohle schwierig zu adsorbieren.<br />

Die Kapazität der Aktivkohle ist gegenüber<br />

solchen Stoffen im Allgemeinen gering und<br />

das Verfahren damit ineffizient. Mit speziell<br />

zugeschnittenen adsorptiven Materialien,<br />

kann hier gegengesteuert werden.<br />

Synthetische Adsorbenzien<br />

Die Saratech-Adsorbenzien basieren auf einem<br />

synthetischen Rohstoff. Die adsorptiven<br />

Materialien wurden für die effektive Entfernung<br />

von polaren Substanzen wie Pharmazeutika,<br />

Kontrastmittel, Pestizide, Schwermetalle<br />

und Radionuklide konzipiert. In zahlreichen<br />

Versuchen wurde die überdurchschnittliche<br />

Rückhalteleistung für die pharmazeutischen<br />

Stoffe im Trink- und im kommunalen Abwasser<br />

nachgewiesen. Daher lag der Gedanke nahe,<br />

den Einsatz der Saratech-Adsorbenzien auf<br />

die Aufbereitung von Abwässern aus der pharmazeutischen<br />

Produktion zu übertragen. Nach<br />

Vorversuchen war in diesen Fällen festzustellen,<br />

dass die Adsorbenzien bestens geeignet<br />

sind, neben den üblichen organischen Molekülen<br />

hocheffektiv Substanzen aufzunehmen,<br />

die polar sind oder eine chemische Struktur<br />

besitzen, die eine gute Wasserlöslichkeit<br />

bewirken. Interessierten Anwendern kann<br />

Rückhalterate von Saratech 102282 gegenüber<br />

sieben Wirksubstanzen im Abwasser; die Konzentration<br />

des Entzündungshemmers war Null<br />

48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Blücher jederzeit die Machbarkeit einer adsorptiven<br />

Reinigung aufzeigen. Für Vor-Ort-<br />

Tests steht auch eine Pilotanlage zur Verfügung,<br />

um Daten bzgl. der Rückhalteleistung<br />

aufzuzeigen.<br />

Bis zu acht Wirkstoffe entfernt<br />

In einem Fall wurde Blücher beauftragt, die<br />

Wirksamkeit der Saratech-Adsorbenzien an einem<br />

Abwasser zu testen, in dem bis zu acht<br />

verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe vorhanden<br />

sein können. Die Versuchsbedingungen<br />

wurden in Anlehnung an die Bedingungen<br />

zur Aufnahme von Isothermen festgelegt. Die<br />

Durchführung erfolgte im Technologiezentrum<br />

Wasser, das auf einen großen Erfahrungsschatz<br />

in der Wasseranalytik verweisen<br />

kann. Dazu wurde Originalabwasser erst gefiltert<br />

(50 μm) und die Konzentration der sieben<br />

Einzelsubstanzen gemessen. Dann wurden die<br />

Proben mit 250 mg Adsorbenzien beaufschlagt.<br />

Nach 24 h Schütteln wurde wiederrum<br />

die Bestimmung der Einzelsubstanzen<br />

durchgeführt.<br />

Bei sechs der vorliegenden Wirkstoffe wurde<br />

eine Rückhalterate von >80 % erzielt. Fünf der<br />

Wirksubstanzen wurden zu mehr als 98 % aus<br />

dem Abwasser entfernt. Eine Bilanzierung aller<br />

aufgenommenen Wirkstoffe ergibt eine<br />

statische Beladung von knapp 30 mg/g Adsorbenz.<br />

Aus Erfahrung und durch entsprechende<br />

Durchflusstests kann man davon ausgehen,<br />

dass die Kapazität im Betrieb bei etwa 1/3 der<br />

erreichten statischen Beladung liegt, d. h. hier<br />

wären 10 mg/g Adsorbenz anzusetzen. Eine<br />

erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Vergleich<br />

zur bis dato durchgeführten thermischen<br />

Entsorgung zeigt, dass die Adsorption<br />

an Saratech-Adsorbenzien deutliche Vorteile<br />

mit sich bringt.<br />

In dem vorliegenden Fall würden die Investition<br />

und der regelmäßige Austausch samt fachgerechter<br />

Entsorgung der erschöpften Adsorbenzien<br />

ca. 140,00 Euro/m³ Abwasser kosten.<br />

Darin sind die Kosten für Umfüllung und<br />

Transport in geeigneten Behältern innerhalb<br />

Deutschlands durch ein Fachunternehmen bereits<br />

enthalten. Die Preise für eine thermische<br />

Entsorgung liegen – zumindest in Deutschland<br />

– bei etwa dem 2,5-fachen Wert.<br />

Darüber hinaus ist die notwendige Verfahrenstechnik<br />

(Filterbehälter, Pumpe, Ventile<br />

etc.) einfach und jahrelang erprobter Stand<br />

der Technik und im Allgemeinen durch geringe<br />

Energieverbräuche gekennzeichnet. Gerade<br />

der Eintrag an thermischer Energie ist minimiert,<br />

da eine deutlich geringere Menge thermisch<br />

entsorgt werden muss. Der weitere<br />

Energiebedarf beschränkt sich weitgehend<br />

auf elektrische Energie zum Betrieb der Pumpen.<br />

Da beide Verfahren mit geringen Drücken<br />

arbeiten, ist auch dieser Energiebedarf gering.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416blücher<br />

Autor<br />

Jan Raiser<br />

Projektingenieur,<br />

Blücher<br />

„Durchflussmessung ohne Sensor<br />

im Rohr! Geht das denn?“<br />

Und ob – mit FLOWave von Bürkert. FLOWave nutzt die patentierte<br />

SAW-Technologie – ohne Einbauten und Verengungen im Rohr.<br />

Hygienischer geht es nicht. Das Ergebnis: keine Wartung und Reinigungsprozesse<br />

ohne Wenn und Aber. FLOWave ist klein, leicht und<br />

glänzt in jeder Einbaulage. Ein Durchflussmessgerät, das unabhängig<br />

von Leitfähigkeit, Fließrichtung und -geschwindigkeit des Liquids<br />

präzise und verlässliche Messwerte liefert. Ideal für Clean-Utilities-<br />

Anwendungen in Pharmazie und Biotechnologie.<br />

So geht Durchflussmessung heute – weil Hygiene zählt.<br />

INSPIRING ANSWERS<br />

Bürkert Fluid Control Systems<br />

Christian-Bürkert-Straße 13 –17<br />

74653 Ingelfingen<br />

Tel.: +49 (0) 7940 10 -111<br />

info@buerkert.de · www.buerkert.de<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 49


PRODUKTION<br />

Netzwerkfähig dank integriertem Thin Client<br />

Smarte Monitore<br />

Viele Monitorarbeitsplätze zur Prozessüberwachung<br />

und -bedienung werden in der Pharmaindustrie<br />

direkt im Produktionsbereich aufgestellt und die im<br />

klimatisierten Rechnerraum untergebrachte Prozessrechner-Hardware<br />

über Netzwerkinfrastruktur<br />

angebunden. Um dies zu ermöglichen, hat Pepperl +<br />

Fuchs seine Visunet-Remote-Monitore mit einem<br />

integrierten Thin Client ausgerüstet und sie so zu<br />

einem netzwerkfähigen Smart-Monitor gemacht.<br />

Der Visunet-GXP-Remote-Monitor ist speziell für pharmazeutische<br />

Produktionsbereiche in der Atex-Zone 1 und 21 konzipiert<br />

Netzwerkfähige Remote-Monitore können<br />

direkt mit Servern Daten austauschen. Das<br />

spart Platz und Kosten für den früher üblichen<br />

PC je Monitorarbeitsplatz. Ein aktueller Trend<br />

in der Rechnerarchitektur von Prozessleitsystemen<br />

ist die Virtualisierung. Hier können viele<br />

PCs und selbst Server als virtuelle Maschinen<br />

auf wenigen, sehr leistungsstarken Servern<br />

ausgeführt werden. Das spart noch einmal<br />

Platz und Kosten, vor allem in größeren Prozesssystemen.<br />

Da es jetzt keine individuelle Video-<br />

oder Tastaturschnittstelle der einzelnen<br />

PCs mehr gibt, ist der netzwerkbasierte Zugang<br />

mit Thin-Client-basierten Remote-Monitoren<br />

und Remote-Desktop-Services-Protokollen<br />

wie RDP (Remote Desktop Protocol) überhaupt<br />

die einzige Möglichkeit, Bildschirmarbeitsplätze<br />

mit den Anwendungsprogrammen<br />

auf den virtuellen Maschinen zu verbinden.<br />

Werden in einer Produktionsanlage sowohl<br />

Autor<br />

Stefan Sittel<br />

Business Development Manager HMI,<br />

Pepperl + Fuchs<br />

eine Prozesssteuerung als auch ein MES verwendet,<br />

besteht der Bedarf entweder nach einem<br />

Doppelmonitorsystem mit einer gemeinsamen<br />

Tastatur und Maus, oder auf einem einzigen<br />

Bildschirm wird per Tastenkombination<br />

zwischen den beiden Anwendungen auf verschiedenen<br />

Hostrechnern umgeschaltet. Hier<br />

kommen dann die erweiterten Möglichkeiten<br />

eines mit einem Thin Client bestückten Remote-Monitors<br />

zum tragen: Es können weitere,<br />

für die Prozessindustrie sinnvolle Funktionen<br />

in die Firmware des Remote Monitors integriert<br />

werden. Die Firmware RM Shell 4 der<br />

Visunet-Remote-Monitore von Pepperl + Fuchs<br />

beispielsweise bietet viele solche Zusatzfunktionen.<br />

Die intuitiv zu bedienende Menüstruktur<br />

in der touchscreenoptimierten Parametrieroberfläche<br />

bietet einem Inbetriebnehmer<br />

oder Administrator jeweils passwortgeschützt<br />

unterschiedliche Einstellmöglichkeiten. Der<br />

Remote-Monitor lässt sich z. B. so konfigurieren,<br />

dass er sich wie ein normaler Monitor verhält:<br />

Nach dem Einschalten sieht der Benutzer als<br />

erstes die Oberfläche der für ihn vorgesehenen<br />

Anwendung, z. B. den Login-Bildschirm der Prozessvisualisierung<br />

oder des MES, denn der Remote-Monitor<br />

hatte sich zunächst unmerklich<br />

im Hintergrund mit dem oder den vorher parametrierten<br />

Hostrechner(n) verbunden.<br />

Zuverlässig im Betrieb<br />

Eine Verbindungsunterbrechung während des<br />

Betriebs wird binnen weniger Sekunden vom<br />

Visunet-Remote-Monitor erkannt, ein Hinweis<br />

angezeigt und der Remote-Monitor kann sich<br />

selbstständig zu einem oder mehreren Ersatzrechnern<br />

im Netzwerk verbinden, ohne dass<br />

ein Servicekollege Hand anlegen muss, um die<br />

Bedienung der Anlage fortzusetzen.<br />

In der <strong>Pharmaproduktion</strong> werden häufig auch<br />

Barcodeleser zur Produktidentifikation und<br />

manchmal RFID-Leser zur Bedieneridentifikation<br />

(gemäß FDA CFR21 part 11 oder EMA<br />

Annex 11) eingesetzt. Die Visunet-Monitore<br />

haben die entsprechenden Schnittstellen und<br />

können die Daten der angeschlossenen Identsysteme<br />

über die Netzwerkprotokolle an den<br />

Hostrechner zur weiteren Auswertung weiterleiten.<br />

Pepperl + Fuchs bietet hierzu eigene<br />

Identsysteme an, die Integration anderer Lesertypen<br />

erfolgt auf Projektbasis als anwenderspezifische<br />

Anpassung.<br />

Um die IT-Sicherheit in der Netzwerkinfrastruktur<br />

der Pharmaanlage zu gewährleisten,<br />

haben die Monitore eine parametrierbare<br />

Firewall an Bord. Der Systemspeicher ist vor<br />

Schreibzugriffen von außen durch eine Sperre<br />

geschützt (EWF – Enhanced Write Filter). Außerdem<br />

können die USB-Schnittstellen des<br />

50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Visunet BTC01, der robuste Box Thin Client mit<br />

weitem Temperaturbereich und für bis zu vier<br />

angeschlossene Monitore<br />

dungsstatus aller Remote-Monitore in einer<br />

Übersicht angezeigt werden. Außerdem können<br />

Funktionen der RM-Shell-4-Firmware ausgelöst<br />

werden, wie etwa der Neustart eines<br />

Remote-Monitors oder das Aufspielen eines<br />

Updates. Ein weiterer Vorteil: Ein Support-<br />

Techniker kann sich für die Unterstützung der<br />

Bediener vor Ort bei deren Fragen den Bildschirm<br />

eines Visunets in einer Livedarstellung<br />

auf seinen lokalen Bildschirm in Visunet CC<br />

holen. Er sieht das Gleiche wie auch der Kollege<br />

vor Ort. Dort, wo dies aus Sicherheitsgründen<br />

nicht verboten ist, kann der Administrator<br />

das Visunet CC so parametrieren, dass für den<br />

Support-Techniker auch eine Bedienung der<br />

gerade angezeigten Anwendung aus der Ferne<br />

möglich ist.<br />

Variabel auch im Ex-Bereich<br />

Die Produktion eines Arzneimittels hat viele<br />

unterschiedliche Fertigungsschritte und Verfahren,<br />

die unterschiedliche Anforderungen<br />

Das Visunet Control Center ist eine übersichtliche Managementsoftware für<br />

Thin-Client-basierte Remote-Monitore<br />

Visunet-Remote-Monitore mit integriertem Thin Client können über Netzwerk<br />

die Prozess- und Produktionssteuerung anzeigen und bedienen, auch<br />

bei virtualisierten Rechnerstrukturen<br />

Remote-Monitors für Massenspeichergeräte<br />

wie USB-Sticks gesperrt werden, um ein Einspielen<br />

von Schadsoftware auf den Host über<br />

das Netzwerk zu unterbinden.<br />

Werden viele Thin-Client-basierte Remote-<br />

Monitore in einer Anlage verwendet, bietet<br />

Pepperl + Fuchs die Thin-Client-Management-<br />

Software Visunet Control Center (Visunet CC)<br />

also Option an. Mit diesem Werkzeug können<br />

von einem Windows-PC, Laptop oder Tablet<br />

aus alle Visunet-Geräte und Box Thin Clients<br />

im Netzwerk verwaltet werden. So wird die Inbetriebnahme<br />

erleichtert, da die Einstellungen<br />

eines fertig konfigurierten Remote-Monitors<br />

ausgelesen, abgespeichert und wieder in<br />

andere Remote-Monitore geladen werden<br />

können, einzeln oder in Gruppen. Die Konfiguration<br />

eines Remote Monitors kann ebenfalls<br />

mit Visunet CC via Netzwerk erfolgen. Ein weiterer<br />

Aspekt: Während der mehrjährigen Betriebsdauer<br />

können alle im Netz befindlichen<br />

Visunet-Remote-Monitore verwaltet und überwacht<br />

werden. So kann der aktuelle Verbin-<br />

an den aufgestellten Remote-Monitor stellen.<br />

Im chemisch-synthetischen Upstream-Bereich<br />

beispielsweise befindet man sich oft in Ex-Bereichen<br />

nach Atex-Zone 2/22 oder 1/21. Bei<br />

der eigentlichen Wirkstoffherstellung werden<br />

die Remote-Monitore in den dort oft verwendeten<br />

pharmazeutischen Reinräumen eingesetzt.<br />

Bei den biotechnologisch hergestellten<br />

Wirkstoffen ist der ganze Primary-Produktionsbereich<br />

meist als pharmazeutischer Reinraum<br />

klassifiziert, selten allerdings als explo -<br />

sionsgefährdeter Bereich nach Atex. Daher<br />

müssen die Monitore in vielen Fällen sowohl<br />

eine Atex-Zertifizierung haben und gleichzeitig<br />

die GMP-Anforderungen erfüllen. Deshalb<br />

verwenden die Visunet-Remote-Monitore überwiegend<br />

Edelstahl mit einer mittleren Rautiefe<br />

von Ra ≦0,8 μm und Glas als Baumaterial.<br />

Pepperl + Fuchs bietet für die Pharmaindustrie<br />

die Produktreihe Visunet GMP für den non-Exund<br />

den Zone-2/22-Bereich an, für Zone-<br />

1/21-klassifizierte Produktionsbereiche steht<br />

die Visunet-GXP-Produktreihe zur Verfügung.<br />

Allen gemeinsam ist eine robuste und dennoch<br />

leichte Ausführung in einem schlanken,<br />

platzsparenden Edelstahlgehäuse. Die GMPund<br />

GXP-Monitore mit der Touchscreen-Option<br />

bilden den Ausgangspunkt für einen ganzen<br />

Baukasten von Komponenten wie Folientastaturen<br />

in Edelstahlgehäusen mit Touchpad,<br />

Trackball, Joystick oder Maus zur Cursor-Steuerung<br />

sowie viele verschiedene Montagekomponenten<br />

für die Boden-, Wand- oder Deckenmontage<br />

oder als Panel-Mount-Version.<br />

Für den Laborbereich und für nicht klassifizierte<br />

Produktionsbereiche steht ein Visunet-Box-<br />

Thin-Client mit zwei Netzwerkschnittstellen<br />

in industrieller Ausführung und mit einem erweiterten<br />

Temperaturbereich bis +60 °C zur<br />

Verfügung. Er nutzt die gleiche Firmware wie<br />

alle Visunet-Geräte und es können bis zu vier<br />

Standardmonitore angeschlossen werden. Damit<br />

kann die gleiche Funktionalität und das<br />

gleiche Thin-Client-Management-Werkzeug<br />

Visunet CC verwendet werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416pepperl<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 51


