17.04.2019 Aufrufe

CamperVans 0319 Leseprobe

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr.3/2019<br />

€ 6,90<br />

Das Magazin<br />

für Kastenwagen<br />

und Campingbusse<br />

SPEZIAL:<br />

BIKES<br />

Mieten statt<br />

Mitnehmen<br />

WILDE REISE<br />

DIE ZWEITE<br />

Wie der Horst das<br />

Fliegen lernte<br />

FÄHREN<br />

IN EUROPA<br />

Routen & Preise<br />

BRAND NEW BRAND<br />

Crosscamp gecheckt<br />

Angriff der Erwin Hymer Group auf Bulli und Co.<br />

Österreich € 7,70 | Schweiz sfr 11,80 BeNeLux € 7,95<br />

Frankr. / Ital. / Span. / Port. (cont.) € 8,95 | Finnland € 9,95<br />

DREAMER-TEST<br />

Großer Camper,<br />

groß getestet<br />

HOBBY ON TOUR<br />

Praxistest-XL durchs<br />

einsame Norwegen<br />

CONCEPT-CAMPER<br />

Sunlight Cliff 4x4 und<br />

noch mehr Neue


EDITORIAL<br />

NOTIZEN AM ANFANG<br />

INS RECHTE LICHT GERÜCKT Wenn<br />

die Frühlingssonne noch ein<br />

bisschen schwächelt, muss man<br />

mit allen Tricks arbeiten.<br />

Crossmedia-Fotoassistents-Redakteur<br />

Daniel zeigt jedenfalls<br />

vollen Einsatz, um den neuen<br />

Crosscamp ins beste Licht zu<br />

rücken. Das ausführliche Ergebnis<br />

und ob sich der Aufwand<br />

gelohnt hat, könnt Ihr hier ab<br />

Seite 8 lesen und sehen.<br />

NEW MOTIVATION Es ist schwer,<br />

den.<br />

Und für einen Camper Van<br />

XL-Test braucht man auch noch<br />

mindestens vier davon. Mit dem<br />

richtigen Motivationsmittel<br />

war es aber kein Problem und<br />

die vier möglichen Schlafplätze<br />

wurden nach langen, geistvollen<br />

Gesprächen auch gleich<br />

ausprobiert.<br />

Abfahrt,<br />

jetzt!<br />

Endlich geht es wieder los! Die Tage werden länger, die Abende<br />

lauer und so langsam verschwinden die Winterklamotten<br />

ganz weit hinten im Schrank. Auch wenn wir im normalen<br />

Testbetrieb schon einige Tage oder Wochen im noch immer jungen,<br />

neuen Jahr gecampt haben, so richtig gemütlich wird es doch eher<br />

in Richtung Sommer. Kein Wunder also, dass wir mitten in der Fertigstellung<br />

