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Oldtimer in Österreich Report Kurzfassung 2017

Studie zu Einstellungen zu historischen Fahrzeugen und sozioökonomische Faktoren

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OLDTIMER<br />

IN ÖSTERREICH<br />

KURZFASSUNG<br />

E<strong>in</strong>stellungen zu historischen Fahrzeugen und sozioökonomische Bedeutung<br />

MAG. CHRISTIAN SCHAMBUREK / MMAG. ROBERT SOBOTKA, MBA


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. EINLEITUNG 3<br />

2. KERNERGEBNISSE DER STUDIE 6<br />

3. HERR UND FRAU ÖSTERREICHER LIEBEN<br />

HISTORISCHE FAHRZEUGE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 12<br />

4. DER TYPISCHE OLDTIMERFAHRER<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 14<br />

5. DAS HISTORISCHE FAHRZEUG IN ÖSTERREICH<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 16<br />

6. FINANZIELLE DIMENSIONEN<br />

HISTORISCHER FAHRZEUGE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 18<br />

8. YOUNGTIMER<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 22<br />

9. DAS SAGEN DIE VERTRETER<br />

DER OLDTIMERCLUBS<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 24<br />

10. DIE UNTERNEHMEN DER BRANCHE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 26<br />

11. WIRTSCHAFTLICHE BERECHNUNGEN<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 28<br />

12. UNTERSUCHUNGSDESIGN/METHODE 33<br />

13. ANHÄNGE 34<br />

7. MEDIEN & EVENTS<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen 20<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


1. EINLEITUNG<br />

3<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Durchführung e<strong>in</strong>er Studie dieser Größenordnung ist nicht<br />

von e<strong>in</strong>zelnen Personen zu bewältigen. Nur die geme<strong>in</strong>same<br />

Anstrengung und Zielsetzung sowie der Schulterschluss aller<br />

wesentlichen Kräfte machen e<strong>in</strong> solides Ergebnis und e<strong>in</strong>e<br />

umfassende Aussagekraft möglich.<br />

DAS INTERESSE UND DIE BETEILIGUNG<br />

WAREN ÜBERWÄLTIGEND<br />

E<strong>in</strong> großes Dankeschön an alle BesitzerInnen, die sich <strong>in</strong><br />

überwältigender Anzahl an der Onl<strong>in</strong>e-Befragung beteiligt<br />

haben. Knapp 2.700 Menschen haben den Fragebogen<br />

beantwortet und mit ihren Antworten e<strong>in</strong>e solide Basis für<br />

Aussagen zur österreichischen <strong>Oldtimer</strong>szene gelegt. Danke<br />

an alle Clubrepräsentanten, die sich die Zeit genommen<br />

haben, telefonisch Auskunft zu geben. Auf den Schultern<br />

der Clubmitglieder und Funktionäre ruht e<strong>in</strong> Großteil der<br />

Last und Freude zu Erhaltung klassischer Fahrzeuge auf<br />

<strong>Österreich</strong>s Straßen für kommende Generationen. Danke<br />

auch an alle <strong>in</strong>terviewten Unternehmer, die <strong>in</strong> diesem<br />

Wirtschaftssegment tätig s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Anteil zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Produktivität und<br />

Wirtschaftsleistung für den Standort <strong>Österreich</strong> leisten.<br />

Me<strong>in</strong> Dank gilt an dieser Stelle Herrn MMag. Robert Sobotka<br />

von Telemark-Market<strong>in</strong>g, der begeistert die Marktforschungsbasis<br />

für die Studie erarbeitet und die Durchführung<br />

der Studie geleitet hat. Cornelia Lang hat die grafische<br />

Umsetzung des Berichts durchgeführt und mit e<strong>in</strong>er tollen<br />

Bildebene, zur Verfügung gestellt von Fritz Berger, <strong>in</strong> Szene<br />

gesetzt. Dank auch an Enrico Falchetto für das Lektorieren<br />

der Texte.<br />

DANKE AN ALLE UNTERSTÜTZER<br />

DER STUDIE<br />

Erst durch die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung unserer Sponsoren<br />

und Förderer konnte dieses Projekt ermöglicht werden. E<strong>in</strong><br />

herzliches Dankeschön für die Unterstützung an den ÖMVV<br />

(<strong>Österreich</strong>ischer Motor-Veteranen-Verband) und den Präsidenten<br />

KR Ing. Robert Krickl, die AMV (Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

für Motorveteranen) und deren Präsidenten Mag. He<strong>in</strong>z<br />

Clostermeyer, das Bundesgremium des Fahrzeughandels,<br />

danke an Mag. Christoph Wychera und KR Franz R. Ste<strong>in</strong>bacher,<br />

die Bundes<strong>in</strong>nung für Fahrzeugtechnik, an Dipl. oec.<br />

Andreas Westermeyer und KR Friedrich Nagl, Dank an Georg<br />

Brown (ÖAMTC), die <strong>Oldtimer</strong>freunde Niederösterreich<br />

(OFN), Dank an Karl Eder, der VAV Versicherungs-AG, danke<br />

an Generaldirektor Dr. Norbert Griesmayr, Dank an CASCAR<br />

(Classic and Sports Car Assekuradeur GmbH) He<strong>in</strong>z Swoboda<br />

sowie Werner Widauer und der TÜV Süd Landesgesellschaft<br />

<strong>Österreich</strong> GmbH, Dank an den Leiter Mobilität Herrn<br />

Christian Lausmann und Mag. Sylke Kanits (Market<strong>in</strong>g).<br />

Die hohe Beteiligung zeigt nicht nur das Interesse der<br />

Community, sondern ist auch der Unterstützung durch<br />

unsere Medienpartner zu verdanken. Dank an Alles Auto<br />

(Enrico Falchetto), Auto Revue (Mart<strong>in</strong> Strubreiter), Auto Bild<br />

(Karl Sever<strong>in</strong>), Austro Classic (Wolfgang Buchta), Medianet<br />

(Germanos Athanasiadis), <strong>Oldtimer</strong> Guide, Teilemagaz<strong>in</strong><br />

(Albert Löcker), herrenfahrer.com (Eugen Botay).<br />

DANKE AN DIE EXPERTENRUNDE<br />

Last but not least möchte ich me<strong>in</strong>en Dank der Expertenrunde<br />

aussprechen, die nach dem Vorliegen der Rohergebnisse<br />

für die Evaluierung, Interpretation sowie die Beurteilung der<br />

Ergebnisse zu den wirtschaftlichen Eckdaten zur Verfügung<br />

stand. Dank an DI Friedrich Forsthuber (BMVIT), KR Franz<br />

R. Ste<strong>in</strong>bacher, der über Jahre als Experte die Entwicklung<br />

des <strong>Oldtimer</strong>markts verfolgt, Georg Brown (ÖAMTC), Erich<br />

Groiss (ARBÖ), KR Ing. Robert Krickl (KHMÖ, ÖMVV), Ottokar<br />

Pessl (KHMÖ, AMV) und Karl Eder (OFN).<br />

Die Studie wurde mit Unterstützung des BMVIT – Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie – durchgeführt,<br />

e<strong>in</strong> Dankeschön hier an DI Friedrich Forsthuber.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


4 1. EINLEITUNG<br />

VIZEKANZLER DR.<br />

WOLFGANG BRANDSTETTER<br />

Die Erhaltung historischer Kraftfahrzeuge ist immer mehr<br />

Menschen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten<br />

e<strong>in</strong> echtes Anliegen. Auch für mich geht es dabei um historisches<br />

Kulturgut, dessen Pflege grundsätzlich e<strong>in</strong> kulturelles<br />

Anliegen ist.<br />

Dass durch die Popularität der Beschäftigung mit Nostalgie<br />

im Allgeme<strong>in</strong>en und historischen Kraftfahrzeugen im Besonderen<br />

auch die sozioökonomische Bedeutung historischer<br />

Fahrzeuge beachtlich ist, verwundert nicht. Es ist daher erfreulich<br />

und verdienstvoll, dass sich die vorliegende Studie<br />

speziell diesem Thema widmet.<br />

Ich wage zu prophezeien, dass auch dieser Aspekt der<br />

Bedeutung historischer Fahrzeuge weiter steigen wird.<br />

Dies alle<strong>in</strong> schon deshalb, weil so viele positive Emotionen<br />

damit verbunden s<strong>in</strong>d und ich auch aus eigener Erfahrung<br />

bestätigen kann, dass viele Freundschaften – national und<br />

<strong>in</strong>ternational – dadurch entstanden s<strong>in</strong>d und weiterh<strong>in</strong><br />

entstehen.<br />

Dies war und ist auch auf Ebene der Bundesregierung e<strong>in</strong><br />

Thema und hat zuletzt erfreulicherweise dazu geführt, dass<br />

durch Rechtsakte des zuständigen Verkehrsm<strong>in</strong>isters, der<br />

die Bedeutung dieses Themas <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Facetten erkannt<br />

hat, zuletzt sogar Erleichterungen für den Betrieb historischer<br />

Kraftfahrzeuge <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> (z.B. die Verwendung von<br />

Kfz-Kennzeichen <strong>in</strong> Sondergrößen sowie beim Betrieb mit<br />

Wechselkennzeichen) möglich geworden s<strong>in</strong>d.<br />

Auch darüber freue ich mich sehr, wünsche der vorliegenden<br />

Studie größtmögliche Verbreitung und der „<strong>Oldtimer</strong>ei“<br />

auch weiterh<strong>in</strong> viele Anhänger und Sympathisanten.<br />

Herzlichst<br />

DR. WOLFGANG BRANDSTETTER<br />

Vizekanzler und Bundesm<strong>in</strong>ister für Justiz<br />

Es ist daher auch wichtig, die Sympathie für das Thema und<br />

die gesamtgesellschaftliche Wertschätzung historischer<br />

Kraftfahrzeuge auch <strong>in</strong> Zukunft dadurch zu ermöglichen,<br />

dass sie auch weiter auf öffentlichen Straßen gefahren<br />

werden dürfen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


1. EINLEITUNG<br />

5<br />

KR ING.<br />

ROBERT KRICKL<br />

Die Entwicklung der Mobilität hat die Menschheit grundlegend<br />

und nachhaltig verändert. Die Entwicklung der ersten<br />

Elektroautos Mitte des 19. Jahrhunderts, über Dampfkraftwagen,<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bis zu den<br />

heutigen Standards hochmoderner Weiterentwicklungen<br />

und unterschiedlichster Konzepte für die Zukunft der Mobilität<br />

geben uns <strong>in</strong>dividuelle Freiheitsgrade, die die heutige<br />

Gesellschaftsstruktur erst ermöglichen.<br />

Umso wichtiger ist die Pflege der Geschichte durch die<br />

Erhaltung unserer historischen Fahrzeuge – unserem rollenden<br />

Kulturgut – auf <strong>Österreich</strong>s Straßen, um jungen Generationen<br />

die Historie erlebbar und „erfahrbar“ zu erhalten.<br />

Die Tatsache, dass wir nur durch den Schulterschluss und<br />

die Bündelung aller relevanten Kräfte wirksam die Interessen<br />

aller BesitzerInnen historischer Fahrzeuge vertreten<br />

können, hat zur Gründung des „Kuratorium Historische<br />

Mobilität <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>“ (KHMÖ) durch den <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Motor-Veteranen-Verband (ÖMVV) und die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

für Motorveteranen (AMV) unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

wichtiger Verbände und Vere<strong>in</strong>e wie dem ÖAMTC, ARBÖ, der<br />

Bundes<strong>in</strong>nung für Fahrzeugtechnik, dem Bundesgremium<br />

für Fahrzeughandel, e<strong>in</strong>em Experten für Kraftfahrrecht und<br />

e<strong>in</strong>em Experten für historische Fahrzeuge geführt.<br />

Die fundierte Daten- und Faktenbasis, die <strong>in</strong> dieser umfassenden<br />

Studie erarbeitet wurde, zeigt nun erstmals<br />

auf, welchen Stellenwert die <strong>Oldtimer</strong>ei <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> aus<br />

dem Blickw<strong>in</strong>kel der österreichischen Bevölkerung hat,<br />

außerdem die wirtschaftliche Bedeutung dieser Branche,<br />

und bietet e<strong>in</strong> solides Fundament zu Struktur- und Verwendungsdaten<br />

historischer Fahrzeuge <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

Die Erhaltung unseres rollenden Kulturguts ruht auf den<br />

Schultern vieler tausender Enthusiasten, die gut organisiert<br />

<strong>in</strong> den österreichischen Clubs dafür Sorge tragen, dass auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft historische Fahrzeuge auf <strong>Österreich</strong>s Straßen<br />

Herrn und Frau <strong>Österreich</strong>er e<strong>in</strong> Lächeln <strong>in</strong>s Gesicht zaubern.<br />

Als Präsident des „Kuratorium Historische Mobilität <strong>in</strong><br />

<strong>Österreich</strong>“ war es mir e<strong>in</strong> sehr großes Anliegen dazu beizutragen,<br />

dass e<strong>in</strong> fundierter Wissenspool zum Stellenwert der<br />

<strong>Oldtimer</strong>ei <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geschaffen wurde.<br />

KR ING. ROBERT KRICKL<br />

Präsident des Kuratoriums Historische<br />

Mobilität <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Dieser historische Schritt ermöglicht es, die Stärken aller <strong>in</strong><br />

der Vertretung der Belange historischer Mobilität e<strong>in</strong>zusetzen<br />

und damit zu allen relevanten Themen geme<strong>in</strong>same,<br />

fundierte Aussagen, Empfehlungen und Stellungnahmen im<br />

S<strong>in</strong>ne der Interessenvertretung aller BesitzerInnen historischer<br />

Fahrzeuge zu tätigen, um die Zukunft unseres rollenden<br />

Kulturguts auf <strong>Österreich</strong>s Straßen sicherzustellen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


6 1. EINLEITUNG<br />

ZIELSETZUNG<br />

DER STUDIE<br />

Die Szene der Freunde historischer Fahrzeuge ist <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren europaweit stetig gewachsen. E<strong>in</strong>erseits liegt<br />

dies <strong>in</strong> handfesten ökonomischen Tatsachen begründet –<br />

seit der Wirtschaftskrise 2008/09 wird aufgrund des seit damals<br />

niedrigen Z<strong>in</strong>sniveaus fleißig <strong>in</strong> Sachwerte <strong>in</strong>vestiert.<br />

