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Urlaubsinspirationen für Wohnmobil- Caravan und VanUrlauber

Urlaubsinspirationen für Wohnmobil- Caravan und VanUrlauber

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Ein Sonderheft von<br />

01/19<br />

Abenteuer<br />

Camping<br />

Sommer<br />

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Lagerfeuer und Sternenzelt –<br />

eine unvergessliche Finnland-Tour<br />

für die Familie<br />

OMAN<br />

Auf dem Kamel<br />

zum Glamping<br />

KAUKASUS<br />

Görlitz – Georgien<br />

und zurück im<br />

Mercedes-Kasten<br />

AB IN DIE ALPEN<br />

Schweiz und Italien: Gipfel<br />

stürmen mit Bike und Pick-Up<br />

BAYERNS BESTES<br />

Die weiß-blaue Welt im Chiemgau<br />

erobern – mit dem Reisemobil<br />

OFFROAD-CAMP<br />

Wüstenfester Outback-Caravan –<br />

unterwegs in Australiens Wildnis


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Abenteuer<br />

Camping<br />

Freiheit, die ich meine<br />

Editorial<br />

Egal, ob Reisemobil oder Camper Van, Wohnwagen<br />

oder Zelt: Mit Freizeitfahrzeugen wird stets der<br />

Begriff der Freiheit verbunden. Dabei schwingt mit,<br />

was Menschen mit Freiheit assoziieren. Draußen<br />

sein. Sich in der Natur bewegen, tagsüber Wind<br />

und Wetter trotzen, die Nacht unter freiem Sternenhimmel<br />

verbringen, natürlich am knisternden<br />

Lagerfeuer. Das ist der Stoff, aus denen Abenteuer<br />

sind – eben Abenteuer Camping.<br />

Zugegeben, es gibt Unterschiede. Für die zwei Globetrotter,<br />

die von Görlitz aus im Kastenwagen in<br />

den wilden Südkaukasus aufgebrochen sind, käme<br />

es wahrscheinlich nie in Frage, im beschaulichen<br />

Waldecker Land nach Gold zu suchen – zu langweilig.<br />

Andersrum würden sich besagte Goldsucher<br />

wohl niemals einem Glamping-Luxus im Oman<br />

hingeben – zu trocken.<br />

Dennoch lässt sich vor der eigenen Haustür Freiheit<br />

schnuppern: mit dem Pick-Up in die Schweizer<br />

und italienischen Alpen, das enthält schon wegen<br />

der mitgenommenen Mountainbikes jede Menge<br />

Abenteuer. Und was ist dabei, den weiß-blauen<br />

Chiemgau im ausgewachsenen Reisemobil zu<br />

erobern? Imerhin eine Klettersteigpartie entlang<br />

einem tosenden Wasserfall.<br />

Dass schon eine Familie mit kleinen Kindern<br />

Abenteuer Camping erleben kann, beweist die<br />

Reportage über eine Rad-/Zelttour durch Südfinnland.<br />

Wie aufregend sich ein Perspektivwechsel<br />

gestaltet, verdeutlicht das Flusswandern in Südfrankreich<br />

– ebenfalls mit Zelt am Ufer.<br />

Claus-Georg Petri,<br />

leitender Chefredakteur<br />

Sachen<br />

Packen und<br />

Los Geht’s<br />

Viel Vergnügen beim Schmökern. Lassen Sie sich anfixen,<br />

packen Sie Ihre Sachen, damit Sie es auf keinen<br />

Fall verpassen: Ihr Abenteuer Camping.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Claus-Georg Petri<br />

leitender Chefredakteur<br />

Editorial 01/19 ⁄⁄ 3


Abenteuer<br />

Camping<br />

FAMILIEN-RADTOUR<br />

Inselhopping im Sattel<br />

Titelbild: Shutterstock<br />

70<br />

8<br />

AB IN DIE ALPEN<br />

Gipfel per Mountainbike<br />

FLUSSWANDERN<br />

Neue Perspektiven<br />

80<br />

4 ⁄⁄ Inhalt Abenteuer Camping


ABENTEUER OSTEN<br />

von Görlitz nach Georgien<br />

18<br />

INHALT<br />

Campervan<br />

BERGE UND TAL, ITALIEN UND SCHWEIZ<br />

Mit dem Pick-Up zum Lago di Como, im Gepäck zwei<br />

Mountainbikes: Das kann nur knackig werden Seite 8<br />

SÜDKAUKASUS, DER WEG IST DAS ZIEL<br />

Reisen in der Blechbüchse: Im betagten Mercedes-Benz-<br />

Kastenwagen von Görlitz bis nach Georgien und zurück<br />

Seite 18<br />

Reisemobil<br />

WALDECKER LAND IN HESSEN<br />

Lockruf des Goldes: Dem berauschenden Edelmetall rund<br />

um den Edersee auf der Spur, die Wildnis stets im Blick<br />

Seite 32<br />

CHIEMGAU UND DIE KAMPENWAND<br />

Bayern weiß-blau: Die Beschaulichkeit wandelt sich zum<br />

Abenteuer, wenn es im Klettersteig steil bergauf geht<br />

Seite 40<br />

Caravan<br />

BALANCE FINDEN IN ISTRIEN, KROATIEN<br />

Ab über die Alpen: Der fette Tandemachser fordert den<br />

Urlauber erst auf dem Campingplatz so richtig heraus<br />

Seite 56<br />

AUSTRALIEN UND SEIN OUTBACK<br />

Bruder am Haken: Ein Offroad-Wohnwagen zeigt, wo die Reise<br />

langgeht – auch durch tiefes Wasser und hohe Sanddünen<br />

Seite 62<br />

Zelt<br />

FINNLAND IM SATTEL<br />

Inselhopping mit der Familie: In Finnland finden Fahrradfreunde<br />

ein Paradies für den gestrampelten Urlaub – und<br />

das Zelt dient als mobiles Zuhause Seite 70<br />

WILDE FLÜSSE IN SÜDFRANKREICH<br />

Wandern nicht am Ufer: Durch drei Flüsse führt die Wanderung,<br />

der Perspektivwechsel kommt automatisch dazu<br />

Seite 80<br />

Glamping<br />

OMAN, ZAUBER DES ORIENTS<br />

Märchen aus Zauber und Luxus: Mit der Karawane zu den<br />

Glamping-Zelten und schlafen unterm Sternenhimmel<br />

Seite 94<br />

KANADA UND ANDERE WEITEN<br />

Abenteuer in der Wildnis: Diese Angebote mit Bärenbesuch<br />

und Whalewatching halten Glamping-Anbieter für ihre Kunden<br />

bereit Seite 98<br />

ZUM GUTEN SCHLUSS<br />

Reif für die Insel: Jack Wolfskin sucht Backpacker und Globetrotter<br />

für einen dreitägigen Trip in Schweden Seite 104<br />

Editorial Seite 3<br />

Impressum Seite 106<br />

KAMEL-KARAWANE<br />

in der Wüste Omans<br />

94<br />

01/19 ⁄⁄ 5


CA<br />

MP<br />

ER VANS<br />

... sind jene<br />

Wohnmobile, die<br />

in ihrem Leben<br />

nur ihr Blechkleid tragen. Egal, ob als<br />

Campingbus oder ausgewachsener<br />

Kastenwagen: Derzeit sind sie die Stars<br />

am Markt. Weil sie nicht nur ungemein<br />

praktisch und vielseitig sind, sondern<br />

vor allem äußerst liebenswert.<br />

6 ⁄⁄


Foto: Nick Dunlap, Unsplash<br />

Allerorten: Kastenwagen-Fans<br />

finden imer<br />

ein schönes<br />

Fleckchen, um<br />

das Aufstelldach<br />

hochzuklappen.<br />

So lässt es sich<br />

prima aushalten.


AB IN DIE ALPEN<br />

Gipfel per Mountainbike<br />

Geheimtipp mit<br />

Fünf Tage mitten in den Alpen: von St. Moritz hinüber nach Oberitalien.<br />

Mountainbike-Touren und Schlemmerabende inklusive – auch unter freiem Himmel.<br />

8 ⁄⁄ Campervan Schweiz/Italien


Text & Fotos: Von Dominik Hartmann<br />

Gipfelglück<br />

01/19 ⁄⁄ 9


Licht und<br />

Schatten:<br />

Nach einem<br />

kurzen,<br />

warmen<br />

Regenschauer<br />

folgte ein<br />

malerischer<br />

Sonnenuntergang.<br />

Die<br />

perfekte Kulisse<br />

für das<br />

Abendessen<br />

unter freiem,<br />

wenn auch<br />

dunklem<br />

Himmel.<br />

Es ist wieder einer dieser verregneten<br />

Sommertage in den Voralpen von<br />

Bayern. So richtig wissen wir nicht,<br />

was wir bei diesem Grau anfangen<br />

sollen. Aber: Es gibt kein schlechtes Wetter,<br />

nur falsche Kleidung – so jedenfalls mahnt<br />

ein Sprichwort, das jeder Outdoorsportler<br />

schon zur Genüge gehört hat. Aber seien<br />

wir mal ehrlich: Jeder von uns genießt lieber<br />

warme Sonne am Gipfel, einen Weitblick auf<br />

umliegende Berge oder einen Sprung in einen<br />

kalten Gebirgssee.<br />

Wir, meine Freundin Isabell und ich, haben<br />

fünf Tage Zeit, um ein paar Sonnenstrahlen<br />

abzubekommen. Aus diversen Artikeln<br />

weiß ich, dass St. Moritz Urlauber mit mehr<br />

als 300 Sonnentagen im Jahr lockt. Tatsächlich<br />

ist die Sonne eines der Symbole im offiziell<br />

seit 1930 geschützten Ortssignet – versehen<br />

mit dem Leitspruch: „Top of the World.“<br />

Was also spricht noch dafür, die Spitze<br />

der Welt zu besuchen? Neugier: Das Oberengadin<br />

und den Kanton Graubünden kennen<br />

wir bisher nur im Winter. St. Moritz ist<br />

sogar ein noch komplett unbeschriebenes<br />

Blatt für uns. Also? Nichts wie los.<br />

Der Toyota mit der reisefertigen Kabine<br />

wartet bereits auf ein neues Abenteuer, also<br />

nur noch unsere Mountainbikes einpacken<br />

– und ab geht die Reise früh morgens über<br />

Innsbruck und Landeck in die Schweiz. Wir<br />

nutzen die günstigen Lifttickets samt Fahrradtransport<br />

(ja, es gibt Preisgünstiges in der<br />

Schweiz) und toben uns schon am ersten<br />

Tag auf fünf spannenden Abfahrten mit dem<br />

Fahrrad aus. So zum Warmwerden.<br />

Um zurück an den Gondelparkplatz zu<br />

gelangen, müssen wir die Fußgängerzone<br />

von St. Moritz mehrmals mit dem Mountain<br />

Bike durchqueren. Verschwitzt geht es vorbei<br />

an teuren Luxusgeschäften, den großen Hotels<br />

mit ihren jahrhundertealten Fassaden,<br />

gepaart mit modernen architektonischen<br />

Neubauten. Wir genießen die neuen Eindrücke,<br />

den Ort mit gerade mal 5.000 Einwohnern,<br />

der seinesgleichen sucht.<br />

Nach einem langen Tag am Berg fahren<br />

wir mit unserem Mobil ein wenig außerhalb<br />

des auf 1.822 Meter über NN gelegen<br />

Bergdorfs. An einem der vielen öffentlichen<br />

Grillplätze brutzeln wir unser Abendessen<br />

und genießen die letzten Sonnenstrahlen auf<br />

die verschneiten Gletschergipfel. Behaglichkeit<br />

macht sich breit, trotz sinkender Temperaturen:<br />

Das weltbekannte St. Moritz erweist<br />

sich als wahrer Geheimtipp im Sommer.<br />

Auch am Morgen: Langschläfer darf kein<br />

Fotograf sein, wenn ihn die blaue Stunde vor<br />

6 Uhr aus dem Bett zwingt, jene Zeit, in der er<br />

die schönsten Aufnahmen der umliegenden<br />

Gipfel machen kann. Es ist frisch in der Früh<br />

auf knapp 2.000 Höhenmetern, das Thermometer<br />

strebt gen null Grad. Doch schon beim<br />

Frühstück draußen vor dem Pick-Up wärmt<br />

uns die Sonne wieder auf.<br />

Wir sind die Ersten an der Gondel und<br />

im Gegensatz zum Winter fast die einzigen<br />

Gäste am Lift. Das ist gut so: Dank der Ruhe<br />

lassen sich sogar Murmeltiere am Berg aus<br />

unmittelbarer Nähe fotografieren.<br />

Im Laufe des Tages erkunden wir mit dem<br />

Mountain Bike Trails rund um St. Moritz. Immer<br />

wieder ergattern wir herrliche Blicke auf<br />

den St. Moritzer See oder zum benachbarten<br />

Silvaplanersee (Lej da Champfèr). Kiter und<br />

Windsurfer bilden unzählige Farbtupfer auf<br />

dem dunklen Wasser.<br />

Den Tag krönen wir mit einem besonderen<br />

Ziel: Wir erreichen den Piz Nair auf 3.057<br />

Meter Seehöhe. Oben beeindruckt zunächst<br />

10 ⁄⁄ Campervan Schweiz/Italien


Eis und heiß: Die Abfahrt vom Forni Gletscher ist<br />

ein Genuss. Mit dem Pick-Up geht es bis dicht<br />

ans Wasser – das Feuer wärmt ordentlich. Morgens<br />

scheint die Sonne direkt bis ins Bett hinein.<br />

01/19 ⁄⁄ 11


12 ⁄⁄ Campervan Schweiz/Italien


natürlich das Rundum-Panorama. Und dann<br />

ist da noch der riesige Steinbock „Guardiaun<br />

Grischun“. Seit 1958 steht diese Skulptur auf<br />

dem Hausberg von St. Moritz, entworfen von<br />

der Zürcher Künstlerin Rosemarie Grieder.<br />

Auf keinem anderen Berg weltweit wurden<br />

so viele olympische Winterspiele und<br />

Skiweltmeisterschaften ausgetragen. Somit<br />

kein Wunder, dass sich doch einige Touristen<br />

mit der Bahn bis zum Gipfel befördern lassen.<br />

Die mit Stöckelschuhen und Flipflops<br />

bewehrten Gäste nutzen zum Glück aber<br />

wieder die Bahn, um in das Tal zu gelangen.<br />

Wir haben also freie Fahrt auf einem der<br />

schönsten Singletrails der Schweiz.<br />

Unten glühen die Scheibenbremsen vom<br />

MTB, und erhitzt, wie wir sind, gönnen wir<br />

uns gleich eine Abkühlung im St. Moritzer<br />

See. Ganz schön geschafft, aber zufrieden<br />

packen wir unser rollendes Zuhause, es geht<br />

weiter – über den Maloja Pass weiter Richtung<br />

Italien.<br />

Am Comer See, der nur 70 Kilometer von<br />

St. Moritz entfernt liegt, wollen wir ein wenig<br />

die italienische dolce vita genießen. Doch<br />

ein Felssturz gewährt uns keine Zufahrt ins<br />

Nachbarland. Das ganze Tal ist gesperrt: Die<br />

Geröllmassen haben die komplette Straße<br />

von Bondo verschüttet. Erst ein Umweg von<br />

mehr als 150 Kilometern ermöglicht uns die<br />

Einreise nach Italien.<br />

Doch nach dem dritten Pass und einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h<br />

schlagen wir auf dem San Bernardino Pass<br />

bei Dämmerung unser Nachtquartier auf.<br />

Die angenehmen Windgeräusche bringen<br />

uns schnell in den Schlaf – oder war es doch<br />

der lange, anstrengende Tag?<br />

Welch herrliches Gefühl, zum ersten Mal<br />

nach langer Zeit mal wieder in Italien zu sein.<br />

Der Espresso im kleinen Café um die Ecke<br />

schmeckt einfach um Welten besser als diese<br />

Wasserbrühe in Deutschland. Die Menschen<br />

wirken irgendwie entspannter, weniger gestresst,<br />

und sie genießen ihren Tag.<br />

An unserem dritten Tag lassen wir uns<br />

in der lombardischen Provinz Sondrio ein<br />

wenig von der italienischen Mentalität treiben.<br />

Wir als Touristen besuchen die italienischen<br />

Märkte, obwohl wir, wie von daheim<br />

gewohnt, auch zu den Discountmärkten<br />

einkaufen gehen könnten. Doch in Italien<br />

bevorzugen wir das frische Obst, geben gern<br />

ein wenig mehr für frische Produkte aus und<br />

nehmen uns Zeit, als wäre es eine Art meditative<br />

Aktivität.<br />

Die Temperaturen klettern weit über 30<br />

Grad. Wir genießen das kühle Gebirgswasser<br />

vom Luganer und Comer See und schlendern<br />

durch die malerischen Gassen der Dörfchen<br />

am See. Ein Tag am Meer ist völlig überbewertet,<br />

wenn es doch so abwechslungsreich<br />

in den Bergen sein kann.<br />

Der neue Tag verspricht wieder Berggefühl.<br />

Wir steuern unser Gefährt hinauf, genauer<br />

gesagt: in das Dörfchen Bormio. Bevor<br />

wir mit dem Fahrrad Richtung Gipfel strampeln,<br />

wollen wir heute erst einmal<br />

Vielfalt der Natur: Kurze Verschnaufpause am<br />

Lej Suvretta auf 2.600 Meter Seehöhe. Das<br />

ewige Eis ist zu Fuß oder mit dem Mountainbike<br />

zu erreichen. Neugierig schaut das<br />

Murmeltier. Auch die Kuh positioniert sich<br />

als Fotomodell vor einer urigen Schweizer<br />

Almhütte – bis die Artgenossen kommen.<br />

01/19 ⁄⁄ 13


Gut drauf:<br />

Nach den<br />

sportlichen<br />

Strapazen<br />

lassen es sich<br />

Wanderer in<br />

den heißen<br />

Quellen<br />

von Bormio<br />

gut gehen.<br />

Was für ein<br />

angenehmes<br />

Erlebnis.<br />

wandern. Am Vortag haben wir von einem<br />

Einheimischen den Geheimtipp bekommen,<br />

nahe der Ortschaft gebe es eine heiße Quelle,<br />

öffentlich zugänglich für alle.<br />

Wir finden den richtigen Parkplatz nicht<br />

auf Anhieb, entdecken aber doch nach einer<br />

viertel Stunde drei Becken mit heißem<br />

Wasser. Im kleinen Seitental am Pozza di<br />

Leonardo da Vinci verbergen sich die Thermalbecken.<br />

Doch aufgepasst: Immer schön<br />

rechts vom Bach halten, das erspart einem,<br />

das eiskalte Wasser durchqueren zu müssen.<br />

Die Pools sind schon mit italienischen<br />

Familien voll besetzt. Nach kurzer Wartezeit<br />

finden wir ein gemütliches Plätzchen und<br />

bleiben dann drei Stunden im Wasser. Unsere<br />

Haut ist am Schluss schrumpelig und<br />

komplett aufgeweicht, aber wir fühlen uns<br />

wie neu geboren.<br />

Frisch für eine weitere Tour auf den Berg,<br />

aber leider ist es schon viel zu spät. Auch<br />

nicht schlecht: ein zweiter Ruhetag, den wir<br />

mit einem köstlichen italienischen Abendessen<br />

in Santa Caterina ausklingen lassen.<br />

Der letzte Tag, und es wartet eine besondere<br />

Tour auf uns. Wir starten direkt von<br />

unserem Schlafplatz aus in Richtung Refugio<br />

Forni. Dieses Hotel begrüßte bereits seit<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts Gäste auf 2.150<br />

Metern über NN. Zu erwähnen ist noch, dass<br />

bis zu dem Refugium eine asphaltierte Straße<br />

verläuft, die für drei Euro Maut auch mit<br />

Fahrzeugen passierbar ist. Wir aber sitzen im<br />

Sattel unserer Mountainbikes.<br />

Auf knapp 2.500 Meter Seehöhe erreichen<br />

wir den höchsten Punkt unserer Tour:<br />

Als Belohnung und Stärkung essen wir die<br />

traditionellen Pizzoccheri (Pasta) mit direktem<br />

Blick auf unser eigentliches Ziel: den<br />

Forni-Gletscher. Der heiße Sommer treibt<br />

die Gletscherschmelze stark voran, doch die<br />

Hängebrücke erleichtert es enorm, einen reißenden<br />

Bach zu überqueren. Wir tragen unsere<br />

Räder bis zur Gletscherzunge und lassen<br />

uns vom Gletschereis überwältigen. Vorsicht<br />

ist geboten: Hier und da fallen immer wieder<br />

größere Steine oder Eisbrocken herunter.<br />

Wie aus dem Nichts bilden sich am Himmel<br />

Wolken, sie verheißen nichts Gutes. Die<br />

Abfahrt muss wohl doch früher erfolgen, als<br />

wir uns das vorgestellt haben. Wir ziehen<br />

unsere Regenjacken gleich über und radeln<br />

talabwärts. Der Regen, gepaart mit Sonnenschein<br />

verzaubert als Bonbon die Bergkulisse<br />

in eine malerische Landschaft, und so versüßt<br />

uns sogar ein Regenbogen vor dunklem<br />

Himmel die letzte Abfahrt.<br />

Am Reisemobil sind wir zwar komplett<br />

durchnässt, aber überglücklich. Mit einem<br />

breiten Grinsen reisen wir über das Stilfser<br />

Joch in Richtung Bayern. Leider haben<br />

wir keine Zeit mehr, auf einer Passstraße<br />

zu übernachten. Ein weiterer Grund, bald<br />

wieder zum Dach Europas zu reisen, in die<br />

Schweiz und nach Norditalien.<br />

Allzeit gute Fahrt. Und genießt auf jeden<br />

Fall die schönen Sonnenauf- und -untergänge<br />

in den Alpen.<br />

14 ⁄⁄ Campervan Schweiz/Italien


Das richtige Material: Selbst im Sommer gehören<br />

warme Jacke und Mütze dazu. Die Hängebrücke<br />

führt über den Bach des Forni-Gletschers. Eine<br />

Nacht in Graubünden – mit Katzenwäsche.<br />

01/19 ⁄⁄ 15


AB IN DIE ALPEN<br />

Gipfel per Mountainbike<br />

Info Ostalpen<br />

Überblick<br />

Kanton Graubünden liegt<br />

in der Schweiz und hat eine<br />

Fläche von 7.105 Quadratkilometern.<br />

Hier leben 198.000<br />

Menschen, was 28 Einwohner pro<br />

Quadratkilometer entspricht (Deutschland:<br />

232).<br />

Provinz Sondrio in Italien ist 3.212 Quadratkilometer<br />

groß und hat 180.000 Einwohner, das sind<br />

56 pro Quadratkilometer.<br />

INFO<br />

Engadin St. Moritz Tourismus, Via San Gian<br />

30, CH-7500 St. Moritz, Tel.: 0041/81/8300001,<br />

www.engadin.stmoritz.ch<br />

Lombardei: www.italia.it/de/italien-entdecken/<br />

lombardei.html<br />

Das Autorenpaar Isabell und Dominik hält Tipps<br />

bereit: www.fouropeneyes.com, https://www.instagram.com/fouropeneyes/<br />

ANREISE<br />

Nach St. Moritz über Landeck (Österreich),<br />

Davos, Autoverlad Klosters/Selfranga-Sagliains<br />

im Unterengadin Autoverlad Vereina , Tel.:<br />

0041/81/2883737, www.rhb.ch/de/autoverlad-vereina<br />

GELD<br />

1 Euro = 1,13 Schweizer Franken (Stand: Februar<br />

2018)<br />

BESTE REISEZEIT:<br />

Juli bis September<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Rifugio Branca, Località Lago delle Rosole, Tel.:<br />

0039/0342/935501, www.rifugiobranca.it<br />

VERKEHRSBESTIMMUNGEN:<br />

Schweiz/Italien: Zulässige Höchstgeschwindigkeiten<br />

inner-/außerorts/Autobahn: 50/80/90/120<br />

km/h, Lichtpflicht, Promillegrenze: 0,5<br />

CAMPINGPLÄTZE<br />

Camping Silvaplana, CH-7513 Silvaplana, Tel.:<br />

0041/81/8288492, www.campingsilvaplana.ch<br />

LESEN<br />

Aue, Johannes, Graubünden,<br />

Dumont Reiseführer,<br />

Köln, 2017,<br />

296 Seiten, ISBN:<br />

San-Bernardino-Pass<br />

9783770175185, 17,99<br />

Euro<br />

PERSÖNLICHE TIPPS<br />

Nutzt im Kanton Graubünden<br />

die sauberen öffentlichen<br />

Grillplätze. Die<br />

zahlreichen Pässe bieten<br />

eine ideale Übernachtungsmöglichkeit<br />

an.<br />

SCHWEIZ<br />

ITALIEN<br />

Das brauchen Sie<br />

zum Alpen-Biken<br />

Sie wollen hoch hinaus? Und das am<br />

liebsten im Sattel eines Mountaninbikes?<br />

Keine schlechte Idee, lässt sich auf<br />

diese Weise die Landschaft doch am besten<br />

spüren. Doch ganz ohne Zubehör geht<br />

es nicht, gehört doch zu einem Radl-Trip<br />

ins Gebirge auch gewisses Equipment mit<br />

dazu. Dabei geht es in erster Linie darum,<br />

sich bei dem Ritt ins tal zu schützen – sei<br />

Sankt Moritz<br />

Silvaplana<br />

Sünders<br />

es bei einem hoffentlich nie stattfindenden<br />

Sturz oder auch nur vor Staub und kleinen<br />

Steinchen. Brille und Hose, Helm und Schuhe<br />

sind deshalb Pflicht. Und damit die Fuhre<br />

auch den richtigen Weg findet, sollte auch<br />

ein Biker-Guide im Gepäck nicht fehlen. Außerdem<br />

dient dessen Lektüre schon lange<br />

vor der eigentlichen fahrt dazu, sich mit der<br />

Umgebung vertraut zu machen.<br />

BRILLE<br />

Die amerikanische Marke Smith bietet eine<br />

Brille für den reinen Mountainbike-Einsatz:<br />

Die Squad MTB ermöglicht kristallklare<br />

Sicht durch ein extrem haltbares Kohlenfaserglas<br />

und ist gut belüftet. Dank des elastischen<br />

Haltebandes sitzt die Brille wie in<br />

den Helm integriert.<br />

Info/UVP: www.smithoptics.com/de/60 Euro<br />

Pozza<br />

Leonardo<br />

da Vinci<br />

Rifugio Forni<br />

Rifugio Branca<br />

ITALIEN<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

16 ⁄⁄ Campervan Schweiz/Italien


HANDSCHUHE<br />

Die Handschuhe Flexair bestechen<br />

mit minimalistischem Design und<br />

sind sehr bequem und leicht zu tragen.<br />

Elastisches Mesh aus 95 Prozent<br />

Nylon und fünf Prozent Spandex macht<br />

den Raum zwischen den Fingern flexibel und<br />

leitet die Luft durch die Handschuhe. Daumen und Zeigefinger<br />

mit leitfähigen Fäden ausgestattet, damit das Smartphone auch<br />

mit Handschuhe bedient werden kann.<br />

Info/UVP: https://foxracing.de/35 Euro<br />

MIT VIELEN PRAKTISCHEN TIPPS UND EINEM INTERVIEW<br />

MIT BENNY SENKAL ÜBER SEINE VIELEN OUTDOOR ABENTEUER.<br />

HELM<br />

Durch den Kinnbügel bietet der<br />

Mountainbike-Helm C-Maniac<br />

der schwäbischen Marke Cratoni<br />

das Plus an Sicherheit. Er lässt sich<br />

durch einen leicht zu bedienenden<br />

Schieber an- und abklicken. Genau<br />

14 Ventilationsöffnungen und das sogenannte<br />

Light Fit System kühlen den Kopf<br />

und erzeugen einen perfekten Sitz. Brandneu<br />

sind die farbig-transparenten Kinnbügel, mit<br />

dem sich jeder C-Maniac individualisieren lässt.<br />

Info/UVP: www.cratoni.de/119,95 Euro<br />

SCHUHE<br />

Der Schuh MTB RC Ultimate bündelt Hightech<br />

und Tragekomfort. Dazu hat Hersteller Scott<br />

mit Carbitex, einer strukturellen Carbonfaser,<br />

mit Textil-Mesh zu einem atmungsaktiven<br />

Obermaterial vereint. HMX-Carbonfasern<br />

mit Corecell-Schaumkern erzeugen<br />

eine große Steifheit bei geringem<br />

Gewicht. Die Ergo-Logic-Innensohle<br />

lässt sich verstellen und<br />

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und Knie. Abseits der Bike-Berührungspunkte<br />

ist sie mit leichten, atmungsaktiven Einsätzen<br />

ausgestattet. Stretch-Einsätze rundum gestatten<br />

eine außergewöhnliche Bewegungsfreiheit.<br />

Der elastische Bund ist mit einem verstellbaren<br />

Ratschenverschluss versehen. Die Knieschutzpolster<br />

aus Gummi sollen bei Stürzen schützen. Die<br />

innenliegenden Schaum-Hüftprotektoren sind herausnehmbar.<br />

Die Hose ist vollständig gefüttert.<br />

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Kälberer, Annette u. Rainer: Bike-Guide<br />

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164 SEITEN<br />

KATALOG<br />

01/19 ⁄⁄ 17


ABENTEUER OSTEN<br />

von Görlitz nach Georgien<br />

ANS ENDE DER<br />

Die Mischung macht’s: Ein blauer, alter Kastenwagen von Mercedes-Benz, dazu zwei<br />

reisebesessene Kumpels. Das ist der Stoff, aus dem Abenteuer entstehen.<br />

Text: Oliver Rettig Fotos: Oliver Rettig, Michael Haberland<br />

18 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus


Momente: Treffen mit Bergführern<br />

in Ushguli. Das Elbrusmasiv<br />

markiert die geogafische Grenze<br />

zu Europa. Die Ziegen meckern auf<br />

einer osmanischen Brücke in Bulgarien.<br />

Blick ins Wohnmobil. Ankunft<br />

an der Stadtgrenze von Lemberg.<br />

WELT m<br />

Lange war sie geplant, die Reise in den südlichen Kaukasus. Nachdem<br />

ich 2012 mit einem 91er Ford Escort Kombi-Diesel den nördlichen,<br />

also den russischen Teil des Kaukasus bereist hatte, war mir klar, dass<br />

ich irgendwann die drei südlichen Kaukasusländer unter die Räder<br />

nehmen wollte. Womit, das wusste ich zu dem Zeitpunkt allerdings<br />

noch nicht. Und dass dieser Plan sechs Jahre brauchte, um umgesetzt<br />

zu werden, das war mir ebenfalls nicht bewusst.<br />

Doch bekanntlich will gut Ding Weile haben. Im Juni 2018 trat ich<br />

die Tour mit einem Freund an. Und, nicht zu vergessen, mit einem<br />

betagten, aber stattlichen Mercedes-Benz mit dem offiziellen Kürzel<br />

T1N MB 208D vom Typ W901. Zuvor hatte der blau lackierte Kastenwagen<br />

als ehemaliges Kommunalfahrzeug der Wasserwerke Buchlohe<br />

seine Dienste versehen.<br />

Unsere Reise begann im niederschlesischen Görlitz an der Neiße<br />

und führte uns als erstes Ziel in die ostgalizische Hauptstadt Lemberg,<br />

die heute in der Westukraine liegt. Lemberg hat schon einige<br />

Herrschaften hinter sich. Gehörte es einst zur K & K-Donaumonarchie,<br />

den Habsburgern, wechselte es nach 1918 bis 1939 zum neu<br />

gegründeten Polen, danach gehörte es sechs Jahre zum Generalgouvernement<br />

Krakau unter deutscher Besatzung und wurde dann nach<br />

1945 der ukrainischen Sowjetrepublik zugeschlagen.<br />

01/19 ⁄⁄ 19


20 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus<br />

Szenen einer Reise: Rast am Fluss. Aus einem ukrainischen Tavria wird an einem Markttag<br />

in Stanislau geräucherter Dörrfisch verkauft. Über eine der drei Bosporusbrücken in Istanbul<br />

hat das Team Europa verlassen. Auf asiatischer Seite war die Küstenstraße vom türkischen<br />

Militär beansprucht – keine Durchfahrt möglich. Händler nutzen den Verkehresinfarkt.


