UWE News 2019
Neue Perspektiven wagen - EU beeinflusst Kommunalrpolitik - Jugend startet durch - Memoriam Garten - George W. Horz kandidiert als US-Präsident
Neue Perspektiven wagen - EU beeinflusst Kommunalrpolitik - Jugend startet durch - Memoriam Garten - George W. Horz kandidiert als US-Präsident
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<strong>News</strong><br />
Unabhängige Wähler Eisenbach<br />
uw-eisenbach.de<br />
Januar <strong>2019</strong><br />
EU BEEINFLUSST KOMMUNALPOLITIK<br />
<strong>UWE</strong>-Vertreter besuchten das Europaparlament<br />
in Brüssel. Ein Bericht.<br />
DER NACHWUCHS STARTET DURCH<br />
Der Kinder- und Jugendbeirat hat seine<br />
Arbeit aufgenommen.<br />
MEMORIAM-GARTEN<br />
Wie sollen unsere Friedhöfe in Zukunft<br />
aussehen? Wir beschreiben Alternativen.<br />
Kommunalpolitik in Selters
Euro<br />
EU beeinflusst Kommunalpolitik!<br />
Brauchen wir den „Sexit“?<br />
Über die Arbeit des Europaparlaments<br />
informierte MdEP Ulrike<br />
Müller (ALDE-Fraktion)<br />
Die Überschrift ist - selbstredend - provokativ<br />
gedacht. Alle, die sich schon die Hände<br />
gerieben haben, in froher Erwartung auf ein<br />
„EU-Bashing“, müssen nun leider die Fingerchen<br />
wieder einfahren und anderweitig<br />
beschäftigen oder sofort aufhören, diesen<br />
Artikel zu lesen. Dies als Vorwort.<br />
Kommunalpolitik findet heutzutage nicht<br />
mehr ausschließlich in der Kommune statt.<br />
Das mag man bedauern und beweinen<br />
oder als Chance sehen, es ist jedenfalls ein<br />
Fakt. Das Land Hessen, die Bundesrepublik<br />
Deutschland und die Europäische Union<br />
greifen in erheblichem Maße in die politischen<br />
Spielräume kommunaler Entscheidungen<br />
ein. Insbesondere die Fiskalpolitik<br />
(also welche Gelder bewilligt und wofür sie<br />
ausgegeben werden dürfen) bestimmt so<br />
manche Entscheidung im Gemeindeparlament<br />
- und auch andere Einflüsse sind nicht<br />
unerheblich. Was lag da näher, als sich mal<br />
vor Ort und mit Vertretern der Europapolitik<br />
Aug in Aug auseinanderzusetzen? Nix, so<br />
dachten es sich drei <strong>UWE</strong>-Jungs, und fuhren<br />
mit anderen politisch engagierten Kommunalpolitikerinnen<br />
und -politikern Ende Februar<br />
nach Brüssel, um sich zu informieren.<br />
Drei Tage waren Schorsch Horz, Frank Noll<br />
und Lo Siegmund auf ihre ganz privaten Kosten<br />
(nö, keine illegale Parteienfinanzierung!)<br />
in der belgischen Hauptstadt, um sich in<br />
einem strammen Programm über die Arbeit<br />
des Europaparlaments, von MdEP Ulrike<br />
Müller (ALDE-Fraktion) sowie der Hessischen<br />
Landesvertretung in Brüssel zu informieren.<br />
2 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
pa<br />
Ja,<br />
<strong>UWE</strong> im Europaparlament<br />
Und die Eindrücke und Erkenntnisse waren<br />
erstaunlich. Leider lesen wir in den offiziellen<br />
und den sozialen Medien meist negative<br />
Berichte und Stellungnahmen zu den Beratungen<br />
und Ergebnissen der Europapolitik.<br />
Dennoch wird Selters sich nicht von der europäischen<br />
Bühne verabschieden (können),<br />
anders als das Vereinigte Königreich. Es wird<br />
also keinen „Sexit“ geben, nur einen „Brexit“.<br />
Das finden wir gut (also nicht den Brexit, den<br />
müssen die Briten ausbaden und nun mit<br />
all den Konsequenzen leben, die ihnen die<br />
„Brexiteers“ verschwiegen haben).<br />
Wir schimpfen ja gerne über die EU, über ihre<br />
Bürokratie, ihre Richtlinien und Verordnungen.<br />
Wir bemängeln, dass die Menschen,<br />
die dort Politik machen, völlig abgehoben<br />
sind. Davon sind wir in Deutschland glücklicherweise<br />
meilenweit entfernt, denn beispielsweise<br />
ein Herr Merz mit einem selbst<br />
deklarierten Jahreseinkommen von ca.<br />
1 Mio. EUR ist ja nach eigener Einschätzung<br />
nur Mittelschicht, wenn auch „gehoben“. Na<br />
Prost, bei diesen Maßstäben wären bestimmt<br />
viele von uns gerne Mitglied der „unteren“<br />
Mittelschicht. Willkommen im realen Leben,<br />
Herr Merz!<br />
Aber zurück zum Thema: Wir haben nämlich<br />
EU-Abgeordnete und Beamte kennengelernt,<br />
bei denen das nicht der Fall ist und die auch<br />
nicht den Eindruck machen, als seien sie<br />
durch ihre politische Arbeit in Brüssel völlig<br />
abgehoben. So beispielsweise Frau Ulrike<br />
Müller. Sie war von 2008 bis Ende September<br />
2014 Abgeordnete der FREIE WÄHLER im<br />
Bayerischen Landtag und wurde bei der Europawahl<br />
2014 in das Europäische Parlament<br />
gewählt. Wenn sie mal nicht in Brüssel oder<br />
Straßburg ist, bewirtschaftet sie mit ihrer Familie<br />
den milchwirtschaftlich ausgerichteten<br />
Bauernhof im Oberallgäu. Sie gewährte uns<br />
einen Einblick in den Sitzungsterminplan der<br />
Abgeordneten – dieser ist wohlgefüllt und<br />
hätte wohl jedem Bundestagsabgeordneten<br />
Tränen des Mitleids in die Augen getrieben.<br />
Außerdem wusste sie zu berichten, dass viele<br />
EU-Verordnungen, die gerne als Beispiel<br />
für Willkür und Regulierungswahn ins Feld<br />
geführt werden, auf konkreten Anfragen und<br />
Bedarfen von Verbänden und Verbrauchern<br />
beruhen. So ist die gerne als „EU-Irrsinn“<br />
so schnell kann es gehen – eben noch in<br />
Eisenbach und kurz darauf „schwuppdiwupp“<br />
mit drei Personen im EU-Parlament – eine steile<br />
Karriere! Nein, keine Angst, wir haben noch<br />
nicht den ersten April und <strong>UWE</strong> bleibt weiterhin<br />
vor allem auf kommunalpolitischer Ebene aktiv.<br />
Und wir ändern den Namen auch nicht in „Unabhängige<br />
Wähler Europas“, wie es ein Mitglied<br />
der Brüssel-Fraktion vorgeschlagen hat. Wir<br />
bleiben Eisenbach und Selters treu.<br />
Lo Siegmund, Frank Noll<br />
und Schorsch Horz im Foyer<br />
des EU-Parlaments in Brüssel<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 3
<strong>UWE</strong> im Europaparlament (Fortsetzung)<br />
zitierte Verordnung zur Krümmung von<br />
Gurken auf eine Initiative der Produzenten<br />
und Transportunternehmen zurückzuführen.<br />
Da die wasserhaltigen Grünfrüchte nämlich<br />
in zumeist rechteckigen Transportboxen<br />
befördert werden, kann bei einer geringeren<br />
Krümmung die Anzahl erhöht und somit die<br />
Transportkapazität besser kalkuliert und ausgelastet<br />
werden.<br />
Derer Beispiele gibt es viele in<br />
der Historie der Europäischen<br />
Union. Manchmal führt das zu<br />
ganz konkreten Vorteilen für<br />
uns Verbraucher, Stichwort<br />
„Roaming-Gebühren“. Ein Anruf<br />
aus dem EU-Ausland nach<br />
Hause ist dadurch wesentlich<br />
günstiger geworden. Auch die<br />
Freunde der Braukunst haben<br />
Vorteile. So lesen wir auf der<br />
Seite https://www.what-europe-does-for-me.eu/de/home:<br />
“Dank des freien Warenverkehrs<br />
im EU-Binnenmarkt kann<br />
ein Bier, das in einem EU-Mitgliedstaat<br />
angeboten wird, auch in jedem<br />
EU-Mitgliedstaat vertrieben werden. So kommen<br />
Sie in allen 28 Mitgliedstaaten in den<br />
Genuss englischer Ales und Bitter, belgischer<br />
