06.03.2019 Aufrufe

hallo-luedinghausen_06-03-2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bleiben Sie fit<br />

Mittwoch, 6. März <strong>2019</strong><br />

Weg mit<br />

der Blockade<br />

Was man gegen einen Blackout unternehmen kann<br />

Eigentlich sollte der große<br />

Auftritt kein Problem sein.<br />

Das Manuskript steht, das<br />

Thema sitzt – und doch steigt<br />

Panik auf, kurz bevor es losgeht.<br />

Lampenfieber vor<br />

einem wichtigen Vortrag<br />

kennen viele. Doch manchmal<br />

bleibt es nicht beim bloßen<br />

Nervenflattern – hinzu<br />

kommen Schweißausbrüche,<br />

Herzrasen, Zittern, das<br />

Gefühl mentaler Lähmung.<br />

Für einige Menschen<br />

sind solche Situationen<br />

Alltag: innere<br />

Blockaden, die sie<br />

daran hindern, etwas<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

„Solche Blockaden setzen<br />

automatisch ein und laufen<br />

im Unterbewusstsein ab“, sagt<br />

Ute Gietzen-Wieland, Business-<br />

und Mental-Coach in<br />

Bielefeld. Im Prinzip sind es<br />

Angstzustände, die in ganz<br />

verschiedenen Momenten<br />

auftreten können. Die Folge:<br />

Betroffene bleiben weit unter<br />

ihren Möglichkeiten.<br />

„Mit dem Einnehmen von<br />

angstlösenden Medikamenten<br />

etwa vor einem Auftritt<br />

oder vor einer Prüfung lässt<br />

sich das Problem nicht lösen“,<br />

sagt Bernhard Tille, Coach in<br />

Bad Homburg. Und kritische<br />

Situationen einfach zu vermeiden,<br />

ist oft nicht möglich<br />

– und schon gar keine Lösung.<br />

„Wichtig ist vielmehr, zu erkennen,<br />

wie Blockaden entstehen<br />

und woher sie kommen“,<br />

so Tille.<br />

Im ersten Schritt kann das<br />

jeder für sich selbst tun: sich<br />

hinsetzen und aufschreiben,<br />

was man in einer bestimmten<br />

Situation fühlt, wovor man<br />

eigentlich konkret Angst hat.<br />

„Die Ursachen für innere Blockaden<br />

finden sich häufig in<br />

einem nicht verarbeiteten<br />

Erlebnis in der Kindheit“, erklärt<br />

Cora Besser-Siegmund,<br />

Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin<br />

in Hamburg.<br />

Das kann derart belastende<br />

oder sogar traumatische Züge<br />

haben, dass es sich fest im<br />

Unterbewusstsein etabliert<br />

hat – und Betroffene auch<br />

Jahrzehnte später hemmt.<br />

Innere Blockaden entstehen<br />

jedoch auch durch negatives<br />

Denken: Betroffene sind dann<br />

felsenfest davon überzeugt,<br />

etwas nicht zu können.<br />

Doch wie lassen sich solche<br />

Blockaden lösen und verarbeiten?<br />

„In vielen Fällen hilft ein<br />

Coaching“, sagt Tille. Manchmal<br />

ist aber auch eine Therapie<br />

nötig, etwa eine kognitive<br />

Verhaltenstherapie. Dabei<br />

deckt ein Klient gemeinsam<br />

mit einem Therapeuten im<br />

Unterbewusstsein<br />

schlummernde<br />

negative Gedanken auf und<br />

setzt ihnen neue, positive Gedanken<br />

entgegen.<br />

Auch spezielle Atemtechniken<br />

können in belastenden<br />

Momenten für Entspannung<br />

sorgen. Ein anderes Mittel<br />

gegen Blockaden ist die sogenannte<br />

Wingwave-Methode.<br />

„Bei diesem speziellen Coaching<br />

wird versucht, gegen<br />

Stress an der Stelle anzugehen,<br />

wo sie herkommt, nämlich<br />

