20.02.2019 Aufrufe

Stiepel Jahresplaner 2019

Der begehrte Jahresplaner und Familienplaner von Stiepel widmet sich in diesem Jahr ganz dem Thema Insektenschutz.

Der begehrte Jahresplaner und Familienplaner von Stiepel widmet sich in diesem Jahr ganz dem Thema Insektenschutz.

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Aufgabe 1:<br />

Lichtverschmutzung<br />

verringern<br />

Unser erster wichtiger Vorsatz für das gesamte Jahr lautet: Keine oder nur schonende Lichtquellen im Freien. Denn Insekten<br />

sind nachtaktiv und nächtliches künstliches Licht von Beleuchtungen im Garten oder an Fassaden töten jede Nacht Milliarden<br />

von Insekten: Das helle Licht lockt sie an und lässt sie schließlich an der Lampe verglühen oder an Erschöpfung sterben.<br />

Die Lösung: Es gibt bereits LED-Lampen mit Frequenzen, die kaum mehr Insekten anlocken. Warmweißes Licht und Licht<br />

das rein nach unten strahlt, fordert ebenso weniger Lichtopfer. Am besten jedoch - nachts einfach mal das natürliche Licht<br />

von Mond und Sternen genießen.<br />

Es ist an der Zeit die Bekämpfer zu bekämpfen. In Zukunft verzichten wir gänzlich auf Schädlingsbekämpfungsmittel und<br />

Unkrautvernichter. Denn so manches „Unkraut“ wie Brennnesseln sind für bestimmte Schmetterlingsarten überlebenswichtig.<br />

Chemikalien töten nicht nur Pflanzen, sondern auch nützliche Insekten und die für die Fruchtbarkeit des Bodens<br />

enorm wichtigen Mikroorganismen. Darum haben Pestizide und Ähnliches im Garten, auf den Feldern und am Balkon nichts<br />

verloren.<br />

Die Lösung: Entsorgen Sie Pestizid-Vorräte, versprühen Sie kein Gift mehr und lassen Sie von nun an auch Nester und<br />

Spinnweben in Ruhe.<br />

Aufgabe 2:<br />

Leben lassen<br />

Aufgabe 3:<br />

Insektenhotel<br />

eröffnen<br />

Leider gibt es immer weniger natürliche Möglichkeiten, in denen Insekten überwintern können. Die Lösung: Errichten Sie ein sogenanntes<br />

Insektenhotel im Garten, auf dem Balkon oder auch an der Hauswand und bieten Sie den Nützlingen Unterschlupf. Nichts leichter<br />

als das: Bauen Sie ein Grundgerüst oder einen Rahmen aus Holz (auch Restholz wie alte Regale sind geeignet) und richten Sie darin<br />

kleine Insektenzimmer ein: Ob Pflanzenstängel in der Blechdose, Totholz aus dem Wald, Hartholzscheiben mit kleinen Löchern, leere<br />

Schneckenhäuser, Eierschalen oder klassische Ziegelsteine – die Größe, Form und Ausstattung der Zimmer sind der eigenen Kreativität<br />

überlassen – toben Sie sich ruhig aus. Bis die ersten Gäste ins Hotel einziehen, brauchen Sie dann allerdings etwas Geduld – es kann bis zu<br />

zwei Jahre dauern, bis Ihr neues Angebot von den kleinen Freunden entdeckt und genutzt wird. Je früher man also eröffnet, desto besser.<br />

Jeder naturnahe Garten bietet Schutz für bedrohte Insekten. Dabei gilt: Je größer die Vielfalt (Biodiversität), desto besser.<br />

Monokulturen sind viel anfälliger für Krankheits- und Schädlingsbefall. Statt langweiliger Rasenfläche braucht es mehr<br />

blühende Pflanzen im Garten und auf den Balkonen, z.B. duftende Gewürzkräuter und möglichst viele verschiedene bunte<br />

Blüten für Bienen und Schmetterlinge. Am besten schafft man heimische Pflanzen an, auf diese sind unsere Insekten und<br />

andere Tierarten wie Vögel schon am besten eingestellt.<br />

Die Lösung: Werfen Sie einfach die <strong>Stiepel</strong>-Seedbomb oder einen vergleichbaren Bio-Samen in ihren Garten, Balkon oder<br />

auf Brach- und Grünflächen in Ihrer Umgebung und sorgen Sie so bereits für mehr Pflanzenvielfalt mit geringem Zeitaufwand.<br />

