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Schwehr Gartenbau 2019

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Bild: BGL<br />

AUSGABE <strong>2019</strong><br />

M A G A Z I N RUND UM DIE GARTENGESTALTUNG


Ü B E R U N S 19<br />

Bilder: sinnbildli.ch Sauter/LGS Lahr (Thomas, 2) · LGS Nagold (Susanne, 1)<br />

Seit 1963 gestaltet Garten- und Landschaftsbau<br />

<strong>Schwehr</strong> in Engen und Umgebung Privatgärten<br />

und öffentliche Grünanlagen. <strong>Schwehr</strong> ist Mitglied im<br />

Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.<br />

und hat sich am nördlichen Bodenseeufer, im Landkreis<br />

Konstanz, im Hegau, in Tuttlingen und Villingen-Schwenningen<br />

einen Namen für anspruchsvolle Projekte im<br />

Garten- und Landschaftsbau gemacht.<br />

Neue Trends in der Gartengestaltung setzt Garten-<br />

und Landschaftsbau <strong>Schwehr</strong> mit einem Team aus hoch<br />

Richard-Stocker-Straße 3, 78234 Engen | Fon 07733 8302 |<br />

qualifizierten Land schaftsgärtnerinnen und -gärtnern<br />

hand werklich gekonnt um. Im Haus- und Privatgarten<br />

reicht das Leistungsspektrum von Schwimmteichen und<br />

Naturpools über We ge, Sitzplätze, Terrassen sowie Natursteinmauern<br />

bis hin zu Beleuchtungskonzepten. Auch<br />

beim Unterhalt von Gärten ist Garten- und Landschaftsbau<br />

<strong>Schwehr</strong> ein kompetenter Partner: Rasenpflege,<br />

Baumpflege mit Kletterseiltechnik, Pflege von Blüh- und<br />

Grünpflanzen gehören zum Service-Programm. Garten-<br />

und Landschaftsbau <strong>Schwehr</strong> verfügt über fundiertes<br />

info@garten-schwehr.de<br />

Wissen, wenn es um ökologische Aspekte wie Regenwassermanagement,<br />

Dach- und Fassadenbegrünung geht.<br />

Die Mitarbeitenden zeichnet neben umfangreichen botanischen<br />

Kenntnissen ein routinierter Umgang mit Materialien<br />

wie Natursteinen, Betonwerksteinen und Holz aus.


2<br />

EDITORIAL<br />

Ein Garten und eine Bibliothek – an<br />

dem, was für Cicero zum Glück<br />

ge hörte, hat sich auch nach mehr als 2000 Jahren<br />

nichts geändert. Ein Stuhl im Grünen und ein gutes<br />

Buch – so kann man je nach Lektüre entspannte, gefühlvolle<br />

oder aufregende Wochenenden verbringen.<br />

An heißen Tagen kann es einem dabei ganz schön<br />

warm werden. »Tropentage« mit Temperaturen von 30<br />

Grad und mehr erleben wir immer häufiger. Ein üppig<br />

bepflanzter Garten, in dem vielleicht noch ein Quellstein<br />

oder Teich für Abkühlung sorgt, ist dann wie eine<br />

kleine Klimaanlage – mit dem richtigen Sonnenschutz<br />

wird es perfekt. Gute Schattenspender sind auch Bäume.<br />

Dazu muss der Garten gar nicht übermäßig groß<br />

sein. Es gibt viele attraktive Hausbäume, die sich auch<br />

für kleine Flächen eignen. Einige lernen Sie in diesen<br />

GartenVisionen kennen.<br />

Die Kehrseite der Hitzetage sind sehr starke Regenfälle.<br />

Auch sie kommen immer häufiger vor. Gut, wenn<br />

das Wasser dann in lockeren Böden und Beeten versickern<br />

kann, statt den Kanal zu belasten. Sammelt man<br />

es in einer Zisterne, kann man es zur Gartenbewässerung<br />

nutzen.<br />

In den neuen GartenVisionen finden Sie viele Tipps,<br />

wie Ihr Garten auch bei Wetterextremen eine gemäßigte<br />

Klimazone bleibt. Wir unterstützen Sie dabei jederzeit<br />

gerne mit Gestaltungsideen!<br />

Viel Spaß beim Stöbern und Träumen wünscht<br />

Ihnen<br />

Hast du einen<br />

GARTEN<br />

und eine Bibliothek,<br />

dann hast du alles, was du brauchst. [ CICERO ]<br />

Ingo <strong>Schwehr</strong> & Team<br />

Bild: sinnbildli.ch/Thomas im Park der Gärten


INHALT<br />

3<br />

P F L A N Z E N<br />

DUFTE SACHE 4<br />

G E S T A L T U N G<br />

WASSERWÄNDE 6<br />

Ö K O L O G I E<br />

WASSER SAMMELN 8<br />

G E S T A L T U N G<br />

LIEBLINGSPLÄTZE 9<br />

B E S C H A T T U N G<br />

SEGEL SETZEN 12<br />

G E H Ö L Z E<br />

GARTENBÄUME 14<br />

E S S B A R<br />

„HIGH“DELBEEREN 16<br />

H E R Z L i CH<br />

WiLLKOMMEN<br />

K O C H B A R<br />

BLAUER KARTOFFELSALAT · TIRAMICOTTA 17<br />

W I S S E N S W E R T E S<br />

GRÜNES NETZWERK 18<br />

I M P R E S S U M<br />

T E X T E . B I L D E R . G R A F I K .<br />

Redaktion, Organisation, Konzeption, Texte*: Susanne Wannags<br />

Kreation, Art Director, Layout: Thomas Pichler • Kontakt: Straußbergstr. 11, 87484 Nesselwang<br />

Tel. 08361 446060 oder 0831 69726544 · www.sinnbildlich.net · mail@sinnbildlich.net<br />