dieses Heftes schon häufig von Planungen fürs nächste<br />

Heft abgelenkt wurden. So viele neue Fahrzeuge stehen auf dem<br />

Plan. Tests, Zubehör und Urlaubsregionen, die wir besuchen wollen<br />

– theoretisch platzt das nächste Heft schon aus allen Nähten. Das<br />

passt, denn wir wollen raus. Klettern, Biken, Surfen, Wandern, Paddeln,<br />

Schwimmen – und Ihr seid natürlich dabei.<br />

Außer Ihr gehört zu den armen Menschen, die plötzlich durch das<br />

Dieselfahrverbot zwangsenteignet wurden. „Verboten für Diesel bis<br />

Euro 5“, seit 1. April in Stuttgart auch für Anwohner traurige Realität –<br />

jedes T4-Diesel-Fundstück könnte jetzt mit einer Anzeige enden. Da<br />

hilft es auch nichts, wenn man fünf Tage die Woche umweltfreundlich<br />

mit dem Rad zur Arbeit fährt und nur am Wochenende mit seinem<br />

Bulli der Stadt entfliehen will. Verbot ist Verbot. Es gibt zwar Anträge<br />

auf Ausnahmegenehmigungen, aber die sind, wenn erteilt, auch<br />

nur bis Anfang 2020 gültig und bereits Mitte dieses Jahres soll darüber<br />

entschieden werden, ob die Fahrverbote auf Euro-5-Fahrzeuge<br />

ausgeweitet werden. Zum Glück für meinen VW T4 Syncro wohne<br />

ich weit genug außerhalb. Dennoch musste ich mir für Notfälle eine<br />

alte Benziner-Rostlaube zulegen, denn außerhalb ist so am Arsch der<br />

Welt, dass der Verlag öffentlich nicht in unter zwei Stunden erreichbar<br />

ist. Und es geht eben doch nichts über robuste, alte Technik, die man<br />

mit ein wenig Geschick noch selbst reparieren kann und die man sich<br />

über Jahre hinweg an seine Bedürfnisse angepasst hat. Vermutlich ist<br />

es gar nicht so unwahrscheinlich, dass es Leute gibt, die zugunsten<br />

ihres geliebten Fahrzeugs aufs Land fliehen – um sich dann täglich als<br />

Pendler wieder zurück in die Stadt zu quälen.<br />

Den leicht schwächelnden Verkaufszahlen im Frühjahr zum Trotz,<br />

gibt es schon vor der offiziellen Vorstellung der 20er-Modelle, in dieser<br />

Ausgabe neue Modelle, Marken und Ideen. Die Arbeit geht uns<br />

nicht aus und es bleibt nur wenig Zeit zum Feiern. Aus diesem Grund<br />

haben wir auch unsere relativ spontane <strong>CamperVans</strong>-Geburtstagsparty<br />