Trappisten- und deutscher Hefeweizenbiere<br />
und einer Reihe von Craftbieren einer neuen<br />
Generation innovativer Braumeister”. Das<br />
stimmt, da gehen wir doch gleich mal zum<br />
örtlichen Supermarkt und trinken ein „Hoegaarden“<br />
oder ein „Kriek“ auf die EU. Lecker!<br />
Und gerne wird auch vergessen, dass die<br />
EU sogar Projekte in Deutschland unterstützt.<br />
Das geschieht über die sogenannten<br />
Strukturfonds. Erstaunlich, nicht wahr? Ja,<br />
auch in einem reichen Mitgliedsland wie der<br />
Bundesrepublik Deutschland und einem<br />
nicht gerade armen Flächenstaat wie Hessen<br />
greifen Fördergelder der EU, wenn es um den<br />
Erhalt von Arbeitsplätzen in einer schwach<br />
strukturierten Gegend geht. Das sieht nur<br />
Manche Verordnungen<br />
sind nicht so blöd,<br />
wie sie zunächst scheinen<br />
niemand und keiner bekommt es mit, denn<br />
da sind wir zu verschämt oder zu peinlich<br />
berührt. In Spanien oder Südfrankreich steht<br />
an jeder Ortsumgehung und jedem neuen<br />
Straßenkreisel ein riesiges Schild „gefördert<br />
durch die Europäische Union“, wir hingegen<br />
nehmen diese Förderung oftmals nur hin<br />
und halten die Klappe. Wir sind ja schließlich<br />
„Nettozahler“.<br />
Abseits von all diesen finanziellen<br />
Aspekten ist <strong>UWE</strong> der Überzeugung,<br />
dass wir der EU und<br />
ihren Vorgängerorganisationen<br />
etwas zu verdanken haben, was<br />
sich mit Geld nicht aufwiegen<br />
lässt: Frieden in Westeuropa!<br />
Wir genießen aktuell den Luxus,<br />
seit über 70 Jahren gemeinsam<br />
mit unseren Nachbarstaaten<br />
in Frieden zu leben. Weder<br />
unsere Kinder noch unsere<br />
Enkel mussten die Schrecken<br />
von Krieg, Zerstörung, Flucht<br />
oder Vertreibung erleiden. Das<br />
ist in den Augen von <strong>UWE</strong> ein<br />
so hohes Gut, dass es jegliche politische und<br />
finanzielle Anstrengung rechtfertigt.<br />
Brüsseler Spitzen haben uns übrigens nicht<br />
wirklich gut gestanden und die Fritten beim<br />
Ricker sind mindestens so gut wie am „Grote<br />
Markt“ in Brüssel und obendrein günstiger.<br />
Also keine Angst, wir bleiben Euch kommunalpolitisch<br />
erhalten. Das ist doch mal eine<br />
gute Nachricht!<br />
Zukunftsvisionen*<br />
Wir schreiben das Jahr 2032<br />
George W. Horz (77)<br />
tritt zur Wahl als<br />
US-Präsident an<br />
George W. Horz (77) war Kandidat<br />
für den Land- als auch für<br />
den Bundestag und Fraktionsvorsitzender<br />
von <strong>UWE</strong> in Selters.<br />
Am 1. April 2032 - dem US-Wahrheitsfeiertag<br />
- gab George W.<br />
Horz (auch<br />
berühmt<br />
unter seinem<br />
Künstlernamen<br />
„Schorsch“)<br />
in Eisenbach<br />
bekannt,<br />
dass er am<br />
2. November<br />
2032 für<br />
Der 77-jährige George W. Horz vor dem Flugzeug<br />
des US-Präsidenten, der Air Schorsch One.<br />
das Amt des US-Präsidenten<br />
kandidieren wird. Möglich wird<br />
dies durch<br />
eine Verfassungsänderung<br />
der<br />
USA. Bislang<br />
konnte nur<br />
Präsident<br />
werden, wer<br />
auch in den<br />
USA geboren<br />
wurde. Nach<br />
den Erfahrungen mit dem<br />
früheren US-Twitter-Clown<br />
Donald Trump suchte man nach<br />
Lösungen, damit sich solche Katastrophen<br />
nicht wiederholen.<br />
Seitdem dürfen auch Europäer,<br />
die “USA” fehlerfrei buchstabieren<br />
können, als Präsident<br />
kandidieren. In einer ersten Stellungnahme<br />
sagte Horz: “Well,<br />
ich werde meine Sprechstunden<br />
bei REWE vermissen - so sad.”<br />
* „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“- Helmut Schmidt<br />
4 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
Oh, Du mein...<br />
...Eisenbach<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 5<br />
Ein Lied für Europa<br />
Germany: 12 Points
In der letzten Ausgabe der <strong>UWE</strong> <strong>News</strong> vor einem Jahr<br />
berichteten wir unter der Überschrift “Schrei es raus, Du bist die Zukunft”<br />
über unser Anliegen, ein politisches Gremium für Jugendliche in Selters<br />
zu etablieren. Daraus ist inzwischen Wirklichkeit geworden.<br />
Der Nachwuchs<br />
startet durch<br />
Es war ein ganz besonderer Anlass, zu dem<br />
sich im September letzten Jahres im Raum<br />
Seltrisa im Brunnen Niederselters viele<br />
Gäste, der Bürgermeister, der Vorsitzende<br />
der Gemeindevertretung, Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Verwaltung, die Jugendpflegerin,<br />
die Schulsozialarbeiterin und<br />
einige Kolleginnen und Kollegen der im<br />
Gemeindeparlament vertretenen Fraktionen<br />
einfanden. 19 Jungs und Mädchen von 12<br />
bis 16 Jahren wurden als Mitglieder des neu<br />
ins Leben gerufenen Kinder- und Jugendbeirates<br />
einstimmig für die kommenden beiden<br />
Jahre benannt. Die Mandatsträger hatten<br />
vorher sogar einer Erhöhung der Mitgliederzahl<br />
von 17 auf 19 zugestimmt, damit alle<br />
interessierten Kinder und Jugendlichen auch<br />
dabei sein können. Stark vertreten ist der<br />
Ortsteil Niederselters mit 14 Aktiven. Münster<br />
entsendet drei Personen, Haintchen und<br />
Eisenbach leider vorerst nur einen Vertreter.<br />
Da geht sicher noch was!<br />
Als Vorsitzender des Jugendbeirates wurde<br />
Clemens Ott gewählt. Clemens Ott war zum<br />
Zeitpunkt seiner Wahl 14 Jahre alt, wohnt<br />
in Niederselters und besucht die neunte<br />
Klasse der Bad Camberger Taunusschule.<br />
Im Anschluss an seine Wahl ging es um die<br />
Besetzung der Posten der Stellvertreter. Dies<br />
sind Lorena Stricker und Edona Salihu.<br />
Lorena Stricker (bei der Wahl 13 Jahre alt)<br />
wohnt in Niederselters und besucht die<br />
Limburger Marienschule. Elona Salihu (zum<br />
Zeitpunkt der Wahl 16 Jahre alt) wohnt<br />
ebenfalls in Niederselters und besucht die<br />
zehnte Klasse der Mittelpunktschule.<br />
<strong>UWE</strong> gratuliert allen Mitgliedern des Kinderund<br />
Jugendbeirates und freut sich auf eine<br />
spannende und konstruktive Zusammenarbeit<br />
und viele tolle Ideen, die dann in der<br />
Gemeindevertretung und den Ausschüssen<br />
diskutiert werden können.<br />
Im Dezember fand die zweite Sitzung des<br />
Kinder- und Jugendbeirates statt. Und es<br />
zeichnet sich ab, dass die jungen Menschen<br />
mit viel Engagement und Ernsthaftigkeit ihr<br />
neues Amt wahrnehmen. Was ist in ihren<br />
Augen am wichtigsten, welche Ideen stehen<br />
ganz oben auf ihrer Agenda? Der Wunsch<br />
nach einem Mehrgenerationenspielplatz,<br />
wie er bereits im Ortsteil Eisenbach besteht,<br />
„möglichst mit Basketballfeld“, zusätzliche<br />
Sitzgelegenheiten an der Eisdiele und beispielsweise<br />
ein Sprungbrett im Freibad als<br />
Alternative zu einem Turm. Ein Thema aus<br />
der Gemeindevertretung wird die Jugendlichen<br />
ebenfalls beschäftigen: die möglichen<br />
Standorte für öffentliches WLAN, die sukzessive<br />
in ganz Selters eingerichtet werden<br />
sollen. Und wir sind uns sicher, dass im Laufe<br />
