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Die Weinstraße - Januar+Februar 2019

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KULTUR<br />

Haderburg und in der Dürerschenke bei Salurn, um nur einige im<br />

Bezirk zu nennen. Wer so viel unterwegs ist, muss flexibel sein.<br />

Sperrige Kulissen und ein umfangreicher Kostümfundus wären<br />

unpraktisch. Minimalismus lässt Platz für Ideen, wer nicht auf<br />

alte Sachen zurückgreifen kann, wird kreativ. Unkompliziert und<br />

platzsparend soll es am Ende sein, sodass alles zu den Spielern in<br />

den „Tourbus“ passt – so nennen sie Ingemars und Lindas Alltagsauto,<br />

das zu Ausführungszeiten kurzerhand umfunktioniert wird.<br />

Pragmatisch sind die fünf in jeder Hinsicht, denn alle machen<br />

alles. Regisseur Chris ist genauso Lichttechniker wie Kassier, die<br />

Spielerinnen Linda und Magdalena sind Näherinnen und zugleich<br />

die Stimmen an der Vormerknummer, die Spieler Ingemar und<br />

Martin sind Bühnenbauer und Bürokraten.<br />

„AUF EIN GLASL“ MIT DEM PUBLIKUM<br />

Mittlerweile hat sich die Truppe ein Stammpublikum erarbeitet.<br />

<strong>Die</strong> Produktionen sind immer schneller ausverkauft und die Leute<br />

fragen schon gleich nach dem nächsten Stück. Nichtsdestotrotz<br />

will die Batzen MundArt nicht wachsen. „Auf die große Bühne<br />

gehören wir nicht, da würden wir wahrscheinlich nicht mehr<br />

so gut funktionieren wie im kleinen Rahmen“, erklärt Martin<br />

Nicolussi. Am liebsten wäre es ihnen, wenn die Stühle in den<br />

jeweiligen Lokalen bis an den Bühnenrand reichen würden. <strong>Die</strong><br />

Gruppe genießt es, nach einer Aufführung noch ein paar Worte<br />

mit den Zuschauern zu wechseln und auf den Abend anzustoßen.<br />

Es ist für ihn ein Hobby und gleichzeitig ein „Unter-Kollegen-Sein“,<br />

begründet Martin Nicolussi sein Engagement für die<br />

Batzen MundArt. Und der Applaus am Ende einer Aufführung<br />

ist auch nicht unwesentlich. „Eigentlich sind wir alle ziemliche<br />

Rampensäue“, sagt Magdalena Lun lachend – durchaus kollegiale<br />

allerdings, denn nur in der Gruppe funktionieren sie derart gut.<br />

Jeder gönnt dem anderen seinen Lacher und seinen Applaus und<br />

freut sich mit ihm. In den meist überschaubaren Konstellationen<br />

von zwei bis vier Spielern je Produktion hat jeder die Genugtuung<br />

einer großen Rolle.<br />

<strong>2019</strong> wird ein Jahr der Wiederaufnahmen. <strong>Die</strong> Batzen MundArt<br />

bleibt ihrer Linie treu: Sie macht kein Theater, das mit erhobenem<br />

Zeigefinger auf der Bühne steht oder gar einen Bildungsauftrag<br />

erfüllen will. <strong>Die</strong> Spieler bringen es auf den Punkt: „Mir welln,<br />

dass es Publikum a Hetz hot, und dass mir a Hetz hobm!“<br />

Batzen MundArt – gegründet im Januar 2015<br />

• Christian Mair (Regie) – Eppan<br />

• Ingemar Vienna – Leifers<br />

• Linda Davanzo – Leifers<br />

• Magdalena Lun – Ritten<br />

• Martin Nicolussi – Girlan<br />

<strong>Die</strong> Stücke:<br />

• Söhne, Söhne (Premiere 2015)<br />

• Venedig im Schnee (Premiere 2015)<br />

• Was Frauen wirklich wollen (Premiere 2016)<br />

• Spanisch für Anfängerinnen (Premiere 2017)<br />

• Liebe, Sex und Babys (Premiere 2017)<br />

• Mondscheintarif (Premiere 2018)<br />

• Candlelight und Liebestöter (Premiere <strong>2019</strong>)<br />

• …noch geheim… (Herbst <strong>2019</strong>)<br />

Lisa Pfitscher<br />

lisa.pfitscher@dieweinstrasse.bz<br />

39 // DIEWEINSTRASSE.BZ

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