03.03.2019 Aufrufe

Gemeinsam Glauben // Ausgabe 0 (Null Nummer)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

04 // Vorwort<br />

LIEBE GEMEINDEMITGLIEDER<br />

IN BAD HALL, NEUKEMATEN<br />

UND SIERNING!<br />

Bittet, so wird euch gegeben, suchet,<br />

so werdet ihr finden; klopfet<br />

an, so wird euch aufgetan!<br />

Matthäus 7,7<br />

Vieles ist neu oder ziemlich neu: 2019<br />

ist noch jung, die Gemeindegremien<br />

haben im Herbst ihre Arbeit neu aufgenommen,<br />

das Gemeindeblatt erscheint<br />

zum ersten Mal in dieser Form<br />

und diesem Design, neue Formen der<br />

Zusammenarbeit und Bündelung der<br />

verfügbaren Kräfte werden gesucht.<br />

Für die täglichen Herausforderungen<br />

brauchen wir immer wieder Ermutigung<br />

und Zuspruch und Evangelium,<br />

Gute Nachricht. Ich finde sie zum Beispiel<br />

in diesem Satz Jesu:<br />

Bittet, so wird euch gegeben, suchet,<br />

so werdet ihr finden; klopfet<br />

an, so wird euch aufgetan.!<br />

Dieser Satz beschreibt in dreifacher<br />

Weise, wie Gott ansprechbar ist:<br />

Erstens für die in ihrem <strong>Glauben</strong><br />

gewissen Beter: Bittet, so wird euch<br />

gegeben. Wer sich in seinem <strong>Glauben</strong><br />

ganz auf Gott verlassen kann, der ist<br />

immer gehalten, sozusagen wie ein<br />

Artist auf dem manchmal dünnen<br />

Lebensseil. Selbst wenn dieses ins<br />

Schwanken gerät oder gar zerreißt,<br />

weiss sich dieser Glaube von Gott gehalten<br />

und vertraut darauf, aufgefangen<br />

zu werden. „Du kannst nicht tiefer<br />

fallen als nur in Gottes Hand“, so hat<br />

Arno Pötzsch in seinem gleichnamigen<br />

Lied im Jahre 1941 geschrieben.<br />

Zweitens für die Suchenden: Suchet,<br />

so werdet ihr finden. Wer Gott<br />

sucht, wird nicht leer ausgehen. Immer<br />

wieder heißt es in der Bibel: Wenn<br />

ihr mich von ganzem Herzen sucht, so<br />

will ich mich von Euch finden lassen.<br />

Suchet mich, so werdet ihr leben. Wer<br />

im <strong>Glauben</strong> unsicher ist und sich von<br />

der Kirche vielleicht auch distanziert<br />

hat, lebt nicht ferner von Gott als der<br />

treueste und in seinem <strong>Glauben</strong> gewisse<br />

Beter. Diese Einstellung kann Gelassenheit<br />

geben in manchem Zweifeln.<br />

Die Gottsuche und Gottessehnsucht<br />

wird beantwortet werden.<br />

Drittens für die Anklopfenden:<br />

Manchmal fehlen einem die Worte<br />

und Gedanken zum Gebet. Man weiß<br />

auch nicht mehr, wie oder wo man<br />

suchen soll. Da hilft nur noch das<br />

einfachste Mittel: Anklopfen! Klopfzeichen<br />

haben vermisste Bergleute in<br />

vielen Fällen von Grubenunglücken<br />

gerettet, manchmal in beispiellosen<br />

Rettungsaktionen wie in Chile 2010.<br />

Durch Klopfzeichen haben sich Dietrich<br />

Bonhoeffer und seine Mitgefangenen<br />

im Tegeler Gefängnis verständigt.<br />

Klopfen geht immer noch, auch wenn<br />

das Beten nicht mehr möglich ist. Das<br />

Anklopfen an Gottes Türe ist also die<br />

direkteste Form des Gebetes.<br />

Mit den Gewissen, den Suchenden<br />

und den Anklopfenden sind nicht<br />

unterschiedliche Personengruppen gemeint.<br />

Die Rollen können wechseln in<br />

einer Person, in einer Lebensphase, sogar<br />

an einem Tag. Der Beter kann zum<br />

Suchenden werden. Dieser wiederum<br />

kann zum Anklopfenden werden, und<br />

das Ganze gilt ebenfalls in umgekehrter<br />

Reihenfolge. Wer aus der Ferne<br />

kommt und noch keine Insidersprache<br />

kennt oder sie gar nicht erlernen will,<br />

kommt über die Suche zum Beten. Alles<br />

ist möglich.<br />

Entscheidend ist, dass unser Beten,<br />

Suchen oder das niedrigschwellige<br />

Anklopfen schon immer eingeholt ist<br />

durch Gottes Gegenwart.<br />

Der Schriftsteller und Bildhauer Ernst<br />

Barlach hat das einmal sehr extrem<br />

formuliert: „Ich habe keinen Gott,<br />

aber Gott hat mich.“ Ein wunderbarer<br />

Satz in einer schwierigen Zeit, in<br />

der sich alle <strong>Glauben</strong>sgewissheiten bewähren<br />

mussten.<br />

Gott hat mich, Gott hat uns, er hat uns<br />

in seiner gütigen Vaterhand. Auch als<br />

Gemeinde dürfen wir vertrauen und<br />

wissen: Gott ist da, er will sich finden<br />

lassen. Bitten wir darum, suchen wir<br />

Ihn und klopfen wir an bei Ihm.<br />

Pfr. Mag. Klaus-Ortwin Galter<br />

BAD_190225_Gemeindeblatt.indd 4 28.02.19 09:17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!