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Kino | Film<br />

Samstag, <strong>12</strong>. Januar 2<strong>01</strong>9<br />

Sympathischer<br />

Ganove<br />

Komödie lasst kein Fettnäpfchen aus<br />

„Kalte Füße“<br />

Komödie<br />

Fazit: <br />

Denis muss seine Schulden bezahlen<br />

und bricht in eine Villa ein.<br />

Dort trifft er auf einen Schlaganfallpatienten<br />

und tritt von einem<br />

Fettnäpfchen ins andere.<br />

Denis (Emilio Sakraya)<br />

hat sich kommt auch, selbst wenn er<br />

sehr wohl zu Hause und be-<br />

mit fiesen Typen sich nicht sofort bemerkbar<br />

angelegt. Nun machen kann, die Tat des<br />

muss er seine Kleinkriminellen ganz genau<br />

Schulden begleichen und erhält<br />

dafür einen heißen Tipp:<br />

Eine alte, abgelegene Villa soll<br />

mit.<br />

Immerhin vor dessen Enkeltochter<br />

Charlotte (Sonja Gerhardt)<br />

angeblich leer stehen. Ein<br />

kann sich Denis raus-<br />

ideales Einbruchsziel für Denis,<br />

reden: Nach einem Anruf von<br />

der schon am nächsten Raimunds Pflegestelle geht<br />

Tag allen Mut zusammennimmt<br />

diese nämlich davon aus, dass<br />

und bei dem verbitter-<br />

ten Raimund (Heiner Lauterbach)<br />

einsteigt. Das Problem:<br />

es sich bei dem jungen Mann<br />

um den Krankenpfleger ihres<br />

Großvaters handelt – und Denis<br />

Der Schlaganfallpatient ist<br />

lässt das erst einmal so<br />

In „Kalte Füße“ erhält<br />

ein Gauner über<br />

Umwege einen Einblick<br />

in eine Berufsbranche,<br />

die ihm bis dahin fremd<br />

war – und findet<br />

schließlich eine<br />

Zukunftsperspektive<br />

abseits der Illegalität.<br />

stehen. Nicht ahnend, dass<br />

die drei schon in wenigen<br />

Stunden eingeschneit sein<br />

werden und er das Spiel die<br />

nächsten Tage weiterspielen<br />

muss, wenn er nicht auffallen<br />

will...<br />

Als Kammerspiel das vorwiegend<br />

von drei Personen ge-<br />

– und wie in diesem Fall auf<br />

dem engen Raum eines einzigen<br />

großen Herrenhauses –<br />

ausgetragen wird, ist es besonders<br />

wichtig, dass die Chemie<br />

zwischen den Darstellern<br />

stimmt. Und hier haben die<br />

Verantwortlichen mit der<br />

Konstellation aus „Bibi & Tina“-Schwarm<br />

Emilio Sakraya,<br />

Newcomerin Sonja Gerhardt<br />

und Schauspiel-Urgestein<br />

Heiner Lauterbach alles richtig<br />

gemacht. Zwischen Denis<br />

und Charlotte sprühen nicht<br />

nur glaubhaft die Funken,<br />

Grantelgreis Rainer grätscht<br />

den Turteltauben trotz eingeschränkter<br />

Bewegungsfähigkeit<br />

auch immer wieder dazwischen.<br />

Überhaupt macht es am<br />

meisten Spaß zuzusehen, wie<br />

sich Denis in jedes mögliche<br />

Fettnäpfchen hinein-, aber<br />

immer auch gerade rechtzeitig<br />

wieder hinausmanövriert.<br />

Die Sympathie haben somit<br />

alle drei Darsteller auf ihrer<br />

Seite. Schade ist da nur, dass<br />

das unausgewogene Skript da<br />

nicht immer so richtig mithalten<br />

kann. (dpa)<br />

F<br />

Sorge einer<br />

Mutter<br />

Thriller-Drama um Drogen<br />

Julia Roberts (l.) überzeugt in<br />

einer starken Rolle. Foto: dpa<br />

Es ist eine düstere Szene,<br />

als Ben zum ersten Mal<br />

in Erscheinung tritt. Im<br />

dunklen Kapuzenpulli und<br />

mit starrem Gesicht taucht<br />

der 19-Jährige an Weihnachten<br />

plötzlich vor dem Haus<br />

seiner Familie auf.<br />

Das ungute Gefühl, das die<br />

Zuschauer gleich zu Anfang<br />

von „Ben is Back“ beschleicht,<br />

zieht sich durch das gesamte<br />

Thriller-Drama. Eigentlich ist<br />

der Junge in einer Klinik auf<br />

Drogenentzug, doch nun kehrt<br />

er unerwartet nach Hause zurück.<br />

Seine Mutter Holly (Julia Roberts)<br />

kann es kaum fassen.<br />

Doch ihre Freude wird von der<br />

Angst getrübt, dass ihr Sohn<br />

einen Rückfall erleiden könnte.<br />

Die nächsten 24 Stunden<br />

werde sie ihn keinen Moment<br />

aus den Augen lassen, droht<br />

sie Ben (Lucas Hedges). Nur<br />

unter dieser Bedingung dürfe<br />

er Weihnachten zu Hause verbringen.<br />

Seine Schwester Ivy<br />

ist skeptisch. Warum sie nun<br />

plötzlich alle Pillen aus dem<br />

Medikamentenschrank verstecke,<br />

raunzt sie ihre Mutter<br />

an. Auch Bens Stiefvater Neal,<br />

mit dem Holly zwei kleine<br />

Kinder hat, ist besorgt.<br />

Nur der struppige Hund Ponce<br />