Nach einer Stadtrundfahrt durch Lemberg ging es weiter gen Stanislau,<br />

auf Czernowitz zu. Diese Hauptstadt des Buchenlandes gehörte<br />

ebenso wie Lemberg und Stanislau bis 1918 zur Donaumonarchie,<br />

fiel nach 1918 an Rumänien und ging nach 1945 zur Ukraine.<br />

Uns begleitete schon seit Lemberg ein unwetterartiges Regengebiet,<br />

und in Czernowitz hieß es Land unter: Die Himmelsschleusen öffneten<br />

sich, ließen abregen, was nur ging. An ein ruhiges, abgeschiedenes<br />

Schlafplätzchen war nicht zu denken.<br />

Weiter ging unsere Reise über die ukrainisch-rumänische<br />

Grenze in den südlichen rumänischen Teil<br />

des Buchenlandes gen Siebenbürgen, wo wir später<br />

in Kronstadt, der Hauptstadt des Burzenlandes, oberhalb<br />

der dortigen Altstadt ein recht beschauliches<br />

Nachtlager fanden. Am darauffolgenden Tag schnauften<br />

wir in unserem blauen Kastenwagen über das Predealgebirge<br />

in Richtung rumänische Tiefebene, die<br />

Walachei.<br />

Rumäniens Hauptstadt Bukarest ließen wir recht schnell hinter<br />

uns, da uns nicht gerade der Sinn nach Großstadtgewühl stand. Im<br />

Süden Rumäniens, an der Stelle für die Brückenmaut, rächte es sich,<br />

dass wir es versäumt hatten, im Norden des Landes eine Romvieta-Vignette<br />

zu kaufen. Fälschlicherweise waren wir davon ausgegangen,<br />

dass sie lediglich als Lkw-Maut gelte.<br />

„ICH DRÜCKTE DEN<br />

STRAFZOLL AUF 100<br />

EURO – SCHWARZ IN<br />

DIE TASCHE DES<br />

MITARBEITERS.“<br />

Mehr als 200 Euro wollten uns die Grenzer abnehmen. Durch diplomatisches<br />

Geschick war es mir vergönnt, den Strafzoll auf 100 Euro<br />

zu drücken, schwarz in die Tasche des Mitarbeiters versteht sich, der<br />

sich über die kleine Gehaltsaufbesserung sichtlich freute.<br />

Nun ging es über die riesige, zu Stalins Zeiten errichtete imposante<br />

Donaubrücke ins bulgarische Ruse. Auch unsere Strecke in Bulgarien<br />

war relativ schnell gefahren. Wir machten noch bei Swilengrad<br />

einen kleinen Schlenker über griechisches Gebiet, weil<br />

dort nach meiner Erfahrung die Grenzschlangen<br />

weitaus geringer ausfallen, praktisch unbedeutend.<br />

Nachts kamen wir in Adrianopel an: Das heutige<br />

Edirne empfing uns sehr illuminiert. Am nächsten<br />

Tag, als wir unser Nachtlager auf einem Stoppelfeld<br />

vor Istanbul verließen, versenkten wir den MB 208D<br />

in einem Schlammloch. Dank der nachträglich eingebauten<br />

Differentialsperre kamen wir aber wieder<br />

frei. Auf der Straße nach Süden gelangten wir in die<br />

Riesenstadt am Bosporus und dem goldenen Horn, dem einstigen<br />

stolzen antiken Byzanz, später Konstantinopel, jetzt Istanbul. Dort<br />

wollten wir das Altstadtzentrum aufsuchen, mussten aber kapitulieren:<br />

Zu dicht floss der Verkehr mit all seinen Staus. Offensichtlich<br />

wollten ausgerechnet alle an unser Ziel. Nicht mit uns, dachten wir,<br />

drehten um und schlugen die Richtung Osten ein.<br />

01/19 ⁄⁄ 21


Kontraste: nächtliches Lagerfeuer am Strand des<br />

Schwarzen Meeres. Morgendliches Panorama von<br />

Ushguli gen Norden zum Elbrusmassiv. Wer reist,<br />

macht Bekanntschaften wie hier in Swanetiens<br />

Hauptstadt Mestia, wo die beiden Görlitzer Abenteurer<br />

aus Berlin trafen.<br />

Schlammschlacht: Gebrauchte Keicars aus Japan<br />

bringen asiatische Touristen nach Ushguli. Frühstück<br />

am in Ushguli. Im Hintergrund einer der<br />

berühmten Wachtürme von Swanetien.<br />

22 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus


Begegnungen:<br />

In Aserbajdschan<br />

auf dem Wege<br />

nach Baku hat<br />

die Schafsherde<br />

Vorrang.<br />

Frühstück am<br />

Kaspischen<br />

Meer. Stalinstatue<br />

in Poti, der<br />

Geburtsstadt<br />

des sowjetischen<br />

Diktators. Als<br />

Gegensatz das<br />

Löwendenkmal<br />

mit dem Reiter,<br />

ebenfalls in Poti.<br />

Genau 1.269 Kilometer hatten wir von Istanbul entlang dem<br />

Schwarzen Meer bis nach Batumi vor uns. In der grusinischen Hafenstadt<br />

hieß es erst mal Diesel zu bunkern: Hier kostet der Liter nur 70<br />

Cent, das ist doch ein Wort. Im Hafen mussten wir uns um eine Schiffspassage<br />

für die Rückfahrt kümmern. Bei diesen Anfragen zogen wir<br />

in unsere Planung gleich die etwas nördlich gelegene Hafenstadt Poti<br />

mit ein.<br />

Nun wollten wir in das Elbrusgebirge eintauchen,<br />

genauer gesagt: in Swanetien. Dessen kulturellen<br />

Mittelpunkt bildet Mestia. Berühmtheit erlangte die<br />

Region durch seltsame steinerne Wachtürme in den<br />

Gärten einiger Bewohner.<br />

Mestia sollte aber nur eine weitere Durchgangsstation<br />

sein. Wir wollten hoch hinaus und weiter über<br />

Ushguli nach Kutaisi. Doch so einfach sollte das nicht<br />

funktionieren: In Ushguli hieß es umkehren: Die Straße,<br />

die eher einem grottenschlechten Bergweg glich, sei<br />

nichts für Furgons und Marschrutkas (so nennen die Menschen unser<br />

Fahrzeug in den ehemaligen sowjetischen Landen), hieß es. Tatsächlich:<br />

Für 43 Kilometer im ersten oder zweiten Gang brauchten wir fast<br />

drei Stunden.<br />

Also mussten wir über Mestia bis nach Zugdidi fahren, um über<br />

die Fernverkehrsstraße nach Tiflis vorzustoßen. Unterwegs machten<br />

„WAS NUR KONNTE<br />

UNS HELFEN? EIN<br />

KOMATSU-BAGGER,<br />

AUF DIE SCHNELLE<br />

ORGANISIERT.“<br />

wir einen Abstecher nach Gori, dem Geburtsort Stalins, und besuchten<br />

dort das Museum des unheimlichen Despoten.<br />

Von Tiflis folgten wir der einst populären grusinischen Heerstraße<br />

in die Kachetinskij-Berge. In einer alten verlassenen Raubritterburg<br />

schlugen wir unser Nachtlager auf – das romantischste seit Langem.<br />

Am nächsten Tag rollten wir weiter über kilometerlange Schotterpisten,<br />

dass es nur so staubte. Ziel: die Grenze zu Aserbaidschan.<br />

In dem Erdöl fördernden Staat hieß nun unser erklärtes<br />

Ziel Baku. In der Hauptstadt des Landes trafen<br />

wir gegen Mitternacht ein. Zum Glück – wir wollten<br />

nicht in der Stadt übernachten – entdeckten wir<br />

eine vorgelagerte Halbinsel. Endlich waren wir am<br />

östlichsten Punkt unserer Reise angekommen, am<br />

Kaspischen Meer. Bei der Suche nach einem Nachtlager<br />

fuhren wir uns im weichen Sand fest. Da waren<br />

wir also, fern der Heimat und gefangen am Strand<br />

des Kaspischen Meeres – und nichts half uns aus diesem<br />

Schlamassel wieder raus.<br />

Auch am nächsten Morgen schlugen Befreiungsversuche mit unterschiedlichen<br />

Fahrzeugen fehl. Was nur konnte uns helfen? Bloß<br />

noch ein Komatsu-Bagger, organisiert von einem sehr gut Deutsch<br />

sprechenden Aserbaidschaner. Als 40 Euro den Besitzer wechselten,<br />

stand unser alter Blaumann wieder auf dem Asphalt.<br />

01/19 ⁄⁄ 23


Exotisch: In dem Geschäft<br />

in Tiflis gibt es lauter für<br />

deutsche Gaumen unbakannte<br />

Lebensmittel zu kaufen.<br />

Honigmelonen werden in<br />

Batumi gleich aus dem VW<br />

Golf heraus angeboten. Autowäsche<br />

in einem Sturzfluss<br />

zwischen Mestia und Ushguli.<br />

Verkäuferin in einem georgischen<br />

Dorfladen, Wasserpfeife<br />

in Baku. Total überladene<br />

Lkw und Pkw sind in Aserbajdschan<br />

auf dem Wege zum<br />

Viehmarkt. Abendstimmung<br />

im Hafen von Batumi.<br />

24 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus


Nach einer Stadtbesichtigung von Baku hatten wir eine unserer<br />

zündenden Ideen: Bei einem Dieselpreis von bloß noch 28 Cent pro<br />

Liter – das ist erst recht ein Wort – könnten wir doch auch noch schnell<br />

ins drei- bis vierhundert Kilometer entfernte Astara an die persische<br />

Grenze fahren.<br />

Der Rückweg von dort aus nach Georgien führte uns über kilometerlange<br />

unasphaltierte Straßen bis in ehemalige kaukasus-deutsche<br />

Ortschaften Aserbaidschans. Mitunter sahen sie aus wie deutsche<br />

Städtchen: Häuser und Kirchen fast wie zu Hause.<br />

Wir suchten in Helenendorf und Annenfeld nach verbliebenen<br />

Spuren der Ureinwohner und Ortsgründer.<br />

Tragischerweise jedoch hatte Stalin um 1940 sämtliche<br />

deutschen Einwohner in die Tiefen Russlands<br />

deportieren lassen. Mit Erfolg: von deutschen Namen<br />

keine Spur mehr.<br />

Weiter wollten wir nach Armenien, aber zwischen<br />

Armenien und Aserbajdschan besteht eine tiefe<br />

Feindschaft, nicht zuletzt wegen des Gebiets Bergkarabach.<br />

Also mussten wir einen Umweg über Georgien<br />

in Kauf nehmen. Dabei durchfuhren wir die Großstadt Rustavi und<br />

statteten den georgisch-deutschen Dörfern, Elisabethtal und Katharinenfeld<br />

einen Besuch ab. Erst dann fanden wir unseren Weg über die<br />

Berge nach Armenien.<br />

Wie immer schlug uns bei jedem Grenzübertritt eine maßlos<br />

übertriebene Bürokratie entgegen. Irgendwann hatten wir den Pappierkram<br />

geschafft und fuhren an Armeniens größtem Binnensee<br />

vorbei, reisten auf einem Ausläufer der Seidenstraße, besuchten<br />

Jermuk, einen armenischen Kurort, hoch oben in der armenischen<br />

„AN JEDER GRENZE<br />

SCHLUG UNS EINE<br />

MASSLOS ÜBERTRIE-<br />

BENE BÜROKRATIE<br />

ENTGEGEN.“<br />

Bergwelt, fuhren nach Jerewan, ganz dicht an dem heiligen Berg der<br />

Armenier, dem Ararat, der heute zu ihrem Leidwesen auf türkischem<br />

Gebiet liegt, erlebten das Nachtleben der Stadt und fuhren wieder der<br />

georgischen Grenze entgegen. Schließlich wollten und mussten wir<br />

wieder nach Batumi zurück, um unsere Schiffspassage ins ukrainische<br />

Czarnomorsk zu erwischen.<br />

Nach abenteuerlicher Fahrt über 70 Kilometer steinige, unbefestigten<br />

Gebirgsstraßen, trafen wir reichlich spät im Hafen von Batumi<br />

ein. Zu spät: Die Mannschaft ließ uns nicht mehr an<br />

Bord des ehemaligen DDR-Hochseeschiffes „Greifswald“.<br />

Nun mussten wir zwei Tage ausharren, um mit<br />

dem nächsten ehemaligen DDR-Schwesternschiff,<br />

der „Kaunas“, mitzufahren. Weitere zwei Tage dauerte<br />

die Reise diagonal über das Schwarze Meer.<br />

In Czarnomorsk wollten wir es uns nicht nehmen<br />

lassen, der lediglich 16 Kilometer entfernten Hafenstadt<br />

Odessa einen Besuch mit Stadtbesichtigung abzustatten.<br />

Danach aber ging es weiter gen Bessarabien,<br />

auch als Moldawien bekannt. Wir streiften dabei die russisch autonome<br />

Republik Transnistrien und fuhren über Moldawiens Hauptstadt<br />

Kischinau der ukrainischen Grenze entgegen. Bei Czernowitz<br />

schließlich kamen wir auf dieselbe Trasse, die wir auf dem Hinweg<br />

gefahren waren. Nur eben in umgekehrte Richtung nach Lemberg<br />

und weiter durch Polen nach Görlitz.<br />

Unsere Reise führte durch acht Länder, an drei Weltmeere und in<br />

31 Tagen über 9.247 Kilometer. Diese Strecke ist für ein ehemaliges<br />

Kommunalfahrzeug der Wasserwerke Buchlohe sehr beachtlich. Gemurrt<br />

jedenfalls hat unser Blaumann darüber nicht.<br />

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ABENTEUER OSTEN<br />

von Görlitz nach Georgien<br />

Start<br />

Görlitz<br />

Überblick<br />

Die hier beschriebene Tour war eine<br />

Low-Budget-Rundreise, sehr spartanisch.<br />

Es wurde auf all das verzichtet, was<br />

nicht unbedingt nötig war, um die ohnehin angespannte<br />

Reisekasse zu schonen und um so weit<br />

wie möglich zu kommen.<br />

Georgien: Fläche: 69.700 Quadratkilometer (Vergleich:<br />

Bayern: 70.500), Hauptstadt: Tiflis, Bevölkerung:<br />

3,729 Millionen Einwohner, Bevölkerungsdichte:<br />

53,5 Menschen pro Quadratkilometer<br />

(Deutschland: 232).<br />

Aserbaidschan: Fläche: 86.600 Quadratkilometer,<br />

Hauptstadt: Baku, Bevölkerung: 9,593 Einwohner,<br />

Bevölkerungsdichte: 109 Menschen pro Quadratkilometer.<br />

Armenien: Fläche: 29.800 Quadratkilometer (Vergleich:<br />

Brandenburg: 29.654), Hauptstadt: Jerewan,<br />

Bevölkerung: 3,213 Millionen Einwohner, Bevölkerungsdichte:<br />

100 Menschen pro Quadratkilometer.<br />

Es ist nicht zu empfehlen, in die autonomen Gebiete Georgiens Abchasien<br />

und Südossetien zu reisen, da es durchaus zu Grenzproblemen<br />

kommen kann. Staatsrechtlich gehören diese Regionen zu Georgien,<br />

besitzen aber ihre eigene autonome Regierung. Wer etwa<br />

von Russland in eine der beiden autonomen Gebiete einreist und<br />

weiter ins georgische Kernland will, kann wegen illegaler Einreise<br />

(ohne georgischen Passstempel) verhaftet oder bestraft werden.<br />

INFO<br />

Verlässliche Reiseinformationen nur über das Auswärtige Amt, Berlin:<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

ANREISE<br />

Die einzig empfehlenswerte Anreise über Land führt durch die Türkei.<br />

Dort existiert eine gut ausgebaute Schnellstraße zwischen Istanbul<br />

und Batumi. Für die Rückfahrt wählte das Team die zweitägige<br />

Schiffsverbindung zwischen dem ukrainischen Czarnomorsk und dem<br />

georgischen Batumi. Für zwei Personen und den Mercedes-Benz kostete<br />

die Passage 519 Euro (Vollpension) an Deck. Eine Anreise über<br />

den Landweg, Ukraine, Russland (Sotschi, Adler) ist lieber nicht zu<br />

empfehlen. Derzeit existiert ohnehin nur ein einziger Grenzübergang<br />

von Russland nach Georgien unweit der abtrünnigen Republik Südossetien.<br />

Breslau<br />

Rzeszów<br />

Lemberg<br />

Iwano-Frankiwsk<br />

Czernowitz<br />

Suceava<br />

Kischinau<br />

Odessa<br />

Info Südkaukasus<br />

EINREISEBESTIMMUNGEN<br />

Reisepasspflicht und eine sehr hohe Grenzbürokratie haben alle<br />

drei Länder gemeinsam. Impfungen sind empfehlenswert.<br />

Georgien ist für deutsche Staatsbürger visumfrei. Die grüne Versicherungskarte<br />

wird nicht akzeptiert: An der Grenze ist eine Kurzzeitversicherung<br />

für 10 Euro abzuschließen, die streng kontrolliert wird.<br />

In Aserbaidschan herrscht Visumpflicht, kostet 24 Dollar. E-Visum:<br />

www.evisa.gov.az (in Englisch) problemlos online möglich. Auch<br />

hier Kurzzeitversicherung. Straßenbenutzungsgebühr bei Ausreise.<br />

Armenien ist visumfrei, Auch hier werden Maut und Kurzzeitversicherung<br />

an der Grenze erhoben.<br />

GELD<br />

Georgien: 1 Lari = 0,33 €<br />

Aserbaidschan: 1 Manat = 0,52 €<br />

Armenien: 552,39 Dram (AMD) = 1,- €<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Empfehlenswert sind Juni, Juli und August, obwohl es dann sehr<br />

heiß ist. Dafür regnet es in dieser Zeit im Südkaukasus am wenigsten.<br />

VERKEHRSBESTIMMUNGEN<br />

In allen drei Ländern gilt die Null-Promillegrenze. Internationaler<br />

Führerschein in Aserbaidschan vorgeschrieben.<br />

SEHENSWERTES<br />

Georgien: In Swanetien Wachtürme, die zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählen, die Altstadt von Tiflis, die elektrifizierte allerletzte Schmalspurbahnstrecke<br />

Georgiens von Borjomi-Bakuriani. Außerdem<br />

die Kaukasusdörfer der Deutschen.<br />

Aserbaidschan: die ehemals deutschen Ortschaften. Die Hauptstadt<br />

mit ihrem historischen Zentrum.<br />

INTERNET<br />

Internet ist auf der Strecke in freien Wlan-Netzen zu empfangen.<br />

Deutsche Mobilfunkpreise sind außerhalb der EU und in den<br />

Schwellenländern exorbitant teuer: Minutenpreis bis zu 2,99 Euro.<br />

Lieber per Whatsapp und Skype kommunizieren.<br />

STELL- UND CAMPINGPLÄTZE<br />

Weder Stell- noch Campingplätze gibt es im Südkaukasus – was<br />

angesichts der weiten Natur in den Bergen auch gar nicht nötig ist.<br />

PERSÖNLICHE TIPPS<br />

Ein ganz besonderer Höhepunkt ist eine Fahrt von Mestia nach Ushguli<br />

in den großen Kaukasus. Dabei ist ein höher gelegtes Kfz oder<br />

Allradantrieb klar von Vorteil. Es werden aber auch geführte Touren<br />

von Mestia aus angeboten. Ushguli ist das höchstgelegene, dauerhaft<br />

besiedelte Dorf am Rand Europas: Die europäische Grenze<br />

liegt nur einen Steinwurf entfernt und markiert zugleich die Grenze<br />

zu Russland. Dort offenbart sich bei gutem Wetter eine fantastische<br />

Sicht auf die schneebedeckten Gipfel des 5.642 Meter über NN<br />

hohen Elbrus.<br />

In Armenien sollte der Urlauber im Sewansee baden, der mit einer<br />

Fläche von 1.272 Quadratkilometern der größte See des Landes<br />

und des gesamten Kaukasus ist. Eine Fahrt auf der historischen Seidenstraße<br />

von Armenien sollte auch mit eingeplant sein, ebenso<br />

der Besuch des Kurortes Jermuk.<br />

Bukarest<br />

Russe<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

Kapitan Andreevo<br />

Istanbul<br />

Gerede<br />

Ushguli<br />

Kutaisi<br />

Tiflis<br />

Batumi<br />

Tașir<br />

Trabzon Gjumri Göygöl<br />

Sewan<br />

Dzhermuk<br />

Baku<br />

Astara<br />

26 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus


Das brauchen<br />

Sie im Kaukasus<br />

Wer eine solch abenteuerliche Reise<br />

plant, wie sie hier beschrieben<br />

ist, der muss sich auf Unwägbarkeiten<br />

einstellen. Und er muss dazu bereit sein,<br />

auf jenen Luxus und Komort zu verzichten,<br />

der gemeinhin in einem ausgebauten<br />

Kastenwagen vorhanden ist.<br />

Entsprechend spartanisch fällt die Ausstattung<br />

des hier benutzten betagten<br />

Mercedes-Benz aus – dennoch gehören<br />

zu einer solchen Tour gewisse Dinge mit<br />

an Bord, die den Alltag unterwegs etwas<br />

erleichtern. Dabei geht es um Grundbedürfnisse<br />

wie an einem Tisch zu sitzen,<br />

sich etwas zu Essen zu kochen, sich zu<br />

wärmen und abzutrocknen. Schließlich<br />

kommen die Reisenden kaum in den<br />

Genuss eines Campingplatzes.<br />

HANDTUCH<br />

Das Packtowl Personal ist in vier Größen erhältlich,<br />

wiegt 20 bis 275 Gramm und nimmt bis zum<br />

Vierfachen des Eigenwichts an Wasser auf. Das<br />

Handtuch, erhältlich in vielen Farben, trocknet<br />

schnell, was an dem Materialmix aus 85 Prozent<br />

Polyester und 15 Prozent Nylon liegt.<br />

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SOMMER-SCHLAFSACK<br />

Die Marke Yeti präsentiert für den<br />

Sommer 2019 den Schlafsack Balance. Die vertikalen Daunenkammern<br />

an der Oberseite des Schlafsackes verteilen die Wärme<br />

zwischen Oberkörper und Fußpartie. Dadurch werden die<br />

Temperaturzonen des Körpers perfekt ausbalanciert. Das softe<br />

15DMaterialbietetin Kombination mit der hochwertigen Die<br />

Daune ist beschichtet und deshalb wasserabweisend. Details<br />

wie der weit öffnende Reißverschluss und eine Innentasche für<br />

Wertgegenstände runden das durchdachte Produkt ab.<br />

Info/UVP: https://de.yetiworld.com/399,95<br />

TISCH + STUHL<br />

Der Campingtisch von Movera hat eine 120 mal 80 Zentimeter<br />

große, einteilige Platte ohne Kante: Hier sammelt sich kein<br />

Schmutz, Regenwasser läuft besser ab. Er ist bis 150 Kilogramm<br />

belastbar. Ein Bein ist höhenverstellbar.<br />

Passend dazu: der gepolsterte Campingstuhl von Fritz Berger,<br />

dessen Bezug aus Polyester besteht. Belastbar ist er bis 120<br />

Kilogramm. Die Rückenlehne hat eine individuell regulierbare<br />

Lendenstütze. Wichtig: Getränkehalter in der Armlehne.<br />

Info/UVP Tisch: www.movera.com/148.95 Euro<br />

Info/UVP Stuhl: www.fritz-berger.com/49,99 Euro<br />

GASKOCHER<br />

Der neue Pocket-Rocket Deluxe<br />

Gaskocher von MSR wiegt<br />

nur 83 Gramm. Ein Liter Wasser<br />

kocht auf ihm in 3,5 Minuten<br />

– dank dem breiten und windgeschützten<br />

Brennerkopf und<br />

dem integrierten Druckregler<br />

unabhängig von Außentemperatur<br />

und Luftdruck. Die von<br />

einem Piezozünder entzündete<br />

Flamme ist regulierbar. Auf<br />

die breiten Arme des Kochers<br />

passen unterschiedlich große<br />

Töpfe.<br />

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28 ⁄⁄ Campervan Südkaukasus


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01/19 ⁄⁄ 29


Diese weißen Riesen sind die<br />

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die pure Lust am Zweitwohnsitz<br />

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Die Weite im Blick: Direkt am<br />