im Gehirn“, sagt Gietzen-<br />

Wieland.<br />

Wer an einer inneren Blockade<br />

leidet, sollte nicht zu lange<br />

damit warten, das Problem<br />

anzugehen. „Je eher man sich<br />

der Sache stellt, desto besser“,<br />

so Gietzen-Wieland. (dpa)<br />

„<br />

Wichtig ist, zu<br />

erkennen, wie<br />

Blockaden<br />

entstehen und<br />

woher sie<br />

kommen.<br />

Coach Bernhard Tille<br />

„<br />

Foto: dpa<br />

Kurz<br />

notiert<br />

Begleiterkrankung<br />

keine Seltenheit<br />

Gelenkrheuma bringt in vielen<br />

Fällen Begleiterkrankungen<br />

mit sich. So haben Rheumapatienten<br />

zum Beispiel ein deutlich höheres<br />

Risiko als andere Menschen,<br />

an Arthrose oder Depressionen zu<br />

erkranken. Darauf weist die Deutsche<br />

Gesellschaft für Rheumatologie<br />

(DGRh) hin. Gleiches gilt etwa<br />

für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.<br />

Betroffene sollten<br />

das im Blick behalten und ihren<br />

jeweiligen Arzt darüber informieren:<br />

Denn mit der Zahl der Erkrankungen<br />

steigt auch die Gefahr von<br />

unerwünschten Wechselwirkungen<br />

verschiedener Medikamente. (dpa)<br />

Schonung ist die<br />

falsche Antwort<br />

E<br />

ine Kniearthrose kann sehr<br />

schmerzhaft sein. Schonung ist<br />

aber trotzdem die falsche Antwort,<br />

warnt der Bundesverband für Gesundheitsinformation<br />

und Verbraucherschutz<br />

(BGV). Stattdessen sollten<br />

sich Betroffene bewegen, solange<br />

es irgendwie geht. Am besten<br />

geeignet dafür sind gelenkfreundliche<br />

Aktivitäten wie Radfahren,<br />

Wandern oder Schwimmen.<br />

Darüber hinaus verordnet<br />

der Arzt vielleicht Bewegungsoder<br />

Physiotherapie. (dpa)<br />

Im Fokus der Forschung<br />

Mikro-Entzündungen sind mit verantwortlich für Reizdarm<br />

Eine aktuelle wissenschaftliche<br />

Publikation,<br />

in der zahlreiche<br />

Einzelstudien<br />

analysiert wurden, rüttelt am<br />

Dogma, dass ein Reizdarm<br />

primär psychische Ursachen<br />

hat: Die vorliegenden Beweise<br />

sprechen dafür, dass unter<br />

anderem zahlreiche kleine<br />

Entzündungen im Darm und<br />

auf Nervenebene als Auslöser<br />

und „Verschlimmerer“ von<br />

Reizdarmsymptomen verantwortlich<br />

sind – so lautet das<br />

Fazit der Autoren. Lange Zeit<br />

hat man bei dieser „funktionellen<br />

Erkrankung“ keine organischen,<br />

also körperlichen<br />

Ursachen gefunden, sodass<br />

vorwiegend psychische Probleme<br />

als Ursache bei Reizdarm<br />

diskutiert wurden.<br />

Inzwischen stehen mikroskopisch<br />

kleine Entzündungen<br />

im Darm im Fokus der Forscher.<br />

„Diese, von uns Ärzten<br />

,Mikroinflammationen‘ genannt,<br />

gelten inzwischen<br />

auch als Auslöser des Reizdarmsyndroms“,<br />

erklärt Professor<br />

Dr. Ahmed Madisch,<br />

Magen-Darm-Facharzt am<br />

Klinikum Siloah, Hannover.<br />

Daher setzt er zur Behandlung<br />

pflanzliche Arzneimittel ein,<br />

deren antientzündliche Wirksamkeit<br />

wissenschaftlich gut<br />

belegt ist. „Mehrere neue niedrige<br />

Untersuchungen deutscher<br />

Universitäten und Kliniken<br />

haben diese Mechanismen bei<br />

Arzneipflanzen wie der Myrrhe<br />

