Patricia URQUIOLA - Hansgrohe
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Phoenix Design<br />
Ein Interview mit Andreas Haug und Tom Schönherr über Logik, Moral und Magie.<br />
Ihr Designbüro benannten sie nach dem Vogel Phönix, der dem Mythos<br />
nach verbrennt und aus der eigenen Asche wieder neu entsteht. Seit 1987<br />
gestalten Andreas Haug und Tom Schönherr die unterschiedlichsten Produkte:<br />
von Schreibgeräten bis zu Turnwettkampfgeräten, von Mobiltelefonen<br />
bis zur Duschbrause. Für ihre Entwürfe haben sie mehr als 400 Designpreise<br />
erhalten.<br />
Was macht für Sie gutes Baddesign aus? Und was ist<br />
schlechtes Design?<br />
Andreas Haug: Das Design im Bad ist vergleichsweise komplex, da es<br />
sich um eingebaute und damit langlebige Produkte handelt. Vergleicht man<br />
diese Anforderungen beispielsweise mit denen eines kurzlebigen Mobiltelefons,<br />
so sollten Produkte im Bad über einen längeren Zeitraum funktionieren<br />
und ihren Nutzern nach Jahren noch Freude bereiten. Daher spielen auch<br />
die „Nachhaltigkeit“ von Design und der Umgang mit Wasser eine wichtige<br />
Rolle. Schlechtes Design ist alles, was nicht funktioniert und unehrlich ist.<br />
Welchen Prinzipien folgen Sie?<br />
Tom Schönherr: Wir haben drei Grundwerte formuliert. Dazu zählt<br />
erstens die Logik. Sie definiert eine gute Ergonomie und das Funktionieren<br />
des Designs. Gutes Design muss außerdem sinnvoll, nachhaltig und von<br />
einer langen Lebensdauer sein – das ist für uns die Moral. Dritter Punkt ist<br />
die Magie, ein Design, das faszinierend und begehrenswert ist. Für uns ist<br />
gelungenes Design demnach die Symbiose aus diesen drei Aspekten.<br />
Inwiefern haben sich die Anforderungen an das Armaturendesign<br />
verändert? Sprechen die Produkte im Bad heute<br />
eine andere Sprache als früher?<br />
Andreas Haug: Vor 15 Jahren setzte im Bad ein fundamentaler Wandel<br />
ein und Design im Bad begann eine größere Rolle zu spielen: Armaturen<br />
sollten nicht nur funktionieren, sondern auch ästhetisch ansprechend sein.<br />
Die Armatur kann und darf die Rolle eines Solitärs übernehmen und sich in<br />
Szene setzen.<br />
Welchen Bezug haben Sie zum Wasser?<br />
Andreas Haug: Als Schwimmer habe ich einen ganz persönlichen Bezug<br />
zum Wasser. Und als Gestalter frage ich mich: Wie können wir Wasser<br />
sparen, welche Möglichkeiten gibt es, damit achtsam umzugehen?<br />
Baden hat für mich keine große Bedeutung. Ich dusche lieber. Das ist inzwischen<br />
komfortabler und viel entspannter geworden.<br />
� Andreas Haug