Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MOIN MOIN<br />
und gehörlose Menschen besitzt,<br />
folgt schon die Hamburger Bibliothek<br />
mit ihrem Bestand. Die Idee zu einer<br />
Führung durch die Bibliothek kam<br />
von Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber<br />
(Fakultät für Erziehungswissenschaft)<br />
sowie Prof. Dr. Annika Herrmann (Fakultät<br />
für Geisteswissenschaft), welche<br />
auch die neue Leiterin vom IDGS ist.<br />
Als Paddy Ladd urplötzlich in der Tür<br />
der Bibliothek stand, hatte er uns<br />
schon in seinen Bann gezogen. Er<br />
begrüßte uns mit seinem sympathischen<br />
Lächeln und umarmte uns, als<br />
würden wir uns alle schon lange kennen.<br />
Wir waren schnell im Gespräch<br />
vertieft und diskutierten über die Historie<br />
der Gebärdensprache, ausgelöst<br />
vor allem durch die alten Bücher, die<br />
hier vor uns auf dem Tisch lagen. Besonders<br />
angetan waren wir von dem<br />
Buch “Institution des sourds-muets<br />
par la voie des signes méthodiques”<br />
von Abbé de L‘Epée, den Gründer der<br />
ersten Gehörlosenschule, in welchem<br />
er eine umfassende Darstellung seiner<br />
Methode zur Kommunikation mit<br />
Gehörlosen darlegte. Auch das Werk<br />
zur lautsprachlich orientierten Methode<br />
Samuel Heinickes konnten wir<br />
einsehen. Zur besonderen Freude von<br />
Paddy Ladd konnten wir ihm auch die<br />
acht Exemplare seines Werkes Deafhood<br />
zeigen, von welchen er eines<br />
signierte.<br />
der Welt behaupten kann - mit Gebärdensprache!<br />
Diese Lücke füllen<br />
gehörlose Lehrer aus.<br />
Paddy Ladd hätte auch über den<br />
Mond fabulieren können, wir hätten<br />
ihn auch genommen und ihm zugeschaut!<br />
So warteten wir gespannt<br />
auf den 19. November, auf den Tag,<br />
an dem Paddy zu uns nach Hamburg<br />
kam. Wir haben uns im Vorfeld auch<br />
etwas Besonderes einfallen lassen<br />
und ihn vor seinem Vortrag zu uns in<br />
kleiner Runde eingeladen. Wir wollten<br />
ihm die Bibliothek vom Institut für<br />
Deutsche Gebärdensprache zeigen,<br />
denn für ihn als Wissenschaftler dürfte<br />
das auch von Interesse sein. Nach der<br />
Bibliothek an der Gallaudet University<br />
in Washington, welche weltweit den<br />
größten Bestand an Büchern und auch<br />
Videos zum Thema Gebärdensprache<br />
Wir, vom Gehörlosenverband Hamburg,<br />
fanden diese Idee sehr gut, zumal<br />
ich persönlich die Bibliothek auch<br />
nur flüchtig kannte.<br />
Im Anschluss an die Bibliotheksführung<br />
gingen wir zum Hörsaal, in dem<br />
wir schon freudig von vielen gespannten<br />
Besuchern empfangen wurden.<br />
Es wurde bald so voll, dass eine Live-<br />
Schaltung in den Nebenraum erfolgte,<br />
um allen Besuchern die Teilnahme<br />
am Vortrag zu ermöglichen. Von der<br />
Technik her war das ein wenig knifflig,<br />
zumal auch die beiden tauben<br />
Gebärdensprach-Dolmetscher mit<br />
eingebunden werden sollten, sodass<br />
alle die Möglichkeit hatten, entweder<br />
der vorgetragenen Sprache von<br />
Paddy Ladd zu folgen, das war British<br />
Sign Language (BSL) oder der Deutsche<br />
Gebärdensprache. Daneben<br />
wurde zudem auch gevoict, sodass<br />
Besucher, die in der Gebärdensprache<br />
nicht fit waren, zuhören und verstehen<br />
konnten.<br />
DOVEN KLÖNSCHNACK<br />
19<br />
GLVHH_DovKloe_<strong>2019</strong>-1_190219.indd 19 19.02.19 16:42