Aufgabe 4:<br />

<strong>Stiepel</strong>-Seedbomb<br />

werfen<br />

Aufgabe 5:<br />

Bio von<br />

Anfang an<br />

Wer zusätzlich zur „<strong>Stiepel</strong>-Seedbomb“ noch weitere Vielfalt säen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass Samen<br />

oder Jungpflanzen frei von chemisch-synthetischen Mitteln sind. Bio-Züchtungen haben andere Zielsetzungen, als die Züchtung<br />

von konventionellem Saatgut. Dem Bio-Züchter ist insbesondere die Pflanzengesundheit wichtig, die er auch ohne<br />

Pestizide oder Kunstdünger erhalten kann. Biologische Landwirtschaft bedeutet weniger oder keine Insektizide und eine<br />

hohe natürliche Resistenz und Toleranz gegenüber Schädlingen und Krankheiten.<br />

Die Lösung: Servieren Sie unseren fliegenden Gästen von Beginn an nur die beste Kost und wählen Sie Bio-Pflanzen wann<br />

immer es die Auswahl zulässt.<br />

In sogenannten wilden Ecken darf einfach alles wachsen - die Natur bekommt also freien Lauf. Insekten mögen es wild – sie<br />

lieben tote Pflanzen und verwilderte Blütensträucher, die nicht nur Nahrung, sondern auch Platz für Brut und Unterschlupf<br />

bieten.<br />

Die Lösung: Bilden Sie so viele wilde Ecken und Stellen wie möglich. Entfernen Sie auch kein vermeintliches Unkraut wie<br />

Brennnesseln – wie wir wissen, sind diese wichtig für manche Schmetterlingsarten. Auch Laub und Äste können später hier<br />

abgelegt werden. Nettes Detail am Rande: Wilde Blumenwiesen müssen nur zwei Mal im Jahr gemäht werden und sind<br />

somit mit deutlich weniger Arbeit verbunden als z.B. unnatürlicher Englischer Rasen.<br />

Aufgabe 6:<br />

Wilde Ecken einrichten<br />

und zulassen<br />

Aufgabe 7:<br />

Wasserstellen<br />

anlegen<br />

Ein kleiner Teich im Garten oder kleine Wasserstellen sehen nicht nur gut aus, sie bieten auch vielen Insektenarten<br />

einen Lebensraum.<br />

Die Lösung: Legen Sie einen Miniteich an oder füllen Sie Gefäße mit Teicherde und Wasser und pflanzen Sie einige<br />

Wasserpflanzen (z.B. Wasserlilien) hinein. Alternative: Besorgen Sie sich etwas Lehm und formen Sie im Garten oder<br />

in einer Schale eine Kuhle und füllen Sie diese wiederum mit Wasser. Dies dient vielen Insektenarten als Baustoff für<br />

Nester oder als Tankstelle an heißen Tagen. Das funktioniert übrigens genauso gut auf Terrasse, Balkon, hinter<br />

Garagen oder in Innenhöfen.<br />

Chemische Düngemittel haben bei uns logischerweise ausgedient.<br />

Die Lösung: Versorgen Sie Pflanzen mit natürlichem Kompost aus Bio-Abfällen oder mit Brennnessel-Jauche. Mit<br />

dieser Extraportion an Nährstoffen werden sie ebenso wundervoll gedeihen - natürlich zur Freude unserer Insekten. Bio-<br />

Bananenschalen etwa sind eigentlich viel zu schade für die Biotonne. Richtig präpariert ergeben sie einen hervorragenden<br />

Dünger für Rosen, Blütenstauden und Zimmerpflanzen. Da der Stickstoff-Gehalt sehr gering ist, können Sie<br />

Ihre Pflanzen die gesamte Saison hindurch mit Bananenschalen düngen.<br />

Aufgabe 8:<br />

Dünge mit der<br />

Kraft der Natur<br />

Aufgabe 9:<br />

Nistplatz<br />

anbieten<br />

Viele Insektenarten benutzen Lehm als Baustoff für ihre Nester bzw. viele Wildbienen wie die Sandbiene nisten<br />

im Erdboden.<br />

Die Lösung: Mit alten Blumentöpfen oder Blumenkästen kann man einen wunderbaren Nistplatz oder ein Baustoff-Lager<br />

für Insekten anlegen. Einfach mit einem Sand-Lehm-Gemisch füllen, gut andrücken und mit einem Bohrer ca. 1 cm tiefe<br />