Seit Jahren s<strong>in</strong>d klassische Fahrzeug und die damit erzielten<br />

Renditen im Vergleich zu anderen Investments führend.<br />

Andererseits sehnen sich die Menschen <strong>in</strong> bewegten Zeiten<br />

nach Bekanntem, nach Halt und Ankerpunkten. H<strong>in</strong>ter dem<br />

anhaltenden Boom bei <strong>Oldtimer</strong>n steckt nicht nur der Renditegedanke<br />

als Investitionsobjekt, sondern vielmehr auch<br />

e<strong>in</strong>e Alternative um aus dem digitalen, schnellen Alltag <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e analoge Welt – „die gute alte Zeit“ – zu entfliehen.<br />

Klassische Fahrzeuge wecken Emotionen, und viele Marken<br />

s<strong>in</strong>d seit e<strong>in</strong>igen Jahren auf diesen Trend aufgesprungen<br />

und nutzen dieses Thema bildgewaltig <strong>in</strong> ihren Kommunikationsstrategien.<br />

Dies schafft Aufmerksamkeit und führt<br />

damit auch viele Menschen zum „Charme des alten Blechs“.<br />

Die Orientierungslosigkeit, e<strong>in</strong>e paradoxe Dauerkrisenstimmung<br />

und Konsumüberflutung lassen die Gesellschaft nach<br />

Ruheräumen und Beruhigung suchen. Sie f<strong>in</strong>det sie <strong>in</strong> der<br />

Rückbes<strong>in</strong>nung auf emotionale Fundamente, <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerungen<br />

und dem Bedürfnis nach selbsterlebter Wirklichkeit und<br />

Leidenschaft.<br />

OLDTIMER SIND ROLLENDES KULTURGUT<br />

<strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d rollendes Kulturgut und als solches <strong>in</strong> unserer<br />

Vergangenheit verankert. Die emotionale Kraft schöner<br />

Er<strong>in</strong>nerungen und Erlebnisse tritt <strong>in</strong> die Gegenwart, wenn<br />

e<strong>in</strong> klassisches Automobil an uns vorüberfährt, egal ob im<br />

realen Leben, auf der Straße, auf der K<strong>in</strong>ole<strong>in</strong>wand, am<br />

TV-Bildschirm oder auf e<strong>in</strong>er Magaz<strong>in</strong>seite.<br />

In unserem Land hat die <strong>Oldtimer</strong>- und Youngtimerszene<br />

e<strong>in</strong>e feste, solide Basis. Hunderte gut organisierte Clubs,<br />

zehntausende <strong>Oldtimer</strong>enthusiasten, e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

an Veranstaltungen - von der Clubausfahrt über Messen bis<br />

h<strong>in</strong> zu Topveranstaltungen mit <strong>in</strong>ternationaler Strahlkraft<br />

wie der „Ennstal Classic“ – tragen dazu bei, dass Millionen<br />

<strong>Österreich</strong>er sich freuen, wenn Sie e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong> auf der<br />

Straße sehen.<br />

Auf den Schultern all jener, die <strong>Oldtimer</strong> zu ihrem Hobby<br />

oder Beruf gemacht haben ruht die Verantwortung und die<br />

Last der Erhaltung dieses rollenden Kulturguts, um es auch<br />

künftigen Generationen zu ermöglichen, die Geschichte<br />

der Mobilität nicht nur im Museum oder medial zu erleben,<br />

sondern auch auf <strong>Österreich</strong>s Straßen zu sehen.<br />

<strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Weg um der Hektik des Alltags zu entkommen,<br />

sich der Gefühllosigkeit moderner Systeme zu<br />

entziehen. Das „selbst Handanlegen“, der Umgang mit<br />

Technik und Mechanik und das direkte Erleben und Erfahren<br />

fasz<strong>in</strong>iert immer mehr Menschen. Der soziale Aspekt<br />

geme<strong>in</strong>samer Aktivitäten zieht immer mehr Leute <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Bann.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


1. EINLEITUNG<br />

7<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

Die Daten- und Faktenlage zum Thema „<strong>Oldtimer</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>“<br />

war vor der Erstellung der vorliegenden Studie weder<br />

umfassend noch durchgängig erfasst. Überdies nehmen die<br />

Diskussionen zum Thema Umweltschutz, Nachhaltigkeit<br />

und Zukunft der Mobilität an Intensität deutlich zu, die<br />

überwiegend auch nicht faktenbasiert ablaufen.<br />

Es war daher höchste Zeit e<strong>in</strong>e solide e<strong>in</strong>heitliche Datenbasis<br />

zum österreichischen Markt für historische Fahrzeuge zu<br />

schaffen, die Szene <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit zu erheben und zu<br />

befragen, um Zahlen und Fakten zur wirksamen Interessenvertretung<br />

zu schaffen.<br />

Des Weiteren stellt die vorliegende Studie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

und anerkannte Daten- und Erkenntnisbasis für alle <strong>in</strong><br />

die aktuellen und zukünftigen Themen und Diskussionen<br />

e<strong>in</strong>gebundenen Zielgruppen wie Fahrzeughalter, Clubs,<br />

Verbände, Öffentlichkeit, Medien, Behörden, Politik und<br />

<strong>in</strong>ternationale Kontakte zur Verfügung.<br />

Um dies zu erreichen, wurden BesitzerInnen von <strong>Oldtimer</strong>n<br />

über allgeme<strong>in</strong>e Nutzungsdaten, Fahrzeugdaten, Bestandsdaten,<br />

Versicherungsdaten, Soziodemografie, Ausgaben,<br />

Zukunftserwartungen u.v.m. ihrer Fahrzeuge befragt.<br />

Zusätzlich wurde e<strong>in</strong> repräsentatives Stimmungsbild der österreichischen<br />

Bevölkerung zu diesem Thema erhoben. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Befragung wurde bei Repräsentanten österreichischer<br />

Clubs sowie Wirtschaftsbetrieben aus dem Segment<br />

„Klassische Fahrzeuge“ durchgeführt um die wirtschaftliche<br />

Bedeutung zu quantifizieren. Ergänzend wurden Expertenrunden<br />

zur Evaluierung der Ergebnisse durchgeführt.<br />

Details zur Methodik und Struktur der Untersuchung s<strong>in</strong>d im<br />

Kapitel Untersuchung/Methode erläutert.<br />

Das hier nun vorliegende Ergebnis ist e<strong>in</strong> Gesamtbild der<br />

Bedeutung historischer Fahrzeuge als rollendes Kulturgut<br />

<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


1,0 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er <strong>in</strong>teressieren<br />

sich für historische<br />

Fahrzeuge (14%)<br />

~96.000<br />

<strong>Österreich</strong>er besitzen<br />

m<strong>in</strong>destens 1 historisches<br />

Fahrzeug (PKW, Motorräder)<br />

35%<br />

aller <strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d<br />

historisch typisiert<br />

257.800<br />

<strong>Oldtimer</strong> (PKW, Zweirad,<br />

LKW) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

zugelassen<br />

4,6 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er sehen <strong>Oldtimer</strong><br />

als Kulturgut an, das<br />

erhalten werden soll (64%)<br />

47<br />

690 MIO<br />

Wirtschaftsleistung<br />

der <strong>Oldtimer</strong>branche<br />

<strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

4,2 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er freuen sich,<br />

wenn sie e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong><br />

auf der Straße fahren<br />

sehen (59%)<br />

700KM<br />

pro Jahr (Die durchschnittliche<br />

Fahrleistung pro Jahr jedes<br />

<strong>Oldtimer</strong> Fahrzeuges)<br />

0,2%<br />

Nur 0,2% aller gefahrenen<br />

Kilometer entfallen auf<br />

historische PKW<br />

3,7 MRD<br />

Euro (geschätzter Wert des<br />

Gesamtbestandes aller<br />

historischen Fahrzeuge<br />

(PKW, Zweirad)<br />

55%<br />

der Unternehmen<br />

im <strong>Oldtimer</strong>segment<br />

erwarten steigende<br />

Umsätze <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren


2. KERNERGEBNISSE DER STUDIE<br />

9<br />

KERNERGEBNISSE<br />

DER STUDIE<br />

OLDTIMER SIND ROLLENDES KULTURGUT<br />

<strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d rollendes Kulturgut und als solche emotionale<br />

Ankerpunkte für viele Menschen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>. Die<br />

emotionale Kraft schöner Er<strong>in</strong>nerungen und Erlebnisse tritt<br />

<strong>in</strong> die Gegenwart, wenn e<strong>in</strong> klassisches Automobil an uns<br />

vorüberfährt. Egal ob im realen Leben, auf der Straße, auf<br />

der K<strong>in</strong>ole<strong>in</strong>wand, am TV-Bildschirm oder auf e<strong>in</strong>er Magaz<strong>in</strong>seite,<br />

Herr und Frau <strong>Österreich</strong>er haben e<strong>in</strong> gutes Gefühl,<br />

wenn sie e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong> sehen. 14% der Befragten (1 Million)<br />

geben an, sich <strong>in</strong>tensiv mit historischen Fahrzeugen ause<strong>in</strong>anderzusetzen<br />

oder zum<strong>in</strong>dest dafür zu <strong>in</strong>teressieren.<br />

In unserem Land hat die <strong>Oldtimer</strong>- und Youngtimerszene<br />

e<strong>in</strong>e feste, solide Basis. Hunderte gut organisierte Clubs,<br />

zehntausende <strong>Oldtimer</strong>enthusiasten, e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

an Veranstaltungen - von der Clubausfahrt über Messen bis<br />

h<strong>in</strong> zu Topveranstaltungen mit <strong>in</strong>ternationaler Strahlkraft<br />

wie der „Ennstal Classic“ - tragen dazu bei, dass 59% aller<br />

<strong>Österreich</strong>er (4,2 Millionen) sich freuen, wenn sie e<strong>in</strong>en<br />

<strong>Oldtimer</strong> auf der Straße sehen. Die überwiegende Mehrheit<br />

64% (4,6 Millionen) ist der Me<strong>in</strong>ung, dass <strong>Oldtimer</strong> als<br />

Kulturgut auf <strong>Österreich</strong>s Straßen erhalten werden sollen<br />

und dies auch vom Staat zu unterstützen wäre (12% oder<br />

0,9 Millionen <strong>Österreich</strong>er).<br />

PRIVATE OLDTMER-BESITZER TRAGEN DIE<br />

LAST UND FREUDE DER ERHALTUNG HIS-<br />

TORISCHER FAHRZEUGE IM WERT VON 3,7<br />

MILLIARDEN EURO<br />

Auf den Schultern all jener, die <strong>Oldtimer</strong> zu ihrem Hobby<br />

oder Beruf gemacht haben, ruht die Verantwortung und die<br />

Last der Erhaltung dieses rollenden Kulturguts, um es auch<br />

künftigen Generationen zu ermöglichen, die Geschichte<br />

der Mobilität nicht nur im Museum oder medial zu erleben,<br />

sondern auch auf <strong>Österreich</strong>s Straßen zu sehen.<br />

In etwa 96.000 <strong>Österreich</strong>erInnen besitzen m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong> historisches Fahrzeug (PKW, Motorräder, LKW). Laut<br />

Zulassungsstatistik s<strong>in</strong>d 257.800 <strong>Oldtimer</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zugelassen.<br />

Der Gesamtwert aller <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> vorhandenen<br />

historischen Fahrzeuge wird auf etwa 3,7 Milliarden Euro<br />

geschätzt. Dar<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d primär PKW und Zweiräder.<br />

Wichtig dabei ist anzumerken, dass die Basis die E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Besitzer ist und es hier laut Expertenme<strong>in</strong>ung<br />

durchaus zu Fehle<strong>in</strong>schätzungen kommen kann.<br />

Experten würden den Wert unter E<strong>in</strong>beziehung von privaten<br />

Großsammlungen durchaus deutlich höher ansetzen (bis zu<br />

5,5 Milliarden Euro).<br />

Der Bestandswert musealer Stücke <strong>in</strong> den österreichischen<br />

<strong>Oldtimer</strong>museen wird auf etwa 150 Millionen Euro geschätzt.<br />

E<strong>in</strong> Besitzer verfügt im Durchschnitt über 3,2 Fahrzeuge, ist<br />

zu 94% männlich, angestellt und verfügt über e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen<br />

von 3.000 bis 4.000 Euro. Der durchschnittliche Wert<br />

e<strong>in</strong>es historischen Fahrzeuges <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> liegt bei rund<br />

23.000 Euro (PKW) und 5.000 Euro (Motorrad). Die direkten<br />

Ausgaben liegen pro Fahrzeug bei etwa 2.700 Euro (PKW)<br />

und 1.300 Euro (Motorrad) pro Jahr.<br />

Mehr als die Hälfte aller BesitzerInnen (56%) ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Club organisiert. Die Clubs s<strong>in</strong>d das Fundament für soziale<br />

Kontakte, Benz<strong>in</strong>gespräche, Hilfestellungen und Aktivitäten<br />

im Rahmen der geme<strong>in</strong>samen Leidenschaft.<br />

Die beliebteste Automobil-Marke bei den österreichischen<br />

<strong>Oldtimer</strong>liebhabern ist Volkswagen. Dies bestätigt auch<br />

die Zulassungsstatistik für Fahrzeuge älter als 30 Jahren<br />

(Quelle: Statistik Austria). Bei den Motorrädern halten es die<br />

<strong>Oldtimer</strong>freunde traditionell: Puch ist die beliebteste Marke.<br />

NUR 0,2% ALLER GEFAHRENEN KILO-<br />

METER IN ÖSTERREICH ENTFALLEN AUF<br />

HISTORISCHE PKW<br />

Pro Jahr legt der durchschnittliche <strong>Oldtimer</strong>besitzer um die<br />

700 Kilometer mit se<strong>in</strong>em historischen Fahrzeug zurück. Er<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


2. KERNERGEBNISSE DER STUDIE<br />

11<br />

verwendet se<strong>in</strong> historisches Automobil im Schnitt 6-10 Mal<br />

beziehungsweise nur 1 -5 Mal pro Jahr se<strong>in</strong> historisches<br />

Motorrad. Setzt man dies <strong>in</strong> Relation zu den <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

gefahrenen Gesamtkilometern aller Fahrzeuge, ergibt dies<br />

kaum nennenswerte Laufleistungen.<br />

Am Beispiel der <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zugelassenen PKW älter als<br />