Meer zu stehen ist der Traum<br />

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hat, findet eine solche Stelle –<br />

der wahre Genuss.<br />

Foto: Willian Justen, Unsplash


AUF DER SUCHE<br />

Gold im Waldecker Land<br />

Goldrausch<br />

Dichte Wälder und saubere Seen, sanfte Hügel und weite<br />

Wiesen: Durch dieses schöne Fleckchen Erde im<br />

Herzen Deutschlands führen endlose Spazierund<br />

Fahrradwege. Dazu kommt jenes Edelmetall,<br />

das seit jeher Menschen in seinen<br />

Bann zieht – mit dem Reisemobil<br />

auf Goldsuche.<br />

Text & Fotos: Roland E. Jung<br />

32 ⁄⁄ Reisemobil Hessen


Geduld:<br />

Nicht in jeder<br />

Pfanne findet<br />

sich Gold,<br />

das begehrte<br />

Edelmetall.<br />

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Zielstrebig steuere ich Goldhausen<br />

an. Mit seinen wenigen Häusern,<br />

in denen 300 Menschen leben, versteckt<br />

es sich knapp sieben Kilometer<br />

westlich von Korbach zwischen unauffälligen<br />

Hügeln. Besonders im Sommer ist das<br />

Dorf, welches das begehrte Edelmetall im Namen<br />

führt, ein beliebtes Ausflugsziel: Genau<br />

hier, am 562 Meter über NN hohen Eisenberg,<br />

befindet sich ein Goldbergwerk.<br />

Verantwortlich für Führungen in den Museumsstollen<br />

ist Dr. Marc Müllenhoff: Mit<br />

Helm, Grubenlampe und Gummistiefeln<br />

machen wir uns auf den Weg in die Tiefe.<br />

Es ist muffig, feucht und stickig im Unteren<br />

Tiefe-Tal-Stollen, in dem der Berg vom 11.<br />

Jahrhundert bis 1617 ausgebeutet wurde.<br />

Während dieser knapp 500 Jahre entstand ein<br />

900 Meter langer, bis zwölf Meter breiter und<br />

neun Meter tiefer Tagebau. Er entriss dem<br />

Boden 1,5 Tonnen Gold.<br />

Politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

Ende des 16. Jahrhunderts, vor allem<br />

aber die durch intensiven Abbau ausgebeutete<br />

Goldader im Eisenberg, bereiteten der<br />

Mine noch vor dem 30-jährigen Krieg ein<br />

Ende. „Jüngere Versuche bis in die neueste<br />

Zeit, den Goldbergbau wiederzubeleben,<br />

schlugen immer wieder fehl“, erzählt der Unter-Tage-Führer.<br />

Doch es muss nicht immer die Dunkelheit<br />

sein. Der touristische Reiz des Waldecker<br />

Landes ist erst recht überirdisch immens.<br />

Schließlich heißt das Waldecker Land<br />

auch „Wasserland“. Ob eine Segeltour, Wasserski,<br />

Surfen oder ein Tauchkurs, Urlauber<br />

genießen hier nach Herzenslust ihren Urlaub.<br />

Schließlich ist der Edersee, ein Gewässer-Gigant<br />

aus der Kaiserzeit, 2014 genau 100<br />

Jahre alt geworden.<br />

Die Talsperre wurde zwischen 1908 und<br />

1914 von der Philipp Holzmann AG gebaut,<br />

um der Weserschifffahrt und dem Mittellandkanal<br />

in den Sommermonaten ausreichend<br />

Wasser zuzuführen. Heute dominiert der<br />

Tourismus die Erlebnisregion Edersee, eine<br />

der beliebtesten Ausflugs- und Urlaubregionen<br />

Nordhessens.<br />

Zusätzlich wächst mitten im Herzen<br />

Deutschlands eine neue Wildnis im Nationalpark<br />

Kellerwald-Edersee heran, gegründet<br />

am 25. Juni 2011. Hier ist der Mensch bei der<br />

Natur nur zu Gast: 5.700 Hektar schlummern<br />

hier ohne Siedlung, ohne Straße, dafür mit 51<br />

Bergen und mehr als 500 Quellen.<br />

Vor allem aber ist der Nationalpark bekannt<br />

für seine weitläufigen Rotbuchenwälder.<br />

Weltweit wachsen diese Bäume nur in<br />

Europa. Und hier präsentiert sich dem Besucher<br />

auf fast 6.000 Hektar der größte unzerschnittene<br />

Hainsimsen-Buchenwaldkomplex<br />

Mitteleuropas. Die weiten Wälder werden<br />

nicht mehr genutzt. Sie bleiben sich selbst<br />

34 ⁄⁄ Reisemobil Hessen


Viel zu entdecken: Der<br />

traumhaft im Waldecker<br />

Land gelegene Edersee<br />

blitzt auf wie ein Aquamarin.<br />

Ob eine Segelpartie,<br />

ausgedehnte<br />

Spaziergänge oder<br />

eine Fahrradtour – hier<br />

findet jeder Urlauber<br />

etwas für seine Passion.<br />

Naturfreunde erfreuen<br />

sich an den vielen auch<br />

seltenen Tieren wie der<br />

Wildkatze. Vom nahe<br />

gelegenen Schloss<br />

Waldeck aus ist die<br />

Aussicht besonders<br />

eindrucksvoll.<br />

überlassen. Hier entstehen die Urwälder von<br />

morgen.<br />

Je älter der Buchenwald ist, desto reicher<br />

zeigt sich sein Leben. Jedes Tier besetzt seine<br />

Nische, erfüllt eine bestimmte Aufgabe. Mit<br />

etwas Glück begegnen Wanderer hier dem<br />

Rothirsch, Rehen und Wildschweinen. Wer<br />

nachts unterwegs ist, der trifft auf Fledermäuse,<br />

die ihre Tagesverstecke verlassen haben<br />

und Insekten jagen.<br />

Im Nationalparkzentrum Kellerwald erleben<br />

Besucher die Welt des Parks obendrein<br />

aus einer ganz neuen Perspektive. Die Ausstellung<br />

mit 4-D-Sinne-Kino und die vielfältigen<br />

begleitenden Veranstaltungen schärfen<br />

ihre Wahrnehmung für eine Tour im Nationalpark.<br />

Erwähnenswert ist noch die angeschlossene<br />

Gastronomie. Hier werden regionale<br />

Lebensmittel verarbeitet, zum Teil aus biologischer<br />

Landwirtschaft – ob Forelle, Wildragout<br />

oder saisonale Schmankerln.<br />

„Ein Paradies für Radfahrer“, heißt es in der<br />

Broschüre des Touristik-Service. Also nehme<br />

ich den 50 Kilometer langen Ederseeradweg<br />

unter die Räder, der einmal komplett am Ufer<br />

der Talsperre entlangführt. Ich fahre dem Alltag<br />

davon und genieße. Auf der so genannten<br />

Königsetappe gibt es jede Menge Möglichkeiten<br />

einzukehren. Genau das Richtige,<br />

die traditionelle ländliche Küche kennenzulernen<br />

und zu genießen. Ich schwelge im<br />

kulinarischen Himmel.<br />

Erwähnenswert ist noch der Ederseebahn-Radweg,<br />

der auf 27 Kilometern von der<br />

Hansestadt Korbach nach Buhlen am Edersee<br />

führt. Besonders für Familien ist diese Strecke<br />

empfehlenswert mit ihren Tunneln, tiefen<br />

Einschnitten, alten Bahnhöfen und Gasthöfen<br />

direkt am Wegesrand. Und: Die durchschnittliche<br />

Steigung der gesamten Strecke<br />

liegt bei gerade mal zwei Prozent. Traumhafte<br />

Bedingungen für jedermann.<br />

Von Buhlen sind es gerade mal vier Kilometer<br />

bis zur Burg Waldeck – ein Muss für jeden<br />

Besucher. Genau 200 Meter über dem 27<br />

Kilometer langen Edersee thront das Wahrzeichen<br />

der Region. Ich genieße den grandiosen<br />

Ausblick auf das blaue Wasser und die<br />

weiten Hügel.<br />

Die Burg war einst Stammsitz der Grafen<br />

von Waldeck, die hier bis ins 17. Jahrhundert<br />

residiert haben. Heute beheimatet das<br />

Schloss ein First-Class-Hotel und Restaurants.<br />

Die Burganlage zu besuchen kostet<br />

nichts, für den Abstecher ins Burgmuseum<br />

werden 5 Euro fällig, Kinder sind mit 3,50<br />

Euro dabei.<br />

Bekannt wurde die Burg nicht zuletzt<br />

in den 1960ern durch die internationalen<br />

Chanson- und Folklore-Festivals. Sie waren<br />

verbunden mit Namen wie Franz-Josef-Degenhardt,<br />

Hannes Wader, Reinhard Mey und<br />

Hanns-Dieter Hüsch.<br />

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Tolles Erlebnis: Eine Kanufahrt<br />

auf der Eder gehört dazu.<br />

Ruhig gleiten die Naturfreunde<br />

dahin und genießen das Land<br />

zu beiden Seiten aus einer<br />

ungewohnten Perspektive.<br />

Sehenswert: Residenzschloss<br />

Arolsen wurde als dreiflüglige<br />

Anlage errichtet. Im Kletterwald<br />

am Edersee erreichen<br />

Wagemutige die Baumkronen<br />

in schwindelnder Höhe.<br />

Ein weiteres Juwel ist das sogenannte<br />

Versailles des Waldecker Landes: das Residenzschloss<br />

Bad Arolsen. Mitten im Waldecker<br />

Ferienland bietet Bad Arolsen eines der<br />

reizvollsten Stadtbilder Deutschlands. Davon<br />

möchte ich mich bei einer kostenlosen Führung<br />

überzeugen.<br />

Treffpunkt ist samstags um 15 Uhr vor<br />

dem Schloss. Wir spazieren durch romantische<br />

Stadtteile und bestaunen barocke Stadthäuser.<br />

Das Fachwerk verleiht dem Heilbad<br />

seine ganz persönliche Note. Aus Bad Arolsen<br />

stammen der klassizistische Bildhauer<br />

Christian Daniel Rauch und der Historienmaler<br />

Wilhelm von Kaulbach.<br />

Die Kaulbachs zählen zu den bedeutenden<br />

Malerdynastien des 19. Jahrhunderts<br />

in ganz Deutschland. Beide Künstler-Geburtshäuser<br />

sowie das Christian Daniel<br />

Rauch-Museum gehören mit dem Schreiberschen<br />

Haus zum Museum Bad Arolsen. Die<br />

jährlichen Barock-Festspiele gelten weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus als grandiose Inszenierung<br />

höfischen Lebens in dieser Epoche.<br />

Sehr sehenswert.<br />

Genug Kultur? Wer im Waldecker Land<br />

outdoor aktiv sein möchte, findet dafür ein<br />

breites Angebot. Etwa im Kletterpark Edersee<br />

in einem naturbelassenen Baumbestand. Die<br />

Höhe der Kletterseile und Streben variiert in<br />

Abhängigkeit vom Schwierigkeitsgrad zwischen<br />

einem und 15 Metern. Insgesamt sechs<br />

Parcours mit 42 Stationen fordern den Mut<br />

der Kletterlustigen heraus.<br />

Sommerrodelbahn, Quadfahren, Trampolin<br />

und vieles mehr gibt es in Nieder-Werbe.<br />

Hier halten sich besonders Familien mit<br />

Leichtigkeit den ganzen Tag auf, powern sich<br />

ordentlich aus und verwöhnen sich zum<br />

Schluss mit gastronomischen Highlights.<br />

Passend dazu findet sich unten am Parkplatz<br />

des Vergnügungszentrums ein kleines Restaurant,<br />

das einige Leckereien für Eltern mit<br />

Kinder auf seiner Speisekarte führt.<br />

Wer nach dem Rodeln oder der Hängepartie<br />

im Klettergarten das Wohnmobil<br />

möglichst schnell einparken möchte, ist hier<br />

genau richtig. Ruhig und gern gesehen, dazu<br />

noch mit prächtigem Ausblick, ist eine entspannte<br />

Nachtruhe garantiert.<br />

Wandern im Waldecker Land, das heißt<br />

Hunderte von Kilometern bestens gepflegte<br />

Wege und Pfade durch die schönste Natur<br />

Hessens. Ein wahres Wandermärchenland,<br />

in dem Urlauber Schritt für Schritt den Alltag<br />

hinter sich lassen. Zur Wahl stehen acht zertifizierte<br />

Qualitätsweitwanderwege und jede<br />

Menge Extratouren.<br />

Ein Glanzlicht ist der 68 Kilometer lange<br />

Urwaldsteig Edersee, der entlang der Steilhänge<br />

rund um den Edersee führt. Wilde Natur<br />

und atemberaubende Ausblicke auf einzigartige<br />

Wald- und Seenlandschaft machen<br />

den Reiz dieses Pfades aus.<br />

Aber halt, da wäre ja noch das Gold, das<br />

es hier geben soll. Also mache ich<br />

36 ⁄⁄ Reisemobil Hessen


Lockruf des Goldes: Die Eder birgt ein Geheimnis – das seltene Edelmetall. Ausgerüstet<br />

mit Schaufel und Pfanne versuchen viele Besucher ihr Glück. Und manch einer wird<br />

tatsächlich fündig. Wie der Eisenberg einst ausgebeutet wurde, zeigt ein Museum.<br />

Allrad statt Alltag! Wer mit dem Dexter 560 4x4 unterwegs ist, kann alles hinter sich lassen. Und dennoch<br />

jede Menge mitnehmen. Auf knapp 6 Metern bietet das Allrad-Mobil bergeweise Komfort, Stauraum<br />

und ein fest eingebautes Querbett im Heck, das zum Träumen einlädt. Traumhafte Aussichten bietet der<br />

Dexter 560 4x4 auch sonst – bei jedem Ausflug, jedem Wochenende und unter www.karmann-mobil.de.


Ordentlich strampeln: Fahrradfahren rund um<br />

den Edersee entwickelt sich immer mehr zu einem<br />

begehrten Freizeitvergnügen. Kein Wunder,<br />

führen doch die Radwege durch die Bilderbuchlandschaft<br />

des nördlichen Hessen.<br />

mich auf zur Eder, um hoffentlich<br />

fündig zu werden: Schließlich<br />

wurden früher einmal aus<br />

dem berühmten Edergold Dukaten<br />

geschlagen.<br />

Wie ein Maulwurf wühle ich<br />

mich durch Schlamm, Sand und Geröll<br />

und fülle unermüdlich meine Goldwaschpfanne.<br />

Doch meine Hände werden kalt und<br />

kälter. Wie soll das nur enden? Doch tatsächlich:<br />

Nach mehr als zwei Stunden finden sich<br />

ein paar Goldflitterchen in meiner Pfanne.<br />

Ich bin total begeistert und gerate<br />

so richtig in einen Goldrausch. Noch<br />

am Wasser lasse ich meiner Fantasie<br />

freien Lauf: Jetzt das Wohnmobil an<br />

der Eder einparken, Schaufel und Goldwaschpfanne<br />

schnappen, und nach wenigen<br />

Tagen als Millionär nach Hause fahren.<br />

Tja, so einfach könnte es sein.<br />

Überblick<br />

Das Waldecker Land liegt<br />

im westlichen Nordhessen.<br />

Bekannt ist die Region<br />

vor allem durch den<br />

Edersee. Direkt bis an dessen Ufer heran<br />

erstreckt sich südlich der Nationalpark<br />

Kellerwald, einer der jüngsten deutschen<br />

Nationalparks, bedeutsam dank<br />

seiner alten Buchenbestände. Größte<br />

Stadt des Waldecker Landes ist mit<br />

24.000 Einwohnern Korbach.<br />

INFORMATIONEN<br />

Tourist Service Waldeck-Ederbergland,<br />

Südring 2, 34497 Korbach, Tel.:<br />

0800/9543590, www.waldecker-land.de<br />

ANREISE<br />

Das Waldecker Land ist über die Autobahnen<br />

A5, A7, A44 sowie A49 und<br />

die Bundesstraßen B3/485, B236, B251,<br />

B252, B253 und B450 zu erreichen.<br />

REISEZEIT<br />

Das Waldecker Land lohnt das ganze<br />

Jahr über als Reiseziel. Selbst in den Ferien<br />

ist es nicht überlaufen. In jeder Jahreszeit<br />

werden Aktivitäten angeboten.<br />

Wer sich näher mit dem Gold beschäftigen<br />

möchte: www.goldwelten.de,<br />

www.geopark-grenzwelten.de, www.<br />

goldhausen.de. Veit-Enno Hoffmann<br />

führt Kurse im Goldwaschen durch: Tel.:<br />

0163/4054970, E-Mail: info@goldwelten.de.<br />

Er ist schwer zu erreichen.<br />

CAMPINGPLÄTZE<br />

Campingplatz Affolderner See, Am<br />

Mühlengraben 15, 34549 Edertal-Affoldern,<br />

Tel.: 05623/4290, www.campingplatz-affol-<br />

dernersee.de<br />

Ferienanlage Edertaler<br />

Hof, Hemfurther<br />

Straße 21,<br />

34549 Edertal-Affoldern,<br />

Tel.: 05623/2094,<br />

www.edertaler-hof.de<br />

Korbach<br />

Goldhausen<br />

Nationalparkzentrum<br />

Kellerwald<br />

AUF DER SUCHE<br />

Gold im Waldecker Land<br />

Info Edersee<br />

Kletterwald<br />

Asel Süd<br />

Bad Arolsen<br />

Waldeck<br />

Buhlen<br />

Bringhausen<br />

Mehlen<br />

Affoldern<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

Terrassen-Campingplatz Wieseloh,<br />

Seestraße 1, 34549 Edertal-Bringhausen,<br />

Tel.: 05623/972777, www.wieseloh-campingplatz.de<br />

Campingplatz an der Bringhäuser<br />

Bucht, Seestraße 3, 34549 Edertal-Bringhausen,<br />

Tel.: 05623/930575, www.<br />

campingplatz-bringhaeuser-bucht.de<br />

Campingplatz Am Linge, K 35, 34549<br />

Edertal-Bringhausen, Tel.: 0172/8858405<br />

oder Gaststätte: 05623/930653, www.<br />

camping-am-edersee.de<br />

Campingplatz Ideal, Waldecker<br />

Straße 28, 34549 Edertal-Mehlen, Tel.:<br />

05623/2190 oder 05621/91251, www.<br />

campingplatz-ideal.de<br />

Ferienzentrum Albert Schweitzer,<br />

Albert-Schweitzer-Lager 3, 34516<br />

Vöhl-Asel-Süd, Tel.: 05635/210, www.<br />

ferien-edersee.de<br />

Ederseeparadies Asel-Süd, Asel-Süd<br />

1, 34516 Vöhl-Asel-Süd, Tel: 05635/608,<br />

www.camping-asel-sued.de,<br />

DKV Campingplatz Edersee, 34516<br />

Vöhl-Basdorf, Tel.: 05635/202, www.<br />

dkv-campingplatz-edersee.de<br />

Jugend- und Naturcamp Am Hochstein,<br />

Jugendzeltplatz Vöhl, 4516<br />

Vöhl-Herzhausen, Tel.: 05635/993134<br />

oder 05635/776<br />

STELLPLÄTZE<br />

Wohnmobilstellplatz Kraftwerkstraße,<br />

Kraftwerkstraße, 34549 Edertal-Hemfurth<br />

Edersee, Tel.: 05623 8080, www.edersee.com,<br />

Bordatlas Deutschland 2019<br />

von Reisemobil International, Seite 119<br />

Wohnmobilstellplatz Rehbach, Am<br />

Rehbachteich, 34549 Edertal, Tel.:<br />

05623/8080, www.edersee.com<br />

Wohnmobilstellplatz am Camping- &<br />

Ferienpark Teichmann, Zum Träumen 1<br />

a, 34516 Vöhl-Herzhausen, Tel.: 05635<br />

245, www.camping-teichmann.de, Bordatlas<br />

Deutschland 2019 von Reisemobil<br />

International, Seite 470<br />

Wohnmobilpark Edersee-Alm, Am Bettenhagen<br />

2, 34513 Waldeck-Scheid, Tel.:<br />

05634/7181, www.wohnmobilpark-edersee-alm.de,<br />

Bordatlas Deutschland 2019<br />

von Reisemobil International, Seite 476<br />

Wohnmobilstellplatz Frankenberg<br />

(Eder), Teichweg, 35066 Frankenberg<br />

/Eder, Tel.: 06451 717672, Tel.:<br />

06451/505207, www.frankenberg.de,<br />

Bordatlas Deutschland 2019 von Reisemobil<br />

International, Seite 148<br />

Wohnmobilstellplatz am Ederseebahn-Radweg,Wildunger<br />

Landstraße,<br />

34497 Korbach,<br />

Wohnmobilstellplatz am Tennis-Center,<br />

Westring, 34497 Korbach, beide<br />

Korbacher Plätze Tel.: 05631/53232,<br />

www.hansestadt-korbach.de, Bordatlas<br />

Deutschland 2019, Seite 249<br />

Wohnmobilstellplatz Hobbywiese,<br />

Walmestraße 25, 34497 Korbach-Meineringhausen,<br />

Tel.: 05631/4584, www.<br />

womo-korbach.de, Bordatlas Deutschland<br />

2019, Seite 250<br />

38 ⁄⁄ Reisemobil Hessen


Das brauchen Sie<br />

fürs Waldecker Land<br />

Abenteuer vor der Haustür? Fast – je<br />

nach Wohnort. Das Waldecker Land in<br />

Nordhessen jedenfalls liegt sehr zentral in<br />

Deutschland und bietet für Outdoor-Freunde<br />

und Familien ein breites<br />

Spektrum an Aktivitäten.<br />

Dazu gehört sogar die<br />

Suche nach Gold.<br />

Doch auch die anderen Programmpunkte<br />

können sich sehen lassen: Klettergarten und<br />

Wandern im Nationalpark, Radeln und Bootfahren.<br />

Um in den vollständigen Genuss zu<br />

kommen, empfiehlt es sich, die passende Ausrüstung<br />

dabeizuhaben. Hier ein paar Tipps<br />

für die wichtigsten Dinge. Auch zum Goldwaschen.<br />

OUTDOOR-JACKE<br />

Die Luzon M von Maier Sports ist eine unwattierte<br />

Outdoor-Jacke. Sie ist wasserdicht und atmungsaktiv.<br />

Ein Innenreißverschluss ermöglicht, eine<br />

Innenjacke einzufügen. Die Kapuze ist<br />

abnehmbar. Umweltfreundlich ist<br />

das Modell dank seiner PFC-freien<br />

Imprägnierung.<br />

Info/UVP: www.maier.sports.com/<br />

179,95 Euro<br />

SONNENHUT<br />

Einen schicken, sogenannten Sombriolet führt Outdoor<br />

Research im Programm. Der Sonnenhut besteht aus 86<br />

Prozent Nylon und 14 Prozent Polyester. Die unempfindliche<br />

Kopfbedeckung hat einen UPF von 50+, schützt also<br />

effektiv gegen die Sonne. Luft zirkuliert dank einiger Ein- und<br />

Auslässe, dem Hutträger soll es so nicht zu warm werden. Die<br />

verstärkte breite Krempe soll gegen Wind anstehen.<br />

Info/UVP: www.outdoorresearch.com/44,95 Euro<br />

Frachtfreie Lieferung<br />

oder 75,- €-Gutschrift auf<br />

die Montagepauschale<br />

Gutscheincode: AC75*<br />

* gültig beim Kauf eines Roof-Lodge-Dachzeltes<br />

bis 15.06.2019, Versand innerhalb Deutschlands;<br />

einlösbar nur unter<br />

www.dachzelt24.de und<br />

www.nakatanenga.de<br />

... ausgewähltes<br />

Camping-Zubehör<br />

WASSERFESTE SANDALEN<br />

Das Modell Newport des US-amerikanischen Herstellers Keen eignet<br />

sich für leichte Wanderungen ebenso wie für den Gang durchs Wasser. Das<br />

Riemen-Design erzeugt sicheren und bequemen Halt. Die Laufsohle aus Gummi<br />

hat ein griffiges Stollenmuster und ein Profil – mit beidem hält der Schuh gut auf<br />

nassem und trockenem Untergrund. Ideal, um durch einen Fluss zu waten. Das<br />

Fußbett passt sich den Konturen des Fußes an.<br />

Info/UVP: www.keenfootwear.com/109,95 Euro<br />

01/19 ⁄⁄ 39


NATUR HAUTNAH<br />

Bayern für Outdoorfreaks<br />

40 ⁄⁄ Reisemobil Chiemgau


@<br />

Chiemgau<br />

wo das Glück zu Hause ist<br />

Text & Fotos: Norbert Eisele-Hein<br />

Traumrunde: Blühende Apfelbäume, kunterbunte Fleckerlteppiche duftender<br />

Streuwiesen: Die Tour startet in Prien und führt vom Chiemsee<br />

quer durch die im Frühjahr noch schneebedeckten Chiemgauer Alpen.<br />

Bestes Autokino mit Reizen für Radfahrer, Wanderer und Bergsteiger.<br />

01/19 ⁄⁄ 41


„Sie applaudieren<br />

frenetisch, als ein<br />

Alphornbläser-<br />

Trio in feschen<br />

9<br />

Lederhosen die<br />

architektonische<br />

Pracht erschallen<br />

lässt.“<br />

Wir starten diese opulente<br />

Runde gleich mit<br />

einem Paukenschlag.<br />

Von Prien kurven wir<br />

unser Wohnmobil auf<br />

einer wundervollen Landstraße durch<br />

mannshohes Schilf runter zur Uferpromenade<br />

des Chiemsees. Irmgard, ein ausgewachsener,<br />

liebevoll herausgeputzter Ausflugsdampfer,<br />

bringt uns hinüber zur Herreninsel.<br />

König Ludwig II. war ein Beau, ein<br />

Schöngeist, ein Schwelger. Die Regierungsgeschäfte<br />

erschienen dem bayerischen Sonnenkönig<br />

oft zu profan. 1878 ließ er sich hier<br />

eine kleine Kopie vom Schloss in Versailles<br />

errichten – eine Augenweide. Mit seinen<br />

Schlössern hat er Bayern ein ewiges Vermächtnis<br />

geschaffen. Die vielen amerikanischen<br />

und japanischen Besucher bekräftigen<br />

den internationalen Stellenwert. Sie applaudieren<br />

frenetisch, als ein Alphornbläser-Trio<br />

in feschen Lederhosen die architektonische<br />

Pracht erschallen lässt.<br />

Zurück am Festland bleiben wir am Ufer<br />

des 80 Quadratkilometer großen Bayerischen<br />

Meeres. Ganze Reihen weiß blühender Apfelbäume<br />

und quietschbunte Blumenwiesen<br />

wischen wie in einem Daumenkino an<br />

uns vorbei. Urige Biergärten und feine Badestrände<br />

wollen uns sirenengleich aus dem<br />

Wohnmobil zerren.<br />

Weißwürste mit Brez’n und Weißbier<br />

zum Frühschoppen, Obazda (eine regionale<br />

Käsespezialität), Schweinshax’n mit Knödl<br />

– so locken die mit Kreide beschriebenen<br />

Werbetafeln der Wirtshäuser. Oder nur einen<br />

Eisbecher und die Füße vom Bootssteg<br />

ins Wasser baumeln lassen, während die im<br />

Frühsommer immer noch schneebedeckten<br />

Gipfel der Chiemgauer Alpen wie die frisch<br />

gebleachten Zähne von Hollywood-Diven<br />

erstrahlen.<br />

Wir fahren unter der Autobahn A 8 München-Salzburg<br />

hindurch, der Hauptverkehrsader<br />

des Chiemgau, und schon beim ersten<br />

Anblick steht fest: Die 1.668 Meter über NN<br />

hohe Kampenwand ist die Chefin im Rund<br />

der Chiemgauer Alpen. So einen markanten<br />

Felsriegel bietet sonst kein anderer Gipfel<br />

weit und breit.<br />

Wer sich dem Talort Aschau weiter nähert,<br />

dem sticht das prächtige Schloss Hohenaschau,<br />

das wie ein kleiner Gegenpol<br />

auf einem Hügel thront und das weiß-blaue<br />

Postkartenidyll perfektioniert, sofort ins<br />

Auge.<br />

Sobald die 1957 erbaute Bahn mit ihren<br />

kunterbunten 4-er Gondeln in Hohenaschau<br />

am Morgen ihren Betrieb aufnimmt, fluten<br />

die Kampenwand vor allem an den Wochenenden<br />

ganze Busladungen Wanderlustiger.<br />

Doch die meisten davon bleiben direkt in<br />

der Sonnenalm mit ihrer grandiosen Aussichtsterrasse<br />

hängen oder pilgern auf dem<br />

gut zwei Kilometer langen Panoramaweg<br />

direkt unterhalb des Felswalls staunend zur<br />

Steinlingalm.<br />

Die thront zwischen riesigen Felsbrocken<br />

auf einer majestätischen Anhöhe direkt unterhalb<br />

des Gipfelmassivs. Dort spiegeln sich<br />

bei einer deftigen Brotzeit die unzähligen<br />

Zacken der Kampenwand im Maßkrug, und<br />

die Welt ist für die meisten Wandersleut auch<br />

ohne Eintrag ins Gipfelbuch ziemlich in Ordnung.<br />

Wer aber unbedingt ganz hinauf will,<br />

muss sich auf jeden Fall etwas plagen.<br />

42 ⁄⁄ Reisemobil Chiemgau


Was los: Die Bergfexn von der Hindenburghütte<br />

spielen auch mal open air auf der Eggenalm.<br />

Königstreue tragen ihren Sonnenkönig Ludwig II.<br />

auf der Brust. Den Chiemsee und seine Inselwelten<br />

erschließt eine Flotte von Ausflugsschiffen. Mit dem<br />

Fahrrad lässt sich der Chiemsee umrunden.<br />

01/19 ⁄⁄ 43


„ Dort, wo im Winter<br />

Skifahrer dank vieler<br />

schwarzer<br />

Pisten mit der<br />

Zunge schnalzen,<br />

finden auch Wanderer<br />

jede Menge<br />

erstklassiger<br />

Routen.“<br />

b<br />

Denn letztlich enden alle noch so einfachen<br />

Varianten irgendwann vor jener verwegenen<br />

Gesteinsgestalt, dem namensspendenden,<br />

einem Hahnenkamm ähnlichen<br />

Gipfelwall, dem der Ingolstädter Kartograf<br />

Philip Apian schon in der Frühen Neuzeit,<br />

genauer gesagt im Jahre 1560, den Namen<br />

„Campen“ verlieh. Auf dem folgenden, luftigen<br />

und landschaftlich zauberhaften Steig<br />

durch die 33 Meter hohen Wände der Kaisersäle<br />

muss die Hand gelegentlich an den<br />

Fels, im Gipfelbereich sind sogar ein paar<br />

mit Stahlseilen gesicherte Passagen zu überwinden.<br />

Schwindelfreiheit wird unbedingt<br />

vorausgesetzt.<br />

Dass die Kampenwand eine kleine Diva<br />

ist, die nicht jeden so leicht an sich ran lässt,<br />

besingt schon der bayerische Volksmund so<br />

froh- wie scharfsinnig: „Wann i mit meina<br />

Wampn kannt, na gangat i auf d’Kampenwand“<br />

(auf Hochdeutsch: Wenn ich könnte<br />

mit meinem dicken Bauch, ginge ich auf die<br />

Kampenwand).<br />

Mit diesem Auftakt können wir wahrlich<br />

zufrieden sein. Wir wollten einen Leckerbissen<br />

von Strecke durch eine famose Landschaft<br />

mit jeder Menge urtümlicher bayerischer<br />

Lebensart, gemütlichen Wanderungen<br />

und stressfreien Radtouren kombinieren.<br />

Natürlich sollten auch idyllische Badeoptionen<br />

nicht fehlen.<br />

Zurück im Wohnmobil, folgen wir dem<br />

Tiroler Achen stromaufwärts auf einer Bilderbuchstraße.<br />

Marquartstein, Schleching<br />

– der Ausblick auf den Geigelstein und die<br />

Hochplatte eröffnet einen kitschigen Heimatfilm.<br />

Ein Almbauer wetzt die Sense, mäht<br />

die steile Bachböschung mit der Hand. Die<br />

Bergzacken funkeln golden, die Balkonpflanzen<br />

quietschrot. Die Zunftzeichen am<br />

Schlechinger Maibaum werden raffiniert von<br />

Schäfchenwolken hintermalt.<br />

Eine Stippvisite in Tirol bringt uns über<br />

die markanten Felsplatten des Klobenstein<br />

nach Kössen und gleich wieder zurück in urbayerische<br />

Gefilde nach Reit im Winkl. Das<br />

bayerische Paradedorf gilt als amtlich verbrieftes<br />

Schneeloch. Seit Rosi Mittermaier<br />

1976 bei der Olympiade von Innsbruck jede<br />

Menge Edelmetall abräumte, sind die Winklmoos-Alm<br />

und Reit im Winkl ein stehender<br />

Begriff im Wintersport.<br />

Dort, wo im Winter Skifahrer dank vieler<br />

schwarzer Pisten mit der Zunge schnalzen,<br />

finden auch Wanderer jede Menge erstklassiger<br />

Routen. Selbst im Sommer greift Reit<br />

im Winkl nach Medaillen. Nirgends in ganz<br />

Deutschland gibt es mehr zertifizierte Premium-Wanderwege<br />

als hier im äußersten Eck<br />

des Chiemgaus.<br />

Wir entscheiden uns erst einmal für den<br />

Anstieg zum 1.776 Meter Seehöhe hohen<br />

Dürrnbachhorn. Gleich oberhalb der Winklmoos-Alm<br />

erstrahlen Trollblumen, Schusternägel<br />

und Enziane wie kleine Glühlampen<br />

im Gegenlicht. Der Blick in die Gipfelrunde<br />

verleitet zum Schwelgen. Kühn leuchtet die<br />

Schneide des Großvenedigers und der komplett<br />

versammelten Zillertaler Alpen. Davor<br />

ragt das Kitzbühler Horn in den strahlend<br />

blauen Himmel. Der stark gekerbte Wilde<br />

Kaiser wirkt von hier aus wie ein Monolith,<br />

die sanft grünen Chiemgauer Alpen dagegen<br />

fast schon lieblich. Watzmann, Hochkalter<br />

und die monumentalen Loferer Steinberge<br />

ergänzen dieses alpine Kolosseum.<br />

Gleich am nächsten Morgen starten wir<br />

zum ersten TÜV-zertifizierten Klettersteig<br />

Deutschlands am Hausbachfall direkt am<br />

Dorfrand, von unserem Stellplatz am Waldbahnhof<br />

nur einen Katzensprung entfernt.<br />

Das luftige Abenteuer dauert zwar nur anderthalb<br />

Stunden, aber die mit Karabinern<br />

gesicherte Klettertour direkt über dem Wasserfall<br />

erfordert unbedingte Schwindelfreiheit,<br />

Kondition und Muskelkraft. Dafür beschert<br />

sie grandiose Tiefblicke.<br />

Wenn danach die Waden zwacken und<br />

die Bergstiefel qualmen, kommt die gerade<br />

mal 20 Kilometer entfernte Riviera des<br />

Chiemgaus gerade recht. Die Trilogie aus<br />

Löden- Weit- und Mittersee lädt Wanderer,<br />

Radfahrer und profane Nur-Badegäste zum<br />

Plantschen in einer monumentalen Berglandschaft.<br />

Bergschuhe oder Sandalen am<br />

Strand parken und Volldampf ins Wasser<br />

dieser drei tiefgrünen Smaragde abtauchen.<br />

Wellig und kurvig führt die Bundesstraße<br />

305 durch einen Bronchien-befreienden<br />

44 ⁄⁄ Reisemobil Chiemgau


Etwas zu erleben: Wer sein<br />

Fahrrad mit dabei hat, kann<br />

auch noch Abstecher nach<br />

Neubeuern machen, einstmals<br />

Bayerns schönstes Dorf<br />

(links).<br />

Rauf in die Berge: Der Aufstieg auf die Kampenwand erfordert in der Gipfelregion<br />

beherztes Zupacken am Fels. Der Gipfel der Steinplatte ist am besten von Reit im<br />