Druck: Schirmer Medien GmbH, Ulm<br />

*) Ausnahmen: Pflanzentext, Seite 4 und Rezepte, Seite 17<br />

Bilder: sinnbildlich/Pichler bei Haarmann; Miniaturabbildungen: Siehe auf den jeweiligen Seiten der Originalbilder<br />

Alle Stiche bzw. Illustrationen: ©Dover Publications, New York


4 PFLANZEN<br />

DUFTE SACHE<br />

Hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken –<br />

damit der Garten ein rundum sinnliches Erlebnis ist,<br />

gehören Duftpflanzen unbedingt dazu.<br />

m Küchengarten verströmen Kräuter, Würzstauden<br />

und Kleingehölze ihren aromatischen<br />

I<br />

Geruch. An sonnigen Tagen duftet es noch intensiver,<br />

weil die ätherischen Öle sich durch die<br />

Wärme entfalten. Kräuter wie Lavendel, Rosmarin,<br />

Thymian, Oregano, Salbei, Minze, Melisse<br />

sind nur dieser wärmeliebenden Pflanze.<br />

Die Liste ist lang und jeder, der gerne kocht,<br />

weiß, wie wichtig die un terschiedlichen Aromen<br />

für die Küche sind. Um so schöner, wenn man<br />

sie mit vollen Händen ern ten kann. Ernten oder<br />

einfach streicheln – einige Kräuter sind so genannte<br />

»Berührungsdufter« und danken die<br />

Streichel einheit mit ihrem Wohlgeruch. Dazu<br />

gehören zum Beispiel Zi tro nenmelisse und<br />

Minze.<br />

Unter den Duftpflanzen gibt es ferner solche,<br />

die während ihrer Blüte den ge samten<br />

Gar ten mit ihrem Duft füllen – man denke an<br />

den Blauregen oder in südlichen Gefilden den<br />

Echten Jasmin. Aber auch viele Lilien, Pfingstrosen<br />

und nicht zuletzt na tür lich auch viele<br />

Rosensorten verströmen einen be tö renden<br />

Duft. Und dann gibt es die Pflanzen, die einen<br />

mit ihrem Duft überraschen, wenn<br />

wir ihnen näher kommen. Die eleganten<br />

Blü ten rispen der Silberkerze,<br />

die Trug dolden des Mädesüß, viele<br />

Tag lilien und Phloxe oder gar das eher unspektakuläre<br />

Tautropfengras, das einen<br />

intensiven Duft nach Koriander verströmt.<br />

Erkundet man seinen Garten<br />

der Nase nach, eröffnet sich einem<br />

meist eine noch nicht ge kannte Di mension.<br />

Wie bei allen Düf ten gilt auch bei Pflanzen<br />

düften, dass die Geruchs wahr nehmung<br />

von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.<br />

Manche lie ben moschusartig schwere Düfte,<br />

anderen ist diese Nuance zuwider. So auch<br />

der »Raubtierkäfiggeruch« der Kaiserkrone –<br />

als Parfüm sicherlich un denk bar, aber im<br />

Garten ist er so unmittelbar mit dem Frühling<br />

verknüpft, dass man ihn einfach mö gen muss.<br />

Überhaupt um hüllt uns der Frühling reich mit<br />

Blütendüften. Schon die ersten Frühjahrsboten<br />

– die Winterlinge und Schneeglöckchen<br />

– verkünden mit ihrem Duft das Ende des Win­<br />

1


5<br />

2<br />

ters. Viele der frühjahrsblühenden<br />

Zwie ­<br />

bel gewächse haben<br />

einen ausge spro che ­<br />

nen Wohl duft – man<br />

denke an Narzissen, Hyazinthen,<br />

Tulpen und Maiglöckchen.<br />

Neben duf ten den Stauden<br />

und Zwie belpflanzen gibt es natürlich<br />

auch Ge hölze mit duftenden Blüten, wie<br />

den Bo dnant, Schnee ball, Zaubernuss<br />

und Flie der. Manche Pflanzen haben<br />

sich auf die Be stäu bung durch nachtschwärmende<br />

Insekten einge stellt. Um<br />

diese anzulocken, sind ihre Blüten nicht<br />

nur meist heller und strahlender in der Farbe,<br />

sondern sie verströmen einen Duft, den<br />

auch wir als be tö rend wahrnehmen – man<br />

denke an das Garten geiß blatt, die Nachtkerze<br />

oder die Mondviolen. Nahe der Terrasse<br />

gepflanzt, kann man so den Sommer abend<br />

im süßen Duft verbringen. Probieren Sie es<br />

aus – wir wünschen sinnliche Genüsse!<br />

Text und Bilder: Hannah Nußbaumer<br />

3<br />

6<br />

1 Iris barbata ‚Serenity Prayer‘<br />

2 Paeonia tenuifolia ,Plena’<br />

3 Dianthus plumarius<br />

