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lesenswerter Bericht über unseren Kunden Bäcker Dries

Hier mal ein toller Bericht über die Entwicklung bei unserem Kunden Bäcker Dries aus Rüdesheim am Rhein. Die erfolgreiche Einführung unserer piOS Kassen mit Glory Bezahlautomaten macht uns sehr stolz und wir danken dem gesamten Team von Bäcker Dries für die tolle Zusammenarbeit.

Hier mal ein toller Bericht über die Entwicklung bei unserem Kunden Bäcker Dries aus Rüdesheim am Rhein. Die erfolgreiche Einführung unserer piOS Kassen mit Glory Bezahlautomaten macht uns sehr stolz und wir danken dem gesamten Team von Bäcker Dries für die tolle Zusammenarbeit.

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Abo.-Nr.: 7142859<br />

<strong>Bäcker</strong>ei des Monats<br />

Gut jongliert<br />

Martin <strong>Dries</strong> freut sich<br />

<strong>über</strong> den Erfolg des Da<br />

Capo-Brötchens. Das<br />

Gebäck, kreiert anlässlich<br />

des Rheingau-Musikfestivals,<br />

hat es vom Aktionsprodukt<br />

zur Nummer 2 im<br />

Sortiment gebracht.<br />

Beim <strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> aus Rüdesheim liegt einer der<br />

Erfolgsgründe in der Balance zwischen Unternehmens-,<br />

Mitarbeiter- und <strong>Kunden</strong>interessen.<br />

Fotos: BJ / Dirk Waclawek 2019<br />

20 Back Journal 1/2019


Abo.-Nr.: 7142859<br />

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<strong>Bäcker</strong>ei des Monats MACHER<br />

Sie kennen sicher Regel Nummer 2 aus dem großen Buch<br />

des <strong>Bäcker</strong>handwerks: „Willst du die Personalkosten so<br />

richtig in die Höhe treiben, musst du einen <strong>Bäcker</strong>meister<br />

als Schaubäcker in der Filiale einsetzen.“ Die Regel hat sich<br />

herumgesprochen, weshalb „Backstuben“ in den Filialen doch<br />

zumeist darauf ausgelegt sind, von den Verkaufsmitarbeitern<br />

nebenbei bespielt zu werden. Und selbst diese Konzepte setzen<br />

die <strong>Bäcker</strong> aus gutem Grund nur ungern und mit Zähneknirschen<br />

um – beispielsweise, wenn der wichtige Handelspartner<br />

sich unbedingt in den Kopf gesetzt hat, dass der <strong>Bäcker</strong> in der<br />

Vorkassenzone des neuen Marktes etwas Show machen muss.<br />

Die meisten Schaubäckereien des Handwerks sind deshalb<br />

bekanntermaßen eigentlich Showbäckereien, vielleicht sogar<br />

eher Nachbräunstationen. Wir gehen einmal davon aus, dass<br />

Martin <strong>Dries</strong>, Marktkieker-Preisträger aus Rüdesheim am<br />

Rhein, die goldene Regel Nummer 2 auch kennt. Dennoch:<br />

Was fällt beim Betreten des neuen Konzepts der <strong>Bäcker</strong>ei in<br />

der Europastraße 11 zuerst auf? Genau, ein <strong>Bäcker</strong>meister, der<br />

fleißig an seinem Arbeitstisch Gebäcke formt. An den Start<br />

gegangen ist das Konzept unter dem Namen <strong>Bäcker</strong>meister<br />

vor gut einem halben Jahr und seitdem wurden Martin und<br />

sein Bruder Stefan <strong>Dries</strong> offensichtlich schon von vielen Kollegen<br />

kritisch auf Nummer 2 angesprochen. Erläuternd betont<br />

Martin <strong>Dries</strong> nämlich gleich zu Beginn des Gesprächs: „Wir<br />

haben den <strong>Bäcker</strong>meister zu 25 Prozent auf den Marketingetat<br />

des Gesamtunternehmens als Imageträger gebucht.“ Okay,<br />

damit wäre zumindest schon einmal sichergestellt, dass sich<br />

die Brüder <strong>Dries</strong> wegen der Kosten des neuen Konzepts nicht<br />

