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bwj e-Special 1/2019 (Operation Schneelage 2019)

Magazin bundeswehr-journal: e-Special über die Schneekatastrophe in Südbayern im Januar 2019 und die Nothilfe der Bundeswehr.

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litärische Katastrophenalarm umfasst etliche<br />

Maßnahmen des Krisen- und Alarmplans<br />

der Bundeswehr.Da er keine NATO-<br />

Maßnahme ist,wird er auch nicht vom<br />

Verteidigungsministerium,sondern vom<br />

Kommando Territoriale Aufgaben der<br />

Bundeswehr in Berlin ausgelöst.<br />

Es gibt drei Stufen des militärischen<br />

Katastrophenalarms: Die Auslösung beginnt<br />

mit Stufe 1 „Vorwarnung“.In dieser<br />

Stufe werden die alarmierten Dienststellen<br />

der Bundeswehr aktiviert und melden<br />

ihren verfügbaren Bestand an Personal<br />

und Material.Permanent erreichbare<br />

Ansprechpartner der Dienststellen werden<br />

benannt, aber auch schon konkrete<br />

Einzelmaßnahmen getroffen,wie beispielsweise<br />

die Bereitstellung von Verpflegung<br />

durch das Bundeswehr-Verpflegungsamt.<br />

Bei der Stufe „Voralarm“ bereiten sich<br />

die alarmierten Dienststellen der Teilstreitkräfte<br />

und Organisationsbereiche auf<br />

ihre Verlegung in das jeweilige Einsatzgebiet<br />

vor.Vorkommandos müssen in dieser<br />

Phase jetzt innerhalb von 30 Minuten<br />

abmarschbereit sein.<br />

Bei Stufe 3 des militärischen Katastrophenalarms<br />

„Vollalarm“ stellen alle benachrichtigten<br />

Dienststellen innerhalb von<br />

30 Minuten ihre Einsatz- undVerlegebereitschaft<br />

her.<br />

Eilhilfe-Ersuchen<br />

Am 11.Januar wurde in fünf bayerischen<br />

Landkreisen der Katastrophenfall ausgerufen.Betroffen<br />

waren die Kreise Bad<br />

Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener<br />

Land, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach<br />

und Traunstein. Die Bundeswehr<br />

unterstützte hier die zivilen Rettungskräfte<br />

unter anderem mit geländegängigen<br />

Fahrzeugen beim Abtransport der<br />

Schneeberge aus den Ortschaften. Für<br />

Rettung undVersorgung von Personen<br />

wurden Überschneefahrzeuge des Typs<br />

Bv206 S von Hägglunds eingesetzt.<br />

Bereits am 8. Januar hatten Soldaten<br />

des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen<br />

im Berchtesgadener Ortsteil<br />

Buchenhöhe eingeschneiten Schülern<br />

geholfen. Der Bürgermeister von<br />

Berchtesgaden hatte ein Eilhilfe-Ersuchen<br />

gestellt.Die Gebirgsjäger waren bei<br />

der Aktion mit drei Hägglunds-Kettenfahrzeugen<br />

im Einsatz und befreiten<br />

die Jugendlichen aus ihrer fatalen Lage.<br />

Besonders heikle Aufgaben warteten<br />

im Laufe des Bundeswehr-Hilfseinsatzes<br />

auf eine Helikopterbesatzung vom Hubschraubergeschwader<br />

64 aus Laupheim.<br />

Die Piloten nahmen in der Hochstaufen-<br />

Kaserne in Bad Reichenhall einen Heeresbergführer<br />

und einen Sprengmeister der<br />

Pioniertruppe an Bord ihrer H145M und<br />

starteten zum Flug in die Alpen. Eine<br />

ihrer Missionen war es, im Gemeindebereich<br />

Ruhpolding einen kontrollierten<br />

Lawinenabgang auszulösen.<br />

Danach befreiten die Piloten mit dem<br />

sogenannten „Downwash“,dem Abtrieb<br />

der Rotoren des Mehrzweckhubschraubers,zahlreiche<br />

Bäume von der drückenden<br />

Schneelast. Der Einsatz führte die<br />

Hubschrauberbesatzung dabei in den<br />

Raum Siegsdorf und Reit im Winkl.<br />

Bundesregierung informiert<br />

Welche Kapazitäten der Bundeswehr im<br />

Rahmen der Amtshilfe bei der <strong>Operation</strong><br />

„<strong>Schneelage</strong> <strong>2019</strong>“ zum Einsatz kamen,<br />

geht unter anderem aus der Antwort<br />

der Bundesregierung vom 27.Februar<br />

<strong>2019</strong> auf die Kleine Anfrage von<br />

Bündnis 90/Die Grünen hervor.<br />

In der Antwort heißt es: „Es wurden<br />

militärische Fähigkeiten des Heeres,der<br />

Luftwaffe,der Streitkräftebasis,des Zentralen<br />

Sanitätsdienstes sowie des Bundesamtes<br />

für Infrastruktur, Umweltschutz<br />

und Dienstleistungen der Bundeswehr<br />

bereitgestellt.“ Die Hilfeleistungen umfassten<br />

laut Regierung unter anderem das<br />

Räumen von Dächern an öffentlichen<br />

Gebäuden,das Sprengen von Lawinen,<br />

die Evakuierung von Personen,den Personen-<br />

und Materialtransport sowie den<br />

Einsatz von Hubschraubern zur Erkundung<br />

und Schneelastbeseitigung.Insgesamt<br />

leisteten die eingesetzten 2797 Kräf-<br />

Fortsetzung Seite 6<br />

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