4 Rosa ,Sternenflor’<br />

5 Hemerocallis ,Sweet Tanja’<br />

6 Phlox subulata ,Bavarian’<br />

5<br />

4<br />

7<br />

1 Die Schokoladen-Kosmee riecht nach Zartbitterschokolade.<br />

2 Viele Phloxe duften lieblich.<br />

3 Der typische „Raubtiergeruch“ der Kaiserkrone gehört einfach zum Frühling dazu!<br />

4 Honigsüßes Aroma verströmen die Silberkerzen.<br />

5 Minze – ob im Topf oder im Beet – ist schon wegen des frisch-würzigen Geruchs ein Muss!<br />

6 Der Bodnant-Schneeball betört im zeitigen Frühjahr mit seinem Duft.<br />

7 Lavendel – ein Duftklassiker!


6<br />

GESTALTUNG<br />

Z<br />

WASSERWÄNDE<br />

ier- und Schwimmteiche, Brunnen und Quellsteine<br />

– in vielen Gärten bringt eines oder<br />

auch mehrere dieser Elemente Erfrischung. Obwohl<br />

optisch attraktiv, führen Wasserwände in privaten<br />

Gärten noch ein Nischendasein. Häufiger<br />

sind sie in Innenräumen zu finden. Dabei sind die<br />

Wände vielseitig einsetzbar: Sie können eine bestehende<br />

Wasseranlage, beispielsweise ein Wasserbecken<br />

ergänzen, entfalten ihre Wirkung aber auch<br />

als Einzelstücke. Aus Edelstahl oder Stein gefertigt<br />

schützen sie außerdem als Sichtschutz vor neugierigen<br />

Blicken.<br />

Technisches Herzstück einer Wasserwand ist<br />

die Pumpentechnik. Während die Lautstärke der<br />

Pumpgeräusche im Innenraum ein wichtiges Auswahlkriterium<br />

ist, spielt sie im Außenbereich eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Aber auch im Freien<br />

gilt: je leiser, desto besser. Viele Pumpenhersteller<br />

haben ihre Geräte auf Leistung, weniger auf Laufruhe<br />

optimiert. Daher sollte man unbedingt genau<br />

hinhören, bevor man sich für eine Wasserwand beziehungsweise<br />

einen Pumpentyp entscheidet.<br />

1 Die Anordnung der Steine bringt das Wasser in Bewegung.<br />

Wasser gehört für viele Gartenbesitzer zum Wohlfühlen dazu.<br />

Inmitten der Vielfalt an Wasseranlagen führen Wasserwände<br />

noch ein Nischendasein.<br />

Die Wasserwände können an einer Wand befestigt<br />

werden oder frei stehen. Das A und O bei frei stehenden<br />

Objekten ist ein solides Fundament. Trifft Wind<br />

auf eine zwei mal zwei Meter hohe Wand, sollten die<br />

Kräfte nicht unterschätzt werden. Im Zweifel sollte<br />

man besser einen Statiker zu Rate ziehen.<br />

Das Funktionsprinzip einer Wasserwand ist im Innen-<br />

wie Außenbereich gleich: Aus einem Becken wird<br />

möglichst elektrolytfreies, also kalkfreies Wasser in<br />

ein Überlaufreservoir an den oberen Rand der Wasserwand<br />

gepumpt und fließt von dort über die Vorderseite<br />

der Flutfläche wieder nach unten in das Becken.<br />

Die Flutfläche kann aus verschiedensten Materialien<br />

gefertigt sein: Naturstein, Kunststein, Glas, Spiegelglas<br />

oder Metall – denkbar ist vieles. Vorsicht ist mit<br />

Weichgestein geboten, da das elektrolytfreie Wasser<br />

es mit der Zeit angreifen kann. Das Fließmuster hängt<br />

vom Muster der Flutfläche ab. Auf Glaswänden fließt<br />

das Wasser sehr gleichmäßig nach unten, Steinplatten<br />

werden in der Regel gerillt, so dass sich kleine<br />

Wellen bilden. Deren Größe und Geschwindigkeit lassen<br />

sich mit Hilfe der Pumpeneinstellung steuern.<br />

2 Blanker Edelstahl reflektiert das Licht und lässt das Wasser leuchten. Die Wände lassen sich gut mit Wasserspeiern kombinieren.<br />

3 Je nach Fließgeschwindigkeit entstehen auf Glas- und Metallwänden unterschiedliche Fließmuster.<br />

4 Eine Wasserinszenierung der besonderen Art ist der Regenvorhang, der wie ein erfrischender Schauer im Garten wirkt.<br />

5 Hier verbirgt sich die schlichte Edelstahl- Wasserwand hinter einem filigranen Gitter aus patinierter Bronze.<br />

Bilder: ©Nivet J./Adobe Stock (1); sinnbildlich.net/Susanne: LGS Nagold (2), Keradesign, Hirrlingen (3); Forster Garten- und Landschaftsbau (4);<br />

