Willkommen Mounties! - Hannoveraner Verband
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che ehemalige Chef der Bank of Montreal. Er war<br />
Inhaber eines <strong>Hannoveraner</strong> Gestüts, die Windswept<br />
Farm, in der Nähe von Toronto und hatte den<br />
Hengst World Cup IV zu sich geholt. Auch in<br />
Deutschland standen noch einige seiner Stuten, u.<br />
a. St.Pr.St. Wilhelmina v. Weltmeyer, die Großmutter<br />
des Celler Landbeschälers Spörcken. Bill Mulholland<br />
gab den Tipp: „Versucht es doch mal mit<br />
<strong>Hannoveraner</strong>n“. Die erste Ankaufskommission erschien<br />
1989 in Verden, bestehend aus Bruce Parr,<br />
dem damaligen Gestütsleiter, Brian Culp, der für<br />
den Musical Ride verantwortlich ist, und Ed Rothkrantz,<br />
einem aus Deutschland stammenden Ausbilder.<br />
In der Anfangsphase wurden Jährlinge und<br />
zweijährige Stuten erworben, dazu einige junge<br />
Hengste, die in der Zucht eingesetzt werden sollten.<br />
Dazu zählte auch der Matcho AA/Goldstein-<br />
Sohn Gaucho aus der Zucht von Wilhelm Ayecke,<br />
der sich in der Zucht bewährte. Die Farbe war<br />
wichtig, ein Pedigree, das auch in der nächsten Generation<br />
Rappen erwarten ließ, wenig weiße Abzeichen,<br />
Korrektheit, Gesundheit, Rittigkeit und ein<br />
hervorragendes Temperament – das waren in der<br />
Anfangsphase die entscheidenen Kriterien.<br />
Steigende Qualitätsansprüche<br />
Dr. Enno Hempel, der die ersten Ankaufskommissionen<br />
betreute, erinnert sich: „Bei der Winter-Fair in<br />
Toronto 1988 sah mich der zuständige Sergeant<br />
Brian Culp mit der Olympiareiterin Cindy Ishoy<br />
über Ankäufe in Verden verhandeln. Das brachte<br />
ihn auf die Idee, sich bei der Suche nach Zuchtmaterial<br />
an der Quelle zu bedienen. Wir verabredeten<br />
uns, über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
zu diskutieren. Ein halbes Jahr später reiste die<br />
erste Kommission in Verden an.“ Regelmäßig kehrten<br />
die kanadischen Experten zurück. Die Qualitätsansprüche<br />
wurden größer. In der Anfangsphase<br />
wurden nicht gekörte Hengste eingesetzt, dann<br />
kam ein weiterer wichtiger Schritt: Man suchte gekörte<br />
und leistungsgeprüfte Hengste, denn es wurden<br />
mehr Pferde erzeugt, als man für den eigenen<br />
Gebrauch benötigte. Pferde, die farblich oder aus<br />
anderen Gründen für die speziellen Anforderungen<br />
nicht eingesetzt werden können oder auch ältere<br />
Stuten, werden alle zwei Jahre in einer Auktion der<br />
RCMP verkauft. Pferde mit einem international anerkannten<br />
Pedigree sind besser nachgefragt. Als<br />
erster gekörter Hengst wurde von der Station Platte,<br />
Hollenstedt, der Sunlight xx/Dirk-Sohn Santorini<br />
erworben (Z.: Alfred Kratzke, Bremen), der voll einschlug<br />
und einen hohen Maßstab für seine Nachfolger<br />
setzte. Er erzeugte blutgeprägte und rittige<br />
Pferde. Allerdings wurde er nicht alt. 2002 musste<br />
er eingeschläfert werden. Sein Nachfolger in der<br />
Hauptbeschälerbox wurde der Donnerhall/Dürkheim-Sohn<br />
Dubai (Z.: Henning Peters, Barum), der<br />
2003 auf dem Grönwohldhof gefunden wurde. Au-<br />
ßerdem wurde zur gleichen Zeit im Landgestüt Redefin<br />
der Lanthan/Saloniki-Sohn Lomber (Z.: Hermann<br />
Knief, Syke) gekauft. Speziell mit dem Blut<br />
des Lanthan hatte man gute Erfahrungen gemacht.<br />
Lomber ist mittlerweile 24 Jahre alt. 2011 wurde<br />
ein Nachfolger gesucht, der blut- und farbmäßig<br />
passen sollte. Dieses Mal wurde man fündig im<br />
hessischen Landgestüt Dillenburg mit dem Hohenstein/Prince<br />
Thatch xx-Sohn High Spirit aus der<br />
Zucht von Marie-Jose Brandt, Hanstedt. Neben<br />