30 Jahre (104.609) - Zulassungsstatistik (Quelle: Statistik<br />

Austria, 31.12.2015) – <strong>in</strong> Relation zum Gesamtbestand<br />

aller zugelassenen PKW von 4,748.048 (Quelle: Statistik<br />

Austria Kfz Bestand 31.12.2015) ergibt sich e<strong>in</strong> Anteil von<br />

2,2%. Geht man nun davon aus, dass der durchschnittliche<br />

<strong>Oldtimer</strong>-PKW-Besitzer um die 1.000 Kilometer pro Jahr<br />

zurücklegt, ergibt sich daraus e<strong>in</strong>e Gesamtleistung von rund<br />

105,000.000 Kilometer. In Relation zur Kilometerleistung<br />

aller <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zugelassenen PKW von 50,571.132.760 Kilometer<br />

per anno (Quelle: Statistik Austria, Energiestatistik<br />

Mikrozensus 2015/2016) ergibt dies e<strong>in</strong>en Anteil von 0,2%.<br />

HISTORISCHE FAHRZEUGE WERDEN<br />

SELTEN, ACHTSAM UND VORSICHTIG<br />

BENUTZT<br />

35% (40% Automobile, 28% Motorräder) aller <strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d<br />

als „historisch“ typisiert beziehungsweise zugelassen und<br />

unterliegen daher Fahrbeschränkungen wie e<strong>in</strong>er maximalen<br />

Benutzungsdauer für PKW an 120 Tagen und Zweirädern<br />

an 60 Tagen pro Jahr.<br />

Historische Fahrzeuge werden aber nicht nur selten,<br />

sondern auch achtsam und vorsichtig benutzt. Argumente<br />

betreffend die Umweltbelastung, die <strong>in</strong> Bezug auf historische<br />

Fahrzeuge ab und an angeführt werden, s<strong>in</strong>d vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund der ger<strong>in</strong>gen Verwendungshäufigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

realistischen Licht zu sehen. Demgegenüber ist der immense<br />

Mehrwert der Erhaltung unseres rollenden Kulturgutes zu<br />

bewerten.<br />

690 MILLIONEN EURO PRO JAHR<br />

WIRTSCHAFTSLEISTUNG DER OLDTMER-<br />

BRANCHE IN ÖSTERREICH<br />

Die direkten Ausgaben fließen überwiegend den Handwerks-,<br />

Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetrieben zu, die oft schon im<br />

Aussterben begriffen s<strong>in</strong>d, wie Sattler, Karosseriebauer,<br />

Holzbearbeitung, Motorenbauer, Zyl<strong>in</strong>derschleifer u.v.m.<br />

Der durchschnittliche <strong>Oldtimer</strong>besitzer gibt alle<strong>in</strong> für<br />

Veranstaltungen <strong>in</strong> etwa 500 Euro pro Jahr aus. Gerade für<br />

österreichische Tourismusregionen und Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d<br />

<strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltungen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante E<strong>in</strong>nahmenquelle.<br />

15% oder 1,4 Millionen <strong>Österreich</strong>er geben an, im<br />

letzten Jahr e<strong>in</strong>e <strong>Oldtimer</strong>veranstaltung besucht zu haben.<br />

55% aller Unternehmen der Branche erwarten <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren steigende Umsätze und sehen damit optimistisch<br />

<strong>in</strong> die Zukunft. Die größten Sorgen bereiten diesen<br />

Firmen Schwierigkeiten qualifizierten Nachwuchs zu f<strong>in</strong>den<br />

(65%) sowie Gesetze und Regelungen, die Auswirkungen auf<br />

den Handel sowie Werkstätten und Betriebe haben (58%)<br />

beziehungsweise den Gebrauch von historischen Fahrzeugen<br />

e<strong>in</strong>schränken (52%). Weniger Probleme bereitet die<br />

Konkurrenz aus dem Ausland (28%).<br />

78% der Unternehmen sehen e<strong>in</strong>e gezielte Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung<br />

zum Kfz-Techniker für historische Fahrzeuge als<br />

wichtig an.<br />

OLDTIMER SIND ZEITZEUGEN DER<br />

GESCHICHTE DER MOBILITÄT UND<br />

ALS SOLCHE AUCH IN ZUKUNFT AUF<br />

ÖSTERREICHS STRASSEN ZU ERHALTEN<br />

Die Kernergebnisse zeigen recht deutlich, welche Kraft das<br />

historische Fahrzeug als rollendes Kulturgut <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>in</strong><br />

emotionaler, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und traditionserhaltender<br />

H<strong>in</strong>sicht entwickelt.<br />

Umso klarer s<strong>in</strong>d damit die zukünftige Richtung und der<br />

Auftrag an alle Interessengruppen, das historische Fahrzeug<br />

als Zeitzeuge der Geschichte der Mobilität und als wirksame<br />

Kraft gesellschaftlicher Entwicklungen für die junge Generation<br />

erlebbar, sichtbar und „erfahrbar“ auf <strong>Österreich</strong>s<br />

Straßen zu erhalten. Wichtig ist im Grunde immer, dass die<br />

Leidenschaft <strong>in</strong> der Beschäftigung mit historischen Fahrzeugen<br />

die Basis bildet.<br />

Die Wirtschaftsleistung, die mit historischen Fahrzeugen <strong>in</strong><br />

direktem Zusammenhang steht, beträgt <strong>in</strong> etwa 690 Millionen<br />

Euro pro Jahr.<br />

Dies be<strong>in</strong>haltet direkte Betriebs- und Erhaltungsausgaben<br />

wie Reparaturen, Betriebsstoffe, Versicherung, Garagierung,<br />

Restaurationen, Reifen etc. und <strong>in</strong>direkte Ausgaben bei Veranstaltungen<br />

wie Nächtigungen, Startgelder, Magaz<strong>in</strong>e etc. sowie<br />

Inlandsumsätze von Verkäufen und Käufen von <strong>Oldtimer</strong>n.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


1,0 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er <strong>in</strong>teressieren sich<br />

für <strong>Oldtimer</strong> und historische<br />

Fahrzeuge (14%)<br />

1,2 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er würden gerne<br />

e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong> besitzen (17%)<br />

3,8 MIO<br />

54% der <strong>Österreich</strong>er<br />

f<strong>in</strong>den <strong>Oldtimer</strong><br />

sympathisch<br />

4,6 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er sehen <strong>Oldtimer</strong> als Kulturgut an,<br />

das erhalten werden soll (64%)<br />

47<br />

4,3 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er halten<br />

<strong>Oldtimer</strong> für e<strong>in</strong><br />

teures Hobby (60%)<br />

3,4 MIO<br />

wollen <strong>Oldtimer</strong> weiterh<strong>in</strong><br />

auf <strong>Österreich</strong>s Straßen<br />

sehen (47%)<br />

4,2 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er freuen sich, wenn<br />

sie e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong> auf der<br />

Strasse fahren sehen (59%)<br />

1,1 MIO<br />

0,9 MIO<br />

<strong>Österreich</strong>er besuchen<br />

pro Jahr e<strong>in</strong>e <strong>Oldtimer</strong><br />

Veranstaltung (15%)<br />

<strong>Österreich</strong>er würden e<strong>in</strong>e stärkere Unterstützung<br />

durch die öffentliche Hand begrüßen (12%)


3. HERR UND FRAU ÖSTERREICHER LIEBEN HISTORISCHE FAHRZEUGE<br />

13<br />

3. HERR UND FRAU ÖSTERREICHER<br />

LIEBEN HISTORISCHE FAHRZEUGE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Was denken Herr und Frau <strong>Österreich</strong>er, wenn sie e<strong>in</strong>en<br />

<strong>Oldtimer</strong> auf der Straße sehen? Lachende Gesichter, W<strong>in</strong>ken,<br />

Fotos und jegliche Form der Sympathiekundgebung<br />

pflastern den Weg der FahrerInnen bei Rallyes, Ausfahrten<br />

oder privaten Touren. Aber entspricht dieses Bild der <strong>Oldtimer</strong>freunde<br />

auch dem der breiten Öffentlichkeit?<br />

DAS SELBSTBILD DER ÖSTERREICHISCHEN<br />

OLDTIMERFREUNDE ENTSPRICHT AUCH<br />

DER FREMDWAHRNEHMUNG<br />

Dies war e<strong>in</strong>e der Kernfragen, die Ausgangspunkt für die repräsentative<br />

Befragung von Herrn und Frau <strong>Österreich</strong>er im<br />

Zuge der Studie war. Die Studie zeigt, dass die überwiegende<br />

Mehrheit der <strong>Österreich</strong>er dem Thema klassische Fahrzeuge<br />

auf <strong>Österreich</strong>s Straßen ungeme<strong>in</strong> positiv gegenübersteht.<br />

Historische Fahrzeuge s<strong>in</strong>d für Herrn und Frau <strong>Österreich</strong>er<br />

e<strong>in</strong> spannendes, <strong>in</strong>teressantes und präsentes Thema.<br />

Knapp die Hälfte der Befragten gibt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er österreichweiten<br />

Befragung an, <strong>in</strong> ihrem Freundes- und Bekanntenkreis<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Besitzer von historischen Fahrzeugen zu<br />

kennen (47%). Rund e<strong>in</strong>e Million <strong>Österreich</strong>er (14%) <strong>in</strong>teressieren<br />

sich <strong>in</strong>tensiver für das Thema historische Fahrzeuge.<br />

KLASSISCHE FAHRZEUGE SIND<br />

ROLLENDES KULTURGUT UND SOLLEN<br />

AUF ÖSTERREICHS STRASSEN ERLEBAR<br />

BLEIBEN<br />

Die E<strong>in</strong>stellung der <strong>Österreich</strong>er zu historischen Fahrzeugen<br />

ist über alle Bevölkerungsschichten h<strong>in</strong>weg äußerst positiv.<br />

Nahezu zwei Drittel der <strong>Österreich</strong>erInnen (64%) sehen<br />

<strong>in</strong> historischen Fahrzeugen e<strong>in</strong> wichtiges Kulturgut, das<br />

auf <strong>Österreich</strong>s Straßen erhalten bleiben soll, um es für<br />

die junge Generation „erfahrbar“ zu machen. Mehr als die<br />

Hälfte der befragten Personen (59%) freut sich und f<strong>in</strong>det es<br />

positiv, wenn sie <strong>Oldtimer</strong> auf der Straße sieht und dies soll<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft so bleiben (47%).<br />

1,1 Millionen <strong>Österreich</strong>er (15%) besuchen <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>e <strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltung,<br />

auch im Rahmen vieler kle<strong>in</strong>er lokaler<br />

Events der unzähligen österreichischen <strong>Oldtimer</strong>clubs.<br />

60% der <strong>Österreich</strong>erInnen me<strong>in</strong>en jedoch auch, dass der<br />

Besitz e<strong>in</strong>es <strong>Oldtimer</strong>s e<strong>in</strong> doch eher teures Hobby ist, das<br />

sich nicht jeder leisten kann. Dabei werden die Kosten<br />

e<strong>in</strong>es <strong>Oldtimer</strong>s offenbar immer noch überschätzt: 21% der<br />

Bestände an historischen Fahrzeugen liegen im Wert unter<br />

10.000 Euro, bei Motorrädern unter 5.000 Euro. Die BesitzerInnen<br />

historischer Automobile geben ihre direkten Kosten<br />

mit etwa 2.700 Euro per anno an. Diese Fehle<strong>in</strong>schätzung<br />

der Kosten ist vermutlich e<strong>in</strong>e Auswirkung medial breit<br />

gestreuter Berichte über Top-Kaufpreise bei <strong>in</strong>ternationalen<br />

Auktionen.<br />

DIE ERHALTUNG DER OLDTIMER RUHT<br />

AUF DEN SCHULTERN VIELER TAUSENDER<br />

LIEBAHBER UND SOLL NICHT ERSCHWERT<br />

SONDERN ERLEICHTERT WERDEN<br />

0,9 Millionen (12%) <strong>Österreich</strong>er würden sogar e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Unterstützung durch die öffentliche Hand begrüßen, damit<br />

es den vielen leidenschaftlichen BesitzerInnen leichter<br />

gemacht wird, die Erhaltung unseres rollenden Kulturguts<br />

<strong>Oldtimer</strong> auch <strong>in</strong> Zukunft zu gewährleisten.<br />

Zusammenfassend lässt sich durchaus sagen, dass Herr und<br />

Frau <strong>Österreich</strong>er <strong>Oldtimer</strong> im Straßenbild <strong>Österreich</strong>s sehr<br />

gerne sehen und auch <strong>in</strong> Zukunft gerne sehen wollen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


41 –<br />

60<br />

Der typische <strong>Oldtimer</strong>fahrer<br />

ist zwischen 41 und 60<br />

Jahre alt (56%)<br />

Der typische <strong>Oldtimer</strong>fahrer<br />

ist angestellt und verdient<br />

€ 3.000,– bis € 4.000,–<br />

pro Monat<br />

94%<br />

Der typische <strong>Oldtimer</strong>fahrer<br />

ist männlich<br />

32%<br />

benutzten ihr historisches Fahrzeug<br />

um an Rallyes, Ausfahrten und<br />

organisierten Touren teilzunehmen<br />

700KM<br />

durchschnittliche<br />

Kilometerleistung<br />

6 –<br />

10<br />

6 bis 10 Mal wird das<br />

historische Fahrzeug<br />

genutzt (Motorräder<br />

weit weniger)<br />

56%<br />

aller <strong>Oldtimer</strong><br />

BesitzerInnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

Clubs organisiert<br />

Der typische <strong>Oldtimer</strong>besitzer hat 3,2 Fahrzeuge <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Garage<br />

3,2


4. DER TYPISCHE OLDTIMERFAHRER<br />

15<br />

4. DER TYPISCHE<br />

OLDTIMERFAHRER<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Nun, wer ist der/die typische <strong>Oldtimer</strong>fahrerIn? Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er umfassenden Onl<strong>in</strong>e-Befragung von <strong>Oldtimer</strong>-BesitzerInnen<br />

wurde deren Struktur, Verwendungsmuster,<br />

Verhalten, Demographie u.v.a. erhoben, um e<strong>in</strong> Bild des<br />

typischen <strong>Oldtimer</strong>fahrers und der Ausübung des Hobbys<br />

zu skizzieren.<br />

<strong>Oldtimer</strong>fahrerInnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den reiferen Jahren. Beruf und<br />