PRODUKTION<br />

Online-Überwachung von mikrobiellen Verunreinigungen<br />

Echtzeitkeimzählung in<br />

Pharmawasser<br />

LIF-basierende Echtzeitkeimzähler für Wasser ermöglichen eine<br />

Überwachung der Keimbelastung kontinuierlich und in Echtzeit.<br />

Über diese stetige Online-Überwachung können lückenlose,<br />

aussagekräftige, historische Datensätze zum „Trending“ und<br />

zur exakten Bewertung der Keimbelastung in Wassersystemen<br />

herangezogen werden.<br />

Autor<br />

Ricco Scheibel<br />

Chief Marketing Officer,<br />

PMT<br />

Die derzeitige akzeptierte und hauptsächlich<br />

praktizierte Methode um die Qualität des<br />

Wassers in Bezug auf Keimgehalt zu überprüfen,<br />

ist die klassische wachstumsbasierende<br />

Methode. Hierfür werden Entnahmen einzelner<br />

Proben an signifikanten Probenahmestellen<br />

– den sogenannten points-of-use (POU) –<br />

vollzogen. Mit den Ergebnissen nach Inkubation<br />

und Auszählung der KBE (Koloniebildenden<br />

Einheiten) wird versucht, die Kontrolle über<br />

ganze Wassersysteme zu erlangen. Durch den<br />

hohen Aufwand dieser Praxis sind periodische<br />

Überprüfungen ein und desselben POU häufig<br />

nur in größeren Intervallen möglich. Ergebnisse<br />

erlauben nur retrospektive Bewertungen<br />

der Wasserqualität (bis zu einer Woche nach<br />

Entnahme der Probe). Eine zeitnahe Risikobewertung<br />

– ganz zu schweigen von einer kontinuierlichen<br />

Prozesskontrolle – ist so nahezu<br />

unmöglich. Aufgrund der fehlenden Sensitivität<br />

der klassischen wachstumsbasierenden<br />

Methode sind falsch-negative Ergebnisse zu<br />

erwarten; es wächst eben nachweislich nur<br />

ein kleiner Anteil der sich im Wasser befindlichen<br />

Keime auf den eingesetzten Agar-Komplexnährmedien.<br />

Des Weiteren kann das mangelnde<br />

Nährstoffangebot in pharmazeutischen<br />

Wassersystemen zum extremen<br />

Schrumpfen der Keime führen, und auch physikalischer<br />

und chemischer Dauerstress ein<br />

Heranwachsen zu KBE im Labor verhindern;<br />

man spricht hier von den sogenannten VBNC<br />

(viable but not culturable). Mögliche falschpositive<br />

Einträge sind auf der anderen Seite<br />

durch die vielen händischen Eingriffe von den<br />

Probenahmen bis hin zum durchgeführten<br />

Ausspateln des Probenaliquots im Labor möglich.<br />

Typisches Einsatzgebiet<br />

eines Echtzeitkeimzählers<br />

für Wasser: IMD-W<br />

online an PW-Rücklauf<br />

LIF-Methode<br />

Die Echtzeitkeimzählung auf der Basis der laserinduzierten<br />

Fluoreszenz (LIF) in pharmazeutischen<br />

Wasseranlagen bietet ein großes<br />

Potenzial zur signifikanten Verbesserung sowohl<br />

bezüglich der Kontrolle über den mikrobiellen<br />

Zustand der Wassersysteme als auch in<br />

Bezug auf den nötigen Energieaufwand zum<br />

Erhalt der Keimfreiheit.<br />

Die Echtzeitkeimzählung bedient sich der<br />

hochsensitiven, spektroskopischen Methode<br />

der Laserinduzierten Fluoreszenz (LIF). Durch<br />

Einsatz eines Lasers werden Metabolite des<br />

Zellstoffwechsels in Keimen zur Fluoreszenz<br />

angeregt. Man spricht hier von der Erzeugung<br />

intrinsischer Fluoreszenz; im Gegensatz zu<br />

verwandten Labormethoden, die ebenfalls zu<br />

den LIF´s gehören, aber der Beigabe und Markierung<br />

der Zellen mit Fluorophoren bedürfen,<br />

um eine Fluoreszenzantwort zu erhalten<br />

(Durchflusszytometrie) oder einen Inkubationsschritt<br />

erfordern, um eine ausreichende<br />

Menge an intrinsischer Fluoreszenz zu erhalten<br />

(Growth-based Autofluoreszenzmetho-<br />

52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


den). Der Einsatz von hochenergetischen Lasern<br />

(405 nm) zur Anregung macht eine Detektion<br />

von geringsten Mengen an intrinsischer<br />

Fluoreszenz möglich, ohne vorhergehende<br />

Probenvorbereitungen wie Färbungen und<br />

Inkubationsschritte. Typische Zellmetabolite<br />

die durch LIF eine Anregung erfahren sind<br />

Tryptophan, NADH, und Flavine. Die Anregungswellenlänge<br />

von 405 nm ist zugleich abgestimmt<br />

auf die Anregungsspektren dieser<br />

Zielmetabolite, wodurch eine hohe Anzahl von<br />

nicht biologischem Material von der Anregung<br />

ausgeschlossen werden kann. Dennoch gibt es<br />

eine Reihe von nicht biologischen Stoffen wie<br />

Gummi, Plastiken und Cellulose, die ebenfalls<br />

in diesem Spektrum fluoreszieren. Diese gilt<br />

es, durch Diskriminierung mittels Software Algorithmen<br />

und geeignetem Detektor Design<br />

effizient auszublenden.<br />

Detektor- und Software-Design<br />

Der IMD-W-Echtzeitkeimzähler für Wasser auf<br />

LIF-Basis ermöglicht die sofortige Detektion<br />

von Keimen (in Echtzeit); man spricht auch<br />

von Online Water Bioburden Analyzer (OWBA).<br />

Der Einsatz von Verbrauchsmaterialien und<br />

die Limitierungen der klassischen mikrobiologischen<br />

Methoden, wie zuvor erwähnt, entfallen.<br />

Der OWBA nutzt einen Laser bei 405 nm<br />

Wellenlänge für die Anregung der intrinsischen<br />

Fluoreszenz und zur Erzeugung von<br />

MIE-Streulicht gleichzeitig. Zur Detektion der<br />

Signale werden eine Photodiode – zur Bewertung<br />

des MIE-Streulichtsignals – und zwei<br />

Photomultiplier (PMT) bei unterschiedlichen<br />

Echtzeitkeimzähler auf LIF-Basis<br />

Prozesskontrolle, Risikoreduktion, Einsparpotenziale<br />

Die Prozesskontrolle und damit die Reaktionsfähigkeit<br />

auf Überschreitung von Grenzwerten<br />

kann durch die kontinuierliche Echtzeitüberwachung<br />

in Wasser extrem gesteigert<br />

werden. Hieraus ergeben sich ein höheres<br />

Maß an Prozessverständnis, eine verbesserte<br />

Produktqualität, Risikoreduktion und<br />

Einsparpotentiale beim Energieverbrauch.<br />

Die Verwendung eines IMD-W-Echtzeitkeimzählers<br />

auf LIF-Basis bietet folgende Vorteile<br />

in puncto Energieeffizienz, Laboraufwand<br />

sowie Produktqualität und Prozesskontrolle:<br />

• Reduktion von Sanitisierungszyklen und<br />

Chemikalieneinsatz<br />

OWBA und zwei Fluoreszenzdetektoren (PMT´s). Es kann ein dreidimensionaler Plot über biologische<br />

Ereignisse und inerte Partikel bzw. Interferenten errechnet werden. Falsch positive Befunde lassen sich<br />

so rechnerisch eliminieren.<br />

• Reduktion der Temperatur von Heißwassersystemen<br />

und/oder Reduktion der<br />

Aufheizzyklen<br />

• Verminderte Frequenz der Probenahme<br />

und des klassischen mikrobiologischen<br />

Laboraufwands durch kontinuierliches<br />

Online Monitoring und Optimierung<br />

• Produktqualität und Prozesskontrolle<br />

• Verbesserte Reaktionsfähigkeit auf<br />

mikrobielle Entartungen<br />

• Echtzeitfreigabe von wässrigen<br />

Prozessmedien<br />

• Höheres Prozessverständnis und<br />

Prozesskontrolle<br />

Detektionsbereichen zur Detektion der Fluoreszenzantworten<br />

eingesetzt. Über diese drei<br />

Signale (Photodiode, PMT-1, PMT-2) und deren<br />

Auswertung über gesetzte Algorithmen erfolgt<br />

eine sehr effiziente Diskriminierung zwischen<br />

inerten Partikeln und Keimen. Über die<br />

MIE-Streulicht-Detektion können Aussagen<br />

über die Größe der Partikel/Keime getroffen<br />

werden. Systeme die nur einen PMT besitzen<br />

können diese effiziente Diskriminierung zwischen<br />

Keim und Interferenten (Eliminierung<br />

von falsch positiven Befunden) nicht gleichermaßen<br />

leisten.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf die<br />

mikribielle Überwachung ist die Überwachung<br />

und Kontrolle von Sterilfiltern in Wassersystemen.<br />

Keime in pharmazeutischen<br />

Wassersystemen haben oftmals, aufgrund des<br />

mangelnden Nährstoffangebots, die Tendenz<br />

stark zu schrumpfen, womit sie in der Lage<br />

wären, einen 0,2 μm Sterilfilter zu passieren.<br />

Daher ist es für die absolute Prozesskontrolle<br />

der Wassersysteme und das Monitoring der<br />

Leistung von Sterilfiltern essentiell, einen<br />

OWBA mit entsprechender Sensitivität einzusetzen.<br />

Die Detektion von Partikeln und Keimen<br />

ab 0,2 μm muss möglich sein.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416pmt<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 53


VERPACKUNG<br />

Thermoformen und Kartonieren auf einer Maschine<br />

Höchst produktiv<br />

und flexibel<br />

Die Kombination von Tiefziehen und Kartonieren wird üblicherweise<br />

auf zwei unterschiedlichen Maschinen realisiert. Schubert-<br />

Pharma vereint diese Aufgaben für seinen Kunden IDT Biologika<br />

platzsparend und effizient in einer TLM-Anlage. Durch die<br />

Möglichkeit unterschiedliche Produktarten auf der Anlage zu<br />

hand haben, erzielt der Kunde eine effiziente Auslastung.<br />

Das Unternehmen IDT Biologika ist ein international<br />

tätiger Auftragsfertiger speziell für<br />

Pharmaprodukte und gehört zur Klocke-Gruppe.<br />

Mit über 1500 Mitarbeitern ist die IDT das<br />

größte Unternehmen der Gruppe und hat sich<br />

auf die Herstellung, Abfüllung und Verpackung<br />

von Impfstoffen und hochwertigen Biologika<br />

spezialisiert. Von Wirkstoffen in Bulk-<br />

Form über sterile Abfüllung bis hin zu Verpackungsprozessen<br />

und Kühlketten deckt das<br />

Dienstleistungsunternehmen alle Entwicklungs-,<br />

Produktions- und Qualitätsschritte ab<br />

und setzt dafür modernste Fertigungs- und<br />

Verpackungstechnologien ein.<br />

Die zunehmende Komplexität der Verpackungslösungen,<br />

das geänderte Bestellverhalten<br />

der Auftraggeber sowie der Trend hin zu<br />

kleineren Losgrößen stellen neue Anforderungen<br />

an die Fertigungstechnologie und führten<br />

dazu, dass die IDT im Bereich der Konfektionierung<br />

eine neue Fertigungsstrategie einsetzen<br />

wollte.<br />

Langfristige Lösung<br />

Die Verpackungsaufgaben bei IDT umfassen<br />

das Kartonieren von Vials in unterschiedlichen<br />

Größen, Stückzahlen, Anordnungen, mit und<br />

Sämtliche Schritte vom Trayformen<br />

über die Produktzuführung und -gruppierung<br />

bis hin zum Kartonieren finden<br />

auf einer kompakten Anlage statt. Die<br />

Autoinjektoren werden in Trays eingesetzt<br />

und anschließend kartoniert.<br />

54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Verschiedene Vialgrößen können einzeln wie auch<br />

in Kombination mit Spritzen auf der Anlage sicher<br />

verpackt werden.<br />

Mit der neuen Maschine kann IDT nun neben<br />

bestehenden Anwendungen auch medizinische<br />

Devices wie Autoinjektoren in Tiefziehverpackungen<br />

verpacken und kartonieren<br />

Verblisterte Spritzen werden in unterschiedlichen<br />

Packungskonfigurationen kartoniert<br />

ohne Gefache sowie verblisterte Spritzen und<br />

Kombinationsverpackungen aus Spritzen und<br />

Vials, die zu Darreichungssets zusammengestellt<br />

werden. Neu hinzu kam die Aufgabe,<br />

medizinische Devices in Tiefziehverpackungen<br />

zu verpacken und zu kartonieren. Mit diesem<br />

Anforderungsprofil ist der Kunde an unterschiedliche<br />

Maschinenhersteller herangetreten.<br />

„Wir wollen mit weniger Verpackungslinie<br />

langfristig eine höhere Flexibilität bei gleichzeitiger<br />

Erhöhung der Anlagenauslastung erreichen“,<br />

erläutert Raimund Merkel von der<br />

Klocke-Holding. „Den Ausschlag für Schubert-<br />

Pharma gab die Tatsache, dass das Unternehmen<br />

die geforderten Verarbeitungsprozesse<br />

mit einer einzigen Linie realisieren konnte. Andere<br />

Anbieter konnten kein Anlagenkonzept<br />

anbieten, bei dem alle erforderlichen Kompetenzen<br />

in einer Maschine von einem Hersteller<br />

vorhanden waren. Da es sich bei IDT um einen<br />

Lohnfertiger handelt, kamen immer wieder<br />

weitere Formate zum geforderten Fertigungsspektrum<br />

hinzu. Kreativität und Flexibilität<br />

waren auf allen beteiligten Seiten gefordert.<br />

Hoher Mehrwert auf kleinem Raum<br />

Trotz der Komplexität und der vielen Anwendungen<br />

und Formate ist diese Maschine sehr<br />

kompakt. Dadurch wird die Bedienbarkeit und<br />

Übersichtlichkeit der Maschine gewährleistet.<br />

Beim Verpacken der Devices werden zunächst<br />

die Tiefzieh-Trays im Thermoformmodul von<br />

Schubert hergestellt. Anders als bei vergleichbaren<br />

Lösungen, wird für die Tiefziehverpackungen<br />

ein Muttertray mit einer bestimmten<br />

Anzahl an Einzeltrays geformt, die erst später<br />

im Prozess vereinzelt werden. Im Bereich der<br />

Produktzuführungen finden mithilfe von<br />

F4-Robotern bereits die Gruppierungsprozesse<br />

der zu verpackenden Produkte auf Transmodulen<br />

statt. Über dem Produktband befindet sich<br />

ein Vision-Scanner, der die Position und Anzahl<br />

der Produkte der Anliefer-Trays an die F4-Roboter<br />

übermittelt. Diese greifen die einzelnen<br />

Produkte und platzieren sie in den tiefgezogenen<br />

Trays. Anschließend erfolgt das Vereinzeln<br />

der bestückten Tiefzieh-Trays durch Stanzen<br />

und das Beladen in einen Top-Load-Karton.<br />

Die Vials werden stehend über einen Drehteller<br />

oder ein Band am Etikettierer vorbeigeführt<br />

und an das Produktband übergeben. Dieses<br />

Band liegt im Arbeitsbereich der F4-Roboter,<br />

sodass die Vials von den gleichen Robotern, die<br />

auch die Devices verarbeiten, vorgruppiert<br />

werden. So konnte eine hochflexible und<br />

platzsparende Lösung realisiert werden.<br />

Automatisierte Line-Clearance<br />

Da IDT Biologika unterschiedlichste Produkte<br />

auf der Linie verpackt, legt man besonderes<br />

Augenmerk auf die Line-Clearance, dem sogenannten<br />

Befreien der Anlage von sämtlichen<br />

Packmaterialien, ebenso wie von überzähligen<br />

Produkten, die sich noch in der Linie befinden.<br />

„Untermischungen müssen unbedingt ausgeschlossen<br />

werden.“, betont Raimund Merkel.<br />

Dieser Prozess läuft in der TLM-Maschine automatisch<br />

ab und bietet dem Anwender erhebliche<br />

Zeiteinsparungen. Die Anlagenverfügbarkeit<br />

wird dadurch entscheidend erhöht.<br />

Die Kontrolle übernimmt die Schubert-eigene<br />

Verpackungsmaschinensteuerung VMS. Durch<br />

Quittierungen und Gegenprüfungen wird sichergestellt,<br />

dass sich keine Produkte aus der<br />

vorausgegangenen Produktion in der Linie befinden.<br />

Ein Sensor überprüft automatisch, ob<br />

alle Transporteure leer sind und gibt diese Information<br />

an den Maschinenbediener weiter.<br />

Das gewährleistet dem Hersteller höchste Sicherheit,<br />

da Kreuzkontaminationen ausgeschlossen<br />

werden. Außerdem konnte durch<br />

diesen Prozess die manuelle Dokumentation<br />

um ein Vielfaches verringert werden, was wiederum<br />

schnellere Chargenwechsel ermöglicht.<br />

Gemeinsam mit der IDT harmonisierte Schubert-Pharma<br />

alle bestehenden Verpackungsund<br />

Produktformate und plante mit seinem<br />

Expertenteam auch zusätzliche Formate für<br />

zukünftige Aufgaben ein. Damit ist der Dienstleister<br />

für die Zukunft gut aufgestellt, um<br />

neue Produkte seiner Kunden schnell und flexibel<br />

zu verpacken.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416schubert<br />