der Zeit viele weitere interessante Vorschläge<br />
aus dem neuen Beirat dazu beitragen, die<br />
Perspektive der inzwischen meist deutlich<br />
jenseits der Pubertät angelangten Damen<br />
und Herren in den gemeindlichen Gremien<br />
zu erweitern.<br />
Wer ein Anliegen, einen Vorschlag oder<br />
Wunsch an den Jugendbeirat hat, kann sich<br />
per Mail beim Vorsitzenden Clemens Ott<br />
melden. Die Mail Adresse lautet:<br />
OttClemens@web.de.<br />
6 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
Eisenbacher Geschichte<br />
spannend aufbereitet<br />
Der Reinerlös aus dem Verkauf des Eisenbacher<br />
Kalenders <strong>2019</strong> geht als Spende an<br />
“Eisenbach - Einst und Jetzt”<br />
Botschafter Junior Creative Projektmanager<br />
<strong>UWE</strong> hat es wieder getan und auch für <strong>2019</strong><br />
einen Kalender mit bildschönen Motiven aus<br />
Eisenbach und Umgebung herausgebracht.<br />
Die Mitgliederversammlung hat einstimmig<br />
beschlossen, den Reinerlös diesmal der<br />
Gruppe „Eisenbach – Einst und Jetzt“ zukommen<br />
zu lassen.<br />
Seit September 2018 ist die Internetseite<br />
eisenbach-einst-und-jetzt.de online. Ein<br />
Kleinod lokaler Geschichtsforschung, entstanden<br />
in vielen Stunden ehrenamtlichen<br />
Engagements.<br />
Nicht nur Alteingesessene und Historiker<br />
werden sich an den dort vorzufindenden<br />
Dokumenten erfreuen, sie sind auch eine<br />
Bereicherung für die historisch interessierten<br />
Laien und alle Neubürgerinnen und -bürger,<br />
die dort - politisch gänzlich unbelastet und<br />
neutral - spannende und manchmal auch<br />
lustige Fakten zum Werdegang von Eisenbach<br />
und seinem Wandel in den letzten<br />
Jahrhunderten entdecken können.<br />
Wer Dörfer lebendig erhalten will, muss<br />
nicht nur Attraktivität “am Puls der Zeit”<br />
bieten, sondern auch die Identifikation und<br />
Auseinandersetzung mit deren Geschichte<br />
ermöglichen. Die Verwurzelung der Bürgerinnen<br />
und Bürger in ihrer Gemeinde und ihrem<br />
Heimatort ist ein wichtiger Mosaikstein in<br />
dem Gesamtkunstwerk mit Namen “Heimat”.<br />
Auf der Homepage findet man<br />
nachkolorierte s/w-Aufnahmen<br />
und das einzige Foto, das den Beschuss<br />
1945 auf Eisenbach zeigt.<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 7
Engagiert bis in die Haarspitzen:<br />
Schorsch Horz (auf Wahlplakaten und<br />
von seiner Gattin auch Georg genannt)<br />
<strong>UWE</strong>, Freie Wähler,<br />
ein Landtagswahlkampf<br />
Ach, das ist alles ganz schön vertrackt! Da<br />
gibt es auf kommunaler Ebene, also hier<br />
bei uns in Selters, eine Fraktion in der Gemeindevertretung,<br />
die nennt sich „Freie<br />
Wähler Selters“ und eine weitere namens<br />
„<strong>UWE</strong>“, die ja doch irgendwie auch „frei“,<br />
zumindest aber „unabhängig“ ist, das lässt<br />
sich aus dem Namen ableiten und ist doch<br />
ungefähr dasselbe, oder? Gehören die also<br />
zusammen und wenn ja, warum treten sie<br />
nicht gemeinsam an? Oder gehören sie nicht<br />
zusammen? Und weshalb darf ein <strong>UWE</strong>-Mitglied<br />
mit polizeibekannter Vergangenheit<br />
dauernd für die „Freien Wähler“ von Plakaten<br />
herab grinsen und bei den Wählerinnen und<br />
Wählern um Stimmen bei Bundes- oder<br />
Landtagswahlen werben? Wir wollen mal<br />
versuchen, das ein wenig zu entwirren und<br />
Antworten zu liefern. Aber kompliziert ist es<br />
schon ein bisschen.<br />
Wer sind eigentlich diese „Freie Wähler Hessen“<br />
und was hat <strong>UWE</strong> mit ihnen zu tun?<br />
Hier geht’s schon los, denn die „Freien<br />
Wähler“ in Hessen sind eigentlich zwei<br />
unterschiedliche Organisationen. Wikipedia<br />
erklärt das so: „Als Freie Wähler Hessen wird<br />
sowohl der Landesverband Hessen des<br />
8 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong><br />
Bundesverbandes der Freien Wählergemeinschaften<br />
Deutschlands als auch die Landesvereinigung<br />
Freie Wähler Hessen als Landesverband<br />
der Bundesvereinigung Freie Wähler<br />
bezeichnet. Beide Organisationen sind zwar<br />
personell verflochten, unterscheiden sich<br />
aber juristisch: bei der einen handelt es sich<br />
um einen Verband unabhängig agierender<br />
Wählergruppen, bei der anderen um eine<br />
Partei.“ Aha.<br />
Wer sind eigentlich diese<br />
„Freie Wähler Hessen“ und<br />
was hat <strong>UWE</strong> mit ihnen<br />
zu tun?<br />
Also, es gibt eine Partei „Freie Wähler Hessen“,<br />
da kann man natürlich Mitglied werden<br />
und die tritt auch bei Landtagswahlen an.<br />
Man muss deshalb nicht automatisch Mitglied<br />
in einer Freien Wählergemeinschaft<br />
vor Ort sein. Kann man aber. Und für diese<br />
Partei „Freie Wähler Hessen“ kann man eben<br />
Fre<br />
auch kandidieren. Man führt dann quasi ein<br />
politisches „Doppelleben“. Einerseits ist man<br />
Mitglied einer lokalen Wählervereinigung<br />
- z. B. bei <strong>UWE</strong> - und andererseits ist man Mitglied<br />
bei den Freien Wählern Hessen. Das ist<br />
eine persönliche Entscheidung, die jeder für<br />
sich selbst treffen kann. Einige <strong>UWE</strong>-Mitglieder<br />
sind auch persönlich Mitglieder bei „Freie<br />
Wähler Hessen“. Die meisten <strong>UWE</strong>-Mitglieder<br />
sind das jedoch nicht, sie engagieren sich
...und ein paar Fragen<br />
Alles “Freie Wähler” aus Hessen<br />
(hier in Brüssel in der dortigen<br />
Hessischen Vertretung)<br />
ausschließlich bei <strong>UWE</strong> in der Kommunalpolitik.<br />
So, und wie ist das jetzt mit diesen Verbänden?<br />
Nun, das hat nichts mehr mit einer persönlichen<br />
Mitgliedschaft zu tun. In diesem<br />
Verband sind Wählergruppen organisiert,<br />
die in Hessen auf kommunaler Ebene bei<br />
Wahlen antreten. <strong>UWE</strong> ist dort Mitglied. „Der<br />
Verband der freien, unabhängigen und überparteilichen<br />
Wählergruppen für das Land<br />
Hessen (Freie Wähler – FWG Hessen e.V.)<br />
wurde 1956 in Frankfurt am Main gegründet.<br />
Er versteht sich als Interessenvertretung<br />
aller parteiungebundenen Wählergruppen<br />
des Bundeslandes.“, weiß wiederum die<br />
schlaue Wikipedia und treffender hätten wir<br />
es kaum beschreiben können. Und da diese<br />
Wählergruppen je nach Region, Historie und<br />
handelnden Personen von kreuzkonservativ<br />
bis linksliberal so ziemlich das gesamte<br />
gemäßigt-bürgerliche politische Spektrum<br />
repräsentieren, kann sich der geneigte<br />
Leser - wenn er es bis hierher geschafft hat -<br />
lebhaft vorstellen, dass die Debatten auf<br />
gemeinsamen Versammlungen bisweilen,<br />
sagen wir es vorsichtig, „lebhaft-diametral“<br />
vonstattengehen.<br />
Und wie hängen <strong>UWE</strong> und FWS zusammen?<br />
Kurz gesagt: gar nicht. Wir sind zwei voneinander<br />
völlig unabhängige und selbstständig<br />
agierende Wählervereinigungen. Und<br />
Wählervereinigungen können, wie oben im<br />
letzten Absatz erläutert, ganz unterschiedlich<br />
im politischen Spektrum angesiedelt sein.<br />