Lebenssituation s<strong>in</strong>d gut strukturiert und gefestigt. Erwartungsgemäß<br />

ist das Hobby „<strong>Oldtimer</strong>“ altersabhängig:<br />

Der Besitz von historischen Fahrzeugen nimmt mit zunehmendem<br />

Alter zu. Der Großteil der <strong>Oldtimer</strong>-BesitzerInnen<br />

ist zwischen 41 und 60 Jahre alt. Der Freiheitsgrad dem<br />

Hobby zu frönen steigt. <strong>Oldtimer</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Männerdomäne:<br />

Erwartungsgemäß s<strong>in</strong>d Besitzer von historischen Fahrzeugen<br />

zumeist männlich (94%). Damen <strong>in</strong>teressieren sich im<br />

Vergleich offensichtlich weniger für historische Fahrzeuge<br />

und s<strong>in</strong>d unter den Besitzern nur schwach vertreten. Dies<br />

schließt aber die rege Anteilnahme am Hobby des Lebenspartners<br />

ke<strong>in</strong>eswegs aus.<br />

<strong>Oldtimer</strong>fahren beschränkt sich nicht nur auf die E<strong>in</strong>kommenselite:<br />

Der durchschnittliche Besitzer e<strong>in</strong>es historischen<br />

Fahrzeugs verfügt über e<strong>in</strong> Monatse<strong>in</strong>kommen von zwischen<br />

3.000 und 4.000 Euro, immerh<strong>in</strong> 17% von unter 2.000 Euro.<br />

LEIDENSCHAFT VERBINDET<br />

Die Leidenschaft verb<strong>in</strong>det und schafft die Basis für Benz<strong>in</strong>gespräche<br />

über allfällige soziale Unterschiede h<strong>in</strong>weg. 56%<br />

aller <strong>Oldtimer</strong>-Besitzer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Clubs organisiert.<br />

Sie nutzen ihre historischen Fahrzeuge für Gleichmäßigkeits-Rallyes,<br />

Ausfahrten und organisierte Touren (32%)<br />

- dies jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Ausmaß: 18% der<br />

Besitzer historischer Automobile und 29% der Besitzer historischer<br />

Motorräder haben <strong>in</strong>nerhalb des letzten Jahres ihr<br />

Fahrzeug gar nicht benutzt. Der durchschnittliche Besitzer<br />

e<strong>in</strong>es historischen Automobils nutzt se<strong>in</strong> Fahrzeug 6 -10 Mal<br />

pro Jahr. Der durchschnittliche Besitzer e<strong>in</strong>es historischen<br />

Motorrades nur 1–5 Mal pro Jahr. Besitzer historischer<br />

Automobile legen mit ihrem Fahrzeug durchschnittlich<br />

weniger als 1.000 Kilometer pro Jahr zurück. Besitzer e<strong>in</strong>es<br />

historischen Motorrads weniger als 500 Kilometer per anno.<br />

HISTORISCHE FAHRZEUGE<br />

WERDEN SELTEN, ACHTSAM UND<br />

VORSICHTIG BENUTZT<br />

Setzt man die Verwendungs<strong>in</strong>tensität <strong>in</strong> Relation zu den <strong>in</strong><br />

<strong>Österreich</strong> gefahrenen Gesamtkilometern aller Fahrzeuge,<br />

ergibt dies kaum nennenswerte Laufleistungen, wie das<br />

folgende Beispiel für PKW deutlich zeigt.<br />

Der Anteil der 104.609 <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zugelassenen PKW älter<br />

als 30 Jahre (Quelle: Zulassungsstatistik: Statistik Austria,<br />

31.12.2015) beträgt <strong>in</strong> Relation zum Gesamtbestand aller<br />

zugelassenen PKW <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> von 4,748.048 (Quelle:<br />

Statistik Austria Kfz Bestand 31.12.2015) 2,2%.<br />

Geht man nun davon aus, dass der durchschnittliche <strong>Oldtimer</strong>-PKW-Besitzer<br />

um die 1.000 Kilometer pro Jahr zurücklegt,<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e Gesamtleistung von rund 105,000.000<br />

Kilometer. In Relation zur Kilometerleistung aller <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

zugelassenen PKW von 50,571.132.760 Kilometer per<br />

anno (Quelle: Statistik Austria, Energiestatistik Mikrozensus<br />

2015/2016) ergibt dies e<strong>in</strong>en Anteil von lediglich 0,2%.<br />

NUR 0,2% ALLER GEFAHRENEN<br />

KILOMETER IN ÖSTERREICH FALLEN AUF<br />

HISTORISCHE PKW<br />

Argumente betreffend Umweltbelastung, die <strong>in</strong> Bezug auf<br />

historische Fahrzeuge ab und an angeführt werden, s<strong>in</strong>d vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund der ger<strong>in</strong>gen Verwendungshäufigkeit <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em realistischen Licht zu sehen. Demgegenüber ist der<br />

immense Mehrwert der Erhaltung des rollenden automobilen<br />

Kulturguts zu bewerten.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


11%<br />

VW ist die beliebteste Automarke<br />

der <strong>Österreich</strong>er<br />

60%<br />

Baujahre der 60er und 70er Jahre<br />

dom<strong>in</strong>ieren bei Automobilen<br />

37%<br />

PUCH ist die beliebteste<br />

Motorradmarke der <strong>Österreich</strong>er<br />

35%<br />

aller historischen<br />

Fahrzeuge s<strong>in</strong>d auch<br />

historisch typisiert<br />

83%<br />

aller historischen<br />

Fahrzeuge s<strong>in</strong>d für<br />

den Straßenverkehr<br />

zugelassen<br />

68%<br />

aller historischen<br />

Fahrzeuge s<strong>in</strong>d sehr gut<br />

gepflegt und erhalten<br />

(Zustandsnoten 1 oder 2)<br />

50%<br />

Baujahre vor 1960 stellen 50% des<br />

historischen Motorradbestandes<br />

75%<br />

aller historischen Fahrzeuge werden<br />

über Freunde und Bekannte oder private<br />

Anzeigen gekauft


5. DAS HISTORISCHE FAHRZEUG IN ÖSTERREICH<br />

17<br />

5. DAS HISTORISCHE FAHRZEUG<br />

IN ÖSTERREICH<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Betrachtet man nun im Detail, wofür das Herz der österreichischen<br />

<strong>Oldtimer</strong>-Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Bezug auf automobile<br />

Marken schlägt, so zeigen sich grundsolide traditionelle<br />

deutsche Hersteller auf den vorderen Plätzen: Die beliebtesten<br />

Marken s<strong>in</strong>d Volkswagen (11%) und Mercedes-Benz<br />

(9%). Den dritten Platz unter den Automobilmarken der<br />

historischen Fahrzeuge belegt Porsche (7%).<br />

VW IST DIE BELIEBTESTE MARKE<br />

BEI AUTOMOBILEN, BEI MOTORRÄDERN<br />

IST ES PUCH<br />

Das Spektrum an unterschiedlichen Automobilmarken ist<br />

bei den historischen Fahrzeugen aufgrund der Breite und<br />

Vielfalt der vielen Jahrzehnte Automobilbau-Tradition besonders<br />

groß. Auf den weiteren Plätzen folgen Opel, Citroen<br />

und Alfa Romeo. Dies entspricht <strong>in</strong> etwa auch der Verteilung<br />

<strong>in</strong> der Zulassungsstatistik für Automobile älter als 30 Jahre.<br />

Englische Marken wie Jaguar, Triumph oder MG rangieren<br />

mit 3-5% Anteilen eher im unteren Bereich. US-Cars s<strong>in</strong>d mit<br />

bis zu 3% (Chevrolet) kaum vertreten.<br />

Bei den Motorrädern dom<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong>e heimische Marke: Puch<br />

ist mit 37% am stärksten vertreten. Dies liegt an den österreichischen<br />

Wurzeln und der Tradition dieser historischen<br />

Marke. Viele Menschen verb<strong>in</strong>den persönliche Erlebnisse<br />

und Emotionen mit Puch, und so ist dieser hohe Anteil<br />

kaum verwunderlich. 15% der Motorräder/Mopeds s<strong>in</strong>d von<br />

der Marke Piaggio (Vespa).<br />

Auch bei den sonstigen historischen Fahrzeugen (vor<br />

allem Traktoren) dom<strong>in</strong>iert die Marke Steyr-Puch (41%).<br />

Volkswagen und Mercedes-Benz s<strong>in</strong>d vor allem unter den<br />

historischen Bussen und LKWs stark präsent.<br />

Betrachtet man E<strong>in</strong>zelmodelle, so werden der VW-Käfer, der<br />

Porsche 911, der Citroën 2CV (Ente) und der Mercedes SL am<br />

häufigsten genannt.<br />

FAHRZEUGE DER 60ER UND 70ER<br />

JAHRE ÜBERWIEGEN, BEI MOTORRÄDERN<br />

BAUJAHRE VOR 1960<br />

Über 90% der historischen Fahrzeuge wurden nach dem<br />

zweiten Weltkrieg gebaut. Lediglich 7% der historischen<br />

Automobile haben e<strong>in</strong> älteres Baujahr als 1950. Dies ergibt<br />

sich aus der Tatsache, dass die Anzahl der gebauten Fahrzeuge<br />

vor dem zweiten Weltkrieg deutlich ger<strong>in</strong>ger war und<br />

damit auch deren Erhaltungszahlen. Die 50er und 60er Jahre<br />

waren gekennzeichnet vom wirtschaftlichen Aufschwung<br />

und e<strong>in</strong>em starken Anstieg der Mobilität <strong>in</strong> der Bevölkerung.<br />

Daher überwiegen auch bei den historischen Automobilen<br />

die Baujahre zwischen 1960 und 1980 (60%).<br />

Umso wichtiger ist es daher, auch den kommenden Generationen<br />

die Wurzeln unserer mobilen modernen Gesellschaft<br />

vor Augen zu führen, deren Entwicklung zu dokumentieren,<br />

um das Verstehen der Gegenwart und zukünftiger Entwicklungen<br />

zu ermöglichen.<br />

E<strong>in</strong> Großteil der historischen Fahrzeuge (68%) ist laut<br />

Angaben ihrer Besitzer <strong>in</strong> gutem Zustand und weist ke<strong>in</strong>e<br />

gröberen Mängel auf. Wer e<strong>in</strong>en <strong>Oldtimer</strong> besitzt, legt daher<br />

auch größten Wert auf dessen Pflege, Erhaltung und Achtsamkeit<br />

im Umgang.<br />

Die <strong>Oldtimer</strong>-Besitzer garagieren ihre Fahrzeuge <strong>in</strong> eigenen<br />

oder angemieteten Garagen. 83% der historischen<br />

Automobile s<strong>in</strong>d für den Straßenverkehr zugelassen. Bei<br />

den Motorrädern s<strong>in</strong>d es 79%. Mit sonstigen historischen<br />

Fahrzeugen (LKW, Busse, Traktoren) können 75% der Besitzer<br />

auf öffentlichen Straßen fahren. Verkäufe und Käufe<br />

werden primär über private Kontakte oder private Anzeigen<br />

und überwiegend im Inland getätigt.<br />

40% DER FAHRZEUGE ÄLTER ALS<br />

30 JAHRE SIND „HISTORISCH TYPISIERT“<br />

Der sogenannten „historischen Typisierung“ kommt dabei<br />

vor allem bei den Automobilen e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle<br />

(40%) zu. Dies wir auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund laufender<br />

Diskussionen <strong>in</strong> Umweltfragen immer wichtiger. Historische<br />

Fahrzeuge sollten auch als solche gekennzeichnet se<strong>in</strong>, um<br />

unter anderem der Exekutive im In- und Ausland im H<strong>in</strong>blick<br />

auf Ausnahmeregelungen die sofortige Erkennbarkeit<br />

zu ermöglichen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


3,7 MRD<br />

Bestandswert historischer Fahrzeuge<br />

€ 1.300<br />

direkte Ausgaben pro<br />

historischem Motorrad pro Jahr<br />

€ 2.700<br />

direkte Ausgaben pro historischem<br />

Automobil pro Jahr<br />

4%<br />

Nur 4% der Wertschöpfung wandert <strong>in</strong>s Ausland<br />

€ 23.000 34%<br />

Durchschnittlicher<br />

Wert des historischen<br />

Automobils <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

aller Arbeiten werden<br />

<strong>in</strong> Fachbetrieben<br />

durchgeführt<br />

46%<br />

erwarten zukünftig<br />

steigende Kosten<br />

für ihr Hobby<br />

25%<br />

nutzen spezielle <strong>Oldtimer</strong><br />

Versicherungen<br />

81% / 71%<br />

81% der Verkäufe und 71% Käufe werden überwiegend im<br />

Inland getätigt


6. FINANZIELLE DIMENSIONEN HISTORISCHER FAHRZEUGE<br />

19<br />

6. FINANZIELLE DIMENSIONEN<br />

HISTORISCHER FAHRZEUGE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Historische Fahrzeuge <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> stellen e<strong>in</strong>en beachtlichen<br />

Wert dar: Der durchschnittliche <strong>Oldtimer</strong>-Besitzer gibt<br />

den Wert se<strong>in</strong>er historischen Fahrzeuge mit zirka 75.000<br />

Euro an. E<strong>in</strong> Besitzer von historischen Fahrzeugen nennt im<br />

Durchschnitt 3,2 Fahrzeuge se<strong>in</strong> Eigen. Der durchschnittliche<br />

Wert e<strong>in</strong>es historischen Automobils <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> liegt<br />

bei knapp 23.000 Euro, bei Motorrädern um die 5.000 Euro.<br />

3,7 MILLIARDEN EURO BETRÄGT<br />

DER WERT HISTORISCHER FAHRZEUGE<br />

HIERZULANDE IN PRIVATER HAND<br />

Bei e<strong>in</strong>em Bestand von zirka 120.000 Automobilen und<br />

180.000 Motorrädern ergibt sich e<strong>in</strong>e Gesamtsumme an<br />

Werten <strong>in</strong> Privatbesitz von 3,7 Milliarden Euro. Noch nicht<br />

berücksichtigt s<strong>in</strong>d hier private Großsammlungen und<br />

museale Bestände.<br />

Die Märkte s<strong>in</strong>d nach wie vor dynamisch. 17% der historischen<br />