den eigenen Beschälern werden auch Hengste per<br />
TG-Samen eingesetzt, um die Genbasis breit zu<br />
halten. So kamen Escudo und sein Sohn Earl, Rosentau<br />
und vor allem Lanthan häufig zum Einsatz.<br />
Die bisherigen Zuchterfolge zeigen, dass ein hohes<br />
Qualitätsniveau erreicht ist und Pferde gezüchtet<br />
werden, die auch für den Sportreiter interessant<br />
sind. So entstammt der Zucht der RCMP der 2002<br />
geborene Santorini/Lortzing-Sohn Sir Wanabi, der<br />
2007 in den USA gekört wurde, nachdem er eine<br />
überdurchschnittliche Hengstleistungsprüfung mit<br />
117 Punkten abgelegt hatte. Er wird in Ontario auf<br />
der Hengststation von Sandra Laprise eingesetzt.<br />
2011 wurde der Escudo/Federalist-Sohn Eclipsed<br />
by Color gekört, der sich in der Hengstleistungsprüfung<br />
in den USA 2010 als herausragendes<br />
Springpferd bewiesen hatte und überzeugend Sieger<br />
im Springindex war. Farbmäßig ähnelt er dem<br />
großartigen For Pleasure, den er mütterlicherseits<br />
in der Abstammung stehen hat. Für seine Besitzerin<br />
Katriina Ruotsalo bedeutete er den Einstieg in<br />
das Hengstgeschäft. Die Stutenherde ist heute von<br />
hoher Qualität. Auch wenn große Bewegungen<br />
nicht Vorrang haben, legt man Wert auf Pferde mit<br />
hoher Grundelastizität, die ein natürliches Gleichgewicht<br />
besitzen. So ist es kein Wunder, dass die<br />
Neuerwerbungen häufig den Titel Staatsprämie<br />
tragen und bewährte Hengstnamen in den Pedigrees<br />
stehen, wie Don Frederico, Hochadel, His<br />
Highness, Desperados oder Fürst Heinrich.<br />
Gezüchtet werden die Pferde nicht für den „normalen“<br />
Polizeidienst. Sie werden speziell für den<br />
Musical Ride ausgebildet und als Botschafter Kanadas<br />
hinausgeschickt in alle Welt. Regelmäßig<br />
zieht die LKW-Karawane mit 36 Pferden und den<br />
zugehörigen Reitern durch die Weite Kanadas.<br />
Aber auch die USA, Südamerika, viele Länder Asiens<br />
und Europa standen schon auf dem Programm.<br />
In der Heimat erinnern sie die Kanadier an die Geschichte,<br />
an die Wurzeln des Landes und fördern<br />
die Identität. In den anderen Ländern sind die<br />
„<strong>Mounties</strong>“ mit ihren roten Uniformen gern gesehen<br />
als Symbolfiguren für Kanada, als Botschafter<br />
für dieses wunderschöne Land. Gleichzeitig sind<br />
sie damit auch Botschafter geworden für das<br />
Pferd, auf dem sie sitzen, für den <strong>Hannoveraner</strong>. n<br />
RCMP<br />
Erleben Sie<br />
die <strong>Mounties</strong>!<br />
Seit langem war es der Wunsch<br />
des <strong>Hannoveraner</strong> <strong>Verband</strong>es,<br />
die Royal Canadian Mounted<br />
Police (RCMP) in Verden mit ihrem<br />
Musical Ride begrüßen zu<br />
dürfen. Und nun haben die<br />
<strong>Mounties</strong> ihr Kommen zugesagt!<br />
Im Rahmen der Feierlichkeiten<br />
zum 60. Thronjubiläum von<br />
Queen Elizabeth II. im Juni reist<br />
die RCMP mit 36 Reitern und<br />
Pferden nach Europa. Bevor es<br />
weiter nach Windsor geht, macht<br />
die Gruppe im Mai in Verden<br />
Halt. Am 4. Mai können Sie<br />
den außergewöhnlichen<br />
Musical Ride in der Niedersachsenhalle<br />
erleben - präsentiert<br />
in Kooperation mit<br />
der Botschaft von Kanada!<br />
Die beeindruckende Darbietung<br />
im Sattel ist Höhepunkt der<br />
Show und in ein buntes Rahmenprogramm<br />
eingebettet.<br />
Sichern Sie sich jetzt Tickets!<br />
Karten kosten 25 Euro (Sitzplatz)<br />
und sind online buchbar unter<br />
www.hannoveraner.com oder<br />
www.verden-turnier.de. Info:<br />
Kristina Schlüter, Tel.: 04 2 31/67<br />
37 40<br />
Der <strong>Hannoveraner</strong> 04|2012 21