Clive Nichols /www.davidharber.com (5)<br />

1<br />

2


7<br />

3<br />

4<br />

5


8 ÖKOLOGIE<br />

WASSER SAMMELN<br />

Ob man nun an den vom<br />

Menschen verursachten<br />

Klima wandel glaubt oder nicht:<br />

die Wetter extreme nehmen zu.<br />

Wohin mit dem Wasser, das<br />

bei Starkregen im Übermaß<br />

kommt und bei Trockenheit<br />

dringend gebraucht wird?<br />

Wasser ist für Mensch, Tier und<br />

Pflanzen lebensnotwendig. Eigentlich<br />

sollte man sich über jeden Regentropfen<br />

freuen. Wenn bei Regenfällen jedoch Keller<br />

überschwemmt und Straßen überflutet werden, hat<br />

die Freude über das wertvolle Nass schnell ein Ende.<br />

In Deutschland gibt es immer mehr heiße, trockene Tage,<br />

aber auch immer stärkere Niederschläge, die im<br />

ausgetrockneten Erdreich nicht mehr versickern,<br />

sondern oberflächlich abfließen.<br />

Niederschläge sammeln, Kanäle entlasten<br />

und genug Wasser für trockene Tage zur<br />

Verfügung haben – mit seinem Garten kann<br />

man einen kleinen Beitrag zum intelligenten<br />

Wassermanagement leisten.<br />

Eine Renaissance erlebt hier die gute alte<br />

Regentonne, die dank modernem Design<br />

mittlerweile nicht mehr wie ein Fremdkörper<br />

im Garten wirkt. Zisternen leisten die Speicherarbeit<br />

unterirdisch und damit unsichtbar.<br />

Dort wird das Wasser gesammelt und<br />

steht an trockenen Tagen für die Gartenbewässerung<br />

zur Verfügung. Auch die Toilettenspülung<br />

lässt sich mit Niederschlagswasser<br />

betreiben. Lassen Sie sich bei der Regenwassernutzung<br />

und der Wahl der Zisterne beraten,<br />

z.B. von Ihrem Experten für Garten- und Landschaft.<br />

Dachbegrünungen sind eine weitere Möglichkeit,<br />

Wasser zu speichern. Auf einer<br />

begrünten Dachfläche ist die Verdunstung<br />

hoch – nur wenig Wasser läuft<br />

direkt in die Dachrinne. Die Begrünung<br />

reduziert die Wärmerückstrahlung<br />

und bei der Verdunstung kühlt<br />

sich die umgebende Luft ab. Auf<br />

dem Dach gespeichertes Wasser<br />

lässt sich ebenfalls zur Gartenbewässerung<br />

nutzen. Übrigens: Jede<br />

begrünte Fläche hilft – auch das<br />

Dach des Müllhäuschens oder<br />

Carports!<br />

Bild: sinnbildlich.net


GESTALTUNG<br />

9<br />

LiEBLiNGSPLÄTZE<br />

Eine Terrasse mit verschiebbaren Sitzmöbeln –<br />

so sieht der klassische Gartensitzplatz aus.<br />

Doch Möbel müssen nicht immer mobil sein.


10<br />

1<br />

2<br />

Lust auf abwechslungsreiche Ausblicke und Sitzgelegenheiten auch<br />

abseits der Terrasse? Das lässt sich schon bei der Gartenplanung berücksichtigen.<br />

Ein Beckenrand, eine höhere Beet einfassung, eine Mauer,<br />

Treppenstufen – alles kann so angelegt werden, dass es sich mit ein<br />

paar Kissen und Decken schnell zum Sitzplatz umfunktionieren lässt. Ein<br />

Vorteil der Bauwerke aus Holz und Stein gegenüber den herkömm lichen<br />

Gartenmöbeln: Bei Regen müssen keine schweren Polster verstaut<br />

werden und im Winter keine Tische, Stühle und Sofas im Keller oder unter<br />

Planen überwintern.<br />

In gut geplanten Gärten eröffnen sich immer wieder neue Blick winkel.<br />

Doch was hilft der schönste Blick, wenn man ihn nur im Vorbeigehen<br />

genießen kann? Warum nicht ein Beet erhöhen und bei der Einfassung<br />

einige Sitzflächen einplanen? Warum in die Mauer nicht gleich eine Bank<br />

einlassen oder an einer Stelle die oberste Steinlage mit einer hölzernen<br />

Sitzfläche ersetzen? Die gepflasterte Terrasse lässt sich gut mit<br />

dem einen oder anderen fertig gekauften<br />

oder selbst konstruierten<br />

Stein quader kombinieren, der je<br />

nach Bedarf als Ablage oder als<br />

Sitzplatz dient. Und eine Mauer<br />

kann als Rückenlehne für ebenfalls<br />

gemauerte Bänke genutzt<br />

werden. Der Phantasie sind hier<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Überall wo es Höhenunterschiede<br />

gibt, gibt es Möglichkeiten, mit<br />

ihnen zu spielen. Alles flach? Auch<br />

ten lassen sich interessante Perspektiven<br />

schaffen. Eine tiefergelegte<br />

Fläche mit einer Feuerschale<br />

bestückt und mit einer Holzstufe<br />

umrandet, kann schnell zum<br />

Lieblingsgrillplatz für gesellige<br />

Tref fen mit Familie und Freunden<br />

werden.


3<br />

11<br />

5<br />

4<br />

4<br />

Seite 9 Unikat: Sitzbank aus Beton mit passgenau angefertigten Polsterelementen.<br />

1 Viel Liege- und Sitzfläche bieten Holzdecks auf unterschiedlichen Ebenen.<br />

2 „Festgemauert in der Erden...“, hier sogar fest einbetoniert ist die Bank, die mit Polstern zum Kuschelplatz wird.<br />

3 Höhenunterschiede bieten viele Möglichkeiten für Sitz- und Liegeplätze, die sich immer neu dekorieren lassen.<br />

4 Hier wird die Beetumrandung zur Rückenlehne. So schafft man Sitzgelegenheiten auch auf kleinem Raum.<br />

5 Füße ins Wasser oder Blick in den Garten: die Sitzmauer am Beckenrand erlaubt beides.<br />

Bilder: ©Antonina Vincent/stock.adobe.com (Seite 9); Gartenkultur, Bern (1); ©tisomboon//stock.adobe.com (2);<br />

sinnbildlich/Thomas für Uihlein (3) und Messner Gärten (5), ©cycreation/stock.adobe.com (4)


12<br />

BESCHATTUNG<br />

SEGEL SETZEN<br />

1<br />

An heißen Tagen ist Schatten hochwillkommen. Wo Bäume nicht vorhanden sind, muss man auf künstliche<br />

Dächer zurückgreifen. Sonnensegel und Sonnendächer sind flexible Alternativen zu Markisen.<br />