zugunsten anderer Dinge auf Eis gelegt – kommt aber noch.<br />

Jetzt aber erstmal viel Spaß mit unserer 116 Seiten dicken „Start in<br />

den Frühling“-Ausgabe!<br />

LAGERKOLLER IM VANTANA Sieben<br />

Tage im Februar in Norwegen ist<br />

ganz schön viel dunkel. Auch<br />

mit LTE am entlegensten Ort,<br />

kommt irgendwann Langeweile<br />

auf. Um Bewegungsmangel vorzubeugen,<br />

musste man einfach mal<br />

raus: Hier versuchte der Trainee<br />

seinen Namen zu tanzen...<br />

Immer nach dem Heft ist vor<br />

dem Heft! Euer<br />

Andreas Güldenfuß<br />

Chefredakteur<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 3


Inhalt<br />

Ausgabe 3/2019<br />

34<br />

Fotos: Redaktion, Autoren, Hersteller<br />

EDITORIAL<br />

Das weiß kein Mensch oder irgendwas<br />

mit der Jugend von heute.<br />

Seite 3<br />

LESERBRIEFE<br />

Jetzt seid Ihr dran, schwingt die Feder<br />

oder haut in die Tasten!<br />

Seite 6<br />

CROSSCAMP<br />

Der neue Brand der EHG, ausführlich<br />

vorgestellt und getestet.<br />

Seite 8<br />

NEUE FAHRZEUGE<br />

Noch mehr Auswahl im Segment der<br />

ausgebauten Kastenwagen und Vans.<br />

Seite 18<br />

MAGAZIN<br />

Jede Menge Termine, Wissenswertes,<br />

Neuigkeiten und Fremdlektüre.<br />

Seite 26<br />

JUBILÄUM BEI CARTHAGO<br />

40 Jahre „das lässt sich besser machen“.<br />

Seite 32<br />

DREAMER CAMPERVAN XL<br />

Kreatives Familienmobil im Praxistest.<br />

Seite 34<br />

AUF ABWEGEN TEIL 2<br />

Die Fortsetzung der abenteuerlichen<br />

Story von Rene Freitag und seinem Bulli.<br />

Seite 44<br />

CAMPSTER DAUERTEST<br />

Unser Alltagsheld und Weekend Warrior<br />

stellt sich vor.<br />

Seite 54<br />

VW CALIFORNIA UND<br />

ERIBA TOURING<br />

Wir haben das Gespann ausprobiert.<br />

Seite 56<br />

ZUBEHÖR<br />

Interessantes Zeug für Camper und<br />

Outdoorbegeisterte.<br />

Seite 60<br />

TECHNIKECKE<br />

Der richtige Durchmesser.<br />

Seite 64<br />

ROADTRIP IM HOBBY<br />

Einmal quer durch Norwegen, bis der<br />

Vantana OnTour richtig gestestet war.<br />

Seite 66<br />

VW+FORD<br />

Ende einer Legende oder<br />

die gesicherte Zukunft?<br />

Seite 76<br />

MIETEN STATT MITNEHMEN<br />

Spar’s Dir und<br />

miet’ das Passende vor Ort.<br />

Seite 80<br />

FÄHREN-SPEZIAL<br />

Durch eine Fährenetappe entspannter<br />

zur Urlaubsdestination.<br />

Seite 88<br />

IM SCHULBUS DURCH<br />

DIE WILDNIS<br />

Heike Praschel erzählt vom Familientrip<br />

durch Nordamerika.<br />

Seite 98<br />

STELLENMARKT<br />

CARAVANING INSIGHTS<br />

Stellenangebote aus der<br />

Caravaning-Branche.<br />

Seite 111<br />

GONE WILD<br />

Über das Freistehen, die Hintergründe<br />

und Auswirkungen.<br />

Seite 112<br />

4 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


TEST Crosscamp<br />

Voll<br />

dazwischen<br />

Ein bisschen mehr als der direkte Mitbewerber von Pössl und<br />

ausstattungsbereinigt doch günstiger als Fahrzeuge, die auf<br />

einer anderen alltagstauglichen Fünf-Meter-Basis bauen – wenn<br />

es überhaupt vergleichbare Konfigurationen zu kaufen gibt.<br />

Text und Fotos von Andreas Güldenfuß<br />

Spontan zwei Bier und ein<br />

Sonnenuntergang. Die Küche ist<br />

wasserfest und darf sogar mal<br />

draußen stehen bleiben.<br />

8 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


<strong>CamperVans</strong> 3/2019 9<br />


NEUHEITEN<br />

Foto: Sunlight<br />

Sunlight Cliff 4x4<br />

4x4 CONCEPT-CAMPER<br />

Wer die Marke Sunlight der Erwin Hymer<br />

Group kennt, kennt auch das Sunlight<br />

Factory Team. Das Team besteht aus abenteuerlustigen<br />

Markenbotschaftern, Surfern,<br />

Freeridern, Snowboardern, Gleitschirmfliegern,<br />

Mountainbikern, Downhillern, Trailern,<br />

BMXern und einem Sportfotografen, die seit<br />

2014 stets als Tester unterwegs sind und maßgeblich<br />

die Weiterentwicklung der Fahrzeuge<br />

beeinflussen. Für das Engagement und das<br />

Konzept ihres Camp & Ride Events in Tirol<br />

hat das Team erst auf der diesjährigen CMT<br />

den European Innovation Award abgeräumt.<br />

Vielleicht als Ansporn, auch weiterhin so aktiv<br />

zu sein, hat das Team aktuell einen neuen<br />

Auftrag – und ein neues Spielzeug erhalten:<br />