Das macht es kompliziert aber auch span-<br />
ie Wäh<strong>UWE</strong><br />
<strong>News</strong> / 9<br />
nend. Da sind sich eben manche<br />
näher und manche weiter<br />
voneinander entfernt. Wir von<br />
<strong>UWE</strong> liegen thematisch mit den<br />
FWS häufig - aber beileibe nicht<br />
immer - auf einer Wellenlänge.<br />
Das gilt übrigens ebenso für<br />
Ideen und Anträge von der SPD<br />
und CDU. Es kommt halt immer<br />
auf den Inhalt an. Bei unseren<br />
Anträgen verhält es sich ähnlich. Mal stehen<br />
wir allein auf weiter Flur, manchmal sind<br />
wir ein Arsch und ein Kopp mit den Freien<br />
Wählern Selters, mal findet die SPD unsere<br />
Ansichten gut und bisweilen mag auch die<br />
CDU unsere Ideen für sinnvoll befinden. So<br />
ist es halt: in Selters gibt es in der Gemeindevertretung<br />
vier Fraktionen: CDU, SPD, FWS<br />
und <strong>UWE</strong>. Alle sind von ihrer Klientel für ihre<br />
jeweiligen politischen Positionen gewählt<br />
worden. Also für die thematischen Schwerpunkte,<br />
die sie im Wahlkampf gesetzt hatten,<br />
für ihre Programme, ihre Ideen für Selters.<br />
Da muss man sich eben zusammenraufen,<br />
diskutieren, gemeinsam Lösungen finden.<br />
Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, müssen<br />
wir feststellen und anerkennen: viele Kreuzchen<br />
bei der Kommunalwahl werden nicht<br />
wegen hochtrabender „Programme“ oder<br />
„Visionen“ gemacht, sondern aufgrund des<br />
„Nasenfaktors“. Den Kandidaten, den ich<br />
kenne, mit dem ich vielleicht verwandt bin,<br />
der mir sympathisch ist, mit dem ich gerne<br />
ein Bierchen oder einen Mate-Tee trinke, der<br />
mir zuhört (oder auch nicht, aber wenigstens<br />
so tut als ob), mit dem ich zusammen<br />
zur Arbeit fahre, der sich im selben Verein<br />
engagiert, der vielleicht anlässlich einer<br />
Feier besonders schön geredet hat oder dem<br />
ich es schlicht zutraue, einem mir ungeliebten<br />
Kandidaten mal so richtig „contra“ zu<br />
geben, den wähle ich. Dafür wird kumuliert<br />
und panaschiert was das Zeug hält. Und<br />
das ist völlig normal, menschlich und gut<br />
so. Natürlich möchte das keine Partei hören<br />
und uns klingelt es schon in den Ohren: „Wie<br />
könnt ihr sowas schreiben? Natürlich geht es<br />
um Inhalte! Wo kommen wir denn da hin?“…<br />
Runterkommen, liebe Kolleginnen und<br />
Kollegen, wir haben ja auch nicht gesagt,<br />
dass es ganz und gar nicht um Inhalte geht.<br />
Aber eben nicht ausschließlich und vielleicht<br />
manchmal auch nicht vorrangig. Wenn der<br />
Kandidat oder die Kandidatin als vertrauenswürdig<br />
und kompetent eingestuft wird, vielleicht<br />
sogar noch als besonders engagiert,<br />
dann kommen die Inhalte fast zwangsläufig<br />
hinzu. Wir haben hier in einer relativ kleinen<br />
und überschaubaren Gemeinde den Vorteil,<br />
dass wir viele Akteure der Kommunalpolitik<br />
persönlich kennen. Das ist ein wahres Glück.<br />
Mögen doch alle frei darüber entscheiden,<br />
wie sie mit diesem Glück umzugehen gedenken.
Einiges, was wir uns vorgenommen haben,<br />
konnte bereits umgesetzt werden.<br />
Manch‘ andere Mühlen mahlen etwas langsamer.<br />
Was war los im letzten Jahr?<br />
Die Grillhütt‘<br />
Unser Lieblingsthema und eine Herzensangelegenheit. Innen sind<br />
wir nach über 200 Arbeitsstunden so gut wie fertig. Deltef Michel und<br />
Lo Siegmund haben im Frühjahr 2018 den hölzernen Außenbereich<br />
noch mit einer Schutzlasur getränkt,<br />
man hat es vermutlich ein paar Tage<br />
lang gerochen - dafür entschuldigen<br />
wir uns bei allen Wanderern, Wildtieren<br />
und Bikern. Außerdem wurde von uns<br />
eine Außenleuchte befestigt, die über<br />
die innenliegende Elektrik gesteuert<br />
werden kann. Als nächstes sind wir mit<br />
der Gemeinde so verblieben, dass im<br />
Eingangsbereich und um die Hütte herum eine Pflasterung angelegt<br />
werden soll. Den unteren, verputzten Bereich werden wir dann noch<br />
streichen, wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind. Dann sind wir guter<br />
Dinge, dass diese tolle Einrichtung<br />
wieder häufiger genutzt wird und das<br />
Erscheinungsbild so ansprechend ist,<br />
dass ein pfleglicher Umgang mit dem<br />
großartigen Angebot unserer Gemeinde<br />
gewährleistet ist. An weiteren<br />
infrastrukturellen Optimierungen sind<br />
wir dran!<br />
Erleichterung der Grabpflege<br />
Eine durch <strong>UWE</strong> initiierte und über den Ortsbeirat<br />
eingebrachte Anfrage an die Gemeinde<br />
betraf die Installation einer Handkarrenstation<br />
am Friedhof. Der Bauhof hat unsere<br />
Anfrage in die Tat umgesetzt und diese eingerichtet.<br />
Das System ist von Supermärkten<br />
bekannt, man steckt eine Münze oder einen<br />
Chip in die Kettenhalterung<br />
und kann dann die<br />
Steckverbindung entriegeln.<br />
Nach Gebrauch<br />
wird der Stecker wieder<br />
eingerastet und die<br />
Pfandmünze (2,- EUR)<br />
entnommen.<br />
Wir denken, gerade für<br />
ältere Menschen und<br />
für solche, die viele<br />
Pflanzen und Gerätschaften<br />
transportieren,<br />
stellt dies eine<br />
enorme Erleichterung dar. Für die Hanglage<br />
des Friedhofs können wir leider nix, die ist<br />
topographisch so vorgegeben. Offensichtlich<br />
erfreut sich diese Erleichterung der Grabpflege<br />
großer Beliebtheit. Nutzt die neue Handkarrenstation<br />
weiter fleißig und lasst die<br />
„Silberpfeile“ bitte dort, wo sie hingehören,<br />
nämlich am Friedhof.<br />
Alle Menschen, die dort<br />
Gräber von Angehörigen<br />
pflegen, werden<br />
es euch danken. Wir<br />
danken auch, nämlich<br />
dem gemeindlichen<br />
Bauhof, für die Installation.<br />
Merci!<br />
Am Rande bemerkt<br />
Vollverzinkt und emissionsfrei:<br />
Die neuen Handkarren<br />
Der Bauhof hat 2018 auf die Bitte des<br />
Ortsvorstehers die Schlaglöcher auf<br />
dem Weg zwischen Schutzhütte und<br />
Rickerhütt ausgebessert. Jetzt müssen<br />
sich Fußgänger und Radfahrer nicht<br />
mehr Sorgen machen, ihre Felgen oder<br />
Achillessehen zu ruinieren, wenn sie<br />
in der Dunkelheit nach Hause streben.<br />
Und auch Autofahrer schonen ihre Stoßdämpfer.<br />
Dankeschön an Mirko Matthäi<br />
und seine Truppe für die schnelle Umsetzung!<br />
10 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
Das “WM-Debakel”-Tippspiel<br />
Sonne, Sand und Freizeitspaß<br />
Offensichtlich haben wir viele hochkompetente<br />
Fußballfans, denn trotz des Ausscheidens<br />
der „Mannschaft“ nach der Vorrunde<br />
wurde der Ausgang der Spiele ohne deutsche<br />
Beteiligung und sogar der künftige (also<br />
jetzt aktuelle) Weltmeister richtig getippt.<br />
Beim <strong>UWE</strong> WM-Tippspiel triumphierten<br />
Lennart Reichwein, Jörg Reichwein, Adrian<br />
Erwe und David Brandenburger. Die Übergabe<br />
der Preise fand - stilecht - bei einem kleinen<br />
Empfang im Sommergarten eines ortsund<br />
kreisbekannten Schiedsrichters statt.<br />
Kleine Anekdote am Rande: Ein Präsentkorb<br />