Autor<br />

Carsten Peters<br />

Unit-Manager Sales,<br />

Schubert-Pharma, eine Unit der<br />

Schubert Packaging Systems<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 55


VERPACKUNG<br />

Klosterfrau füllt seine Arzneien auf einer flexiblen Linie ab<br />

Die Heilkraft der Natur<br />

modern verpackt<br />

Als kleines Unternehmen von der Klosterfrau Maria Clementine<br />

Martin nahe des Kölner Doms gegründet, blickt der Arzneimittelhersteller<br />

Klosterfrau heute auf eine fast 200-jährige Geschichte<br />

zurück. Für die Abfüllung von flüssig- viskosen Arzneimitteln in<br />

Glasflaschen zur oralen Einnahme suchte das Unternehmen ein<br />

flexibles Füll- und Verschließsystem. Fündig wurde man bei Bosch.<br />

Die Klosterfrau Healthcare Group, mit mehr<br />

als 1000 Mitarbeitern deutschlandweit, ist einer<br />

der bedeutendsten deutschen Pharmaproduzenten.<br />

Von der Unternehmenszentrale in<br />

Köln aus wird die Vermarktung von mehr als<br />

220 Produkten gesteuert, die europaweit vertrieben<br />

werden. Mit seinen Arzneien hat sich<br />

Klosterfrau dem hohen Anspruch verschrieben,<br />

die Gesundheit seiner Kunden zu verbessern,<br />

ihr Wohlbefinden zu steigern und ihnen<br />

die besten und verträglichsten Naturheilstoffe<br />

zur Verfügung zu stellen. Verbunden mit der<br />

Erschließung neuer Märkte wird das Gesamtsortiment<br />

regelmäßig um aktuelle Produkte<br />

erweitert und gleichzeitig nach technischen<br />

Lösungen gesucht, um den Produktionsprozess<br />

zu optimieren. Dabei stellt der Pharmakonzern<br />

höchste Qualitätsansprüche an seine<br />

Produkte und Dienstleistungen. Klosterfrau<br />

will zukünftig den Großteil seiner Produktion –<br />

wie beispielsweise Bronchicum Hustensaft<br />

und -tropfen, Soledum Hustensaft sowie Junior<br />

Angin Sirup – unter einem Dach im Werk<br />

Berlin durchführen. Aus diesem Grund suchte<br />

das Unternehmen nach einem flexiblen Füllund<br />

Verschließsystem für die Abfüllung von<br />

unterschiedlichen flüssig-viskosen Arzneimitteln<br />

in Glasflaschen zur oralen Einnahme.<br />

Autor<br />

Pasquale Giunta<br />

Area Sales Manager<br />

Filling & Capping,<br />

Bosch Packaging Technology<br />

Für die Abfüllung von flüssig- viskosen Arzneimitteln in Glasflaschen zur oralen Einnahme suchte<br />

Klosterfrau ein flexibles Füll- und Verschließsystem<br />

Flexibel abfüllen<br />

Das volumetrische Füllsystem von Bosch ermöglicht<br />

die Verarbeitung dünnflüssiger bis<br />

pastöser Produkte mit unterschiedlichsten Eigenschaften<br />

bei hoher Füllgenauigkeit und<br />

Ausbringung. „Aufgrund der Vielfalt der Produkte<br />

muss beim Abfüllen zum einen Flexibilität,<br />

zum anderen aber auch ein zuverlässiges<br />

Reinigungssystem gegeben sein. Geschmack<br />

und Geruch der unterschiedlichen Produkte,<br />

die auf der Maschine verarbeitet werden, können<br />

stark voneinander abweichen. So könnte<br />

die Gefahr bestehen, dass ein Produkt den Geruch<br />

oder den Geschmack eines anderen Produkts<br />

annimmt. Hier war das Reinigungssystem<br />

von Bosch die perfekte Lösung“, fasst Lutz<br />

Müller, Betriebsleiter der Abteilung Liquida am<br />

Produktionsstandort Berlin zusammen.<br />

Das integrierte CIP(Cleaning-in-Place)-Plus-<br />

System der Füllmaschinen sorgt für eine rückstandsfreie,<br />

sichere Reinigung und verhindert<br />

so eine mögliche Querkontamination bei der<br />

Verarbeitung verschiedener Produkte. Mit<br />

dem CIP-Plus-System kann Klosterfrau für jedes<br />

Produkt ein individuelles Reinigungsprogramm<br />

festlegen. Damit ist der Ablauf des Reinigungsprozesses<br />

auch bei der Vielfalt an Füllprodukten<br />

wiederholbar und validierbar. Vor<br />

allem für Produkte, die keine Konservierungsstoffe<br />

enthalten, ist es wichtig, dass CIP-Plus<br />

integriert ist, um die Haltbarkeit und somit die<br />

Qualität des Produktes zu gewährleisten. Da<br />

die Reinigung in einem geschlossenen Prozess<br />

stattfindet, ist ein Demontieren der Maschine<br />

nicht erforderlich, wodurch Stillstandzeiten<br />

reduziert werden.<br />

56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Variabel verschließen<br />

Auch im Hinblick auf verschiedene Verschlüsse<br />

hat Klosterfrau Flexibilität gefordert. Nach<br />

der Füllmaschine durchlaufen die Behälter<br />

Verschließmaschinen mit mehreren Verschließstationen.<br />

Auf der ersten Maschine<br />

werden, entsprechend dem Verwendungszweck<br />

des jeweiligen Produktes, individuelle<br />

Ausgießer aufgesetzt. Auf der zweiten Maschine<br />

folgen die Verschlusskappen. Servotechnik<br />

ermöglicht hierbei das Aufbringen unterschiedlichster<br />

Verschlüsse, da Drehmoment<br />

und Position dem jeweiligen Verschlussformat<br />

angepasst werden. Optional kann Klosterfrau<br />

außerdem einen Messbecher auf die<br />

Verschlusskappe setzen. Die modulare Konfiguration<br />

der Linien erlaubt die Verarbeitung<br />

unterschiedlicher Packmittel. Damit ist eine<br />

hohe Flexibilität auch für zukünftige Anwendungen<br />

gesichert.<br />

Effizient produzieren<br />

Die gesamte Linie von der Abfüllung bis zum<br />

Verschließen wird durch eine Laminar-Flow-<br />

Kurz & bündig<br />

Verpackungslinie im Detail<br />

Bei Klosterfrau wurde die rundlaufende<br />

Kolbenfüllmaschine FRK 5091 installiert.<br />

Die Abfülltechnik ist für dünnflüssige bis<br />

pastöse Produkte ausgelegt und bietet mit<br />

einem Füllbereich von 20 bis 1000 ml sowie<br />

programmierter Abfüll- und Reinigungsprozesse<br />

eine hohe Flexibilität. Individuelle<br />

Reinigungsprogramme für jedes<br />

Produkt machen den Reinigungsprozess<br />

wiederholbar und validierbar. Werkzeuglose<br />

Formatwechsel, eine Formatumstellung<br />

innerhalb von zehn Minuten und Füllgenauigkeit<br />

von < ±0,3 % tragen zu niedrigen<br />

Produktionskosten bei.<br />

Die VRM ist eine rundlaufende Verschließmaschine<br />

in kompakter Maschinenausführung<br />

und kommt mit einer oder zwei Verschließstationen<br />

in Kombination mit einer<br />

Aufsetzstation für Messbecher. Servotechnologie<br />

ermöglicht das Aufbringen unterschiedlichster<br />

Verschlüsse mit dem jeweils<br />

erforderlichen Drehmoment. Format -<br />

umstellungen sind innerhalb von 15 Minuten<br />

möglich.<br />

Die Linie ist für eine Leistung von bis zu<br />

400 Flaschen in der Minute ausgelegt.<br />

Haube geschützt. Diese verhindert das Eindringen<br />

von Fremdpartikeln. Unter diesem<br />

Schutz kommen die pharmagerecht verpackten<br />

Flaschen zu Beginn des Produktionsprozesses<br />

auf den Aufgabetisch, sodass ein sauberer<br />

und kontinuierlicher Produktionsprozess<br />

sichergestellt ist. Durch den großen Aufgabetisch<br />

kann die Produktionslinie 20 bis 30 Minuten<br />

lang durchgängig arbeiten.<br />

Bis zu 160 Flaschen pro Minute<br />

Das kontinuierliche Arbeitsprinzip der rundlaufenden<br />

Füllmaschine ermöglicht eine hohe<br />

Ausbringung. Alle Produktionsschritte werden<br />

in einem Durchgang ohne Zwischenstopp<br />

durchgeführt. Klosterfrau kann so, je nach Produkt,<br />

bis zu 160 Flaschen pro Minute abfüllen.<br />

Die Anzahl der Füllstellen des modularen<br />

Rundläufersystems wurde entsprechend der<br />

von Klosterfrau gewünschten Leistung angepasst.<br />

Tobias Pabst, Projektmanager bei Klosterfrau,<br />

freut sich: „Im Vergleich zu einem intermittierenden<br />

linearen Abfüllsystem können<br />

wir unsere Produkte auf einem kontinuierlichen<br />

Rundlaufsystem schneller verarbeiten.<br />

Durch die höhere Leistung der neuen Anlage<br />

haben wir nun die Möglichkeit, die Produktion<br />

mindestens doppelt so schnell zu fahren wie<br />

bisher.“<br />

Nachhaltig überzeugen<br />

Die langjährige Erfahrung von Bosch in der<br />

Projektierung und Konstruktion von Füllund<br />

Verschließlinien hat Klosterfrau überzeugt:<br />

„Bosch hat die optimale Lösung für unsere<br />

individuellen Bedürfnisse zusammengestellt.<br />

Die Maschinen arbeiten zuverlässig und<br />

sind bedienerfreundlich. Die Reproduzierbarkeit<br />

in Betriebs- und Reinigungsmodi sowie im<br />

Formatwechsel vereinfachen die Bedienung.<br />

Außerdem sind wir sehr flexibel, was die Produkte<br />

angeht“, sagt Pabst. Während herkömmliche<br />

Maschinen in ihrem Produktspektrum<br />

begrenzt sind, werden auf der Bosch-<br />

Linie in Berlin aktuell zehn unterschiedliche<br />

Formate gefahren. Auch von der Serviceleistung<br />

zeigt Pabst sich überzeugt: „Die sofortige<br />

Hilfestellung – telefonisch und vor Ort – bei<br />

Fragen im Umgang mit der neuen Technik machen<br />

die Zusammenarbeit sehr angenehm. Ich<br />

bin mir sicher, dass auch weitere Projekte reibungslos<br />

verlaufen werden.“<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416bosch<br />

Fündig bei der Suche<br />

nach einem flexiblen<br />

Füll- und Verschließsystem<br />

wurde Klosterfrau<br />

bei Bosch<br />

Das integrierte<br />

CIP(Cleaning-in-Place)-<br />

Plus-System der Füllmaschinen<br />

sorgt für eine<br />

rückstandsfreie, sichere<br />

Reinigung und<br />

verhindert so eine<br />

mögliche Querkontamination<br />

bei der Verarbeitung<br />

verschiedener<br />

Produkte<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 57


MESSENACHLESE FACHPACK<br />

Gute Stimmung in vollen Hallen<br />

Flowpackmaschine für Dichtverpackungen<br />

Nach der Sause<br />

kommt die Pause<br />

Nach drei erfolgreichen Messetagen schloss<br />

am 29. September die Fachpack 2016 ihre<br />

Tore und verabschiedete sich damit in ihr traditionelles<br />

Interpack-Pausenjahr. Vom 25. bis<br />

27. September 2018 wird sie dann wieder ihre<br />

Tore in Nürnberg öffnen.<br />

In diesem Jahr nutzten insgesamt 41 014 Fachbesucher<br />

die Gelegenheit, sich über Neuheiten<br />

aus den Bereichen Verpackung, Technik, Veredelung<br />

und Logistik zu informieren. Erwartet<br />

wurden sie von 1541 ausstellenden Unternehmen<br />

in elf Messehallen. Erneut bot die Fachpack<br />

konkrete Lösungen entlang der Prozesskette<br />

Verpackung an und war somit besonders<br />

für Fachbesucher aus den Branchen Nahrungsund<br />

Genussmittel, Papier- und Druckgewerbe,<br />

Chemie, Verpackungslogistik, Automotive sowie<br />

Pharma und Medizin interessant. Ein Plus<br />

gab es bei den Besuchern, die in den Bereichen<br />

Nahrungs- und Genussmittel sowie Chemie<br />

tätig sind. Die ausstellenden Unternehmen zogen<br />

eine positive Bilanz: 95 % bewerteten den<br />

Gesamterfolg ihrer Messebeteiligung positiv,<br />

85 % der Aussteller erwarten ein Nachmessegeschäft.<br />

Nach Angaben der Nürnbergmesse<br />

haben die Aussteller 608 Produktneuheiten<br />

präsentiert.<br />

Die Flowpack-X-D-Verpackungsmaschine<br />

von Hugo Beck ist speziell<br />

für den Einsatz im Pharmaund<br />

Medizintechnikbereich ausgelegt.<br />

Sie gewährleistet hundertprozentig<br />

dichte Verpackungsnähte,<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

und reproduzierbare<br />

Ergebnisse von der ersten Produktverpackung<br />

an. Mit ihr lassen<br />

sich beispielsweise Infusionsschläuche,<br />

Drogen- und Alkoholtests,<br />

Pflaster und Diagnostika<br />

verpacken. Beim Dichtverpacken<br />

von Petrischalen werden die hohen<br />

Reinraumanforderungen problemlos<br />

eingehalten. Begasungen<br />

und das Verpacken unter Schutzatmosphäre<br />

sind generell möglich.<br />

Die Maschine ist mit oben-<br />

oder untenliegender Längsschweißung<br />

lieferbar und kann<br />

mit Thermotransferdrucker, Etikettierer<br />

und Folienwechselautomat<br />

für die Folien-Endlosabwicklung<br />

bzw. den Nonstop-Betrieb<br />

kundenindividuell ausgestattet<br />

werden. Bei zahlreichen Folien<br />

kommt die Option Ultraschallschweißung<br />

zum Einsatz. Die<br />

Flowpack X-D verfügt über eine<br />

maximale Leistung von<br />

18 000 Takten/Stunde und verarbeitet<br />

Flowpack verpackungen<br />

mit einer Länge ab 30 mm sowie<br />

einer Breite von 10 bis 400 mm.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416hugobeck<br />

Flexibel einsetzbar auf kleinstem Raum<br />

Bei der GFVE 1000 handelt es sich um eine kleine, kompakte<br />

Produktionsmaschine zum Füllen, Verschließen und Etikettieren<br />

von Diagnoseprodukten. Wie alle Maschinen ihrer<br />

Baureihe ist sie grundsätzlich für Glas- und Kunststoffflaschen<br />

sowie Röhrchen und andere nicht standfeste Gebinde<br />

geeignet. Insbesondere kleine Losgrößen lassen sich<br />

effektiv verarbeiten. Die Maschine dosiert Mengen von 0,2<br />

bis 250 ml bei einer Leistung bis 120 Stück/min. Das mögliche<br />

Abspeichern von Formaten beschleunigt die Formatumstellung<br />

und erhöht so die Verfügbarkeit der Anlage.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416gmpi<br />

58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Konzept für eine smarte Produktion<br />

Mit Pulse stellt Asys Life Science<br />

ein Konzept vor, das Mobile Devices<br />

und Transportroboter in die<br />

Fertigungsumgebung bringen<br />

soll. Ziel ist es, den Menschen bei<br />

den täglichen Herausforderungen<br />

zu unterstützen. Eine Komponente<br />

ist dabei die Smartwatch. Diese<br />

zeigt dem Bediener die wichtigsten<br />

Informationen der Anlage<br />

in Echtzeit an. Verschiedene Aufgaben<br />

werden nach Priorität in<br />

einer übersichtlichen To-do-Liste<br />

sortiert. Der Vibrationsalarm kündigt<br />

eingehende Meldungen an.<br />

Der Nutzer muss die Smartwatch<br />

nicht ständig im<br />

Blick haben und<br />

kann sich seinen<br />

Aufgaben widmen.<br />

Zusätzlich<br />

zur Smartwatch<br />

wird noch ein Tablet<br />

genutzt. Dieses<br />

zeigt neben<br />

den Linieninformationen<br />

und der<br />

To-do-Liste auch eine Liniendarstellung<br />

mit einer räumlichen Zuordnung<br />

der Meldungen. Die Automatisierung<br />

des Materialflusses<br />

ist ein weiteres Ziel. Diese<br />

lässt sich mit einem autonomen<br />

Transportroboter realisieren. Der<br />

autonome Helfer sorgt für eine<br />

schnellere und zuverlässigere<br />

Materialzufuhr und minimiert<br />

außerdem signifikant die Maschinenstillstände.<br />

Die körperliche<br />

Belastung für den Menschen reduziert<br />

sich auf ein Minimum.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416asys<br />