„Sunlight hat das Unmögliche möglich gemacht:<br />

Aus der Vision, ein Fahrzeug zu entwickeln,<br />

das pure Abenteuerlust und Action<br />

vereint, ist der Sunlight Cliff 4x4 Adventure<br />

Van entstanden. Mit seinem matten Camouflage-Look,<br />

Allradantrieb und mehr als 20<br />

einzigartigen Features ist der Cliff 4x4 ein<br />

wahrgewordener Traum für Outdoor-Fans.<br />

Besonders Biker, Wassersportler und Kletterer<br />

dürfen gespannt sein auf ein Fahrzeug,<br />

welches das passende Equipment direkt an<br />

Bord hat. Aber auch zum Chillen und Relaxen<br />

nach einem Tag voller Sport und Abenteuer<br />

ist die passende Ausrüstung direkt integriert.<br />

Das Sunlight Factory Team prüft den Sunlight<br />

Adventure Van zurzeit auf Herz und Nieren.“<br />

Viel mehr Informationen gibt es nicht. Bei<br />

dem Fahrzeug handelt es sich vermutlich um<br />

einen Dangel 4x4, also über ein angeflanschtes<br />

Verteilergetriebe und Visko-Kupplung, auf<br />

einem Fiat Ducato mit dem 130-PS-Multijet-<br />

Diesel-Motor. Die Höherlegung, Offroad-Bereifung<br />

und allerlei Anbauteile sehen schon<br />

Auf Videos im<br />

Internet kann<br />

man den 4x4 in<br />

Aktion sehen –<br />

das sieht ganz<br />

vielversprechend<br />

aus.<br />

Das Camoflage-Design<br />

mit der roten Sunlight-<br />

Palme sieht schon mal<br />

super aus. Vom Ausbau<br />

ist leider fast nichts zu<br />

erkennen.<br />

etwas gefährlich aus. Besonders auffallend<br />

und ungewöhnlich im gesamten Kastenwagensegment<br />

ist die zweite Schiebetür. Ebenfalls<br />

neu für den langen Cliff ist das H3-Superhochdach<br />

was eine Innenhöhe von bis zu 2,17<br />

Meter ermöglicht. Wie die mehr als 20 einzigartigen<br />

Features aussehen werden, wissen<br />

wir auch noch nicht, wir bleiben aber am Ball<br />

und verfolgen die Action-Touren des Factory<br />

Teams auf den sozialen Kanälen von Sunlight.<br />

www.sunlight.de<br />

18 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


Globe-Traveller Pathfinder Z Bike-Version<br />

LOCK ’N LOAD<br />

VW T6 CALIFORNIA<br />

MERCEDES MARCO POLO<br />

MIETEN<br />

120 Campingbusse<br />

an 70 Standorten<br />

KAUFEN<br />

günstige VW T6<br />

Halbjahreswagen<br />

Der polnische Hersteller fertigt Camper auf<br />

Kastenwagen-Basis im Erscheinungsbild<br />

und mit der Aufteilung eines Reisemobils.<br />

Besonders deutlich wird das bei den Modellen<br />

mit eigens entwickelter GFK-Heck/Dach-<br />

Kombination, dessen geschlossener Fond ein<br />

Doppelbett auf Fahrer- und ein großzügiges<br />

Bad auf Beifahrerseite zu bieten hat.<br />

Jetzt wurde das Modell Pathfinder Z in<br />

der „Bike-Version“ vorgestellt. Dieses verfügt<br />

zwar nicht über das hauseigene GFK-Heck,<br />

dafür verbirgt sich hinter den klassischen<br />

Flügeltüren eine vollwertige Fahrradgarage.<br />

Der Campingbus ist 6,36 Meter lang, Basisfahrzeug<br />

ist nach Kundenwunsch entweder<br />

ein Fiat Ducato oder ein Peugeot Boxer. Dank<br />

Faltbett im Hochdach (187 mal 134 Zentimeter)<br />

können bequem bis zu vier Personen reisen<br />

und schlafen. Die Einzelbetten im Heck<br />

messen 196/190 mal 75 Zentimeter und können<br />

zum Doppelbett umgebaut werden. Das<br />

Bett ist höher als gewöhnlich, denn darunter<br />

befindet sich die Fahrradgarage – Namensge-<br />

Mit der praktischen Garage unter dem Bett reisen auch teure<br />

E-Bikes sicher mit. Aus den vermeintlichen Schränken über<br />

der Dinette wird ein Doppelbett. Der Aufstieg in die Einzelbetten<br />

im Heck ist dank der Treppe kein Problem.<br />

ber und eigentlicher Clou der „Bike-Version“.<br />

Globe-Traveller betont, dass es sich um<br />

eine vollwertige Fahrradgarage handelt, da<br />

zwei normalgroße Fahrräder im montierten<br />

Zustand verladen, befestigt und transportiert<br />

werden können. Für den sicheren Stand<br />

und dafür, dass die Bikes bequem von beiden<br />

Seiten erreichbar sind, sorgt eine in Fahrtrichtung<br />

positionierte und ausziehbare Schiene.<br />

Das dürfte im Kastenwagen-Segment ziemlich<br />

einzigartig sein. Mit der Fahrradgarage<br />

im Heck sollte der Transport von Bikes noch<br />

bequemer werden, der Globe-Traveller somit<br />