Fahrzeuge wurden im letzten Jahr angekauft. Der<br />

Mittelwert der verkauften Fahrzeuge lag dabei bei zirka<br />

24.000 Euro. E<strong>in</strong> Drittel der historischen Automobile wurde<br />

im Ausland gekauft (29%). Daraus ergibt sich, dass der<br />

überwiegende Anteil des Geschäftes im Inland getätigt<br />

wird. Im Gegensatz dazu verkaufen die Besitzer historischer<br />

Fahrzeuge diese offensichtlich nicht besonders gerne.<br />

92% der Besitzer haben im vergangenen Jahr ke<strong>in</strong>es ihrer<br />

Autos veräußert. Dies darf als Indiz gewertet werden, dass<br />

die Zukunftserwartungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weitere positive Wertentwicklung<br />

nach wie vor gegeben s<strong>in</strong>d. 81% der verkauften<br />

historischen Fahrzeuge g<strong>in</strong>gen an e<strong>in</strong>en Inländer. Lediglich<br />

19% der verkauften historischen Fahrzeuge wurden<br />

exportiert. E<strong>in</strong> Großteil der Käufe und der Verkäufe von<br />

historischen Fahrzeugen werden privat, also abseits des<br />

Autohandels getätigt.<br />

Betrachtet man die Ausgaben für die Erhaltung der historischen<br />

Fahrzeuge, werden für Automobile an direkten<br />

Ausgaben rund 2.700 Euro und für Motorräder 1.300 Euro<br />

pro Jahr aufgewendet. Der größte Kostenfaktor ist mit 41%<br />

die Restaurationsarbeit. E<strong>in</strong> großer Teil der Besitzer führt<br />

Servicearbeiten oder Reparaturen entweder selbst oder mit<br />

Hilfe von Freunden und Bekannten durch. 34% der Arbeiten<br />

an den Fahrzeugen erfolgen <strong>in</strong> Fachwerkstätten. Der Anteil<br />

der Abwanderung von Wertschöpfung <strong>in</strong>s Ausland ist mit<br />

4% sehr ger<strong>in</strong>g.<br />

OLDTIMERVERANSTALTUNGEN SIND FÜR<br />

TOURSIMUSREGIONEN EIN BEDEUTENDER<br />

WIRTSCHAFTSFAKTOR<br />

Neben den direkten Kosten zur Erhaltung der historischen<br />

Fahrzeuge tätigen deren BesitzerInnen auch weitere<br />

Ausgaben (1.650 Euro für Automobile und 760 Euro bei<br />

Motorrädern) bei der Ausübung ihres Hobbies. Den überwiegenden<br />

Teil dieser <strong>in</strong>direkten Kosten bilden Startgelder<br />

und Nächtigungskosten im Zuge von Veranstaltungen mit <strong>in</strong><br />

etwa 800 Euro im Durchschnitt per anno.<br />

Damit s<strong>in</strong>d <strong>Oldtimer</strong> Veranstaltungen nicht nur beliebte<br />

Freizeitziele, sondern auch e<strong>in</strong> bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />

im Tourismus für jene Regionen, die solchen Events<br />

offen gegenüberstehen.<br />

Auch für die Versicherungsgesellschaften s<strong>in</strong>d die Besitzer<br />

historischer Fahrzeuge <strong>in</strong>teressante Kunden. Die meisten<br />

versicherten historischen Fahrzeuge (69%) s<strong>in</strong>d „nur“<br />

haftpflichtversichert. Der Anteil an Kaskoversicherungen ist<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger als bei herkömmlichen Fahrzeugen. 25%<br />

der Befragten geben an, alle ihre Fahrzeuge mit e<strong>in</strong>er speziellen<br />

<strong>Oldtimer</strong>-Versicherung ausgestattet zu haben. Damit<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> großes Aufklärungs- und Verkaufspotenzial<br />

für Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft.<br />

Alles <strong>in</strong> allem geben die Besitzer von historischen Fahrzeugen<br />

an, dass im Vergleich zum Vorjahr die Gesamtausgaben<br />

für ihr Hobby gestiegen s<strong>in</strong>d. Des Weiteren gehen sie davon<br />

aus, dass die Ausgaben auch <strong>in</strong> Zukunft steigen werden<br />

(46%).<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


20%/33%<br />

Pr<strong>in</strong>t 20% und Internet 33% s<strong>in</strong>d die<br />

Haupt<strong>in</strong>formationsquellen<br />

70%<br />

Für 70% der österreichischen <strong>Oldtimer</strong>fahrerInnen<br />

steht bei Veranstaltungen<br />

genussvolles Fahren im Vordergrund<br />

57%<br />

übernachten im Zuge e<strong>in</strong>er<br />

Veranstaltung m<strong>in</strong>destens<br />

1 Nacht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hotel<br />

85%<br />

der <strong>Oldtimer</strong> BesitzerInnen<br />

besuchen m<strong>in</strong>destens<br />

1 <strong>Oldtimer</strong> Veranstaltung<br />

pro Jahr<br />

59%<br />

besuchen Veranstaltungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Umkreises von 150km zu ihrem Wohnort


7. MEDIEN & EVENTS<br />

21<br />

7. MEDIEN & EVENTS<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

<strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltungen erfreuen sich <strong>in</strong> der Zielgruppe<br />

nach wie vor großer Beliebtheit. Events mit 250 und mehr<br />

Fahrzeugen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Seltenheit, und auch die vielen Clubs<br />

s<strong>in</strong>d rege und aktiv, ihre historischen Fahrzeuge als rollendes<br />

Kulturgut auf <strong>Österreich</strong>s Straßen zu präsentieren. Dabei ist<br />

die Bandbreite <strong>in</strong> Bezug auf die Strahlkraft auf nationaler und<br />

<strong>in</strong>ternationaler Ebene, aber auch im H<strong>in</strong>blick auf Sportlichkeit<br />

bis h<strong>in</strong> zum Genusscharakter sehr groß. Hier sprechen<br />

wir von Clubausfahrten und Treffen im kle<strong>in</strong>stem Rahmen,<br />

sportlichen Rallyes wie die Wachau-Classic, Saalbach<br />

Classic, Südsteiermark Classic oder Höllental Classic, über<br />

Events wie die Vienna Classic Days, Pannonia Classic, Rallyes<br />

mit Charity-Charakter wie die Perchtoldsdorf Classic oder<br />

E<strong>in</strong>-Tages-Veranstaltungen wie die Rallye Historiale bis h<strong>in</strong> zu<br />

Veranstaltungen wie der Ennstal Classic, die auch auf <strong>in</strong>ternationaler<br />

Ebene große Bedeutung <strong>in</strong> <strong>Oldtimer</strong>kreisen hat.<br />

Viele Veranstalter gehen mittlerweile auch den Weg, <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Rallye mehrere Klassen, von sportlich bis Genuss<br />

anzubieten. 51% der Besitzer von historischen Fahrzeugen<br />

nutzen diese Veranstaltungen um ihren <strong>Oldtimer</strong> zu fahren<br />

und damit als rollendes Kulturgut zu präsentieren.<br />

DIE MEISTEN OLDTIMER-<br />

ENTHUSIASTEN STELLEN DEN GENUSS<br />

IN DEN VORDERGRUND<br />

85% der Besitzer historischer Fahrzeuge geben an, im<br />

letzten Jahr e<strong>in</strong>e Veranstaltung besucht zu haben. Bei den<br />

Veranstaltungen steht der Freizeit- und Genusscharakter<br />

e<strong>in</strong>deutig im Vordergrund (70%). Der sportliche Aspekt im<br />

S<strong>in</strong>ne von Rallyes mit vielen Prüfungen (Gleichmäßigkeitsfahren,<br />

Tim<strong>in</strong>gprüfungen etc.) spielt offensichtlich ke<strong>in</strong>e so<br />

große Rolle. Die Ausgewogenheit und das Fahren stehen<br />

im Vordergrund, die e<strong>in</strong>e oder andere Herausforderung<br />

wird trotzdem geschätzt. Die <strong>Oldtimer</strong>-Besitzer bevorzugen<br />

Veranstaltungen im näheren Umkreis ihres Lebensmittelpunkts<br />

bis zu 150 Kilometer Entfernung. Veranstaltungen<br />

auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene werden nur selten besucht.<br />

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer/Besucher (57%) von <strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltungen<br />

nutzen die Gelegenheit um auswärts<br />

zu nächtigen. 62% davon greifen auf die vielfältigen Hotelangebote<br />

zurück. Gerade für Hotels und Tourismusregionen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltungen daher e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle.<br />

INTERNET UND PRINT SIND DIE<br />

WICHTIGSTEN INFORMATIONSQUELLEN<br />

Das Internet ist mittlerweile e<strong>in</strong>e wichtige Informationsquelle<br />

für Besitzer historischer Fahrzeuge (33%). Onl<strong>in</strong>e-Informationen<br />

liegen <strong>in</strong> der Häufigkeit der Nutzung vor den<br />

klassischen Pr<strong>in</strong>tmedien. Dies ergibt sich auch aus der<br />

unmittelbaren jederzeitigen Nutzungsmöglichkeit über<br />

mobile Informationsangebote (Smartphone). 20% geben<br />

an, ihre Informationen aus Pr<strong>in</strong>tmedien und Magaz<strong>in</strong>en<br />

verschiedenster Art zu entnehmen. Man kann hier aber<br />

kaum von e<strong>in</strong>e „Entweder oder“- Nutzung ausgehen, es<br />

ist von e<strong>in</strong>er ergänzenden „Sowohl als auch“- Nutzung zu<br />

sprechen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


PLATZ 1<br />

ist die Marke Mercedes Benz<br />

€ 18.000,–<br />

Der durchschnittliche<br />

Wert e<strong>in</strong>es Youngtimers<br />

beträgt € 18.000,–<br />

64%<br />

besitzen 1 Fahrzeug<br />

51% 95%<br />

der Youngtimer<br />

BesitzerInnen s<strong>in</strong>d<br />

unter 50 Jahre alt<br />

s<strong>in</strong>d männlich und<br />

verdienen unter € 4.000,–<br />

pro Monat (64%)<br />

67%<br />

Auch Youngtimer s<strong>in</strong>d<br />

gepflegt. 67% haben<br />

Zustandsnote 1 bzw. 2<br />

89%<br />

der Youngtimer<br />

s<strong>in</strong>d für den<br />

Straßenverkehr<br />

zugelassen<br />

87%<br />

der Fahrzeuge der<br />

Kategorie „Youngtimer“<br />

s<strong>in</strong>d Autos


8. YOUNGTIMER<br />

23<br />

8. YOUNGTIMER<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Unter dem Begriff Youngtimer wurden <strong>in</strong> dieser Studie Fahrzeuge<br />

mit e<strong>in</strong>em Alter zwischen 20 und 30 Jahren def<strong>in</strong>iert.<br />

Gerade der Markt der Youngtimer hat <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

e<strong>in</strong>en Aufschwung erlebt. Ähnlich wie im <strong>Oldtimer</strong>-Segment<br />

liegt die Motivation der BesitzerInnen, sich mit dem Thema<br />

ause<strong>in</strong>anderzusetzen <strong>in</strong> emotionalen Erlebnissen <strong>in</strong> der Jugend<br />

sowie <strong>in</strong> der Beschäftigung und Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Technik und Geschichte. Jeder Youngtimer wird mit der<br />

Zeit zum <strong>Oldtimer</strong>, und damit ist der Kreis der „Jungen“, die<br />

sich der Erhaltung von Youngtimern verschrieben haben,<br />

die <strong>Oldtimer</strong>-Community von Morgen.<br />

AUCH BEI YOUNGTIMERN<br />

ÜBERWIEGT DER ANTEIL MÄNNLICHER<br />

BESITZER BEI WEITEM<br />

Youngtimer s<strong>in</strong>d vorwiegend Automobile: 87% der Fahrzeuge<br />

dieser Kategorie s<strong>in</strong>d Autos. Motorräder, LKW und Busse<br />

spielen unter den Youngtimern ke<strong>in</strong>e so bedeutende Rolle.<br />

Der typische Youngtimer-Fahrer ist zu 95% männlich, unter<br />

50 Jahren (51%), angestellt (54%) und verfügt über weniger<br />

als 4.000 Euro Netto-Haushaltse<strong>in</strong>kommen im Monat.<br />

Die Verteilung der Youngtimer-Marken zeigt bei Automobilen<br />

mit Platz 1 die Beliebtheit von Mercedes-Benz. Die Fahrzeuge<br />

mit dem Stern werden häufiger genannt als die Marken<br />

Volkswagen, BMW und Porsche. Bei den Motorrad-Marken<br />

der Kategorie Youngtimer dom<strong>in</strong>iert Honda vor BMW.<br />

Die Besitzer von Youngtimern schätzen den durchschnittlichen<br />

Wert ihres Fahrzeugs auf etwa 18.000 Euro. Dieser<br />

Wert ist etwas ger<strong>in</strong>ger als der geschätzte Wert e<strong>in</strong>es<br />

durchschnittlichen <strong>Oldtimer</strong>s, lässt aber Wertsteigerungspotential<br />

dieser Kategorie vermuten.<br />

YOUNGTIMER SIND DIE OLDTIMER VON<br />

MORGEN<br />

Nahezu zwei Drittel (63% Automobile, 74% Motorräder) der<br />

Besitzer von Youngtimern s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Sammler und unterhalten<br />

nur e<strong>in</strong> Fahrzeug.<br />

Ähnlich wie bei den <strong>Oldtimer</strong>n pflegen auch die Besitzer<br />

von Youngtimern ihre Fahrzeuge. E<strong>in</strong> Großteil der Befragten<br />

me<strong>in</strong>t, dass sich ihr Fahrzeug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Zustand bef<strong>in</strong>det<br />

und ke<strong>in</strong>e gröberen Mängel aufweist (67% Zustandsnote<br />

1 oder 2). Aber auch bei Youngtimern kann es laut Expertenme<strong>in</strong>ung<br />

zu Fehle<strong>in</strong>schätzungen kommen.<br />

90% der Youngtimer-Autos und 84% der Youngtimer-Motorräder<br />

s<strong>in</strong>d derzeit für den Straßenverkehr zugelassen und<br />

stehen nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lager oder e<strong>in</strong>er Garage.<br />

24% der Youngtimer-Automobile und 32% der Youngtimer-Motorräder<br />

werden <strong>in</strong> den nächsten drei Jahren zu<br />

<strong>Oldtimer</strong>n reifen.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