in die Tasche lügen. Wie von einem Marktkieker-Preisträger<br />

zu erwarten, haben sich die beiden aber noch einige Gedanken<br />

mehr gemacht und die gehen <strong>über</strong> lokales Marketing und<br />

die richtige Zuordnung der Kosten hinaus. Dazu aber später<br />

mehr.<br />

Fluktuation zu kämpfen – wie alle Kollegen. Was uns aber<br />

auszeichnet, ist die hohe Kontinuität bei den Führungskräften,<br />

angefangen bei den Filial- <strong>über</strong> die Bereichs- bis hin zu<br />

den Verkaufsleitungen. Die Führungskräfte können wie alle<br />

Mitarbeiter sicher sein, dass sie nie mit einem Problem allein<br />

gelassen werden und das sorgt für eine enge Bindung an das<br />

Unternehmen.“ Was den Berufsnachwuchs betrifft, geht <strong>Dries</strong><br />

eigene Wege. Bewerben können sich die potenziellen Azubis<br />

per Whatsapp und bei der Gelegenheit erfahren sie gleich, was<br />

der <strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> – bei guten Leistungen – <strong>über</strong> den Azubi-Tarif<br />

hinaus zahlt: In drei Jahren sind das 13.000 Euro. Ob sich die<br />

Brüder damit bei den Kollegen beliebt machen, wissen wir zugegebenermaßen<br />

nicht. Da die Personaleinsatzquote bei <strong>Dries</strong><br />

aber im ordentlichen Bereich zwischen 40 und 45 Prozent<br />

liegt, scheint hier eine Win-Win-Situation für Unternehmen<br />

wie Mitarbeiter vorzuliegen. Die Zulagen gibt es ab dem siebten<br />

Monat und sie steigen in mehreren Schritten. Sicherlich<br />

eine nicht zu unterschätzende Motivation, für gute Noten und<br />

den Abschluss der Ausbildung. Und die dritte Säule? Hier wäre<br />

darauf zu verweisen, wie glaubwürdig die Brüder das Thema<br />

regionale Verbundenheit bespielen. Angefangen bei der Verwendung<br />

der Rüdesheimer Wieseneier von auf der Wiese<br />

freilaufenden und somit wirklich glücklichen Hühnern bis<br />

hin zum Sponsoring des Rheingau-Musikfestivals. Der gute<br />

Draht des Unternehmens zu den Winzern der Region ist da<br />

[1]<br />

[1+2] Das Design des Standortes wurde<br />

nach den Vorgaben von <strong>Dries</strong> von einer<br />

Innenarchitektin entwickelt. Das Unternehmen<br />

profiliert sich als moderner<br />

Handwerksbetrieb, falsche Nostalgie<br />

wird nicht bedient.<br />

Gute Leute, gute Produkte. Der <strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> liegt im<br />

schönen Rüdesheim am Rhein und ist primär hier sowie im<br />

nahen Wiesbaden mit seinen 24 Fachgeschäften präsent.<br />

Grundsatz ist schon lange Klasse statt Masse, sprich man<br />

konzentriert sich auf die Qualität der Standorte und nicht<br />

auf ihre Zahl. Ein <strong>Dries</strong>-Fachgeschäft kam im Jahr 2018 im<br />

Durchschnitt auf einen Umsatz von <strong>über</strong> 50.000 Euro im<br />

Monat. Der Erfolg ruht im Kern auf drei Säulen, wobei sich<br />

zwei schon im Motto der <strong>Bäcker</strong>ei finden: „Gute Leute, gute<br />

