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FC Stadlau Vereinszeitung Ausgabe 1

Der FC Stadlau ist ein Fußball-Ausbildungsverein und hat mit rund 300 Kindern eine der größten und erfolgreichsten Fußballnachwuchsabteilungen Österreichs, aus der bereits viele bekannte Profis hervorgegangen sind. Gemeinsam mit der Münchner Fußballschule geht der FC Stadlau nun einen neuen modernen Weg der Ausbildung, bei der Technik und Trickphilosophie im Vordergrund stehen. Viel Spaß beim Lesen.

Der FC Stadlau ist ein Fußball-Ausbildungsverein und hat mit rund 300 Kindern eine der größten und erfolgreichsten Fußballnachwuchsabteilungen Österreichs, aus der bereits viele bekannte Profis hervorgegangen sind.
Gemeinsam mit der Münchner Fußballschule geht der FC Stadlau nun einen neuen modernen Weg der Ausbildung, bei der Technik und Trickphilosophie im Vordergrund stehen. Viel Spaß beim Lesen.

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<strong>FC</strong> STADLAU<br />

AUSBILDUNGSKONZEPT<br />

IN ZUSAMMENARBEIT MIT


EIGENE & GANZHEITLICHE<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Der <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> geht gemeinsam mit der „Münchner Fußballschule“ einen komplett neuen<br />

Ausbildungsweg zum Wohle unserer Kinder!<br />

Nahezu jeder Verein rühmt sich, eine tolle Ausbildungsphilosophie zu haben und diese auch umzusetzen. Die<br />

Praxis sieht leider ganz anders aus. Oft existiert ein Konzept nur in der Schublade, am Platz und in der täglichen<br />

Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen existieren immer noch alte eingefahrene Muster. Spiele zu<br />

gewinnen steht im Vordergrund. Tormänner schießen hohe Bälle in den gegnerischen Strafraum, körperlich<br />

stark entwickelte Kinder schießen von der Mittellinie ins Tor, körperlich retardierte Kinder spielen wenig oder<br />

nur in der Abwehr und der Trainer fordert diese auf, den Ball einfach wegzuschießen. Das ist leider allzu oft<br />

der Alltag im Kinder- und Jugendfußball, aber nicht beim <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong>.<br />

Die neue Ausbildungsphilosophie, die gemeinsam mit der renommierten Münchner Fußballschule (MFS)<br />

entwickelt wurde, wird auch penibel umgesetzt. Denn die MFS arbeitet dauerhaft im Verein mit und sorgt<br />

auch dafür, dass die Philosophie umgesetzt wird. Dafür steht der <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> mit seinem Namen, die MFS<br />

evaluiert dies und erlaubt die Nutzung des MFS-Logos als Gütesiegel.<br />

Im Folgenden stellen wir Euch unsere zentralen Ausbildungsschwerpunkte vor, um mit Euch gemeinsam einen<br />

optimalen Weg für unsere Kinder zu beschreiten.


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

03<br />

Training schlägt Talent -<br />

Warum Trainingseffizienz und -effektivität wichtiger sind als das Talent<br />

Von der U6 bis zur U18 kommt ein Kind auf etwa 2500 Trainingseinheiten. Nehmen wir einmal an, ein Junge<br />

namens Lukas trainiert in einem Kader von zwölf Kindern, die sich jedes Mal an einem Tor anstellen, um eine<br />

Übung zu durchlaufen. Bevor Lukas als letzter in die Übung startet, vergehen – wir haben es nachgemessen<br />

– zweieinhalb bis drei Minuten. In einer Trainingsstunde kommt Lukas so auf 20 Wiederholungen. Stellen<br />

wir uns nun einen anderen Jungen vor, Leon. Auch er spielt in einem Kader mit zwölf anderen Kindern. Sein<br />

Trainer allerdings stellt zwei Tore auf und teilt die Kinder in vier Dreiergruppen auf. Jeweils zwei Gruppen<br />

schießen auf ein Tor. Die Anstellzeiten der Jungen sinken auf diese Weise gegen null. Leon beispielsweise<br />

kommt in jeder Übung auf mindestens die fünffache Wiederholung gegenüber Lukas. Er erreicht so in einer<br />

Trainingsstunde mindestens 100 Wiederholungen. Machen wir uns nun doch einmal den Spaß und rechnen<br />

das auf die gesamte Ausbildung von 2500 Trainingseinheiten hoch. Das Ergebnis ist ernüchternd:<br />

Gesamtzahl der Wiederholungen im<br />

Training von Lukas:<br />

50 000<br />

Gesamtzahl der Wiederholungen im<br />

Training von Leon:<br />

250 000


04<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Es ist glasklar, welcher der beiden Jungen später der bessere Fußballer sein wird. 50 000 zu 250 000 Wiederholungen.<br />

Egal wieviel Talent Lukas besitzt, Leon wird immer der stärkere Fußballer sein. Und warum? Weil<br />

er sich aufgrund der Vielzahl an Wiederholungen körperlich besser entwickelt hat als Lukas.<br />