Winkl aus zu erwandern. Das Kreuz ist von vielen anderen Bergen aus zu sehen.<br />

„Wann i mit meina<br />

Wampn kannt,<br />

na gangat i<br />

auf d’Kampenwand“<br />

Facetten der Tour: Ruhpolding gilt im Winter als Mekka der<br />

Biathleten und Langläufer. Von der Kampenwand reicht der<br />

Blick über den Felsturm Staffelstein bis zum Chiemsee. Auf<br />

dem Gipfel der Kampenwand thront ein kapitales Gipfelkreuz.<br />

01/19 ⁄⁄ 45


Lebensfreude aller Orten: Für<br />

die Wanderung von Aschau<br />

hoch zur Kampenwand müssen<br />

Wanderer knappe zwei<br />

Stunden einplanen. Auf der<br />

Hindenburghütte werden traditionelle<br />

Köstlichkeiten wie<br />

Knödel mit Speck serviert.<br />

Die Zunftzeichen am Maibaum<br />

Reit im Winkl zeugen<br />

von einer Menge Tradition.<br />

Die Windbeutel der Windbeutelgräfin<br />

ersetzen locker<br />

eine komplette Mahlzeit –<br />

überaus lecker.<br />

Zauberwald zum riesigen Biathlonstadion<br />

von Ruhpolding, dem Mekka der Biathleten.<br />

Ein paar Kilometer weiter, gleich neben<br />

dem sehenswerten Holzknecht-Museum<br />

in der Laubau, feiern die Rauschberger<br />

Zell, eine Trachtengruppe aus Traunstein,<br />

ihr Sommerfest. Die feschen Dirndl und<br />

schneidigen Burschen in ihren traditionellen<br />

Trachten tanzen, schuhplatteln und juchtzen,<br />

dass die Bühne wackelt und die umliegenden<br />

Wände gleich zu einem Mehrfachecho<br />

anstimmen.<br />

„Extra Bavariam non est vita et si est vita<br />

non est ita“, lautet das Motto der Ruhpoldinger<br />

Windbeutel-Gräfin. Frei aus dem Lateinischen<br />

übersetzt will diese Holztafel über<br />

dem prächtig herausgeputzten Gasthof ganz<br />

bescheiden klarmachen: Außerhalb Bayerns<br />

gibt es kein Leben und wenn doch, dann<br />

nicht dieses.<br />

Wie zum Beweis kommt die Kellnerin<br />

mit ihrem Dirndl aus leuchtender Seide<br />

schwungvoll ums Eck. Nicht nur der<br />

XXL-Windbeutel mit Sauerkirschen und<br />

Vanilleeis ist eine Augenweide. Direkt dahinter<br />

steigen auch noch die Bergzacken der<br />

Chiemgauer Alpen in die Höhe. Tja, an Tagen<br />

wie diesen gibt es nicht den geringsten Zweifel<br />

an der lateinischen These.<br />

Entlang der Traun lenken wir flussaufwärts<br />

parallel zum schattigen Uferradweg.<br />

Wir beobachten Fliegenfischer, die mit ihren<br />

Watstiefeln gegen die Strömung ankämpfen<br />

und ihre Angelruten wie Lassos schwingen,<br />

um die stattlichen Forellen zu ködern.<br />

Bei Siegsdorf stoßen wir unvermittelt auf<br />

ein lebensgroß nachgebautes Mammut. 1975<br />

wurden dort 45.000 Jahre alte Mammutknochen<br />

gefunden. Seit 1995 offenbart das kleine<br />

Museum allerlei Wissenswertes über die<br />

Steinzeit im Chiemgau.<br />

Nur wenige Kilometer weiter landen wir<br />

auf dem herrlichen Marktplatz Traunsteins in<br />

einem Bermudadreieck aus Wohlgerüchen.<br />

Unter den Arkaden des Traunsteiner Stadttors<br />

duftet es nach frisch gebrühten Würsten,<br />

auf dem Wochenmarkt locken turmhoch aufgeschichtete<br />

Schinken und Käse. Die Sonne<br />

klettert bereits über die Kirchturmspitze von<br />

Sankt Oswald – gut so. Zeit also für eine ausgedehnte<br />

Brotzeit.<br />

Eine Kombination einsamer Straßen<br />

führt uns in den Rupertiwinkel. Am Waginger<br />

See, dem wärmsten See Bayerns, kicken<br />

wir die Latschen erneut über den Bayrischen<br />

Beach und stürzen uns in das angenehm<br />

weiche Wasser des Moorsees.<br />

Eine kleine Extraschleife bringt uns nach<br />

Schönram. Die hiesige Mini-Brauerei hat<br />

beim alljährlichen World-Beer-Cup schon<br />

diverse Medaillen eingeheimst. Die Biere<br />

sind tatsächlich eine Klasse für sich, die<br />

46 ⁄⁄ Reisemobil Chiemgau


Brauereiwirtschaft mit ihrem urgemütlichen<br />

Biergarten der perfekte Rahmen für den flüssigen<br />

Genuss.<br />

Wir rollen erneut gen Süden, die Hügel<br />

um den Tachinger See offenbaren abermals<br />

eine prächtige Kulturlandschaft. Tengling,<br />

Wiesmühl, Palling, Stein an der Traun – kurz<br />

vor Sonnenuntergang steuern wir direkt auf<br />

das Kloster Seeon zu. Friedlich spiegelt sich<br />

das Idyll im Klosterweiher.<br />

Dies ist die frühere Wirkstätte des bayrischen<br />

Ex-Papstes Benedikt XVI. Einst berühmt<br />

für seine Buchmalerei dient es heute<br />

als Bildungszentrum. Die Benediktiner und<br />

ihr Wahlspruch „ora et labora“ (bete und<br />

arbeite), waren es, die Joseph Ratzinger zu<br />

seinem päpstlichen Namen inspirierten. Die<br />

dicken Klostermauern bieten übrigens eine<br />

exquisite Küche.<br />

Seebruck, Gstadt, Rimsting – die Landstraße<br />

wechselt immer wieder vom Ufer in<br />

die umliegenden Höhen und gibt herrliche<br />

Tiefblicke auf den Chiemsee frei. Wieder zurück<br />

in Prien gönnen wir uns noch einmal<br />

ausgiebig Zeit für Strand und Biergarten, für<br />

Dolcefarniente am Bayerischen Meer. Diese<br />

weiß-blaue Glückseligkeit bringt unsere<br />

adventure, inspired by<br />

Glückshormone erneut ins Taumeln.<br />

Hoch das Bein: In der Laubau feiert die<br />

Trachtengruppe Rauschberger Zell alljährlich<br />

ein opulentes Fest. Dann zeigen<br />

die Damen und Herren, wie ihre Kleidung<br />

früher ausgesehen hat. Der Schuhplattler<br />

gehört auf jeden Fall zum Programm –<br />

am besten unter weiß-blauem Himmel.<br />

9<br />

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Gebaut für legendäre Roadtrips und als glamouröser<br />

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Begleiter für Entdecker und Abenteurer. Ein Leben lang.<br />

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Aus dem Alltag – in die Freiheit<br />

Zooom Stadtindianer auf Nissan NV 200:<br />

der perfekte Allrounder für Urlaub UND Alltag<br />

• größtmöglicher Wohnraum in kleinem Fahrzeug<br />

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mail@zooom.biz • Tel. 0 82 33 / 73 62 01<br />

86504 Merching • Am Lerchenberg 5<br />

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01/19 ⁄⁄ 47


NATUR HAUTNAH<br />

Bayern für Outdoorfreaks<br />

Info Chiemgau<br />

Überblick<br />

Die oberbayerischen Orte<br />

im Chiemgau bilden eine historisch<br />

und kulturell gewachsene Schnittmenge<br />

aus Marktflecken der Landkreise Traunstein<br />

und Rosenheim und werden westlich vom Inn<br />

und östlich vom Rupertiwinkel sowie südlich<br />

von den Chiemgauer Alpen begrenzt. Das<br />

Zentrum bildet der Chiemsee. In dieser Region<br />

leben 300.000 Menschen.<br />

INFOS<br />

Chiemgau Tourismus, Haslacher Str. 30, 83278<br />

Traunstein, Tel.: 0861/9095900, www.chiemsee-chiemgau.info,<br />

umfangreiches Portal mit<br />

Karten- und Prospektdownload sowie Tipps zu<br />

allen Stellplätzen. Tipp: Die Gästekarte eröffnet<br />

ein außergewöhnlich umfangreiches Gratisangebot<br />

an geführten Wanderungen, Radtouren,<br />

Kids-Programmen.<br />

Weitere interessante Website: www.chiemsee-alpenland.de<br />

TOURENINFO<br />

Kampenwand, 1.668 Meter über NN: www.<br />

kampenwand.de<br />

Hochfelln, 1.674 Meter über NN: www.hochfelln.de<br />

mit Hochfellnhaus (höchstgelegenes<br />

Gasthaus des Chiemgau), keine Übernachtung<br />

Ruhpolding: Hörndlwand, Sonntagshorn (über<br />

die Laubau), www.ruhpolding.de<br />

Reit im Winkl: Premium-Wanderwege, „Frauen<br />

wandern anders“-Programm, Gipfel rings um<br />

Reit im Winkl: Dürrnbachhorn, Fellhorn, Steinplatte,<br />

Taubensee, Winklmoosalm, www.reitimwinkl.de<br />

, www.hindenburghuette.de, www.<br />

straubinger-haus.de<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Mitte Mai bis Oktober, die Vielzahl der Badeoptionen<br />

und die intakten Mischwälder prädestinieren<br />

sie für eine Sommer- oder Herbsttour,<br />

der Indian Summer im Chiemgau kann<br />

es an herbstlicher Farbenpracht mit Kanada<br />

aufnehmen.<br />

STELLPLÄTZE<br />

Bergen: Parkplatz Hochfelln-Seilbahn, Hochfellnstraße<br />

69, Tel.: 08662/5575, Bordatlas<br />

Deutschland 2019 von Reisemobil International,<br />

Seite 58<br />

Bernau: Tenniszentrum, Buchenstraße 17, Tel.:<br />

08051/8822, www.tenniszentrum-bernau.de,<br />

Seite 61<br />

Reit im Winkl: Wohnmobilpark, Am Waldbahnhof<br />

7, Tel.: 0160/90737578, www.wohnmobilpark-reitimwinkl.com,<br />

Seite 377<br />

CAMPINGPLÄTZE<br />

Camping Harras, Harrasser Straße 135, 83209<br />

Prien am Chiemsee, Tel.: 08051/90460, www.<br />

camping-harras.de<br />

Strandcamping, Am See 1, 83339 Waging am<br />

See, Tel.: 08681/552, www.strandcamp.de<br />

Chiemsee Strandcamping, Am Chiemsee 1,<br />

83355 Grabenstätt-Chieming, Tel.:<br />

08664/500, www.chiemsee-strandcamping.de<br />

Seecamping Taching, Am Strandbad 1, 83373<br />

Taching, Tel.: 08681/9548, www.seecamping-taching.de<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Windbeutelgräfin, Brander Straße 23, 83324<br />

Ruhpolding, Tel.: 08663/1685, www.windbeutelgraefin.de<br />

Brauerei Schönram, Salzburger Straße 10-14,<br />

83367 Petting/Schönram, Tel.: 08686/98800,<br />

www.brauerei-schoenram.de<br />

LESEN<br />

Rübesamen Annette: Marco Polo, Chiemgau,<br />

11. Auflage, Mairdumont, Ostfildern, 2017, 132<br />

Seiten, ISBN: 978-3829727280, 11,99 Euro<br />

Bauregger, Heinrich: Chiemgau: Die schönsten<br />

Alm- und Gipfelwanderungen, 10. Auflage,<br />

Bergverlag Rother, 2018, 168 Seiten, ISBN 978-<br />

3763341092, 14,90 Euro<br />

Spezial-Wanderkarte 37, Reit im Winkl/Kaiserwinkl,<br />

1:25000, 11. Auflage, Wanderland Verlag,<br />

5,20 Euro<br />

PERSÖNLICHE TIPPS DES AUTORS<br />

Ausflug zum Schloss Herrenchiemsee: Das<br />

bayrische Versailles ist ein Muss, am besten<br />

zu erreichen mit der Fähre ab Prien. Kunstliebhaber<br />

sollten mindestens einen halben<br />

Tag dafür einplanen, Schloss Herrenchiemsee,<br />

Tel.: 08051/6887-0, www.herrenchiemsee.de<br />

Eiszeit im Chiemgau, klein, fein und pädagogisch<br />

hervorragend arrangiert: Das Siegsdorfer<br />

Mammutmuseum liegt direkt auf der Strecke.<br />

Mammutmuseum, Auenstraße 2, 83313 Siegsdorf,<br />

Tel. 08662/13316, www.museum-siegsdorf.de<br />

Rimsting<br />

Prien<br />

Kloster<br />

Seeon<br />

Aschau<br />

Hohenaschau<br />

Steinlingalm<br />

Kampenwand<br />

Stein<br />

a.d.Traun<br />

Seeon-<br />

Seebruck<br />

Chiemsee<br />

Gstadt<br />

Herreninsel<br />

Schleching<br />

DEUTSCHLAND<br />

Marquartstein<br />

Viel zu erleben: Mit dem Reisemobil lassen<br />

sich auch die kaum befahrenen Nebenstraßen<br />

rings um den Waginger See erkunden.<br />

Wanderer folgen den Schildern an ihr Ziel.<br />

Palling<br />

Traunstein<br />

Siegsdorf<br />

Ruhpolding<br />

Wiesmühl<br />

Tengling<br />

Schönram<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

48 ⁄⁄ Reisemobil Chiemgau<br />

Kössen<br />

Reit<br />

ÖSTERREICH


Das brauchen<br />

Sie im Chiemgau<br />

Wer in den Chiemgau reist und außer der bayerischen Kulinarik<br />

auch aktiv unterwegs sein möchte, der braucht eine<br />

gewisse Ausrüstung. Anders kommt er mit Kampenwand & Co.<br />

nicht zurecht. Immerhin begibt er sich südlich vom Chiemsee<br />

mitten hinein ins Hochgebirge. Dort geht es mitunter rau zu. Vor<br />

Kälte, stürmischer Frische und glattem Untergrund<br />

sollten sich Abenteurer unbedingt schützen – damit<br />

das Abenteuer nicht schiefgeht.<br />

WANDERSCHUH<br />

PASSEND FÜR DIE TREKKINGTOUR<br />

Edle Retro-Optik bei bester moderner Funktionalität: Lowa bietet<br />

mit dem Pinto GTX Mid einen hochwertigen, aus Glattleder gefertigten<br />

Trekking-Stiefel. Er wiegt 1.390 Gramm pro<br />

Paar. Die eingesetzte Gore-Tex-Membran macht ihn<br />

wasserfest. Die Vibram-Trac-Lite-II-Sohle weist das<br />

nötige Profil auf, um eine Trekkingtour im hier geschilderten<br />

Terrain prima zu bewältigen.<br />

Info/UVP: www.lowa.de/250 Euro<br />

SCHUTZ UM DEN HALS<br />

WARM UND GESCHÜTZT<br />

Unerlässlich, weil extrem vielseitig, sind Halsschläuche aus Gewebe,<br />

etwa von Buff. Sie lassen sich über den Kopf ziehen und<br />

schützen den Hals, mit ein paar Handgriffen mutieren sie aber<br />

auch zu einer Mütze. Außerdem nehmen sie, ums Handgelenk<br />

geschlungen, den Schweiß von der Stirn auf.<br />

Info/UVP: www.buff.com/ab 16,99 Euro<br />

OUTDOOR-MÜTZE<br />

GUT BEHÜTET<br />

Nicht unterschätzen: Im Gebirge schlägt<br />

das Wetter schnell einmal um. Eine Mütze<br />

schützt dabei vor Wärmeverlust. Das Modell<br />

Alces des schwedischen Herstellers<br />

Sätila besteht aus einem Mix von Merinowolle<br />

und synthetischer Faser. Das Design<br />

ist lustig – und typisch skandinavisch.<br />

Info/UVP: www.satlia.com/33,90 Euro<br />

TREKKINGSTOCK<br />

SICHER UNTERWEGS<br />

Im Hochgebirge, aber auch auf einfacheren Wegen, verleihen<br />

Trekkingstöcke Wanderern ein Gefühl der Sicherheit.<br />

Außerdem entlasten sie bei richtigem Einsatz die Beinmuskeln und<br />

Kniegelenke – bergauf wie bergab. Der Micro Vario Carbon Strong<br />

von Leki besteht aus Carbon sowie einem Unterteil aus hochfestem<br />

HTS 6.5 Aluminium. Er wiegt pro Stück 290 Gramm. Zu den Ausstattungsmerkmalen<br />

gehören Aergon Thermo Long Griff, Speed<br />

Lock Verstellsystem und Push Button zum schnellen und einfachen<br />

Zusammenfalten. Diese extra stabile Version mit stärkerem Rohrdurchmesser<br />

(20/18/16 Millimeter) ist in der Länge von 120 bis 140<br />

Zentimeter verstellbar und eignet sich vor allem für größere und<br />

schwerere Bergsport-Fans.<br />

Info/UVP: www.leki.com/169,95 Euro<br />

GSI COFFEE ROCKET KAFFEEFILTER<br />

GEHT AB WIE EINE RAKETE<br />

Zum Frühling präsentiert GSI den Permanentbrühfilter Coffee<br />

Rocket. Er wird einfach auf die Tasse gestellt und braucht keinen<br />

extra Filter aus Papier. Seine beiden Teile lassen sich auseinandernehmen<br />

und zusammenstecken, so dass er für den<br />

Transport in eine Tasse passt. Coffee Rocket wiegt 60 Gramm<br />

und besteht aus BPA-freiem Kunststoff, der Filter ist aus rostfreiem<br />

Edelstahl gemacht. Zusammengepackt ist er neun Zentimeter<br />

hoch und hat einen Durchmesser von 7,5 Zentimetern.<br />

Info/UVP: www.gsioutdoors.com/13,95 Euro<br />

LEICHTRUCKSÄCKE FÜR<br />

FRAUEN UND MÄNNER<br />

Die Rucksäcke Octal und Optic von<br />

Grgory gibt es mit den Volumina von<br />

45 oder 48 Liter Inhalt – für Frauen und<br />

Männer. Octal wiegt 1,05, der Optic<br />

1,12 Kilogramm. Beide verfügen über<br />

abnehmbares Deckelfach, integrierte Regenhülle<br />

und Sonnenbrillenhalterung. Eine Stretchtasche<br />

vorn nimmt relativ große Dinge auf, die Trinkflasche<br />

passt in einen extra dafür vorgesehenen Halter.<br />

Info/UVP: https://eu.gregory.com/199 Euro.<br />

01/19 ⁄⁄ 49


REISEINSPIRATIONEN<br />

Die schönsten<br />

Reisetipps für Ihre<br />

nächste Tour<br />

shutterstock ©Kite_rin<br />

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Wellness und Glamping in Slowenien<br />

©Luxetenten.com<br />

SLOWENIEN – DAS IST DAS TRAUMREISEZIEL<br />

FÜR ALLE NATURLIEBHABER.<br />

©ACSI<br />

REISEINFO:<br />

Lust auf ein Glamping- und Badeabenteuer<br />

in Slowenien? Entdecken Sie die SunLodges<br />

unter „Camping Terme Catež“ auf<br />

www.SunLodge.de.<br />

Information: +49 (0) 611 952 490 80<br />

E-Mail: info@suncamp.de<br />

©ACSI<br />

Märchenhafte Seen, grüne Urwälder und hohe Berge lassen das<br />

Outdoor- und Camperherz höher schlagen. Aber wussten Sie, dass<br />

es in Slowenien auch mehr als 80 Thermal- und Heilbäder gibt? Dass<br />

sich ein Wellnessurlaub wunderbar mit Camping kombinieren lässt,<br />

zeigt die größte Thermalanlage des Landes. Terme Čatež im Südosten<br />

des Landes, einen Tagesausflug entfernt von der kroatischen<br />

Hauptstadt Zagreb, hat neben einem 12 000 m² großen Badekomplex<br />

auch einen eigenen Campingplatz.<br />

Die Therme bietet drinnen wie draußen jede Menge Badespaß: Wasserrutschen,<br />

ein Wellenbad und ein Piratenboot für die kleinen und<br />

Thermalbäder und Whirlpools für die großen Wasserratten. Und<br />

jeder, der seine Campingausrüstung gerne mal zu Hause lässt oder<br />

die Isomatte gegen ein gemütliches Bett eintauscht, kann sich für<br />

eine SunLodge Glamping-Unterkunft entscheiden. In den Lodgezelten<br />

Pamoja und Taiga ist an alles gedacht: gemütliche Betten, eine<br />

Küche mit allem Drum und Dran, eine Regendusche und eine überdachte<br />

Terrasse für gemütliche Abende draußen.


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Campingplatz Omišalj –<br />

Da, wo Urlaub und Natur<br />

im Einklang sind<br />

Fotos: ©Studio Saršon<br />

KROATIEN –<br />

GOLDENE INSEL KRK<br />

Der neu renovierte 5-Sterne<br />

Campingplatz Omišalj, ausgezeichnet<br />

zum ADAC Superplatz,<br />

befindet sich auf der<br />

Insel Krk.<br />

Wenn Sie auf der Suche nach einem Ort<br />

für einen Luxus-Urlaub in natürlicher Umgebung<br />

sind, dann ist der Campingplatz<br />

Omišalj die richtige Wahl! Das Camp wird<br />

sicherlich zu Ihrem Lieblingsort, wo Sie<br />

mit Ihrer Familie campen und relaxen können.<br />

Alle Parzellen sind nach den höchsten<br />

Standards des ADAC ausgestattet. Die mit<br />

100 - 140 m² recht großzügigen Stellplätze<br />

versprechen genügend Platz. Da alle Parzellen<br />

mit Strom-, Wasser-, Abwasser- und<br />

sogar SAT-Anschlüssen ausgestattet sind,<br />

können Sie Ihren Urlaub mit jedem Komfort<br />

genießen.<br />

Ihnen reicht ein normaler Campingurlaub<br />

nicht, denn Sie wünschen sich eine ausgefallenere<br />

Unterkunft? Auch das ist kein<br />

Problem! Auf dem Platz gibt es luxuriöse<br />

Mobilheime, die Ihren Urlaub garantiert unvergesslich<br />

machen.<br />

Im Restaurant mit attraktiver Lage und Blick<br />

auf das wunderschöne und saubere Meer<br />

können Sie die Spezialitäten der mediterranen<br />

Küche genießen. Eine kühle Erfrischung<br />

finden Sie in einer der zwei Beachbars am<br />

Strand. Für jene, die sich gerne im Pool<br />

entspannen, relaxen dort mit traumhaften<br />

Blick auf das offene Meer. Zusätzlich stehen<br />

den Gästen des Campingplatzes zahlreiche<br />

Sport- und Unterhaltungsprogramme zur<br />

Auswahl, die an verschiedenen Standorten<br />

im Camp von unserem Animationsteam für<br />

Sie gestaltet werden.<br />

Vergessen Sie alle Sorgen und verbringen Sie<br />

die gemütlichsten Momente Ihres Urlaubs<br />

auf dem Campingplatz Omišalj.<br />

REISEINFO:<br />

Camping Omišalj, Vodotoc 1, 51513 Omišalj,<br />

Insel Krk, Kroatien, Tel. +385 51 588 390<br />

omisalj@hadria.biz www.campingomisalj.com


REISEINSPIRATIONEN<br />

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Campingurlaub<br />

in Kärnten<br />

Wo jeder seinen<br />

Lieblingsplatz findet<br />

Fotos: ©FRANZGERDL, ©Gert Perauer, ©CampingBreznik<br />

REISEINFO:<br />

Unter www.camping.at oder im kostenlosen<br />

Camping und Caravaning Magazin mit rund 50<br />

ausgewählten Camping-Gastgebern.<br />

Zu bestellen unter www.camping.at oder bei<br />

der Urlaubsinformation Kärnten,<br />

Tel.: +43(0)463/3000, E-Mail: info@kaernten.at<br />

Das Sonnenlicht schnitzt schwarze,<br />

kantige Konturen in die Felswand.<br />

Darüber tiefes Blau. Es summt und<br />

surrt rundum. Sonst nur: Das gleichmäßige<br />

Rauschen des türkisblauen Wassers. Und<br />

die Vorfreude darauf, sich darin treiben zu<br />

lassen. Im Takt der Wellen und des eigenen<br />

Paddelschlags. Wohltuende Kühle. Endlich<br />

einmal sattsehen, sattfühlen an ursprünglicher<br />

Natur. Hungrig wird man trotzdem.<br />

Denn von der kleinen Bucht da vorne duftet<br />

schon das Grillgut.<br />

Magische Momente erleben<br />

In Kärnten, auf der Südseite der österreichischen<br />

Alpen, warten Naturerlebnisse<br />

zwischen erhabenen Bergen und kristallklaren<br />

Seen, die alle Sinne weiten. Hier darf<br />

man sich wieder als Teil der Natur erfahren.<br />

Und all das schmecken und genießen,<br />

was sie uns schenkt.<br />

20 solcher „Magischen Momente“ sind<br />

kärntenweit buchbar. Kanutouren, Genusswanderungen,<br />

Bootsfahrten oder Biketouren<br />

führen in ausgesuchte Naturparadiese<br />

Kärntens: Über saftige Almwiesen, durch<br />

mächtige Klammen, auf glitzernde Seen,<br />

an rauschende Bäche. Stets begleitet von<br />

einem ausgebildeten Natur-Aktiv-Guide,<br />

der Fauna und Flora, aber auch Land und<br />

Leute von klein auf kennt. Nähere Informationen<br />

zu den „Magischen Momenten“, die<br />

von Anfang Mai bis Mitte Oktober angeboten<br />

werden:<br />

www.berglust.at/magische-momente<br />

„Glamourös campen“<br />

mitten in der Natur<br />

Campingurlaub, kombiniert mit dem<br />

Komfort und Luxus eines Hotels? Geht<br />

nicht? Geht doch. Mit den neuen Mobilheimen<br />

auf Kärntens Campingplätzen. Voll<br />

ausgestattet, geschmackvoll eingerichtet<br />

und mitten in der Naturidylle des Südens<br />

campt man mit Stil und allen Annehmlichkeiten.<br />

Und natürlich bekommt man alle<br />

Service-Leistungen wie bei einem normalen<br />

Camping-Urlaub ebenso dazu und<br />

profitiert von der tollen Infrastruktur und<br />

dem Freizeitangebot. Für das etwas andere<br />

„Stell dich ein“ auf der sonnigen Südseite<br />

der Alpen.