€ 39,–<br />

Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag beträgt € 39,– pro Jahr<br />

100 MITGLIEDER<br />

<strong>Oldtimer</strong> Clubs erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit. Im Durchschnitt hat e<strong>in</strong><br />

Club rund 100 Mitglieder.<br />

88%<br />

der Clubs haben e<strong>in</strong>e Website<br />

64% 86%<br />

61%<br />

der Clubs von<br />

historischen Fahrzeugen<br />

existieren bereits seit<br />

über 25 Jahren<br />

sagen, Verbandsarbeit<br />

ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Aufgabe im S<strong>in</strong>ne der<br />

Interessenvertretung<br />

der Clubs versenden<br />

Newsletter<br />

71%<br />

sehen gesetzliche E<strong>in</strong>schränkungen<br />

und Umweltthemen als die größten<br />

Herausforderungen der kommenden<br />

Jahre an


9. DAS SAGEN DIE VERTRETER DER OLDTIMERCLUBS<br />

25<br />

9. DAS SAGEN DIE VERTRETER<br />

DER OLDTIMERCLUBS<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

<strong>Oldtimer</strong>clubs erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.<br />

Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Hort des Wissens, strukturieren e<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>same Leidenschaft, widmen sich der Kontaktpflege<br />

und sozialen Aktivitäten und bilden das Fundament <strong>in</strong><br />

<strong>Österreich</strong> zur Erhaltung des rollenden Kulturguts <strong>Oldtimer</strong>.<br />

Auf den Schultern der unzähligen Clubs <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> und<br />

deren Mitgliedern ruht die Last und Freude der Pflege historischer<br />

Fahrzeuge. Ohne e<strong>in</strong>e gut organisierte Clubszene<br />

wäre diese Vielfalt an Veranstaltungen, Aktivitäten und<br />

Wachstum nicht möglich.<br />

DIE LAST UND LUST DER ERHALTUNG<br />

UND PFLEGE HISTORISCHER FAHRZEUG<br />

RUHT AUF DEN SCHULTERN TAUSENDER<br />

ENTHUSIASTEN IN ÖSTERREICH – ZU 56%<br />

IN CLUBS ORGANISIERT<br />

Im Durchschnitt hat e<strong>in</strong> Club um die 100 Mitglieder. Clubs<br />

von historischen Fahrzeugen haben bereits lange Tradition:<br />

Nahezu zwei Drittel der Vere<strong>in</strong>e existiert bereits seit über<br />

25 Jahren. Die Mitglieder e<strong>in</strong>es durchschnittlichen <strong>Oldtimer</strong>clubs<br />

verfügen zusammen über 285 Fahrzeuge pro Club.<br />

Nahezu 50% der Clubs beschränkt sich auf e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Fahrzeugmarke (z.B. VW Käfer Club). Die zweite Hälfte der<br />

Clubs weist ke<strong>in</strong>e Marken- oder sonstige Beschränkung<br />

für die Mitgliedschaften auf. Spezifische Clubs (z.B. Allrad,<br />

Luftkühlung) s<strong>in</strong>d wenig verbreitet.<br />

Mittlerweile s<strong>in</strong>d auch die digitalen Medien <strong>in</strong> der Clubszene<br />

angekommen. Das Internet spielt als Kommunikationsmedium<br />

der Clubs e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Fast alle Clubs verfügen<br />

über e<strong>in</strong>e eigene Website (88%). E<strong>in</strong>schränkend muss aber<br />

angemerkt werden, dass diese oft nicht auf dem letzten Stand<br />

ist und auch nicht regelmäßig mit aktuellem Content versorgt<br />

wird. Hier besteht sicher noch Potential für Verbesserungen.<br />

61% der Clubs versenden e<strong>in</strong>en aktuellen Newsletter an ihre<br />

Mitglieder und Interessenten.<br />

Aber auch klassische Pr<strong>in</strong>tmagaz<strong>in</strong>e und Zeitschriften s<strong>in</strong>d<br />

nach wie vor verbreitet: 41% der Clubs setzen auf gedruckte<br />

Information. Oft werden die Kommunikationswege additiv<br />

genutzt.<br />

CLUBS SIND DIE SOZIALE BASIS FÜR<br />

KONTAKTE, AUSTAUSCH UND AKTIVITÄTEN<br />

Die meisten Clubs organisieren geme<strong>in</strong>same Clubausfahrten<br />

und Clubabende für Besitzer historischer Fahrzeuge<br />

und bilden damit die Basis für den sozialen Kontakt und<br />

Austausch ihrer Mitglieder. Etwas mehr als die Hälfte der<br />

Clubs nehmen an Messen und Ausstellungen für historische<br />

Fahrzeuge teil. Die <strong>Oldtimer</strong>clubs f<strong>in</strong>anzieren sich<br />

nahezu ausschließlich über Mitgliedsbeiträge. Mit e<strong>in</strong>em<br />

durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag von 39 Euro ist die Mitgliedschaft<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Oldtimer</strong>club durchaus erschw<strong>in</strong>glich.<br />

E<strong>in</strong>nahmen aus Veranstaltungen und Sponsor<strong>in</strong>g spielen<br />

e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle.<br />

Die Mitgliederzahl der Clubs ist nach E<strong>in</strong>schätzung der<br />

Obleute <strong>in</strong> den letzten Jahren zumeist konstant geblieben<br />

(62%). Man erwartet auch für die Zukunft e<strong>in</strong> Gleichbleiben<br />

der Mitgliederzahlen (78%).<br />

Die <strong>Oldtimer</strong>clubs befürchten, dass zukünftig gesetzliche<br />

Regeln die Nutzung von historischen Fahrzeugen beh<strong>in</strong>dern<br />

werden. Auch die Diskussion um die Umweltverträglichkeit<br />

der Mobile wird als zukünftiges Problem angesehen. E<strong>in</strong>e<br />

entsprechend starke Interessenvertretung ist daher notwendig<br />

und unumgänglich.<br />

DER SCHULTERSCHLUSS UND<br />

DAS GEMEINSAME ARBEITEN DER<br />

OLDTIMERSZENE IN ÖSTERREICH<br />

STELLEN DIE ZUKUNFT UNSERES<br />

ROLLENDEN KULTURGUTS AUF<br />

ÖSTERREICHS STRASSEN SICHER<br />

86% sehen die Interessenvertretung durch den Verband als<br />

„sehr wichtig“ an. Nur der Schulterschluss der Szene und<br />

das geme<strong>in</strong>same Arbeiten können sicherstellen, dass das<br />

rollende Kulturgut <strong>Oldtimer</strong> auf <strong>Österreich</strong>s Straße auch <strong>in</strong><br />

Zukunft erhalten bleibt.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


690<br />

MIO<br />

Wirtschaftsleistung<br />

im Zusammenhang<br />

mit historischen<br />

Fahrzeugen<br />

59%<br />

beurteilen ihre<br />

Zufriedenheit mit dem<br />

Geschäftsgang als „sehr<br />

gut“ (27%) oder „gut“<br />

(32%)<br />

55%<br />

der Betriebe erwarten<br />

steigende Umsätze<br />

28%<br />

sehen sich durch den<br />

Mitbewerb aus dem<br />

Ausland be<strong>in</strong>trächtigt<br />

58%<br />

denken, dass<br />

Gesetzesänderungen<br />

den Unternehmen<br />

Probleme bereiten<br />

65%<br />

der Unternehmer sehen<br />

die größten Schwierigkeiten<br />

dar<strong>in</strong>, geeignetes Personal<br />

zu f<strong>in</strong>den<br />

51%<br />

der Betriebe haben<br />

mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung<br />

78%<br />

sehen e<strong>in</strong> eigenes Berufsbild des<br />

Kfz-Technikers für historische<br />

Fahrzeuge als wichtig an


10. DIE UNTERNEHMEN DER BRANCHE<br />

27<br />

10. DIE UNTERNEHMEN<br />

DER BRANCHE<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

Die Wirtschaftsleistung, die mit historischen Fahrzeugen<br />

<strong>in</strong> direktem Zusammenhang steht, beträgt hierzulande <strong>in</strong><br />

etwa 690 Millionen Euro pro Jahr. Dies be<strong>in</strong>haltet direkte<br />

Betriebs- und Erhaltungskosten wie Reparaturen, Betriebsstoffe,<br />

Versicherung, Garagierung, Restaurationen,<br />

Reifen etc. und <strong>in</strong>direkte Ausgaben bei Veranstaltungen<br />

wie Nächtigungen, Startgelder, Magaz<strong>in</strong>käufen etc. sowie<br />

Inlandsumsätze von Verkäufen und Käufen von <strong>Oldtimer</strong>n<br />

<strong>in</strong> der Höhe von rund 32 Millionen Euro.<br />

690 MILLIONEN EURO PRO JAHR<br />

WIRTSCHAFTSLEISTUNG DER<br />

OLDTMERBRANCHE IN ÖSTERREICH<br />

Diese Gelder fließen <strong>in</strong> unzählige Handwerks- und Kle<strong>in</strong>betriebe,<br />

die noch Fertigkeiten und Wissen beherrschen,<br />

das oft schon im Aussterben begriffen ist. Sattler, Karosseriebauer,<br />

Holzbearbeiter, Motorenbauer, Zyl<strong>in</strong>derschleifer<br />

u.v.m. s<strong>in</strong>d Branchen, die vom <strong>Oldtimer</strong>geschäft profitieren.<br />

KLEIN- UND MITTELBETRIEBE,<br />

HANDWERK UND FAMILIENBETRIEBE MIT<br />

LANGJÄHRIGER ERFAHRUNG BILDEN<br />

DEN KERN DER UNTERNEHMEN IN DER<br />

OLDTIMERBRANCHE<br />

Über die Hälfte der Unternehmen, die sich mit historischen<br />

Fahrzeugen beschäftigen, tut dies bereits seit über 20 Jahren<br />

und ist auch oft über Generationen im Familienbesitz.<br />

„sehr gut“ oder „gut“. Die größten Schwierigkeiten sehen<br />

die Betreibe dar<strong>in</strong>, geeignetes Personal zu f<strong>in</strong>den (66%).<br />

Aber auch Gesetzesänderungen bereiten den Unternehmen<br />

Probleme (58%). Der Mitbewerb aus dem Ausland wird<br />

h<strong>in</strong>gegen weniger als problematisch empfunden (28%).<br />

DIE WIRTSCHAFTLICHEN IMPULSE<br />

KOMMEN ZUM ÜBERWIEGENDEN TEIL<br />

HEIMISCHEN UNTERNEHMEN ZUGUTE<br />

Der Umsatz der Unternehmen, die sich auf das Geschäft mit<br />

historischen Fahrzeugen spezialisiert haben oder <strong>Oldtimer</strong><br />

im Rahmen ihres Kerngeschäftes betreuen, ist lokal zu<br />

f<strong>in</strong>den. Die Unternehmen leben von heimischen Kunden.<br />

Ausländische Kunden spielen nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Rolle. 64%<br />

der Betriebe geben an, weniger als 10% ihres Umsatzes mit<br />

ausländischer Klientel zu bestreiten.<br />

DIE ZUKUNFT WIRD POSITIV GESEHEN –<br />

TROTZ DER ERWARTUNG WESENTLICHER<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Die Zukunftserwartungen der Betriebe s<strong>in</strong>d ambivalent:<br />

E<strong>in</strong>erseits erwarten fast drei Viertel der Betriebe Veränderungen<br />

oder sogar starke Veränderungen. Andererseits<br />

überwiegt der Optimismus, da sich mehr als 50% der Betriebe<br />

steigende Umsätze erwarten.<br />

Mehr als drei Viertel der Betriebe (78%) fände es wichtig,<br />

e<strong>in</strong>en eigenen Lehrberuf für die Arbeit an historischen<br />

Fahrzeugen zu haben. Damit könnte man nach Ansicht der<br />

Unternehmen auch Interesse für das Thema <strong>Oldtimer</strong> unter<br />

jungen Menschen schaffen.<br />

Das Geschäft mit historischen Fahrzeugen entwickelt sich<br />

nach Aussage der Unternehmen recht gut: Knapp 60%<br />

beurteilen ihre Zufriedenheit mit dem Geschäftsgang als<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


€ 3,7 MRD<br />

Rund € 3,7 Milliarden<br />

beträgt der Bestandswert an<br />

historischen Fahrzeugen <strong>in</strong><br />

privaten Händen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

€ 690 MIO 96.000<br />

Die Gesamtwirtschaftsleistung<br />

der <strong>Oldtimer</strong>branche aus<br />

direkten und <strong>in</strong>direkten<br />

Ausgaben sowie Inlandskäufe<br />

und -verkäufe liegt bei rund<br />

€ 690 Millionen<br />

Rund 96.000 <strong>Österreich</strong>erInnen<br />

besitzen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong><br />

historisches Fahrzeug<br />

305.000 € 1.300,– € 2.700,–<br />

Gesamtbestand historischer<br />

Fahrzeuge (PKW,<br />

Motorräder, LKW) <strong>in</strong>klusive<br />

Garagenbestände liegt bei<br />

rund 305.000 Stück<br />

Die durchschnittlichen direkten<br />

Gesamtausgaben pro Motorrad<br />

p.a. liegen bei rund € 1.300,–,<br />

<strong>in</strong>direkte Ausgaben pro<br />

BesitzerIn bei rund € 764,–.<br />

Die durchschnittlichen<br />

direkten Gesamtausgaben<br />

pro Automobil p.a. liegen<br />

bei rund € 2.700,–, <strong>in</strong>direkte<br />

Ausgaben pro BesitzerIn bei<br />

rund € 1.650,–.<br />

€ 23.000,– / € 5.000,–<br />

Der durchschnittliche Wert e<strong>in</strong>es historischen Automobils liegt bei rund € 23.000,–,<br />

e<strong>in</strong>es Motorrades bei rund € 5.000,–.<br />

Der durchschnittliche BesitzerIn verfügt über 3,2 Fahrzeuge<br />

3,2


11. WIRTSCHAFTLICHE BERECHNUNGEN<br />

29<br />

11. WIRTSCHAFTLICHE<br />

BERECHNUNGEN<br />

Zusammenfassung der Kernaussagen<br />

E<strong>in</strong> Kernthema der vorliegenden Studie ist es, die wirtschaftlichen<br />