Die wichtigsten Maßnahmen, die wir uns als Trainer des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> für mehr Trainingseffizienz im Fußballtraining<br />

zu Herzen nehmen:<br />

• Training in kleinen Gruppen (reduziert die Anstellzeiten und erhöht die Zahl der Übungsdurchläufe)<br />

• Tore nebeneinander aufstellen (bessere Trainingssteuerung)<br />

• Tore vor einen Zaun stellen (keine Laufwege, um Bälle zu holen)<br />

• Übungen im Wettkampfmodus durchführen (erhöht die Motivation die Übung schneller zu<br />

durchlaufen)<br />

• Dribblings, Tricks und Spiele in den Umbaupausen (reduzierte Standzeiten)<br />

• Abschlussspiele im Drei gegen Drei (mehr Ballkontakte, höhere körperliche Belastung)<br />

• Bei Ball im Aus auf Einwurf oder Abstoß verzichten und stattdessen sofort einen neuen Ball einspielen<br />

Im Spielbetrieb stehen für uns als Trainer des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> zwingend die folgenden Grundsätze im Vordergrund,<br />

damit unsere Kinder lernen, das im Training erprobte auch im Spiel umzusetzen:<br />

• Fußball spielen statt Fußball gewinnen, der Spaß und die Freude<br />

stehen immer im Vordergrund<br />

• Keinen Druck auf die Kinder ausüben<br />

• Gleiche Spielzeiten für alle (keine frühzeitige Selektierung)<br />

• Ausbildung geht immer vor Ergebnis<br />

• Gegner nicht zu stark wählen (um Technik anwenden zu können)<br />

• Kadergrößen möglichst klein halten<br />

• Spielaufbauversuch in jeder Situation (Fehler sind erlaubt)<br />

• Rotationsprinzip (jeder Spieler lernt jede Position kennen)<br />

Auf diese Weise garantieren wir eine noch bessere Ausbildung eurer und unserer Kinder!


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

05<br />

Trickphilosophie - Warum Technik im modernen Fußball mehr ist,<br />

als nur passen, laufen und schießen<br />

Viele Jugendtrainer verzichten noch immer darauf, ihren Kindern<br />

eine anspruchsvolle Technik zu vermitteln. So lernen die meisten<br />

Kinder heutzutage noch nicht einmal unterschiedliche Schusstechniken.<br />

Verschiedene Ballan- und -mitnahmen stehen ebenfalls selten auf<br />

dem Trainingsplan. Von Tricks, mit denen man sich im Eins gegen<br />

Eins durchsetzen kann, ganz zu schweigen. Die Begründung der Trainer<br />

für ihre Entscheidung lautet: Fußball sei ein einfaches Spiel. Der<br />

Fußball sei keine Wissenschaft. Ist er aber doch.<br />

Mit der richtigen Ballannahme kann ein Stürmer, der mit dem Rücken<br />

zum Tor steht, sich den Ball so vorlegen, dass er fast zeitgleich<br />

mit der Ballannahme einen dynamischen Sprint startet und so viel<br />

schwerer zu verteidigen ist, als wenn er den Ball klassisch annimmt<br />

und sich dann aus dem Stand wendet.<br />

Ein Flugball ist für einen Mitspieler aufgrund der Rückwärtsrotation<br />

des Balles wesentlich leichter anzunehmen als ein Spannstoß.<br />

Mit einem Effetball fordere ich einen Torhüter mehr als mit einem<br />

normalen Flugball. Steht man einer eng gestaffelten Verteidigung<br />

gegenüber, ist ein richtig getimter steiler Flugball zwischen die Abwehrreihe<br />

und den Torhüter eine gute Möglichkeit einen aufmerksamen<br />

Stürmer in Szene zu setzen. Davon, dass es in bestimmten<br />

Spielsituationen besser ist, seinen Mitspieler auf dem linken statt<br />

dem rechten Fuß anzuspielen, wollen wir an dieser Stelle gar nicht<br />

erst reden.<br />

Halten wir einfach fest: Je mehr Schuss- und Passtechniken ein Spieler<br />

beherrscht, je variantenreicher er den Ball verarbeiten kann, desto<br />

mehr Handlungsoptionen stehen ihm auf dem Feld offen. Und die<br />

Zahl seiner Möglichkeiten steigt noch einmal, wenn er nicht nur mit<br />

dem rechten, sondern auch mit seinem linken Fuß schießen kann.


06<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Vor allem unsere Trickphilosophie ist<br />