Anzeige<br />

Achensee – Bergabenteuer<br />

und Badespaß<br />

Der größte See Tirols beeindruckt<br />

mit karibischem Flair, land- schaftlicher Schönheit<br />

und ist ein Mekka für Aktive.<br />

Mitten in Tirol, eingebettet in die<br />

markante Berglandschaft des<br />

Karwendel und Rofan, erstreckt<br />

sich der Achensee.<br />

Das gesamte Seeufer ist für Badegäste frei<br />

zugänglich und bietet viele Liegeflächen.<br />

Besonders die Badestrände in Achenkirch,<br />

Maurach und Pertisau sorgen mit ihrer<br />

Infrastruktur und den tollen Kinderspielplätzen<br />

für schöne Badetage. Das durchschnittlich<br />

22°C warme Wasser lädt zum<br />

Baden und Wassersport ein. Auf dem See<br />

verkehren die Schiffe der Achenseeflotte,<br />

deren Fahrpläne sind abgestimmt auf die<br />

nostalgische Achensee Dampf-Zahnradbahn.<br />

Familien finden bei Maurach den<br />

Wusel-Seeweg mit 16 Erlebnisstationen.<br />

Wer hoch hinaus will, nutzt am besten<br />

die Seilbahnen. Die Karwendel-Bergbahn<br />

bringt Gäste auf den Zwölferkopf, von dem<br />

aus man eine grandiose Aussicht auf den<br />

türkisblau schimmernden Achensee hat.<br />

REISEINFOS<br />

Der Achensee liegt 125 km von München<br />

und 50 km von Innsbruck entfernt. An die 50<br />

verschiedene Sportarten können Gäste hier<br />

ausüben. Mehr auf www.achensee.com<br />

ANREISE<br />

Von München über die A8 bis Ausfahrt<br />

Tegernsee. An Kreuth vorbei über den<br />

Achenpass (mautfrei) nach Österreich zum<br />

12 km entfernten Achensee. Alternativ:<br />

Anfahrt über die A12 bis Ausfahrt Wiesing,<br />

dann weitere 10 km zum Achensee.<br />

WEITERE CAMPINGPLÄTZE<br />

• Achensee Camping Schwarzenau,<br />

www.campingplatz-achensee.at<br />

• Camping Inntal, www.camping-inntal.at<br />

Foto: ©Joe Woergoetter<br />

Fotos: © Achensee Tourismus<br />

MAURACH<br />

KARWENDEL CAMPING & ACHENSEER<br />

HÜTTENDÖRFL<br />

Gemütlicher familienfreundlicher und<br />

bestens ausgestatteter Campingplatz am<br />

Waldrand. Auch Holzblockhäuser und<br />

Ferienwohnungen werden vermietet. Das<br />

Restaurant bietet gut bürgerliche Küche,<br />

Wildspezialitäten aus eigener Jagd und<br />

Frühstück. See und Ortszentrum sind in 10<br />

min zu Fuß erreichbar. Die Stellplätze verfügen<br />

über Strom- und Kabel-TV-Anschluss.<br />

Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile<br />

vorhanden, Verkauf von Gasflaschen<br />

+ Campinggas; Kinderspielplatz, W-LAN.<br />

INFO:<br />

Karwendel Camping & Achenseer<br />

Hüttendörfl, Tel. +43 (5243) 6116,<br />

www.karwendel-camping.at<br />

ACHENKIRCH<br />

ALPEN CARAVAN PARK ACHENSEE<br />

Der Campingplatz liegt direkt am Achensee<br />

und bietet so einiges: Zentral- & Sanitärgebäude<br />

mit Shop, Restaurant, modernste<br />

Sanitäranlagen, Doppelzimmer + Appartement,<br />

Indoor-Kinderclub, große Sonnenterrasse,<br />

Abenteuer-Kinder-Wasserspielpark,<br />

Komfortstellplätze mit allen Anschlüssen;<br />

im Winter direkter Loipeneinstieg, Gratis-<br />

Skibus zum Skigebiet. Ausgezeichnet mit<br />

Camping.info Award 2018, DCC-Europapreisträger<br />

2013, ANWB Top 2018, Zoover<br />

9.4 und ist Tirols 1. „Wohnmobil-Hafen“.<br />

INFO:<br />

Alpen Caravan Park Achensee,<br />

Tel. +43 (5246) 6239,<br />

www.camping-achensee.com<br />

MAURACH<br />

SEECAMPING WIMMER<br />

Ideal für Ihren Familienurlaub liegt der<br />

Seecamping Wimmer direkt am Achensee.<br />

In unmittelbarer Nähe befinden sich Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Freizeitangebote<br />

u.a. die neue Freizeitanlage Atoll Achensee,<br />

ein Wassersportzentrum, die Schiffanlegestelle<br />

sowie die Rofanseilbahn. Neu renovierte<br />

Sanitäreinrichtungen. Das dazugehörige<br />

Restaurant zeichnet sich durch Frische<br />

und Regionalität aus. Das Restaurant-Team<br />

verwöhnt Sie mit Tiroler Schmankerl, Burgern,<br />

Pizze oder Spare Ribs.<br />

INFO:<br />

Seecamping Wimmer,<br />

Tel. +43 (660) 4206316,<br />

www.achensee-camping.at


CA<br />

RAVA<br />

NS<br />

Wer mit dem Wohnwagen in Urlaub<br />

geht, ist überall zu Hause und immer<br />

mobil. Der Caravan gilt zu Recht als<br />

das perfekt ausgestattete Basislager<br />

für die kleinen Abenteuer in den<br />

schönsten Regionen auf der Erde<br />

– zu Fuß, mit dem Rad oder dem<br />

Auto. Und mit der Familie.<br />

54 ⁄⁄


Foto: Claus-Georg Petri<br />

Gipfelglück: Den Wohnwagen<br />

an massiven, schneebedeckten<br />

Bergen abzustellen, begeistert<br />

Wanderfreaks. Und Naturfreunde.


CAMPING IN ISTRIEN<br />

Abenteuer auf schwäbisch<br />

HOCHSTAPLER<br />

unterwegs<br />

Wer möchte schon gern mit dem Wohnwagen ins<br />

Meer rutschen? Um den Urlaub trocken zu überstehen,<br />

bildete ein außergewöhnlicher Unterbau<br />

das Fundament für den Aufenthalt an der Adria.<br />

Text & Fotos: Oliver Berthold<br />

Auf nach Kroatien – am südlichsten<br />

Zipfel Istriens befindet<br />

sich unser Campingplatz<br />

Arena Stupice Campsite, und<br />

wir haben extra eine große Parzelle<br />

für unseren Weinsberg XXL reserviert.<br />

Auf dem Stellplatz sollte gut<br />

einzuparken sein, mit genug ebener<br />

Fläche und wenigen, aber hohen<br />

Bäumen, damit wir den Caravan Ice<br />

darunter ausrichten können. Noch<br />

genug Platz daneben für den Kombi<br />

und möglichst nah am Meer und bei<br />

den sanitären Anlagen. So der Plan.<br />

Schnell war der Ice gepackt. Alles<br />

passte locker in die großen Fächer,<br />

wobei wir gern noch mindestens ein<br />

Außenfach auf der linken Seite am<br />

Stockbett gehabt hätten. Die Vorfreude<br />

stieg, als wir den großzügigen<br />

Innenraum eingerichtet hatten. Kein<br />

Umbauen für Schlafen, Wohnen<br />

und Essen, und die drei Bereiche im<br />

Wohnwagen lassen sich sogar voneinander<br />

abtrennen.<br />

Unsere Mercedes-Benz E-Klasse<br />

T-Modell 4Matic sollte den Ice souverän<br />

ziehen können, und so ging es<br />

auf große Fahrt nach Kroatien. Doch<br />

kaum auf der Autobahn muss ich<br />

feststellen, dass wir nicht entspannt<br />

bei 110 km/h in die Ferne cruisen<br />

können: Bei 105 km/h fängt der Ice<br />

an, empfindlich zu schaukeln. Einen<br />

Überholvorgang kann ich nur mit<br />

Mühe zum Abschluss bringen. Also<br />

Tempomat auf 100 und beim Überholen<br />

unendlich langsam an den<br />

Trucks vorbei schleichen. Das hatten<br />

wir uns für die 864 Kilometer anders<br />

vorgestellt. Ein Doppelachser<br />

sollte bei ausgewogener Beladung<br />

ruhiger hinterherlaufen.<br />

Mit kurzen Pausen nähern wir<br />

uns unserem Ziel, und vor Premantura<br />

im Süden Istriens sind wir<br />

schon voller Vorfreude. Die letzten<br />

fünf Kilometer allerdings werden<br />

zur Herausforderung: Durch den Ort<br />

führen schmale Straßen um Ecken<br />

mit engen Kurven und gefährlichen<br />

Steinpollern. Ein Parcours für Gespanne,<br />

sehr eng, und der Gegenverkehr<br />

kommt meist ungeduldig und<br />

rasant herangeflogen. Doch ohne<br />

Crash und Schramme erreichen wir<br />

die Einfahrt zum Campingplatz.<br />

Das riesige Gespann müssen<br />

wir seitlich etwas verkehrswidrig<br />

abstellen, um uns in der Rezeption<br />

anzumelden. Voller Gewissheit, die<br />

passende Parzelle reserviert zu haben<br />

und in Kürze den Wohnwagen<br />

ausrichten zu können, also im Urlaub<br />

angekommen zu sein, warten<br />

wir geduldig.<br />

Doch es kommt anders. Wir erhalten<br />

einen Plan und fahren zum<br />

eingezeichneten Stellplatz. Auf den<br />

ersten Blick passt nichts. Hohes Gefälle,<br />

Wurzeln und Bäume, welche<br />

die Einfahrt unseres Kolosses nicht<br />

gestatten. Trotzdem versuchen wir,<br />

über eine Seite abgewinkelt einzufahren.<br />

Ein Nachbar hilft uns und gibt<br />

Zeichen. Als wir schon die ganzen<br />

Blicke der umliegenden Camper auf<br />

uns ziehen, brechen wir ab.<br />

56 ⁄⁄ Caravan Kroatien


Blick auf die<br />

Adria: Der<br />

Stellplatz<br />

befindet sich<br />

direkt am<br />

Wasser. Um<br />

ihn nutzen<br />

zu können,<br />

bilden zusammengesuchte<br />

Steine das<br />

Fundament.<br />

Der Blick<br />

aus dem Küchenfenster<br />

des Caravans<br />

lässt den<br />

Balanceakt<br />

vergessen.<br />

01/19 ⁄⁄ 57


Wir rufen in der Rezeption an<br />

und lassen uns mit dem Platzanweiser<br />

Juri verbinden. Der ist gleich im<br />

Bilde und will uns helfen. Er sucht<br />

nach freien Parzellen, die für uns geeignet<br />

sein sollen, und kommt kurz<br />

drauf mit seinem Roller angeflitzt.<br />

Warum uns diese Parzelle zugeteilt<br />

wurde, kann er uns auch nicht sagen<br />

und ist schon dabei, uns andere<br />

Plätze zu zeigen.<br />

Juri präsentiert uns dabei einen<br />

traumhaften Platz direkt am Ufer,<br />

abseits vom Trubel. Wir sind begeistert,<br />

aber: Die Parzelle ist steinig und<br />

abschüssig. Ich habe keine Ahnung,<br />

wie ich den Wohnwagen da einrangieren<br />

und ausrichten soll. Wie wir<br />

später erfahren, hat keiner der umliegenden<br />

Camper das Vertrauen<br />

in uns, und wir werden aus den jeweiligen<br />

Komfortzonen um uns herum<br />

sensationslüstern beobachtet.<br />

Helfen kann dir da keiner oder will<br />

es nicht, um nicht an einem Missgeschick<br />

Schuld zu haben.<br />

Also mit aller Präzision und Kraft<br />

des Allrads rückwärts abgewinkelt<br />

auf die Steine zirkeln. Nach und<br />

nach legen wir immer mehr Felsen<br />

an die entsprechenden Stellen, um<br />

den Ice schon beim Rangieren auf<br />

ein halbwegs akzeptables Niveau<br />

zu bringen. Dann müssen die Stützen<br />

nivelliern. Allerdings hängt der<br />

Ice inzwischen schon so<br />

58 ⁄⁄ Caravan Kroatien


Szenen eines<br />

gelungenen<br />

Urlaubs:<br />

Sonnenuntergang<br />

in<br />

Istrien. Die<br />

Städte hier<br />

haben einen<br />

starken venezianischen<br />

Einschlag.<br />

Cafés direkt<br />

am Meer<br />

finden sich<br />

immer<br />

wieder. Am<br />

schönsten ist<br />

das schattige<br />

Plätzchen<br />

unter der<br />

Markise.<br />

01/19 ⁄⁄ 59


Direkt vor der Caravantür: Der Strand bei Premantura ist steinig,<br />

aber angenehm leer. Das Wasser ist glasklar und immer gut, um sich<br />

zu erfrischen. Seevögel suchen aus der Luft nach leckerer Beute.<br />

hoch an der abschüssigen Seite zum<br />

Meer, dass die Stützen nicht mehr<br />

lang genug sind, um sich auch nur<br />

annähernd auf den Felsen abstützen<br />

zu können. Also unterlegen wir<br />

sie mit sechs bis sieben Steinen, die<br />

wir kunstvoll aufeinander stapeln.<br />

Weil wir mit unseren Kurbeln<br />

an die Grenzen der Physik stoßen,<br />

kommt uns Mario zu Hilfe. Mario ist<br />

mit seiner Familie schon länger auf<br />

dem Platz, eigentlich die ganze Ferienzeit:<br />

Italiener fahren gern nach<br />

Kroatien in den Urlaub. Mit seinem<br />

Wagenheber stemmt er den Wohnwagen<br />

noch weiter in die Höhe, und<br />

mit jedem Zentimeter kommen wir<br />

der Sache näher. Stein um Stein<br />

bauen wir unseren Wohnwagen,<br />

oder besser: das eigene Mobil Home<br />

auf Steinstapeln, mit unverbautem<br />

Blick aufs Meer. Einfach zum Genießen<br />

– und zum Vertrauen.<br />

Ganz vorsichtig entfernen wir<br />

den Wagenheber und wagen einen<br />

Rütteltest. Tatsächlich: Der Ice<br />

steht sturmsicher. Diese Diagnose<br />

bewahrheitet sich bei einigen Gewittern<br />

in den Folgenächten. Und<br />

so erholen wir uns in Kroatien im<br />

höchstgestapelten Wohnwagen,<br />

den wir je gesehen haben.<br />

60 ⁄⁄ Caravan Kroatien


CAMPING IN ISTRIEN<br />

Abenteuer auf schwäbisch<br />

Überblick<br />

Auf der Südspitze von Istrien, Kroatien, zehn Kilometer<br />

hinter Pula, mit 57.000 Einwohnern größte Stadt<br />

Istriens, liegt Premantura. Der 850 Einwohner zählende<br />

Ort befindet sich am Eingang zum Naturpark Kap<br />

Kamenjak. Bekannt wurde sie durch die Campingplätze<br />

Stupice, Stoja, Indije, Runke und Tasalera, die<br />

Marinas in Pomer und Pjescana Uvala, sowie durch<br />

Touristenorte wie Medulin und den Nationalpark der<br />

Inseln Brijuni. Wem Porec, Vrsar oder Rovinj zu überlaufen<br />

ist, der dürfte sich hier eher wohlfühlen.<br />

Am Kap Kamenjak begeistern sauberes Wasser, einsame<br />

Buchten, in denen FKK kein Problem ist, nach<br />

Wunsch flache oder steile Küsten sowie Kieselstrände,<br />

die auch für Kinder geeignet sind. Die Marinas,<br />

Tauchschulen und Surfcenter ermöglichen Wassersport<br />

jeder Art.<br />

Hoch hinaus: Gern lassen sich Urlauber am Fallschirm<br />

vom Motorboot in die Lüfte schleppen.<br />

Das Abenteuer wirkt nach und ist immer wieder<br />

gut, um erzählt zu werden. Etwa abends in<br />

trauter Runde vor dem Wohnwagen.<br />

INFO<br />

Sol Deus, Selo 132 b, HR-52100 Pula (Premantura),<br />

Tel.: 00385/52/575319, www.premantura.com.hr<br />

ANREISE<br />

Kürzeste Anreise ist über die E 751, die von Nord<br />

nach Süd über die Halbinsel Istrien verläuft. Hier fällt<br />

Maut an.<br />

EINREISEBESTIMMUNGEN<br />

Kroatien gehört zur EU, aber nicht zum Schengener<br />

Abkommen. Gültiger Reisepass und/oder Personalausweis<br />

erforderlich.<br />

GELD<br />

Landeswährung ist der Kuna<br />

(HRK). Kreditkarten werden<br />

in den meisten Hotels, Restaurants,<br />

Tankstellen und Geschäften akzeptiert. Bargeld<br />

lässt sich problemlos an vielen Bankautomaten<br />

mit der deutschen Bank- oder<br />

Kreditkarte abheben.<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Ganzjährig zu bereisen. Im Frühling und<br />

Herbst angenehm warm, im Sommer heiß.<br />

VERKEHRSBESTIMMUNGEN<br />

Zulässige Höchstgeschwindigkeit inner-/außerorts/Autobahn<br />

für Pkw/Reisemobile bis/<br />

über 3,5 Tonnen: 50/90/130 km/h, Promillegrenze<br />

0,0.<br />

Info Istrien<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

Pula<br />

KROATIEN<br />

Istrien<br />

Medulin<br />

Premantura<br />

Kap Kamenjak<br />

CAMPINGPLÄTZE<br />

Arena Stupice Campint, Selo 250, HR-52100<br />

Pula (Premantura), Tel.: 00385/52/575111,<br />

www.arenacampsites.com<br />

LESEN<br />

Rau, Werner: Kroatien, Rau Verlag, Stuttgart,<br />

8. Auflage, 2019/2020, 264 Seiten, ISBN 978-<br />

3-9264145-81-9, 18,90 Euro<br />

PERSÖNLICHE TIPPS DES AUTORS<br />

Safari Bar am Kap Kamenjak: Das Ambiente<br />

ist so eigensinnig wie der Besitzer und der<br />

Name Safari Bar sicherlich treffend gewählt.<br />

Ein Muss für jeden Besucher des Kap Kamenjak.<br />

Ideal zum Erfrischen und Stärken im<br />

Schatten der Dschungelpflanzen in einfachen<br />

Holzunterständen mit Holztischen und -bänken,<br />

sehr urig und schlicht gehalten.<br />

01/19 ⁄⁄ 61


OFFROAD-CARAVAN<br />

gemacht fürs Outback<br />

Bruder,<br />

wohin gehst<br />

Text: Gerhard Prien/ampnet; Fotos: ampnet<br />

Du?<br />

In Australien mit fünf Millionen Quadratkilometern<br />

Outback hat Camping einen anderen Stellenwert<br />

als in Europa. Da dürfen Caravans anders ausfallen als<br />

hierzulande. Vielleicht wie ein Bruder EXP-6.<br />

62 ⁄⁄ Caravan Australien


Das Outback ist eine harte Gegend. Nichts für Weicheier<br />

und auch nichts für Camper im hiesigen Sinne.<br />

Da brauchen Outdoor-Freaks schon ein besonderes<br />

Gefährt, um in der Wildnis überleben zu können. Einen<br />

Wohnwagen wie einen Bruder.<br />

Tatsächlich ist der Bruder, so heißt das rollende Zuhause,<br />

ein Wohnwagen, wie ihn sich Mad Max wünschen würde,<br />

wäre er denn Camper: ein Hardcore-Caravan, kantig, robust,<br />

stabil, wie aus einem Block gehauen, wasserdicht und<br />

konsequent auf Offroad-Touren ausgelegt.<br />

Schließlich muss er für den Trip ins australische Outback<br />

einiges aushalten: wüste Pisten, unwegsames Gelände<br />

und Wasserdurchfahrten. Wer sich auf dem roten Kontinent<br />

ins Outback traut, braucht eine rollende Behausung, die Unbilden<br />

wegsteckt und auf die er sich auch verlassen kann –<br />

Hunderte von Kilometern von der Zivilisation entfernt.<br />

Schafft all das der Bruder EXP-6? Das Gefährt ist außen<br />

192 Zentimeter breit. Damit passt er hinter einen solchen<br />

Geländewagen, der als Zugfahrzeug für das 670 Zentimeter<br />

lange australische Wohnwagen-Trumm zum Einsatz kom-<br />

01/19 ⁄⁄ 63


Viel Platz: Aufstelldach und<br />

aufklappbare Seitenwand<br />

vergrößern den Caravan nicht<br />

nur optisch. Das Küchenmodul<br />

ist herausziehbar – gut für das<br />

beliebte BBQ. Innen geht es<br />

gediegen zu mit Ledercouch<br />

und Doppelbett.<br />

64 ⁄⁄ Caravan Australien


Blick in die Wohnwelt: So komfortabel ging es im australischen<br />

Outback wahrschinlich noch nie zu. Im Ceranfeld des Kochers spiegelt<br />

sich der gut duchdachte Innenraum des Bruder wider.<br />

men sollte. So hält sich der Offroad-Caravan in der Spur des<br />

Zugfahrzeugs. Gerade im Gelände ist das ein nicht zu unterschätzender<br />

Vorteil, da dem Caravan nicht kraft- und energiezehrend<br />

eine eigene Spur gebahnt werden muss.<br />

Für seinen Einsatz abseits aller Straßen bringt der Bruder<br />

EXP-6 sämtliche notwendigen Voraussetzungen mit. Autark<br />

im Outback ist dieser Australier übrigens auch dank deutscher<br />

Wertarbeit: Beim Bau des Campers aus Down Under sind<br />

auch hiesige Werkstoffe für Chassis und Aufbau mit im Spiel,<br />

verarbeitet allerdings im Design von Down Under.<br />

Gewappnet ist die Besatzung des Bruder für alle denkbaren<br />

Temperaturverhältnisse, ob im australischen Outback<br />

oder in der Eiswüste. Der Hersteller verspricht, dass sein Caravan<br />

dank guter Isolation des Composite-Aufbaus den Einsatz<br />

zwischen minus 20 und plus 50 Grad aushält.<br />

Der Wohnaufbau ruht auf einem robusten, zweiachsigen<br />

Leiterrahmen. Die zweite Achse des Caravans lässt sich, etwa<br />

während der Tour in der Stadt, einfahren. Damit radiert der<br />

Anhänger weniger in der Kurve.<br />

Das Chassis verfügt über vier einzeln aufgehängte Räder,<br />

Rundrohr-Längslenker und eine speziell entwickelte Luftfederung.<br />

Die ist auch während der Fahrt per Klick auf dem<br />

Smartphone oder Tablet ansteuerbar und erlaubt einen Federweg<br />

von sagenhaften 31 Zentimetern. Durch das Plus an<br />

Bodenfreiheit bewältigt der Caravan Offroad-Strecken mit tiefen<br />

Schlaglöchern ebenso wie Gumpen in zu durchkreuzenden<br />

Bächen.<br />

Der Innenraum des Bruder lässt sich mit Druck beaufschlagen,<br />

somit ist der Caravan sogar wasserdicht. Ein<br />

Luftansaugsystem filtert Staub und Sand, damit die außen liegenden<br />

Staufächer sauber bleiben. Zwei Ersatzräder oder ein<br />

Ersatzrad plus Sandbleche finden seitlich am Deichselkasten<br />

Platz – beruhigend, falls es mal einen Plattfuß gibt. Unterhalb<br />

der Deichsel angebrachte Stoffbahnen schützen den Anhänger<br />

vor Steinen, die der Zugwagen gelegentlich aufwirbelt.<br />

Falls der Bruder mal steckenbleibt und aus dem Schlamm gezogen<br />

werden muss, hilft eine im Chassis verbaute Seilwinde<br />

bei der Bergung.<br />

In Fahrt ist der Bruder EXP-6 gerade mal 2,12 Meter hoch.<br />

Im Stand erzeugt ein Aufstelldach die erforderliche Stehhöhe.<br />

Den Zugang zum Wohnbereich gibt eine mittig im Heck platzierte<br />

Tür frei. Sie verbirgt sich unter einer großen, über die<br />

gesamte Fahrzeugbreite reichende Heckklappe. Die hält den<br />

Einstieg regenfrei und lässt sich per Knopfdruck öffnen.<br />

01/19 ⁄⁄ 65


Weg zur Freiheit: Um Partien über Dünen und durch Gumpen zu<br />

meistern, braucht der Caravan ein starkes Zugfahrzeug. Sand und<br />

Wasser können dem Offroad-Wohnanhänger nichts anhaben.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Bruder EXP-6<br />

Gesamtlänge: 670 cm<br />

Breite: 192 cm<br />

Höhe: 212 cm<br />

Aufbaulänge: rund fünf Meter<br />

Leergewicht: 680 kg<br />

Zulässiges Gesamtgewicht: 1.600 kg<br />

Frischwasservorrat: 200 Liter<br />

Webasto Dieselheizung mit WW-Boiler<br />

600 W Solar, 380 Ah Lithium-Akkus<br />

Preis: 75.500 Euro plus Überführung<br />

KONTAKT:<br />

Bruder Expedition, Brisbane, Australien,<br />

Tel.: 0061/1300/BRUDER,<br />

www.bruderx.com<br />

66 ⁄⁄ Caravan Australien


Links der Eingangstür bleibt Platz für eine (optionale)<br />

Waschmaschine. Damit auch im Outback das Hemd immer<br />

ordentlich schick sitzt. Im Wohnraum, den eine Dach-Klimaanlage<br />

wohl temperiert, gibt es Raum und Schlafmöglichkeiten<br />

für bis zu sechs Personen.<br />

Die sogenannte Eigner-Kabine, oder anders gesagt: ein<br />

Doppelbett, befindet sich im Bug. Gegenüber der in Fahrtrichtung<br />

links stehenden Küchenzeile ist eine mit HD-Flatscreen<br />

ausgestattete Essecke für zwei Personen angeordnet. Die weiteren<br />

Mitreisenden legen sich in bis zu vier Hochbetten zur<br />

wohlverdienten Ruhe.<br />

Eine Besonderheit des Bruder ist seine (Outdoor-)Küche,<br />

die sich innen wie außen nutzen lässt. Im Stand kann dazu die<br />

Außenwand hoch- und ein Tisch heruntergeklappt werden.<br />

Ein Küchenmodul mit Kühlschrank (davon befindet sich ein<br />

zweiter im Wohnraum) und Staufächern lässt sich herausziehen.<br />

Das Ganze bildet dann eine U-förmige Outdoor-Küche.<br />

Alles fertig, für das (nicht nur) in Australien so geschätzte Outdoor-BBQ.<br />

Der EXP-6 verfügt zudem über eine 600-Watt-Solaranlage<br />

und Lithium-Batterien mit einer Speicherkapazität von 380 Ah.<br />

Der Frischwasservorrat von 200 Litern lässt sich über ein fernbedienbares<br />

Pumpsystem aus Seen oder Flüssen auffüllen.<br />

Wer jenseits eines funktionierenden Handy-Netzes mit<br />

seinen Liebsten plaudern möchte, kann – gegen Aufpreis – per<br />

Satellit kommunizieren. Eine mit Diesel betriebene Heizung<br />

von Webasto erzeugt Wärme und warmes Wasser. Das kann<br />

nicht nur an der Küche entnommen werden, sondern dient<br />

per Außendusche oder innen im Sanitärabteil auch der Körperpflege.<br />

Natürlich lässt sich der Bruder EXP-6 ganz nach Kundenwunsch<br />

individualisieren. Der Hersteller liefert in die<br />

USA, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Europa,<br />

Russland und in andere Länder. Und er verspricht, die<br />

Technik den jeweiligen Landesvorschriften anzupassen. Eine<br />

spezielle Version für Europa ist noch für dieses Jahr geplant.<br />

Ab umgerechnet rund 75.500 Euro ist der australische Offroad-Wohnwagen<br />

zu haben. Die Kosten für die Überführung<br />

kommen noch hinzu.<br />

Tel. +34 977 810 637 · www.playamontroig.com · info@playamontroig.com<br />

01/19 ⁄⁄ 67


ZEL<br />

So wie früher: Bloß ein dünner Stoff<br />

TEN<br />

trennt mich vom unendlich großen<br />

Himmelszelt und bildet ein zusammenfaltbares<br />

Zuhause für mich in der<br />

Unendlichkeit. Raus aus dem<br />

Alltag, rein ins Abenteuer. So<br />

war das schon immer. So ist es<br />

noch heute – das Zelten.<br />

68 ⁄⁄


Foto: Teemu R, Pexels<br />

Welch angenehmer Kontrast:<br />

Der Blick in die Ferne entflieht<br />

der angenehmen Enge, die ein<br />

Zelt birgt. Und dabei Schutz<br />

gewährt vor Wind und Wetter.