Hochflexible Abfüll- und Verschließmaschine<br />

Die Abfüll- und Verschließmaschine<br />

MFCS202LH von Groninger<br />

verarbeitet flüssige Consumer-Healthcare-Produkte<br />

in den<br />

unterschiedlichsten Formaten.<br />

Das Maschinendesign vereint die<br />

Prozessanforderungen an die Sicherheit<br />

und Sterilität der Pharmazie<br />

mit den in der Kosmetik<br />

eingesetzten Prozessen und kompakten<br />

Funktionalitäten der bisherigen<br />

Maschinen.<br />

Je nach Durchmesser der Gebinde<br />

sind Produktionsleistungen<br />

von 60 bis 120 Behältnissen pro<br />

Minute möglich. Drei Verschlussarten<br />

können gleichzeitig verarbeitet<br />

werden, darunter auch<br />

Sprüh- und Crimppumpen und<br />

Schraubkappen. Antriebs- und Arbeitsbereiche<br />

sind strikt voneinander<br />

getrennt. Die optionale<br />

In-Prozess-Kontrolle (100 %-IPK)<br />

verifiziert für jede Flasche höchste<br />

Füllgenauigkeit. Das schlanke,<br />

LF-freundliche Maschinendesign<br />

entspricht den GMP-Anforderungen.<br />

Hohe Flexibilität und Verfügbarkeit<br />

stellt auch der schnelle<br />

und werkzeuglose Formatwechsel<br />

der wenigen Bauteile sicher.<br />

Servotechnik macht es möglich:<br />

Per Knopfdruck können auf der<br />

Maschine beliebig viele unterschiedliche<br />

Formate gefahren<br />

werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416groninger<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 59


MESSENACHLESE FACHPACK<br />

Für perfekte<br />

Produktions-<br />

Abläufe<br />

Handlinggeräte<br />

– Heben, wiegen, mischen,<br />

umpalettieren<br />

– Mobil oder stationär<br />

– Manuell oder vollautomatisch<br />

– Tragkraft bis 2500 kg<br />

– In Edelstahl<br />

– GMP-Pharmastandard<br />

– ATEX konform<br />

Müller GmbH - 79618 Rheinfelden (Deutschland)<br />

Industrieweg 5 - Tel. +49(0)7623/969-0 - Fax +49(0)7623/969-69<br />

Ein Unternehmen der Müller-Gruppe<br />

info@mueller-gmbh.com - www.mueller-gmbh.com<br />

Vollfarbiges Bedrucken von Blistern<br />

Der Blister Jet CMYK bedruckt unbedruckte oder vorbedruckte<br />

Blister, Blisterkarten und schmale, flache sowie<br />

vorgeleimte Faltschachteln in hoher Druckauflösung.<br />

Volldigital und formatfrei erhöht das System die Flexibilität<br />

und die Durchlaufzeiten bei kleinen Produktionsmengen.<br />

Der Blister Jet<br />

CMYK erleichtert die<br />

Großserienfertigung<br />

von Blistern, ermöglicht<br />

eine schlankere<br />

Lagerlogistik und die<br />

präzisere Vorausplanung.<br />

Zudem reduziert<br />

er Materialabfälle und<br />

Lagerhaltungskosten.<br />

Dabei liefert das UV-<br />

DOD-Piezo-Inkjet-System<br />

höchste Druckqualität für alle Serialisierungs-, Codierungs-<br />

und Streudruckanwendungen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416hapa<br />

seit 1983<br />

Hocheffiziente<br />

Wärme- und Kälterückgewinnung<br />

- absolut keim- und schadstoffübertragungsfrei -<br />

- zuverlässige Pulverbeschichtung -<br />

Fortluft<br />

Freie<br />

Kühlung<br />

Außenluft<br />

Nacherwärmer<br />

Rückkühlung<br />

Nachkühler<br />

Abluft<br />

Zuluft<br />

Auch im<br />

Störfall<br />

bleibt die<br />

Zuluft<br />

umluftfrei<br />

Hohe Rückwärmzahlen - geringer Energieverbrauch<br />

hocheffizient - hochrentabel<br />

beste Entfeuchtungserzeugnisse mit hohen Kaltwassertemperaturen<br />

Hohe Redundanz und Betriebssicherheit<br />

Redundanz der vorzuhaltenden Heiz-, Kühl- und Rückkühltechnik<br />

schnellere Amortisation<br />

maximale Zuluftqualität<br />

Keim- und schadstoffübertragungsfrei<br />

Modularer Aufbau<br />

Zerlegbar<br />

100 % reinigungsfähig<br />

erneuerbarer Korrosionsschutz<br />

SEW ® GmbH • 47906 Kempen • Tel: 02152/9156-0<br />

info@sew-kempen.de • www.sew-kempen.de<br />

Produktfälschung verhindern<br />

Der Heuft Tracer D übernimmt<br />

sowohl die inhaltliche Verifizierung<br />

und das präzise Grading dezenter<br />

2-D-Matrix-Codes auf<br />

Pharma-Primärverpackungen als<br />

auch die lückenlose Produktverfolgung<br />

inklusive Echtzeit-Datenmanagement<br />

gemäß 21 CFR Teil<br />

11. Die optische Runduminspektion<br />

befüllter Behälter umfasst<br />

nicht allein die inhaltliche Verifizierung<br />

der hinterlegten Produktund<br />

Batchdaten, sondern auch<br />

das Grading der GS1-Codierungen<br />

nach ISO/IEC 1515. Zugleich<br />

kann die oRABS-, cRABS- und isolatorgeeignete<br />

Erkennungseinheit<br />

Füllmenge und Verschlusssitz<br />

kontrollieren und kleinste<br />

Glasdefekte detektieren.<br />

Selbst bei nicht ausgerichteten<br />

Behältern ist die volle Erkennungssicherheit<br />

stets gegeben.<br />

Sind sie fehlerhaft, entfernt sie<br />

ein spezielles Ausleitsystem aus<br />

dem Produktionsstrom – und<br />

zwar ganz ohne Druckluft. So<br />

wird die Lösung den hohen Standards<br />

der Reinraumklasse A gerecht.<br />

Ihr mechanisches Design<br />

erlaubt den bedenkenlosen Einsatz<br />

in Laminar-Flow-Bereichen.<br />

Dank eines permanenten Monitorings<br />

lässt sich die aktuelle Position<br />

jeder einzelnen individuell<br />

codierten Primärverpackung stets<br />

millimetergenau bestimmen. Ein<br />

Echtzeit-Datenmanagement<br />

stellt die effiziente Übertragung,<br />

zuverlässige Serialisierung und<br />

nachhaltige Archivierung der verifizierten<br />

Unique-Identifier- und<br />

Batchdaten sicher.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416heuft<br />

60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Rekonditionierung für IBC-Behälter<br />

Für seine Ecobulk-Behälter hat<br />

Schütz ein umweltfreundliches<br />

Kreislaufsystem zur Rückholung<br />

und Rekonditionierung entleerter<br />

IBCs entwickelt. Um potenzielle<br />

Risiken aus dem parallelen Einsatz<br />

von Neu- und Gebrauchtverpackung<br />

von vornherein auszuschließen,<br />

werden die zurückgeholten<br />

Recobulk-Behälter mit einem<br />

fabrikneuen Innenbehälter<br />

ausgestattet. Auch alle Komponenten<br />

wie Schraubkappen, Armaturen<br />

und Beschriftungstafel<br />

werden durch neue Originalteile<br />

ersetzt. Lediglich der robuste Gitterkorb<br />

und die Bodengruppe<br />

werden wiederverwendet. Ist der<br />

IBC UN-zugelassen, gilt dies für<br />

weitere fünf Jahre. Die entnommenen<br />

Kunststoffkomponenten<br />

werden intern materialrecycelt.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416schütz<br />

Hochwertige<br />

Folienetiketten<br />

NEU<br />

Se i n Foli e np rogra mm mi t Me hrschichthaftklebern<br />

baut Herma<br />

weiter aus. Jüngster Zuwachs ist<br />

die Polypropylenfolie Herma PP<br />

weiß matt tc (Sorte 875). Die spezielle<br />

Oberflächenbeschichtung<br />

gewährleistet optimale Bedruckung<br />

in den klassischen Verfahren<br />

wie etwa UV-Flexo- und UV-<br />

Buchdruck. Das macht diese Folie<br />

besonders geeignet für optisch<br />

hochwertige Etiketten. Die Folie<br />

zeichnet sich darüber hinaus<br />

durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Wasser, Öle, Chemikalien<br />

und Witterungseinflüsse<br />

aus. Aufgrund ihrer matten Oberfläche<br />

verfügt sie außerdem über<br />

eine optimale Barcode-Lesbarkeit.<br />

Standardmäßig ausgerüstet wird<br />

die Folie mit dem Herma-Haftkleber<br />

62Xpc. Dieser mehrlagige<br />

Haftkleber zeichnet sich aus<br />

durch seine sehr guten Verarbeitungseigenschaften.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416herma<br />

Serialisieren und flexibles Gestalten<br />

von Länderaufmachungen<br />

• Eine Serialisierungslösung für alle Verpackungslinien am Standort<br />

• Länderaufmachungen just in time und mehrfarbig für vereinfachte Logistik<br />

• Die wirtschaftliche Lösung für kleinere und mittlere Produktionsvolumen<br />

• Prozesssichere Serialisierung ohne Gefahr doppelter Seriennummern dank<br />

„Unique Code Software“<br />

Ideale Verknüpfung von Serialisierung und Prozessoptimierung !<br />

Atlantic Zeiser GmbH<br />

Bogenstr. 6-8<br />

D-78576 Emmingen<br />

www.atlanticzeiser.com<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 61


MESSENACHLESE FACHPACK<br />

Vollautomatische Etikettiermaschine<br />

Offline-Serialisierung für Etiketten<br />

Mit der vollautomatischen Eti -<br />

kettiermaschine ESF 1015 bietet<br />

Bausch+Ströbel eine SPS-ge -<br />

steuerte Maschine, die Flaschen,<br />

Vials und ähnliche standfeste<br />

Objekte mit Selbstklebeetiketten<br />

von der Rolle etikettiert. Sie kann<br />

sowohl als Einzelmaschine oder<br />

im In line-Betrieb eingesetzt<br />

werden und arbeitet – je nach<br />

Objekt- und Etikettengröße –<br />

mit einer Leistung von bis zu<br />

21 000 Stück/h. Der große Verarbeitungsbereich<br />

ermöglicht die<br />

Etikettierung von Objekten mit<br />

einem Durchmesser zwischen 16<br />

und 86 mm und 35 bis 240 mm<br />

Höhe. Die Objekte<br />

werden zur Etikettierung<br />

durch einen formatgerechten<br />

Zentrierstern<br />

vereinzelt.<br />

Der servomotorgesteuerte<br />

Etikettenspender<br />

bringt die<br />

Etiketten taktweise<br />

und leistungssynchron<br />

an die Spendekante.<br />

Hier wird das<br />

Etikett vom Trägerband<br />

gelöst, während des Transports<br />

vom Objekt übernommen<br />

und durch eine Rolle anmassiert.<br />

Optoelektronische Prüfsysteme<br />

sorgen für einen präzisen, sicheren<br />

Etikettiervorgang und auch<br />

für einen störungsfreien Etikettenbandtransport.<br />

Das sichere<br />

und exakte Vorspenden der Etiketten<br />

erfolgt durch ein patentgeschütztes<br />

Verfahren. Es garantiert<br />

eine lückenlose Etikettierung<br />

aller Objekte. Auch eine Doppeletikettierung<br />

ist ausgeschlossen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416bauschströbel<br />

Etiketten extrem abriebfest in hoher<br />

Qualität und äußerst schnell<br />

zu bedrucken, zu serialisieren und<br />

für eine Vielzahl von Verpackungslinien<br />

bereitzustellen –<br />

das ermöglicht die Digiline Label<br />

Offline von Atlantic Zeiser. Mit<br />

dieser Rolle-zu-Rolle-Lösung lässt<br />

sich der Serialisierungsprozess<br />

vom Spendevorgang räumlich<br />

und zeitlich entkoppeln. Dank der<br />

bereits integrierten, funktionsmächtigen<br />

Unique-Code-Software<br />

und der Drop-on-Demand-<br />

Inkjet-Technologie (DoD) eröffnet<br />

sie Pharmaherstellern, Verpackungsdienstleistern<br />

und Etikettendruckereien<br />

so zahlreiche<br />

Optionen, um Abläufe<br />

rund um die Themen Serialisierung,<br />

Codierung und Tamper-Evident-Etikettierung<br />

effizienter<br />

zu gestalten.<br />

Die Digiline Label Offline ist<br />

ausgestattet mit einem<br />

Omega-Drucker, wahlweise<br />

mit 36, 72 oder 144 mm<br />

Druckbreite. Basierend auf<br />

UV-härtenden Hochleistungstinten<br />

aus eigener Entwicklung<br />

gewährleistet er brillanten<br />

Druck mit höchster Lichtechtheit<br />

und Beständigkeit gegen Abrieb,<br />

Schweiß und Desinfektionsmittel.<br />

Mit der integrierten Inspektionskamera<br />

lassen sich Anwesenheit,<br />

Druckqualität und Dateninhalt<br />

von Codes und Schriftzeichen<br />

sicher überwachen, während<br />

gleichzeitig alle erfassten Informationen<br />

an die Datenbank<br />

der Unique-Code-Software zurückgespielt<br />

werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416atlanticzeiser<br />

Serialisierung von Pharmaverpackungen<br />

Das CPS (Carton Printing System)<br />

bildet die Basis für sämtliche Serialisierungslösungen<br />

von Bosch<br />

und wurde kontinuierlich hinsichtlich<br />

Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit<br />

weiterentwickelt.<br />

Das System druckt je nach Kundenbedarf<br />

1-D- oder 2-D-Data-<br />

Matrix-Codes auf bis zu 400 Faltschachteln<br />

pro Minute. Dank eines<br />

Upgrades des Kamerasystems<br />

können nun beide Codes<br />

auf unterschiedlichen Kartonqualitäten<br />

noch zuverlässiger geprüft<br />

werden. Entspricht der Kontrast<br />

und die Lesbarkeit des Data-Matrix-Codes<br />

nicht der geforderten<br />

Qualitätsstufe, werden die Produkte<br />

automatisch aussortiert.<br />

Von der Vorderseite aus lässt sich<br />

die Maschine leicht bedienen, sodass<br />

mechanische Komponenten<br />

bei Formatumstellungen einfach<br />

und schnell zugänglich sind.<br />

Beim CPS 1900 reduzieren sich<br />

Stillstandzeiten durch ein optimiertes<br />

Einfädeln des Etikettenbandes<br />

bei Formatwechseln auf<br />

ein Minimum. Für die zuverlässige<br />

Zuordnung der Seriennummern<br />

lassen sich die CPS-Systeme<br />

mehrstufig mit Maschinensoftware<br />

und Unternehmens-IT verknüpfen.<br />

Dafür hat Bosch Packaging<br />

Technology bewährte Automatisierungstechnik<br />

aus dem<br />

Bosch-Kraftfahrzeugbereich für<br />

die speziellen Anforderungen der<br />

Pharmabranche angepasst. Dank<br />

des modularen Aufbaus kann das<br />

CPS-System um weitere Module<br />

ergänzt werden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416bosch<br />

62 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Kleine Maschine, große Leistung<br />

Die Tiefziehverpackungsmaschine GEA DeltaPak wurde<br />

entwickelt, um den Anforderungen von Anwendern gerecht<br />

zu werden, die in kleineren Mengen hergestellte<br />

Produkte verpacken, sowie für Firmen, die besonders<br />

flexibel sein müssen, da sie täglich eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Produkte verpacken. Sie kommt nicht nur in<br />

der lebensmittelindustrie, sondern auch im Medizinbereich<br />

zum Einsatz. Die GEA DeltaPak ermöglicht Vakuumund<br />

MAP-Verpackungen. Dank ihrer kleinen Aufstellfläche<br />

kann sie in Produktionsumgebungen eingesetzt werden,<br />

in denen für die größeren GEA PowerPak Thermoformer<br />

nicht genug Platz vorhanden wäre. Schnelle Konfiguration,<br />

standardmäßig schnelle und einfache Werkzeugwechsel<br />

und kurze Taktzeiten sind die technischen Merkmale der<br />

bedienerfreundlichen Verpackungsmaschine.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416gea<br />