noch ähnlicher einem vollintegriertem Reisemobil.<br />

Der Globe Traveller Pathfinder Z wird<br />

in der Bike-Version zum Basispreis von 55.000<br />

Euro zu haben sein.<br />

www.globe-traveller.de<br />

Fotos: Hersteller<br />

➤<br />

SHAREN<br />

innovative<br />

Kaufkonzepte<br />

WERKSTATT<br />

Entwicklung eigener<br />

Campingbustechnik<br />

ZUBEHÖR<br />

VW T5/T6 Möbelund<br />

Küchenmodule<br />

Tel. 0951 299 5953<br />

info@cali-camper.de<br />

www.cali-camper.de


TEST Dreamer Camper Van XL<br />

Träumen<br />

Dreamer Camper Van XL.<br />

Der Grundriss mit vier vollwertigen<br />

Schlafplätzen,<br />

L-Sitzgruppe und spannendem<br />

Raumbad-Konzept<br />

wusste auf den Frühjahrsmessen<br />

zu gefallen – besteht<br />

er auch im Praxistest?<br />

Der französische Hersteller Dreamer<br />

baut das eigene Kastenwagen-Angebot<br />

weiter aus und<br />

positioniert sich mit kreativen<br />

Grundrissen genauer auf dem<br />

Markt. Beweisstück eins: Der<br />

D55+ Select, ein Sechs-Meter-<br />

Mobil, dessen Raumkonzept im<br />

Vorderwagen an dem Teilintegrierter angelehnt ist. Dabei<br />

entfällt der Oberschrank über dem Cockpit. Ersetzt<br />

wird er durch ein 120 mal 55 Zentimeter großes, fest<br />

in das Serienhochdach verklebtes Glasfenster, durch<br />

das viel Licht, aber wenig Windgeräusche ins Fahrzeuginnere<br />

drängen sollen. Viel Stauraum verliert man<br />

dadurch nicht, da die Seitenschränke nun weiter nach<br />

vorne konstruiert werden können.<br />

Wir haben uns Beweisstück zwei, den familientauglichen<br />

großen Bruder des D55+ Select, genauer angesehen.<br />

Der Camper Van XL baut ebenfalls auf Fiat Ducato,<br />

allerdings auf der 6,36-Meter-Variante und mit eigenem<br />

Dach, das knapp 30 Zentimeter höher ist, als das des Serien-Ducatos.<br />

Viel mehr muss zum Basisfahrzeug wohl<br />

nicht mehr geschrieben werden. Der Grundpreis für<br />

den Camper Van XL mit Einstiegsmotorisierung (2,3 Liter<br />

Euro 6 Multijet 2, 130 PS) und Sechsgang-Schaltgetriebe<br />

beträgt 53.000 Euro. Hier stellt sich immer noch<br />

die Frage nach der Abgasreinigung, beispielsweise<br />

durch einen SCR-Katalysator, wenn man bei Fiat ab<br />

September weiterhin Neuzulassungen auf die Straße<br />

bringen möchte. Unser Testwagen war zwar nicht voll<br />

ausgestattet, einige Extras wie das Paket COMFORT+,<br />

das beispielsweise Klimaanlage, Tempomat, eine lackierte<br />

Stoßstange vorne und Lautsprecher bzw. Radio-Fernbedienung<br />

im Wohnraum beinhaltet, treiben<br />

den Preis auf 58.090 Euro. Ein Lederlenkrad trug zum<br />

weiteren Wohlbefinden bei, die Metallic-Lackierung<br />

34 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


in GroßText<br />

von Daniel Schlicke<br />

➤<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 35


REPORTAGE Unterwegs im T3 Syncro<br />

Die Rettung<br />

Text und Fotos von René Freitag<br />

Was bisher geschah: Nach über 15 Monaten on the Road,<br />

von Norwegen bis in die Westsahara, unzähligen tollen<br />

Momenten und Begegnungen, hat sich „die heile Welt“<br />

innerhalb von 15 Sekunden gewendet.<br />

44 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


I<br />

Nach 15 Monaten „woke up<br />

like this“, hier mit befreundetem<br />

Syncro-Fahrer Marc in<br />

den Pyrenäen ...<br />

... wendet sich das Blatt in<br />

nur 15 Sekunden. Aus nicht<br />

nachvollziehbaren Gründen<br />

rollt der Bulli „Horst“ los und<br />

kommt erst 250 Meter und<br />

nach doppeltem Überschlag<br />

wieder zum Stehen.<br />

ch war mit einem Bekannten für ein paar Tage in den<br />

Pyrenäen unterwegs. Bis zu besagtem Tage.<br />

An einem der höchsten Punkte der Pyrenäen parkte<br />

ich den Horst, zog die Handbremse und stieg aus, um<br />

ein paar Fotos zu machen.<br />

Nach ein paar Minuten schrie Marc plötzlich: „Reneeee!<br />

Der Horst ....“ Ich drehte mich um und sah, wie Horst<br />

sich langsam in Bewegung setzte. Er rollte über die Straße,<br />

schlug dann Richtung Hang ein, um sich Sekunden<br />

später in Richtung Abgrund zu verabschieden.<br />

Da lag er nun, 250 Meter weiter und 50 Höhenmeter<br />

tiefer, nach zweifachem Überschlag in steiler Hanglage.<br />

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war er einfach<br />