für die technische Ausbildung unserer<br />

Kinder von besonderer Bedeutung.<br />

Ein Kind, das unser Training vom<br />

Fußballkindergarten an durchläuft,<br />

beherrscht sieben Jahren später<br />

über 100 Finten, darunter spielnahe<br />

Tricks, mit praktischem Nutzen auf<br />

dem Feld, wie etwa der Übersteiger<br />

oder das Ziehen Vorlegen, aber auch<br />

den einen oder anderen spielfernen<br />

Trick, wie der Around-the-World,<br />

bei dem es um die bloße Ballbeherrschung<br />

und den Spaß geht.<br />

Warum sind die Tricks so wichtig?<br />

Wie bereits erwähnt, verschaffen<br />

Finten einem Spieler einen kleinen<br />

Reaktionsvorteil, der, wenn zwei<br />

Spieler athletisch auf demselben<br />

Niveau sind, den Unterschied ausmachen<br />

kann.<br />

Ist ein Verteidiger genauso schnell<br />

wie ein Stürmer, kommt der Stürmer<br />

nicht an dem Verteidiger vorbei. Es<br />

sei denn, er verschafft sich mit einer<br />

Finte gegenüber dem Verteidiger einen<br />

Vorsprung. Richtig angewendet,<br />

können Finten den Verteidiger regelrecht<br />

bewegungsunfähig machen,<br />

indem man ihn zwingt, sein Gewicht<br />

auf den falschen Fuß zu verlagern.<br />

Tricks und Finten können einem Spieler<br />

helfen, sich zu befreien, wenn er<br />

keine Anspielstation hat. Finten öffnen<br />

Passwege und Schussbahnen.<br />

Mit Tricks und Wendungen beschleunigt man den Spielaufbau. Das Umspringen einer Sohlenwende ist nun<br />

mal dynamischer als ein Wechsel des Balles am Fuß. Generell haben Tricks einen sehr hohen taktischen Wert.<br />

Warum machen denn Spieler wie Frank Ribéry in einem mit Nationalspielern gespickten Team wie dem <strong>FC</strong><br />

Bayern dennoch den Unterschied aus? Ganz einfach, die enorme Bedeutung von Spielern wie Franck Ribéry<br />

entsteht auf dem Feld durch ihre Fähigkeit, sich technisch selbst gegen zwei oder gar drei Mann zu behaupten<br />

und somit im Angriff Überzahlsituationen zu schaffen. Damit das gelingt, braucht er Finten, Tricks, Drehungen<br />

und Wendungen, also ein wenig mehr als nur eine feine Pass- und Schusstechnik.


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

07<br />

Schnell im Kopf und in den Füßen - Warum der Fußball ein ganzheitliches<br />

Schnelligkeits- und Koordinationstraining erfordert<br />

Nun eine schlechte Nachricht: Die Grundschnelligkeit ist jedem von<br />

uns angeboren. Sie wird vom Verhältnis der weißen (schnellen) und<br />

roten (langsamen) Muskelfasern im Körper bestimmt. Während sich<br />

der Anteil der roten Muskulatur durch Training erhöhen lässt, ist<br />

eine Umwandlung von roter zu weißer Muskulatur kaum möglich.<br />

Mit anderen Worten: Wir können aus einem – von Natur aus – langsamen<br />

Spieler keine Rakete machen.<br />

Die gute Nachricht lautet jedoch: Schnelligkeit ist im Fußball sehr<br />

viel mehr, als nur die Fähigkeit auf einer Linie in kürzest möglicher<br />

Zeit von A nach B zu gelangen. Fußballer müssen auf dem Platz binnen<br />

Sekunden auf – meist optische – Signale reagieren können. Sie<br />

müssen über einen explosiven Antritt verfügen. Sie müssen innerhalb<br />

kurzer Zeit maximale Geschwindigkeit realisieren können. Sie<br />

müssen ihre Höchstgeschwindigkeit wieder und wieder über einen<br />

längeren Zeitraum abrufen können und – besonders wichtig – sie<br />

müssen ihre Geschwindigkeit auch am und mit dem Ball umsetzen<br />

können. Geschwindigkeit ohne Ball ist im Fußball relativ nutzlos.<br />

Großen Einfluss auf die Schnelligkeit eines Spielers hat auch sein<br />

Reaktionsvermögen. Je schneller ein Spieler eine Situation auf dem<br />

Platz erfassen und eine bestimmte Lösung parat hat, also eine Bewegung<br />

abrufen kann, desto dominanter ist sein Spiel. Auch das Reaktionsvermögen<br />

lässt sich trainieren.<br />

Das richtige Training zur richtigen Zeit<br />

Kinder verarbeiten Trainingsreize in jedem Alter anders. Vom Alter der Kinder<br />

hängt jeweils ab, welche Fortschritte wir in den Bereichen Koordination,<br />

Schnelligkeit, Technik, Kondition und Taktik erzielen.<br />

Das Maximum an Fortschritt ist der sogenannte Grenzertrag. Jenseits dieses<br />

Grenzertrags kann nicht sinnvoll trainiert werden. Der Körper verarbeitet<br />

Reize, die über den Grenzertrag hinausgehen schlichtweg nicht. Setzen<br />

wir beispielsweise im Fußballkindergarten besonders intensiv auf Kondition<br />

und Schnelligkeit, trainieren wir faktisch umsonst, da die Kinder sich in<br />

diesem Alter in diesen Bereichen nur sehr wenig entwickeln können. Große<br />

Fortschritte machen sie dagegen bereits in den Bereichen Koordination<br />

und Technik.<br />

Das müssen wir in der Trainingsplanung berücksichtigen. Dies geschieht<br />

beim <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> künftig durch Einsatz eines Online-Trainingsportals, auf<br />

das alle Trainer Zugriff haben. Trainingsziele und Trainingsinhalte werden<br />

von der sportlichen Leitung weitgehend für die Trainer vorgegeben. Die<br />

Umsetzung der Trainingsinhalte ins Spiel haben Vorrang vor kurzfristigem<br />

Erfolgsdenken, die Spiele um jeden Preis gewinnen zu müssen.


