05.03.2019 Aufrufe

GARAGE INKS KRAFTSTOFF

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kurvenstoff<br />

Einige viele Kilometer weiter in Les Salles des Alpes erreichten<br />

wir dann das Nachtlager für den heutigen Tag. Den Club Les<br />

Alpes d’Azur. Irgendwie erinnerte mich das Ding an Kellermans<br />

aus dem Film Dirty Dancing. Nach so einem überwältigenden<br />

Tag, an dem man vor diesen erhabenen Riesen stand,<br />

voller Ehrfrucht die Berge hinauf fuhr, relativierte sich so vieles.<br />

Am nächsten Morgen starteten wir früh und standen bereits<br />

eine Stunde nach Verlassen des Hotels auf der ersten Passhöhe,<br />

auf 2360 Metern, dem Col d´ Izoard. Im unteren Teil ist er<br />

bewaldet, jedoch im oberen Teil bietet sich uns eine grandiose<br />

Serpentinenstrecke in zerklüfteter und wilder Felslandschaft<br />

dar. Auf der Passhöhe stehen ein großer Obelisk und ein kleiner<br />

Souvenirladen, ansonsten wirkt alles eher wie eine Wüstenlandschaft.Absolut<br />

beeindruckend und landschaftlich gesehen ist<br />

der Col d´ Izoard abwechslungsreich wie kein anderer Pass.<br />

Fast nahtlos schließt sich der Col de Vars an, der die Anbindung<br />

zum Col de la Bonette oder auch Col de la Cayolle in den französischen<br />

Alpen darstellt. Wir folgten im Tal ein kleines Stück<br />

einem Fluss, der sich direkt neben uns den Weg durch zerklüftete<br />

Felsen bahnt, um dann mit 8% Steigung hinein in herrliche<br />

Rechts-Links-Kombinationen sowie Spitzkehren über geht. Die<br />

Passhöhe und damit 2109 Meter erreichen wir recht schnell.<br />

Die Abfahrt weist sogar 10 % Gefälle auf, geht aber auch recht<br />

fix und brachte uns nach Jausiers. Ausgerechnet hier setzte ein<br />

kräftiges Gewitter ein. Hatten wir bis hier hin jeden Tag absolutes<br />

Kaiserwetter mit strahlend blauem Himmel, dachten wir nun<br />

die Welt würde untergehen. Wir kehrten in der nächsten Möglichkeit<br />

ein, und wollten das Böllern abwarten, mussten aber<br />

nach 1 1/2 Stunden erkennen, dass es sich eingeregnet hatte und<br />

für diesen Tag nicht mit Besserung zu rechnen war.<br />

Bei dieser Wetterlage den nächsten Pass in Angriff zu nehmen,<br />

wäre einfach nur dumm gewesen, zumal wir nicht wussten, was<br />

uns erwarten würde. Also suchten wir uns schon wieder unfreiwillig<br />

eine Unterkunft. Hier waren wir vor zwei Jahren bereits<br />

einmal gestrandet, aber das ist eine andere Geschichte.<br />

Am nächsten Tag weckten uns die Sonnenstrahlen, die auf unsere<br />

Gesichter durch das Fenster unserer Unterkunft fielen und<br />

ein strahlend blauer Himmel lächelte uns an und da wussten<br />

wir, dass es die richtige Entscheidung war. Später als wir die<br />

Straße zum Col de la Cayolle fuhren, wurden wir nochmals darin<br />

bestätigt, dass es nicht gerade die beste Straße ist, um sie bei<br />

Regen hoch zu donnern. Allerdings stellen diese den Übergang<br />

in die niedrigeren provenzalischen Seealpen dar.<br />

72

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!