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Adlerauge 2/2018

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ALLGEMEIN adlerauge 02|<strong>2018</strong><br />

Frau Blobel verrät mir, dass sie sich das Gebäude anfangs<br />

als Holzkonstruktion vorgestellt hatte – eine hervorragende<br />

Ergänzung des Allgäuer Landschaftsbildes. Der Campus<br />

wäre darüber hinaus auch ein ökologisches Projekt geworden.<br />

Doch aufgrund der Simulationsetage war dieses Vorhaben<br />

nicht realisierbar. In dem hochtechnisch angelegten<br />

Trakt verlaufen viel zu viele Elektroleitungen und Datenverkabelungen.<br />

Da stellt der Brandschutz eine echte Herausforderung<br />

dar. Die nötigen Kabel werden später sauber und<br />

geordnet im doppelten Boden verlaufen. Unfassbar, welche<br />

Ausstattung nötig ist, damit die Verbindung zwischen Tower<br />

und Radar, Fluglotse und Simulationspilot, Flugberater und<br />

Übungssteuerung funktionieren kann.<br />

Tradition und Moderne unter<br />

einen Hut gebracht<br />

Vom Model zum fertigen Campus in Rekordzeit.<br />

Über die Taufe der „KAT Akademie Kaufbeuren“ freuen sich (von links nach rechts): DFS-Geschäftsführer<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Oberbürgermeister Stefan Bosse, MdL Bernhard Pohl, Namensgeberin<br />

Verena Häuserer, Bürgermeister Ernst Holy und MdL Franz-Josef Pschierer.<br />

Bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machen, werfe<br />

ich nochmal einen Blick auf die sanierten Unterkunftsgebäude.<br />

Jeweils 80 Lehrgangsteilnehmer werden hier ein vorübergehendes<br />

Zuhause finden. Die Stuben sind fast komplett<br />

eingerichtet und erinnern mich ein wenig an meine frühere<br />

Studentenbude. Nur ist alles ein wenig edler und statt einer<br />

schwarz-weiß Miniröhre wird die Zimmer natürlich ein moderner<br />

Flachbild-Fernseher zieren. Die Schüler sollen ihre<br />

Zeit effizient nutzen, sich dabei aber auch wohlfühlen können.<br />

Lernen, wo andere Urlaub machen – bei uns im Allgäu<br />

kein Problem.<br />

Ein Umstand fasziniert mich besonders: Die ursprünglichen<br />

Unterkunftsgebäude wurden im Kern erhalten. Sie sind eine<br />

echte Verbindung zwischen alt und neu, eine Brücke zwischen<br />

Tradition und Moderne. Für das Allgäu eine bedeutende<br />

Sache. Denn wie man der Publikation „Eine Frage der<br />

Souveränität – Flugsicherung in Deutschland“ entnehmen<br />

kann, wurden „die Männer der ersten Stunde“ im Fliegerhorst<br />

Kaufbeuren geschult. Ab 1957 kümmerten sich die<br />

Engländer und Amerikaner um die Ausbildung des militärischen<br />

Flugsicherungspersonals der Bundeswehr. Schon damals<br />

existierte hier zu diesem Zweck eine Simulatorenanlage.<br />

Kein Vergleich natürlich zum state-of-the-art-Standard,<br />

den die KAT ihren Schülern bietet. Eine beeindruckende Vorstellung,<br />

dass die Wurzeln der militärischen Flugsicherung in<br />

Deutschland ausgerechnet in Kaufbeuren liegen.<br />

Draußen vor der Baustelle verabschiede ich mich von Frau<br />

Blobel. Unser gemeinsamer Vormittag hat viele Eindrücke<br />

hinterlassen. Vor allem aber Vorfreude auf die fertige Akademie,<br />

in der ab Sommer 2019 hoffentlich viele Flieger fliegen!<br />

Mit dem offiziellen Spatenstich im Juni 2017 begann die<br />

Bauphase des Schulungszentrums.<br />

Mit der Fertigstellung des Dachstuhls wurde Richtfest<br />

gefeiert. Verbaut wurden dafür ungefähr 2.900 laufende<br />

Metern Sparren und Pfetten.<br />

KAT Akademie Allgäu<br />

Der Name ist Programm<br />

Neben dem Offiziercasino in der Apfeltranger<br />

Straße rumort es schon länger,<br />

denn an dieser Stelle entsteht der<br />

Neubau der KAT. Jetzt hat der zukünftige<br />

Campus einen Namen bekommen:<br />

KAT Akademie Allgäu. Den passenden<br />

Namen zu finden war gar nicht so einfach,<br />

im Volksmund wurde bald vom<br />

„DFS-Campus“ gesprochen. Eine vollkommen<br />

irreführende Bezeichnung, da<br />

der eigentliche Campus der Deutschen<br />

Flugsicherung bereits am Hauptsitz in<br />

Langen existiert.<br />

Um einen Namen zu finden, der die<br />

Stärken des Kaufbeurer Unternehmens<br />

verkörpert, wurde unter den<br />

KAT-Mitarbeitern ein interner Namensgebungswettbewerb<br />

ausgeschrieben.<br />

Dabei kamen über 60 Vorschläge zusammen,<br />

aus denen die DFS als Mutterhaus<br />

dann eine finale Auswahl traf.<br />

Geschafft hat es am Ende der Vorschlag<br />

von Verena Häuserer, einem<br />

echten bayrischen Madl. Er bringt alle<br />

Aspekte des neuen Campus auf den<br />

Punkt: KAT Akademie Allgäu.<br />

Drei Fragen an Verena Häuserer,<br />

die Namensgeberin der<br />

KAT Akademie Allgäu:<br />

Verena, erzähl mal ein bisschen von Dir: Wie lange arbeitest<br />

Du schon bei der KAT und was ist Deine Aufgabe? Wo<br />

kommst Du her?<br />

Ich stamme aus Peiting und wohne auch dort. Als eine der ersten Mitarbeiterinnen<br />

durfte ich die Anfangsphase und Weiterentwicklung der Firma<br />

Schritt für Schritt miterleben. Seit August 2016 kümmere ich mich hauptsächlich<br />

um die Buchhaltung des Unternehmens. Daneben habe ich Teilaufgaben<br />

in der Personalverwaltung und im Einkauf übernommen. Zusätzlich<br />

stehe ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Fragen zur Verfügung.<br />

Was hat dich motiviert, am Namensgebungswettbewerb teilzunehmen?<br />

Dass ich neben meinem Händchen für Zahlen auch eine kreative Ader habe,<br />

wollte ich im Wettbewerb unter Beweis stellen. Mit dem Gebäudenamen<br />

habe ich mich jetzt schon irgendwie verewigt. Das ist mir allerdings tatsächlich<br />

erst während der offiziellen Verkündung beziehungsweise Taufe<br />

klar geworden. Ich bin auf diesen Erfolg sehr stolz.<br />

Wie bist du auf den Namen gekommen? Welche Aspekte wolltest du im<br />

Namen vereinen?<br />

Ein Bestandteil des Titels sollte das Namenskürzel unserer Firma sein.<br />

Ebenso wichtig war mir der Bezug zu unserem Auftrag als Bildungseinrichtung.<br />

Aber am meisten am Herzen liegt mir der Zusatz „Allgäu“! Es ist etwas<br />

Besonderes, in einer Region zu arbeiten, die als einer der schönsten<br />

Urlaubsorte Bayerns gilt.<br />

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Fotos// DFS, KAT, Mathias Wild, Wolfgang Becker<br />

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