08<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Bewertung und Einschätzung von Kindern und Selektion<br />

Bei der Bewertung der Schnelligkeit aller Kinder müssen wir aber den „ relative Age Effekt“ mit einbeziehen.<br />

Wenn wir beispielsweise einer U10 beim Spiel zusehen, dann vergleichen und selektieren wir die Kinder<br />

automatisch in „langsam und schnell“, „ körperlich stark oder schwach“ und damit in „ gut oder schlecht“.<br />

Dabei vergessen wir, dass die Kinder sich alle in unterschiedlichen Entwicklungs- und Wachstumsphasen befinden.<br />

Um das zu verdeutlichen: In diesem U10 Jahrgang sind alle Kinder die innerhalb diesen Jahres 9 sind<br />

oder 10 Jahre alt werden. Somit haben wir Kinder, die im Januar geboren sind und manche die im Dezember<br />

geboren sind. rein Kalendarisch sind diese beiden Kids, die in einem Team spielen 1 Jahr auseinander. Hier<br />

reden wir aber nur vom kalendarischen Alter.<br />

Betrachten wir das Biologische Alter, und damit den Entwicklungsstand der Kinder, so sind diese teilweise<br />

2-3 Jahre auseinander. Ist unter diesen Voraussetzungen ein Vergleich sinnvoll?<br />

Nein! Man kann sogar sagen, dass diese Bewertung völlig ohne Wertung ist. Wir können es schlicht und<br />

einfach nicht, da wir nicht wissen in welcher Entwicklungsstufe sich die einzelnen Kinder befinden. Aus<br />

diesem Grund sollten wir alle Kinder gleichermaßen fördern und fordern.<br />

Leistungsbezogene Vereine werden daher immer nach akzelerierten (weiterentwickelten) Spielern suchen<br />

und die retardierten aussortieren. Somit sind diese Teams allen anderen Teams überlegen, fördern aber nicht<br />

die Kids mit dem höchsten Leistungspotential.<br />

Aus diesem Grund formen wir so früh wie möglich halbwegs homogene Teams und selektieren nicht!<br />

Erst wenn ein Platz im Kader auf Grund von Umzug oder anderen Gründen durch die Eltern freigegeben wird<br />

holen wir einen neuen Spieler in den Kader.


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

09<br />

Das Rotationsprinzip -<br />

Warum wir uns schwächer machen müssen, um stärker zu werden<br />

Das Rotationsprinzip hat zwei entscheidende Vorteile. Erstens geben wir so jedem Kind die gleiche Spielzeit<br />

und somit die gleiche Möglichkeit sich weiter zu entwickeln. Viele Trainer neigen aus falschem Gewinndenken<br />

dazu, stärkeren Spielern mehr Einsatzzeit zu geben als schwächeren. Damit vergrößern sie allerdings nur<br />

die Kluft zwischen den Spielern, denn auf der Auswechselbank ist noch niemand ein besserer Fußballer geworden.<br />

Zweitens erreichen wir mit dem Rotationsprinzip, dass jeder unserer Spieler jede Position auf dem<br />

Feld kennen lernt. Warum ist das wichtig? Nur durch das Rotationsprinzip verschaffen wir jedem Spieler die<br />

Möglichkeit ein umfassendes Spielverständnis und eine gehobene Spielintelligenz zu entwickeln, bevor er<br />

später seine Position findet.<br />

Erinnern wir uns noch einmal an unserer Ausbildungsziel:<br />

Wir wollen die Spieler hinsichtlich ihrer<br />

Koordination und Schnelligkeit perfekt ausbilden.<br />

Außerdem wollen wir technisch perfekte Fußballer<br />

mit einem hohen taktischen Verständnis schulen.<br />

Nur wie soll sich bei einem Jungen taktisches Verständnis<br />

entwickeln, wenn ihn sein Trainer aufgrund<br />

seiner Schnelligkeit immer nur auf dem Flügel<br />

einsetzt? Auf dem Papier ist die Entscheidung<br />

des Trainers sogar richtig. Der Flügel ist schließlich<br />

die Position, auf der ein Spieler am stärksten<br />

von seiner Schnelligkeit profitiert. Dennoch ist<br />

die Entscheidung für die Ausbildung des Spielers<br />

insgesamt falsch. Spielt man ausschließlich auf<br />

dem Flügel, hält sich der taktische Erkenntnisgewinn<br />

für den Spieler in Grenzen. Es ist dort sehr<br />

viel leichter als im Mittelfeld zu spielen, weil man<br />

immer eine Linie hat, an der man sich orientieren<br />

kann. Man kann an der Seitenlinie von einer<br />

Seite aus gar nicht attackiert werden. Im Zentrum<br />

dagegen wird man von allen Seiten angegriffen<br />

und muss wesentlich mehr dafür tun, um den Ball<br />

nicht wieder zu verlieren.<br />

Also ab mit dem Jungen ins Mittelfeld genau wie mit den Innenverteidigern, zu deren wichtigsten Aufgaben<br />

heutzutage die Spieleröffnung gehört. Das Meistern dieser Aufgabe wird den Verteidigern ohne Zweifel besser<br />

gelingen, wenn sie während ihrer Ausbildung auch genau dort gespielt haben, wo Spieleröffnungen das<br />