ging an Erna, eine betagte Dame aus Hagen,<br />
die über das Internet und die <strong>UWE</strong>-Seite auf<br />
dieses Gewinnspiel aufmerksam wurde und<br />
den zweiten Platz belegte. Herzlichen Glückwunsch<br />
allen Gewinnern.<br />
Neue Attraktion am Mehrgenerationenpark:<br />
Auf Initiative von <strong>UWE</strong> wurde über den Ortsbeirat<br />
Eisenbach die Bitte an die Verwaltung<br />
der Gemeinde herangetragen, ein Beach-Volleyballfeld<br />
auf dem Gelände des Mehrgenerationenparks<br />
anzulegen, um so die Attraktivität<br />
auch für die Zielgruppe der sportlich<br />
aktiven Jugendlichen und Erwachsenen zu<br />
erhöhen. Nach witterungsbedingten Verzögerungen<br />
konnte der Platz im Juni 2018 eröffnet<br />
werden. Auch dazu hatte sich der Ortsbeirat<br />
eine kleine Überraschung ausgedacht, ein<br />
Eröffnungsturnier sollte den angemessenen<br />
Rahmen bieten und ein Kräftemessen zwischen<br />
Ortsbeirat und Verwaltung den Auftakt<br />
dazu. Doch so hatten wir nicht gewettet! Bei<br />
der Einweihung des neuen Spielfeldes schlug<br />
die verwaltende Truppe der gemeindlichen<br />
Lohnsklaven die ehrenamtlichen und hochmotivierten<br />
Ortsbeiräte im Eröffnungsspiel<br />
mit 2:1 nach Sätzen. Und diese Dreistigkeit<br />
erlaubten sich die türkisgewandeten Helfershelfer<br />
obendrein, nachdem Ortsvorsteher Lo<br />
Siegmund die Gemeinde und insbesondere<br />
den Bauhof in seiner kurzen Ansprache zu<br />
Beginn des Turniers explizit lobend erwähnte.<br />
Nach diesem Auftritt sind jedenfalls keine<br />
freundlichen und<br />
wohlwollenden Worte<br />
seitens der Eisenbacher<br />
Ortsbeiräte<br />
und deren Obermufti<br />
in Richtung der Rathausrecken<br />
mehr<br />
zu erwarten, das sollte allen Beteiligten klar<br />
sein. Es sei denn, beim nächsten Aufeinandertreffen<br />
der Spitzenmannschaften gelingt<br />
ein glatter 3:0 Satz- und Spiel Sieg der besten<br />
Ortsbeiratsmannschaft aller Zeiten gegen die<br />
Der Schirmherr.<br />
Wo andere sonst nur sitzen können,<br />
weil die Höhe ist sehr knapp,<br />
der Ortsvorsteher stehen kann<br />
und das sogar mit Kapp’.<br />
Elektrobus für Selters kommt nicht durch<br />
CDU stellt sich quer und blockiert<br />
Im Haushalt <strong>2019</strong>/20 war der Erwerb eines<br />
Elektrobusses durch die Gemeindeverwaltung<br />
eingeplant, bei Anschaffungskosten im<br />
unteren fünfstelligen Bereich. Damit hätten<br />
z. B. Gemeindeangestellte seltener auf ihre<br />
privaten Fahrzeuge zurückgreifen müssen.<br />
Aber gerade auch Senioren, Kindergartenkindern<br />
und Vereinen wäre so eine tolle weitere<br />
Möglichkeit geboten worden, bei Ausflügen<br />
und kleineren Fahrten auf diese Beförderungsvariante<br />
zurückzugreifen. Auch der Einsatz<br />
als „Sammeltaxi“ für Fahrten zum Ärztehaus<br />
wäre denkbar gewesen. Ehrenamtliche<br />
Fahrer hatten sich bereits angeboten. Leider<br />
haben bei den Haushaltsberatungen FWS<br />
und insbesondere die CDU vehement gegen<br />
diese Anschaffung votiert, sie wollten diesen<br />
Posten ersatzlos streichen. Während die FWS<br />
sich aber für weitere Beratungen offen zeigte,<br />
lehnte die CDU auch diese, vom Vorsitzenden<br />
der Gemeindevertretung - immerhin einem<br />
Parteimitglied - ins Spiel gebrachte Variante<br />
rundherum ab. Stattdessen sollen nun wieder<br />
Sprechstunden der Ärztinnen „vor Ort“ thematisiert<br />
werden. Diagnose mit Stethoskop<br />
und Rezeptblock im Hinterzimmer eines dafür<br />
nicht eingerichteten öffentlichen Gebäudes.<br />
Das müssen wir nicht verstehen. <strong>UWE</strong> kämpft<br />
weiterhin für einen Ausbau der Mobilität in<br />
Selters, ob elektrisch oder wie auch immer,<br />
insbesondere zum Wohle der oben genannten<br />
Gruppen.<br />
Teilzeithausbesetzer aus der Brunnenstraße<br />
46. Dies nur als Vorwarnung.<br />
Am Ende des sportlich anspruchsvolleren<br />
Hauptturniers setzte sich die Mannschaft aus<br />
Oberbrechen durch, die aus den Händen<br />
von Schirmherr Lo Siegmund einen Volleyball<br />
und eine Flasche Sekt erhielt. Zweiter<br />
wurden die Ortsnachbarn aus Niederselters,<br />
den dritten Platz errang die Mannschaft des<br />
Turnvereins Eisenbach und einen schönen<br />
vierten Platz erreichte die Eisenbacher Hobbymannschaft.<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 11
Öffentliche <strong>UWE</strong>-Mitgliederversammlung im August im<br />
ehemaligen Rathaus Eisenbach mit dem Schwerpunkt<br />
Hochwasserschutz in Selters (Taunus)<br />
Klima, Keller,<br />
Katastrophen...<br />
Unter dem Motto „Hochwasserschutz: wie<br />
geht es weiter?“ hatte <strong>UWE</strong> zu einer öffentlichen<br />
Mitgliederversammlung in das Alte<br />
Rathaus in Eisenbach geladen. Die Stühle<br />
reichten kaum aus, etwa 50 interessierte und<br />
betroffene Bürgerinnen und Bürger nahmen<br />
die Chance wahr, an diesem Abend den<br />
Ausführungen von Gastreferent Benjamin<br />
Zabel (Leiter Bauamt der Gemeinde Selters<br />
(Taunus)) und der Moderation von Jürgen<br />
Hundler (Mitglied des Gemeindevorstands<br />
und Vorsitzender <strong>UWE</strong>) zu folgen und ihre<br />
Fragen zu diesem sensiblen Thema stellen<br />
zu können.<br />
Mit einer Verspätung von etwa 5 Minuten,<br />
die aufgrund des großen Andrangs notwendig<br />
wurde (es mussten noch Stühle gestellt<br />
werden), eröffnete Jürgen Hundler die<br />
Sitzung, zu der ausdrücklich alle interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürger – nicht nur<br />
Mitglieder von <strong>UWE</strong> oder Sympathisanten –<br />
eingeladen waren. Jürgen Hundler sagte in<br />
seiner Begrüßungsrede: „Ich bin glücklich<br />
und überrascht, dass so viele Menschen die<br />
Gelegenheit nutzen, sich vor Ort zu informieren<br />
und unserer Einladung gefolgt sind“.<br />
Weiter betonte er, dass diese Einladung für<br />
alle öffentlichen Mitgliederversammlungen<br />
gelte und dies keineswegs eine einmalige<br />
Aufforderung sei. <strong>UWE</strong> habe sich Bürgerbeteiligung<br />
auf die Fahne geschrieben<br />
und freue sich über alle Anwesenden, egal<br />
welcher politischen Couleur. <strong>UWE</strong> hatte nach<br />
den Starkregenereignissen 2016 in<br />
Selters durch Schorsch Horz einen<br />
informativen Austausch der Eisenbacher<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
über Schäden an Gebäuden und<br />
deren Behebung sowie Geltendmachung<br />
von finanziellen Hilfen<br />
initiiert. Außerdem wurde über die <strong>UWE</strong>-Mitglieder<br />
in den gemeindlichen Gremien<br />
(Gemeindevorstand, Gemeindevertretung,<br />
Ausschüsse und Ortsbeirat) die Problematik<br />
Prof. Dr. Andreas Gattinger aus Eisenbach<br />
plädiert für den Konsum<br />
lokal erzeugter Lebensmittel<br />
immer wieder thematisiert<br />
und eine Lösung<br />
durch Schaffung von<br />
Rückhalte- und dezentralen<br />
Regenwasser-<br />
Versickerungsarealen<br />
sowie eine Anpassung<br />
der Querschnitte der Kanalisation gefordert.<br />
„Es gilt, die Natur vor unserer Haustür auch<br />