Eckdaten des österreichischen <strong>Oldtimer</strong>markts unter<br />

Berücksichtigung der Studienergebnisse aus der BesitzerInnen-<br />

und Unternehmer-Befragung, der Expertengespräche<br />

und der Nutzung von Sekundärquellen zu ermitteln.<br />

Damit ist für alle <strong>in</strong> die aktuellen und zukünftigen Themen<br />

und Diskussionen e<strong>in</strong>gebundenen Zielgruppen wie Fahrzeughalter,<br />

Clubs, Verbände, Öffentlichkeit, Medien, Behörden,<br />

Politik und <strong>in</strong>ternationale Kontakte e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

und anerkannte Daten- und Erkenntnisbasis geschaffen<br />

worden.<br />

EINHEITLICHE DATEN- UND<br />

ERKENNTNISBASIS<br />

Die Datenbasis zur Anzahl der <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> zugelassenen<br />

Fahrzeuge älter als 30 Jahre (= <strong>Oldtimer</strong>/historische Fahrzeuge<br />

im S<strong>in</strong>ne der Studie) ist die Zulassungsstatistik der<br />

Statistik Austria mit Stand 31.12.2015. Für die Berechnungen<br />

wurden <strong>in</strong> Folge gerundete Werte (auf Tsd.) verwendet.<br />

Demnach s<strong>in</strong>d rund 105.000 historische PKW (2,2% der<br />

gesamt zugelassenen Autos) plus 14.600 (14% nicht zugelassene<br />

<strong>Oldtimer</strong> – Quelle: Besitzerbefragung) als Bestand <strong>in</strong><br />

<strong>Österreich</strong> zu werten, <strong>in</strong> Summe: 120.000.<br />

Des Weiteren rund 146.000 Motorräder (19,1% der zugelassenen<br />

Motorräder) plus 30.660 (21% nicht zugelassen – Quelle:<br />

Besitzerbefragung) <strong>in</strong> Summe: 177.000.<br />

Rund 228.000 Traktoren (50,3% der zugelassenen Traktoren)<br />

plus 57.000 (nicht zugelassen – Quelle: Besitzerbefragung) <strong>in</strong><br />

Summe: 285.000.<br />

Rund 6.800 LKW (1,6% der zugelassenen LKW) plus 1.700 (nicht<br />

zugelassen – Quelle: Besitzerbefragung) <strong>in</strong> Summe 8.500.<br />

Die nicht zugelassenen Fahrzeuge s<strong>in</strong>d der sogenannte<br />

Garagenbestand, der zumeist e<strong>in</strong>er Restaurierung bedarf<br />

oder aus anderen Gründen stillgelegt wurde.<br />

Datenbasis: Quelle: Eurotax Liste Historische Fahrzeuge<br />

Stand per 31.12.2015, Statistik Austria Kfz-Bestand<br />

31.12.2015<br />

PKW: 104.609 (Gesamt: 4.748.048) = 2,2%<br />

Zweiräder: 145.967 (Gesamt: 765.635) = 19,1%<br />

LKW: 6.799 (Gesamt: 427.515) = 1,6%<br />

Traktoren: 228.358 (Gesamt: 453.545) = 50,3%<br />

In weiterer Folge der Hochrechnungen und wirtschaftlichen<br />

Betrachtung werden nur PKW und Motorräder älter als 30<br />

Jahre behandelt:<br />

Im Rahmen der Besitzerbefragung verfügt der durchschnittliche<br />

Eigner über 3,2 historische Fahrzeuge. Maximalwerte,<br />

die augensche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>zelne große Privatsammlungen<br />

betreffen, wurden <strong>in</strong> dieser Betrachtung bere<strong>in</strong>igt, um das<br />

Normbild der Bestandszahlen nicht zu verzerren.<br />

Somit wird die Anzahl an BesitzerInnen (zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>es)<br />

historischen Fahrzeuges auf rund 40.000 bei PKW und rund<br />

56.000 bei Motorrädern geschätzt.<br />

DER BESTANDSWERT DER<br />

HISTORISCHEN FAHRZEUGE IN<br />

ÖSTERREICH IN PRIVATEN HÄNDEN<br />

BETRÄGT IN ETWA 3,7 MILLIARDEN EURO<br />

Den Gesamtwert ihrer historischen Fahrzeuge schätzen die<br />

Besitzer auf <strong>in</strong> etwa 75.000 Euro. Es muss jedoch klar darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass es sich hier um Eigenschätzungen<br />

handelt. Üblicherweise wissen BesitzerInnen von <strong>Oldtimer</strong>n<br />

zwar recht genau über die Werte Bescheid, trotzdem kann<br />

es laut Expertenme<strong>in</strong>ung zu Fehle<strong>in</strong>schätzungen kommen.<br />

Wenn man <strong>in</strong> Betracht zieht, dass der durchschnittliche Besitzer<br />

über 3,2 Fahrzeuge verfügt, so liegt der durchschnittliche<br />

Wert e<strong>in</strong>es <strong>Oldtimer</strong>s bei rund 23.000 Euro.<br />

Der Gesamtwert aller historischen PKW (120.000 x 23.000<br />

Euro) ist daher mit 2,8 Milliarden Euro zu beziffern.<br />

Der Gesamtwert aller historischen Motorräder (180.000 x<br />

5.000 Euro) beträgt weitere 0,9 Milliarden Euro. Der durch-<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


30 11. WIRTSCHAFTLICHE BERECHNUNGEN<br />

schnittliche Schätzwert laut Befragung liegt beim e<strong>in</strong>zelnen<br />

historischen Motorrad bei rund 5.000 Euro.<br />

Damit ergibt sich e<strong>in</strong>e Bestandssumme von 3,7 Milliarden<br />

Euro an historischen Automobilen und Motorrädern (ohne<br />

sonstige Fahrzeuge wie Traktoren, LKW, ohne Museumsbestände<br />

und private Großsammlungen).<br />

Der Bestandswert von privaten Großsammlungen <strong>in</strong><br />

<strong>Österreich</strong> wird auf etwa weitere rund 1,8 Milliarden Euro<br />

geschätzt (Quelle: Expertenschätzung).<br />

Der museale Bestand liegt bei etwa 150 Millionen Euro.<br />

In Summe kann daher von e<strong>in</strong>em gesamten Bestandswert<br />

von 5,65 Milliarden Euro ausgegangen werden.<br />

DIE GESAMTWIRTSCHAFTSLEISTUNG AUS<br />

DIREKTEN UND INDIREKTEN AUSGABEN<br />

BETRÄGT 658 MILLIONEN EURO<br />

Zur Berechnung der Wirtschaftsleistung der Branche wurde zwischen<br />

direkten (Betriebs- und Erhaltungsausgaben) und <strong>in</strong>direkten<br />

(Startgelder, Veranstaltungen…) Ausgaben unterschieden.<br />

Folgende durchschnittliche Ausgaben wurden im Rahmen<br />

der BesitzerInnen-Befragung erhoben:<br />

In der Spalte „% Anteil mit € 0 Ausgaben“ ist jener Anteil der<br />

BesitzerInnen ausgewiesen der <strong>in</strong> der jeweiligen Kategorie<br />

ke<strong>in</strong> Ausgaben getätigt hat.<br />

HISTORISCHE AUTOMOBILE<br />

Direkte Ausgaben:<br />

AUTO Mittelwert % der Besitzer<br />

mit € 0 Ausgaben<br />

Öl € 133 5%<br />

Reifen € 375 37%<br />

Bremsen € 201 41%<br />

Größere Restaurationen € 3.571 27%<br />

Kle<strong>in</strong>ere Reparaturen € 535 11%<br />

Treibstoff € 642 1%<br />

Versicherung € 859 8%<br />

Garage € 1.085 41%<br />

Werkzeug € 743 43%<br />

Lagerung € 309 90%<br />

Transport € 174 75%<br />

Bekleidung € 145 63%<br />

Hochgerechnet mit den Bestandszahlen der PKW sprechen wir<br />

somit von rund 320 Millionen Euro an direkten Ausgaben, die österreichische<br />

BesitzerInnen für Ihre <strong>Oldtimer</strong> pro Jahr aufbr<strong>in</strong>gen.<br />

Die <strong>in</strong>direkten Kosten entstehen im näheren Umfeld des<br />

Themas <strong>Oldtimer</strong> wie die Teilnahme an <strong>Oldtimer</strong>veranstaltungen,<br />

Bezug von Zeitschriften etc.<br />

Indirekte Ausgaben:<br />

AUTO Mittelwert % der Besitzer<br />

mit € 0 Ausgaben<br />

E<strong>in</strong>tritt als Zuseher € 37 26%<br />

Startgeld € 547 31%<br />

Nächtigungen & Essen € 580 19%<br />

Magaz<strong>in</strong>e € 117 13%<br />

Bücher € 131 23%<br />

DVDs/digitale Medien € 20 77%<br />

Modellbau € 134 62%<br />

Museen € 52 26%<br />

Onl<strong>in</strong>e Abos € 6 93%<br />

An <strong>in</strong>direkten Ausgaben ergeben sich durchschnittlich<br />

pro Jahr und BesitzerIn von 1.650 Euro. Rechnet man<br />

dies wiederum mit den Bestandswerten hoch, ergeben<br />

sich weitere 66 Millionen Euro. E<strong>in</strong> Großteil davon fließt <strong>in</strong><br />

Veranstaltungen, die den Tourismusregionen <strong>in</strong> Form von<br />

Nächtigungsgeldern und Konsumation zugutekommen.<br />

Damit ergibt sich aus historischen PKW e<strong>in</strong>e Wirtschaftsleistung<br />

von <strong>in</strong>sgesamt 386 Millionen Euro.<br />

HISTORISCHE MOTORRÄDER<br />

Direkte Ausgaben:<br />

MOTORRAD Mittelwert % der Besitzer<br />

mit € 0 Ausgaben<br />

Öl € 90 7%<br />

Reifen € 175 30%<br />

Bremsen € 77 45%<br />

Größere Restaurationen € 1.285 27%<br />

Kle<strong>in</strong>ere Reparaturen € 323 12%<br />

Treibstoff € 263 1%<br />

Versicherung € 358 3%<br />

Garage € 976 63%<br />

Werkzeug € 385 40%<br />

Lagerung € 23 93%<br />

Transport € 79 71%<br />

Bekleidung € 203 34%<br />

Die Erhebung der direkten Ausgaben zeigt, dass die durchschnittlichen<br />

Gesamtausgaben pro Jahr und BesitzerIn <strong>in</strong><br />

etwa 8.500 Euro ausmachen. Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> Wert von<br />

rund 2.700 Euro pro PKW.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


11. WIRTSCHAFTLICHE BERECHNUNGEN<br />

31<br />

Indirekte Ausgaben:<br />

MOTORRAD Mittelwert % der Besitzer<br />

mit € 0 Ausgaben<br />

E<strong>in</strong>tritt als Zuseher € 57 30%<br />

Startgeld € 141 41%<br />

Nächtigungen & Essen € 245 26%<br />

Magaz<strong>in</strong>e € 80 16%<br />

Bücher € 111 26%<br />

DVDs/digitale Medien € 13 82%<br />

Modellbau € 71 78%<br />

Museen € 43 28%<br />

Onl<strong>in</strong>e Abos € 5 91%<br />

Die durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Jahr und<br />

BesitzerIn von Motorrädern wurden mit 4.200 Euro, beziehungsweise<br />

1.300 Euro pro Fahrzeug berechnet.<br />

Hochgerechnet mit der Gesamtzahl der BesitzerInnen ergibt<br />

sich e<strong>in</strong>e Summe an direkten Kosten für historische Motorräder<br />

von rund 230 Millionen Euro.<br />

Aufgrund <strong>in</strong>direkter Kosten für Motorräder ergeben sich bei<br />

durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Jahr und Besitzer<br />

von 764 Euro weitere Ausgaben von 42 Millionen Euro.<br />

Damit ergibt sich e<strong>in</strong>e Wirtschaftsleistung aus dem Segment<br />

der historischen Motorräder von 272 Millionen Euro.<br />

Addiert man nun die Hochrechnungen für historische Automobile<br />

und Motorräder, so sprechen wir von e<strong>in</strong>er Gesamtwirtschaftsleistung<br />

von rund 658 Millionen Euro, die überwiegend<br />

den Handwerks-, Kle<strong>in</strong>- und Mittelbetrieben, die oft schon im<br />

Aussterben begriffen s<strong>in</strong>d wie Sattler, Karosseriebauer, Holzbearbeiter,<br />

Motorenbauer, Zyl<strong>in</strong>derschleifer u.v.m., zufließen.<br />

Auch für österreichische Tourismusregionen und Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d <strong>Oldtimer</strong>-Veranstaltungen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante<br />

E<strong>in</strong>nahmequelle, da sich der überwiegende Anteil der<br />

<strong>in</strong>direkten Kosten aus Startgeldern und Nächtigungskosten<br />

im Zuge von <strong>Oldtimer</strong>-Events zusammensetzt.<br />

KÄUFE UND VERKÄUFE ERGEBEN<br />

WEITERE 32 MILLIONEN EURO AN<br />

RELEVANTER WIRTSCHAFTSLEISTUNG<br />

E<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Bauste<strong>in</strong> der Gesamtwirtschaftsleistung<br />

der Branche setzt sich aus Käufen und Verkäufen<br />

historischer Fahrzeuge zusammen.<br />

40.000 Besitzer historischer Automobile haben im vergangenen<br />

Jahr um die 8.000 Fahrzeuge gekauft.<br />

Der durchschnittliche Kaufpreis wurde mit 24.000 Euro angegeben.<br />

Somit wurden 192 Millionen Euro <strong>in</strong> historische Fahrzeuge<br />

<strong>in</strong>vestiert. 5.300 Fahrzeuge (67%) wurden davon im Inland<br />

gekauft. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Wert von 129 Millionen Euro.<br />

1.500 Fahrzeuge (19%) wurden über Händler gekauft (36<br />

Millionen Euro), führt man dies mit den Prozentzahlen<br />

„gekauft im Inland“ (67%) zusammen, ergibt dies e<strong>in</strong>en<br />

Händler-Inlandsumsatz von 24 Millionen Euro.<br />

56.000 Besitzer historischer Motorräder haben im vergangenen<br />

Jahr um die 3.200 Fahrzeuge gekauft. Der durchschnittliche<br />

Kaufpreis wurde mit rund 5.000 Euro angegeben. Somit wurden<br />

historische Motorräder im Wert von 16 Millionen Euro angekauft.<br />

7% über Händler, dies entspricht e<strong>in</strong>em Wert von e<strong>in</strong>er Million<br />

