Gartenmöbel-Markt in Bewegung - Mbm-moebel.de
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<strong>Gartenmöbel</strong>-<strong>Markt</strong> <strong>in</strong> <strong>Bewegung</strong><br />
spoga Talk nimmt europäischen Outdoormöbelmarkt unter die Lupe<br />
Am zweiten spoga-Abend haben Koelnmesse und MÖBELMARKT auch dieses Jahr zum<br />
spoga Talk e<strong>in</strong>gela<strong>de</strong>n. Thema <strong>de</strong>s diesjährigen Events war „Der europäische <strong>Markt</strong> für Out-<br />
doormöbel: Chancen und Risiken“. Diskussionsgrundlage stellten die Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie<br />
„The European Market for Outdoor Furniture“ <strong>de</strong>s italienischen <strong>Markt</strong>forschungs<strong>in</strong>stitutes<br />
CSIL dar. Wie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Vorjahren versammelte Mo<strong>de</strong>rator Helmut Merkel, Chefredakteur <strong>de</strong>s<br />
MÖBELMARKT, auch 2008 wie<strong>de</strong>r hochkarätige Podiumsteilnehmer aus <strong>de</strong>m In- und Aus-<br />
land. Mit dabei waren Mag. Hermann Sack, Geschäftsführer <strong>de</strong>s österreichischen Garten-<br />
möbelproduzenten Karasek, Henk Horl<strong>in</strong>gs, Key Account Manager Deutschland, Österreich<br />
und Schweiz beim nie<strong>de</strong>rländischen Outdoormöbel-Hersteller Gar<strong>de</strong>n Impressions, Johan<br />
Yang, VP Sales and Market<strong>in</strong>g beim <strong>in</strong>donesischen Synthetikfaser-Spezialisten Viro, sowie<br />
Roland Stoiber, Vertriebsleiter International beim <strong>de</strong>utschen Möbelhersteller MBM – Mün-<br />
chener Boulevard Möbel.<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
ÜBERBLICK Top 10, Outdoor-Möbel-Produktion , 2007. Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
38 32<br />
AT<br />
42<br />
296<br />
312<br />
292<br />
Informieren Sie sich weiter unter | www.spogagafa.<strong>de</strong><br />
41<br />
131<br />
11<br />
218<br />
BE DK FR DE IT NL ES CH UK<br />
Quelle: CSIL<br />
Anmerkung: jährliche nom<strong>in</strong>ale Verän<strong>de</strong>rungsrate<br />
2007: vorläufige Schätzungen<br />
Der europäische Ourdoormöbelmarkt ist im<br />
Wachstum begriffen. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die aktuelle CSIL-Studie „The Europe-<br />
an Market for Outdoor Furniture“. Untersucht<br />
wer<strong>de</strong>n die zehn wichtigsten europäischen Na-<br />
tionen Österreich, Belgien, Dänemark, Fran-<br />
kreich, Deutschland, Italien, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>,<br />
die Schweiz, Spanien und das Vere<strong>in</strong>igte Kö-<br />
nigreich. Geme<strong>in</strong>sam kamen diese Län<strong>de</strong>r 2007<br />
auf e<strong>in</strong>en vorläufig geschätzten Produktions-<br />
wert von 1,41 Mrd. Euro (2006: 1,36 Mrd.<br />
Euro), e<strong>in</strong>en Exportwert von 325 Mio. Euro<br />
(2006: 302 Mio. Euro) und e<strong>in</strong>en Importwert<br />
von 483 Mio. Euro (2006: 468 Mio. Euro).<br />
Auch für die kommen<strong>de</strong>n Jahre wer<strong>de</strong>n positive<br />
Prognosen erstellt. Das <strong>Markt</strong>volumen <strong>de</strong>r zehn<br />
größten Outdoormöbelmärkte belief sich 2007<br />
auf geschätzte 1,67 Mrd. Euro (2006: 1,61<br />
Mrd. Euro) – Ten<strong>de</strong>nz steigend. 2007 war <strong>de</strong>r<br />
größte <strong>Markt</strong> für Outdoormöbel Deutschland,<br />
gefolgt vom Vere<strong>in</strong>igten Königreich, Frankreich<br />
und Italien. Überhaupt wuchs <strong>de</strong>r Outdoormö-<br />
belbereich schneller als <strong>de</strong>r Möbelmarkt <strong>in</strong>s-<br />
gesamt. Dieser Trend wird sich fortsetzen. E<strong>in</strong><br />
Blick auf <strong>de</strong>n Objektbereich zeigt, dass dieser<br />
<strong>de</strong>rzeit 10 – 20% <strong>de</strong>r Outdoormöbel-Produkti-<br />
on <strong>in</strong> <strong>de</strong>n zehn untersuchten Län<strong>de</strong>rn ausmacht<br />
und künftig e<strong>in</strong> großes Wachstumssegment für<br />
die <strong>Gartenmöbel</strong>hersteller darstellt.<br />
Sieht man sich <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Outdoormöbel-<br />