für nachfolgende Generationen zu erhalten“,<br />
so der Vorsitzende der <strong>UWE</strong> in seiner<br />
Einleitung, „aber auch die<br />
Werte und Bauten, die wir geschaffen<br />
haben, zu schützen“.<br />
Danach übergab Hundler das<br />
Wort an Bauamtsleiter Benjamin<br />
Zabel.<br />
Benjamin Zabel bedankte sich<br />
zunächst für die Möglichkeit,<br />
vor interessierten Bürgerinnen<br />
und Bürgern Informationen<br />
direkt weitergeben zu können<br />
und zur Aufklärungsarbeit<br />
einen Beitrag zu leisten.<br />
Anschließend ging er auf<br />
die Starkregenereignisse<br />
von 2016 mit Niederschlagsmengen<br />
von bis zu 80 l/qm<br />
ein. Das Problem sei, dass<br />
solche lokalen Unwetter kaum vorhergesagt<br />
werden könnten und damit die Vorwarnzeit<br />
extrem kurz sei. Als Beispiel nannte Zabel<br />
die Anschaffung einer Hochwasserschutz-<br />
12 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
wand der Gemeinde Selters (Taunus) für den<br />
Emsbach, die innerhalb von 2-3 Stunden<br />
aufgebaut werden könne, dies setze aber<br />
entsprechende Vorlaufzeiten voraus. Diese<br />
seien bei solch überraschenden Wetterlagen<br />
nicht gegeben.<br />
Dennoch leiste die Gemeinde gute Arbeit bei<br />
der Hochwasserprävention. So würden seit<br />
2016 regelmäßig durch den Bauhof die Bankette<br />
abgeräumt, damit Wasser sich rechts<br />
und links der Wege flächenhaft verteilen und<br />
versickern könne. Dies sei bei etwa einem<br />
Drittel von ca. 190 km Feldwegen innerhalb<br />
der Gemarkung nötig. Da sich das Bankett ja<br />
beidseitig der Wege befindet, kämen so ungefähr<br />
120 km Strecke zusammen. Ein großer<br />
Posten im Haushalt von voraussichtlich über<br />
600.000 EUR und ein wichtiger<br />
Schritt zu mehr Hochwasserschutz<br />
in Niederselters sei auch die<br />
Verlegung des „Bächel“. Für eine<br />
solche Maßnahme seien Förderquoten<br />
von bis zu 95 % durch das<br />
Land Hessen möglich. Anhand<br />
dieses Projekts erläuterte Zabel<br />
beispielhaft, welche bürokratischen<br />
Hürden genommen werden müssen.<br />
So sei für diese Maßnahme<br />
das Regierungspräsidium Gießen,<br />
die Untere Wasserbehörde und die<br />
Untere Naturschutzbehörde sowie<br />
Hessen Mobil einzubinden, bevor<br />
man überhaupt eine Förderung<br />
beim Land Hessen beantragen<br />
könne. Und selbst, wenn diese<br />
genehmigt sei, würden die Bauunternehmen<br />
derzeit aufgrund der hervorragenden<br />
konjunkturellen Lage nicht gerade „Schlange<br />
stehen“ und auf Aufträge der Gemeinde warten<br />
– damit verzögere sich die Umsetzung<br />
zusätzlich.<br />
Für Eisenbach wurden ebenfalls konkrete<br />
Maßnahmen diskutiert und vorgeschlagen.<br />
So wurde im Bereich des Langgrabens auf<br />
Anregung von <strong>UWE</strong> der Durchlass bereits um<br />
2/3 reduziert, um so einen gedrosselten Abfluss<br />
des Wassers zu erzeugen. Verdichtung<br />
der Böden und lange anhaltende Trockenheit<br />
wie in diesem Sommer verschärfen die<br />
Abflusssituation jedoch deutlich. Wichtig<br />
sei außerdem, die Einläufe zur Kanalisation<br />
freizuhalten. So ist bspw. der Einlass<br />
am Clemens-Langenhof-Brunnen häufig<br />
mit Geschwemmsel zugesetzt. Hier wurde<br />
inzwischen jeder 2. Stab entfernt und zusätzlich<br />
ein Geschwemmselfang installiert. Auch<br />
dies erfordere eine ständige Kontrolle und<br />
Reinigung durch den Bauhof.<br />
<strong>UWE</strong>-Fraktionsvorsitzender Schorsch Horz<br />
sowie Ortsvorsteher Lo Siegmund regten an,<br />
dass analog zum „Tag der Umwelt“ ein- oder<br />
mehrmals jährlich Freiwillige die neuralgischen<br />
Punkte in einer gemeinsamen Aktion<br />
abfahren und reinigen könnten. Eine erste<br />
Anleitung durch den Bauhof oder das Bauamt<br />
sei allerdings erforderlich. Siegmund<br />
betonte: „genau das ist doch unsere Stärke,<br />
das macht die Bürgerinnen und Bürger in<br />
Eisenbach aus, dass wir uns aktiv kümmern<br />
und solche Projekte auf die Beine stellen<br />
können. Es geht hier nicht darum, den Bauhof<br />
oder die Gemeinde von ihren Aufgaben<br />
zu entbinden, es geht um Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
um Prävention und um aktiv praktizierte<br />
Nachbarschaftshilfe.“<br />
Auf die Frage aus dem Publikum, wann das<br />
Gutachten zur Hydrodynamik fertig sei,<br />
antwortete Zabel: „Wir rechnen mit einer<br />
Fertigstellung gegen Ende 2018, mit der Umsetzung<br />
der daraus abgeleiteten baulichen<br />
Maßnahmen können wir dann voraussichtlich<br />
im Jahr 2020 beginnen“.<br />
Die Befürchtung, dass das neue Baugebiet<br />
„Schulweg“ die Kanalisation im alten Ortskern<br />
bei Starkregen zusätzlich über Gebühr<br />
belaste, konnte ausgeräumt werden. „Die<br />
Ableitung von Regen- und Schmutzwasser<br />
aus dem Baugebiet erfolgt getrennt, das<br />
Regenwasser belastet die Kanäle im Ortskern<br />
also nicht, denn dieses wird direkt in den<br />
Eisenbach geleitet“, so Zabel.<br />
Angeregt wurde auch<br />
nach der Versammlung<br />
noch ausgiebig<br />
diskutiert.<br />
Ob es geplant sei, den Querschnitt der Rohre<br />
im Ortskern anzupassen und neue Rohre verlegt<br />
würden, wollte ein weiterer Teilnehmer<br />
wissen. Denn in den jüngeren Baugebieten<br />
seien teilweise Rohre mit einem Durchmesser<br />
von bis zu 40 cm verlegt, während<br />
im tiefer gelegenen Ortskern teilweise noch<br />
Rohre mit kleinerem Durchmesser die<br />
Ableitung bewältigen müssten. Dass dies<br />
bei Starkregen nicht funktioniere, sei doch<br />
klar. Ortsvorsteher Siegmund ergänzte die<br />
Frage und betonte: „Wenn Tiefbauarbeiten<br />
ausschließlich zur Sanierung und zum Austausch<br />
der Rohrleitungen nötig sind, dürfen<br />
die Anwohner nicht mit einer Kostenbeteiligung<br />
laut Straßenbeitragssatzung belastet<br />
werden!“ Zabel erwiderte: „Wenn es sich um<br />
eine reine Kanalerneuerung handelt, zahlt<br />
die Gemeinde. Nur, wenn auch der Straßenkörper<br />
erneuert werden muss, werden die<br />
Anwohner anteilig und satzungskonform<br />
an der Straßensanierung,<br />
jedoch nicht an den Kanalarbeiten,<br />
beteiligt“.<br />
Ein weiteres Thema war das Anlegen<br />
von Blühwiesen zum Schutz<br />
der heimischen Insekten. Um dem<br />
Insektenschwund entgegenzuwirken,<br />
habe die Gemeinde zunächst<br />
an jedem Ortseingang eine Blühfläche<br />
vorgesehen. Aufgrund der<br />
Trockenheit seien diese derzeit<br />
nicht besonders ansehnlich, räumte<br />
der Bauamtsleiter ein. Weiter<br />
führte Benjamin Zabel aus, dass<br />
bei einzelnen Insektenarten ein<br />
Bestandsschwund von bis zu 80%<br />
in den letzten Jahren zu verzeichnen sei.<br />
<strong>UWE</strong>-Vorsitzender Hundler erwähnte, dass<br />
er berufsbedingt viele Autobahnkilometer<br />
im Jahr zurücklege, jedoch immer seltener<br />
seine Windschutzscheibe von Fluginsekten<br />
reinigen müsse. Diese Beobachtung teilten<br />
viele Anwesende. Auch die großflächige<br />
Abdeckung von Böden durch Planen oder<br />
die Gestaltung der Vorgärten mit Steinund<br />