Euro. Unter Berücksichtigung der E<strong>in</strong>kaufsquellen beim Ankauf<br />

von Motorrädern von 79% im Inland kann man von e<strong>in</strong>em<br />

Händler-Inlandsumsatz von knapp 0,9 Millionen Euro ausgehen.<br />

Damit ergeben sich als relevante Größe für die Wirtschaftsleistung<br />

aus dem Ankauf historischer Fahrzeuge im Inland<br />

e<strong>in</strong> Gesamtwert von rund 25 Millionen Euro.<br />

Aus den Verkaufszahlen historischer Fahrzeuge ergeben<br />

sich folgende Größenordnungen:<br />

Es wurden nach den Angaben der Befragten 2.500 Automobile<br />

mit e<strong>in</strong>em Durchschnittsverkaufspreis von 22.000<br />

Euro verkauft. Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> Gesamtwert von 55<br />

Millionen Euro. 12% über Händler (rund 7 Millionen Euro).<br />

Der Inlandsanteil beträgt 80%. Das entspricht e<strong>in</strong>em Händler-Inlandsumsatz<br />

von rund 6 Millionen Euro.<br />

Bei Motorrädern wurden 1.700 Stück mit e<strong>in</strong>em Durchschnittswert<br />

von rund 5.000 Euro verkauft, was e<strong>in</strong>em Gesamtwert<br />

von 8,5 Millionen Euro entspricht. 8% dieses Umsatzes wurden<br />

über Händler abgewickelt, damit blieben 0,7 Millionen Euro<br />

und 85% im Inland. Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> für das Inland relevanter<br />

Händlerumsatz von 0,6 Millionen Euro.<br />

In Summe berechnet sich als relevante Größe für die Wirtschaftsleistung<br />

aus dem Verkauf historischer Fahrzeuge im<br />

Inland e<strong>in</strong> Gesamtwert von rund 6,6 Millionen Euro.<br />

Die Wirtschaftsleistung, die damit aus Käufen und Verkäufen<br />

im Inland generiert wird, beträgt damit <strong>in</strong> Summe rund<br />

32 Millionen Euro, die der Gesamtwirtschaftsleistung der<br />

Branche h<strong>in</strong>zurechenbar s<strong>in</strong>d.<br />

690 MILLIONEN EURO PRO JAHR<br />

WIRTSCHAFTSLEISTUNG DER OLDTIMER-<br />

BRANCHE IN ÖSTERREICH<br />

Addiert man nun die hochgerechneten Summen aus den generierten<br />

Umsätzen der direkten und <strong>in</strong>direkten Ausgaben<br />

sowie den Käufen und Verkäufen im Inland ergibt sich e<strong>in</strong>e<br />

Wirtschaftsleistung der heimischen <strong>Oldtimer</strong>branche von<br />

rund 690 Millionen Euro.<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


12. UNTERSUCHUNGSDESIGN/METHODE<br />

33<br />

ALLGEMEINE ANMERKUNGEN<br />

UND STRUKTUR DER STUDIE<br />

Als Vorbild für diese <strong>in</strong> diesem Umfang <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> erstmals<br />

durchgeführte Studie diente e<strong>in</strong>e 2016 <strong>in</strong> Großbritannien im<br />

Auftrag der „Federation of British Historic Vehicle Clubs“<br />

durchgeführte Studie mit dem Titel „The 2016 National Historic<br />

Vehicle Survey“. Die Methodik, Fragebogengestaltung<br />

und Struktur der Auswertung orientiert sich zum Großteil an<br />

dieser Vorlage.<br />

Mit der Ausführung der Studie wurde das Marktforschungs<strong>in</strong>stitut<br />

TELEMARK MARKETING unter der Projektleitung von<br />

MMag.Robert Sobotka, MBA beauftragt. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse basieren auf 4 von diesem Institut <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

durchgeführten Befragungen:<br />

1. <strong>Österreich</strong>-repräsentative Befragung:<br />

Methode: Multimode (140 Onl<strong>in</strong>e - Interviews/ 260<br />

Telefon-Interviews)<br />

Untersuchungszeitraum: Juni <strong>2017</strong><br />

N= 400/5% Schwankungsbreite der Ergebnisse<br />

Berechnungsbasis: 7,2 Millionen österreichische<br />

Bevölkerung ab 18 Jahren<br />

Die Ergebnisse dieser Stichprobe dienten zur<br />

Hochrechnung der Absolutwerte der österreichischen<br />

Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren<br />

2. Befragung <strong>Oldtimer</strong>besitzer:<br />

Methode: Onl<strong>in</strong>e-Befragung<br />

Grundgesamtheit: <strong>Österreich</strong>ische <strong>Oldtimer</strong>besitzerInnen<br />

Teilnehmer-Akquisition über Fachmedien, Facebook<br />

Rücklauf: n= 2763/davon 2.279 Besitzer historischer<br />

Fahrzeuge (=Nettostichprobe) Untersuchungszeitraum:<br />

April – Juni <strong>2017</strong><br />

Die Ergebnisse dieser Stichprobe dienten u.a. zur<br />

Hochrechnung der Absolutwerte der wirtschaftlichen<br />

Bedeutung der Branche<br />

4. Befragung Unternehmen<br />

Methode: Telefonbefragung<br />

Grundgesamtheit: <strong>Österreich</strong>ische Unternehmen mit<br />

zu erwartenden Bezug zu historischen Fahrzeugen<br />

Adressquelle: <strong>Oldtimer</strong>-Guide<br />

Auskunftsperson: Geschäftsführer/Inhaber<br />

N= 100;<br />

Untersuchungszeitraum Juni/Juli <strong>2017</strong><br />

Sekundärquellen:<br />

Eurotax Approbierte Liste der Historischen Fahrzeuge (Statistik<br />

Austria, Stand 31.12.2015, gültig bis Dezember <strong>2017</strong>)<br />

Diese Quelle diente zur Validierung der Stichprobe der<br />

<strong>Oldtimer</strong>besitzer-Befragung h<strong>in</strong>sichtlich Verteilung der<br />

Marken der KfZ und <strong>in</strong> weiterer Folge zur Hochrechnung<br />

der wirtschaftlichen Größen aufgrund der Prozentwerte der<br />

Befragung.<br />

Statistik Austria Kfz Bestand 31.12.2015<br />

Diese Quelle diente zur Erhebung der Gesamtbestände der<br />

untersuchten Fahrzeugkategorien.<br />

Statistik Austria, Energiestatistik Mikrozensus 2015/2016<br />

Diese Quelle diente zur Erhebung der gesamt <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

gefahrenen Kilometer<br />

Expertenbefragung:<br />

Zusätzlich wurden im September <strong>2017</strong> zwei Diskussionsgruppen<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt sieben Experten durchgeführt, um<br />

die Ergebnisse der Studie aufgrund der Expertenme<strong>in</strong>ungen<br />

zu validieren.<br />

3. Befragung <strong>Oldtimer</strong>-Clubs:<br />

Methode: Telefonbefragung<br />

Grundgesamtheit: 283 Clubs (Quelle: <strong>Oldtimer</strong> Guide)<br />

Auskunftsperson: Clubobmänner/ Vere<strong>in</strong>sverantwortliche<br />

N= 51; Vollerhebung; Ausschöpfung: 18%<br />

Untersuchungszeitraum: Mai <strong>2017</strong><br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


34 13. ANHÄNGE<br />

MAG. CHRISTIAN<br />

SCHAMBUREK<br />

Mag. Christian Schamburek, ist Jahrgang 1962, studierte<br />

Betriebswirtschaftslehre und ist unter anderem Herausgeber<br />

und Autor des <strong>Oldtimer</strong> Guide. Er ist Generalsekretär<br />

stv. des ÖMVV (<strong>Österreich</strong>ischer Motor-Veteranen-Verband)<br />

und des KHMÖ (Kuratorium Historische Mobilität <strong>Österreich</strong>)<br />

sowie Leiter des Verlagsbüros <strong>Österreich</strong> der VF<br />

Verlagsgesellschaft mbH (<strong>Oldtimer</strong> Markt, <strong>Oldtimer</strong> Praxis,<br />

<strong>Oldtimer</strong> & Reisen, British Classics). Es ist ihm e<strong>in</strong> Anliegen<br />

das historische Fahrzeugwesen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> aktiv zu unterstützen<br />

und die Interessen aller BesitzerInnen aber auch<br />

FreundInnen klassischer Fahrzeuge zu vertreten. Die Studie<br />

wurde aufgesetzt um e<strong>in</strong>e breite Basis an Daten und Fakten<br />

zu schaffen, die für alle relevanten Gruppen wie, Politik,<br />

Interessensvertretungen, Wirtschaft, BesitzerInnen u.v.m.<br />

e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Daten und Wissenspool bieten soll.<br />

TELEMARK-MARKETING –<br />

MMAG. ROBERT<br />

SOBOTKA, MBA<br />

TELEMARK MARKETING wurde 1992 von Gebhard Zuber und<br />

MMag.Robert Sobotka, MBA gegründet. Bereits 1995 entstand<br />

der Geschäftsbereich telefonische Marktforschung.<br />

TELEMARK MARKETING ist nach der <strong>in</strong>ternationalen Norm<br />

ISO 20252 für die Markt- und Me<strong>in</strong>ungsforschung zertifiziert<br />

und befragt jährlich ca. 200.000 Personen. Das Unternehmen<br />

ist damit <strong>in</strong> diesem Segment Marktführer <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

und führt telefonische Interviews nicht nur für renommierte<br />

österreichische Unternehmen sondern auch für nationale<br />

und <strong>in</strong>ternationale Marktforschungs<strong>in</strong>stitute sowie für<br />

öffentliche Institutionen wie z.B. die Bundesanstalt Statistik<br />

Austria durch.<br />

Mit der zunehmenden Verbreitung von Onl<strong>in</strong>e-Research<br />

beschäftigt sich Telemark Market<strong>in</strong>g auch zunehmend mit<br />

multimodalen Befragungen (Komb<strong>in</strong>ation Onl<strong>in</strong>e & Telefon).<br />

MMag. Robert Sobotka, MBA, (Jahrgang 1969) studierte<br />

Betriebswirtschaftslehre und Psychologie <strong>in</strong> Wien. 2012 ergänzte<br />

er se<strong>in</strong>e Ausbildung um den Master General Management.<br />

Er setzt seit über 20 Jahren se<strong>in</strong>en beruflichen<br />

Schwerpunkt auf telefonische und multimediale Kundenbefragungen.<br />

Zu diesem Thema erschienen <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren von ihm zahlreiche Publikationen. Robert Sobotka<br />

ist aktueller Vorsitzender des Verbandes der Marktforscher<br />

<strong>Österreich</strong>s (VMÖ).<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


13. ANHÄNGE<br />

35<br />

IMPRESSUM<br />

STUDIE<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH – E<strong>in</strong>stellungen zu historischen<br />

Fahrzeugen und sozioökonomische Bedeutung<br />

AUFTRAGGEBER<br />

Mag. Christian Schamburek<br />

MARKTFORSCHUNG<br />

Telemark-Market<strong>in</strong>g – MMag. Robert Sobotka<br />

GRAFISCHE PRODUKTION &<br />

BILDBEARBEITUNG<br />

Ing. Cornelia Lang, BA – lang_cornelia@gmx.net<br />

TEXTE<br />

Mag. Christian Schamburek, MMag. Robert Sobotka<br />

FOTOREDAKTION<br />

Mag. Christian Schamburek<br />

COVERFOTO<br />

© Ennstal-Classic/Mart<strong>in</strong> Huber<br />

FOTOS<br />

S. 2 © Ennstal-Classic/Mart<strong>in</strong> Huber<br />

S. 10 © Fritz Berger<br />

S. 32 © Ennstal-Classic/Mart<strong>in</strong> Huber<br />

Mit Unterstützung des BMVIT (Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr,<br />

Innovation und Technologie)<br />

Mit Unterstützung von ÖMVV (<strong>Österreich</strong>ischer Motor-Veteranen-Verband),<br />

AMV (Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Motorveteranen),<br />

Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong> Bundes<strong>in</strong>nung<br />

Fahrzeugtechnik, Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong> Bundesgremium<br />

des Fahrzeughandels, ÖAMTC, OFN (<strong>Oldtimer</strong>freunde<br />

Niederösterreich), VAV Versicherungs-AG, CASCAR<br />

(Classic and Sports Car Assekuradeur GmbH), TÜV Süd<br />

Landesgesellschaft <strong>Österreich</strong> GmbH<br />

Mit Unterstützung der Medienpartner Alles Auto, Auto<br />

Revue, Auto Bild, Austro Classic, <strong>Oldtimer</strong> Guide, Medianet,<br />

Teilemagaz<strong>in</strong>, herrenfahrer.com<br />

KONTAKTE<br />

Mag. Christian Schamburek<br />

c.schamburek@oldtimer-guide.at<br />

Tel.: +43 664 620 11 10, www.oldtimer-guide.at<br />

MMag. Robert Sobotka<br />

robert.sobotka@telemark-market<strong>in</strong>g.com<br />

Tel.: +43 1 8928585 8500, www.telemark-market<strong>in</strong>g.com<br />

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Abdrucks oder<br />

der Reproduktion e<strong>in</strong>er Abbildung, s<strong>in</strong>d vorbehalten. Das<br />

Werk e<strong>in</strong>schließlich aller se<strong>in</strong>er Teile ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung von Mag.<br />

Christian Schamburek unzulässig. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die E<strong>in</strong>speicherung und Verarbeitung <strong>in</strong> elektronischen<br />

Systemen.<br />

Explizit ausgenommen ist die mediale Verbreitung (Magaz<strong>in</strong>e,<br />

Tageszeitungen, Monatszeitschriften...) <strong>in</strong> gedruckter<br />

oder elektronischer Form für redaktionelle Berichte, unter<br />

ausdrücklicher Nennung der Quelle: Studie „<strong>Oldtimer</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong><br />

– E<strong>in</strong>stellungen zu historischen Fahrzeugen und sozioökonomische<br />

Bedeutung“ © Mag. Christian Schamburek<br />

OLDTIMER IN ÖSTERREICH


Gedruckt mit freundlicher Unterstützung von<br />

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