Kompakte Tiefziehverpackungsmaschine<br />

Mit der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 081 bietet Multivac ein<br />

Einstiegsmodell für das automatisierte<br />

Verpacken von kleinen<br />

und mittleren Chargen in der Medizinbranche<br />

und Pharmaindustrie.<br />

Für die gesetzeskonforme<br />

Kennzeichnung der Produktpackungen<br />

steht das Foliendirektdrucksystem<br />

MR 296 TI als Ausstattungsoption<br />

zur Verfügung.<br />

Prozesssicherheit, Reinraumtauglichkeit,<br />

sichere Bedienbarkeit<br />

und eine hohe Flexibilität zeichnen<br />

die R 081 aus. Sie ist mit einer<br />

Länge von ca. 3 m kompakt in<br />

den Abmessungen und daher<br />

auch in räumlich beengten Umgebungen<br />

einsetzbar. Ihr Hauptanwendungsgebiet<br />

ist das Verpacken<br />

von medizinischen Sterilprodukten<br />

in kleineren Losgrößen<br />

oder für Testmärkte.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416multivac<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 63


MANAGEMENT<br />

Flucht nach vorne<br />

Mit Pharma 4.0<br />

Potenziale heben<br />

Die Pharmaindustrie befindet sich gegenwärtig in einer<br />

Umbruchphase. Während die Branche jahrelang boomte und<br />

beständig wuchs, sieht sie sich nun mit zahlreichen neuen<br />

Herausforderungen konfrontiert, die den Blick in die Zukunft<br />

deutlich trüben. Es wäre deshalb an der Zeit, die vierte industrielle<br />

Revolution als Chance zu nutzen, Prozesse zu modernisieren und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.<br />

Mit Pharma 4.0 können bei den immer umfangreicheren regulatorischen Anforderungen und<br />

kom plexeren Lieferketten in der Pharmaindustrie enorme Potenziale gehoben werden (Bild: Kadmy, Fotolia.com)<br />

Autoren<br />

Prof. Dr. Michael Henke<br />

Institutsleiter,<br />

Fraunhofer IML<br />

Dr. Axel T. Schulte<br />

Abteilungsleiter Einkauf und Finanzen im Supply<br />

Chain Management,<br />

Fraunhofer IML<br />

Karolin-Kristin Pellengahr<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

Fraunhofer IML<br />

Hauptursachen des Wandels in der Pharmaindustrie<br />

sind zum einen Umsatzeinbußen<br />

aufgrund auslaufender Patente, fehlende Produktinnovationen<br />

sowie ein starker Wettbewerb<br />

durch Generika. Zum anderen ist die<br />

Branche zahlreichen Bedingungen ausgesetzt,<br />

die die Komplexität der Prozesse und damit<br />

auch die Kosten erhöhen. Regulatorische Anforderungen<br />

werden immer umfangreicher<br />

und ändern sich regelmäßig. Lieferketten werden<br />

durch die steigende Anzahl an Mergers &<br />

Acquisitions komplexer, was wiederum weitere<br />

Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität<br />

bedeutet. Die Branche sieht sich erstmalig<br />

mit für sie neuen Schwierigkeiten wie beispielsweise<br />

dem Druck zur Kostensenkung<br />

konfrontiert.<br />

Die zahlreichen Herausforderungen sind sicher<br />

eine Erklärung dafür, dass die Entwicklung<br />

von Industrie 4.0 hier im Branchenvergleich<br />

noch wenig fortgeschritten ist. Aktuellen<br />

Studien zufolge wird die Umsetzung von<br />

Industrie 4.0 im Pharmasektor (Pharma 4.0)<br />

erst in den kommenden 15 Jahren erwartet.<br />

Diese verzögerte Entwicklung ist sehr bedenklich.<br />

Industrie 4.0 ist kein aktueller Trend, sondern<br />

eine Entwicklung, die alle Branchen betrifft<br />

und sich auch in der Pharmaindustrie<br />

nicht aufhalten lässt. Abwartende Unternehmen<br />

werden sehr schnell ihre Wettbewerbs -<br />

fähigkeit verlieren. Die Pharmaunternehmen<br />

sollten sich also mit den Entwicklungen aus -<br />

einandersetzen. Der wichtigste Grund liegt<br />

auf der Hand: Industrie 4.0 bietet der stark unter<br />

Druck geratenen Branche eine Komplettlösung<br />

für das erfolgreiche Meistern vieler aktueller<br />

Herausforderungen. Mit Pharma 4.0 können<br />

enorme Potenziale gehoben werden.<br />

Gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit<br />

Das Internet der Dinge beschreibt im Kern<br />

noch genauer, worum es eigentlich geht: nämlich<br />

um die Verbindung der realen mit der digitalen<br />

Welt durch den Einsatz cyberphysischer<br />

Systeme. Maschinen werden intelligent, können<br />

untereinander kommunizieren und sich<br />

vollkommen autonom steuern. Dabei entstehen<br />

immer mehr Datenströme und neue Datenquellen,<br />

die es zu managen gilt. Neben der<br />

64 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


sicheren Speicherung ist vor allem die informative<br />

Aufbereitung dieser Daten in hohem<br />

Maße von Bedeutung. Aufgrund hoher Qualitätsanforderungen<br />

in der Pharmabranche<br />

zählt ein intelligentes Datenmanagement zu<br />

einem der wichtigsten Pfeiler für Agilität in<br />

den Unternehmen, was einen entscheidenden<br />

Vorsprung in Sachen Wettbewerb mit sich<br />

bringen kann. Die Auswertung von Big Data<br />

durch den Einsatz von Analytics-Software<br />

macht aus einzelnen Daten brauchbare Informationen,<br />

die in Echtzeit verfügbar sein werden.<br />

Ein intelligentes Datenmanagement<br />

kann vor allem dafür sorgen, eine hohe Qualität<br />

der Produkte zu gewährleisten und zeitnah<br />

auf neue regulatorische Anforderungen zu<br />

reagieren.<br />

Zukünftig wird ein steigender Bedarf an Medikamenten<br />

erwartet, bedingt unter anderem<br />

durch eine alternde Bevölkerung und einen<br />

immer ungesünderen Lebensstil. Auch das<br />

Outsourcen einiger Unternehmenseinheiten<br />

sowie die hohe Anzahl an Unternehmenszukäufen<br />

führt zu komplexen Netzwerken, was<br />

eine Herausforderung für die Qualitätskontrolle<br />

darstellt. Die Erfüllung und Einhaltung<br />

aller Auflagen ist oberstes Gebot, da ansonsten<br />

Sanktionen sowie ein weiterer verstärkter<br />

Dokumentationsaufwand auf die Unternehmen<br />

zukommen können.<br />

Der Einkauf würde stark von der Umsetzung verschiedener 4.0-Technologien profitieren. Ein inno -<br />

vatives Datenmanagement würde ihn in seiner Hauptfunktion, nämlich die Versorgungssicherheit<br />

des Unternehmens effizient und effektiv zu gewährleisten, unterstützen.<br />

Intelligentes Datenmanagement<br />

Ein intelligentes Datenmanagement im Zuge<br />

von Industrie 4.0 kann dazu genutzt werden,<br />

die Einhaltung aller Regularien zu überprüfen<br />

und sicherzustellen. Während sich die aktuellen<br />

Diskussionen um das Zusammenführen aller<br />

fragmentierten Datenbestände an einem<br />

Ort drehen und vielschichtige Vertrauensfragen<br />

offen lassen, steht eine weitere Industrie-<br />

4.0-Technologie zur Verfügung, die einen gegensätzlichen<br />

Lösungsansatz verfolgt: der Einsatz<br />

der sogenannten Blockchain-Technologie.<br />

Dabei werden Datensätze an mehreren dezentralen<br />

Orten verteilt gespeichert, die nicht<br />

mehr verändert werden können. Durch den<br />

Zugriff aller Beteiligten einer Supply Chain inklusive<br />

externer Kontrollinstanzen besteht<br />

hier eine Art Selbstkontrolle, die Manipulationen<br />

erschwert und das Vertrauensproblem,<br />

das in der Regel auf Pharmaunternehmen lastet,<br />

auf eine Wertschöpfungsgemeinschaft<br />

überträgt. Vorschriften wie regulatorische Anforderungen<br />

und GxP-Richtlinien können mithilfe<br />

von Smart Contracts hinterlegt und überprüft<br />

werden. Konkret kann der Pharmaproduzent<br />

so nachvollziehen, ob sein Wirkstoff -<br />

hersteller alle Qualitätskriterien bei der Produktion<br />

einhält, da dessen Produktionsanlagen<br />

mit Sensoren und einer Blockchain-Unit<br />

ausgestattet sind. Da die Einhaltung der GxP-<br />

Richtlinien sehr komplex ist, bremsen genau<br />

diese die Realisierung neuer Technologien aktuell<br />

noch aus. Die Chancen dieser Innovationen<br />

sollten aber unbedingt genutzt werden,<br />

um Komplexität zu reduzieren, die Effizienz in<br />

Prozessen zu steigern und letztendlich die Produktqualität<br />

und damit das Patientenwohl<br />

weiter zu erhöhen.<br />

Einkauf und Supply Chain profitieren<br />

Der Einkauf würde stark von der Umsetzung<br />

verschiedener 4.0-Technologien profitieren.<br />

Insbesondere ein innovatives Datenmanagement<br />

würde ihn in seiner Hauptfunktion,<br />

nämlich die Versorgungssicherheit des Unternehmens<br />

effizient und effektiv zu gewährleisten,<br />

unterstützen. Da gerade der Einkauf dem<br />

aktuellen Kostensenkungstrend ausgesetzt<br />

ist, vor allem durch Outsourcing und Mergers<br />

& Acquisitions, werden die Beschaffungsprozesse<br />

immer intransparenter und komplexer.<br />

Außerdem verändert sich die Rolle des Einkaufs<br />

innerhalb der Supply Chain durch die<br />

neuen Differenzierungsstrategien der Unternehmen.<br />

Ein klarer Trend sind hier kleinere<br />

Losgrößen, unter anderem verursacht durch<br />

den Wandel hin zu personalisierter Medizin.<br />

Die Ausweitung des Geschäfts auf neue Märkte<br />

führt zur Erweiterung des Lieferantenportfolios<br />

mit bisher unbekannten Lieferanten. Zu<br />

den Herausforderungen in diesen Märkten<br />

zählen der starke Wettbewerb durch Niedriglohn<br />

sowie die Gefahr möglicher Krisen in aufstrebenden<br />

Ländern.<br />

Durch die geographische Diversifizierung<br />

kommen weitere spezifische Anforderungen<br />

hinzu, beispielsweise eine unterschiedliche<br />

Pillenprägung und verschiedene Aufdrucke<br />

auf Verpackung und Beipackzettel. Die Komplexität<br />

in Supply Chain und Einkauf nimmt<br />

auch durch die Ausweitung des Produktportfolios<br />

zu. Die Pharmabranche benötigt neue<br />

Geschäftsmodelle, da mit dem klassischen<br />

Blockbuster-Geschäft und Patenten immer<br />

weniger Geld verdient werden kann. Neue Produkte<br />

aus dem Bereich Lifestyle und die vielversprechenden<br />

Biotechprodukte erobern gerade<br />

die Portfolios. All diese Veränderungen<br />

führen dazu, dass die Produktion und dadurch<br />

auch der Einkauf immer flexibler werden müssen.<br />

Der Einkauf kann und muss dafür verantwortlich<br />

sein, Innovationen ins Unternehmen<br />

zu bringen. Flexibilität kann nur erreicht werden,<br />

wenn Echtzeitdaten und Prognosen über<br />

bevorstehende Ereignisse zur Verfügung stehen.<br />

Der Einsatz von Big Data und Analytics<br />

Software ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Innovationen im Umgang mit Daten und neue<br />

Technologien unterstützen demnach nicht<br />

nur die neuen Geschäftsmodelle, sondern sie<br />

führen dazu, dass diese erst entstehen können.<br />

Es wäre deshalb falsch, die vierte industrielle<br />

Revolution zu ignorieren und die eigene<br />

Entwicklung aufzuschieben. Vielmehr sollte<br />

sie so schnell wie möglich als Chance gesehen<br />

werden. Allerdings gilt es, die richtigen Maßnahmen<br />

zu ergreifen, denn Industrie 4.0 ist<br />

kein Selbstläufer.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416fraunhoferiml<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 65


MANAGEMENT<br />

Ventilkennzeichnung mit RFID<br />

Ein Schritt zur papierlosen<br />

Anlagenwartung<br />

Bei Wartungen ist jede Vereinfachung im Ablauf, in der Dokumentation<br />

und Verwaltung sowie jegliche Unterstützung<br />

zur Fehlervermeidung entscheidend: Ungeplante Stillstände<br />

werden reduziert und die Verfügbarkeit und Prozesssicherheit<br />

einer Anlage erhöht. Gemü hat zur Unterstützung von<br />

Wartungs aufgaben das System Conexo entwickelt, das den<br />

gesamten Lifecycle einer Anlage mit einbezieht. Eine Kennzeichnung<br />

der Komponenten mittels RFID-Chip und die elektronische<br />

Dokumentation sorgen für einen sicheren Ablauf.<br />

Bei den turnusmäßigen Wartungen einer<br />

Pharmaanlage schwärmen für gewöhnlich<br />

Monteurtrupps mit ausgedruckten Wartungsplänen<br />

aus, um die anstehenden Wartungen<br />

durchzuführen. Dieses Vorgehen birgt allerhand<br />

Fehlerquellen: Es können Fehler bei der<br />

händischen Übertragung entstehen, Ersatzteile<br />

vertauscht werden, die Wartungspläne und<br />

-protokolle können beschädigt und verschmutzt<br />

werden, der Monteur kann sich in<br />

der Betriebsmittelstelle irren oder diese doppelt<br />

bzw. versehentlich gar nicht warten. Berge<br />

an Dokumenten und Ordnern sowie deren<br />

aufwendige Verwaltung sind weitere Begleiterscheinungen.<br />

Jede Vereinfachung im Ablauf, in der Dokumentation<br />

und Verwaltung sind demnach zur<br />

Fehlervermeidung entscheidend. Gemü hat<br />

zur Unterstützung von Wartungsaufgaben<br />

das System Conexo entwickelt. Sowohl die<br />

Ventilkomponenten – Ventilkörper, Antrieb<br />

und Membran – als auch das Ventil als gesamte<br />

Betriebsmittelstelle sind mit einem RFID-<br />

Chip versehen und dadurch mit einer unverlierbaren,<br />

elektronischen Kennung ausgestattet.<br />

Dies ermöglicht nicht nur die eindeutige,<br />

elektronische Rückverfolgbarkeit, sondern<br />

auch eine bessere Identifikation der Komponenten<br />

und Verschleißteile im Feld.<br />

Mit einem Lesegerät, dem Conexo Pen, können<br />

sämtliche, dem Ventil bzw. der Komponente<br />

zugeordnete Dokumente, beispielsweise<br />

Betriebsanleitungen, Qualifizierungsprotokolle<br />

und Werkszeugnisse vor Ort ausgelesen und<br />

über die Conexo App an einem Tablet eingesehen<br />

werden. Im Conexo Portal, einer portierbaren<br />

Serveranwendung, die idealerweise<br />

beim Betreiber installiert ist, fließen alle Informationen<br />

zusammen. Dort lassen sich Standorte,<br />

Anlagenabschnitte, Informationen zu<br />

Komponenten sowie Wartungsaufträge und<br />

-protokolle verwalten und standortübergreifend<br />

analysieren.<br />

Von diesem übergreifenden System profitiert<br />

nicht nur der Anlagenbetreiber, sondern auch<br />

bereits der Anlagenbauer, wenn es um FAT-<br />

Autorin<br />

Mareike Monninger<br />

Vertriebsmarketing,<br />

Gemü<br />

Das Conexo-System erleichtert die Dokumentation und Wartung im Bereich Ventiltechnik.<br />

