2019_01_mein_monat
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extra-<strong>monat</strong> kühtai<br />
Leise rieselt der Schnee – und die Lawinenkommissionen<br />
tagen …<br />
Der massive Schneefall in den<br />
letzten Tagen und Wochen<br />
bringt nicht nur Freude für die<br />
Wintersportler, sondern auch<br />
Überstunden für die Lawinenkommissionen.<br />
Sie müssen Tag<br />
und Nacht über Straßensperren<br />
und Vorsichtsmaßnahmen entscheiden,<br />
wenn Gefahr im Verzug<br />
ist. Ein Lokalaugenschein<br />
im Kühtai …<br />
Zwei Tage lang war das Kühtai vor<br />
kurzem von der Umwelt abgeschnitten,<br />
zu lawinengefährlich<br />
war die Zufahrt vom Sellrain und<br />
auch von Ochsengarten. Willi Mareiler<br />
ist in Personalunion Obmann<br />
der Lawinenkommission<br />
Kühtai / Ochsengarten, stellvertretender<br />
Obmann der Lawinenkommission<br />
Haggen und zusätzlich<br />
Lawinensprengmeister. „Schneefall<br />
in Kombination mit Windverfrachtungen<br />
wie in den letzten Tagen<br />
ist besonders genau zu beobachten.<br />
Unsere Mannschaft der<br />
Lawinenkommission (deren Mitglieder<br />
in Kühtai, Marlstein oder<br />
auch Haimingerberg stationiert<br />
sind) ist in dieser Zeit ständig in<br />
Kontakt – meist telefonisch – und<br />
reagiert bei Bedarf. Dann wird von<br />
uns ein Befund an die Bezirkshauptmannschaft<br />
gegeben, die in<br />
der Folge die Straßensperren veranlasst.“<br />
Wobei das Kühtai eine<br />
Sonderstellung hat: hier darf auch<br />
die Lawinenkommission selbst<br />
den Schranken bei der Dortmunder<br />
Hütte bedienen. Rund um die<br />
Uhr werden Prognosen eingeholt<br />
und mit einem eigenen Informationsprogramm<br />
für Lawinenkommissionen<br />
die Wetterdaten beobachtet:<br />
„Wenn auch nur ein Mitglied<br />
der Meinung ist, jetzt wird es<br />
kritisch, geht ein Rundruf an die<br />
anderen, das funktioniert problemlos.<br />
Am Abend schaut immer<br />
unser Hubert Leitner, der noch<br />
spät mit der Schneeräumung beschäftigt<br />
ist, ob man reagieren<br />
muss und in der Nacht macht man<br />
sich aus, wer aufsteht und die Lage<br />
abcheckt.“ Bevor die Schranken<br />
gesperrt werden, findet natürlich<br />
eine Streckenkontrolle statt, ob<br />
kein Auto auf der Straße unterwegs<br />
ist. Klart dann das Wetter<br />
auf, müssen Erkundungsflüge gemacht<br />
werden, um größere Lawinen<br />
vom Hubrauber aus kontrolliert<br />
abzusprengen (Anm.: Die<br />
Sprengungen obliegen den Bergbahnen,<br />
deren Betriebsleiter Willi<br />
Mareiler ist). „Mit den Jahren hat<br />
man die Erfahrung, welche Lawinen<br />
jedes Jahr abgehen. Außerdem<br />
haben wir auch einige fixe Sprengeinrichtungen<br />
z.B. im Schigebiet,<br />
die übers Handy ausgelöst werden<br />
können. Das Problem ist nur, dass,<br />
sobald das Wetter schöner wird, einige<br />
unvernünftige Tourengeher<br />
den Kick des ersten Tiefschneehanges<br />
wollen und uns dadurch in<br />
die Quere kommen können“,<br />
sorgt sich Willi Mareiler und appelliert<br />
an die Vernunft der Bergsportler.<br />
Mit geübtem Blick<br />
aus dem Hubschrauber<br />
schätzt Sprengmeister<br />
und Obmann<br />
der Lawinenkommission<br />
Willi Mareiler<br />
(am Foto unten r.)<br />
die Lage ein<br />
Fotos: Privat<br />
Vor kurzem mussten die Straßen ins Kühtai einige Tage geschlossen bleiben<br />
17. jänner <strong>2<strong>01</strong>9</strong> 45