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Stadtrundgang Langen

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<strong>Stadtrundgang</strong> <strong>Langen</strong>er Sehenswürdigkeiten


<strong>Langen</strong> ...<br />

ist eine Stadt mit Tradition. Davon legen verwinkelte Gassen, rote Sandsteinmauern<br />

und hübsche Fachwerkhäuser Zeugnis ab. Schon bevor „Langungon“ anno<br />

834 im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt wurde, siedelten sich Menschen<br />

am Handelsweg zwischen Frankfurt und Darmstadt an.<br />

Sühnekreuze<br />

Am Eingang der Bachgasse stehen zwei Sühnekreuze aus Sandstein. Sie stammen<br />

aus der Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Solche Kreuze erinnern meist<br />

an Gewaltverbrechen oder dienen als Gedenksteine.<br />

Kreuze für einen Kindsmord?<br />

Ein Mädchen erwartete ohne seinen Willen ein Kind. Dies galt als eine Schande,<br />

und in seiner Verzweifl ung erwürgte die junge Mutter ihr Neugeborenes. Um<br />

diese Missetat zu verheimlichen, ging das Mädchen jeden Tag an den Sterzbach<br />

und wusch schmutzige Windeln darin. Doch die Nachbarn wurden argwöhnisch,<br />

machten die Obrigkeit aufmerksam und die Untat kam ans Tageslicht.<br />

Die junge Kindsmörderin wurde hingerichtet. Ihr Geist fand jedoch keine Ruhe,<br />

und heute noch können Sonntagskinder an manchen Tagen Geräusche hören, als<br />

ob jemand am Waschen von Windeln sei.<br />

(Aus: <strong>Langen</strong> – Gesichter einer Stadt)


<strong>Langen</strong>er Geschichten<br />

Die versenkte Glocke<br />

Während des Dreißigjährigen Krieges fielen marodierende Soldaten auch<br />

über <strong>Langen</strong> her. Die Folge war so große Not, dass die Bürger am Sterzbach<br />

kein Geld mehr hatten, um ihr kaputtes Rathausdach zu reparieren. Also entschieden<br />

sie sich, die Ziegel eines Turmes abzutragen und deckten mit ihnen<br />

das marode Rathaus. Seit dieser Zeit trägt der Stumpfe Turm seinen Namen.<br />

Denn die <strong>Langen</strong>er brachten nie mehr genügend Geld für ein neues<br />

Dach auf. Ohnehin hatte er als Verteidigungsanlage irgendwann ausgedient.<br />

Doch der Raubzug der Marodeure ging weiter: Sie stibitzten sogar die Glocken<br />

der Jakobskirche, bis nur eine übrig blieb. Die <strong>Langen</strong>er beschlossen daraufhin,<br />

ihre wertvolle Glocke zu retten und versenkten sie im Michelsteich. Doch als der<br />

Dreißigjährige Krieg vorbei war, konnten sie ihre Glocke im trüben Gewässer nicht<br />

wieder fi nden und sie geriet in Vergessenheit. Als die Gemeinde 1710 den Michelsteich<br />

trocken zu legen begann, war das ein idealer Platz, um Schweine zu weiden.<br />

Und plötzlich stieß ein Rüssel auf etwas Metallenes: Es war die verlorene Glocke!<br />

(Frei nach: Landschaft Dreieich, Sonderband Sagen, Mythen und Märchen der Dreieich)


Altstadtführung mit Gerd Grein,<br />

Seit Jahren führt Gerd Grein (Jahrgang 1944) für die<br />

Volkshochschule als „Nachtwächter“ durch die<br />

<strong>Langen</strong>er Altstadt. Als waschechter Bub aus der<br />

Obergass´ erzählt er Geschichten aus vergangenen<br />

Zeiten in Mund art. Als Volkskundler kann der<br />

ehemalige Kultur amtsleiter, Leiter der Jugendund<br />

Altenpflege und Mitbegründer des <strong>Langen</strong>er<br />

Museums all dies obendrein wissenschaftlich einordnen.<br />

Heute lebt er in Otzberg (Odenwald). Dort<br />

baute er vor Jahren ein Museum für hessische Volkskunde<br />

auf.<br />

Sprecher: Gerd Grein<br />

Aufnahme: Stadtkommunikation <strong>Langen</strong>, Michael Schmidt


ergerstraße<br />

An der P forte<br />

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Dieburger St raße


Wilhelm-Leuschner-Platz, Kirch- und Fahrgasse<br />

Hier war über Jahrhunderte der soziale Mittelpunkt <strong>Langen</strong>s. Unter der<br />

pitzer einstigen Gerichtslinde hielt im Jahre 1338 Kaiser Ludwig der Bayer das<br />