Alle Ven tilkomponenten sind hierfür mit einem RFID-Chip versehen.<br />

66 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Mit dem kompakten RFID-Reader, dem Conexo Pen, kann das Ventil in der Anlage einfach identifiziert<br />

und alle relevanten Informationen können ausgelesen werden<br />

Vor Ort lassen sich alle relevanten Informationen<br />

über ein Tablet darstellen. Mit der Touch-Spitze<br />

des Conexo Pen kann dieses z. B. auch im Reinraum<br />

einfach bedient werden.<br />

/SAT-Abnahme und Installationsqualifizierung<br />

(Installation Qualification, IQ) in der<br />

pharmazeutischen Industrie geht. Der Aufwand<br />

der Dokumentenverwaltung reduziert<br />

sich erheblich, da alle nötigen Dokumente<br />

zum Ventil digital vorliegen und verwaltet<br />

werden können, Ventile einfach im Feld identifiziert<br />

und Informationen vor Ort abgerufen<br />

werden können.<br />

Unterstützung bei der Wartung<br />

Der Monteur bekommt schließlich den Wartungsauftrag<br />

elektronisch auf seinem Tablet<br />

zugewiesen. Es wird also digital und automatisch<br />

festgehalten, wer die Wartung durchgeführt<br />

und zu welchem Zeitpunkt diese stattgefunden<br />

hat. Mit dem Conexo Pen kann er<br />

das Ventil zunächst scannen und damit eindeutig<br />

identifizieren. Die Conexo App führt ihn<br />

anschließend Schritt für Schritt durch den<br />

Wartungsablauf. Nach dem Ausbau erfolgt die<br />

Verschleißteilbeurteilung ebenso elektronisch,<br />

sie wird automatisch im Wartungsprotokoll<br />

hinterlegt und kann damit systematisch ausgewertet<br />

werden. Gleiches gilt für den Zustand<br />

der ausgebauten Membran: Dieser kann<br />

mithilfe der Fotodokumentation, die in die<br />

App integriert ist, festgehalten und ebenso im<br />

System hinterlegt werden. Durch den integrierten<br />

RFID-Chip bleibt die Membran zu jeder<br />

Zeit eindeutig rückverfolgbar. Vor dem Einbau<br />

der neuen Membran wird diese gescannt<br />

und ein Datenabgleich stellt sicher, dass immer<br />

das richtige Bauteil verwendet wird.<br />

Zur Wartungsunterstützung können auch<br />

Montageanleitungen und -videos zum entsprechenden<br />

Ventil vor Ort aufgerufen und betrachtet<br />

werden. Dadurch werden Wartungen<br />

künftig sicherer und transparenter sowie die<br />

Anlagenverfügbarkeit und die Prozesssicherheit<br />

erhöht.<br />

Alle Möglichkeiten der Integration<br />

Conexo wurde als offenes System ausgelegt.<br />

Somit können nicht nur Ventile, sondern auch<br />

andere Komponenten und Verschleißteile<br />

einer Anlage, z. B. Rührwerke, Sonden, Motoren,<br />

Pumpen, Schläuche und Manometer,<br />

darin verwaltet werden. Zusätzlich können<br />

Schnittstellen zu allen gängigen ERP-, SCADAund<br />

Maintenance-Systemen hergestellt werden.<br />

Dadurch lassen sich Prozesse rund um Instandhaltungsmanagement,<br />

zustandsorientierte<br />

Wartung und Ersatzteilmanagement sowie<br />

-beschaffung effektiv verzahnen. Da Anlagenkomponenten<br />

immer intelligenter werden<br />

und miteinander kommunizieren, können u. a.<br />

Einflussfaktoren auf die Lebensdauer von Ersatzteilen<br />

immer genauer ermittelt werden.<br />

Damit ergeben sich neue Perspektiven, Anlagen<br />

immer weiter an ihr Betriebsoptimum heranzuführen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0416gemü<br />

»Online-Tipp<br />

Webcast zur Anlagen -<br />

wartung mit RFID<br />

Um Anlagen so wirtschaftlich<br />

wie möglich zu betreiben,<br />

müssen Anlagenbetreiber<br />

zum einen die Betriebszustände<br />

und Abläufe in ihren<br />

Anlagen genau verstehen und zum anderen<br />

die Wartungsprozesse so effizient<br />

wie möglich gestalten. Ein wichtiges Hilfsmittel<br />

ist hierbei das System Conexo, das<br />

Marcus Ripsam im Webcast „GMP-konform<br />

und papierlos: Wartung von Anlagenkomponenten<br />

mit RFID“ unter www.pro<br />

zesstechnik-online.de/webinare vorstellt.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 67


MANAGEMENT<br />

Wettbewerbsvorteile sichern<br />

Aspekte für gelungene<br />

Pharma-Übersetzungen<br />

Pharmaunternehmen müssen sich auf hochwertige und<br />

passgenaue Übersetzungen verlassen können. Bei der Erschließung<br />

neuer Märkte stellen sie einen zentralen Wett -<br />

bewerbsvorteil dar. Neben Dokumenten für nationale Zulassungsverfahren<br />

sind Marketing- und Vertriebsunterlagen,<br />

Websites und Verpackungsmaterialien sprachlich anzupassen<br />

– und das so präzise wie möglich. Umso sorgfältiger sollten<br />

Unternehmen daher bei der Auswahl eines geeigneten<br />

Dienstleisters vorgehen.<br />

Medizinische Übersetzungen gehören zu<br />

den anspruchsvollsten Übersetzungsprojekten<br />

schlechthin, denn die medizinische Fachsprache<br />

ist von Synonymen und Abkürzungen geprägt,<br />

die für unerfahrene Übersetzer kaum<br />

nachvollziehbar sind. Fachbegriffe, die sich in<br />

der Original- und Zielsprache sehr ähneln, verleiten<br />

zusätzlich zu Fehlübersetzungen: Zum<br />

Beispiel wird das deutsche „Resorption“ nicht<br />

immer mit dem englischen „resorption“ übersetzt,<br />

sondern kann unter Umständen auch das<br />

Wort „adsorption“ verlangen. „Hypophysär“<br />

meint nicht „hypophyseal“, sondern vielmehr<br />

„pituitary“. Und das Wort „Angina“ bringt ein<br />

englischer Muttersprachler eher mit einer „Angina<br />

pectoris“, plötzlicher Brustenge, in Verbindung<br />

als mit einer Mandelentzündung, der<br />

„Angina tonsillaris“. Ein weiteres Risiko bei der<br />

Übersetzung medizinischer Fachtexte ist die<br />

falsche Übertragung von Mengenangaben:<br />

Wird beispielsweise in einem amerikanischenglischen<br />

Text zur Einnahme von 1,250 Einheiten<br />

geraten, entspricht das 1250 Einheiten in<br />

der deutschen Schreibweise. Eine solche Notation<br />

muss korrekt lokalisiert sein, andernfalls<br />

kann das eine für den Patienten gefährliche Unter-<br />

oder Übermedikamentierung zur Folge haben.<br />

Daher haben gerade Pharmaunternehmen<br />

besondere Anforderungen an die Qualität ihrer<br />

Übersetzungen – und damit ihrer Übersetzungsdienstleister.<br />

Die folgenden Punkte benennen,<br />

welche Aspekte für eine gelungene<br />

Pharmaübersetzung unverzichtbar sind.<br />

Detailliertes Briefing<br />

Jede hochwertige Übersetzung beginnt mit einem<br />

umfassenden und detaillierten Briefing,<br />

denn damit ein Übersetzer den Text zufriedenstellend<br />

bearbeiten kann, benötigt er wichtige<br />

Hintergrundinformationen: Wer ist die Zielgruppe?<br />

Welche Terminologie soll verwendet<br />

werden? Liegen frühere Übersetzungen vor?<br />

Für welchen Zweck wird die aktuelle Übersetzung<br />

erstellt? Die notwendigen Informationen<br />

zieht der Übersetzer aus dem Briefing und<br />

kann so einen Text erstellen, der auch den jeweiligen<br />

Ansprüchen gerecht wird.<br />

Pharmaunternehmen stehen zudem häufig<br />

vor der Herausforderung, große Textmengen<br />

in kurzer Zeit durchsuchen und anschließend<br />

relevante Stellen übersetzen zu müssen. Wird<br />

beispielsweise für ein Medikament eine gravierende<br />

Nebenwirkung vermutet, so müssen<br />

innerhalb kürzester Zeit Hunderte oder gar<br />

Tausende von Arztberichten geprüft und dann<br />

entsprechende Passagen für die Vorlage bei<br />

nationalen Zulassungsbehörden übersetzt<br />

werden. Dies lässt sich nur im sogenannten<br />

Discovery-Verfahren mithilfe maschineller Unterstützung<br />

durchführen. Professionelle Übersetzungsdienstleister<br />

verfügen über eine spezialisierte<br />

Software, die Texte automatisiert<br />

nach festgelegten Termini durchsucht.<br />

Medizinisch präzise<br />

Packungsbeilagen müssen beispielsweise besonders<br />

akkurat übersetzt werden: Eine Abweichung<br />

in der Medikamentierung bedingt<br />

durch eine falsche Übersetzung kann gravierende<br />

Folgen haben. Daher werden Packungsbeilagen<br />

nicht nur von einem Muttersprachler<br />

beinahe Wort für Wort in die Zielsprache übersetzt,<br />

sondern zur Sicherheit auch vom Übersetzungsunternehmen<br />

rückübersetzt. Ein regionaler<br />

Produktmanager prüft den Text häufig<br />

zusätzlich im Detail. Da die Pharmaunter-<br />

Autor<br />

Edward R. Vick<br />

Geschäftsführer,<br />

EVS Translations<br />

Die Pharmabranche ist immer stärker durch die Erschließung neuer Märkte geprägt. Umso wichtiger<br />

ist es, bei der Übersetzung von Pharmatexten einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, der<br />

spezifische Kenntnisse der Fachterminologie und Vokabeln nachweisen kann und den Markt versteht.<br />

68 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


nehmen verantwortlich für ihre Produkte sind<br />

und eine korrekte und für Patienten sichere<br />

Packungsbeilage gewährleisten wollen, können<br />

sie auf diesem Wege die bestmögliche<br />

Übersetzung sicherstellen.<br />

Medizinische Begriffe müssen konsistent, d. h.<br />

immer auf die gleiche Weise, übersetzt werden.<br />

Ein professioneller Übersetzungsdienstleister<br />

gewährleistet dies durch Memory Management.<br />

Er aggregiert die bisher getätigten<br />

Übersetzungen in einer Übersetzungssoftware<br />

und bildet so eine Datenbasis für künftige<br />

Texte. Aus dieser lässt sich ablesen, wie Begriffe<br />

bisher übersetzt und welche Formulierungen<br />

verwendet wurden. So entsteht mit der<br />

Zeit ein immer genaueres unternehmensspezifisches<br />

Dossier, das auch bei Folgeaufträgen<br />

gleichbleibende Konsistenz ermöglicht.<br />

Qualitätsstufen der Korrekturen<br />

Entsprechend der DIN EN ISO 17100 gibt es<br />

verschiedene Qualitätsstufen für die Korrektur<br />

von Übersetzungen: von der einfachen Prüfung<br />

durch den Fachübersetzer selbst bis hin<br />

zur höchsten Stufe, der „Doppelkontrolle<br />

plus“. In diesem Falle liest ein bilingualer Korrektor<br />

den Text im ständigen Vergleich zum<br />

Originaltext Korrektur. Ermöglicht wird das<br />

durch ein Softwareprogramm, das jeweils den<br />

originalen und den übersetzten Satz zusammen<br />

anzeigt. Auch ein Abgleich mit der festgelegten<br />

Terminologie sowie den Fachverzeichnissen<br />

gehört dazu. Pharmaunternehmen<br />

sollten in jedem Fall auf die höchstmögliche<br />

Qualitätsstufe bestehen, um fehlerfreie Texte<br />

garantieren zu können.<br />

Nachvollziehbare Leistungen<br />

Um den Anforderungen der Gesundheitsbehörden<br />

nachzukommen, müssen sowohl die<br />

Entsprechend der<br />

DIN EN ISO 17100<br />

gibt es verschiedene<br />

Qualitätsstufen<br />

für die Korrektur<br />

von Übersetzungen:<br />

von der einfachen<br />

Prüfung durch<br />

den Fachübersetzer<br />

selbst bis hin zur<br />

höchsten Stufe<br />

„Doppelkontrolle<br />

plus“.<br />

(Bild: andifink, Fotolia.com)<br />

Übersetzungen als auch die restlichen Aufzeichnungen<br />

zu Medikamenten im Pharmabereich<br />

für mindestens fünf Jahre lückenlos<br />

nachvollziehbar sein. Dies bezieht sich nicht<br />

nur auf die verwendete Terminologie und die<br />

eingesetzten Dossiers, sondern auch auf den<br />

beauftragten Übersetzer und Korrektor sowie<br />

auf deren Erfahrungen und Qualifizierungen.<br />

Professionelle Übersetzungsdienstleister führen<br />

diese Informationen in einem Customer-<br />

Relationship-Management-System (CRM) zusammen.<br />

Werden Texte wie vertrauliche Patienteninformationen,<br />

Medikamentenzusammensetzungen<br />

und geschäftskritische Testergebnisse zur<br />

Übersetzung gegeben, sollten Unternehmen<br />

zudem darauf achten, dass ihre Daten auf allen<br />

Ebenen geschützt sind. Das betrifft sowohl<br />

die jeweiligen Übersetzer als auch die eingesetzte<br />

IT. Die Vertraulichkeitserklärungen von<br />

Übersetzern sollten ebenso nachvollziehbar<br />

sein wie die verschlüsselte Übertragung von<br />

Informationen und die Befolgung der deutschen<br />

Datenschutzbestimmungen.<br />

Um konsistente, hochwertige Übersetzungen<br />

im Pharmabereich liefern zu können, empfiehlt<br />

sich also die Beauftragung eines Übersetzungsdienstleisters,<br />

der ausschließlich<br />

hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, die<br />

über umfangreiche Branchenerfahrungen und<br />

pharmaspezifische Qualifikationen verfügen.<br />

Festangestellte und festen Kunden zugeteilte<br />

Mitarbeiter ermöglichen reibungslose Projektabläufe<br />

und konsistente, schnelle Übersetzungen.<br />

Entsprechende Zertifizierungen wie die<br />

Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 helfen<br />

zusätzlich dabei, einen passenden Anbieter<br />

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• Wie lassen sich Wirkungs- und<br />

Nutzungsgrad von Prozessanlagen<br />

erhöhen und der spezifische Energieverbrauch<br />

reduzieren?<br />

• Wie können Sie Energieverluste bei der<br />

Erzeugung von Prozesswärme und -kälte<br />

sowie Prozessluft zuverlässig stoppen?<br />

• Wie müssen Sie Prozesse automatisieren,<br />

damit die Energieeffizienz steigt?<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 69


DIENSTLEISTUNG<br />

Umfassendes Dienstleistungsangebot<br />

Sichere Nummer gegen<br />

Arzneimittelfälschungen<br />

Die Fälschungsschutzrichtlinie, die durch die EU-Verordnung<br />

2016/161 festgeschrieben wird, soll die Patientensicherheit<br />

auf eine neue Stufe heben – und konfrontiert die Pharmabranche<br />

mit beträchtlichen Anforderungen. Damit der wichtige<br />

Schritt hin zu mehr Transparenz und Verlässlichkeit im<br />

Gesundheitswesen gelingt, sind erfahrene Solution Provider<br />

und Dienstleister wie GS1 Germany gefragt, die die Hersteller<br />

bei Strategie und Umsetzung unterstützen.<br />

Autorin<br />

Sylvia Reingardt<br />

Senior Branchenmanagerin,<br />

GS1 Germany<br />

Die NTIN lässt sich verschlüsselt<br />

im GS1 DataMatrix auf der<br />

Medikamentenverpackung aufbringen<br />

(Bild: Bluhm Systeme )<br />

Für Europa hat das europäische Parlament<br />

die EU-Verordnung 2016/161 verabschiedet,<br />

die verhindern soll, dass gefälschte Arzneien in<br />

die legale Lieferkette gelangen. Die verpflichtende<br />

Implementierung neuer eindeutiger Sicherheitsmerkmale<br />

gemäß Fälschungsschutzrichtlinie<br />

soll gewährleisten, dass ab dem 9.<br />

Februar 2019 ein für alle Mal Schluss ist mit<br />

der Unsicherheit, ob ein Medikament Original<br />

oder Fälschung ist.<br />

Beispielsweise müssen Arzneimittelpackungen<br />

künftig mit wirksamem Schutz gegen Manipulationen<br />

versehen sein. Die Folge ist, dass<br />

sich Pharmaproduzenten genau mit den Änderungen<br />

auseinandersetzen, ihre Prozesse<br />

umstellen und in neue, leistungsstarke Ansätze,<br />

Lösungen und Geräte investieren müssen –<br />

eine Aufgabe, die die gesamte Infrastruktur<br />

beeinflusst und verändert. Angesichts der<br />

knappen Frist, die zur Umsetzung verbleibt,<br />

sind sie auf kompetente Dienstleister und Solution<br />

Provider angewiesen. Sie verfügen über<br />

das erforderliche Know-how, um die Produktions-,<br />

IT- und Logistikprozesse innerhalb der<br />

Supply Chain so zu konfigurieren, dass die<br />

Maßgaben der Verordnung erfüllt werden und<br />

somit ein Höchstmaß an Patientensicherheit<br />

in Kraft gesetzt wird. Die Zusammenarbeit mit<br />

erfahrenen Lösungsanbietern erleichtert den<br />

Übergang und stellt die Weichen für eine reibungslose<br />

Umsetzung der Bestimmungen.<br />

Lückenlose Lieferketten<br />

Einen weiteren zentralen Punkt im Kontext der<br />

Fälschungsschutzrichtlinie bildet das Thema<br />

Serialisierung verschreibungspflichtiger Medi-<br />

kamente. Dadurch soll sichergestellt werden,<br />

dass jede Einheit eines Medikaments auf ihrem<br />

Weg von der Herstellung bis zur Verabreichung<br />

an den Patienten lückenlos zurückverfolgt<br />

und eindeutig identifiziert werden kann.<br />

Möglich wird dies durch die Kennzeichnung jeder<br />

einzelnen Pharmapackung mit einer Seriennummer.<br />

Jedes verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel muss künftig ein solches individuelles<br />