A und O sind: im zentralen Mittelfeld.<br />

Von modernen Torhütern wird immer mehr verlangt, dass sie mitspielen, zum Teil erfüllen sie mittlerweile<br />

Aufgaben des früheren Liberos oder rücken mit den beiden Innenverteidigern gar in eine Art Dreierkette.<br />

Warum sorgen wir also nicht dafür, dass unsere zukünftigen Torhüter über reichlich Spielerfahrung im Feld<br />

verfügen? Für einen Torhüter ist es außerdem extrem hilfreich, wenn er selbst als Stürmer gespielt hat und<br />

versteht, wie ein Stürmer denkt und weiß, welche Laufwege für den Stürmer leichter sind. Er kann so in bestimmten<br />

Situationen viel eher die richtige Entscheidung für sein Stellungsspiel als Torwart treffen.


10<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Einmal dribbeln, einmal passen - Individuelle Entwicklung versus Teamplay<br />

Eine der wichtigsten Regeln, die wir unseren Kindern von Anfang an in unserem Training vermitteln, lautet:<br />

Einmal dribbeln, einmal passen.<br />

Jedes Kind will, sobald es den Ball auf dem Platz hat, zeigen, was es kann. Es will seine Tricks vorführen, es<br />

will Erfolg haben, um von den anderen Kindern und von seinen Eltern Anerkennung zu erhalten. Egoismus im<br />

Fußball ist normal, aber er steht dem Mannschaftserfolg im Weg und deshalb muss ein Kind zeitig lernen, sich<br />

selbst der Mannschaft unterzuordnen. Auf der anderen Seite steht die individuelle Entwicklung des Kindes.<br />

Ein Kind muss, um sich individuell entwickeln zu können, auch die Freiheit haben, sich ins Dribbling zu stürzen,<br />

Tricks auszuprobieren, selbst auf die Gefahr hin, damit zu scheitern. Mit der Regel „Einmal dribbeln,<br />

einmal passen“ realisieren wir den Spagat zwischen individueller Freiheit und mannschaftsdienlichem Spiel<br />

mit Blick für den Nebenmann. Einzelgänger funktionieren in einer Fußballmannschaft nicht. Selbst wenn sie<br />

herausragende Fähigkeiten besitzen, müssen Spieler lernen, sich in das Team einzubringen. Sie werden so zu<br />

besseren Fußballern. Und mit etwas Glück sogar zu besseren Menschen.<br />

Fußball ist ein Mannschaftssport. Kinder, Trainer und Eltern bilden eine Gemeinschaft. Es klingt vielleicht<br />

überzogen, aber wir glauben, dass Kinder in einer solchen Gemeinschaft nicht nur Fußball, sondern auch<br />

sehr viel über das Leben lernen. Denkt man kurz darüber nach, dann ist Teamgeist eigentlich nur ein anderes<br />

Wort für Gemeinsinn.


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

11<br />

Motivation und Disziplin -<br />

Anerkennung ist der Motor, der unsere Kinder antreibt<br />

Wer andere motivieren will, muss selbst motiviert sein. Es gibt zwei Sorten von Menschen. Solche, die im<br />

Angesicht eines Problems nach einer Lösung suchen. Und solche, die sich allerlei Argumente überlegen,<br />

warum sie es ohnehin nicht schaffen können und warum sich die ganze Mühe nicht lohnt. Genauso ist es<br />

bei Trainern. Es gibt Trainer, bei denen hat man das Gefühl, sie würden das Training am liebsten auf einem<br />

Campingstuhl verfolgen. Und dann gibt es noch die guten Trainer. Trainer, die positiv sind, die Leistung durch<br />

Motivation und nicht durch Druck erzeugen. Nichts motiviert Kinder mehr als Lob. (Außer Erfolg. Doch was<br />

wir als Erfolg ansehen und was nicht, darauf kommen wir später zu sprechen.) Und solche Trainer suchen wir<br />

und bilden Sie stetig fort!<br />

Halten wir fest: Anerkennung ist der Motor, der Kinder antreibt. Für den Trainer bedeutet das:<br />

Die Kinder dürfen für fußballerische Fehler keinen Ärger bekommen.<br />

Es ist nicht schlimm, wenn ein Kind einen Trick im Spiel versucht und dabei den Ball verliert. Es ist (erst einmal)<br />

nicht schlimm, wenn ein Kind, nachdem es den Ball verloren hat, sich ärgert und über den Ärger vergisst<br />

nach hinten zu laufen. Das ist menschlich, ein natürlicher Impuls, den wir unseren Kindern eben abtrainieren<br />

müssen. Ein solches Kind braucht keine Verwünschungen oder Beschimpfungen, sondern ein klares Kommando:<br />

„Komm Alex, in die Verteidigung“. Es braucht die Hilfe seines Trainers solange, bis es nach einem<br />