Turm Maigericht ab. Heute lockt am Fuße der Stadtkirche samstags von 8 bis<br />

14 Uhr der beliebte Altstadtmarkt die Besucher an. Alljährlich zum letzten<br />

Juniwochenende schlägt an dieser Stelle das Herz des <strong>Langen</strong>er Ebbelwoifestes.<br />

An den Platz grenzt die Fahrgasse. Dort stehen die Gebäude<br />

der Schererschen Kognak- und Likörfabrik sowie Apfelweinkelterei.<br />

Die Stadtkirche<br />

Der 52 Meter hohe Glockenturm der Stadtkirche thront über den Häusern<br />

der Altstadt. Bei ihrer Einweihung am 26. August 1883 erhielt <strong>Langen</strong> von<br />

Großherzog Ludwig IV. die Stadtrechte – daher der Name Stadtkirche.<br />

Sie ersetzte die mittelalterliche Jakobskirche. Das neu-gotische Kirchenschiff<br />

bildet einen blauen Himmel mit goldenen Sternen. Im Turmdurchgang<br />

finden sich zwei Werke des <strong>Langen</strong>er Glaskünstlers Johannes Schreiter.<br />

Die Stadtkirche ist dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Internet: www.stadtkirche-langen.de


Der Vierröhrenbrunnen<br />

Der Vierröhrenbrunnen spendete schon 1553 Trinkwasser aus dem Mühltal. Er ist<br />

ein architektonisches Juwel im Renaissancestil. Eine Kopie steht im Freilichtmuseum<br />

Hessenpark. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ziert ihn ein steinerner Löwe.<br />

Während des Ebbelwoifestes wird aus dem Brunnen das süffige Stöffche – der<br />

Apfelwein – gezapft.<br />

Altes Rathaus<br />

Der streng gegliederte Bau des klassizistischen Rathauses (1826/27) mit dem aufgesetzten<br />

Turm war bis 1974 Sitz der Stadtverwaltung. Heute beherbergt er das<br />

stadtgeschichtliche Museum. Attraktionen sind das original erhaltene Bürgermeisterzimmer,<br />

ein ehemaliger Tante-Emma-Laden und eine Ebbelwoi-Stubb (Apfelweinstube).<br />

Das Gebäude ist ein beliebter Ort für Ausstellungen und Trauungen.<br />

Museum Altes Rathaus, Wilhelm-Leuschner-Platz 3<br />

Telefon: 06103 9104-75 oder 203-401<br />

E-Mail: stadtarchiv@langen.de,<br />

Internet: www.langen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Samstag 10 bis 12 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr


Kaplaneigasse und Turmgasse<br />

Im Altstadtkern stehen schmucke Fachwerkhäuser, die im 18. und frühen<br />

19. Jahrhundert erbaut wurden. Der Name der Kaplaneigasse erinnert an<br />

die Behausung des Kaplans, der einst als Kleriker für die Kirchengemeinde<br />

tätig war.<br />

Spitzer Turm<br />

Der Spitze Turm ist ein Teil der früheren Befestigungsanlage. Der mächtige<br />

Rundturm hat einen Durchmesser von sechs Metern, eine Mauerstärke<br />

von einem Meter und eine Höhe von 20 Metern. Zeitweise dienten<br />

seine Mauern als Ortsgefängnis. Das Wagenrad auf seiner Spitze erinnert<br />

daran, dass hier früher Störche nisteten.<br />

Die Bachgasse<br />

An der Bachgasse im Herzen der Altstadt zeigt sich der Sterzbach von seiner<br />

schönsten Seite. Als frühere Lebensader <strong>Langen</strong>s trieb er bis zu sechs<br />

Mühlen an.