Erkennungsmerkmal tragen, das in einem<br />

zweidimensionalen Barcode abgebildet<br />

ist. Als Resultat lässt sich jedes verkaufte Produkt<br />

eindeutig identifizieren, sein Weg entlang<br />

der Lieferkette genau verfolgen. Eindeutige<br />

Artikelnummern bilden somit ein investitionssicheres<br />

Werkzeug, mit dem sich die<br />

Pharmabranche gegen die wachsende Zahl an<br />

Medikamentenfälschungen wehren kann.<br />

Damit der Aufwand durch die neuen Vorgaben<br />

nicht zu groß wird, beispielsweise durch das<br />

Aufbringen der Merkmale in der Produktion<br />

sowie beim IT-gestützten Check durch den<br />

Apotheker vor der Abgabe an den Patienten,<br />

sollten Pharmahersteller auf effiziente Lösungen<br />

setzen, die ihre Effizienz entlang der Wertschöpfungskette<br />

erbringen. Hierbei gilt: Bewährte<br />

und etablierte Standards bieten den<br />

größten Mehrwert. Viele Pharmahersteller<br />

setzen die nationale Artikelnummer NTIN (National<br />

Trade Item Number) von GS1 Germany<br />

im Rahmen der Serialisierung ihrer Arzneimittel<br />

ein. Diese lässt sich klarschriftlich und verschlüsselt<br />

im GS1 Data Matrix, einem maschinenlesbaren<br />

2D-Barcode, auf der Verpackung<br />

aufbringen. Außer der Seriennummer des Produkts<br />

und des Artikelidents, der NTIN, beinhaltet<br />

dieser auch das Verfallsdatum und die<br />

Chargennummer. Darüber hinaus bettet der<br />

Barcode die Pharmazentralnummer (PZN) unter<br />

Verwendung eines GS1-Länderpräfixes ein.<br />

Um die Überprüfung in der Apotheke möglichst<br />

zeit- und ressourcensparend zu gestalten,<br />

hinterlegt der Hersteller die in dem GS1<br />

Data Matrix verschlüsselten Produktinformationen<br />

in einer zentralen Datenbank. Scannt<br />

der Apotheker das Produkt, kann er per Zugriff<br />

auf die Datenbank feststellen, ob es sich um<br />

ein echtes oder ein gefälschtes Medikament<br />

handelt. Durch die Serialisierung und die damit<br />

zusammenhängende End-to-End Verifikation<br />

können sich Pharmaunternehmen somit<br />

effektiv gegen die wachsende Zahl an Medikamentenfälschungen<br />

wehren – ein wichtiger<br />

Schritt hin zu mehr Patientensicherheit. Die<br />

NTIN ist verschlüsselt im GS1 Data Matrix als<br />

Codierungssystem in Deutschland sowie in<br />

angrenzenden europäischen Staaten ohne<br />

länderspezifische Codierung im Einsatz.<br />

70 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Der Zoll zieht Jahr für Jahr<br />

Tonnen gefälschter und<br />

illegaler Arzneimittel aus<br />

dem Verkehr. Allein 2015<br />

wurden 3,9 Millionen<br />

Tabletten beschlagnahmt,<br />

viermal so viele wie 2014.<br />

Globale Sicherheitsstandards gefragt<br />

Auch im internationalen Kontext erhalten die<br />

neuen Vorgaben durch die EU-Verordnung<br />

2016/161 einen erhöhten Stellenwert. Denn<br />

grenzüberschreitende Lieferketten erschweren<br />

es zusehends, den Überblick zu behalten,<br />

welches Medikament Original und welches<br />

Fälschung ist. Der Sicherheitsaspekt im Kontext<br />

der Fälschungsschutzrichtlinie verlangt<br />

daher nach einem weltweiten Standard – der<br />

jedoch ohne profunde Erfahrung in dem Segment<br />

kaum abgebildet werden kann. Schützenhilfe<br />

kommt auch hier vom Dienstleister.<br />

Für international agierende Hersteller bietet<br />

GS1 Germany mit der GTIN (Global Trade Item<br />

Number) einen Standard, der sich verschlüsselt<br />

im GS1 Data Matrix für die Anforderungen<br />

der Pharmabranche als Codierungssystem außerhalb<br />

Deutschlands und der Geltungsbereiche<br />

der NTIN anwenden lässt. Mit der Produktnummer<br />

kann jeder Artikel weltweit überschneidungsfrei<br />

identifiziert werden, Versorgungs-<br />

und Lieferprozesse lassen sich zielgerichtet<br />

steuern und abbilden. Daher verschlüsseln<br />

viele international aufgestellte Pharmaunternehmen<br />

ihre Produkte für die Absatzkanäle<br />

Apotheke und Handel mit einer GTIN<br />

im Barcode EAN-13 und bringen klarschriftlich<br />

die PZN auf der Packung auf.<br />

Expertise und Prozesskompetenz<br />

Von den Pharmaherstellern bis hin zu deren<br />

Lieferanten und Dienstleistern herrscht bei<br />

vielen Beteiligten zurzeit noch ein beträchtliches<br />

Maß an Unsicherheit in puncto Implementierung<br />

der EU-Verordnung 2016/161.<br />

Mithilfe eines breitgefächerten Informationsund<br />

Schulungsangebots will GS1 Germany alle<br />

Beteiligten ins Boot holen und ihnen das<br />

Know-how verschaffen, das sie in die Lage versetzt,<br />

die GS1 Standards kooperativ und kompetent<br />

einzusetzen.<br />

Durch seinen praxisnahen Ansatz gepaart mit<br />

den bewährten Standards ermöglicht GS1<br />

Germany Medikamentenherstellern, ihre Lieferanten<br />

und deren Vorleistungen in ein effektives<br />

Qualitätssicherungsprogramm einzubinden.<br />

Denn auch auf international vernetzten<br />

Märkten hundertprozentige Qualität an den<br />

Patienten zu liefern, erfordert hundertprozentige<br />

Transparenz über die Prozesse in der Wertschöpfungskette<br />

– vom Abdrucken der Seriennummern<br />

auf Arzneimittelverpackungen bis<br />

zur Verabreichung im Krankenhaus oder der<br />

Ausgabe in der Apotheke. Um jeglichen Informationsbedarf<br />

rund um den Themenkomplex<br />

Fälschungsschutzrichtlinie bis ins Detail abzudecken,<br />

legt das Unternehmen Wert darauf, allen<br />

Beteiligten der Value Chain als Ansprechpartner<br />

bereitzustehen.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 71<br />

Powder Handling Excellence


DIENSTLEISTUNG<br />

Labor-Umzugsprojekt bei Biotest erfolgreich abgeschlossen<br />

Sorgfältige Planung<br />

zahlt sich aus<br />

Vor knapp zwei Jahren wurde Chemgineering von der Biotest AG<br />

mit dem Umzug verschiedener Labore (Qualitätssicherung, Forschung<br />

& Entwicklung) und des Wareneingang Plasma (WEP) in<br />

einen Neubau beauftragt. Die besondere Herausforderung lag<br />

dabei in der Notwendigkeit, die Abteilungen bei laufendem Betrieb<br />

umzuziehen. Erfahrungsgemäß ist im Neubau bei solchen<br />

Projekten mit unerwarteten Störungen zu rechnen.<br />

Biotest stellt aus menschlichen Blutplasmaspenden<br />

Blutgerinnungsmedikamente<br />

und Medikamente für die Intensivmedizin her.<br />

Im Rahmen einer Erweiterung am Standort<br />

Dreieich wurden ein neues Gebäude für den<br />

Wareneingang und begleitende Labors erstellt.<br />

Der Neubau gliedert sich in vier Bauteile<br />

(siehe Bild oben rechts). Die Bauteile c und d<br />

werden vom WEP genutzt. Hier wird das angelieferte<br />

Blutplasma in Empfang genommen<br />

und in Bauteil d in einer auf -30 °C gekühlten<br />

Kühlzelle eingelagert. In Bauteil a befinden<br />

sich QK-Labors. In diesen Labors werden unter<br />

anderem Plasmaproben aus dem WEP geprüft.<br />

Im ersten Obergeschoss befinden sich außerdem<br />

noch Büroräume. Im zweiten Obergeschoss<br />

sind Labors der biologischen Sicherheitseinstufung<br />

S2 und S3 für eine Forschungsabteilung<br />

untergebracht. Weitere Büros,<br />

Pausenräume usw. befinden sind im Bauteil<br />

b.<br />

Autor<br />

Olaf Maassen<br />

Projektingenieur,<br />

Chemgineeering<br />

Umzugsprojekte bei laufendem Betrieb sind eine besondere Herausforderung<br />

Teilprojektleitung und Koordination<br />

Der Auftragsumfang von Chemgineering umfasste<br />

die Teilprojektleitung und Koordination<br />

für den Umzug aller hier untergebrachten Abteilungen.<br />

Am Anfang des Projekts stand die<br />

Erstellung des Umzug-Masterplans. Dieser beschreibt<br />

die Bedingungen und das Vorgehen<br />

für den Umzug und legt die Vorgehensweise,<br />

die zu erstellenden Dokumente sowie die Verantwortlichkeiten<br />

fest.<br />

Ein Teil der Labors musste im laufenden Betrieb<br />

umziehen, damit weiterhin Proben bearbeitet<br />

werden konnten. Ein Ausfall der Labors<br />

bzw. des WEP hätte einen direkten Einfluss auf<br />

die Produktion und somit wirtschaftliche Auswirkungen<br />

gehabt. Der Umzug wurde daher in<br />

drei verschiedenen Phasen geplant. Phase 0<br />

beinhaltete den Einkauf, die Installation und<br />

gegebenenfalls Qualifikation von neu zu erwerbendem<br />

Equipment, die Erstellung der erforderlichen<br />

Dokumente (Umzugsrisikoanalyse,<br />

Terminplan, Umzugslisten, Ausschreibungsunterlagen<br />

usw.) und die Vergabe externer<br />

Arbeiten. In Phase 1 fand der Umzug des<br />

ersten Teils des Equipments unter Erhaltung<br />

der Funktionsfähigkeit des Bestandslabors<br />

statt. Phase 2 schließlich lief nach Herstellung<br />

der Funktionsfähigkeit des Labors im Neubau<br />

an. Hier soll der Umzug des zweiten Teils des<br />

Equipments stattfinden.<br />

Die Phase 0 fand für alle umziehenden Abteilungen<br />

zeitgleich statt. Die Phasen 1 und 2<br />

72 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


Der Neubau gliedert sich in die Bauteile a bis d (Bild : Biotest) Ein Ausfall der Infrastruktur hat direkten Einfluss auf den wirtschaftlichen<br />

Erfolg<br />

wurden abteilungsspezifisch betrachtet und<br />

bei Bedarf pro Arbeits-/Laborbereich einer Abteilung<br />

aufgegliedert.<br />

Als Vorbereitung für den Umzug und zur Erstellung<br />

der Ausschreibungsunterlagen wurde<br />

pro Abteilung das umziehende Equipment<br />

(Laborgeräte, Chemikalien, Reagenzien, Büromaterialien,<br />

PCs usw.) erfasst. In einer Umzugsliste<br />

pro Abteilung wurden folgende<br />

Punkte festgehalten:<br />

• Gerätebezeichnung<br />

• Bestands- oder Neugerät<br />

• Alter und neuer Standort<br />

• Geräteangaben (Hersteller, Gewicht,<br />

Abmessungen)<br />

• Kritikalität für den Laborbetrieb<br />

• Empfindlichkeit gegen Erschütterungen<br />

oder Temperatur<br />

• Gefährdungspotenzial (Biostoff/Gefahrstoff)<br />

• Geräteverantwortlicher (Ansprechpartner<br />

für den Umzug aus der Abteilung)<br />

• Erforderlicher Herstellersupport<br />

• Geräteanschlüsse (Strom, Wasser, Abwasser,<br />

Druckluft usw.)<br />

• Versicherungskosten bei Neubeschaffung<br />

• Umzugszeitpunkt (Phase)<br />

In Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern<br />

aus den Abteilungen wurde zunächst ein<br />

Terminplan für den Umzug der Laborgeräte erstellt.<br />

Im Grobterminplan wurden Meilensteine<br />

für den Start des Umzugs, vorbereitende<br />

Maßnahmen und die einzelnen Umzugsphasen<br />

dargestellt. Unter der jeweiligen Phase<br />

wurden dabei die Geräte abteilungsweise aufgelistet.<br />

Danach wurden für jedes Gerät die Umzugsaktivitäten<br />

im Feinterminplan bis zum Routinebetrieb<br />

bzw. bei Neugeräten für die Beschaffung<br />

bis zum Routinebetrieb definiert.<br />

Der nächste Schritt war, ein Lastenheft für die<br />

Ausschreibung des Umzugs zu erstellen. In<br />

diesem Lastenheft wurden das Vorgehen für<br />

den Umzug sowie die Verantwortlichkeiten<br />

für die einzelnen Schritte beim Umzug beschrieben.<br />

Der Terminplan, die Umzugslisten<br />

und Pläne der Gebäude waren im Anhang des<br />

Lastenhefts ebenfalls Teil der Ausschreibungsunterlagen.<br />

Der Vorteil liegt im Detail<br />

Aufgrund der detaillierten Ausschreibungsunterlagen<br />

konnten sehr gut vergleichbare und<br />

qualitativ hochwertige Angebote ausgewertet<br />

werden, was im Vergabegespräch mit den Firmen<br />

zu großer Verhandlungssicherheit und<br />

vertrauenswürdigen Preisen führte. Das ausgewählte<br />

Umzugsunternehmen erstellte ein<br />

Umzugshandbuch. Dieses wurde vor dem Umzug<br />

den Mitarbeitern der umziehenden Abteilungen<br />

vorgestellt und diente als Leitfaden für<br />

den Umzug. Im Umzugshandbuch fanden sich<br />

Informationen zu:<br />

• den Ansprechpartnern inklusive der Kontaktdaten<br />

des Umzugsunternehmens, der<br />

umziehenden Abteilungen und des Projektteams,<br />

• den zu verwendenden Verpackungsmaterialien,<br />

• dem Ablauf des Umzugs für die einzelnen<br />

Abteilungen,<br />

• der Kennzeichnung des Umzugsgutes,<br />

• der Position des Fundbüros und des<br />

Packmaterialpools.<br />

Zum Ende der Bauphase erfolgte die Lieferung<br />

der Neugeräte. Hier musste die Anlieferung,<br />

Einbringung, Aufstellung und Inbetriebnahme<br />

koordiniert und betreut werden. Die Liste der<br />

Neugeräte umfasste kleinere Laborgeräte wie<br />

Waagen und Zentrifugen sowie Kühl-, Gefrier-<br />

und Tiefgefrierschränke (-80 °C) und drei Autoklaven.<br />

Die Herausforderung war hierbei die<br />

Koordination der verschiedenen Lieferanten<br />

und die Abstimmung mit der Bauleitung.<br />

Während des ganzen Projekts wurde eng mit<br />

dem Projektteam für den Neubau zusammengearbeitet.<br />

Dies war unabdingbar, da Verzögerungen<br />

auf der Baustelle auch einen direkten<br />

Einfluss auf die Umzugsplanung hatten. Auch<br />

nach Beginn des Umzugs musste das Vorgehen<br />

mit der Bauleitung eng abgestimmt werden,<br />

da noch einige Restarbeiten im Neubau<br />

zu erfolgen hatten.<br />

Erfolgreich abgeschlossen<br />

Die sehr detaillierte Planung und die gute<br />

Zusammenarbeit zwischen den beteiligten<br />

Parteien ermöglichten einen erfolgreichen<br />

Umzug. Die Labors und der WEP sind ohne<br />

umzugsbedingte Betriebsausfälle in den Neubau<br />

umgezogen und haben den Betrieb aufgenommen.<br />

Bei so komplexen Umzugsvorhaben im laufenden<br />

Betrieb ist die detaillierte Planung und die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Projektleitung,<br />

Betrieb und Umzugsfirma der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Das Beratungs- und Engineeringunternehmen<br />

Chemgineering verfügt über<br />

langjährige Erfahrung bei der Abwicklung von<br />

solchen Projekten un kann somit einen reibungslosen<br />

Projektablauf garantieren. . Chemgineering<br />

hat seinen Schwerpunkt auf Beratung<br />

und Projektrealisierung für Produktionsbetriebe<br />

der Pharma-, Biotechnologie-, Medizintechnik-<br />

und Diagnostikaindustrie gelegt.<br />

Je nach Bedarf plant der Dienstleister einzelne<br />

Projektabschnitte oder deckt als Generalplaner<br />

sämtliche erforderliche Fachbereiche ab.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 73


LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

GMP-/FDA-gerechte Validierung<br />

+++ Wissensmagazine +++ Planen, Bauen, Gestalten +++<br />

+++ Einrichten, Design +++ Konstruktion, Produktion,<br />

Industrieprozesse +++ Augenoptik +++ Einkauf, Logistik +++<br />

Validierung und Qualifizierung<br />

sind in der pharmazeutischen Industrie<br />

Themen, an denen man<br />

nicht vorbeikommt. Bereits in der<br />

3., überarbeiteten Auflage bietet<br />

die ptj-Ausgabe GMP-/FDA-gerechte<br />

Validierung hier einen umfassenden<br />

Überblick.<br />

Die Revision der FDA Process Validation<br />

Guideline (2011) sowie der<br />

überarbeitete Annex 15 (2015)<br />

haben relevante Änderungen mit<br />

sich gebracht. Die vorliegende<br />

Neuauflage erläutert und kommentiert<br />

detailliert die Änderungen<br />

im neuen Annex 15 auch in<br />

Bezug auf FDA-Aspekte; gefolgt<br />

von Umsetzungsbeispielen der<br />

regulatorischen Anforderungen.<br />

Sämtliche Artikel sind aktualisiert<br />

und überarbeitet; erweitert<br />

wird diese ptj-Ausgabe durch<br />

neue<br />

Beiträge zur Verpackungsvalidierung<br />

sowie zur Prozessvalidierung.<br />

GMP-/FDA-gerechte Validierung,<br />

3., überarbeitete Auflage 2016, Herausgeber:<br />

Concept Heidelberg, 72,76 Euro<br />

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Die ganze Breite der Messtechnik<br />

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Auf fast 600 Seiten präsentiert der Messgerätehersteller<br />

Labom sein gesamtes Produktspektrum, von Druckmesstechnik<br />

über Füllstandmessgeräte bis hin zu Thermometern,<br />

Schutzrohren und<br />

elektrischer Temperaturmesstechnik.<br />

Der Gesamtkatalog<br />

ist als Printmedium<br />

erhältlich und steht<br />

zudem in digitaler Form<br />

auf der Homepage des<br />

Herstellers zur Verfügung.<br />

Dort lässt er sich Seite für<br />

Seite virtuell durchblättern.<br />

Über die Online-Recherche<br />

können Benutzer<br />

das umfangreiche Sortiment<br />

schnell und gezielt<br />

durch suchen. Zusätzlich<br />

ermöglicht ein Konfigurator Interessenten auf http://configurator.labom.com<br />

komplexere Produkte per Mausklick individuell<br />

zusammenzustellen und anschließend direkt ein<br />

Angebot dafür anzufordern.<br />

Der Printkatalog kann kostenlos bei Labom angefordert<br />

werden.<br />

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TERMINE, INSERENTENVERZEICHNIS<br />

· Kilian Tableting<br />

Workshop: Lösungen für die Granulation, Tablettierung<br />

und das Coating mit Live-Demonstrationen,<br />

29. bis 30. November 2016, Köln<br />

Auskünfte: Kilian Tableting GmbH, Tel.: (0221) 71 74 15 0,<br />

E-Mail: kilian@romaco.com<br />

· HDT<br />

Seminar: Pulver und Schüttgüter mit Vakuum fördern – Absaugen,<br />

Fördern und Zuführen von Pulvern, Granulaten und Kleinteilen,<br />

30. November 2016, Essen<br />

Auskünfte: HDT – Haus der Technik e. V., Tel.: (0201) 18 03-1,<br />

E-Mail: information@hdt-essen.de<br />

· CEM<br />

Workshop: Mikrowellenaufschlusstechnik,<br />

7. bis 8. Dezember 2016, Kamp-Lintfort<br />

Auskünfte: CEM GmbH, Tel.: (02842) 96 44 43,<br />

E-Mail: info@cem.de<br />

· Concept Heidelberg<br />

Konferenz: Single-Use-Disposables 2016 – Einsatz von Single-Use-<br />

Equipment in der Steril- und Biotech-Herstellung,<br />

22. bis 23. November 2016, Heidelberg<br />

Auskünfte: Concept Heidelberg GmbH, Tel.: (06221) 84 44 16,<br />

E-Mail: kramer@concept-heidelberg.de<br />

· APV<br />

Seminar: Der Pharma-Experte mit APV-Diplom –<br />

GMP-gerechter Betrieb und Instandhaltung von Prozessanlagen,<br />

1. bis 2. Dezember 2016, Wiesbaden<br />

Auskünfte: Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik<br />

e. V., Tel.: (06131) 97 69-0, E-Mail: apv@apv-mainz.de<br />

· Bosch<br />

Seminar: Granulation – from powder to tablet,<br />

29. November bis 1. Dezember 2016, Schopfheim<br />

Auskünfte: Bosch Packaging Technology, Tel.: (07622) 68 84-121,<br />

E-Mail: marcus.knoell@bosch.com<br />

· GS1 Germany<br />

Praxistag: Fälschungssicherheit und Plagiatschutz,<br />

30. November bis 1. Dezember 2016, Köln<br />

Auskünfte: GS1 Germany GmbH, Tel.: (0221) 94 71 4-536 ,<br />

E-Mail: lamberg@gs1-germany.de<br />

Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

• ASYS Automatisierungs systeme GmbH,<br />

D o r n st a dt 6 3<br />

• Atlantic Zeiser GmbH,<br />

Emmingen-Liptingen 39, 61<br />

• AZO GmbH & Co. KG,<br />

Osterburken 59<br />

• Bausch + Ströbel Maschinenfabrik<br />

Ilshofen GmbH + Co. KG,<br />

Ilshofen 35-36<br />

• Bluhm Systeme GmbH,<br />

Rheinbreitbach 9<br />

• Bolz Intec GmbH, Argenbühl 77<br />

• Bürkert Werke GmbH, Ingelfingen 49<br />

• C.Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg 33<br />

• Dietrich Engineering Consultants SA,<br />

CH-Ecublens 71<br />

• Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH+Co. KG, Weil am Rhein 31<br />

• Fette Compacting GmbH,<br />

Schwarzenbek 7<br />

• Forum Institut für Management<br />

GmbH, Heidelberg 38<br />

• Gernep GmbH, Barbing 15<br />

• Jumo GmbH & Co. KG, Fulda 33<br />

• Messe Düsseldorf GmbH,<br />

Düsseldorf 5<br />

• Müller GmbH, Rheinfelden 60<br />

• NovoNox KG, Markgröningen 32<br />

• plantIng GmbH, Gummersbach 30<br />

• Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH & Co., Heidelberg 71, 77<br />

• Gerhard Schubert GmbH,<br />

Crailsheim 18-19<br />

• Schülke & Mayr GmbH,<br />

Norderstedt 29<br />

• SEW GmbH, Kempen 60<br />

• UIC GmbH, Alzenau 77<br />

• VEGA Grieshaber KG, Schiltach 2<br />

• ViscoTec Pumpen- und<br />

Dosiertechnik GmbH, Töging 3<br />

• VOS Schott GmbH, Butzbach 77<br />

Beilagenhinweis<br />

Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt<br />

folgender Firma bei:<br />

Denios AG, Bad Oeynhausen<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016 75


EXPERTENMEINUNG<br />

Digitalisierung braucht keine Pause<br />

Die Situation ist derzeit für kein Unternehmen<br />

einfach: Ganze Märkte stehen vor einem digitalen<br />

Wandel, keine Branche und kein Unternehmen<br />

wird verschont. Je früher Unternehmen<br />

akzeptieren, dass sich diese Veränderungen<br />

nicht aufhalten lassen, sondern bedeutender<br />

Teil des alltäglichen Geschäfts geworden<br />

sind, desto eher können sie die eigenen<br />

Strukturen und die Veränderungskultur anpassen<br />

und sicherstellen, dass sie den Anschluss<br />

nicht verlieren. Ein Beispiel: Unternehmen<br />

sollten ihren Führungsstil an die veränderten<br />

Mitarbeiteransprüche anpassen. Denn:<br />

Der Umgang mit den Mitarbeitern ist für Unternehmen<br />

heute deutlich schwieriger geworden.<br />

Sie begegnen Veränderungen eher skeptisch<br />

und hinterfragen Entscheidungen, Veränderungen<br />

usw. schneller und häufiger. Stetig<br />

wichtiger wird deswegen die Entwicklung<br />

einer Unternehmenskultur, die es ermöglicht,<br />

dass Entscheidungen von den Mitarbeitern<br />

nachvollzogen werden können.<br />

Auch zwischen den obersten Hierarchieebenen<br />

gestaltet sich die Zusammenarbeit grundlegend<br />

anders: Durch die zunehmende Komplexität<br />

aller Prozesse ist die Gesamtheit der<br />

Entwicklungen in den diversen Unternehmensbereichen<br />

für die Geschäftsführung alleine<br />

nicht mehr zu überblicken. Deswegen ist<br />

es von zwingender Notwendigkeit, dass auch<br />

die zweite Führungsebene in die strategischen<br />

Ziele umfassender einbezogen wird.<br />

Veränderungsbedarfe zu identifizieren, ist<br />

aber immer nur der erste Schritt. Am Ende ist<br />

natürlich die folgende Umsetzung entscheidend.<br />

Unternehmen müssen die eigenen Prozesse<br />

flexibler gestalten, damit sie angemessen<br />

und schnell auf die sich stetig wandelnden<br />

Anforderungen reagieren können. Ohne<br />

flexiblere Strukturen und dahingehend befähigte<br />

Mitarbeiter wird das Unternehmen mit<br />

jedem neuen Veränderungsbedarf auch vor<br />

eine neue Herausforderung gestellt.<br />

Diese Flexibilität in Prozessen und Strukturen<br />

erreichen Unternehmen jedoch nur, wenn es<br />

als Ganzes betrachtet wird. Wer sich ausschließlich<br />

auf den eigenen Funktionsbereich<br />

konzentriert, wird die Notwendigkeit einer<br />

Veränderung nicht in der Konsequenz erkennen<br />

und im Zweifel eine Optimierung der Prozesse<br />

ausbremsen. Oberste Priorität sollte daher<br />

für Unternehmen die Schaffung von Weitblick<br />

und Umsicht sein.<br />

Wilhelm Woldenga ist Consultant,<br />

Certified Lean Six Sigma Black Belt,<br />

bei der Kerkhoff Group<br />

Doch wie kann man Akzeptanz im gesamten<br />

Unternehmen erreichen? Wie erreicht man Flexibilität<br />

sowie eine ganzheitliche Betrachtung<br />

und berücksichtigt zeitgleich die Gesamtheit<br />

der veränderten Marktanforderungen?<br />

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, Veränderungen<br />

von Prozessen ganzheitlich darzustellen<br />

und zu optimieren, haben wir daher die<br />

Idee des Performance Centers entwickelt. In<br />

den unternehmensspezifischen Modellfabriken<br />

werden alle Prozesse vereinfacht, aber so<br />

detailliert dargestellt, dass der Transfer in den<br />

Alltag besonders leicht fällt. In kundenindividuellen<br />

Planspielen „durchleben“ die Teilnehmer<br />

zunächst die Ist-Situation. Silo-Denken,<br />

logistische Unsinnigkeiten und alle weiteren<br />

Optimierungspotenziale zeigen sich in der<br />

Praxissimulation ganz deutlich. Die Einsicht<br />

darüber, dass Veränderungen notwendig sind,<br />

entsteht so direkt durch den Mitarbeiter<br />

selbst. Die Teilnehmer optimieren die Prozesse<br />

im Performance Center sukzessive eigenständig,<br />

alle Maßnahmen sind so genau nachvollziehbar.<br />

Das schafft Verständnis und Engagement<br />

seitens der Mitarbeiter.<br />

Lernfabriken wie das Performance Center<br />

sind nicht allein eine Möglichkeit, Veränderungen<br />

aufzuzeigen, sondern vor allem die Chance<br />

für Unternehmen, die Mitarbeiter für Veränderungen<br />

zu begeistern und von deren Notwendigkeit<br />

zu überzeugen. Damit sind die ersten<br />

Schritte für eine erfolgreiche Anpassung<br />

an die veränderten Marktbedingungen gemacht<br />

und das Unternehmen für die fortschreitende<br />

Digitalisierung gewappnet.<br />

Das Fachmagazin für die<br />

GMP-gerechte Produktion<br />

ISSN 2191–1177<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />

Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion:<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />

B. Eng. Janosch Menger (jm), Volontär,<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />

Angelika Stoll (st), Phone +49 711 7594-300<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Barbara Diviggiano, Phone -+49 711 7594-415<br />

Fax +49 711 7594-1415<br />

E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />

Layout:<br />

Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: php.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2016.<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Bezugspreis jährlich:<br />

Inland: 21,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Ausland: 22,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelheft: 5,50 € zuzüglich Versandkosten.<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />

digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />

höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />

Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />

Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />

Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />

Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />

Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />

USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />

Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />

NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />

detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in <strong>Pharmaproduktion</strong> erscheinenden Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2016 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

76 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2016


<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen den Pharma-Treffpunkt.<br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />

Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />

Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />

Management Qualitätsmanagement GMP<br />

Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />

Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />

Analyse Weiterbildung Seminare Tagungen<br />

Finden Sie die passenden Unternehmen aus den<br />

Bereichen Produktion, Verpackung, Management und<br />

Dienstleistung.<br />

Fakten zu den Unternehmen, Details zum Angebotsund<br />

Leistungsspektrum erhalten Sie in der Rubrik<br />

„Pharma-Treffpunkt“ und auf prozesstechnik-online.de.<br />

Scannen Sie dazu den jeweiligen QR-Code!<br />

Bookmark!<br />

www.prozesstechnik-online.de/pharma/treffpunkt<br />

EDELSTAHLFÄSSER/-BEHÄLTER<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

PHARMA ANLAGENBAU<br />

BOLZ INTEC GmbH<br />

www.bolz-intec.com<br />

Stephanusstr. 4, 88260 Argenbühl-Eisenharz<br />

Tel. +49 7566 9407-0, anfrage@bolz-intec.com<br />

BOLZ INTEC ist der Spezialist für die Anfertigung von runden<br />

Bauteilen aus dünnwandigem Edelstahl. Gefertigt<br />

werden hochwertige Fässer, Trichter und Behälter für die<br />

Pharmaindustrie. Die Produkte sind GMP-gerecht und<br />

unter anderem auch im Reinraum einsetzbar.<br />

Flexible Fertigung auch außerhalb der Standardmaße,<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kurze Lieferzeiten<br />

zeichnen BOLZ INTEC aus.<br />

Kundenspezifische Umsetzung nach vorgegebener Zeichnung,<br />

von der Einzelanfertigung bis hin zu Serienfertigung<br />

für BOLZ INTEC kein Problem. Fragen Sie uns an und lassen<br />

Sie sich von uns gut beraten.<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

UIC GmbH<br />

www.uic-gmbh.de<br />

Als Technologieführer in der Kurzwegdestillation ist<br />

die UIC spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung<br />

von maßgeschneiderten Kundenlösungen. Diese Anlagen<br />

werden für den Einsatz im Labor, im Technikum<br />

und in der industriellen Produktion angeboten. Komplette<br />

Vakuumdestillationsanlagen für Produktion,<br />

Labor und Technikum mit Kurzweg-, Dünnschicht- und<br />

Fallfilmverdampfern gehören einschließlich der Rektifikation<br />

zum Lieferprogramm und dienen der schonenden<br />

Trennung von temperaturempfindlichen Stoffen<br />

im Feinvakuum (bis zu 0,001 mbar). Unser hochmodernes<br />

Technikum bietet die Möglichkeit die Basisdaten<br />

für den Scale-up zu liefern, reproduzierbare Muster zu<br />

erstellen und Antworten für Prozessfragen zu finden.<br />

WISSEN<br />

PHARMA ANLAGENBAU<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />

Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie auch online unter „Pharma-Treffpunkt“<br />

und auf prozesstechnik-online.de.<br />

Scannen Sie den QR-Code und lernen den<br />

neuen Pharma-Treffpunkt kennen.<br />

Bookmark!<br />

www.prozesstechnik-online.de/pharma/treffpunkt<br />

medizin&technik<br />

www.direktabo.de<br />

medizin&technik ist ein führendes technisches Fachmagazin<br />

für die Hersteller von Medizinprodukten im<br />

deutschsprachigen Raum. Die Zeitschrift informiert<br />

über Technologien, Komponenten und Verfahren, kurz<br />

über alles, was für die Entwicklung und Fertigung<br />

innovativer Medizinprodukte gebraucht wird. Mit<br />

aktuellen Trends aus Medizin, Forschung und Wirtschaft<br />

gibt sie Impulse für den Markt.<br />

Tolle Angebote unter www.direktabo.de<br />

VOS Schott GmbH<br />

www.vos-schott.com<br />

VOS Schott ist ein deutsches Familienunternehmen.<br />

Den Kunden stehen umfangreiche Expertisen und technisches<br />

Know-how in allen Bereichen der thermischen<br />

Behandlung von Nahrungsmitteln, Tiernahrung (PET-<br />

Food) und Pharmazeutika zur Verfügung. Wir liefern:<br />

• Kesselautoklaven ab 150 l Volumen oder Berieselungsund<br />

Dampfautoklaven mit Standzylindern bis 2,3 m<br />

Durchmesser und bis 590 l Kapazität inkl. Steuerung.<br />

• Koch- und Universalanlagen in Kompakt- oder Systembauweise,<br />

mit vertikaler oder horizontaler Luftführung,<br />

verschiedene Ausstattungsvarianten hinsichtlich<br />

Behandlungsverfahren, Beheizungsart oder Steuerung.<br />

Eine Übersicht über unser Gesamtleistungsspektrum<br />

finden Sie im Web.


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