Fehler nicht mehr aufsteckt, sondern automatisch alles dafür tut, den verlorenen Ball für sein Team zurückzuerobern.<br />

Niemand spielt absichtlich schlecht. Begeht ein Kind im Spiel oder im Training einen Fehler, braucht<br />

es danach keine Standpauke, sondern immer einen kurzen Hinweis, eine Anleitung, wie es die Situation beim<br />

nächsten Mal besser lösen kann. Da ist der Trainer gefordert.<br />

Trainer-Leitsätze für den richtigen Umgang mit Kindern:<br />

• Wir treten ruhig und vernünftig auf und sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und fordern dies<br />

auch von unseren Eltern ein.<br />

• Wir begrüßen und verabschieden unsere Kinder und Eltern stets mit Handschlag.<br />

• Wir möchten immer positiv sein. Wir wollen Kinder ausbilden, sie stärken und sie nicht runterputzen<br />

oder gar fertigmachen.<br />

• Wir schimpfen unsere Kids nicht bei Fehlern, sondern zeigen ihnen, wie es richtig geht.<br />

• Wir spielen nicht ergebnisorientiert; die fußballerische Ausbildung jedes einzelnen geht vor.<br />

• Wir loben unsere Kinder so oft wie möglich.<br />

• Wir leiten und führen unsere Kinder permanent.<br />

• Wir ermutigen unsere Kinder stets auf dem Platz neu Gelerntes auszuprobieren.<br />

• Unsere Kinder bekommen für fußballerische Fehler keinen Ärger. Niemals!<br />

• Wir ahnden Verstöße gegen die Disziplin konsequent.<br />

• Wir stehen Euch Eltern regelmäßig als Ansprechpartner zur Verfügung und lassen Nähe zu den Eltern<br />

zu, um Infos über Schule und Privates zu erhalten.<br />

• Wir informieren Euch Eltern immer wieder über unsere Philosophie. Unwissenheit führt häufig zu<br />

Missverständnissen und Unzufriedenheit. Um unsere Philosophie umsetzen zu können, benötigen<br />

wir Eure Geduld für unsere Kinder.<br />

• Wir stellen uns stets vor unsere Kinder und nehmen sie vor Kritik in Schutz.<br />

Zu diesen Leitsätzen verpflichten wir uns als Trainer des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong>.


12<br />

AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

Die Kaderstärke unserer Teams<br />

Die Größe des Trainingskaders wirkt sich unmittelbar auf die Trainingseffizienz und -effektivität aus. Je größer<br />

der Kader ist, desto schwieriger wird ein gutes Training ohne lange Anstellzeiten und eine individuelle<br />

Betreuung der Kinder. Auch in den Spielen am Wochenende verhindert ein zu großer Kader, dass die Kinder<br />

auf genügend Spielzeit kommen. Aus diesen Gründen beschränken wir unsere Kader auf folgende Anzahlen<br />

entsprechend der Jahrgänge.<br />

Sportliches Konzept - <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong><br />

Team<br />

Leistungskader Kadergröße/Trainingseinheiten<br />

Perspektivenkader Kadergrößen/Trainingseinheiten<br />

U6<br />

60 Kinder<br />

U7<br />

8 / 3 TE 8 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

10 + 1<br />

8 + 1<br />

6 + 1<br />

4 + 1<br />

U8<br />

U9<br />

U10<br />

U11<br />

U12<br />

U13<br />

U14<br />

U15<br />

8 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

12+2 / 3 TE<br />

12+2 / 4 TE<br />

14+2 / 4 TE<br />

14+2 / 4 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

8 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

10 / 3 TE<br />

12+2 / 3 TE<br />

12+2 / 4 TE<br />

14+2 / 4 TE<br />

14+2 / 4 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

2 + 2<br />

2 + 2 + 2 +2<br />

2 + 2<br />

2 + 2<br />

externe Talente<br />

2 + 2<br />

4 + 4<br />

2 + 2<br />

10 / 3 TE<br />

12 / 3 TE<br />

12 / 3 TE<br />

14+2 / 3 TE<br />

14+2 / 3 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

10 / 3 TE<br />

12 / 3 TE<br />

12 / 3 TE<br />

14+2 / 3 TE<br />

14+2 / 3 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

U16<br />

U18<br />

16+2 / 4 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

16+2 / 4 TE<br />

zusätzliches<br />

Angebot<br />

Individualtraining<br />

Fördertraining Torwarttraining<br />

Athletiktraining Powertraining<br />

Und noch einmal: Aufgrund der starken Unterschiede im biologischen Alter der Kinder ist Selektion während<br />

der fußballerischen Ausbildung nicht sinnvoll. Denn es ist unmöglich vorherzusagen, wie sich ein Kind körperlich<br />

entwickeln wird. Daher wird beim <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> in der fußballerischen Ausbildung künftig nicht mehr selektiert.<br />

Ab der U7 werden die Kader entsprechend einer Grob-Einschätzung der Kinder eingeteilt und danach<br />

nicht mehr selektiert. Ausnahmen bilden lediglich disziplinäre Gründe, wenn also Eltern oder Kinder den<br />

disziplinären Rahmen, der zur Einhaltung eines sinnvollen Trainings- und Spielbetriebs notwendig ist, nicht<br />

erfüllen. Und selbst dann darf und wird eine Entscheidung zur Selektion niemals leichtfertig fallen!