losgerollt.<br />

Was zuvor 15 Monate meine rollende Wohnung war,<br />

war nun in weniger als 15 Sekunden weg. Nach so viel<br />

Arbeit beim Aufbau und so vielen Erlebnissen während<br />

der Reise, hat man schon eine gewisse Bindung und es<br />

ist nicht einfach nur ein Auto. Es war ein ziemlich irrealer<br />

Moment. Zumal in dem Wagen alles drin war, was ich<br />

besaß – Kleidung, Medikamente, die ich wegen einer<br />

chronischen Erkrankung dringend brauche, Fotoequipment,<br />

Festplatten mit allen Fotos der Reise, Dokumente<br />

usw.<br />

Da der Abhang in diesem Bereich nicht so extrem<br />

steil war, konnten wir zum Fahrzeug hinuntergehen.<br />

Front- und Seitenscheibe hatten sich verabschiedet<br />

und die Heckklappe stand weit offen. Somit lagen einige<br />

meiner Habseligkeiten weit verstreut am Hang, welche<br />

wir dann einsammelten. Zum Glück waren es die für<br />

mich relevantesten Dinge wie mein Laptop mit einem<br />

Teil der Fotos und meine notwendigen Medikamente.<br />

In den Wagen selbst haben wir uns nicht getraut. In der<br />

Hanglage mit grobem Geröll und einer Sicht bis ins Tal<br />

wäre das in der Situation ein unnötiges Risiko gewesen.<br />

So unwirklich die Situation war, so erstaunlich gefasst<br />

war ich nach dem ersten Schrecken. Wahrscheinlich<br />

trug das berüchtigte Adrenalin dazu bei. Wir fingen<br />

an die Situation und Möglichkeiten zu durchdenken.<br />

Ok, ok, was tun? Die Situation sieht, mhhh bescheiden<br />

aus. Sehr bescheiden! Aber ich will ja weiterreisen.<br />

Also wie bekommen wir den Horst wieder hoch und wie<br />

lange/umfänglich wird die Reparatur? Nur das ging mir<br />

durch den Kopf.<br />

Ziemlich schnell war klar, dass wir hier alleine nicht<br />

viel machen konnten. Mit dem GPS-Gerät liefen wir die<br />

besagte Stelle ab, und hatten somit die exakte Lage,<br />

➤<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 45


ROADTRIP Hobby Vantana OnTour K65 ET<br />

KOMPAKT<br />

Programm<br />

von Andreas Güldenfuß (Text und Fotos)<br />

66 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


Viel Test in kurzer Zeit ist meist Programm. Beim<br />

überarbeiteten Hobby haben wir uns nicht nur viel<br />

Zeit genommen, sondern auch eine extreme Location<br />

gewählt – aber es hat sich gelohnt.<br />

➤<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 67


AUSRÜSTUNG Fahrräder<br />

Foto: Roland Trotzko<br />

80 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


FAHRRAD-SPEZIAL<br />

Mieten<br />

statt<br />

Mitnehmen<br />

Zwar geht schon eine ganze Menge<br />

in unseren neuen Dauertester, nimmt<br />

man mein Gepäck mal vier, bleibt für<br />

die Bikes sicher kein Platz mehr.<br />

Text von Daniel Schlicke<br />

Längst vorbei sind die Zeiten, als ein voll ausgestattetes<br />

Reisemobil à la Bulli 2,1 Tonnen gewogen hat. Da verstand<br />

man unter Knautschzone aber auch noch etwas<br />

anderes, ganz zu schweigen von Airbags, die noch lange<br />

nicht serienreif waren. Basisfahrzeuge für Camping busse<br />

werden stetig größer; mit immer anspruchsvolleren Ausbauten<br />

und immer mehr elektronischen Helferlein ausgestattet kommt<br />

man der zulässigen Gesamtmasse schnell gefährlich nah. Auch der<br />

Wunsch nach mehr Autarkie wächst mit der steigenden Fülle von<br />

Campingplätzen, und damit das Gewicht des abfahrtbereiten Campers.<br />

Wer sich gerne abseits des Massentourismus aufhält, befindet<br />

sich üblicherweise auch weit weg von Quellen, beispielsweise für<br />

Wasser, Lebensmitteln und Strom. Für einen gewissen Vorrat will<br />

also gesorgt sein. Auch wenn bei der Bestellung eines neuen Campers<br />

oft eine Auflastung angeboten wird; für die Meisten gilt, dank<br />

Führerschein Klasse B, die magische 3,5-Tonnen-Grenze.<br />

Und die ist schnell erreicht: Ein familienfreundlicher Camper auf<br />

Kastenwagenbasis muss Platz für drei bis fünf Personen bieten, die<br />

hier nicht nur reisen, sondern auch schlafen können. Durchschnittlich<br />

ausgestattet bringt es so ein 6- bis 6,5-Meter-Mobil schnell<br />

auf gut 3 Tonnen – Kühlschrank und Wassertank wollen dann aber<br />

noch gefüllt werden. Und dann wären da noch Wechselkleidung,<br />