Geröllflächen entziehen den Insekten<br />
Lebensraum und Nahrungsquellen. Ortsvorsteher<br />
Siegmund empfahl eine größere<br />
Toleranz gegenüber den eigenen Ansprüchen<br />
zugunsten der Natur bei der Gartenpflege:<br />
„Die wenigsten spielen im Vorgarten<br />
Golf, aber der Rasen ist trotzdem raspelkurz<br />
geschnitten. Unser ästhetisches Empfinden<br />
bei der Gartengestaltung und die natürlichen<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 13
Bedarfe von Insekten und anderen Kleintieren<br />
sind manchmal nicht sehr kompatibel.<br />
Vielleicht kann man ja die eine oder andere<br />
Ecke mal bewusst stehen lassen“ und Zabel<br />
ergänzte: „man wird sich wundern, welche<br />
Artenvielfalt sich auch auf kleinstem Raum<br />
entwickelt“. Siegmund regte ferner an, rund<br />
um die Straßenbäume seitens der Gemeinde<br />
ebenfalls Blühpflanzen auszusähen.<br />
Die Bitte eines Teilnehmers aus Haintchen,<br />
die Gemeinde möge doch, wie häufig<br />
andernorts zu sehen, die Ortseingänge mit<br />
Blumenbeeten verschönern, konnte Zabel<br />
nicht erfüllen. Dazu sei der Bauhof personell<br />
nicht in der Lage. Da sich trotz mehrfacher<br />
Aufforderung nur sehr wenige „Baumpaten“<br />
gefunden hätten, die die Pflege der Straßenbäume<br />
privat übernehmen, könne man<br />
davon ausgehen, dass auch für solche Anpflanzungen<br />
keine Pfleger in der Bevölkerung<br />
gefunden würden.<br />
Prof. Dr. Andreas Gattinger, ortsansässiger<br />
Landwirt, meldete sich zum Ende der Veranstaltung<br />
noch mit einem vehementen<br />
Plädoyer für den Konsum regional erzeugter<br />
Lebensmittel und für einen bewussten und<br />
schonenden Umgang mit lokalen Ressourcen<br />
zu Wort. „Weniger als 5% der Lebensmittel,<br />
die bei uns auf den Tisch kommen, sind lokal<br />
2<br />
produziert“, so Gattinger. Außerdem seien<br />
Heckenanlagen als Hochwasserschutz und<br />
gegen die Erosion von Böden sinnvoll. Ein<br />
Aspekt, der gerade vor dem Hintergrund der<br />
in den letzten Jahren häufiger auftretenden<br />
Starkregen Beachtung finden sollte, wie wir<br />
meinen.<br />
Auch <strong>2019</strong> wird sich <strong>UWE</strong> dafür einsetzen,<br />
Informationsabende zu interessanten und<br />
aktuellen Themen mit kompetenten Referenten<br />
den Selterser Bürgerinnen und Bürger<br />
anzubieten. Falls Ihr eigene Vorschläge oder<br />
Anliegen habt, dann teilt es uns bitte mit.<br />
Kontakt: info@uw-eisenbach.de<br />
<strong>2019</strong>: unsere Themen, Eure Ideen.<br />
Memoriam Garten<br />
Es ist ein nicht ganz einfaches<br />
Themenfeld, dem<br />
sich <strong>UWE</strong> hier angenommen<br />
hat. Klar ist, dass<br />
sich der Umgang mit<br />
dem Tod in den letzten<br />
Jahren geändert hat. Es<br />
ist auch festzustellen,<br />
dass der Wunsch nach<br />
alternativen Begräbnisformen<br />
stark zugenommen<br />
hat. Einerseits<br />
ist dies der Tatsache<br />
geschuldet, dass Kinder<br />
und Enkel von Verstorbenen<br />
häufig gar nicht<br />
mehr in der Gemeinde<br />
wohnen und deshalb<br />
auch nicht die Grabpflege<br />
übernehmen können,<br />
überdies möchte aber auch die Generation<br />
der heutigen Senioren ihren Nachkommen<br />
immer öfter eine intensive Grabpflege gar<br />
nicht mehr zumuten. Außerdem ist, auch aus<br />
Kostengründen, der Trend zu Urnenbestattungen<br />
ungebrochen. Die Gemeinde hat uns<br />
bestätigt, dass die Nachfrage nach „klassischen“<br />
Doppelgräbern in den letzten Jahren<br />
stark nachgelassen hat. Dies erfordert nach<br />
unserer Meinung ein Umdenken bei der Begräbniskultur<br />
auch seitens der Gemeinde.<br />
Bei einer Ortsbegehung im Sommer 2018<br />
wurde für den Eisenbacher Friedhof die Anlage<br />
eines Memoriam-Gartens angeregt, auch<br />
eine stärkere Beschattung – gerade bei der<br />
zu erwartenden Zunahme heißer und sonnenintensiver<br />
Sommer wie im letzten Jahr –<br />
ist wünschenswert. Daher sind wir bemüht,<br />
gemeinsam mit der Verwaltung und dem<br />
Bauamt ein Konzept zu entwickeln, wie der<br />
Friedhof sukzessive umgestaltet und parkähnlicher<br />
angelegt werden kann. Bei einem<br />
Memoriam-Garten steht die gärtnerische<br />
Gestaltung der Grabanlage im Vordergrund.<br />
Hier finden sich unterschiedliche Grabarten<br />
wie Urnen- und Erdbestattungsplätze, und<br />
er bietet verschiedene Formen der Bestattung<br />
vom Einzelgrab bis zum Partnergrab. In<br />
einem Memoriam-Garten wird kein Verstorbener<br />
anonym beerdigt. Die Pflege der Anlage<br />
wird in der Regel von einem Friedhofsgärtner<br />
übernommen. Die<br />
hoheitliche Verantwortung<br />
verbleibt beim Friedhofsträger.<br />
Gleiches gilt für die Verkehrssicherungspflicht.<br />
Die<br />
Nutzungsgebühren orientieren<br />
sich an der bestehenden<br />
Gebührensatzung/-ordnung<br />
auf dem Friedhof und die<br />
Vergabe einer Grabstelle ist<br />
immer an den Abschluss<br />
eines Dauergrabpflegevertrages<br />
gekoppelt.<br />
Eine andere, immer beliebter<br />
werdende Form der<br />
Bestattung ist die Beisetzung<br />
in einem Ruhewald. Hier<br />
gab es bereits vor Jahren<br />
schon mal einen Vorstoß<br />
der Freien Wähler Selters, aktuell ist der<br />
Vorschlag zur Errichtung eines Ruhewaldes<br />
in der Gemarkung unserer Gemeinde wieder<br />
Thema in den gemeindlichen Gremien.<br />
Ob und wie man hier einen gemeinsamen<br />
Konsens findet, ist derzeit noch nicht absehbar.<br />
Verkehrssicherung, Pachtverträge<br />
und die Belange von Forst und Jagd müssen<br />
unter einen Hut gebracht und die Kosten<br />
analysiert werden. So charmant wir die Idee<br />
finden, dass unsere Angehörigen beim Waldspaziergang<br />
an einem Familienbaum oder<br />
einem Einzelgrab an einer Buche oder Eiche<br />
innehalten, so ungewiss ist hier noch, ob,<br />
wie, wo und wann sich ein solches Projekt<br />
durchsetzen lässt.<br />
14 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong>
019<br />
Verkehrssicherheit<br />
Es gibt viel zu tun...<br />
An dem Zebrastreifen an der Straße zwischen<br />
Oberer Wiesenau (Parkplatz Schwimmbad)<br />
und Bahnhof Niederselters sind wir immer<br />
noch dran. Das würden wir nun gerne mal<br />
zu einem ordentlichen und sinnvollen Abschluss<br />
bringen. Denn Pendler und Schulkinder<br />
müssen immer noch morgens in der<br />
dunkelsten Ecke zwischen zwei Straßenleuchten<br />
die Gasse überqueren. Nachdem<br />
die notwendigen Verkehrszählungen ergeben<br />
haben, dass sowohl das PKW-Aufkommen als<br />
auch die Anzahl der querenden Fußgänger<br />
die Einrichtung eines Überwegs rechtfertigt,<br />
muss jetzt mit diversen Behörden geklärt<br />
werden, wo genau dieser Zebrastreifen auf<br />
die Straße aufgebracht werden kann. Auf diesen<br />
Beitrag zur Verkehrssicherheit haben wir<br />
ein wachsames Auge und werden penetrant<br />
nachhaken.<br />
Das Ärztehaus<br />
Die Dramen um das Ärztehaus sind inzwischen<br />
glücklicherweise ausgestanden und<br />
mal abgesehen von einzugsverzögernden<br />
Wasserschäden scheint nun alles darauf<br />