freut sich vorbehaltlos über<br />

Bens Rückkehr, doch am Ende<br />

wird auch dem Vierbeiner<br />

dessen Sucht zum Verhängnis.<br />

Was als Mutter-Sohn-<br />

Drama beginnt, wird immer<br />

mehr zum Thriller, der in die<br />

düstere Drogenwelt von Opioiden<br />

und Heroin führt. Ben<br />

wird mit Dealern und Süchtigen<br />

aus seiner Vergangenheit<br />

konfrontiert. Verzweifelt<br />

bleibt ihm Holly auf den Fersen,<br />

um ihn zu beschützen.<br />

(dpa)<br />

„Ben is Back“<br />

Drama<br />

Fazit: <br />

Der drogensüchtige Ben kehrt<br />

plötzlich nach Hause zurück und<br />

erzeugt bei allen ein ungutes Gefühl.<br />

Robin Hood<br />

mal ganz<br />

anders<br />

Kreuzzug oder Irakkrieg?<br />

Der Erzähler warnt<br />

schon zu Beginn des<br />

Films: „Vergessen Sie<br />

die Geschichte. Vergessen Sie<br />

alles, was Sie wussten.“ Und<br />

tatsächlich wird schnell klar,<br />

dass dieser „Robin Hood“ ein<br />

wenig anders ist als frühere<br />

Leinwand-Abenteuer mit Errol<br />

Flynn (1938), Kevin Costner<br />

(1991) oder Russell Crowe<br />

(2<strong>01</strong>0).<br />

Der neue Actionfilm des britischen<br />

Regisseurs Otto Bathurst<br />

unterscheidet sich vor<br />

allem optisch von seinen prominenten<br />

Vorgängern. „Robin<br />

Hood“ beginnt mit einem<br />

Diebstahl. Eine junge Frau versucht,<br />

ein Pferd aus einem<br />

Stall zu stehlen, wird aber von<br />

dessen Besitzer ertappt, dem<br />

smarten Robin von Loxley (Taron<br />

Egerton). Die Diebin heißt<br />

– man ahnt es schon – Marian.<br />

Die beiden verlieben sich<br />

und heiraten. Das Paar genießt<br />

in seinem Luxusanwesen<br />

das Leben, bis Robin auf<br />

Anweisung des Sheriffs von<br />

Nottingham (Ben Mendelsohn)<br />

einberufen wird, um an<br />

den Kreuzzügen teilzunehmen.<br />

Ist das ein Kreuzzug oder der<br />

Irakkrieg? In hektischen Actionszenen,<br />

die manchmal<br />

aussehen wie das Kriegsdrama<br />

„American Sniper“, dann<br />

eher wie die Videospielverfilmung<br />

„Assassin‘s Creed“,<br />

kämpft Robin gegen den vermeintlichen<br />

Feind und dessen<br />

absurd moderne Waffen.<br />

Doch nach fünf Jahren Krieg<br />

ist er desillusioniert. Als er<br />

vergeblich zu verhindern versucht,<br />

dass sein Kommandeur<br />

den Sohn des Gefangenen Yahya<br />

tötet, wird er zurück nach<br />

England geschickt. Dort ist<br />

nichts mehr wie vorher.<br />

Es ist ein schlechtes Zeichen,<br />

wenn ein Regisseur mit seinem<br />

eigenen Film unzufrieden<br />

ist. Wer Otto Bathurst zuhört,<br />

merkt aber bald, dass bei<br />

seinem „Robin Hood“ genau<br />

das der Fall ist. „Wir haben<br />

versucht, viel in diesen Film<br />

zu quetschen“, verriet er der<br />

Deutschen Presse-Agentur, „es<br />

gab Momente, wo es geknarzt<br />

hat und es aus dem Ruder gelaufen<br />

ist. Dann mussten wir<br />

einiges wieder rausnehmen,<br />

und diese Löcher merkt man<br />

dem Film vielleicht auch an.“<br />

Das ist noch milde ausgedrückt.<br />

(dpa)<br />

Ein neuer Held: Robin von Loxley<br />

(Taron Egerton). Foto: dpa<br />

„Robin Hood“<br />

Action<br />

Fazit: <br />

Dieser Film erzählt eine etwas andere<br />

Geschichte des Helden.<br />

Und sonst<br />

noch?<br />

DDR 1989:<br />

„Adam und Evelyn“<br />

DRAMA. Der Sommer 1989 in<br />

Deutschland ist heiß. Das im Osten<br />

lebende Paar Adam und Evelyn<br />

beschließt, das auszunutzen<br />

und nach Ungarn an den Balaton<br />

zu fahren. Als Schneider und Fotograf<br />

hat Adam Kontakt zu Frauen,<br />

was ihm zum Verhängnis wird.<br />

FAZIT: <br />

„Das Mädchen, das<br />

lesen konnte“<br />

DRAMA. Südfrankreich im Jahr<br />

1851: Die junge Bäuerin Violette<br />

ist gerade alt genug, um zu heiraten,<br />

als nach einem Aufstand<br />

gegen Napoléon, der sich zum<br />

Kaiser der Franzosen krönen<br />

möchte, alle Männer ihres Dorfes<br />

in der Provence verhaftet werden.<br />

FAZIT: <br />

Schockierende<br />

Bilder: „Polaroid“<br />

HORROR. Die Schülerin Bird Fitcher<br />

hat nicht besonders viel mit<br />

ihren Mitmenschen zu tun, sie<br />

widmet sich lieber der Fotografie.<br />

Eines Tages stolpert sie im Antiquitätenladen<br />

über eine alte Sofortbildkamera.<br />

Wer mit dieser Kamera<br />

fotografiert wird, stirbt.<br />

FAZIT:

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