FAMILIEN-RADTOUR<br />

GLAMPING<br />

Inselhopping auf den Fidschi-Inseln im Sattel<br />

Inselhüpfen<br />

im Schärenparadies<br />

Text & Fotos: Indre Schuch<br />

Hoch im Norden, entlang der finnischen Westküste, buckeln<br />

25.000 bis 50.000 Eilande aus der stahlblauen Ostsee.<br />

Mitten in diesem riesigen Mosaik, befindet sich der Archipelago<br />

Trail. Ideal für eine Zelttour mit dem Fahrrad.<br />

70 ⁄⁄ zelten Finnland


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Manche Entscheidung ist gar<br />

nicht so einfach zu treffen.<br />

Da auf unserer Urlaubsammelliste<br />

der nordeuropäischen<br />

Länder Finnland<br />

noch fehlte, sollte es diesmal<br />

also das Land der tausend Seen, Myriaden<br />

von Mücken und Heimat des Weihnachtsmannes<br />

sein. Finnland hatte schon immer seinen Reiz auf<br />

uns. Allein, weil wir von den Finnen nicht wirklich<br />

viel wussten, machte es uns neugierig. Wortkarg<br />

und scheu sollten sie sein, aber auch stolz<br />

und mächtig. Stolz darauf, diesem kleinen Volk<br />

anzugehören, dessen Sprache so exotisch und<br />

fremd klingt, als ob sie nicht von dieser Welt wäre.<br />

Schon das Schriftbild ist durch die auffällig<br />

vielen Laute ungewöhnlich. Finnisch gehört zur<br />

finno-ugrischen Sprachfamilie und unterscheidet<br />

sich völlig von jeder indo-germanischen<br />

Sprache. Am Ende der Reise sollten es auch nicht<br />

mehr als drei Worte sein, die wir uns gemerkt hatten:<br />

Hei für Hallo, Kiitos für Danke und Kippis für<br />

Prost.<br />

Zum Glück können die zwar recht wortkargen<br />

aber sehr hilfsbereiten Finnen gut Englisch<br />

und so war die Verständigung auf unserer dreiwöchigen<br />

Zelt-Fahrradtour durch die finnischen<br />

Schären kein Problem.<br />

Der Archipelago Trail ist eine 250 Kilometer<br />

lange Ringstraße, die der Stadt Turku vorgelagert<br />

ist und die nach ihr benannten Turunmaa-Schären<br />

miteinander verbindet. Früher waren die Eilande<br />

nur per Boot zu erreichen. Jetzt lässt sich<br />

dank 200 Kilometern gut ausgebauter Radstrecke<br />

und weiteren 50 Kilometern Wasserwegen<br />

mithilfe von neun Fähren und zwölf Brücken bequem<br />

von Insel zu Insel hoppen.<br />

Der Schärengarten an Finnlands Westküste<br />

entstand in der Eiszeit und besteht aus mehr als<br />

25.000 Inseln. Mit seinen einsamen Stränden,<br />

felsigen Klippen und grünen Birkenwäldern,<br />

hörte sich der weitläufigste Archipel Europas für<br />

uns an wie ein wahr gewordener Fahrradtraum:<br />

Von Insel zu Insel hoppen, lange Sommerabende<br />

am Lagerfeuer, wild campen auf einsamen<br />

Schären und jeden Abend einen fetten Fisch an<br />

72 ⁄⁄ zelten Finnland


Angekommen: Idylle pur<br />

auf dem Campingplatz<br />

Grännäs Homestaed auf<br />

Nagu. Das Holzhaus ist<br />

eine schwimmende Sauna<br />

(vorige Seite). Unterwegs:<br />

Der Großteil der Radweges<br />

ist zugleich auch Straße.<br />

Zum Glück verirren sich<br />

nicht so viele Autos auf<br />

die äußeren Inseln. Das<br />

Angelfieber der Jungs<br />

bereicherte das Abendessen.<br />

Das Familienleben auf<br />

dem kleinen Campingplatz<br />

Grännäs Homestead läuft<br />

beschaulich ab.<br />

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74 ⁄⁄ zelten Finnland


Mittendrin: Da hilft nur Strampeln, um den Fähranleger<br />

noch zu erreichen. Die Lektüre musste manchmal sein –<br />

Finnisch für Anfänger, selbst die Ortsnamen lassen sich<br />

nur schwer aussprechen. Immer wieder lecker ist frisch<br />

gegrillter Barsch. Obwohl Finnland eher flach ist, sind<br />

kurze Steigungen mit Gepäck und Gegenwind gar nicht<br />

so einfach zu bewältigen. Umso gemütlicher wird’s im Zelt.<br />

der Angel. Dazu Abwechslung durch die unzähligen<br />

Brücken und Fähren, welche die üppigen<br />

Eilande meist kostenlos miteinander verbinden.<br />

So weit unsere romantische Vorstellung.<br />

Start- und Endpunkt unserer Rundtour war<br />

Turku, Finnlands ehemalige Hauptstadt. Diese<br />

lebendige Stadt ist sehenswert mit ihrem frischen<br />

und trendigen Studentencharme, der auf<br />

gelebte Tradition und Mittelalterflair trifft. Besonders<br />

lohnt es, die imposante und gut erhaltene<br />

Burg anzuschauen, deren Grundstein schon<br />

1280 gelegt wurde, also nur wenige Jahre nach<br />

der Stadtgründung.<br />

Mehrmals täglich laufen in Turku, das auch<br />

den schwedischen Name Åbo trägt, die riesigen<br />

Personenfähren aus Stockholm ein. So wie hier<br />

stehen im gesamten Schärengebiet Ortsschilder<br />

mit zwei Namen. Dies kommt aus der Zeit, als<br />

Finnland noch zu Schweden gehörte. Bis heute<br />

sind die Schären daher zweisprachig.<br />

Da die Einkaufsmöglichkeiten auf den äußeren<br />

Inseln rar sind, haben wir uns auf dem wunderbaren<br />

Markt in Turku mit Leckereien und heimischen<br />

Produkten eingedeckt. Vollgepackt mit Proviant für<br />

acht hungrige Radler fuhren wir die Schärenringstraße<br />

gegen den Uhrzeigersinn, immer den braunen<br />

Hinweisschildern Saariston Rengastie (finnisch)/<br />

Skärgårdens Ringsväg (schwedisch) folgend.<br />

Unser Tross aus vier Erwachsenen und vier<br />

Kindern (7, 8 ,9 und 10 Jahre), acht Fahrrädern<br />

und zwei Zelten glich einer Karawane fliegender<br />

Händler: Angel, Fußball, Kescher und nasse<br />

Badehosen baumelten wild durcheinander. Wir<br />

radelten durch angenehm schattige Mischwälder,<br />

vorbei an goldenen Getreidefeldern, durch<br />

kleine beschauliche Dörfer und hatten immer<br />

irgendein grünblau blitzendes Wasser im Blick.<br />

In dem beliebten Badeort Naantali legten wir<br />

unseren ersten Stopp ein. Die Touristeninformation<br />

dort hat gutes Kartenmaterial und viele hilfreiche<br />

Informationen über das Schärengebiet.<br />

Aber vor allem und ganz wichtig: den aktuellen<br />

Fährplan. Die gelben Inselfähren (lossi) nehmen<br />

Radler zwar meist kostenlos mit, verkehren<br />

aber zum Teil nur ein bis zweimal täglich. Um<br />

lange Wartezeiten zu vermeiden, sollten wir also<br />

einen Blick auf die Fahrzeiten werfen. Der kleine<br />

Jachthafen mit seinen vielen urigen Cafés und<br />

Restaurants lädt zum Verweilen ein. Nicht umsonst<br />

verbringen hier die finnischen Staatspräsidenten<br />

traditionell ihren Sommerurlaub.<br />

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Pausiert: Brotzeit am Fähranleger, wer<br />

den ganzen Tag draußen ist, hat Hunger,<br />

Durst und ist müde. Nur für ein Bad im<br />

See reicht die Energie immer noch aus.<br />

Die schroffe und raue Seite der auf den Werbeplakaten<br />

der Reisebüros oft so idyllisch gezeigten<br />

Schärenwelt bekamen wir zu spüren, kurz<br />

nachdem wir Naantali verlassen hatten. Ein stetig<br />

starker, fast demütigender Gegenwind zerrte<br />

kräftig an unseren Nerven und Zeltstangen, als<br />

wollte er absichtlich unseren Traum vom Fahrradsommerparadies<br />

zerrütten. Ganz so schnell<br />

kamen wir dadurch nicht vorwärts. So endete<br />

der ein oder andere Tag mit der Suche nach<br />

Trinkwasser und einem geeigneten Platz für unser<br />

Zelt, da wir entweder den Campingplatz oder<br />

die Fähre nicht rechtzeitig erreicht hatten.<br />

Zum Glück gilt in Finnland das Jedermannsrecht.<br />

Dies erlaubt nicht nur das Übernachten<br />

unter freiem Himmel, sondern Zeltler dürfen<br />

auch nach Herzenslust Beeren und Pilze<br />

sammeln. Im August sind die Wälder voll mit<br />

leuchtend roten und blauen Vitaminperlen –<br />

willkommene Abwechslung zu unserem Trockenfutter.<br />

Durchschnittlich 500 Millionen<br />

Kilogramm Beeren wachsen pro Jahr in finnischen<br />

Wäldern. Kein Wunder, dass die Finnen<br />

so freizügig mit den Schätzen ihrer Natur sind.<br />

Auch für Fische gilt übrigens das Jedermannsrecht.<br />

Klar, dass in jeder freien Minute<br />

die Rute ausgeworfen wurde. Dicke Barsche<br />

und Hechte retteten dann auch so manch mageres<br />

Abendessen.<br />

Weiter ging es auf die äußeren Inseln Iniö und<br />

Houtskär. Zwar nahm der Wind nicht ab, dafür<br />

aber Verkehr und Trubel. Weit ab vom Festland<br />

ging es hier ruhig und beschaulich zu. Die Szenerie<br />

wechselte ständig zwischen karger Felsenlandschaft<br />

und saftig grünen Wiesen mit alten<br />

Holzkirchen und rot gestrichenen Bootshäusern.<br />

Highlight und Motivation waren aber ganz<br />

klar die Fährfahrten. Regenguss und Gegenwind<br />

zum Trotz traten unsere Jüngsten in die<br />

Pedale, um Erster am Anleger zu sein. Schließlich<br />

war es eine verantwortungsvolle Aufgabe,<br />

den „Call a Ferry-Knopf“ zu drücken und damit<br />

die Kabelfähre vom anderen Ufer herzuholen.<br />

Und so schoben wir unzählige Male unsere<br />

vollgepackten Räder in den Bauch der Fähren,<br />

zuckten zusammen beim Knallen der Blechrampe<br />

auf den Asphalt, um dann jedes Mal von<br />

Neuem dieser einmaligen Komposition aus<br />

76 ⁄⁄ zelten Finnland


Spät: Der skandinavische<br />

Sommer kennt nur lange<br />

Tage. Auch nachts, wenn es<br />

eigentlich dunkel sein sollte,<br />

ist es draußen hell genug,<br />

um die Landschaft zu erkennen.<br />

Sogar bei Halbmond.<br />

Lebendig: Die Freizeit gestaltet<br />

sich im Sattel auf dem<br />

Radweg oder am Wasser.<br />

Dann am liebsten mit der<br />

Angel in der Hand.<br />

Grün und Blau zu verfallen. Vom Wasser aus eröffnet<br />

sich einem dieser weitläufige Inselgarten<br />

in seiner ganzen Schönheit. Sind manche nicht<br />

mehr als ein felsiger Nilpferdrücken, bezaubern<br />

andere mit sanften Feldern oder dunklen Wäldern.<br />

Ein nicht enden wollendes Mosaik.<br />

Obwohl wir auf dieser kreisförmigen Strecke<br />

keinen Punkt zweimal zu fahren brauchten,<br />

spürten wir abseits der Hauptroute den ursprünglichen<br />

Charakter dieser Gegend. Dann<br />

verwandelte sich der Asphalt zwar oft in eine ruckelige<br />

Schotterpiste, dafür wurden wir mit einmaligen<br />

Traumplätzen belohnt. Grob dem Ringweg<br />

über Korpo nach Nagu und weiter Richtung<br />

Pargas folgend, ließen wir uns von Wind und<br />

Wetter, Zimtschnecken und Sauna treiben.<br />

Was gibt es Schöneres, als sich durchnässt<br />

nach einem Regentag in einer der zwei Millionen<br />

finnischen Saunen aufzuwärmen. Sauna<br />

und Finnland gehören genauso zusammen wie<br />

ihre Liebe zur Natur. Viel mehr braucht ein Finne<br />

nicht. Und um ehrlich zu sein: Mehr gibt es<br />

auch nicht. Das Talent Finnlands liegt in dieser<br />

Einfachheit.<br />

Ein Bootssteg, das Meer vor der Tür und ein<br />

paar Schafe reichen auch Jill und Heikki für ihr<br />

Paradies in der Nähe von Pargas. Stentorp, die<br />

kleine Schaffarm am Meer erwartete uns mit einer<br />

urigen gelben Gästevilla, zwei überaus herzlichen<br />

Gastgebern und freundlichen Finnlandschafen,<br />

die entspannt am Strand entlang spazierten. Einmal<br />

am Tag bringt Heikki sie auf eine benachbarte<br />

Insel zum Weiden – mit dem Boot.<br />

So selbstverständlich, wie Jill abends die<br />

Sauna einheizte und uns Würstchen und Bier<br />

in die Hand drückte. „Ein Saunagang ist bei uns<br />

wunderbar einfach“, erklärte sie. „Du bleibst solange<br />

in der Sauna, wie du willst, hüpftst zur Abkühlung<br />

ins Meer, gehst wieder hinein und isst<br />

zwischendurch ein paar Würstchen.“<br />

Bevor uns der Archipelago Trail über das<br />

kleine Städtchen Kaarina wieder zurück in den<br />

quirligen Alltag brachte, haben wir die Stille<br />

und Ruhe an diesem friedlichen Ort genossen.<br />

Einfach nur am Steg sitzen, vorbeituckernde<br />

Boote beobachten, zwischendurch ein paar<br />

Blaubeeren sammeln, Schafe kuscheln, angeln.<br />

Das Aufregendste liegt eben im Einfachen.<br />

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FAMILIEN-RADTOUR<br />

Inselhopping im Sattel<br />

Info Finnland<br />

Überraschend: Der<br />

finnische Sommer hat<br />

es in sich – mit heftigen<br />

Regenschauern<br />

und Gegenwind sollte<br />

der Radler rechnen.<br />

Was aber gibt es<br />

Besseres als ein Müsli<br />

im Freien? Der Tag<br />

kann kommen – für die<br />

ganze Familie.<br />

ringväg gut gekennzeichnet. Sie umfasst 190 Kilometer<br />

auf gut ausgebauten Radstrecken und weitere<br />

50 Kilometer per Fähre auf dem Wasserweg: Turku<br />

– Naantali – Teersalo – (Fähre) – Hakkenpää – Taivassalo<br />

– Kustavi – Heponiemi – (Fähre) – Inio – (Fähre) –<br />

Houtskär (mehrere Fähren) – Korpo – (Fähre) – Nauvo<br />

– (Fähre) – Parainen – Kaarina – Turku<br />

ESSEN UND TRINKEN:<br />

Kamu Restaurant, Skräbbölentie 2, FIN-21600 Parainena,<br />

www.kamurestaurant.fi, von Rentier über Elch<br />

und fangfrischen Fisch, Top-Qualität.<br />

Köpmans Café und Restaurant, Rantapolku 3, FIN-<br />

21660 Nauvo, http://kopmans.fi, alle Gerichte und<br />

Überblick<br />

Kuchen werden mit Zutaten aus dem Schärengarten<br />

hergestellt.<br />

Das mit mehr als 25.000 Inseln und Klippen durchzogene<br />

Schärenmeer liegt vor der Südwestküste Finn-<br />

Smör, Läntinen Rantakatu 3, FIN-20100 Turku, http://<br />

www.smor.fi/smor/, kreative finnische Küche.<br />

lands und ist Teil der Ostsee. Die einzelnen Inseln<br />

sind durch die Schärenringstraße (finnisch: Saariston<br />

CAMPING<br />

rengastie) über Brücken und Fähren miteinander verbunden.<br />

Im Vergleich zu Deutschland mit 230, kommen<br />

in Finnland nur 16 Einwohner pro Quadratkilometer.<br />

In Finnland gilt für Wanderer und Zeltler das Jedermannsrecht.<br />

Es gibt auf den Schären aber auch einige<br />

kleine, recht unterschiedlich ausgestattete Campingplätze:<br />

INFO<br />

Naantali: Naantali Camping, Leirintäalueentie 1,<br />

Touristenbüro in Turku, Aurakatu 4, FIN-20100 Turku,<br />

Tel.: 00358/2/2627444, www.visitturku.fi: detail-<br />

www.naantalinmatkailu.fi<br />

Inio: Bruddalsviken camping, Björklunds båtslip,<br />

lierte Fahrradkarten und den Fahrplan der Fähren<br />

Norrby, www.bjorklundbatslip.fi<br />

(wichtig).<br />

Houtskär: Saariston Lomakeskus Holdiday center,<br />

Fähren: http://lautta.net.<br />

Mossala, www.saaristonlomakeskus.fi<br />

www.saaristo.org und www.saaristonrengastie.fi: Informationen,<br />

Karten und Wetterbericht über den Ar-<br />

Nagu/Nauvo: Grännäs Homestead, Uttistentie 27,<br />

www.grannashomestead.fi<br />

chipelago Trail.<br />

Pargas/Parainen: Solliden Camping, Solstrand 7,<br />

www.visitfinland.com: allgemeine Reiseinformationen<br />

www.solliden.fi<br />

über Finnland.<br />

ANREISE<br />

Mit dem Flugzeug: Nonstop Flüge aus Deutschland<br />

nach Helsinki bieten Lufthansa, Airberlin oder Finnair<br />

mehrmals wöchentlich an. Lufthansa nimmt Fahrräder<br />

als Sperrgepäck für 50 Euro/Flug mit.<br />

Mit der Fähre: Finnlines fährt täglich ab Travemünde<br />

LESEN<br />

Knoller, Rasso: Finnland, Trescher Verlag, Berlin,<br />

2016, 295 Seiten, ISBN 978-3-89794-352-0, 16,95<br />

Euro<br />

Lindenberg, Herbert: Fahrradführer Europa, Reise<br />

Know-How Verlag, Markgröningen, 2010, 677 Seiten,<br />

ISBN 978-3-89662-385-0, 25 Euro<br />

nach Helsinki in 29 Stunden<br />

und zweimal pro Woche auch<br />

ab Rostock: www.finnlines.com.<br />

GELD<br />

Landeswährung ist der Euro.<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Mai bis September<br />

Kustavi<br />

Taivassalo<br />

VERKEHRSBESTIMMUNGEN:<br />

Höchstgeschwindigkeit Inner-/<br />

Naantali<br />

Turku<br />

außerorts/auf Autobahnen:<br />

50/80/120 km/h. Achtung:<br />

Iniö<br />

Verstöße werden teuer. Lichtpflicht.<br />

Promillegrenze: 0,5.<br />

ROUTE<br />

Start und Zielort des Archipelago<br />

Parainen<br />

Trail ist Turku, 2,5 Stunden<br />

südwestlich von Helsinki. Die<br />

Schären-Tour ist in beiden Richtungen<br />

befahrbar und durch<br />

Houtskari<br />

das braune Hinweisschild: Saariston<br />

Korppoo<br />

Nauvo<br />

rengastie/Skärdgårdens<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

78 ⁄⁄ zelten Finnland


Das brauchen<br />

Sie zum Radeln<br />

Wer mit Rad und Zelt in Urlaub geht, braucht außer der Campingausrüstung<br />

noch ein paar mehr Dinge, die ihm unterwegs<br />

das Leben erleichtern. Dazu gehören in erster Linie wichtige Dinge<br />

rund ums Fahrrad. Denn der Drahtesel ist mehr als nur Transportmittel:<br />

Auf ihm erlebt der Reisende die Landschaft, er verwächst<br />

praktisch mit dem Gefährt. Außerdem sollte jeder sicher und bequem<br />

unterwegs sein – und am richtigen Ziel ankommen.<br />

HELM FÜR ERWACHSENE<br />

Für mehr gut als nur im Urlaub: Auch wer täglich seinen<br />

Weg zur Arbeit mit dem Rad fährt oder gern mit dem Trekkingbike<br />

unterwegs ist, der ist mit dem Radhelm Roller<br />

von Lazer richtig ausgerüstet. Der leichte Alltagshelm ist<br />

gut belüftet und komfortabel zu tragen. Der eingespritzte<br />

Schaumstoff soll Stöße zuverlässig absorbieren. Das Visier<br />

hilft bei Regen oder Sonne. Reflektierende Elemente erhöhen<br />

die passive Sicherheit. Das Verstellsystem passt den Helm an den<br />

Kopf an, damit er sicher sitzt. Erhältlich in mehreren Farben.<br />

Info/UVP: www.lazersport.com/79,95 Euro<br />

HANDSCHUHE MIT HALBEM FINGER<br />

Der Handschuh Craft Rouleur gestattet durch sein elastisches<br />

Material angenehme Bewegungsfreiheit und zugleich festen<br />

Halt. Die weichen Gel-Einsätze an den Druckpunkten dämpfen<br />

Stöße und verhelfen zu einem angenehmen Tragegefühl. Das<br />

robuste Material soll besonders langlebig sein und ausdauernden<br />

Bike-Touren standhalten.<br />

Info: www.craft-sports.de/34,95 Euro<br />

LEICHTE JACKE<br />

Vaude bringt mit Women’s Air Jacket III einen Hauch von Nichts<br />

aufs Rad. Sie ist zu 80 Prozent winddicht, sehr atmungsaktiv und<br />

wasserabweisend und wiegt gerade mal 73 Gramm. Die Windjacke<br />

lässt sich winzig klein in der Rückentasche verstauen. Ausgepackt<br />

hält sie der stärksten Brise stand und schont die Umwelt:<br />

Die Jacke wird aus umweltfreundlichem Material hergestellt.<br />

Info/UVP: www.vaude.com/60 Euro<br />

SONNENBRILLE<br />

Die Sportbrille Sportsstyle 116 von Uvex soll außen kratzfest und<br />

innen beschlagfrei sein. Der Hersteller garantiert 100-prozentigen<br />

UV-Schutz.<br />

Info/UVP: www.uvex-sports.com/99,95 Euro<br />

FAHRRAD-NAVI<br />

Der GPS-Fahrradcomputer Edge 520 Plus von Garmin lässt<br />

sich mit Tasten bedienen. Die erweiterte Navigationsfunktionen<br />

stützt sich auf die installierte Garmin-Europa-Fahrradkarte. Sie<br />

verfügt über zusätzlichen Navigationsalarm sowie Abbiegehinweise.<br />

Die ebenfalls installierte Strava Live Segmente ermöglichen,<br />

dass der Fahrer gegen die eigenen Bestzeiten antreten<br />

kann. Der Akku soll bis zu 15 Stunden halten.<br />

Info/UVP: https://buy.garmin.com/299,99 Euro<br />

KOCHEN<br />

ESSEN<br />

TRINKEN<br />

UNTERWEGS<br />

01/19 ⁄⁄ 79


FLUSSWANDERN<br />

Neue Perspektiven<br />

80 ⁄⁄ Zelten Südfrankreich


Nasse<br />

Füsse<br />

Jeder liebt es, am Fluss zu<br />

campen. Oft wandern die<br />

Urlauber dann ein Stückchen<br />

hinein ins Wasser, mit Sandalen,<br />

dabei sind die spielenden<br />

Kinder. Und dann taucht die<br />

Frage auf: Wie wäre es, wenn<br />

ich weiterginge?<br />

Text: Paul Smit Fotos: Paul Smit & Mick Palarczyk<br />

Wir gingen weiter. Es war unser Experiment.<br />

Eine besondere Wildniserfahrung<br />

im zivilisierten Frankreich, anders als<br />

alle anderen Aktivitäten. Es war weder Canyoning<br />

noch (Berg)wandern, sondern lag irgendwo dazwischen.<br />

Wir nennen es Flusswandern. Hier haben wir<br />

das Unvergessliche erlebt:<br />

_ Auf einer Wanderung im Flussbett der Bléone wähnt<br />

sich der Mensch in der kanadischen Wildnis,<br />

_ die Gorges de Daluis können sich mit den berühmtesten<br />

Slot-Canyons in Arizona messen,<br />

_ und an den Ufern der Bevera blüht der Oleander,<br />

während Hunderte kleiner Fische neugierig an den<br />

Waden knabbern. Flusswandern ist ein Erlebnis.<br />

1. Die Bléone<br />

Parkplatz beim Zusammenfluss Bes/Bléone nördlich<br />

von Digne – La Javie (± 15 Kilometer, stromaufwärts,<br />

Wasser höchstens wadentief)<br />

Schon beim Betreten des Flussbetts scheint die Zivilisation<br />

weit weg zu sein. Die Brücke hinter uns<br />

verschwindet schnell aus dem Blickfeld, vor uns locken<br />

ferne, hohe Berge. Das unberührte Flusstal der<br />

Bléone, bis zu anderthalb Kilometer breit, besteht aus<br />

Kies, in dem der Fluss sich mal als ein einziger Strom<br />

windet, mal in unzählige kleinere Bäche aufteilt.<br />

Dort, wo die Flussarme regelmäßig die Lage<br />

wechseln, bleiben die Inseln zwischen ihnen kahl.<br />

Aber an Stellen, die nur selten starke Wasserströme<br />

überspülen, entstehen ganze Wäldchen. Dort ist die<br />

Landschaft grün und idyllisch mit einem Labyrinth<br />

voller Nasse-Füße-Routen.<br />

Wenn die Landschaft offen ist, nur von Wasserläufen<br />

durchzogen und mit kleinen Teichen und Tümpeln<br />

besprenkelt, wähnen wir uns in Kanada. Dann<br />

suchen unsere Augen den Horizont und die Berge.<br />

Oder sie richten sich nach unten auf die Vielfalt der<br />

Steine und Farben im Kies. Und auf den in der Sonne<br />

trocknenden Lehm, in dem sich Sprünge in Form<br />

schöner Vielecke bilden. Auf kunstvolle Holzskulpturen:<br />

umgestürzte Bäume, vom Strom mitgeführt und<br />

wieder zurückgelassen, gebeizt von Sonne und Wind.<br />

An manchen Stellen hat sich der Mensch in das<br />

Spiel der Natur eingemischt. Dort haben Bulldozer<br />

den Kies verschoben, um den Fluss in eine bestimmte<br />

Richtung zu zwingen und um zu verhindern, dass er<br />

die Ufer in der Nähe einer Brücke untergräbt. Solche<br />

Eingriffe stellen die langweiligeren Abschnitte der<br />

Entspannt: Camping<br />

„Le Prieuré“<br />

liegt nördlich<br />

der Gorges de<br />

Daluis, nicht weit<br />

vom Nationalpark<br />

Mercantour<br />

entfernt.<br />

01/19 ⁄⁄ 81


Mach mal Pause: Die Beine baumeln zwischen den<br />

Fischen in der Bevera. Bei der Brücke unter Collabasse<br />

ist die Flusswanderstrecke zu Ende, und an dieser Stelle<br />

fängt die Rückwanderung am Hang an.<br />

Route dar. Zum Glück gibt es davon an diesem Fluss<br />

nur zwei.<br />

Unter Le Mousteret, einem auf einem Hügel<br />

gelegenen Dorf, fließt der Fluss in ein schmales Tal.<br />

Hier beginnt der wildeste Abschnitt, der teilweise<br />

unterhalb einer senkrechten Felswand verläuft. Wer<br />

eine solche Wanderung in Kanada macht, befindet<br />

sich mehrere Wochen Fußmarsch vom nächstgelegenen<br />

Dorf entfernt und kann nicht ohne Weiteres zum<br />

Auto zurückgehen. Wandern in der Wildnis ähnelt<br />

dort einer Expedition. Gut, dass unsere Flusswildnis<br />

in Frankreich liegt.<br />

Am späten Nachmittag kommen wir im Dorf<br />

La Javie an, lassen uns in einem Restaurant im Freien<br />

nieder, bestellen kalten Rosé und Pizza. Schließlich<br />

gehen wir zu unserem Zelt, das auf dem Dorfcampingplatz<br />

am Fluss steht. Am nächsten Morgen steigt<br />

der eine aufs Fahrrad, um das Auto zu holen, während<br />

der andere das Zelt abbaut.<br />

2. Die Gorges de Daluis<br />

Parkplatz unter Daluis – Campingplatz Le Pont<br />

de la Mariée bei Guillaumes (± 8 Kilometer,<br />

stromaufwärts, Wasser höchstens knietief)<br />

Wir beginnen unsere Wanderung beim Dorf Daluis<br />

und nicht am Eingang der Schlucht, damit wir uns<br />

der Naturerscheinung langsam von einer vertrauten<br />

Landschaft aus nähern: Das Kiesbett mit seinen kleinen<br />

Inseln, Wäldchen und Flussarmen erinnert stark<br />

an unsere Wanderung von vorgestern. Diesmal jedoch<br />

ragt in der Ferne eine Wand aus weinrotem Gestein<br />

auf, die der Fluss Var durchschneidet. Die Schlucht ist<br />

so eng, dass wir sie kaum erkennen können.<br />

Am Eingang – oder eigentlich Ausgang – der<br />

Schlucht bleiben wir fasziniert stehen. Auf dem Boden<br />

der Schlucht finden nur der Fluss und schmale<br />

Strände Platz. Darüber ragen dunkelrote Felswände<br />

fast senkrecht und scheinbar endlos empor.<br />

Wir treten ein in die Unterwelt. Im ersten Abschnitt<br />

erreicht für eine kurze Zeit Sonnenlicht den<br />

Boden. Es ist bald Mittag, und die Schlucht ist günstig<br />

ausgerichtet. Dank mildem Klima wächst hier alles<br />

üppig. Trotz der Enge sprießen Akazien in Hülle<br />

und Fülle. Wir stellen uns vor, wie die Bäume im Mai<br />

mit weißen Blütentrauben beladen sind, welche die<br />

Schlucht mit Honigduft füllen.<br />

Auf einem kleinen Sandstrand picknicken wir<br />

in Badehose zwischen Blumen und Schmetterlingen.<br />

Als wir weitergehen, ist die Sonne nicht mehr zu sehen.<br />

Das macht alles nur noch schöner: Der schmale<br />

Himmelsstreifen taucht die Felswände in ein Licht,<br />

von dem jeder Studiofotograf nur träumen kann.<br />

Wir nähern uns dem engsten Abschnitt der<br />

Schlucht mit knietiefem, blaugrünem, nur 13 Grad<br />

warmem Wasser. Niemand sollte versuchen, die Kälte<br />

so schnell wie möglich hinter sich zu lassen: Dies sind<br />

82 ⁄⁄ Zelten Südfrankreich


die schönsten 300 Meter. Manche Felswände ähneln<br />

zerknittertem Krepppapier in Lila, Purpur und Rosa.<br />

Ein Stück weiter hallt zwischen wellenförmigen Wölbungen<br />

von poliertem Stein das Platschen unserer<br />

Füße wider. An manchen Stellen hat sich bis zu einer<br />

Höhe von drei Metern – dem Wasserpegel während<br />

der heftigsten Regenfälle im Herbst – Kalk an den<br />

Wänden abgelagert wie eine hellblaue Glasur.<br />

Wir geraten in eine visuelle Trance. Das haben<br />

wir schon einmal erlebt, in den schönsten Slot-Canyons<br />

von Amerika. Aber diesmal bin ich der Einzige,<br />

der seine Fotoausrüstung dabei hat. Mick, der eigentliche<br />

Fotograf, bettelt um den Fotoapparat wie ein<br />

Junkie, der einen Shot braucht. Er will ihn gar nicht<br />

mehr rausrücken. Wir hören erst mit dem Fotografieren<br />

auf, als wir Tropfen spüren.<br />

Regen? Unmöglich, Météo France hatte 24<br />

Stunden wolkenlosen Himmel angekündigt. Ohne<br />

diesen Wetterbericht wären wir niemals in eine solche<br />

Schlucht gegangen: Leicht vorzustellen, was hier<br />

bei einem Wolkenbruch passiert. Wir beginnen zu<br />

rennen. Als wir unter der Brücke Pont de la Mariée<br />

durchspritzen, von der Bungeespringer herunterspringen<br />

– wir können ihnen fast die Hand geben –<br />

bricht der Regen los.<br />

Es macht nichts: Wir haben das Ende der<br />

Schlucht erreicht. Nur einen Kilometer weiter liegt<br />

der Campingplatz, wo unser Zelt auf uns wartet. Und<br />

unsere trockenen Socken.<br />

3. Die Bevera<br />

(gerade über die Grenze in Italien): Flussparkplatz<br />

Torri Superiore – Flusswanderung zur Brücke hinunter<br />

– bergan und über die beschilderte Route<br />

ASF 1.2.5 zurück (Höhenunterschied + 249/-<br />

249 Hm, ± 9 Kilometer, davon 5 Kilometer Fluss,<br />

stromaufwärts, Abschnitte zum Schwimmen)<br />

Gegen das 13 Grad kalte Wasser in den Gorges de Daluis<br />

ist die Bevera mit 18 Grad geradezu angenehm<br />

warm. Und das ist hier ein Segen: Diesmal müssen<br />

wir schwimmen.<br />

Eindrucksvoll:<br />

Das Flussbett der<br />

Bléone (unten)<br />

wirkt wie die kanadische<br />

Wildnis.<br />

Der in der Bléone<br />

abgelagerte<br />

Lehm bildet<br />

schöne Polygone.<br />

In der Bevera<br />

begleiten Fische<br />

die Wanderer.<br />

01/19 ⁄⁄ 83


84 ⁄⁄ Zelten Südfrankreich<br />

Abwechslungsreich: Agricamping Da Nino liegt<br />

oberhalb der Bevera auf den Terrassen eines<br />

Olivenhains. Der wasserdichte Packsack mit<br />

Rollverschluss im Rucksack lässt Wasserwanderer<br />

schweben. Obwohl dann Schwimmen gefragt ist,<br />

bleibt es beim Flusswandern – wie in der Bléone.


