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Die 26. Handball-Weltmeisterschaft der Männer<br />
wurde 2019 zeitgleich in Dänemark und<br />
Deutschland ausgetragen. Die Ausrichtung<br />
der Weltmeisterschaft war die erste, die in<br />
Kooperation von zwei Handballverbänden organisiert<br />
wurde. Zugleich war sie die 22. in<br />
Europa ausgetragene Handball-Weltmeisterschaft<br />
der Männer.<br />
Bronze-Blackout<br />
in letzter Sekunde<br />
25:26 gegen Rekordweltmeister Frankreich –<br />
Platz 4 für Deutschland bei der WM. Und trotzdem<br />
sind unsere Handballer unsere Weltmeister<br />
der Herzen!<br />
Millionen-Fans haben am TV-Bildschirm mit<br />
der deutschen Nationalmannschaft mitgezittert,<br />
gejubelt und beim Tränen-Aus für den<br />
Titel-Traum im Halbfinale gegen Norwegen<br />
(25:31) mitgelitten. Und auch den Bronze-<br />
Blackout in letzter Sekunde gesehen: Ein Ball<br />
von Musche wird von Abalo abgefangen,<br />
Frankreich greift an. Superstar Nikola Karabatic<br />
verwandelt.<br />
Auch diesmal war es gegen Frankreich wieder<br />
verdammt knapp, wie schon in der Vorrunde.<br />
Da hatte sich die Mannschaft von Trainer<br />
Christian Prokop (40) in der Schlusssekunde<br />
das 25:25 gefangen. Kapitän Uwe Gensheimer<br />
verwandelte 7 Treffer, war bester deutscher<br />
Werfer – aber das reichte nicht.<br />
Der Rekordweltmeister beginnt diesmal<br />
schwach im Angriff. Deutschland nutzt seine<br />
Chancen. In der 17. Minute steht es nach einem<br />
Traumtreffer von Uwe Gensheimer 9:6.<br />
Aber das Prokop-Team kann den Vorsprung<br />
nicht weiter ausbauen. Frankreich kommt ran<br />
und immer näher, dass der Ausgleich bis zur<br />
23. Minute dauert, liegt vor allem auch am<br />
starken Keeper Andreas Wolff. Prokop betonte<br />
während der Auszeit: „Mutige Teams gewinnen<br />
wichtige Spiele!“ Dann bricht der<br />
Bann, Deutschland zieht wieder an, erkämpft<br />
sich das 13:9 zur Pause.<br />
In der 2. Hälfte kommt Frankreich ran, spielt<br />
mutiger. Deutschland ist ab der 38. Minute<br />
ohne Abwehr-Riese Patrick Wiencek, der nach<br />
seiner dritten Zeitstrafe Rot sieht. Und dann<br />
nimmt es der Kapitän in die Hand und macht<br />
in der 49. Minute das 19:19. Aber Frankreich<br />
ist im Bronze-Krimi abgezockter und holt sich<br />
in letzter Sekunde den 26:25-Sieg.<br />
Wolff: „Das ist sehr bitter. Es sind noch 15<br />
Sekunden zu spielen. Statt Ruhe zu bewahren,<br />
spielen wir einen Harakiri-Pass.“<br />
Deutschland verpasst die erste WM-Medaille<br />
seit 2007. Gefeiert wird trotzdem ein bisschen,<br />
wenn die Enttäuschung verdaut ist:<br />
Nach dem 10. Spiel in zweinhalb Wochen<br />
gibt’s ein gemeinsames Essen im dänischen<br />
Herning, dann steigt das DHB-Team in den<br />
Bus nach Hamburg. Dort wird es dann noch<br />
einen Teamabend geben, bevor am Montag<br />
alle wieder in den Alltag zurückkehren.<br />
Nur Wiede im All-Star-Team<br />
Fabian Wiede (24) hat es als einziger deutscher<br />
Handballer ins All-Star-Team der Weltmeisterschaft<br />
in Deutschland und Dänemark<br />
geschafft. Der Rückraumspieler der Füchse<br />
Berlin ist einer von acht Akteuren, die der<br />
Weltverband nach dem WM-Finale bekanntgab.<br />
Neben Wiede schafften es noch drei<br />
weitere Bundesliga-Profis ins All-Star-Team:<br />
Die dänischen Weltmeister Niklas Landin vom<br />
THW Kiel und Rasmus Lauge von der SG Flensburg-Handewitt<br />
sowie Norwegens Vize-Weltmeister<br />
Magnus Jöndal, der ebenfalls für die<br />
Flensburger spielt. Als bester Spieler des Turniers<br />
wurde Dänemarks Mikkel Hansen ausgezeichnet.