ie Geschichte der Sonnensegel reicht nachweislich bis in die<br />

D römische Antike zurück. So beschattete eine ringförmige Segeltuch-Plane<br />

– Velarium genannt – das Kolosseum in Rom. Um<br />

so erstaunlicher ist es, dass Sonnensegel als Schattenspender<br />

im Garten lange Zeit so gut wie gar nicht vorhanden waren. Das<br />

änderte sich vor etwa zwei Jahrzehnten. Die Segel als einfach zu<br />

befestigende Beschattungslösung, bei der keine klobigen Markisen-Kassetten<br />

an Hauswänden und unter Balkonen befestigt werden<br />

mussten, eroberten die Gärten. Für Wintergärten und Pergolen<br />

gibt es Sonnendächer, also viereckige Stoffbahnen, die an<br />

der Decke befestigt werden. Ganz so einfach ist es mit der Befestigung<br />

allerdings nicht, was der Vielfalt an unterschiedlichen<br />

Fassaden geschuldet ist, die es heutzutage gibt. Das erfordert<br />

genaue Kenntnis in Sachen Befestigung, da mit nichts beschädigt<br />

wird und keine Kältebrücken entstehen.<br />

Wo es keine Befestigungsmöglichkeit am Haus gibt, kann man<br />

Masten in den Boden einschrauben oder betonieren – diese Flexibilität<br />

unterscheidet das Sonnensegel von einer Markise. Was<br />

Wind angeht, halten Segel viel aus. Trotzdem sollte dort, wo der<br />

Wind kräftiger weht – beispielsweise auf dem Dach – sicherheitshalber<br />

ein Statiker zu Rate gezogen werden, um keine unliebsamen<br />

Überraschungen zu erleben. Qualitativ hochwertige Se gel<br />

1<br />

verfügen über eine Klemme, die sich auto matisch öffnet, wenn<br />

ein gefährlich starke Böe kommt – das schützt Segeltuch und die<br />

Befestigungskonstruktion.<br />

Segel gibt es in unterschiedlichsten Farben und Formen –<br />

dreieckig, viereckig, rauten-, trapez- oder drachenförmig. Ebenso<br />

viel fältig ist die Ausstattung: Von einfachen Segeln, die von<br />

Hand aufgespannt werden geht es über mechanisch aufrollbare<br />

Segel bis zur vollautomatischen Variante. Auch Lichtdurchlässigkeit,<br />

Winddurchlässigkeit und Regenschutz variieren. Das macht<br />

die Auswahl zwar nicht leicht, sicher ist aber, dass es für jede<br />

Situation die passende Beschattungslösung gibt.


13<br />

2<br />

3<br />

1 Das Stoffdach taucht die Terrasse in sanftes Licht.<br />

2 Da auf Dächern hohe Windgeschwindigkeiten entstehen können,<br />

sollten Sonnensegel vom Fachmann geplant und befestigt werden.<br />

3 Sonnensegel gibt es in vielen unterschiedlichen Farben und Formen.<br />

4 Mit Sonnensegeln lassen sich auch kleine Flächen überdachen.<br />

5 Bei Stoffen unbedingt auf gute UV-Beständigkeit achten.<br />

Bilder: Carolin Tietz (1); Soliday Sonnensegel by Weisenfeld (2 –4), Evi Pelzer (5)<br />

4<br />

5


14<br />

GEHÖLZE<br />

2 3<br />

GARTENBÄUME<br />

Bei der Entscheidung für einen Baum im Privatgarten greift man oft ohne<br />

große Überlegungen auf das Altbewährte und Altbekannte wie Kugel-Ahorn<br />

oder Kugel-Trompetenbaum zurück. Gerade die Auswahl eines Hausbaumes<br />

bietet jedoch die Chance, dem Grundstück ein individuelles Flair zu verleihen.<br />

1<br />

Eine kompakte,<br />

kugelförmige<br />

Krone bi l det die<br />

Blu men-Esche Fraxinus<br />

ornus<br />

‘Mezek’<br />

aus. Die als<br />

trockentolerant<br />

und<br />

kalkverträglich<br />

geltende Gehölzart<br />

zeichnet<br />

sich durch einen<br />

gleichmäßigen<br />

Wuchs aus. Attraktive weiße Blütenris pen, die an dem älteren<br />

Gehölz aus gebildet werden, sowie eine je nach<br />

Jahresver lauf mehr oder we niger intensiv auftretende, orange-<br />

braune Herbstfärbung runden ihren gelungenen Auftritt ab. Wer es<br />

naturnah möchte, dem sei der Kugel-Feldahorn Acer campestre<br />

‘Nanum’ empfohlen. Dieser muntere Geselle wird von Vögeln als Nistplatz<br />

geliebt. Zwar etwas struppig im Aussehen, besitzt dieser ökologisch wertvolle<br />

Kugelbaum durch seine intensive Blüten- und Fruchtausbildung sowie<br />

durch seine attraktive Herbstfärbung viele Vorzüge. Leider neigt er ein<br />

wenig zu Gallmilbenbefall. Auch auf Blüten muss man im Kugelbaum-Sortiment<br />

nicht verzichten. Die Kugel-Steppenkirsche Prunus x eminens ‘Umbraculifera’<br />

ist ein ausgesprochen attraktiver Blütenbaum, der im Herbst durch<br />

seine gelb-orange Herbstfärbung zusätzlich überzeugt. Der hitze- und<br />

trockenheits resistente Baum sollte allerdings auf nicht zu schweren Böden<br />

eingesetzt werden, da ansonsten Pilzbefall droht.<br />

Der Inbegriff des Frühlings ist der goldgelbe Austrieb der Säulenbuche<br />

Fagus sylvatica ‘Dawyk Gold’. Mit Leichtigkeit beginnt dieser Baum das<br />

Gartenjahr und nimmt sich im weiteren Verlauf durch die Vergrünung seiner<br />

Blätter etwas zurück. Wer einen Säulenbaum mit auffälliger Blüte sucht, dem<br />