Produkte.“ Für Letztere zeichnet Stefan <strong>Dries</strong> verantwortlich,<br />

der die Backstube unter seinen Fittichen hat. Stefan <strong>Dries</strong><br />

ist zum einen Freund der klassischen <strong>Bäcker</strong>kompetenzen –<br />

Convenience-Hersteller haben bei ihm kein großes Geschäft<br />

zu erwarten –, aber auch des Einsatzes moderner Technik,<br />

wo sie dem Produkt gut tut. Die <strong>Bäcker</strong>ei gehört zum Beispiel<br />

zu den Pilotbetrieben im Einsatz der Vakuumkonditionierung<br />

und der Erfolg des Leitprodukts Nummer-1-Brötchen ist eng<br />

mit der neuen Technologie verknüpft. Was die guten Leute<br />

angeht, setzt die <strong>Bäcker</strong>ei auf das schöne Motto „You never<br />

walk alone ...“, was auch auf der letzten Weihnachtsbotschaft<br />

der Unternehmerfamilie stand. Martin <strong>Dries</strong>: „Wir haben im<br />

Verkauf auf der Ebene der normalen Mitarbeiter auch mit<br />

[2]<br />

Back Journal 1/2019 21


MACHER<br />

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[3]<br />

<strong>Bäcker</strong>ei des Monats<br />

[3-4] Brotregal mal anders: Bei der Präsentation des<br />

Leitprodukts geht <strong>Dries</strong> einen ganz eigenen Weg. Die<br />

einzelnen Module – eine Eigenentwicklung – lassen<br />

sich am späten Nachmittag durch ein Rollo schließen<br />

und erleichtern so den Verkäuferinnen die Arbeit.<br />

[4]<br />

[5]<br />

nur das i-Tüpfelchen, mit dem <strong>Dries</strong> zur Genussbäckerei in<br />

der Genussregion wird. Es ist natürlich immer schön, wenn<br />

sich solch Engagement für den Betrieb nachweislich bezahlt<br />

macht und in diesem Falle gelingt das auch. Beispiel Da Capo-<br />

Brötchen, das offizielle Gebäck des Rheingau-Musikfestivals.<br />

Das Dinkel-Malz-Gebäck war ursprünglich nur ein Aktionsprodukt,<br />

hat sich aber einen festen Platz im Sortiment erkämpfen<br />

können. Kein Wunder, in der Verkaufsstatistik liegt<br />

es auf Platz drei, hinter dem Nummer-1-Brötchen und dem<br />

einfachen Schnittbrötchen.<br />

Filterkaffee spielt am<br />

Standort eine ebenso wichtige<br />

Rolle wie die Heißgetränke<br />

aus der Siebträgermaschine.<br />

Im <strong>Bäcker</strong>meister. Jetzt aber, nach der kleinen Tour<br />

d‘Horizon durch die <strong>Bäcker</strong>ei, zum neuen Konzept an<br />

der Europastraße in Rüdesheim. Schon der Standort ist<br />

ungewöhnlich: Ursprünglich war hier ein Edeka-Markt<br />

zu Hause. Nachdem der umgezogen war, zog ein Discounter<br />

– Treff 3.000 – ein, hatte aber keinen Erfolg.<br />

Martin <strong>Dries</strong> wurde auf das Gebäude aufmerksam und<br />

kaufte es. Angesichts der guten Lage an der viel befahrenen<br />

Straße und ausreichendem Parkplatzangebot sollte<br />

doch ein erfolgreicher Standort zu realisieren sein. <strong>Dries</strong> teilte<br />

die Fläche in drei Bereiche – jeweils mit eigenem Eingang und<br />

soliden Zwischenwänden und vermietete linker Hand an eine<br />

Metzgerei, rechts an ein kleines Garten-Center. Vom Grundgedanken<br />

her also ein Kombiladen, allerdings mit komplett<br />

separatem Auftritt, um nicht in die bekannten Probleme der<br />

Gemeinschaftskonzepte hineinzulaufen. Der <strong>Bäcker</strong>laden in<br />

der Mitte hat für <strong>Dries</strong> Pilotstatus. Module, Ideen und Designelemente<br />

von hier werden sich auf lange Sicht zum Teil in<br />

den anderen Geschäften finden. <strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> verfolgt dabei<br />

eine Leuchtturm-Strategie, heißt: Alle zehn Kilometer soll<br />

sich ein Standort mit besonderer Strahlwirkung finden, der<br />

die Funktion eines Imageträgers erfüllt. Das gilt dann nicht<br />

nur für das Ladendesign, sondern auch für die Aktionen. Im<br />

<strong>Bäcker</strong>meister waren für das Projekt „<strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> & seine<br />