Stumpfer Turm<br />

Der Stumpfe Turm und die angrenzende Weiherwiese gelten als das<br />

schönste Fotomotiv <strong>Langen</strong>s. Der Turm stammt aus dem Anfang des 14.<br />

Jahrhunderts und ist ebenfalls Teil der einstigen Stadtbefestigung. Erst<br />

500 Jahre später kam eine spitzbogige Türöffnung in die Mauer hinzu –<br />

das „Weihertürchen“.<br />

Die Grenze der Altstadt nach Osten<br />

Wie seit Jahrhunderten endet die Bebauungsgrenze im Osten an der<br />

historischen Ortsbefestigung. Dort liegt heute die Weiherwiese. Im<br />

Mittelalter befand sich an dieser Stelle der Michelsteich, der zur Wehranlage<br />

gehörte. Die Gegend ist ein großer Grüngürtel mit Gärten, ehemaligen<br />

Mühlen und Obstbaumgrundstücken.<br />

Wassergasse und Vierhäusergasse<br />

Die Wassergasse mit ihrem Kopfsteinpflaster bildet die Fortsetzung der<br />

Obergasse nach Westen. Mit ihren Geschäften lädt sie zum Bummeln,<br />

Einkaufen und Verweilen ein. Die Vierhäusergasse wurde erstmals Anfang<br />

des 18. Jahrhunderts erwähnt. Damals ging es um den Kauf von<br />

Gärten in der „4 Heisergaß“.


Bruchgasse und Obergasse<br />

„Bruch“ steht für sumpfiges Gebiet und erinnert an die einstige Lenhardtswiese.<br />

In der Obergasse stehen <strong>Langen</strong>s älteste Häuser, die zum Teil noch<br />

im 17. und 18. Jahrhundert erbaut wurden.<br />

Historische Druckwerkstatt<br />

Im Haus an der Ecke Fahrgasse/Wassergasse nahm vor 85 Jahren das alteingesessene<br />

<strong>Langen</strong>er Unternehmen Keim Klischees seinen Anfang.<br />

Heute können dort Erwachsene und vor allem Kinder an alten Druckpressen<br />

die „Schwarze Kunst“ erlernen. Schmuckstück ist eine Dinglerpresse<br />

aus dem Jahre 1850. Jeden ersten Freitag im Monat (außer in den Ferien)<br />

ist die Historische Druckwerkstatt von 18 bis 22 Uhr geöffnet.<br />

Telefon: 01 75 / 9 90 17 27<br />

Internet: www.langen.de


Fahrgasse<br />

Die Fahrgasse war für Jahrhunderte die einzige Durchgangsstraße <strong>Langen</strong>s.<br />

Es gab mehrere Gasthöfe, die Reisenden Unterkunft und Verpflegung<br />

boten. In den vergangenen Jahrzehnten legten viele Hausbesitzer<br />

die alte Fachwerkstruktur frei, die hinter dem Putz schlummerte.<br />

Schulgässchen und Borngasse<br />

Das romantische Schulgässchen hat seinen Namen von der einstigen<br />

Bachschule, die die Stadt im 19. Jahrhundert hier errichten ließ. Durch die<br />

Borngasse plätschert der Sterzbach, der heute noch ein Wasserrad antreibt.<br />

Früher stand dort eine Schneidmühle, daher der Name des angrenzenden<br />

„Schneidhiwwel“.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Magistrat der Stadt <strong>Langen</strong><br />

Südliche Ringstr. 80<br />

63225 <strong>Langen</strong><br />

Telefon: 06103 203-0<br />

E-Mail: stadtkommunikation@langen.de<br />

Internetadresse: www.langen.de<br />

Redaktion:<br />

Stadtkommunikation<br />

Designvorlage <strong>Stadtrundgang</strong>: Siegel & Buck Werbeagentur GmbH<br />

Realisierung Flipbook:<br />

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Wichtige Hinweise zu externen Links finden Sie im Impressum der<br />

Homepage der Stadt <strong>Langen</strong> unter http://www.langen.de


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