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Die Neue Hochschule Heft 1/2019

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Universal Design for Learning - Ziele und Erfahrungen

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Der „Community-Gedanke”: Gemeinsam mehr<br />

erreichen<br />

Das Learning Lab stellt eine offene Community für<br />

Lehrressourcen dar. <strong>Die</strong>se beinhaltet die Verbreitung,<br />

Verwendung und Weiterentwicklung der Streams<br />

innerhalb des Learning Lab. Das didaktische Grundkonzept<br />

ist über alle Streams identisch und zeichnet<br />

sich durch folgende Punkte aus (siehe Abbildung 2):<br />

<strong>Die</strong> Studierenden arbeiten selbstständig in Kleingruppen<br />

(drei bis vier Studierende).<br />

<strong>Die</strong> Kleingruppen lösen Mini-Projekte, die sie in<br />

Form von ausgedruckten Aufgabenblättern – sog.<br />

Assignments – erhalten.<br />

<strong>Die</strong> Assignments habe eine feste Struktur (u. a.<br />

Lernziele, benötigte Materialien, Lösungsschritte,<br />

zusätzlich Ressourcen und Hinweise, Retrospektive<br />

und Lessons Learned, Hinweise für Dozierende<br />

– nicht sichtbar für Studierende) und orientieren<br />

sich an der Lern- und Lebenswelt der Studierenden.<br />

<strong>Die</strong> Assignments bauen aufeinander auf und sind<br />

teils unvollständig.<br />

Der Dozierende agiert als Coach und unterstützt<br />

den Selbstlernprozess der Studierendengruppen.<br />

Inhaltliche Hilfestellungen werden erst gegeben,<br />

wenn die Gruppe trotz Recherche und Ausprobieren<br />

nicht vorankommt.<br />

<strong>Neue</strong> Konzepte für Streams entstehen immer im<br />

Team: Neben einer Wissensanreicherung der Ergebnisse<br />

und einer Aufwandsreduktion für den Einzelnen<br />

steht der Qualitätsgewinn im Vordergrund. <strong>Die</strong><br />

Entwicklung erfolgt entweder als gemeinschaftliches<br />

(virtuelles) Entwicklungsteam oder zumindest<br />

in einer Teamarbeit aus Entwicklung und Qualitätsverbesserung.<br />

<strong>Die</strong>se qualitätsverbessernden Maßnahmen<br />

erstrecken sich von der Diskussion der Idee,<br />

den Tests zur Verständlichkeit, Vollständigkeit und<br />

Durchführbarkeit bis zu Rückmeldungen aus dem<br />

Lehrbetrieb und resultierenden Anpassungen an die<br />

Lehrressourcen.<br />

Das Management des Learning Lab basiert selbst auf<br />

digitalen Technologien und ermöglicht damit eine<br />

leichte Skalierung. Zur Kommunikation wird vorrangig<br />

das Werkzeug „Slack“ genutzt. <strong>Die</strong> Assignments<br />

werden in der leicht zu erlernenden Auszeichnungssprache<br />

„Markdown“ geschrieben. Alle Assignments<br />

und weitere Dokumente sind in der Versionsverwaltung<br />

„Gitlab“ gespeichert – Gitlab wurde eigentlich<br />

vorranging für Software-Projekte entwickelt – und<br />

können dezentral durch die Community angepasst<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Für das Learning Lab existieren nach unserer<br />

Erfahrung zwei Nutzergruppen von Dozierenden:<br />

<strong>Die</strong> „Digitalisierungsexperten“ als thematisch<br />

Versierte sind vor allem an der Einbindung<br />

in die eigene Veranstaltung und den Lehrressourcen<br />

(insbesondere den Assignments) interessiert. <strong>Die</strong><br />

Abbildung 1: Streams des Learning Lab „Digital Technologies“<br />

„Digitalisierungsinteressierten“ schätzen zusätzlich zu<br />

den vorhandenen Lehrressourcen fachlichen Input.<br />

Unterstützung erhalten diese durch die Veröffentlichung<br />

der Ideen von einzelnen Streams in Fachartikeln,<br />

durch die Möglichkeit, bei der Durchführung<br />

eines Streams vor Ort teilzunehmen, oder durch eine<br />

„Train-the-Trainer-Schulung“ (welche aktuell halbjährig<br />

als Zweitagesseminar am Zentrum für Hochschuldidaktik<br />

(DiZ) in Ingolstadt, angeboten wird).<br />

Als Koordinatoren unterstützen wir die Share-Reuse-<br />

Scale-Initiative in zahlreichen Bereichen. Neben der<br />

allgemeinen Gestaltung des Learning Lab und dem<br />

operativen Betrieb werden neue und bestehende<br />

Streams unterstützt, wobei die inhaltliche Verantwortung<br />

der Treibende übernimmt. Weiterhin liegt<br />

ein besonderes Augenmerk auf Networking, Marketing<br />

und Weiterentwicklung der Learning-Lab-Idee.<br />

<strong>Die</strong> neun Streams des Learning Lab<br />

<strong>Die</strong> neun Streams des Learning Lab (siehe Abbildung 1)<br />

nutzen unterschiedliche Technologien und verfolgen<br />

jeweils eigene Lernziele. Im Folgenden werden<br />

die Streams kurz skizziert:<br />

DTE – Digital Technology Essentials: Understand<br />

Digital Architectures<br />

In diesem Stream werden die Grundlagen von<br />

digitaler Datenverarbeitung mittels des Einplatinen-Computers<br />

Raspberry Pi und dem ergänzenden<br />

SenseHAT vermittelt. <strong>Die</strong>se beinhalten<br />

die Funktionsweise von Rechnern, das Programmieren<br />

in Python, der Anwendung von Sensorik<br />

und die Nutzung von Datenbanken. Damit gewinnen<br />

die Studierenden einen Einblick in moderne<br />

DNH 01 | <strong>2019</strong>

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