Campingequipment, Sportgeräte und Ausrüstung für die Freizeitbeschäftigung<br />

und natürlich die Mitfahrer selbst. Bei den üblichen<br />

200 bis 500 Kilogramm Zuladung will also gut überlegt sein, ob<br />

das zweite Paar Wechselschuhe oder die Extra-Zudecke wirklich<br />

notwendig ist. Eine sinnvolle Alternative: Gewicht beim Sportgerät<br />

sparen.<br />

Dabei schlagen üblicherweise die Fahrräder, besonders wenn es<br />

sich um E-Bikes handelt, am meisten zu Buche. Wir haben uns gefragt:<br />

Warum nicht vor Ort mieten? Und dabei auch an die Vorstellung<br />

gedacht, für die Gegebenheiten jeder Urlaubsdestination das<br />

passende Rad zur Verfügung zu haben.<br />

➤<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 81


AUSRÜSTUNG Fahrräder<br />

Auf dem<br />

Rennrad durchs<br />

Salzburger Land<br />

Das Naturparadies SalzburgerLand –<br />

Salzkammergut ist nicht grundlos<br />

speziell als Rennradregion ausgeschrieben.<br />

Hier ist von flachen Runden um die<br />

vielen Seen bis zu knackigen Bergetappen<br />

alles geboten. Die Region setzt sich<br />

aus den sieben Destinationen Mondseeland,<br />

Attersee, Fuschlsee, Salzburger<br />

Seenland, der Region Dachstein-Salzkammergut<br />

sowie Eugendorf zusammen<br />

und erstreckt sich in einem 6.000<br />

Kilometer umfassenden, verkehrsgünstigen<br />

Streckennetz von der einzigartigen<br />

Kultur- und Naturlandschaft rund um<br />

Salzburg bis weit hinein ins malerische<br />

Salzkammergut. Für eine Rennradtour<br />

im und um das Salzkammergut empfehlen<br />

wir das auf den örtlichen Campingplätzen<br />

und in den Tourismus-Informationen<br />

ausliegende Kartenmaterial.<br />

Hier sind über 20 abwechslungsreiche<br />

Touren in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />

beschrieben, die den Radler<br />

durch die Schönheit der Region führen.<br />

Unter www.rennradverleih.com lassen<br />

sich online Räder mieten, der Anbieter<br />

ist unter anderem in Salzburg<br />

ansässig. Im Umkreis von 70 Kilometern<br />

werden die hochwertig ausgestatteten<br />

Carbon-Räder kostenlos angeliefert und<br />

wieder abgeholt, bei der Wahl des Campingplatzes<br />

bleibt man vollkommen flexibel.<br />

Ebenfalls im Mietpreis enthalten<br />

sind Zubehör wie Pannenkits oder die<br />

passende Bekleidung, inklusive Helm<br />

und SPD-Klickpedale. Die Buchung funktioniert<br />

schnell und unkompliziert mit<br />

einem Formular auf der Website. Dem<br />

folgt ein kurzes Telefonat, in dem Körpergröße,<br />

Gewicht und Sonderwünsche<br />

erfasst werden. Hier sind sogar Triathlonlenker<br />

möglich. Dass bei Geschäftsführer<br />

Werner Noisternigg die Kundenzufriedenheit<br />

im Vordergrund steht, wird<br />

im Gespräch schnell deutlich. Auch am<br />

Abend oder an Wochenenden ist die<br />

Kontaktaufnahme erwünscht, betont<br />

der Radsportbegeisterte, der selbst seit<br />

15 Jahren im Ironman-Zirkus unterwegs<br />

ist. Die Tagesmiete beträgt 49 Euro, eine<br />

Woche kostet 249 Euro. <strong>CamperVans</strong>-<br />

Leser sparen mit dem Rabattcode „<strong>CamperVans</strong>10“<br />

bei der Onlinebuchung 10<br />

Prozent.<br />

Fotos: TVB Fuschlseeregion, Werner Noisternigg<br />

www.rennrad-austria.at | www.rennradverleih.com<br />

82 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


Mit dem<br />

E-MTB über die<br />

Trails von Saalbach<br />

Umgeben von den Pinzgauer Grasbergen<br />

und als Austragungsort<br />

zahlreicher Szene-Events gilt Saalbach<br />

Hinterglemm schon seit einigen Jahren<br />

als angesagte Mountainbike-Destination.<br />

Ein großes Trailnetz, das über 400<br />

Kilometer ausgewiesener Bikestrecken<br />

aller Schwierigkeitsgrade umfasst, lässt<br />

keine Wünsche offen. Moderne Kabinenseilbahn-Anlagen<br />

befördern die Biker<br />

in den Zentren auf den Berg, abwärts<br />

geht es dann je nach Geschmack über<br />

natürliche Singletrails oder die gebauten<br />

Freeride-Stecken der Bikeparks. Die<br />

Region kann allerdings noch mehr: Über<br />

die zahlreichen, für Biker ausgeschriebenen<br />

Höhenwege lässt sich die Schönheit<br />

der Bergwelt rund um Saalbach am besten<br />

erkunden. Fast schon mühelos erlebt<br />

man die Tour auf einem E-MTB; die<br />