sei die Traubenkirsche Prunus padus ‘Schloss Tiefurt’ empfohlen. Straff auf­


15<br />

4 5<br />

recht vom Wuchs, fällt dieser Kleinbaum im Frühjahr durch seine stark<br />

duftenden, weißen Blütentrauben auf. Der Baum verlangt einen frischen<br />

bis feuchten Boden, unter trockenen Bedingungen wird das Laub sehr<br />

früh abgeworfen. Wesentlich anspruchsloser, dennoch attraktiv ist die<br />

Säulenform der Thüringischen Mehlbeere (Sorbus x thuringiaca<br />

‘Fastigiata’). Neben ihrem schmalen Wuchs, der attraktiven Blüten- und<br />

Fruchtausbildung zeichnet sie sich durch eine gelbe bis orange-rote<br />

Herbstfärbung aus. Frosthärte, Trockenheits- und Hitzeresistenz ergänzen<br />

ihre Vorzüge.<br />

Ein weißes Blütenmeer im Frühjahr und eine orange-rote Herbstfärbung<br />

bringt die anmutige Tokyo-Kirsche Prunus yedoensis hervor. Ebenfalls<br />

eine weiße Blüte und eine attraktive gelb-orangene Herbstfärbung<br />

besitzt die Spiegelrinden-Kirsche Prunus x schmittii. Sie besticht zusätzlich<br />

mit einer prächtigen mahagonifarbenen Spiegelrinde. Durch den<br />

schmal kegelförmigen Wuchs passt dieses Gehölz in nahezu jeden Hausgarten.<br />

Auch die Amur-Kirsche Prunus maackii ist aufgrund der sehr dekorativen<br />

goldbraunen Rinde, der attraktiven<br />

weißen Blüte und der auffallenden rötlich-gelben<br />

Herbstfärbung ein idealer Hausbaum. Ähnlich<br />

gute Eigenschaften besitzt die Scharlach­<br />

Kirsche Prunus sargentii ‘Rancho’, die durch ih re<br />

rosafarbenen Blüten einen weiteren Farbaspekt mit<br />

einbringt. Neben den Prunus-Arten finden sich jedoch<br />

auch im Ebereschen-Sortiment zahlreiche<br />

Arten, die neben einer schönen Blüte im Frühjahr weitere<br />

attraktive Merkmale besitzen. Überaus schön ist die<br />

Mahagoni-Eberesche Sorbus commixta ‘Serotina’. Neben<br />

der herrlichen Blüte zeichnet sich diese Gehölzart durch eine<br />

spektakuläre, orangerote Herbstfärbung aus. Auch die Ebereschen-Sorte<br />

‘Dodong’ begeistert neben ihren großen, weißen Blütendolden<br />

mit einer prächtigen scharlachroten Herbstfärbung.<br />

Text+Bilder: Dr. Gerd Reidenbach, Lehr- und Versuchsanstalt <strong>Gartenbau</strong> Erfurt<br />

6<br />

1 Säule mit auffälliger Blüte:<br />

die Trauben kirsche Prunus<br />

padus ‘Schloss Tiefurt’.<br />

2 Spektakulär im Herbst:<br />

Mahagoni-Eber esche<br />

Sorbus commixta ‘Serotina.’<br />

3 Kompakte Kugel: die Blumen-Esche<br />

Fraxinus Meczek.<br />

4 Weißes Blütenmeer:<br />

Tokyo-Kirsche<br />

Prunus yedoensis.<br />

5 Naturnah: Kugel-Feldahorn<br />

Acer campestre ‘Nanum’.<br />

6 Nach goldgelbem Austrieb<br />

im Frühling angenehm<br />

zurückhaltend: Fagus<br />

sylvatica ‘Dawyk Gold’.


16<br />

ESSBAR<br />

„HiGH“DELBEEREN<br />

Die süßen blauen Beeren lieben es sauer — das müssen Gartenbesitzer beachten, wenn sie Heidelbeeren pflanzen wollen.<br />