Erfrischend: Die Bevera ist der wärmste der drei Flüsse,<br />

ihr Schaum kühlt Wanderer gut ab. Die Gorges de Daluis<br />

sehen aus wie Slot Canyons im wilden Westen der USA.<br />

Davon waren wir nicht ausgegangen. Die Kontrolle<br />

des Start- und Endpunkts der Wanderroute hatte<br />

uns einen untiefen, ruhigen Fluss gezeigt. Und der<br />

Rundblick mit dem Fernglas von einem Punkt hoch<br />

über dem Fluss ließ keine Wasserfälle oder Stauungen<br />

erkennen. Jetzt zeigt sich: Kartenstudium und<br />

die Vorerkundung schließen Überraschungen nicht<br />

aus. Zum Glück – sonst hätte ich meine Unterwasserkamera<br />

vergebens mitgenommen. So aber kann<br />

ich festhalten, was sich beim Flusswandern unter der<br />

Wasseroberfläche abspielt.<br />

Zunächst jedoch müssen wir lernen, mit Rucksäcken<br />

zu schwimmen. Die Daypacks sind zwar klein,<br />

aber immernhin. In ihnen befinden sich wasserdichte<br />

Taschen mit Rollverschluss, wie sie auch für Kajaktouren<br />

verwendet werden. In ihnen bleibt alles trocken.<br />

Noch besser, wie sich zeigt, fungieren diese Säcke außerdem<br />

als Schwimmring – nur eben auf dem Rücken.<br />

Mick hat die Hüft- und Brustgurte nicht geschlossen,<br />

als er in drei Meter tiefes Wasser wandert.<br />

Der Rucksack steigt hoch, drückt seinen Kopf nach<br />

vorn und seinen Mund unter Wasser. Ausgesprochen<br />

unangenehm.<br />

Als ich ins Wasser gehe, ist alles festgezurrt.<br />

Das funktioniert: Der Rucksack ermöglicht, dass ich<br />

senkrecht im Wasser hänge. Schwimmbewegungen<br />

bringen mich allerdings nicht richtig voran; ich muss<br />

gehen, um vorwärts zu kommen. Obwohl unsere<br />

Schuhe den Boden nicht berühren, ist Flusswandern<br />

dennoch die richtige Bezeichnung für unser ganzkörpernasses<br />

Outdoor-Vergnügen.<br />

Die Bevera entspringt in Frankreich, aber ihr<br />

faszinierendster Abschnitt erstreckt sich kurz hinter<br />

der Grenze in Italien: Zwischen dem Grenzdorf Olivetta<br />

und Torri verläuft keine Straße durch das Beveratal<br />

– ungewöhnlich für ein Tal dieser Größe. Über<br />

eine weite Strecke fehlt sogar ein Pfad. Angesichts der<br />

vielen tief eingeschnittenen Mäander, die es hier gibt,<br />

wird schnell klar, dass auch diese Tour ein besonderes<br />

Erlebnis darstellt.<br />

Die Natur erhält unerwartet Unterstützung von<br />

dem französischen Touristenort Sospel. Die gut besuchten<br />

Lokale direkt an der Bevera schmücken sich<br />

mit großen Töpfen voller Oleander. Sein Samen weht<br />

in den Fluss und erzeugt stromabwärts in Italien ein<br />

ausgelassenes subtropisches Flair.<br />

In Sospel landet mehr als nur Samen im Wasser.<br />

Im sonst klaren Fluss führt dies zum Wachstum<br />

von Algen, einer beliebten Nahrungsquelle für Fische.<br />

Als wir eine Pause machen, kommen auch Forellen –<br />

Prachtexemplare, um uns zu inspizieren, schießen<br />

jedoch weg, sobald wir uns bewegen.<br />

Die frecheren, zehn Zentimeter langen Kleinen<br />

jedoch bleiben in unserer Nähe. Unvergesslich sind<br />

die zwei Zentimeter großen Winzlinge, die ständig zu<br />

Hunderten zwischen unseren Beinen hindurchschießen.<br />

Sobald wir stillstehen, beginnen sie an unseren<br />

Waden zu knabbern.<br />

01/19 ⁄⁄ 85


FLUSSWANDERN<br />

Neue Perspektiven<br />

Info Frankreich<br />

Überblick<br />

Die Kriterien, die richtigen Flüsse zu finden,<br />

sind einfach. Flüsse, auf denen Kajak<br />

gefahren wird, scheiden aus. Natürlich darf<br />

der Fluss auch nicht trocken sein. Flussbette, in die<br />

Stauseen unerwartet ihr Wasser ableiten, kommen ebenfalls nicht<br />

in Betracht. Genauso wenig wie Flüsse, die nur stromabwärts zu<br />

bewältigen sind, denn dann wird es Canyoning. Aufgrund dieser<br />

Kriterien fanden sich über 50 Kandidaten. Zwei der hier geschilderte<br />

Flusswanderungen liegen in der Provence, die Dritte gerade<br />

über die Grenze in Italien.<br />

Infobüros<br />

Office de Tourisme Provence Alpes Digne-les-Bains (Bléone), Place<br />

du Tampinet, F-04000 Digne-les-Bains, Tel.: 0033/4/92366262,<br />

www.dignelesbains-tourisme.com.<br />

Office de Tourisme de Guillaumes (Gorges de Daluis), Place<br />

Napoléon III, F-06470 Guillaumes, Tel.: 0033/4/93055776, www.<br />

guillaumes.fr.<br />

Informazioni Turistiche Olivetta San Michele, Viale Rimembranza 4,<br />

I-18030 Olivetta San Michele, Tel.: 0039/0184/222333, www.comune.olivettasanmichele.im.it.<br />

WEBSITES<br />

www.smableone.fr/bleone-29.html (Bléone).<br />

www.guillaumes.fr/category/les-gorges-rouges (Gorges de Daluis).<br />

ANREISE<br />

Erfurt (± Herz von Deutschland) – Torri (Bevera): 1.081 Kilometer.<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Flusswanderungen können auch in der Hochsaison Südfrankreichs<br />

problemlos durchgeführt werden. Sie werden kaum jemanden treffen<br />

und das Wasser ist wärmer.<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Bléone<br />

Bar-Restaurant Le Bon Coing, Rue Principale, F-04420 La Javie,<br />

Tel.: 0033/4/92342280 (am Ende der Wanderung, sympathisch und<br />

preiswert).<br />

Auberge-Restaurant Roman, Rue Principale, F-04420 La Javie,<br />

Tel.: 0033/4/92349133.<br />

Gorges de Daluis<br />

Restaurant Le Central, 32 Place de Provence, F-06470 Guillaumes,<br />

Tel.: 0033/4/93055030 (lokale Küche, alles frisch, das beste<br />

Restaurant in der Gegend und doch nicht teuer).<br />

Auberge des Gorges de Daluis, Quartier La Salette, F-06470 Daluis,<br />

Tel.: 0033/4/93029910.<br />

Bevera<br />

Bar „Gasoline“, Via Roma 14, I-18030 Olivetta San Michele, Tel.:<br />

0039/0184/222320, www.facebook.com/bargasolineolivetta (nur<br />

Mittagsessen, gutes Ambiente, preiswert).<br />

Restaurant „U Veciu Defisiu“, Piazza SS. Giacomo e Filippo,<br />

I-18030 Airole, Tel.: 0039/0184/200041, www.facebook.com/pages/U-Veciu-Defisiu/427890130586417<br />

(beste Trattoria der Gegend,<br />

gutes ligurisches Essen). Es gibt noch vier andere Restaurants<br />

in Airole und auch mehrere in Sospel, gleich über die Grenze<br />

in Frankreich.<br />

STELLPLÄTZE<br />

Bléone: Aire de camping-car Les Thermes, Längengrad 6.24576,<br />

Breitengrad 44.09059, http://de.airecampingcar.com/fiche_lieu.<br />

php/29-LES-EAUX-CHAUDES<br />

Aire de camping-car Les Eaux Chaudes, Längengrad 6.26056, Breitengrad<br />

44.07972, http://de.airecampingcar.com<br />

Gorges de Daluis: Aire de camping-car Guillaumes, im Dorfzentrum<br />

unter dem Postamt (gratis abstellen, Elektrizität mit Münze)<br />

Bevera: Agricampeggio „Remolipark“, Via Serro 5, I-18030 Olivetta<br />

San Michele, Tel.: 0039/0184/20257, www.remolidays.it<br />

CAMPINGPLÄTZE<br />

Bléone:<br />

Camping Municipal de la Javie, Route des Prads, F-04390 La<br />

Javie, Tel.: 0033/4/92349176, www.dignelesbains-tourisme.com/<br />

camping-aire-camping-car/camping-municipal-la-javie (Camping<br />

am Fluss, Ziel unserer Wanderung).<br />

Camping du Bourg, 20 Avenue du Souvenir français, F-04000 Digne-les-Bains,<br />

Tel.: 0033/4/92310487, www.campingdigne.fr (6 Kilometer<br />

von der Einstiegsstelle).<br />

Camping Les Eaux Chaudes, Route des Thermes, F-04000 Digneles-Bains,<br />

Tel.: 0033/4/92323104, www.campingleseauxchaudes.<br />

com (7 Kilometer von der Einstiegsstelle).<br />

Camping de Fontliesse, Chaurands, F-04660 Champtercier, Tel.:<br />

0033/6/84231130, www.camping-fontliesse.com (14 Kilometer von<br />

der Einstiegsstelle, mit schöner Aussicht).<br />

Gorges de Daluis<br />

Camping Aire Naturelle Le Pont de la Mariée, Quartier de Tire<br />

Boeuf, F-06470 Guillaumes, Tel.: 0033/4/93055350 (Camping über<br />

dem Fluss, nahe Eingang der Gorges, Ziel unserer Wanderung).<br />

Camping Le Prieuré, Route des Blancs, F-06470 St-Martin-d‘Entraunes,<br />

Tel.: 0033/4/93055499, www.le-prieure.com (14<br />

Kilometer nordlich von den Gorges).<br />

Bevera<br />

Agricampeggio Remolipark, Via Serro 5, I-18030 Olivetta San Michele,<br />

Tel.: 0039/0184/20257, www.remolidays.it.<br />

Agricamping Da Nino (auf den Terrassen eines Olivengartens<br />

oberhalb des Bevera, sehr schön), Dorf Migrané unter Olivetta, Tel.:<br />

0039/0184/222355.<br />

KARTEN<br />

Bléone: IGN 3440 ET (1:25.000), at www.ign.fr.<br />

Gorges de Daluis: IGN 3540 ET (1:25.000), at www.ign.fr.<br />

Bevera: Côte d’Azur/Riviera dei Fiori 1, aus der Serie Alpes sans<br />

Frontières (1: 25.000, einschließlich kleiner Führer) von IGN.<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

Dignes-les-Bains<br />

Daluis<br />

FRANKREICH<br />

Collabassa<br />

ITALIEN<br />

86 ⁄⁄ Zelten Südfrankreich


FLUSSWANDERN<br />

Zubehör<br />

Das brauchen Sie<br />

zum Flusswandern<br />

Das Schöne ist, dass Flusswandern für alle<br />

geeignet ist, die auch gern Bergwandern.<br />

Sie brauchen keine teure Ausrüstung, nur ein<br />

paar wesentliche Dinge.<br />

Wenn das Wasser so tief ist, dass man den<br />

Boden nicht berührt, ist ein Rucksack nützlich,<br />

der einen über Wasser hält. Ihr Tagesrucksack<br />

braucht einen Hüftgurt und einen Brustgurt,<br />

damit Sie bequem treiben können.<br />

Dafür ist eine wasserdichte Tasche mit<br />

Rollverschluss nötig. Wenn Sie länger in kaltem<br />

Wasser bleiben müssen, ist ein Neoprenanzug<br />

sinnvoll.<br />

Richtige Schuhe sind sehr wichtig – nicht<br />

die besten Bergschuhe, aber auch keine abgenutzten<br />

Schuhe: alte, aber gute Bergschuhe<br />

mit profilierten Sohlen. Ziemlich dicke Socken<br />

verhindern Reizungen, fühlen sich im kalten<br />

Wasser wärmer an. Kleine Steine und Sand<br />

gelangen nicht zwischen Füße und Schuhe.<br />

Wassersandalen sind unserer Erfahrung nach<br />

absolut ungeeignet.<br />

Ein langer Stock ist unentbehrlich, aus<br />

Holz, sodass er schwimmt. Es kann helfen, die<br />

Tiefe des Wassers zu schätzen, oder auf Steine<br />

zu klettern, die den Weg versperren.<br />

Ein Fahrrad, am Ende der Wanderungen,<br />

die keine Rundtouren waren, an einen Baum<br />

gebunden. Einer kann dann zurück zum Auto<br />

radeln. Das macht unabhängig.<br />

UNTERWASSERKAMERA LUMIX FT7<br />

Zum Flusswandern ist zwar keine Outdoor-Kamera nötig, die bis 31 Meter<br />

Tauchtiefe dicht ist. Aber das ist nun mal eines der Ausstattungsmerkmale der<br />

robusten Lumix FT71 von Panasonic. Immerhin ist sie bis zwei Meter Fallhöhe<br />

stoßfest, kältebeständig bis zu minus 10 Grad und hält einem Belastungsdruck<br />

von fast 100 Kilogramm stand.<br />

Die FT7 verfügt über einen neuen integrierten Sucher, der die Aufnahme<br />

selbst bei starker Sonneneinstrahlung erleichtern soll. Auf der Rückseite stellt<br />

das 3,0-Zoll-Display das Sichtfeld mit einer Auflösung von 1,0 Megapixeln dar.<br />

Zusätzlich zu Full HD Videos mit 60p und kontinuierlichem Autofokus nimmt<br />

die Lumix FT7 auch 4K-Videos in 3.840 mal 2.160 Auflösung mit bis zu 30p auf.<br />

Zudem besitzt sie die 4K-Photofunktion.<br />

Ihr 28-Millimeter-Weitwinkelobjektiv mit 4,6-fach optischem Zoom soll alle<br />

wichtigen Situationen gut abdecken. Neu ist der 20,4 Megapixel-Hochempfindlichkeits-MOS-Sensor:<br />

dank der Highspeed-Signalauslesung nimmt er Fotoserien<br />

mit zehn Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung mit mechanischem<br />

Verschluss auf.<br />

Die Lumix FT7 verfügt über WiFi-Konnektivität, um Bilder direkt verschicken<br />

und teilen zu können. Zudem bietet die Kamera Filter- und Kreationsmöglichkeiten:<br />

Creative Control, Creative Panorama, Zeitraffer oder Zeitlupe. Hilfreich<br />

ist die intelligente Automatik-Funktion, iA. Sie hilft, die passenden Einstellungen<br />

für das jeweilige Motiv auszuwählen. Der Blitz ist zuschaltbar.<br />

Info/UVP: www.panasonic.de/429 Euro<br />

DAYPACK DEUTER STEPOUT 22<br />

Der Stepout 22 von Deuter dient sich mit einem Eigengewicht von 790 Gramm<br />

für viele Outdoor-Ausflüge an – ebenso wie für Trips in die Stadt. Der Hüftgurt<br />

ist abnehmbar, der Brustgurt lässt sich verstellen. Der PFC-freie Unisex-Rucksack<br />

fasst, wie seine Zahl schon andeutet, 22 Liter und ist 46 mal 30 mal 19<br />

Zentimeter groß. Belüftungskanäle gestatten, dass Luft auf mehr als 80 Prozent<br />

des Rückens zirkuliert. Drei Außentaschen nehmen Kleinkram auf, Wertsachen<br />

und Dokumente verschwinden in jeweiligen Extrafächern. Selbst der<br />

Laptop bekommt ein eigenes Behältnis.<br />

Info/UVP: www.deuter.com/69,96 Euro<br />

88 ⁄⁄ Zelten Südfrankreich


POLARISATIONS-SONNENBRILLE G14<br />

Diese unzerbrechliche Sonnenbrille des österreichischen Herstellers<br />

Gloryfy ist auch für Angler konzipiert. Wer durch Flüsse<br />

wandert, möchte aber auch möglichst weit unter die Wasseroberfläche<br />

schauen. Dazu erhöht der Kantenfilter der G14 den Kontrast,<br />

und der Polarisationsfilter entfernt störende Lichtreflexe. Zu<br />

haben in mehreren Farben.<br />

Info/UVP: www.gloryfy.de/159 Euro<br />

DIE GANZE WELT DES MOBILEN REISENS<br />

Crazy Camping<br />

Irre Typen<br />

Museums-Event<br />

LIGHTWEIGHT 700 DRY SACK<br />

Mit dem Rucksack allein ist es bei einer Flusswanderung nicht<br />

getan – der ist nicht wasserdicht. Wohl aber der Packsack Lightweight<br />

700 Dry Sack von Seat o Summit. Für die Trekkingtour,<br />

den Backpacking-Trip oder die Kanufahrt: Der Packsack hält den<br />

Inhalt trocken. Das robuste Nylonmaterial<br />

schützt dank versiegelter,<br />

verstärkter Nähte vor Wasser.<br />

Der Roll-Top Verschluss<br />

öffnet und verschließt ihn<br />

schnell. Innen ist der Sack<br />

weiß beschichtet.<br />

Info/UVP: www.seatosummitusa.com/9,95<br />

Euro<br />

Selbst Besitzer eines „Crazy“-Fahrzeugs?<br />

Lust auf Mitcampen? 1. und 2. Juni 2019<br />

www.erwin-hymer-museum.de<br />

Freizeit,<br />

Freiheit, Leidenschaft<br />

SUBEA AQUASCHUH 500<br />

Wer beim Flusswandern reinschnuppern möchte, kann Wasserschuhe<br />

anziehen. Das Modell 500 in Schwarz und Rot von Subea<br />

schützt die Füße auf steinigem Grund und gibt rutschfesten Halt.<br />

Der Schaft ist elastisch und der Riemen am Rist verstellbar – so ist<br />

der Schuh leicht anzuziehen. Die Innensohle lässt sich herausnehmen,<br />

damit nach der Wanderung alles wieder schnell trocknet.<br />

Sind die Schuhe sehr verdreckt, erlauben sie eine Maschinenwäsche<br />

bis 30 Grad. Das Paar wiegt je nach Größe um die 400 bis<br />

500 Gramm. Zu haben bei Sportartikelanbieter Decathlon.<br />

Info/UVP: www.decathlon.de/14,99 Euro<br />

IN JEDER AUSGABE:<br />

neutrale Fahrzeugtests und detaillierte Service-Checks<br />

spannende Reise-Reportagen und umfassende Campingplatz-Berichte<br />

praxisnahe Tipps rund um den Caravan<br />

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01/19 ⁄⁄ 89<br />

190302_CCC_Kioskanzeige_1/4_2sp_AC0119.indd 89 02.04.19 15:53


GLAM<br />

Raus in die Frei-<br />

PI<br />

heit? Gern. Aber<br />

bitte nicht ohne<br />

einen gewissen<br />

Luxus. Diesen<br />

Spagat schafft jene<br />

Urlaubsform, die<br />

sich neudeutsch<br />

„Glamping“<br />

nennt: nah dran an<br />

den Kräften der<br />

Natur – aber auch<br />

an den Errungenschaften<br />

des<br />

modernen Lebens.<br />

Und trotzdem<br />

draußen.<br />

Das muss erstmal<br />

einer hinkriegen.<br />

NG<br />

92 ⁄⁄


Foto: Jeremy Bishop, Unsplash<br />

Auch mitten<br />

im Wald: Voller<br />

Annehmlichkeiten,<br />

aber mit<br />

dem Geschmack<br />

von Freiheit und<br />

Abenteuer, logieren<br />

Glamper in<br />

ihren luxuriösen<br />

Unterkünften.


KAMEL-KARAWANE<br />

GLAMPING<br />

auf in der den Wüste Fidschi-Inseln Omans<br />

94 ⁄⁄ Glamping Oman


Die Stille hören<br />

Eintauchen in die geheimnisvolle Wüstenwelt im Oman, schlafen unterm Sternenhimmel<br />