backenden Freunde“ beispielsweise schon die Wild Bakers<br />

und Tino Gierig aus Dresden zu Gast und zauberten vor den<br />

Augen der <strong>Kunden</strong>. Oder eine polnische Konditorenmeisterin<br />

zeigte ihr Handwerk. Zum Design möchten wir gar nicht<br />

so viel schreiben, die Bilder sprechen für sich und wenn Sie<br />

bisher Unbekanntes entdecken, kann das daran liegen, dass<br />

<strong>Dries</strong> für den Standort viele eigene Ideen umsetzen ließ. Ungewöhnlich<br />

ist beispielsweise das „Brotregal“, das nach den<br />

Vorgaben von Martin <strong>Dries</strong> gebaut und auf das Sortiment des<br />

Betriebs maßgeschneidert wurde. Im zentralen Modul finden<br />

sich normalerweise nur zwei Brotsorten, die für das Profil<br />

der <strong>Bäcker</strong>ei besonders wichtig sind. Normalerweise deshalb,<br />

weil sich zum Zeitpunkt unseres Besuchs gerade vier Sorten<br />

eingeräumt waren. Das hatte aber mit der Wahl zur beliebtesten<br />

<strong>Bäcker</strong>ei durch das Genießer-Magazin Falstaff und einer<br />

Fotos: BJ / Dirk Waclawek 2019<br />

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entsprechenden Angebotstüte zu tun. Die Brote dafür bekamen<br />

ausnahmsweise ebenfalls ein Plätzchen in der A-<br />

Fläche. Weiterer Vorteil der Module: Ist eins am Nachmittag<br />

abverkauft, kann eine Tür geschlossen werden, der <strong>Dries</strong>-<br />

Kunde muss also niemals auf ein leeres Brotregal blicken.<br />

Unser vorsichtiger Hinweis, dass sein neues Brotregal zwar<br />

toll aussieht, aber für die Mitarbeiter nicht immer leicht<br />

zu bespielen ist, ficht Martin <strong>Dries</strong> dabei nicht an. „Das ist<br />

mit <strong>unseren</strong> Teams kein Problem“, ist die selbstbewusste<br />

Antwort. Weiter fällt auf, dass am Standort drei Bezahlautomaten<br />

eingebaut wurden. Deren Einsatz ist für <strong>Dries</strong> inzwischen<br />

kein Versuch mehr, sondern ein fester Entschluss:<br />

Aktuell stehen die Geräte in elf Filialen, die anderen sollen<br />

in den nächsten Jahren folgen. Den Mitarbeitern erklärt<br />

<strong>Dries</strong> die Aufstellung mit hygienischen Aspekten und der<br />

Maximo Fresh<br />

Brotfrischhalter mit der<br />

natürlichen Frische Formel<br />

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FRISCHE<br />

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[6]<br />

[7]<br />

[8]<br />

[6+7] Die Pizza wird vor<br />

Ort frisch belegt, gebakken<br />

und dann beim Verkauf<br />

regeneriert.<br />

[8]Klassische Snacks gehören<br />

natürlich auch zum<br />

Angebot, werden aber<br />

so präsentiert, dass der<br />

Kunde vollen Ausblick auf<br />

den Belag genießt.<br />

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<strong>Bäcker</strong>ei des Monats<br />

[10]<br />

[9]<br />

[9-11] <strong>Bäcker</strong>meister bei der Arbeit. Die Backstube vor Ort<br />

ist so ausgestattet, dass alle Arbeitsschritte ab der Aufarbeitung<br />

vor Ort erfolgen können, der Teig wird geliefert. In Zukunft<br />

sollen von hier am Nachmittag auch andere Standorte<br />

mit frischen Backwaren beliefert werden.<br />

vereinfachten Abrechnung am Abend. Aller Erfahrung nach<br />

akzeptieren die <strong>Kunden</strong> die Automaten nach einer Einweisung<br />

