Ich danke dir, Herr, dass du bist zornig gewesen über mich un

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Predigt Jesaja 12,16 Mennighüffen, 06.05.2007 stehen ja schon auf der Seite des Siegers. Wer Gott dankt, der gewinnt solchen Glauben, solche Festigkeit, sogar in einem ganz erstaunlichen Maß. Ich danke dir, Gott, dass du bist zornig gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und du mich tröstest.. Das klingt verblüffend. Man vergisst ja oft schon das Danken, wenn es einem gut geht. Man nimmt es als selbstverständlich hin, glaubt fast ein Anrecht auf Glück zu haben; schließlich liebt Gott uns ja. Jesaja dankt und er geht dabei so weit, zu danken sogar für das Schlimme in seinem Leben, im Leben des Volkes. Als er dies Danklied singt, geht es ihm nämlich gar nicht gut. Das Volk Israel leidet unter Gottes Zorn. Sie haben sich von ihm abgewendet. Der Glaube ist nur noch Fassade. Was sie tun, ist böse und gottlos. Darum werden sie von Feinden bedrängt. Unheil bricht über sie herein. Jesaja muss Gottes Gericht ansagen. Aber es ist kein Gericht zur Vernichtung. Jesaja darf seinem Volk sagen: Es ist gut gemeint! Das Schwere hat von Gott her einen Sinn! Sein Zorn entspringt ja seiner Liebe. Er will euch wieder zu sich holen es soll euch zurücktreiben in seine Arme, euch zur Freude und zum Heil. Damit wird das Schwere nicht weggewischt. Wer es aber wagt, schon dafür zu danken, der stellt sich sozusagen auf die Seite Gottes und gibt ihm Recht: Ich habe deine Strafe wohl verdient, aber ich vertraue darauf: Du meinst es gut mit mir und du wirst alles zu einem guten Ende führen. Danken reißt sozusagen das Fenster auf mitten im Elend, lässt den Atem Gottes herein und gibt Luft in der Bedrängnis. Wer im Leid, unter Gottes Gericht, schon dankt, der steht bereits auf Gottes Seite und damit auf der Seite des Siegers. Der schaut von der Not weg auf den, der alles in Händen hält und es gut und richtig machen wird. Gott zu danken löst unsere Probleme nicht in Luft auf aber es stimmt unser Leben auf einen neuen Grundton. Dank trägt über jeden Abgrund. Und das nächste: Jesajas Lied quillt über vor Staunen über Gott. Du bist mein Psalm und meine Stärke und mein Heil! singt er. Lob trägt uns zum Herzen Gottes. Gott loben verbindet den Beter mit dem Lobgesang der Engel und der Seligen und mit dem Lob der ganzen Schöpfung. Nicht umsonst stehen unsere Chöre auf der Empore und singen uns von oben her Loblieder zu, so dass Himmel und Erde im Lob sich berühren. Denn das ist das letzte Ziel, der Endzweck der ganzen Heilsgeschichte: Die Ehre Gottes. Und da ist es zu kurz gegriffen, zu sagen: Du schenkst mir Stärke! Oder: Du schenkst mir Heil. Wenn ich Gott lobe, dann sage ich: Du bist meine Stärke! Du bist mein Psalm und mein Heil. Loben meint immer den Gelobten selber, nicht etwas, was er mir zukommen lässt. Loben mündet im Du, in der innigen Beziehung. Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde. Mehr noch: Wenn es einen Himmel ohne dich gäbe, so wollte ich nicht hinein, und auf einer Erde ohne dich wollte ich nicht leben. Es ist Gott selbst, der mich beim Lob erfüllt. Er nimmt Raum in mir und zieht mich nach oben, unabhängig von meinem augenblicklichen Zustand. Loben trägt zum Herzen Gottes, in die Herrlichkeit und in den Glanz seiner Majestät hinein. Ich wachse beim Loben über mich hinaus, hin zu dem Gott, der Seite 2 von 4
Predigt Jesaja 12,16 Mennighüffen, 06.05.2007 in Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Ich bin das Brot des Lebens. ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Kurzum: Ich bin alles, was du brauchst, was du ersehnst, was du suchst. Ich will dir so wichtig werden, dass von da her alles in deinem Leben die rechte Bedeutung bekommt. Du wirst bei mir nicht ärmer, sondern überreich. Ich schenke dir in Jesus mich selbst und damit alles. Wer könnte davon schweigen? Ihr habt es erlebt in diesen zwei Jahren Unterrichtszeit, wie es ist, selber Gott zu loben und mit diesem Gotteslob andere zu ihm einzuladen. Wie war das, als ihr hier vorn standet mit den Adventsverheißungen, als durch eure Kerzen der Altarraum immer heller wurde?! Als ihr laset für unsere Täuflinge: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden!? Ich denke an eure Mitarbeit beim MartinLutherSingen und der Tannenbaumaktion. Es ist etwas Grosses und Wunderschönes, wenn unser Dank und Lob überspringen auf andere. Auch Jesaja weiß das. Darum hat sein Lied, euer Lied, eine dritte Strophe, die Missionsstrophe. Alle Menschen sollen von Gottes Taten erfahren: Durch gesprochene Worte, durch Taten der Liebe, durch das gesungene Wort und die Musik des Posaunenchores. Alle Welt soll Jesus kennenlernen. Die Menschen sollen das Wasser des Lebens nicht mehr in den Lachen und Pfützen dieser Welt suchen. Sie sollen auch schöpfen können aus dem Heilsbrunnen, der Jesus selber ist. Es ist in der Welt so dürr und trocken; die Menschen lechzen nach Sinn und Wahrheit. Darum dürfen wir vom Wasser des Lebens nicht schweigen. Lasst uns das Evangelium bekanntmachen! Das ist sozusagen die Außendimension unseres Herzensglaubens. Und das ist keine trockene Verpflichtung, es macht euch selber am reichsten! Der Gospelsong, den ich singe, der baut zuerst einmal meinen Glauben auf! Der Choral, den ich im Posaunenchor spiele, der macht mein eigenes Herz froh! Unser Glaube braucht es, dass er sich nach außen wendet im Dienst und im Bekennen. Tut er es nicht, läuft er Gefahr, zu verkümmern und zu vertrocknen. Also bleibt dabei, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden! Lasst euch von Gott zeigen, wo und wie er euch als Boten gebrauchen kann. Ihr werdet es merken an der Freude, die ihr dabei empfindet. Und ihr werdet es merken am Segen, den Gott dadurch in euer Leben legt und dadurch, dass auch andere froh und gesegnet werden. Das Danklied der Erlösten – das soll eure Lebensmelodie werden. Nicht der Marsch der Gestressten, nicht das Trallala der Oberflächlichen, nicht der Klagegesang der Hoffnungslosen. Das Danklied der Erlösten, ein Lied der Freude und der Geborgenheit. Jesaja singt es uns vor. Stimmen wir ein, von ganzem Herzen, dankend, lobend, bekennend heute und morgen und alle Tage und endlich auch in Gottes Ewigkeit. Amen. Herr, unser Gott, dich loben, das ist unser Amt. Seite 3 von 4
Seite 1: Predigt Jesaja 12,16 Mennighüffe

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