im luxuriösen Zelt: Tausend und eine Nacht – Genuss mit viel Ruhe.<br />

Text: Claus-Georg Petri Fotos: Canvas Club<br />

Kein Handyempfang. Unglaubliche Stille,<br />

die nur singende Dünen leise untermalen.<br />

Umgeben von endloser Weite,<br />

welche die Relationen wieder ins rechte Licht<br />

zu rücken vermag: Die Wüste ist ein magischer<br />

Ort. Dort zu übernachten ist Luxus für<br />

die Seele und eine besondere Erfahrung.<br />

Dazu dieses Land: der Oman. Mit großer<br />

Liebe für die Menschen und deren Kultur<br />

sowie fundiertem Know-how verwirklicht<br />

der deutsche Reiseveranstalter Canvas Club<br />

Träume. Das Abenteuer Wüste ist Teil einer<br />

Rundreise, geführt oder auf eigene Faust. Sie<br />

beginnt in Maskat (Muscat), der Hauptstadt<br />

des Oman, führt in die Berge, durch die Wüste<br />

und an die Küste des Golfs von Oman.<br />

Und dann Glamping in der Wüste: Dieses<br />

Erlebnis beginnt, sobald die Abenteurer die<br />

Oasenstadt Nizwa und die spektakulären Formationen<br />

des Hadschar-Gebirges hinter sich<br />

lassen. Hier satteln sie stilecht um – allradgetriebener<br />

SUV gegen den Rücken vierbeingetriebener<br />

Kamele.<br />

Gemächlichen Schrittes geht es wie auf<br />

einer schaukelnden Sänfte in Richtung Südosten.<br />

Düne um Düne verblassen Hektik und<br />

Stress. Die Wahiba-Wüste lässt den Alltag<br />

vergessen. Beinahe kitschig, wenn die Touristen<br />

auf ihren Wüstenschiffe mit den zwei<br />

Höckern in den Sonnenuntergang schaukeln.<br />

Unter einem alles umspannenden Sternenhimmel<br />

bildet sich im Fackellicht eine Silhouette<br />

ab: drei erleuchtete Zelte – das Camp<br />

ist erreicht. Erlesene Stoffe, handgeknüpfte<br />

Teppiche und kunstvoll bestickte Kissen zieren<br />

die Zelte. Orientalische Kerzenständer<br />

und Lampen werfen ihr Licht auf aufwendig<br />

gefertigte Holzmöbel.<br />

Doch was außer diesem Charme macht<br />

hier Glamping aus? Im Zentrum des Schlafzelts<br />

steht ein Bett, so einladend, als käme<br />

es direkt aus der Suite eines Luxushotels. Im<br />

Badezimmer aus Zeltbahnen warten Handtücher<br />

und Bademäntel, eine Dusche, aus der<br />

sogar über Solarenergie erwärmtes Wasser<br />

braust. Und eine Toilette? Keine Frage.<br />

Seinen kulinarischen Höhepunkt erreicht<br />

der exklusive Ausritt, wenn der private Koch<br />

sein Drei-Gänge-Menü für das Dinner im<br />

Fackelschein serviert. Klar haben<br />

Wie im Traum: Das Zelt steht in<br />

der Idylle am Wasser. Kamele<br />

haben die Touristen an ihr Ziel<br />

gebracht. Ein Bad im Golf von<br />

Oman gehört ebenso dazu<br />

wie die nächtliche Atmosphäre<br />

rund um die luxuriösen Zelte.<br />

01/19 ⁄⁄ 95


KAMEL-KARAWANE<br />

GLAMPING<br />

auf in der den Wüste Fidschi-Inseln Omans<br />

Info oman<br />

alle Hunger – aber hier geht es um mehr, als<br />

satt zu werden. Hier geht es ums Dinieren unter<br />

tief dunklem Firmament, das nur unendlich<br />

viele Sterne erhellen.<br />

Schon beim Einschlafen in der ersten<br />

Nacht im Eine-Millionen-Sterne-Hotel<br />

kommt die Stille der Wüste in den Gedanken<br />

an. Tiefer Schlaf gibt der Seele Ruhe, lässt die<br />

Lebensgeister erstarken.<br />

Frühstück: Entspannt und ausgeschlafen<br />

bereiten sich die Glamper mit frisch gepressten<br />

Säften, arabischem Tee und auf dem Lagerfeuer<br />

gebackenem Brot mit Omelett auf<br />

den neuen Tag vor. Der verwöhnt mit weiterer<br />

Labsal: Auf dem Plan steht, sich dem<br />

außergewöhnlichen Flair hinzugeben oder<br />

mit Beduinen über ihre traditionelle Lebensweise<br />

zu sprechen. Am besten im Majli, dem<br />

Wohnzimmer der Beduinen und traditioneller<br />

Treffpunkt für Familie und Freunde. Natürlich<br />

im Zelt.<br />

Und den Badetag in Omans<br />

bekanntester Oase Wadi<br />

Bani Khaled zu genießen:<br />

Die Naturpools laden hier<br />

zum Sprung ins warme türkise<br />

Nass ein. Wer gern noch<br />

ein wenig laufen und klettern<br />

möchte, zieht los, Höhlen zu<br />

entdecken.<br />

Wie auch immer: Zu erzählen<br />

gibt es genug, wenn<br />

sich der dunkle Himmel wieder<br />

über die Glamping-Zelte<br />

hinabsenkt zur Nacht in der<br />

Wüste des Oman.<br />

Kartendaten © 2019 GeoBasis-DE/BK, GGoogle<br />

Märchenhaft: Die Karawane aus<br />

Kamelen zieht über eine Düne<br />

vor dem Glutrot der Sonne. Im<br />

Camp leuchten orientalische<br />

Laternen vor den Zelten.<br />

Nizwa<br />

Maskat<br />

Wadi Bani Khalid<br />

Überblick<br />

Das Sultanat Oman liegt im Osten<br />

der Arabischen Halbinsel. Staatsform<br />

ist die absolute Monarchie, der<br />

Oman hat aber eine Verfassung. Er ist<br />

309.500 Quadratkilometer groß (Deutschland:<br />

357.386). Hier leben 4,4 Millionen Menschen, was einer<br />

Bevölkerungsdichte von 13,51 Einwohnern pro Quadratkilometer<br />

entspricht (Deutschland: 232). Allerdings<br />

lebt ein Großteil der Bevölkerung in Städten.<br />

Das Land gilt bei Outdoor-Fans wegen seiner herrlichen<br />

Landschaft und der Gebirge als Geheimtipp. Das<br />

Auswärtige Amt rät: „Vor dem Hintergrund der momentanen<br />

Lage in Jemen ist bei Überlandfahrten im<br />

ganzen Sultanat Oman mit verstärkten Straßenkontrollen<br />

durch Polizei/Militär zu rechnen – umsichtiges und<br />

kooperatives Verhalten empfiehlt sich.“<br />

Info<br />

Offizielle Internetpräsenz:<br />

www.experienceoman.om/ge/<br />

Reiseanbieter Canvas Club, Koppersstraße 11, 40549<br />

Düsseldorf, Tel.: 0211/97533323, www.canvasclub.de<br />

Anreise<br />

Flug ist Teil der organisierten Glamping-Rundreise.<br />

Einreisebestimmungen<br />

Für deutsche Staatsbürger reicht der Reisepass, sofern<br />

er noch mindestens sechs Monate gültig ist. Kinder<br />

brauchen einen Kinderreisepass. Genaue Auskunft erteilt<br />

die Botschaft des Oman in Berlin.<br />

Geld<br />

Landeswährung ist der Rial Omani (OMR). Bargeld an<br />

Geldautomaten abzuheben und mit Kreditkarte zu bezahlen<br />

ist vielerorts möglich. Kurs: 1 OMR = 2,268 Euro.<br />

Beste Reisezeit<br />

Von Oktober bis April. In der Zeit kann die Wüstenübernachtung<br />

gebucht werden. Möglich sind komplette<br />

Rundreisen oder ausschließlich das Glamping-Erlebnis.<br />

Verkehrsbestimmungen<br />

Laut Auswärtigem Amt ist, gemessen an der geringen<br />

Bevölkerungsdichte und der Weitläufigkeit des Landes,<br />

die Verkehrsunfallrate<br />

(mit tödlichem Ausgang)<br />

relativ hoch. Deshalb sollten<br />

sich Touristen für Fahrten in<br />

die Wüste, Wadis und Berge<br />

an einen der zahlreichen<br />

Reiseveranstalter wenden.<br />

Lesen<br />

Heck, Gerhard: Oman,<br />

mit Extra Reisekarte, Du-<br />

Mont Reise-Handbuch, 4.<br />

Auflage, Ostfildern, 2017,<br />

360 Seiten, ISBN 978-<br />

3770181483, 24,99 Euro<br />

96 ⁄⁄ Glamping Oman


Das Heft für<br />

Deine Sehnsucht<br />

CamperVans - das junge Magazin<br />

über Kastenwagen und Campingbusse.<br />

Hier trifft technisches<br />

Know-how auf Lifestyle. Für alle<br />

Vanatiker, die einen Camper<br />

ihr Eigen nennen oder die, die<br />

davon träumen. CamperVans<br />

bietet Fahrzeugtests, Reiseberichte,<br />

Features, Interviews und<br />

Zubehör-Tipps im schnieken<br />

Layout.<br />

➸ Fordern Sie hier Ihre Gratis-Ausgabe an: www.campervans.de/caravan


GLOBAL GLAMPING<br />

wo‘s noch wild ist<br />

Pitchup.com<br />

Camping<br />

in weichen<br />

Betten<br />

Trockene Blockhütte statt feuchtem Zelt, weiche Matratze statt<br />

harter Isomatte, warme Sauna statt kalter Dusche – wer heute<br />

campt, muss auf Komfort nicht verzichten. Glamping heißt<br />

das Zauberwort: Tatsächlich suchen immer mehr Urlauber nach<br />

Campingplätzen mit dem gewissen Extra.<br />

Das bestätigt die Buchungsplattform Pitchup.com mit entsprechendem<br />

Zuwachs. Auch die Seiten deutscher Glampinganbieter<br />

auf der Plattform wurden 2018 deutlich häufiger aufgerufen als im<br />

Vorjahr. Die Anbieter reagieren auf die steigende Nachfrage.<br />

„Wir listen in beliebten Urlaubsgebieten wie Kroatien oder<br />

den Niederlanden mittlerweile eine Vielzahl von Plätzen, die auf<br />

ungewöhnliche Unterkünfte und hohen Komfort setzen“, sagt<br />

Daniel Yates, Geschäftsführer von Pitchup.com. „Beheizte Pools,<br />

Saunen oder hochwertige Restaurants direkt auf dem Campingplatz<br />

sind keine Seltenheit mehr.“<br />

Ob im komfortabel ausgestatteten Baumhaus unweit von<br />

Dubrovnik oder in einer gemütlichen Hütte mit eigenem Kamin<br />

auf dem alpinen Campingplatz im französischen Altipik – viele<br />

Campingplatzanbieter setzen auf extravagante Unterkünfte oder<br />

bieten Wellness direkt vor Ort. So verfügt der in Hessen gelegene<br />

Campingplatz Naumburg über eine Sauna auf der Anlage. Der<br />

Campingplatz am Pilsensee unweit von München lockt Besucher<br />

mit Pod-Hütten und beheizbaren Chalets mit eigenem Bad.<br />

Aber auch in exotischeren Destinationen wie Südafrika oder<br />

dem gemäßigten Regenwald im Pazifischen Nordwesten der<br />

USA finden sich Campingplätze mit glamourösen Angeboten.<br />

Auf Nähe zur Natur müssen Glamper dabei nicht verzichten. Die<br />

meisten Anlagen mit Komfortangebot liegen im Grünen und bieten<br />

genau das, was Camping und Glamping zu einem besonderen<br />

Erlebnis macht: Ruhe und Erholung fernab der Stadt. Diese<br />

Glampingplätze empfiehlt Pitchup.com <br />

Cadmos Village in<br />

Kroatien<br />

Spektakuläre Luxusbaumhäuser, nur 30<br />

Minuten von Dubrovnik entfernt<br />

Teil eines Abenteuerparks mit Paintballanlage<br />

und Seilrutschen<br />

Restaurant mit Gerichten aus der Region<br />

und traditionellen Rezepten<br />

Camping Altipik in<br />

Rhône-Alpes,<br />

Frankreich<br />

Alpiner Glampingplatz, wenige Autominuten<br />

vom Skigebiet Mont-Saxonnex<br />

entfernt<br />

Wandern und Radfahren im Sommer,<br />

Skifahren und Snowboarden im Winter<br />

alle Unterkünfte mit Holzboden, Kamin,<br />

Matratzen und Sitzbereichen<br />

Wavecrest Holiday<br />

Resort in Südafrika<br />

Ruhiges und umweltfreundliches Naturparadies<br />

300 Meter vom Strand<br />

Übernachtung in gut ausgestatteten<br />

Safarizelten<br />

Pool, Spielbereich und Spielzimmer vor<br />

Ort, Teegarten gegenüber<br />

Campingplatz Naumburg<br />

in Hessen<br />

In der Kurregion Hessen<br />

Sauna auf dem Platz<br />

nur 10-minütiger Spaziergang ins mittelalterliche<br />

Zentrum von Naumburg<br />

Camping am Pilsensee<br />

in Bayern<br />

Alpenblick und traumhafte Lage am<br />

Pilsensee<br />

Sportplatz, Spielplatz, Snack-Bar und<br />

Restaurant<br />

Übernachtungsmöglichkeit in schönen<br />

Pod-Hütten<br />

Gediegener<br />

Charme: Das<br />

luxuriöse<br />

Zelt gehört<br />

ebenso zum<br />

Angebot wie<br />

die Hütten an<br />

dem kleinen<br />

Weiher im<br />

Green Resort<br />

in Slowenien.<br />

98 ⁄⁄ Glamping Weltweit


Glamping in Indien<br />

Mit dem Zelt durch<br />

den Subkontinent<br />

Luxusreiseveranstalter and Beyond lädt zur ersten mobilen Campingtour durch<br />

historische Städte und atemberaubende Landschaften ein – auf exklusivem Niveau.<br />

Campen in Indien auf Luxusniveau? Die Mobile<br />

Camping Tour des südafrikanischen Luxusreiseveranstalters<br />

and Beyond feiert Premiere<br />

auf dem indischen Subkontinent. Elf Tage dauert<br />

die geführte Gruppenreise. Sie führt von Delhi<br />

aus in die Tempelstadt Kalinjar, durch den Panna<br />

National Park, über das antike Orchha bis zum<br />

Kuno-Palpur Wildlife Sanctuary.<br />

Guide Hashim Nadir Tyabji gilt als Experte<br />

indischer Natur und Kultur. Fern ausgetretener<br />

Pfade lernen die Reisenden das Herz des kontrastreichen<br />

Landes kennen, in dem antike Tempelanlagen<br />

und artenreiche Natur auf bunte Basare,<br />

Design-Stores und edle Restaurants treffen.<br />

Die Gäste schlafen zumeist in luxuriösen Zelten<br />

von Kaafila Camps, die schnell an den faszinierenden<br />

Orten auf- und wieder abgebaut werden.<br />

In den Großstädten wie Delhi oder Orchha<br />

kommen sie in komfortablen Hotels unter.<br />

Den Start der Tour markiert die Mogulstadt<br />

Old-Delhi. Der lebhafte und schillernde Trubel<br />

zieht die Luxusreisenden bei ihren Streifzügen<br />

durch die verschlungenen Gassen der muslimischen<br />

Viertel in seinen Bann. Mit Kultur geht die<br />

Reise weiter: Die Tempellandschaft der Stadt Khajuraho<br />

mit ihren 20 erhaltenen Tempeln aus dem<br />

zehnten Jahrhundert gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Die sagenumwobene Stadt Orchha erkundet<br />

die Reisegruppe zu Fuß oder mit dem Rad.<br />

Hier ragen majestätische Tempel und Paläste mit<br />

ihren zwiebelförmigen Türmen in den Himmel.<br />

Auch die Beobachtung der Tierwelt kommt<br />

nicht zu kurz: Fernab der geschäftigen Städte liegen<br />

magische Naturparadiese. Auf Safari-Touren<br />

durch ausgewählte Naturreservate lassen sich<br />

Leoparden, Krokodile, Antilopen und mit etwas<br />

Glück sogar bengalische Tiger beobachten.<br />

In abgeschiedenen Dörfern inmitten der<br />

viel-seitigen Vegetation des Naturschutzgebiets<br />

treffen die Reisenden auf zurückgezogen lebende<br />

Volksstämme, die ihnen Einblicke in ihre uralten<br />

Riten und Bräuche bieten. Die ansässigen Moghiya-Jäger<br />

nehmen die Gäste mit auf Expeditionen<br />

durch die umliegenden Wälder und weihen<br />

sie in ihre speziellen Angeltechniken am Fluss<br />

Juno ein.<br />

Abends kehren die Reisenden zu ihren komfortablen<br />

Zelten zurück und dürfen, ganz entspannt,<br />

in weiche Betten sinken und der sie umgebenden<br />

Natur lauschen.<br />

cgp<br />

INFOS: www.andbeyond.com<br />

Kontraste einer eigenen Welt: Die luxuriösen Zelte stehen an herrlichen Stellen, sodass der Sonnenaufgang zu<br />

einem noch größeren Erlebnis wird. Auch historische Gebäude wie hier im alten Delhi besucht die Gruppe.<br />

01/19 ⁄⁄ 99


GLOBAL GLAMPING<br />

wo‘s noch wild ist<br />

Wiesenbett<br />

Neue Standorte für die<br />

Saison 2019<br />

Wiesenbett, Vermieter von Glamping-Unterkünften, hält<br />

Standorte in Deutschland, der Schweiz, Holland, Belgien,<br />

Frankreich und England bereit. Zurück zum einfachen<br />

Leben heißt das Motto, ohne Strom und WiFi.<br />

Das Wiesenbett-Konzept wurde vor 14 Jahren in den Niederlanden ins Leben gerufen<br />

und begeistert seither Urlauber aus aller Welt. Vorteile: Kein Stress beim<br />

Zeltaufbau, kein Ärger mit undichten Luftmatratzen, kein Spaziergang mit einer Rolle<br />

Toilettenpapier über den Campingplatz, dafür der Luxus hochwertiger Matratzen, einer<br />

gut ausgestatteten Küchenzeile sowie einer eigenen Dusche und Toilette.<br />

Stets verbessert das Unternehmen seine bestehenden Unterkünfte und fügt<br />

seinem Angebot neue Urlaubs-Spots hinzu. Bevor jedoch neue Standorte zur Wiesenbett-Familie<br />

gehören, durchlaufen sie einen sorgfältigen Auswahlprozess. In der<br />

Saison 2019 sind das folgende neue Orte:<br />

An schönen Orten: Die Standorte<br />

von Wiesenbett bieten<br />

Entspannung im familienfreundlichen<br />

Umfeld.<br />

Hohenwarter Seehof<br />

Collection in Thüringen<br />

Die Luxus-Lodge-Zelte liegen etwas höher<br />

im Thüringer Wald und bieten einen<br />

herrlichen freien Blick auf den Hohenwarte-Stausee.<br />

Der Hof hat ein eigenes<br />

Restaurant und einen direkten Zugang<br />

zum See, der die Möglichkeit für diverse<br />

Wassersportarten bietet. Auf dem<br />

Bauernhof gibt es eine Fülle von Tieren,<br />

von Rindern, Schweinen und Zwergziegen<br />

bis hin zu Shetlandponys, Hühnern<br />

und Kaninchen. Die Gegend bietet viele<br />

Outdoor-Aktivitäten wie Angeln, Bootfahren,<br />

Radfahren und Wandern.<br />

Figari Corsica Collection<br />

auf Korsika, Frankreich<br />

Dieser neue Standort liegt im Süden<br />

der französischen Insel Korsika<br />

in der kleinen Gemeinde Figari am<br />

Rande eines spektakulären Gebirges,<br />

nahe an schönen Buchten mit feinem<br />

Sandstrand. Das Bad im Mittelmeer ist<br />

hier ein Vergnügen. Auf der Farm der<br />

Gastgeber werden ein ganz besonderer<br />

Wein hergestellt und die kostbare<br />

Immortelle-Pflanze angebaut. Der<br />

Standort ist ruhig gelegen, aber die<br />

Stadt Bonifacio ist in gerade mal 30<br />

Autominuten zu erreichen.<br />

100 ⁄⁄ Glamping Weltweit


La Flocellière en Vendée Collection<br />

im Pays de la Loire<br />

Mitten im Pays de la Loire, im Herzen des<br />

Départements Vendée, einer der schönsten<br />

Regionen Frankreichs, liegt La Flocellière<br />

en Vendée. Kinder finden hier viel<br />

Freiraum zum Spielen, Erwachsene genießen<br />

die beruhigenden Geräusche der Natur<br />

und den Blick über die Wiesen und den<br />

Teich auf dem Gelände. Ein Besuch im bekannten<br />

Themenpark Puy du Fou sollte für<br />

Urlauber auf jeden Fall auf dem Programm<br />

stehen.<br />

Hoeve Brugge Collection in<br />

der Nähe von Brügge, Belgien<br />

In Westflandern, unweit der Stadt Brügge,<br />

befindet sich Hoeve Brugge Collection.<br />

In einem Waldgebiet gelegen, ist es<br />

der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen<br />

und Radtouren. Weitere Aktivitäten<br />

an diesem Standort reichen von der gemeinsamen<br />

Fütterung der Tiere bis hin<br />

zu Ponyreiten und Bootfahren.<br />

Seahouses Farm in<br />

Northumberland, England<br />

Die einzigartige Küstenlage der Seahouses<br />

Farm mit wohltuender Ruhe, wunderschöner<br />

englischer Landschaft und unberührten<br />

Sandstränden verspricht einen<br />

erholsamen Glamping-Urlaub. Hier gibt<br />

es viele Besucherattraktionen vor der<br />

Haustür, darunter die riesigen Kolonien<br />

von Papageientauchern und Robben auf<br />

den Farne-Inseln, sowie große Burgen in<br />

Bamburgh, Holy Island, Dunstanburgh<br />

und Alnwick.<br />

Glastonbury Collection in<br />

Somerset, England<br />

Dieser Standort eignet sich prima, um<br />

alles zu entdecken, was Somerset bietet.<br />

Er befindet sich im Südwesten Englands<br />

an der Küste Somersets und ist ein Traum<br />

für Naturliebhaber: Die Gegend ermöglicht<br />

viele Outdoor-Aktivitäten, wie Wandern<br />

und Radfahren. Die Stadt Bath und<br />

das pulsierende Bristol sind in der Nähe.<br />

Und das sind die Unterkünfte<br />

LODGE ZELT – PLUS<br />

Diese Unterkunft bietet alle Annehmlichkeiten eines Lodge-Zeltes und<br />

zusätzlich den Luxus einer privaten Dusche neben dem Zelt. Die neue<br />

Unterkunft ist buchbar auf Hoeve Ameland in Holland, der Moor Farm und<br />

der New Barn Farm in England.<br />

NEUES LUXUS-LODGE-ZELT<br />

Hier steht zusätzlich zum Holzofen ein Gaskocher zur Verfügung. Außerdem<br />

speichert eine weitere Dachisolierung im Frühjahr und Herbst mehr<br />

Wärme. Im Sommer ist dagegen die Temperatur im Zelt angenehm kühler.<br />

Das neue Luxus-Lodge-Zelt gibt es im Hilserhof im Schwarzwald und in<br />

East Shilvinghampton in England zu mieten sowie eine Collection Version<br />

im Hohenwarter Seehof Collection in Thüringen.<br />

LUXUS-LODGE-ZELT MIT SEPARATER DUSCHE FÜR VIER PERSONEN<br />

Das Luxus-Lodge-Zelt für vier Personen ist die kleinere Version des Luxus-Lodge-Zeltes.<br />

Es ist komplett ausgestattet mit Dusche und WC – und<br />

exklusiv auf der Ilfracombe-Farm in England buchbar.<br />

GLAMPING-CHALET COLLECTION FÜR VIER PERSONEN<br />

Dieses Ferienhaus aus Holz hat einen modernen Touch. Es ist gemütlich<br />

und ideal für Freunde oder eine vierköpfige Familie. Exklusiv auf Glastonbury<br />

Collection in England zu buchen.<br />

01/19 ⁄⁄ 101


GLOBAL GLAMPING<br />

wo‘s noch wild ist<br />

Glamping in Kanada<br />

Zu den Bären und Orcas<br />

Glamping mit Abenteuer: schwimmende Lodge in Kanada mit<br />

Bärenflüsterer, Kanutour zu den Walen vor Vancouver Island.<br />

Text: Claus-Georg Petri<br />

Nahe an der Wildnis: Glamper in Kanada<br />

kommen oft ziemlich dicht an Bären heran. Ihre<br />

Unterkunft schwimmt auf dem Quesnel Lake.<br />

Luxus-Camping, genannt Glamping, bietet<br />

sich auch in Kanada an. In der südwestlichen<br />

Provinz British Columbia verbinden<br />

Gäste des Reiseveranstalters Dertour in der<br />

Grizzly Bay Floating Lodge luxuriösen und<br />

naturnahen Urlaub miteinander. Die besondere<br />

Unterkunft eignet sich ideal für einen erlebnisreichen<br />

Zwischenstopp, etwa während<br />

einer Reisemobil-Rundtour.<br />

Mitten in faszinierender Wildnis dümpelt<br />

die schwimmende Lodge am Ufer des Quesnel<br />

Lake, des weltweit tiefsten Fjordsees.<br />

Ausgestattet mit Betten und einem Bad, bietet<br />

das freistehende Safarizelt aus Segeltuch<br />

Platz für zwei Personen.<br />

Mit herrlichem Blick auf die Cariboo<br />

Mountains gehören Privatheit und Romantik<br />

dazu. Nachts schlafen die Urlauber unterm<br />

Sternenhimmel in luxuriösen Zelten, tagsüber<br />

gehen sie mit einem Bärenflüsterer auf<br />

Pirsch – und sehen Meister Petz.<br />

Glamping in der Grizzly Bay Floating<br />

Lodge ist für drei Nächte samt Vollpension<br />

ausgelegt. Termine von Juni bis Oktober 2019<br />

können bereits gebucht werden. Preisbeispiel:<br />

Kanada, British Columbia, Glamping<br />

mit Grizzlies, drei Nächte im Segeltuch-Safarizelt,<br />

Vollpension, Ausflüge laut Programm,<br />

pro Person ab 1.706 Euro, www.dertour.de.<br />

Natur, Abenteuer und Tierbeobachtung:<br />

Diese Mischung bietet auch die viertägige<br />

Erlebnisreise Orca Camp. Das Basislager liegt<br />

fern der Zivilisation an einem Strand im dichten<br />

Regenwald auf Vancouver Island. Wer<br />

hier mit dem Wassertaxi ankommt, hat den<br />

Alltag weit hinter sich gelassen.<br />

Die Gäste übernachten in Zelten und<br />

verbringen die Tage mit längeren Ausflügen<br />

per Kajak, picknicken auf einsamen Inseln,<br />

wandern durch den dichten Regenwald oder<br />

genießen ein Barbecue am Strand. Während<br />

der Kajakausflüge bestehen gute Chancen,<br />

mächtige Orcas aus der Nähe zu beobachten.<br />

Der Standort des Camps ist für die Walbeobachtung<br />

bestens geeignet: Das Lager<br />

grenzt an die Johnstone Strait, eine bis zu<br />

fünf Kilometer breite Meeresenge. Bis zu 150<br />

Schwertwale verbringen hier den Sommer.<br />

Je nach Gruppe, Wetter, Gezeiten und den<br />

Routen der Meerestiere gestaltet ein Guide<br />

das Programm. Die Reise eignet sich für Kajak-Anfänger<br />

und Familien und lässt sich mit<br />

Dertour-Reiseangeboten kombinieren. Das<br />

Mindestalter beträgt acht Jahre.<br />

Dertour bietet diese Reise von Mitte Juli<br />

bis Mitte September mit neun Terminen an.<br />

Preisbeispiel: Orca Camp ab/bis Port Mc-<br />

Neill, drei Nächte im Zelt (bis zwei Personen),<br />

Verpflegung gemäß Programm, geführte<br />

Kajaktouren und Wanderungen, Englisch<br />

sprechende Reiseleitung, Transfers mit dem<br />

Wassertaxi zum/vom Orca Base Camp, Outdoor-Ausrüstung<br />

(Zelt, Schlafsack, Matratze,<br />

Schwimmweste), digitaler Reiseführer, pro<br />

Person ab 924 Euro, www.dertour.de.<br />

102 ⁄⁄ Glamping Weltweit


Glamping in La Plagne<br />

Über dem Mond<br />

Im französischen Skigebiet La Plagne im<br />

Département Savoie übernachten Abenteurer<br />

in einem zum Hotelzimmer umgestalteten Pistenbully<br />

am Berg. Love-Box inklusive.<br />

Schlafen Over the Moon – über dem Mond. Die je zwei Gäste<br />

des Pistenbully-Hotels holt der Chauffeur der Herberge mit<br />

Antriebsketten um 21 Uhr in Plagne Bellecôte ab. Die Reise geht<br />

im Val d’Arpette auf 2.400 Meter Höhe über NN. Dort erreichen sie<br />

den Übernachtungsstellplatz mit Blick auf den Mont Blanc. Hier<br />

bezieht das Paar den luxuriös ausgestatteten Pistenbully – samt<br />

Panorama-Scheiben zum Sternegucken, einem Spa-Bad mit Aussicht,<br />

Heizung, TV und W-Lan. In der Suite gibt es neben dem<br />

Zwei-Personen-Bett programmierbare LEDs, Heimkino, Kaffeeund<br />

Teeautomaten sowie eine Mini-Bar.<br />

Eine Überraschung ist die Love-Box. Was sie verbirgt? Dazu<br />

macht der Veranstalter keine Angaben. Aber er betont: „Was auf<br />

über 2.000 Meter passiert, bleibt auf 2.000 Meter.“ Um 8 Uhr am<br />

nächsten Morgen holt der Chauffeur seine Gäste wieder ab, damit<br />

sie auf der Piste in den Skitag starten.<br />

Das Angebot ist mit dem Tourism Innovation Award 2018 ausgezeichnet.<br />

Der Preis: 320 Euro samt Übernachtung im Pistenbully-Hotel<br />

für zwei Personen, Transport und Frühstück. ampnet<br />

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Gut scheincodes untersagt. Gültig bis 30.09.2019.<br />

01/19 ⁄⁄ 103<br />

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SCHWEDEN ERLEBEN<br />

auf einer einsamen Insel<br />

Outdoor-Abenteuer<br />

mit Jack Wolfskin<br />

104 ⁄⁄ Globetrotter Gesucht


Zur neuen Reise-Saison bringt<br />

Jack Wolfskin seine erfolgreiche<br />

Gobackpack-Kampagne<br />

auf das nächste Level. Dazu veranstaltet<br />

der Outdoor-Ausrüster das<br />

erste Outdoor-Camp auf einer unbewohnten<br />

schwedischen Insel. Vor<br />

Ort erwarten die abenteuerlustigen<br />

Backpacker und weltoffenen Traveller<br />

einzigartige Erlebnisse. Motto:<br />

einmal im Leben.<br />

Mit ihrer digitalen Gobackpack-Kampagne<br />

hatte die Marke<br />

offensichtlich einen Nerv getroffen.<br />

Seit Beginn der Aktion im Jahr 2017<br />

zeigten unzählige junge Backpacker<br />

die Gobackpack-Flagge bei ihren Reisen<br />

auf der ganzen Welt und luden<br />

davon mehr als 1.500 Videos hoch.<br />

Der Hashtag #GOBACKPACK wurde<br />

mehr als 21.000-mal verwendet.<br />

Der Outdoor-Spezialist geht jetzt<br />

mit dem #GOBACKPACK-CAMP einen<br />

Schritt weiter: Auf der kleinen,<br />

einsamen schwedischen Privatinsel<br />

Bergholmarna in den Schären vor<br />

Stockholm wird vom 20. bis 28. Juli<br />

2019 ein neuntägiges Camp errichtet.<br />

Von der Küche bis zu den Zelten, von<br />

sportlichen Outdoor-Aktivitäten über<br />

spannende Workshops bis zum Musik-Act:<br />

Jack Wolfskin organisiert die<br />

komplette Infrastruktur und das einmalige<br />

Programm. An drei Terminen<br />

verbringen insgesamt 90 Personen<br />

drei unvergessliche Tage im Camp.<br />

Die Zielgruppe bilden alle, die im<br />

Sommer in Skandinavien mit dem<br />

Rucksack unterwegs sein wollen.<br />

Bei Gewinnspielen können sie einen<br />

exklusiven Stopover im #Gobackpack-Camp<br />

gewinnen. Dafür bewerben<br />

sie sich ganz einfach auf www.<br />

jack-wolfskin.com/camp. Schon vor<br />

dem offiziellen Start des Camps reisen<br />

einige Influencer auf die Insel<br />

und berichten von ihren Erlebnissen<br />

auf ihren Social-Media-Kanälen.<br />

Foto: Jack Wolfskin<br />

01/19 ⁄⁄ 105


VORSCHAU<br />

auf das nächste Heft<br />

WOHIN DIE REISE GEHT<br />

Die Welt ist viel zu schön, als dass sie nicht bereist werden<br />

sollte. Außerdem eröffnet das Reisen ungeahnte Horizonte –<br />

und Camping ganz besonders. Schließlich kommen die mobilen<br />

Urlauber viel enger mit Land und Leuten in Kontakt als<br />

alle Pauschaltouristen zusammen. Wo immer der tiefe Einblick<br />

auch gelingt, zeigt Abenteuer Camping in seiner nächsten<br />

Ausgabe am 11. Oktober 2019. Bis dahin: gute Reise.<br />

Wenn Sie das nächste Heft<br />

Abenteuer Camping nicht verpassen<br />

wollen, melden Sie<br />

sich bitte zu unserem Newsletter<br />

www.reisemobil-international.de/<br />

newsletter an. Sie werden dann<br />

rechtzeitig informiert.<br />

Foto: Alan Caldwell, Pexels<br />

IMPRESSUM<br />

Abenteuer<br />

Camping<br />

EIN SONDERHEFT VON<br />

Reisemobil International,<br />

Camping, Cars & Caravans und<br />

CamperVans<br />

VDZ-Nr.: 13080<br />

Verlag: DoldeMedien Verlag GmbH,<br />

Naststraße 19B, 70376 Stuttgart,<br />

E-Mail: info@doldemedien.de<br />

Geschäftsführer: Tanja Herkert, Roland Hradek<br />

Redaktion: Telefon: 0711/55349-0,<br />

Telefax: 0711/55349-200,<br />

E-Mail: info@reisemobil-international.de<br />

Verlagsleiterin: Tanja Herkert<br />

Chefredaktion:<br />

Claus-Georg Petri (Ltg.), Heiko Paul<br />

Chef vom Dienst: Sandra Schwarzstein (stellv.)<br />

Lektorat: Carsten Drecoll, Sandra Schwarzstein<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Oliver Berthold, Norbert Eisele-Hein,<br />

Michael Haberland, Dominik Hartmann,<br />

Roland E. Jung, Gerhard Prien, Oliver Rettig,<br />

Indre Schuch, Paul Smit<br />

Produktion: Dolde Werbeagentur GmbH<br />

Grafik & Layout: Sabina Melchert<br />

Reproduktion: Marcel Bertsch,<br />

Georg Fröhlich (FM)<br />

Anzeigenabteilung: Telefon 0711/55349-190,<br />

Telefax: 0711/55349-200,<br />

E-Mail: anzeigen@doldemedien.de<br />

Es gelten die Mediadaten 2019.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Leiterin Vermarktung: Tanja Herkert<br />

Verkaufsleitung Fachkunden: Sylke Wohlschiess<br />

Anzeigenberatung: Heidi Bollin, Sascha Horn,<br />

Roland Trotzko<br />

Druckunterlagen: Vanessa Pfeiffer<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

Vertrieb: PARTNER Medienservices GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Bankverbindung: Volksbank am Württemberg eG<br />

IBAN DE 2060 0603 9600 1891 9006<br />

BIC GENODES1UTV<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der DoldeMedien Verlag GmbH. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Bildvorlagen<br />

keine Haftung. Zuschriften können auch ohne<br />

ausdrückliche Zustimmung im Wortlaut oder<br />

auszugsweise veröffentlicht werden.<br />

Alle technischen Angaben ohne Gewähr.<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte der Firma Walbusch Walter<br />

Busch GmbH & Co. KG, 42655 Solingen bei.<br />

106 ⁄⁄ Impressum


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70523 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/7252-261<br />

Fax: 0711/7252-333<br />

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Ich nutze die bequemste Zahlart per SEPA-Lastschrift und erhalte eine<br />

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Ich ermächtige den Reisemobil International Kundenservice (ZENIT Pressevertrieb<br />

GmbH, Gläubiger-ID DE34AVS00000020406) wiederkehrende Zahlungen<br />

PLZ/Ort<br />

von meinem Konto mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die auf mein Konto gezogenen Lastschriften<br />

einzulösen.<br />

Telefon<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum,<br />

die Erstattung des belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Die Mandatsreferenz wird<br />

E-Mail<br />

separat mitgeteilt.<br />

ANSCHRIFT<br />

BEZAHLEN<br />

Mein gutes Recht: Ich kann diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung durch eindeutige Erklärung (z. B. E-Mail, Brief, Fax) oder direkt unter www.doldemedien.de/widerruf-abo<br />

widerrufen, dort gibt es auch das gesetzliche Muster-Widerrufsformular. Es genügt die rechtzeitige Absendung an die hier aufgeführten Kontaktdaten.<br />

* Zusendung des Geschenks erfolgt nach Zahlungseingang. Nur solange Vorrat reicht, sonst gleichwertige Prämie.<br />

Kein Versand ins Ausland, dafür Verrechnungsscheck über 10 €.<br />

Datum/Unterschrift BQ: 2517

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