ohne Probleme: „In der ersten Woche unterstützt ein<br />

Mitarbeiter unsere Gäste, dann klappt es zu 99 Prozent reibungslos.<br />

Die Technik der Automaten ist inzwischen ausgereift.“<br />

Kaffee spielt natürlich im <strong>Bäcker</strong>meister eine wichtige<br />

Rolle. Im Einsatz sind zwei Siebträgermaschinen mit jeweils<br />

zwei Brühgruppen. Interessanterweise macht der <strong>Bäcker</strong> hier<br />

aber rund 50 Prozent seines Umsatzes mit Filterkaffee. Richtig<br />

angegangen hat der also weiter seine Berechtigung in einer Premium-<strong>Bäcker</strong>ei.<br />

Dass <strong>Dries</strong> das Thema wichtig ist, sieht man<br />

schon an der Maschinenwahl, einer Gold Bean von Astoria, die<br />

<strong>Dries</strong> <strong>über</strong> Breiger Kaffee bezog. Die Maschine macht nicht nur<br />

optisch etwas her, sondern verfügt <strong>über</strong> eine besonders wichtiges<br />

Ausstattungsmerkmal: Ein Warnlicht weist auf zu lange<br />

Standzeit hin. <strong>Dries</strong>-<strong>Kunden</strong> bekommen also sicher keinen abgestandenen<br />

Filterkaffee und akzeptieren deshalb der Qualität<br />

angemessene Preise.<br />

die Vorbereitung der Mittagssnacks (<strong>Bäcker</strong>-Pizza) und hilft bei<br />

unerwartetem Ansturm an der Theke aus. Trotzdem rechnet<br />

sich seine Präsenz ohne Einbeziehung des Marketingaspekts<br />

natürlich erst einmal nicht. Bei <strong>Dries</strong> kommen aber noch zwei<br />

Punkte hinzu, die die Bilanz freundlicher aussehen lassen. Zum<br />

einen trägt das Konzept ein wenig zur Entlastung der Produktion<br />

bei, die inzwischen auf Kante genäht ist. Zum anderen,<br />

und das ist interessanter, arbeiten die Brüder <strong>Dries</strong> an einem<br />

neuen Ansatz für die Frischelogistik. Von der kleinen Backstube<br />

aus können am Nachmittag noch weitere Filialen mit frischen<br />

Backwaren versorgt werden. Die Verkäuferinnen müssen sich<br />

dort dann weniger mit dem Ladenbacken beschäftigen und können<br />

sich auf ihre <strong>Kunden</strong> konzentrieren. An der Einbindung in<br />

die Logistik feilt <strong>Dries</strong> noch, hält den Weg aber grundsätzlich<br />

für gangbar. Wenn wir dann noch im Hinterkopf behalten, dass<br />

viele <strong>Bäcker</strong> zurzeit gezwungen sind, ihre Filialbelieferung zu<br />

<strong>über</strong>denken, gibt es gute Gründe, das Projekt der Brüder <strong>Dries</strong><br />

in diesem Zusammenhang im Auge zu behalten.<br />

Mit <strong>Bäcker</strong>meister. Und dann haben die Brüder <strong>Dries</strong> in<br />

der Europastraße auch noch eine veritable Backstube eingerichtet.<br />

Der Kneter fehlt, die Teige werden aus der Produktion<br />

geliefert, aber sonst<br />

[11] ist alles da: Etagenofen,<br />

Beschickungshilfe,<br />

Stikkenofen,<br />

Kälte, Arbeitstisch.<br />

Das Ganze bewusst<br />

nicht auf Nostalgie<br />

gemacht, sondern in<br />

Edelstahl: „Wir sind<br />

eine moderne <strong>Bäcker</strong>ei<br />

und sehen keinen<br />

Grund, das den <strong>Kunden</strong><br />

zu verschweigen.<br />

Gebacken wird bis in<br />

den frühen Nachmittag,<br />

der <strong>Bäcker</strong>meister<br />

kümmert sich<br />

natürlich auch um<br />

Nett schon, aber nicht leichtfüßig. Dass in Rüdesheim<br />

gerne einmal quergedacht wird, dürfte inzwischen klar gewor-<br />

IN KÜRZE<br />

Backhaus <strong>Dries</strong> GmbH<br />

Fürstbischof-Rudolf-Str. 14<br />

65385 Rüdesheim am Rhein<br />

Tel. 06722 - 90 66 00<br />

www.backhaus-dries.de<br />

E-Mail: info@baecker-dries.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Stefan und Martin <strong>Dries</strong><br />