Löcher in die feuchte Oberfläche drücken. Danach etwa 2 Tage antrocknen lassen und anschließend testen, ob man mit<br />

dem Fingernagel die Oberfläche abkratzen kann. An einem vor Regen geschützten und eher nach Süden ausgerichteten Ort<br />

aufstellen und sich im nächsten Jahr an den Wildbienen erfreuen.<br />

Im Herbst suchen Insekten unter dem Laub Schutz vor der Kälte. Auch abgefallenes Totholz bietet zusätzlichen Lebensraum für<br />

viele Insektenarten. Wer jetzt mit Laubsauger oder Laubbläser anrückt, zerstört diesen wichtigen Zufl chtsort der Nützlinge!<br />

Die Lösung: Lassen Sie alles Abgefallene einfach liegen oder setzen Sie auf traditionelle Handarbeit mit einem<br />

einfachen Rechen. Kehren Sie damit vorsichtig die Blätter zu den Bäumen und Büschen und bilden Sie dort bewusste<br />

Schutzhäufchen. Oder kaufen Sie im Baumarkt einfach ein paar Meter Maschendraht von der Rolle und verbinden Sie<br />

Anfang und Ende mit einem Stück Blumendraht. So entstehen mit wenig Aufwand geräumige Drahtkörbe, die im<br />

Garten aufgestellt als Laubspeicher dienen.<br />

Aufgabe 10:<br />

Schonend garteln<br />

wenn das Laub fällt<br />

Aufgabe 11:<br />

Insektenfreundliche<br />

Hecken<br />

Grüne Gärten mit Thuja- oder Bambushecken bieten lediglich Sichtschutz vor den Nachbarn – nicht mehr und nicht weniger:<br />

Kein Vogel nistet in ihnen und kein Schmetterling fliegt sie an.<br />

Die Lösung: Wer den Insekten auch an der Grundstücksgrenze einen Lebensraum bieten möchte, entscheidet sich einfach<br />

für ein heimisches Gehölz: Roter Hartriegel, Gewöhnlicher Liguster, Gewöhnlicher Schneeball, Feld-Ahorn, Felsenbirne oder<br />

Hainbuche sind hier beispielsweise bestens geeignet und schützen übrigens genauso vor neugierigen Blicken.<br />

By the way: Am 11. November feiern wir den legendären Heckentag – ein guter Zeitpunkt um die eigene heimische<br />

Heckengestaltung zu überdenken.<br />

Je mehr Menschen sich aktiv am Insektenschutz beteiligen und versuchen, dem Insektensterben entgegenzuwirken,<br />

desto größer werden die positiven Auswirkungen auf unser Ökosystem sein.<br />

Die Lösung: Halten Sie einerseits an Ihren neuen Prinzipien fest – auch im neuen Jahr – und motivieren Sie andere zum<br />

Mitmachen.<br />

Suchen Sie hierfür das Gespräch und geben Sie anderen wertvolle Tipps – unsere Pflanzen- und Tierwelt wird es Ihnen<br />

danken!<br />

Aufgabe 12:<br />

Weiter sagen!<br />

Quellen:<br />

Hallmann CA, Sorg M, Jongejans E, Siepel H, Hofland N, Schwan H, et al. (2017) More than 75 percent<br />

decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS ONE 12(10): e0185809.<br />

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809<br />

Wir danken „Blühendes Österreich“ und Severin Tatarczyk für die Inspiration und wertvollen Tipps:<br />

https://www.bluehendesoesterreich.at/tipps-gegen-das-insektensterben/<br />

https://www.severint.net/2017/10/19/10-tipps-was-man-gegen-das-insektensterben-tun-kann/<br />

Verwendete Fotos:<br />

Titelblatt: © photonewman / Fotolia Juni: © Joost / Fotolia<br />

Erste Hilfe: © thithawat / Fotolia Juli: © nechaevkon / Fotolia<br />

Aufgaben: © pascal cribier / Fotolia August: © sebastien32 / Fotolia<br />

Jänner: © nechaevkon / Fotolia September: © Marek R. Swadzba / Fotolia<br />

Februar: © kompetlarin / Fotolia Oktober: © andrix / Fotolia<br />

März: © Jon Yuschock / Fotolia November: © Giovanni Appiani / Fotolia<br />

April: © annette shaff / Fotolia Dezember: © pascal cribier / Fotolia<br />

Mai: © Gaschwald / Fotolia Bunte Insekten: © Depositphotos.com/Olizabet

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