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Produktübersicht 2019-2020

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PRODUKTKENNZEICHNUNGEN<br />

NACHHALTIGES BAUEN UND GEBÄUDEZERTIFIZIERUNG (FORTSETZUNG)<br />

Gerade auch die eingesetzten Bauprodukte tragen in relevantem Maße zur Beurteilung des Bauwerks bei. Daher ist<br />

die ent sprechende Produktauswahl sehr wichtig, jedoch nicht immer einfach. Oft stehen hier Verarbeiter oder Hersteller<br />

in der Pflicht, entsprechende Nachweise zu liefern. Für Verlegewerkstoffe spielen in der Gebäudezertifizierung<br />

im Allgemeinen Emissionen in den Innenraum eine große Rolle:<br />

Im DGNB-System sollten Verlegewerkstoffe am besten den EMICODE EC 1<br />

PLUS oder den Blauen Engel erfüllen, damit diese in DGNB-Bauvorhaben<br />

eingesetzt werden dürfen. Daneben gibt es Anforderungen an GISCODEs und<br />

teilweise weitere produktgruppenspezifische Kriterien. Das DGNB-System<br />

klassifiziert den Erfüllungsgrad eines Produkts des Weiteren in sogenannte<br />

Qualitätsstufen (QS), wobei QS 4 die höchste und QS 1 die niedrigste Qualitätsstufe<br />

ist.<br />

Im LEED-System befähigen bisher Anforderungen an den VOC-Gehalt<br />

(Achtung US-Definition!) eines Produkts zum Einsatz in LEED-Bauvorhaben,<br />

ganz aktuell kommt in der neuesten Version des LEED-Systems eine<br />

Emissionsprüfung hinzu. Darüber hinaus werden bei LEED teilweise auch<br />

Entfernung vom Werk zum Abbauort der Rohstoffe und Anteil der Sekundärrohstoffe<br />

in den Produkten abgefragt.<br />

Um auf einen Blick zu sehen, ob codex-Produkte in entsprechenden Bauvorhaben eingesetzt werden dürfen, werden<br />

kontinuierlich auf allen codex-Produktdatenblättern entsprechende Vermerke gemacht.<br />

EUROPÄISCHE NORMEN FÜR FLIESENKLEBER / FLIESENDÜNNBETTMÖRTEL<br />

Zementäre Dünnbettmörtel (=cement)<br />

Haftfestigkeit<br />

Die Haftzugswerte werden durch die Klassen C1 und C2 definiert. Dabei erfüllt C1 die Mindestanforderung an<br />

Haft zugswerte mit mind. 0,5 N/mm². Für die leistungsstärkere Klasse C2 sind Mindesthaftzugswerte von 1 N/mm²<br />

erforderlich. Die Haftzug prüfungen werden nach den vier Lagerungsarten Trockenlagerung, Wasserlagerung,<br />

Warmlagerung und Frost-Tau-Wechsel-Lagerung bestimmt. Für schnell erhärtende Mörtel wird eine Haftfestigkeit<br />

≥ 0,5 N/mm² nach 6 Stunden gefordert.<br />

Durchbiegung<br />

Die Durchbiegung wird mittels eines aus dem Mörtel angefertigten Prüfkörpers ermittelt und in die Klassen S1 und<br />

S2 eingeteilt. S1 steht für eine Durchbiegung von mind. 2,5 mm bis kleiner 5 mm. Mit S2 werden stark verformbare<br />

Flex-Dünnbettmörtel gekennzeichnet, die eine Durchbiegung von mind. 5 mm aufweisen. Somit werden die doppelten<br />

Anforderungen der Flexmörtel-Richtlinie erfüllt.<br />

Dispersionsklebstoffe (=dispersion)<br />

Scherfestigkeitswerte sind für die Klassen D1 und D2 ausschlaggebend. D1 gibt die Mindestanforderung mit einer<br />

Scherfestigkeit nach Trocken- und Warmlagerung von mind. 1 N/mm² vor. D2 verlangt darüber hinaus eine Scherfestigkeit<br />

von mind. 0,5 N/mm² nach Wasserlagerung und mind. 1 N/mm² nach Warmlagerung.<br />

Reaktionsharzklebstoffe (=reaction)<br />

Wie für Dispersionsklebestoffe werden bei Reaktionsharzklebstoffen ebenfalls Scherfestigkeitswerte geprüft,<br />

die mit den Klassen R1 und R2 bezeichnet sind. R1 gibt die Mindestanforderung mit einer Scherfestigkeit von<br />

mind. 2 N/mm² nach Trocken- und Wasserlagerung vor. R2 verlangt zusätzlich eine Scherfestigkeit von mind.<br />

2 N/mm² nach Temperaturwechsel.<br />

Darüber hinaus können für diese Klebstoffe drei weitere Verarbeitungseigenschaften gewählt werden:<br />

T (= thixotrop) definiert verringertes Abrutschen.<br />

E (= extended open time) steht für verlängerte klebeoffene Zeit bei zementhaltigen Mörteln<br />

und Dispersionsklebstoffen der Klasse D2.<br />

F (= fast setting) weißt bei zementhaltigen Mörteln auf schnelles Abbinden hin.<br />

Information<br />

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