Gegründet: 1896<br />

Anzahl der Fachgeschäfte: 24<br />

Besuchter Standort:<br />

<strong>Bäcker</strong>meister, Europastraße 11,<br />

653885 Rüdesheim<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr.: 6:00 bis 19:00 Uhr<br />

Sa.:<br />

6:00 bis 18:30 Uhr<br />

So.:<br />

7:30 bis 13:00 Uhr<br />

Anzahl der Plätze<br />

innen: 40<br />

außen: 40<br />

Mitarbeiter: 320<br />

davon Auszubildende: 30<br />

Preise ausgesuchter Produkte<br />

(außerhaus):<br />

Schnittbrötchen: 0,34 Euro<br />

Nummer-1-Brötchen: 0,52 Euro<br />

Da Capo-Brötchen: 0,65 Euro<br />

Dinkelkruste (750g) 3,60 Euro<br />

Hausbrot (1.000g): 3,10 Euro<br />

Berliner Pfannkuchen: 1,20 Euro<br />

Pott Filterkaffee: 1,90 Euro<br />

Fotos: BJ / Dirk Waclawek 2019<br />

24 Back Journal 1/2019


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<strong>Bäcker</strong>ei des Monats MACHER<br />

den sein. Dafür haben wir noch ein paar weitere Belege. Beispiel<br />

Müllreduzierung: Der <strong>Bäcker</strong> <strong>Dries</strong> ist zusammen mit acht weiteren<br />

Handwerksbetrieben Teil der Initiative „<strong>Bäcker</strong> Becher“. Befüllen<br />

lassen kann man die Mehrweg-Becher bei allen teilnehmenden<br />

Betrieben. Als kleines Zückerchen für die Müllvermeider können<br />

sich <strong>Kunden</strong> außerdem <strong>über</strong> einen Nachlass von zehn Cent auf<br />

jedes Heißgtränk freuen. Nachahmenswert ist ebenso die Preispolitik<br />

des Betriebes, die sich natürlich nur der leisten kann, der<br />

die entsprechende Qualität liefert. <strong>Dries</strong> ist dabei gar nicht durch<br />

die Bank teuer. Vielmehr gelingt es sehr gut, mit den neu eingeführten<br />

Produkten angemessene Preise durchzusetzen. Beispiel<br />

Brötchen: Das klassische Schnittbrötchen kostet 34 Cent,<br />

ein in der Region üblicher Preis. Beim Nummer-1-Brötchen, das<br />

auch in der Verkaufsstatistik Nummer 1 ist, sind es aber schon<br />

52 Cent. Die neuen Da Capo-Brötchen – Nummer 3 der Statistik –<br />

werden mit 65 Cent aufgerufen. Ein schöner Beleg, dass einzigartige<br />

Produkte angemessene Preise erlauben und <strong>Dries</strong> trotzdem<br />

die <strong>Kunden</strong> behält, die beim Einkauf genau rechnen müssen.<br />

Letzter Tipp: Wenn Sie eine Idee für eine Facebook-Aktion rund<br />

um Weihnachten 2019 suchen, schauen Sie mal virtuell bei der<br />

<strong>Bäcker</strong>ei vorbei. Und bevor wir mit Fragen bombardiert werden,<br />

wie denn nun die goldene Regel Nummer 1 der <strong>Bäcker</strong>ei lautet:<br />

Die hat Martin <strong>Dries</strong> natürlich verinnerlicht: „Sei ziemlich<br />

nett, aber nicht leichtfüßig.“<br />

Die Zeit ist reif: Nach dem<br />

Testlauf in einigen Filialen rüstet<br />

<strong>Dries</strong> jetzt alle Standorte<br />

auf Bezahlautomaten um.<br />

Dirk Waclawek<br />

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Back Journal 1/2019 25

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