AUSBILDUNGSPHILOSOPHIE<br />

13<br />

Verhaltensregeln für unsere Kinder, Eltern und Trainer<br />

• Bekennung zu unserer Ausbildungsphilosophie und volle Unterstützung des Kindes in diese Richtung<br />

• Pünktlichkeit<br />

• Trainingsbeteiligung<br />

• Einhaltung des disziplinären Rahmens (Fehlverhalten wirkt sich entsprechend aus; grobes Fehlverhalten<br />

wird mit Trainern/Kindern/Eltern abgeklärt)<br />

• Anwesenheit Wettkampf<br />

• Absagen immer rechtzeitig per Telefon/WhatsApp etc.<br />

• Ansprache des Trainers<br />

• Elterngespräche: Gespräche werden ausschließlich über das eigene Kind geführt.<br />

• Verhalten der Eltern beim Wettkampfspiel:<br />

Wir bitten die Eltern keine Anweisungen zu geben. Das Coaching obliegt ausschließlich dem Trainer.<br />

Anfeuerungen sind selbstverständlich erwünscht. Eltern und Trainer sind sich stets bewusst, dass<br />

sie eine Vorbildfunktion einnehmen und werden stets versuchen, beruhigend auf Kinder, gegneri<br />

sche Trainer, gegnerische Eltern und Schiedsrichter einzuwirken, um eine optimale Ausbildungsatmosphäre<br />

zu schaffen und um den Kindern die richtigen Werte zu vermitteln. Wir vertreten den<br />

Verein <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> nach außen im bestmöglichen Bild!<br />

Noch mehr Informationen zu Details der Ausbildungsphilosophie<br />

finden Sie in<br />

diesem Buch:<br />

David Niedermeier/Michael Schuppke:<br />

„Einfach besser Fußball spielen –<br />

Das Standardwerk für Trainer und Spieler“,<br />

München 2014, 1. Auflage.


14 AUF EIN WORT<br />

Werner Trebos, Präsident <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong><br />

Ich habe erst kürzlich das ehrenvolle Amt des Präsidenten des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> übernommen. Ein ganzwichtiger<br />

Grund für mich, dieses doch herausfordernde Amt anzunehmen, waren die auf breiter<br />

Basis des Vereins ersichtlichen Bemühungen, diese neue Ausbildungsphilosophie für unseren<br />

Fußballnachwuchs zu entwickeln und umzusetzen. Damit sah ich, dass ich hier einen Verein vor<br />

mir habe, der einen ganz neuen Weg im österreichischen Fußball gehen möchte. Einen Weg, den<br />

meines Wissens noch kein Verein zuvor in Österreich gegangen ist. Alles der Ausbildung der Kinder<br />

und Jugendlichen unterzuordnen und diese Bemühungen ständig durch externe Fachleute,<br />

nämlich von der Münchner Fußballschule, evaluieren und zertifizieren zu lassen.<br />

Bevor ich in den Verein eintrat, habe ich mich auch mit vielen Eltern im Bezirk unterhalten und<br />

dabei das Feedback bekommen, dass <strong>Stadlau</strong> eine sehr gute Fußballausbildungstradition und<br />

-qualität hat, aber leider der Spaß bei den Kindern oft zu kurz käme.<br />

Das soll sich nun ändern. Gediegene Ausbildung und Spaß sind kein Widerspruch. Im Gegenteil:<br />

Spaß, Freude und Anerkennung beim Sport sind der Motor der Entwicklung – es heißt ja nicht<br />

umsonst Fußball SPIELEN – das ist künftig der zentrale Bestandteil unserer Ausbildung.<br />

Last, but not least möchte ich den Verein für alle Kinder, ungeachtet des Geschlechts, Eltern,<br />

Nachbarvereine, Unternehmen und für das gesamte gesellschaftliche Umfeld öffnen und neue<br />

Wege gehen. Ein gemeinsames und konstruktives Miteinander funktioniert immer am besten<br />

und gewährleistet, dass wir unseren Kindern nicht nur die Liebe zu diesem wunderbaren Sport<br />

entwickeln lassen, sondern dass sie als Teil einer Gemeinschaft auch ihr volles persönliches und<br />

soziales Potenzial ausschöpfen lernen.<br />

„Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein“ (Zitat: Marie von Ebner-Eschenbach)<br />

In diesem Sinne freue ich mich auf gute Zusammenarbeit und auf eine erfolgreiche, spaßorientierte<br />

sowie gedeihliche Nachwuchsarbeit!<br />

Harald Gschweidl, Obmann<br />

Liebe Eltern,<br />

als Obmann des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> garantiere ich Ihnen persönlich, eine professionelle fußballerische<br />

Ausbildung Ihrer Kinder vor einem bestmöglich ausgewählten Trainerteam innerhalb einer funktionierenden<br />

Vereinsorganisation. Dies ist uns jedoch nur möglich, wenn auch Sie uns mit Ihrem<br />