Wald, Moor und gerne halbschattig – das<br />

ist die Umgebung, die wilde Heidelbeeren,<br />

auch bekannt als Blaubeeren, lieben.<br />

Entsprechend muss auch das Beet im Garten<br />

vorbereitet werden. Kalkhaltigen Boden mögen<br />

die Pflanzen gar nicht. Die Sträucher der<br />

Kultur-Heidelbeere, die in Gärtnereien und Gartencentern<br />

erhältlich sind, stammen von der Amerikanischen<br />

Blaubeere und deren Kreuzungen ab.<br />

Mittlerweile gibt es mehr als zehn, von denen sich<br />

rund ein Drittel gut für Privatgärten eignet. Kultur-<br />

Heidelbeeren erkennt man am weißen Fruchtfleisch<br />

– und an den relativ sauberen Händen<br />

beim Pflücken.<br />

An ihren natürlichen Standorten werden Heidelbeersträucher<br />

zehn bis 60 Zentimeter hoch,<br />

die Kulturheidelbeeren können es durchaus auf<br />

stattliche drei bis vier Meter bringen. Klein oder<br />

groß: die Sträucher brauchen Platz, da die Wurzeln<br />

sich flach im Boden ausbreiten. Pro Pflanze<br />

sollte man eine Pflanzgrube von 60 Zentimetern<br />

Tiefe und einem Meter Durchmesser ausheben.<br />

Heidelbeeren mögen sauren Boden mit einem pH-<br />

Wert zwischen 3,5 und 4,5. Im Garten sind diese<br />

Böden fast nicht vorhanden. Umso wichtiger<br />

ist entsprechendes Substrat – zum Beispiel<br />

Rhododendronerde – das in die Pflanzgrube<br />

gefüllt wird. Je nährstoffärmer der Boden,<br />

desto besser. Hier empfiehlt sich ein<br />

Gemisch aus Sand mit organischem Material,<br />

zum Beispiel Nadelstreu, Laub und<br />

Rindenmulch. Achtung: Setzt man Heidelbeeren<br />

zu tief ein, können die Wurzeln aufgrund<br />

von Sauerstoffmangel absterben.<br />

Heidelbeeren sind zwar selbstfruchtend,<br />

trotzdem empfiehlt es sich, mindestens zwei<br />

verschiedene Sorten zu pflanzen – das erhöht<br />

den Ertrag. Wenn der Boden optimal vorbereitet<br />

wurde, sollte man auch auf den Kalkgehalt des<br />

Gießwassers achten und entweder Regenwasser<br />

oder kalkarmes Wasser verwenden.<br />

Nach drei bis vier Jahren tut es der Blaubeere<br />

gut, wenn man sie schneidet. Alte Triebe werden<br />

ausgelichtet. An den einjährigen Seitenzweigen<br />

wachsen die Heidelbeeren am üppigsten, daher<br />

kann man verzweigte Triebe knapp über dem einjährigen<br />

Trieb abschneiden.<br />

Je nach Sorte beginnt die Erntezeit Anfang<br />

Juli und endet Anfang September. Heidelbeeren<br />

reifen an einem Strauch über mehrere<br />

Wochen. Wer frühe und späte Sorten mischt, kann<br />

monatelang naschen. Die Beeren lassen sich von<br />

Hand pflücken oder mit einem sogenannten Heidelbeerkamm<br />

abernten und halten dann im Kühlschrank<br />

etwa eine Woche. Friert man sie ein,<br />

hat man länger etwas davon. Dazu die Beeren<br />

waschen, Stiele entfernen und trocknen lassen.<br />

I N F O b o x<br />

BLAUBEEREN<br />

• Allgemeines<br />

Wilde Heidelbeeren färben Finger,<br />

Zunge und Zähne blau. Das liegt an<br />

den Anthocyanen. Sie gehören zu<br />

den Flavonoiden. Diese Antioxidantien<br />

schützen Zellen vor schädlichen freien<br />

Radikalen. In den Kulturheidel beeren<br />

stecken — wenn auch in geringerer<br />

Menge — ebenfalls Anthocyane.<br />

• Gesundheit (Nährwerte und Vitamine)<br />

Große Mengen an Vitamin C,<br />

A, B, E und Beta-Carotin.<br />

• Gesundheitliche Wirkung<br />

Entzündungshemmend; gut für das<br />

Immun- und das Herz-Kreislauf-<br />

System; sollen sich positiv auf die<br />

Gedächtnisleistung auswirken.<br />

Nebeneinander auf einem flachen Teller oder<br />

Tablett verteilen und zwei bis drei Stunden ins<br />

Gefrierfach stecken. Anschließend in Gefrierbeutel<br />

abfüllen.<br />

Hintergrund/Bild: ©Alexei Sokolenko/Adobe Stock; Andreas Kern/pixelio.de kl. Bild: Andreas Kern/p©pixelio.de