hinzudeuten, dass die Ärztinnen im ersten<br />
Halbjahr <strong>2019</strong> ihr neues Domizil beziehen<br />
können. Wir drücken den beiden und ihrer<br />
tollen Crew alle Daumen bis zur Blutarmut.<br />
Es ist ein großer Segen, dass wir Frau Dr. Strube<br />
und Frau Dr. Engels hier vor Ort haben.<br />
Die zwei sind einfach klasse. Eigentlich war<br />
ja mal angedacht, dass in diesem Domizil<br />
weitere Fachärzte angesiedelt werden.<br />
Davon hört man mittlerweile nichts mehr,<br />
der Investor scheint froh, einen Apothekenbetreiber<br />
gefunden zu haben. Das Thema<br />
begleiten wir wachsam-kritisch und werden<br />
weiter sticheln und in der Gemeindevertretung<br />
unangenehm auffallen, auch wenn es<br />
den Fraktionen, die für die aktuelle Situation<br />
verantwortlich zeichnen, nicht gefällt.<br />
Ein neues Feuerwehrhaus<br />
Die Feuerwehr in Eisenbach wird irgendwann<br />
ein neues Häuschen bekommen. Darauf<br />
freuen wir uns, denn wir denken, dass dieses<br />
Gestückel in der Ortsmitte nicht zielführend<br />
ist, wenn es darum geht, dass die Freiwillige<br />
Feuerwehr einsatzbereit und mit der entsprechenden<br />
Ausstattung ausgerüstet die<br />
kommenden Jahre bestreiten muss. Daher<br />
haben wir stets für eine Neubaulösung plädiert.<br />
Wie und wo diese nun realisiert wird,<br />
müssen die Gespräche mit der Gemeinde<br />
ergeben. Ein Neubau bietet viele Vorteile: Es<br />
können genug Parkplätze für die ehrenamtlich<br />
tätigen Einsatzkräfte geschaffen werden.<br />
Ein Übungsplatz vor dem Gebäude ist möglich.<br />
Bestimmungen der Behörden können<br />
im Vorfeld berücksichtigt, umgesetzt und auf<br />
Jahre hinaus erfüllt werden. Das Ausrücken<br />
kann durch großzügig angelegte Ein- und<br />
Ausfahrten erleichtert werden. Wir stehen an<br />
der Seite unserer Feuerwehrleute und unterstützen<br />
sie nach Kräften. Denn sie leisten eine<br />
großartige Arbeit. In Eisenbach, in Münster, in<br />
Niederselters und in Haintchen. Danke dafür!<br />
Dorfkern lebendig erhalten<br />
Wenn wir gerade beim Thema „Feuerwehr“<br />
sind: nach dem hoffentlich erfolgreichen und<br />
alle zufriedenstellenden Umzug bleibt die<br />
Frage: „Was wird aus dem alten Feuerwehrhaus?“<br />
Wir wissen, dass<br />
durch den Verkauf<br />
von Grundstücken<br />
die Gemeinde gute<br />
Einnahmen erzielen<br />
kann, dennoch sind<br />
wir der Meinung, dass<br />
gerade dieser Standort<br />
wie kein anderer<br />
dafür geeignet wäre,<br />
wieder einen Platz der<br />
Begegnung und der<br />
„dörflichen Mitte“ zu<br />
schaffen. Eine Stätte<br />
der Begegnung und<br />
des Lebens inmitten<br />
des Herzens von Eisenbach.<br />
Einen Platz, den<br />
man auch tagsüber nutzen kann. An dem<br />
man sich trifft, plaudert, sich verabredet,<br />
einen Platz, der das dörfliche Leben wieder<br />
etwas lebens- und liebenswerter macht.<br />
Dort gibt es bereits eine Küche, Toiletten,<br />
ausbaufähige Räumlichkeiten. Wir könnten<br />
uns beispielsweise ein Büchercafé vorstellen,<br />
gemütlich eingeräumt und im Sommer mit<br />
ein paar Tischen und Stühlen auf dem Platz.<br />
Schmökern bei Tee oder Kaffee, treffen mit<br />
Nachbarn, Austausch auf dem Dorfplatz.<br />
Oder einen Dorfladen mit Bewirtung? Das ist<br />
kein Hirngespinst, das ist eine der Anregungen<br />
von Prof. Dr. Henkel, dem „Dorfpapst“,<br />
dessen Ausführungen wir im Sommer in<br />
Kubach lauschen durften. Er stellte dort<br />
sein neues Werk „Rettet das Dorf“ vor und<br />
ein wichtiges Thema war die Verödung der<br />
Ortskerne. Es bedarf halt einer Initiative von<br />
engagierten Bürgerinnen und Bürgern oder<br />
einer Einzelperson, die das vielleicht als<br />
Inspiration für den Sprung in die Selbstständigkeit<br />
sieht. Aber das ist nur ein Vorschlag<br />
unsererseits, wenn ihr andere Ideen habt,<br />
dann meldet euch.<br />
Wir sind für alles offen. Wir möchten nur<br />
gerne den Dorfkern, in dem bis vor wenigen<br />
Jahren noch die Kerb stattgefunden hat,<br />
nicht völlig aufgeben und als Treffpunkt der<br />
Menschen erhalten. Wir hoffen, ihr seht das<br />
genauso und wollen uns gerne mit euch austauschen.<br />
Übrigens plädieren wir aus diesem<br />
Grund auch dafür, das alte Schulgebäude in<br />
Haintchen zu erhalten und den Vereinen als<br />
Treffpunkt zur Verfügung zu stellen. Da gibt es<br />
auch sehr gute Ideen und Ansätze. Man muss<br />
nur darüber reden - ohne Scheuklappen und<br />
ohne Reichsbedenkenträger. Mutig für den<br />
Erhalt der Dörfer einstehen, das ist unser Ziel.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Unabhängige Wähler Eisenbach (<strong>UWE</strong>)<br />
Vorsitzender:<br />
Jürgen Hundler<br />
Klausstr. 1, 65618 Selters-Eisenbach<br />
Idee und Umsetzung:<br />
Lo Siegmund und Frank Noll<br />
<strong>UWE</strong> <strong>News</strong> / 15
Mitreden, informiert sein, mitgestalten.<br />
Werde jetzt Mitglied bei <strong>UWE</strong>.<br />
<strong>UWE</strong> bietet mehr als Politik.<br />
<strong>UWE</strong>-Leser wissen mehr.<br />
• Geselliger und lockerer Austausch in der Gruppe<br />
• Regelmäßiges, ca. 2-stündiges Schweigeseminar mit Jürgen H.<br />
Du wirst nicht zu Wort kommen, das garantieren wir!<br />
• Flüsterseminar mit Schorsch. Lerne, wie man sich leise unterhält.<br />
• Exklusiv-Kurs für <strong>UWE</strong>-Mitglieder: „Wie bewege ich mich unauffällig und<br />
unerkannt durch den Ort?“ Schorsch zeigt, wie‘s geht.<br />
Alles <strong>UWE</strong>, oder was?<br />
Für weitere Informationen stehen Euch Schorsch Horz (etwas Zeit einplanen)<br />
oder Jürgen Hundler (viel Zeit einplanen) gerne zur Verfügung.<br />
Mein <strong>UWE</strong>, Dein <strong>UWE</strong>.<br />
<strong>UWE</strong> ist für uns alle da!<br />
Alles außer gewöhnlich.<br />
Sind wir nicht alle ein bisschen <strong>UWE</strong>?<br />
Übrigens: Wir nehmen alles ernst – außer uns selbst.<br />
Hier bin ich Mensch,<br />
hier tret‘ ich ein.<br />
Ich beantrage hiermit Mitglied der „Unabhängigen Wähler Eisenbach“ zu werden.<br />
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Vorname<br />
Nachname<br />
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Straße<br />
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PLZ/Ort<br />
Telefon<br />
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Geburtsdatum Beruf Datum / Unterschrift<br />
Bitte senden an :<br />
Unabhängige Wähler Eisenbach (<strong>UWE</strong>)<br />
c/o Jürgen Hundler<br />
Klausstr. 1<br />
65618 Selters-Eisenbach<br />
Oder einscannen und per eMail senden an<br />
info@uw-eisenbach.de<br />
16 / <strong>UWE</strong> <strong>News</strong><br />
Die Höhe der Mitgliedsbeiträge wird von der Mitgliederversammlung beschlossen. Für die Mitgliedschaft<br />
gelten die Bestimmungen der Satzung der „Unabhängigen Wähler Eisenbach“ in der jeweils gültigen Fassung.<br />
Aktuell beträgt der Jahresbeitrag für volljährige Mitglieder € 18, für Familien € 27. Nicht volljährige Mitglieder,<br />
Schüler, Auszubildende, Studenten und Ehrenmitglieder sind beitragsfrei.