Einsatz für Ihre Kinder helfen. Wir wissen, welcher Aufwand notwendig ist, um die Kinder stets<br />

rechtzeitig zum Training oder zu den Spielen zu bringen; die Kinder mit Begeisterung anzufeuern<br />

und Ihnen dadurch die Anerkennung entgegen zu bringen, die sie für ihre Entwicklung brauchen.<br />

Ich bitte sie aber auch andererseits, ihre Kinder nicht zu überfordern und stets den Spaß und<br />

die Freude in den Mittelpunkt zu stellen. Lassen wir unsere Kinder diesen Sport ihr Leben lang<br />

in guter Erinnerung behalten, als positiver Abschnitt ihres noch so jungen Lebens, in dem sie<br />

zahlreiche positive Momente erleben und viele Freunde gewinnen konnten. Dafür möchte ich Ihnen<br />

schon jetzt danken! Wir werden mit unserer neuen Ausbildungsphilosophie alles zum Wohle<br />

Ihres Kindes unternehmen und zu einer erfüllten fußballerischen Erfahrung beitragen.<br />

IMPRESSUM:<br />

REDAKTION: <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> I TEXT: Harald Huber I BILDER: <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> I KONZEPTION/LAYOUT: Münchner Fussball Schule I HERAUSGEBER: <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong>


AUF EIN WORT<br />

15<br />

Norbert Hörmayer, Sportlicher Leiter / Jugend<br />

Liebe Eltern,<br />

nun sind Sie grob über die wichtigsten Bausteine unserer neuen Ausbildungsphilosophie informiert.<br />

Wir setzen diese gemeinsam mit der Münchner Fußballschule um. Dies ist ein großer<br />

Schritt in unserem Verein und wir ersuchen Sie, uns bestmöglich mit voller Leidenschaft zu unterstützen.<br />

Bitte haben Sie Geduld, wenn wir zu Beginn in einzelnen Teilbereichen noch etwas Zeit<br />

brauchen, um alle Details umzusetzen. Sie können sich jedoch sicher sein, dass unser Einsatz zur<br />

Umsetzung dieser neuen Ausbildungsphilosophie 100% sein wird und dass wir damit die bestmögliche<br />

fußballerische Ausbildung Ihrer Kinder sicherstellen werden.<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Ihren Einsatz für Ihre und unsere Kinder sowie Ihren Einsatz<br />

für den <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong>!<br />

Harald Huber, Projektleiter Umsetzung der Ausbildungsphilosophie <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong><br />

Der <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> ist in großen Teilen Wiens als sehr guter Ausbildungsverein bekannt. Derzeit liegen<br />

unsere Nachwuchsmannschaften in der Wiener Verbandsliga am 1. Platz. Anscheinend läuft in<br />

der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen beim <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> alles bestens. Warum braucht es<br />

dann überhaupt eine neue Ausbildungsphilosophie?<br />

Genau diese Frage musste ich mir oft anhören, als ich als Vater zweier fußballspielender Kinder,<br />

diverse Punkte in der Ausbildung in den vergangenen Jahren kritisiert habe. Gleich vorweg: Die<br />

Fußballausbildung des <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong> war in der Vergangenheit in Relation zu vergleichbaren Vereinen<br />

schon sehr gut, dennoch sah ich diverse fundamentale Fehler in der Nachwuchsarbeit und<br />

es gab Mängel in der Umsetzung vorhandener Konzepte.<br />

Als nun eine sportliche Leitung im Dienste des Vereines stand, die bereit war, einen neuen, innovativen<br />

Weg der Fußballausbildung zu gehen, stand ich sofort zur Verfügung, den <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong><br />

bei der Entwicklung und Umsetzung einer ganz neuen Ausbildungsphilosophie zu helfen und mit<br />

voller Kraft zu unterstützen. Denn kritisieren ist leicht, aber bei Veränderungen mitzuwirken ist<br />

schwer und erfordert viel Mühe und Einsatz.<br />

Es freut mich daher wirklich, dass alle Verantwortlichen im Verein, äußerst engagiert bei der Umsetzung<br />

dieses einzigartigen Projekts dabei sind und dass wir es als erster Verein geschafft haben,<br />

eine ganz enge Zusammenarbeit mit David Niedermeier und Michael Schuppke von der Münchner<br />

Fußballschule, die ich als herausragende Fachleute der Fußballausbildung kennen gelernt habe,<br />

einzugehen. Das wird dem <strong>FC</strong> <strong>Stadlau</strong>, aber vielmehr noch unseren Kindern sowie Trainern und<br />

den vielen Eltern unserer Kinder viel Freude bereiten. Denn eines ist wichtig und wird leider sehr<br />

oft übersehen: Die Kinder sollen Spaß haben, diesen so wunderbaren Mannschaftssport auszuüben.<br />

Und zwar während ihrer gesamten Laufbahn. Es wird nicht jeder ein Profifußballer werden,<br />

aber jeder kann die Liebe zu diesem Sport entwickeln und sein ganzes Leben davon profitieren.<br />

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Erzherzog-Karl-Straße 108<br />

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+43 (1) 20 40 100 | 00<br />

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