BLAUER KARTOFFELSALAT<br />

MIT PILZ-VINAIGRETTE<br />

Rezept: Bettina Matthaei/Bild: Wolfgang Schardt<br />

Einkaufszettel – für 4 Personen<br />

8oo g blaue Kartoffeln (z.B. »Blauer Schwede«)<br />

Salz / Schwarzer Pfeffer<br />

3oo g Pfifferlinge<br />

4 dünne Frühlingszwiebeln<br />

1oo ml kräftige Gemüsebrühe<br />

1 EL Apfelessig<br />

2 EL Sherryessig<br />

1 ½ EL trockener Sherry (nach Belieben)<br />

2 EL Olivenöl<br />

1oo g Blaubeeren<br />

1 EL Trüffelöl (ersatzweise geröstetes Haselnussöl)<br />

Die Rezepte wurden den Büchern<br />

»Gemüse kann auch anders« und<br />

»Partyrezepte« mit freundlicher Genehmigung<br />

des Verlagshauses GRÄFE&UNZER entnommen.<br />

1Die Kartoffeln waschen und mit der Schale in<br />

Salzwasser zugedeckt in 20–25 Minuten gar kochen<br />

(am besten schon am Vortag). Abgießen, pellen,<br />

in ca. ½ cm dicke Scheiben schneiden und auf vier<br />

Tellern anrichten. Kartoffeln salzen und pfeffern.<br />

Die Pfifferlinge trocken putzen und je nach Größe<br />

längs halbieren, vierteln oder ganz lassen. Die<br />

2<br />

Frühlingszwiebeln putzen und waschen. Weiße Teile<br />

hacken, grüne in Ringe schneiden. Die Brühe mit beiden<br />

Essigsorten und dem Sherry mischen..<br />

Das Zwiebelweiß im Öl 1–2 Minuten andünsten,<br />

3 Pilze dazugeben und bei größerer Hitze unter<br />

häufigem Rühren 4–5 Minuten braten, salzen und<br />

pfeffern. Die Hälfte des Zwiebelgrüns dazugeben und<br />

1 Minute mitbraten. Alles mit der Brühe-Essig-Mischung<br />

ablöschen, aufkochen und etwas einkochen<br />

lassen. Die Brühe mit den Pilzen heiß über die Kartoffelscheiben<br />

geben und bei Zimmertemperatur mind.<br />

30 Min. durchziehen lassen.<br />

Dann die Blaubeeren waschen und abtropfen lassen.<br />

Die Salate mit dem Trüffelöl beträufeln und<br />

4<br />

mit dem restlichen Zwiebelgrün und den Blaubeeren<br />

be streuen.<br />

MARTIN KINTRUP<br />

PARTYREZEPTE<br />

Nichts wie ran ans Büfett!<br />

KÜCHENRATGEBER<br />

1Die Sahne in einen Topf geben und langsam zum<br />

Kochen bringen, dann offen bei schwacher bis<br />

mittlerer Hitze in 5 Min. einkochen lassen. In der Zwischenzeit<br />

den Espresso brühen.<br />

2<br />

Die Sahne vom Herd nehmen. Zucker, Vanillezucker,<br />

Mascarpone, Espresso, Zitronensaft<br />

und eine Prise Salz unterrühren. Zum Aromatisieren<br />

nach Belieben einige Tropfen Bittermandelaroma unter<br />

rühren oder ein wenig Tonkabohne in die Sahne-<br />

Mascarpone-Masse reiben. Diese anschließend 6–8<br />

Minuten abkühlen lassen. Inzwischen die Gelatine in<br />

kaltem Wasser einweichen.<br />

3Die Blaubeeren waschen und in einem Sieb abtropfen<br />

lassen. Auf 12 Dessertgläser (à 150 ml)<br />

verteilen. Die Gelatine ausdrücken und unter Rühren<br />

in der Sahne-Mascarpone-Masse auflösen. Dann jeweils<br />

etwas von der Masse vorsichtig auf die Blaubeeren<br />

gießen. Auf Zimmertemperatur abkühlen<br />

lassen, anschließend zugedeckt mind. 4 Std. kühl<br />

stellen, bis die Tiramicotta geliert ist.<br />

4Die Amarettini portionsweise im Blitzhacker fein<br />

mahlen. Amarettinibrösel vor dem Servieren<br />

gleich mäßig auf der Tiramicotta verteilen.<br />

KOCHBAR 17<br />

TIRAMICOTTA<br />

MIT BLAUBEEREN<br />

Einkaufszettel – für 12 Personen<br />

8oo g Sahne<br />

2oo ml Espresso (frisch gebrüht)<br />

15o g Zucker<br />

4 Packungen Bourbon-Vanillezucker<br />

5oo g Mascarpone<br />

2 TL Zitronensaft<br />

Salz<br />

Bittermandelaroma (ersatzweise Tonkabohne, nach<br />

Belieben)<br />

12 Blatt weiße Gelatine<br />

125 g Blaubeeren<br />

2oo g Amarettini<br />

Rezept: Martin Kintrup; Bild: Anke Schütz<br />

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18 WISSENSWERTES<br />

GRÜNES<br />

NETZWERK<br />

Sprechen die Bäume miteinander, wenn die Blätter rauschen? Pflanzen kommunizieren tatsächlich – für uns allerdings unhörbar.<br />

Forschungen belegen, dass Pflanzen kommunizieren:<br />

mit Hilfe chemischer und elektrischer<br />

Signale. So werden mit Duftstoffen Insekten angelockt,<br />

um die Bestäubung sicherzustellen. In<br />

den Chemiebaukasten wird auch gegriffen, wenn<br />

es um die Abwehr unerwünschter Besucher geht.<br />

Dabei gibt es verschiedene Strategien: Schädlinge<br />

werden damit entweder vertrieben oder deren<br />

Fressfeinde angelockt. Oftmals warnen Pflanzen<br />

mit Hilfe abgesonderter Duftmoleküle andere Verwandte<br />

in der Umgebung, die wiederum die Produktion<br />

eigener Duft- und/oder Abwehrstoffe erhöhen<br />

– so formiert sich Widerstand.<br />

Bereits 150 Jahre alt ist die Entdeckung,<br />

dass Pflanzen auch über elektrische Signale<br />

kommunizieren. 1873 entdeckte Sir John Scott<br />

Burdon-Sanderson, dass elektrische Impulse im<br />

Spiel sind, wenn die Venusfliegenfalle ihre Fangblätter<br />

zuklappt. Doch erst seit weniger als einem<br />

Jahrzehnt wird diese Art der Kommunikation näher<br />

untersucht. Wieder einmal waren es Forscher<br />

des Max-Planck-Institutes für Chemische Ökologie,<br />

diesmal mit Kollegen der Universität Gießen,<br />

die entdeckten, dass einige Zeit, nachdem sie bei<br />

einigen Versuchspflanzen die Blätter verletzt und<br />

im wahrsten Sinne des Wortes Salz in die Wunde<br />

gestreut hatten, ein elektrischer Impuls gemessen<br />

werden konnte. Diese Reaktion wird Aktionspotenzial<br />

genannt.<br />

Das Aktionspotenzial gibt es nur bei erregbaren<br />

Zellen, also beispielsweise bei Mensch und<br />

Tier. Spannung, die sich in Zellen aufbaut wird als<br />

elektrischer Impuls von Nervenzelle zu Nervenzelle<br />

weitergegeben. Relativ neu ist die Erkenntnis,<br />

dass das auch bei Pflanzen möglich ist.<br />

Auch Wurzeln dienen der Kommunikation.<br />

Über sie werden Signale abgegeben und an benachbarte<br />

Pflanzen weitergeleitet. Über das Wurzelsystem<br />

können sich verwandte Pflanzen sogar<br />

erkennen und dehnen an den Standorten ihre Wurzeln<br />

weniger weit aus, wo ein Familienmitglied in<br />

der Nähe steht. Wenn das Wurzelwerk nicht ausreicht,<br />

um eine Information an benachbarte Pflanzen<br />

weiterzugeben, werden Helfer hinzugezogen:<br />

Pilze. Deren Fäden stehen mit dem pflanzlichen<br />

Wurzelsystem in Verbindung. Die Symbiose aus<br />

Wurzeln und Pilzen wird als Mykhorizza bezeichnet.<br />

Entdeckt wurde diese symbiotische Beziehung<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts.<br />

Pilze, die Pflanzenwurzeln mit Nährstoffen<br />

und Wasser versorgen und im Gegenzug die für<br />

sie notwendigen Kohlenhydrate erhalten, gibt es<br />

allerdings schon seit 400 Millionen Jahren. Einige<br />

Wissenschaftler nehmen nun an, dass das Pilzgeflecht<br />

auch der Weitergabe von Informationen<br />

dient – und nennen es in Anlehnung an das Internet<br />

Wood Wide Web. Wie ein dichtes Leitungsnetzwerk<br />

ziehen sich die Mykorrhiza durch den<br />

Boden und geben Informationen in Form chemischer<br />

Botenstoffe weiter.<br />

Bild: ©lassedesignen/stock.adobe.com


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