markt genauer an, so fällt auf, dass <strong>de</strong>r Pro-<br />
duktionswert von 295 Mio. Euro im Jahr 2006<br />
auf 312 Euro im Jahr 2007 <strong>de</strong>utlich angestie-<br />
gen ist. Die Exportrate nahm von 45 Mio. Euro<br />
auf 46 Mio. Euro zu, die Importe h<strong>in</strong>gegen<br />
g<strong>in</strong>gen sogar von 143 Mio. Euro auf 132 Mio.<br />
Euro zurück. Plastik <strong>in</strong>klusive Synthetikfasern<br />
ist das am häufigsten verwen<strong>de</strong>te Produkti-<br />
onsmaterial <strong>in</strong> Deutschland, gefolgt von an-<br />
<strong>de</strong>ren Textilwaren (33%), Holz (14%) sowie<br />
Rattan, Bambus usw. (10%). Stärkster Han-<br />
<strong>de</strong>lspartner für Deutschland ist die Europäische<br />
Union – sowohl im Export (65%) als auch im<br />
Import (36%). Im Export spielen zu<strong>de</strong>m die<br />
Nicht-EU-Län<strong>de</strong>r Norwegen und Schweiz e<strong>in</strong>e<br />
tragen<strong>de</strong> Rolle (15%), zu<strong>de</strong>m stammen 31%<br />
spoga 2008 | 86
1 2<br />
3 4 5<br />
1| MÖBELMARKT-Chefredakteur Helmut Merkel 2| Roland Stoiber, Vertriebsleiter International bei MBM – Münchener Boulevard Möbel (D)<br />
3| Johan Yang, VP Sales and Market<strong>in</strong>g bei Viro (ID) 4| Henk Horl<strong>in</strong>gs, Key Account Manager Deutschland, Österreich und Schweiz bei Gar<strong>de</strong>n<br />
Impressions (NL) 5| Karasek-Geschäftsführer Mag. Hermann Sack (A).<br />
<strong>de</strong>r importierten <strong>Gartenmöbel</strong> aus <strong>de</strong>n neuen<br />
EU-Staaten, 27% aus Asien und <strong>de</strong>m Pazifi-<br />
kraum. Interessant gestalten sich zu<strong>de</strong>m die<br />
Vertriebswege für <strong>Gartenmöbel</strong> <strong>in</strong> Deutschland.<br />
35% wer<strong>de</strong>n im klassischen Möbelhan<strong>de</strong>l ver-<br />
trieben. Gartenmärkte und <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l lie-<br />
gen mit nur 25% auf Platz zwei. Der Vertrieb<br />
über Baumärkte liegt bei 20%.<br />
Dagegen gestaltet sich z. B. <strong>de</strong>r Vertrieb <strong>in</strong><br />
Italien ganz an<strong>de</strong>rs. Hier führen Gartencenter<br />
und Fachhan<strong>de</strong>l (25%) sowie die Baumär-<br />
kte (23%) das Rank<strong>in</strong>g <strong>de</strong>r Vertriebskanäle<br />
an. Möbelhäuser s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Italien mit 8% rela-<br />
tiv abgeschlagen. Ähnlich wie für Deutschland<br />
stellen auch für Italien die EU-Partnerlän<strong>de</strong>r<br />
die Haupthan<strong>de</strong>lspartner dar (Export: 45%,<br />
Import: 23%). Jedoch stammen <strong>in</strong> Italien die<br />
meisten <strong>de</strong>r importierten <strong>Gartenmöbel</strong> aus<br />
Asien und <strong>de</strong>m Pazifikraum (39%), gefolgt von<br />
<strong>de</strong>n neuen EU-Staaten (31%).<br />
Die CSIL-Studie weist <strong>de</strong>n Objektbereich für<br />
Gartenmöbler als Chance aus, die jedoch mit<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Bereichen Produk-<br />
tion, Logistik und Werbepolitik verbun<strong>de</strong>n ist.<br />
Dies bestätigt auch Mag. Hermann Sack von<br />
Karasek: „E<strong>in</strong> Artikel muss speziell für <strong>de</strong>n<br />
Objektbereich konzipiert se<strong>in</strong> <strong>in</strong> punkto Materi-<br />
alien, Qualität und Design. Zu<strong>de</strong>m ist die lang-<br />
jährige Erfahrung e<strong>in</strong>es Produzenten nötig und<br />
e<strong>in</strong>e Produktvielfalt, die <strong>in</strong> kurzer Zeit geliefert<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Des Weiteren ist <strong>de</strong>r Verkauf von<br />
Objektmöbeln sehr anspruchsvoll. Darum liegt<br />
das Objektgeschäft <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n von Spezia-<br />
listen.“ E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis: Der Trend geht<br />
dah<strong>in</strong>, dass Garten, Terrasse und Balkon zu<br />
Erweiterungen <strong>de</strong>s Wohnzimmers wer<strong>de</strong>n, was<br />
mit e<strong>in</strong>em erhöhten Anspruch <strong>de</strong>r Konsumenten<br />
an Qualität, Funktionalität und Design e<strong>in</strong>her-<br />
