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Heft 274

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Die EM-Bilanz der DHB-Frauen<br />

„Wir haben rausgeholt, was möglich war“<br />

Am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr hieß es<br />

„Au revoir“ für die deutschen Handballerinnen.<br />

Vom Hauptrundenspielort in Nancy<br />

ging es für das Team von Bundestrainer Henk<br />

Groener zurück in die Heimat, das erhoffte<br />

Bonusspiel um Platz fünf in Paris hatten sie<br />

durch das 21:27 am Mittwoch gegen die Niederlande<br />

verpasst. Somit standen am Ende<br />

einer spannenden und teils auch dramatischen<br />

Europameisterschaft in Frankreich drei<br />

Siege (unter anderem gegen den entthronten<br />

Titelverteidiger Norwegen) und drei Niederlagen<br />

(unter anderem gegen die beiden<br />

Halbfinalisten Rumänien und Niederlande).<br />

Nachdem die erste Enttäuschung gewichen<br />

war, fiel das Fazit positiv aus: „Wir haben eine<br />

gute EM gespielt, man muss ja bedenken,<br />

dass ein Großteil der Mannschaft das erste<br />

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Mal bei einem solchen Turnier dabei war“,<br />

sagte Bundestrainer Henk Groener: „Aber wir<br />

haben auch gemerkt, dass wir noch nicht da<br />

sind, wo wir hinwollen, dass wir von der Weltspitze<br />

noch entfernt sind - das hat man gerade<br />

in den Spielen gegen Rumänien und Niederlande<br />

gesehen. Aber wir haben auch drei<br />

Spiele gewonnen und ein ausgeglichenes<br />

Punktekonto. Damit können wir zufrieden<br />

sein, auch wenn wir gerne noch mehr gehabt<br />

hätten. Wir haben sehr viel richtig gemacht<br />

und haben ein sehr gutes Turnier gespielt.“<br />

Das sahen auch die deutschen Konkurrenten<br />

so: „Mit Deutschland wird man in Zukunft<br />

rechnen müssen“, meinte Norwegens Trainer<br />

Thorir Hergeirsson. „Die gute Arbeit wird<br />

schon bald Früchte tragen“, ergänzte Rumäniens<br />

Coach Ambros Martin. „Henk kann stolz<br />

auf diese Mannschaft sein“, hieß es von der<br />

niederländischen Trainerin Helle Thomsen.<br />

Auch die Spielerinnen nehmen viel Positives<br />

mit aus Frankreich: „Gleich nach dem Abpfiff<br />

überwog ganz klar die Enttäuschung, wir sind<br />

ziemlich hart auf dem Boden der Tatsachen<br />

angekommen“, sagte Torfrau Dinah Eckerle,<br />

die ihr Team gegen die Niederlande mit vielen<br />

Paraden lange im Spiel gehalten hatte.<br />

„Aber mit etwas Abstand werden wir erkennen,<br />

dass wir mit dieser jungen Mannschaft<br />

ein richtig gutes Turnier gespielt haben und<br />

alles rausgeholt haben, was möglich war“,<br />

sagte die 22-Jährige.<br />

Sie steht für den Umbruch, den Groener vollzogen<br />

hat - sechs DHB-Spielerinnen haben in<br />

Frankreich ihr erstes großes Turnier gespielt,<br />

andere junge Spielerinnen wie Emily Bölk,<br />

Xenia Smits, Julia Behnke oder Alicia Stolle<br />

haben die Mannschaft erstmals geführt.<br />

Behnke war mit 21 Toren beste deutsche<br />

Werferin bei der EM, gefolgt von Bölk und<br />

Angie Geschke (je 20), Smits (19) und Stolle<br />

(18). Vor allem aber hat die Abwehr im gesamten<br />

Turnierverlauf überzeugt - und<br />

dahinter hat sich Eckerle von Spiel zu Spiel<br />

gesteigert: „Sie hat eine beachtliche Leistung<br />

gezeigt, gerade wenn man bedenkt, dass sie<br />

ihr erstes Turnier als Nummer eins absolviert<br />

hat“, lobte Groener seine Torfrau.<br />

Auch wenn man selbst nicht mehr in Paris<br />

vor ist, geht der Blick dort hin, wo am Samstag<br />

gegen 16.30 Uhr die Playoffs für die WM<br />

2019 in Japan ausgelost werden. Dank des Einzugs<br />

in die Hauptrunde ist Deutschland in<br />

Topf 1 der besten neun Nationen eingruppiert.<br />

Potenzielle Gegner sind Österreich,<br />

Weißrussland, Island, Mazedonien, Schweiz,<br />

Slowakei, Polen, Kroatien oder Tschechien.<br />

„Unsere Mannschaft ist stark genug, um jeden<br />

Gegner, aus dem anderen Topf zu schlagen“,<br />

ist sich Groener sicher. Die Playoffs werden<br />

Anfang Juni 2019 in Hin- und Rückspielen<br />

ausgetragen. Direkt qualifiziert für die<br />

WM sind bereits Weltmeister Frankreich sowie<br />

die drei übrigen EM-Halbfinalisten Russland,<br />

Rumänien und die Niederlande.<br />

„Wir sind heiß auf die WM in Japan, unser<br />

nächstes Ziel ist die Qualifikation, dann sehen<br />

wir weiter“, sagt Eckerle. Das sieht Groener<br />

ähnlich: „Nach der EM ist gleich vor der<br />

WM. Dieses Turnier war schon so etwas die<br />

Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft.“

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