Reichweite wird größer und somit auch<br />

das Naturerlebnis. Viele Hütten sind außerdem<br />

mit kostenlosen Ladestationen<br />

ausgerüstet, das E-Bike also unser klarer<br />

Favorit für die Region.<br />

Hier schlägt das Mehrgewicht von<br />

Motor und Akku natürlich besonders zu<br />

Buche. Wer sein E-Bike für den Urlaub<br />

deshalb mieten möchte, findet in gleich<br />

www.saalbach.com | www.bike-n-soul.at<br />

drei Filialen von Bike’n Soul garantiert<br />

das Passende. Als offizielles Testcenter<br />

der Premiumhersteller Rotwild und<br />

Mondraker stehen hier stets topmoderne,<br />

bestens ausgestattete Räder sowie<br />

Helme und Protektoren zur Verfügung.<br />

Bei der Buchung werden neben dem<br />

Wunschmodell auch Körpergröße und<br />

Gewicht erfasst. Vor Ort erfolgt die Feinabstimmung<br />

des Fahrwerks gemeinsam<br />

mit dem Fachpersonal. Die E-Bikes<br />

sind entsprechend unterschiedlicher<br />

Einsatzbereiche in vier Kategorien eingeteilt<br />

und so auch preislich gestaffelt.<br />

Für Touren in und um Saalbach Hinterglemm<br />

empfehlen wir aufgrund der<br />

vielen Abfahrtsoptionen und Verbindungstrails<br />

die Kategorie „Gold“ oder<br />

aufwärts, die 69,75 Euro am Tag kostet.<br />

Aber auch hier konnten wir für euch einen<br />

Rabatt von 10 Prozent rausholen.<br />

Einfach „<strong>CamperVans</strong>-BIKEnSOUL“ bei<br />

der Bestellung angeben. Neben dem<br />

Mietangebot bietet Bike’n Soul geführte<br />

E-MTB-Touren an. Darunter sind auch einige<br />

exklusive Touren, die nur mit einem<br />

Guide gefahren werden dürfen. Ein Blick<br />

auf die Website lohnt sich also gleich<br />

doppelt!<br />

Fotos: Daniel Roos Fotografie<br />

➤<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 83


SPEZIAL Fähren in Europa<br />

Verschifft<br />

Lange Fahrten mit dem Wohnmobil sind anstrengend. Führt die Reise<br />

jedoch über den Ärmelkanal, nach Skandinavien oder auf eine<br />

Mittelmeer-Insel, lädt die Fährpassage zum Relaxen ein. Von Michael Schwarz<br />

88 <strong>CamperVans</strong> 3/2019


Ein Vorteil von Kreuzfahrten ist, dass der Urlaub<br />

meist deutlich entspannter beginnt<br />

– keine gefährlichen Überholmanöver<br />

auf der Autobahn, kein Gedränge, keine<br />

lästigen Staus. Das können auch Reisende<br />

mit Freizeitfahrzeugen erleben – nämlich dann, wenn<br />

auf der Fahrt in den Urlaub eine Fährpassage eingeplant<br />

ist. Die großen Autofähren, die auf Nord- und<br />

Ostsee, dem Nordatlantik und dem Mittelmeer unterwegs<br />

sind, bieten heute einen ähnlichen Komfort<br />

wie die großen Kreuzfahrtschiffe. Es gibt Restaurants<br />

an Board, Kinos, Swimmingpools, Ruhe- und Wellnessbereiche,<br />

ja sogar durch Einkaufspassagen kann<br />

geschlendert werden. Da auf manchen Wasserwegen<br />

Schiffe mehrerer Reedereien unterwegs sind, ist<br />

das Angebot jedoch teilweise etwas unübersichtlich.<br />

<strong>CamperVans</strong> stellt die bedeutenden Fährpassagen<br />

vor und nennt wichtige Punkte, die Sie für die Überfahrt<br />

beachten sollten.<br />

Je früher desto besser<br />

Wer seinen Urlaub frühzeitig bucht, kann viel Geld<br />

sparen – das gilt auch für Fährpassagen. Frühbucherrabatte<br />

gibt es aber oft nur bis Ende Februar, die<br />

Preise der Reedereien sind meist – je nach Angebot<br />

und Nachfrage – flexibel. Das heißt, dass der Preis<br />

schon am nächsten Tag deutlich höher oder eben<br />

auch niedriger sein kann. Deshalb lohnt sich ein Preisvergleich<br />

auf den einschlägigen Buchungsportalen<br />

im Internet (siehe links unten) immer. Aber nicht nur<br />

der Zeitpunkt der Buchung ist für den Ticketpreis entscheidend,<br />

sondern auch die gewünschte Reisezeit<br />

(Haupt- oder Nebensaison), die Personenzahl, die<br />

Art der Unterbringung an Bord sowie selbstverständ- ➤<br />

Fährinformationen im Internet<br />

Online-Buchungsportale<br />

www.aferry.de,<br />

www.directferries.de,<br />

www.faehren.de,<br />

www.seetour24.de<br />

Fährauskünfte (allgemein)<br />

Verband der Fährschifffahrt<br />

und Fährtouristik e. V. (VFF),<br />

www.faehrverband.com<br />

<strong>CamperVans</strong> 3/2019 89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!