geht. An<strong>de</strong>rs herum kommen Outdoormöbel<br />
zunehmend auch dr<strong>in</strong>nen zum E<strong>in</strong>satz. Aber<br />
macht es S<strong>in</strong>n, outdoortaugliche Materialien<br />
wie<strong>de</strong>r nach dr<strong>in</strong>nen zu holen? „Unter dieser<br />
Voraussetzung ist es wichtig, e<strong>in</strong> Wertverspre-<br />
chen geben zu können. Warum will man Ma-<br />
terialien, die speziell für <strong>de</strong>n Außengebrauch<br />
konzipiert wur<strong>de</strong>n, <strong>in</strong>nen verwen<strong>de</strong>n? Viro hat<br />
z. B. e<strong>in</strong>e feuerhemmen<strong>de</strong> Faser entwickelt, die<br />
Quelle: CSIL<br />
man genauso im Innenbereich e<strong>in</strong>setzen kann.<br />
Wichtig ist, wie gesagt, dass die Materialien <strong>in</strong>-<br />
door von Nutzen s<strong>in</strong>d“, so Johan Yang von Viro.<br />
Und was, wenn die Indoor-Industrie auf <strong>de</strong>n Ge-<br />
danken kommt, Möbel für <strong>de</strong>n Outdoorbereich<br />
DEUTSCHLAND Vertriebswege Outdoor-Möbel, 2006<br />
Gartenmärkte und<br />
Fachgeschäfte<br />
25%<br />
Baumarkt-<br />
ketten<br />
20%<br />
Gartenmärkte und<br />
Fachgeschäfte<br />
25%<br />
Quelle: CSIL<br />
Direktvertrieb<br />
10%<br />
Direktvertrieb<br />
5%<br />
Warenhäuser<br />
5%<br />
ITALIEN Vertriebswege Outdoor-Möbel, 2006<br />
Supermärkte<br />
15%<br />
Versandhan<strong>de</strong>l/<br />
E-Commerce<br />
10%<br />
E<strong>in</strong>richtungshan<strong>de</strong>l<br />
35%<br />
Versandhan<strong>de</strong>l/E-Commerce 5%<br />
E<strong>in</strong>kaufsverbän<strong>de</strong> 3%<br />
An<strong>de</strong>re 6%<br />
E<strong>in</strong>richtungshan<strong>de</strong>l<br />
8%<br />
Baumarktketten<br />
23%<br />
87 | spoga 2008 Informieren Sie sich weiter unter | www.spogagafa.<strong>de</strong>
Für vertiefen<strong>de</strong> Gespräche und leibliches<br />
Wohl sorgte das gemütliche Get-together<br />
im Anschluss an die Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />
(Fotos: Koelnmesse, Stempel)<br />
zu entwickeln? Roland Stoiber von MBM weist<br />
auf die Materialkompetenz <strong>de</strong>r Outdoormöbel-<br />
Produzenten h<strong>in</strong>: „Die Technik, die wir für <strong>de</strong>n<br />
Außene<strong>in</strong>satz entwickeln, kann e<strong>in</strong> Indoormö-<br />
bler nicht ohne Weiteres erbr<strong>in</strong>gen. Wir s<strong>in</strong>d<br />
Spezialisten.“ Hightech-Materialien s<strong>in</strong>d, das<br />
sagt auch die CSIL-Studie, auf <strong>de</strong>m Vormarsch.<br />
E<strong>in</strong> Punkt, <strong>de</strong>n die Diskussionsteilnehmer <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />
Studie vermisst haben, ist das Thema Nachhal-<br />
tigkeit. „Ich weiß nicht, <strong>in</strong>wiefern sich Endver-<br />
braucher mit diesem Thema beschäftigen. Z. B.<br />
ist die FSC-Zertifizierung kaum bekannt“, so<br />
Henk Horl<strong>in</strong>gs von Gar<strong>de</strong>n Impressions.<br />
Nach wie vor e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>de</strong>rung bleibt laut<br />
CSIL die Konkurrenz asiatischer Produzenten<br />
auf <strong>de</strong>m europäischen Outdoormöbelmarkt. Ob-<br />
wohl: „Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass es immer Pro-<br />
duktionen <strong>in</strong> Europa geben wird – wegen <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>nnähe. Die Massenproduktion f<strong>in</strong><strong>de</strong>t <strong>in</strong><br />
Asien statt“, betont Mag. Hermann Sack. An-<br />
<strong>de</strong>rerseits nehmen auch die Lohnkosten <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
zu. Wird Ch<strong>in</strong>a <strong>de</strong>nnoch Produktionsland Nr. 1<br />
für <strong>Gartenmöbel</strong> bleiben? Gar<strong>de</strong>n Impressions<br />
wird je<strong>de</strong>nfalls nach wie vor dort produzieren,<br />
wie Henk Horl<strong>in</strong>gs erklärt: „Ich glaube, dass<br />
wir als Unternehmen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a bleiben wer<strong>de</strong>n,<br />
trotz <strong>de</strong>r Entwicklungen. Man kann dort nach<br />
wie vor kostengünstig produzieren.“