alleine und verstärkt in<br />

Kombination belegt.“<br />

In ihrer aktuellen Übersichtsstudie<br />

erklären die Wissenschaftler<br />

anhand mehrerer<br />

Mechanismen die Rolle der<br />

Mikroentzündungen im Darm<br />

als Auslöser des Reizdarmsyndroms:<br />

So weisen sowohl<br />

Konzentrationen<br />

spezieller Substanzen (zum<br />

Beispiel Fettsäuren) als auch<br />

die erhöhte Anzahl von Immunzellen<br />

auf die kleinen<br />

Entzündungen im Darm hin.<br />

Auch bei Patienten, die eine<br />

Magenschleimhautentzündung<br />

hatten, kann sich im Anschluss<br />

daran ein Reizdarmtyp<br />

entwickeln, der sich durch<br />

leichte Entzündungen auszeichnet.<br />

„Diese und weitere<br />

Vorgänge im Darm und auf<br />

Nervenebene sprechen dafür,<br />

dass viele Beschwerden des<br />

Reizdarmsyndroms mit einer<br />

Kaum ist man etwas, rumort es auch schon: typisch<br />

für den Reizdarm. pixabay.com/akz-o<br />

erhöhten Mikro-Entzündungsaktivität<br />

erklärt werden<br />

könnten“, fasst Madisch zusammen.<br />

Die Tatsache, dass<br />

die kleinen Darmentzündungen<br />

eine wesentliche Rolle<br />

beim Reizdarm spielen können,<br />

spricht für die Anwendung<br />

eines pflanzlichen Arzneimittels<br />

mit Myrrhe. (akz-o)<br />

Energydrinks<br />

bremsen die<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Energydrinks verbessern die Leistungsfähigkeit von Jugendlichen<br />

nicht, selbst wenn die Werbung anderes verspricht.<br />

Tatsächlich nimmt die geistige und körperliche<br />

Fitness nach dem Konsum der Getränke sogar ab, warnt der<br />

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Denn um<br />

die Leistungsfähigkeit zu verbessern, müssten sich die Arterien<br />

eigentlich weiten – so gelangt mehr Blut zu Hirn, Herz und<br />

Muskeln. Energydrinks sorgen aber dafür, dass sich die Gefäße<br />

verengen. Gleichzeitig schüttet der Körper mehr Stresshormone<br />

aus, Blutdruck und Herschlag-Frequenz steigen.<br />

Außerdem tragen die Getränke durch ihren Zuckergehalt zur<br />

Entwicklung von Übergewicht und Diabetes bei, so die Experten.<br />

Jugendliche sollten deshalb besser auf Energydrinks verzichten<br />

und vor allem nicht mehrere Dosen hintereinander<br />

leeren. Besonders anfällig für negative Auswirkungen sind Jugendliche,<br />

die eine eher zierliche Statur beziehungsweise<br />

Herz-Kreislauf-Probleme haben oder die Medikamente gegen<br />

ADHS nehmen (ww<br />

w w.kinderaerzte-im-netz.de). (dpa)<br />

Medikamente nicht<br />

immer zu empfehlen<br />

Fieber ist ein Signal des Körpers: Erhöht er die Temperatur,<br />

können sich krankmachende Erreger nicht mehr so<br />

gut vermehren. Bei unkomplizierten viralen Atemwegsinfekten<br />

müssen Betroffene das Fieber daher in der Regel nicht<br />

mit Medikamenten senken, schreibt die „Apotheken Umschau“.<br />

Anders sieht es aus, wenn ein Patient etwa unter einer<br />

Herzinsuffizienz leidet, da es sonst zu Herz-Kreislauf-Komplikationen<br />

kommen kann. Hält das Fieber länger als drei Tage<br />

an, sollte man auf jeden Fall zum Arzt. Dieser kann zum Beispiel<br />

abklären, ob eine bakterielle Infektion vorliegt, die antibiotisch<br />

behandelt werden sollte. (dpa)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!