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JUMO Kundenmagazin 1/2019

Dies ist die erste Ausgabe des JUMO Kundenmagazins 2019.

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SENSORS +<br />

AUTOMATION<br />

Ausgabe 1 / <strong>2019</strong><br />

Auf zum JUPITER!<br />

Mit der neuen Hard- und<br />

Software-Plattform starten<br />

<strong>JUMO</strong>-Produkte in die<br />

digitale Zukunft


INHALT<br />

IM BLICKPUNKT<br />

08 13<br />

04<br />

16<br />

TECHNOLOGIE + PRODUKTE<br />

04<br />

Auf zum JUPITER!<br />

Die neue Hard- und Software-<br />

Plattform von <strong>JUMO</strong><br />

08 <strong>JUMO</strong>-Innovationen<br />

Sechs Produkte auf einen Streich<br />

ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

10 Kunststoffsensorik auf<br />

dem Vormarsch<br />

Erfolgsstories <strong>JUMO</strong> plastoSENS<br />

13 Digitale Druckmesszellen<br />

Bauteile mit viel Potenzial<br />

für neue Applikationen<br />

14 Vom Verbrenner zum Stromer<br />

Temperaturmessung in Elektroautos<br />

16 Aus dem Container frisch auf den Tisch<br />

Innovative Aquakulturen<br />

mit <strong>JUMO</strong>-Technik<br />

18 Leichte Räder – schwere Herstellung<br />

Beheizung von Aluminium-<br />

Niederdruckguss-Warmhalteöfen<br />

20 Schönheit aus dem Bioreaktor<br />

Automatisierung einer Mikroalgenzucht<br />

23 Seefahrt, Energie, Verfahrenstechnik<br />

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für<br />

Grenzstands- und Füllstandsmesser<br />

02 SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


EDITORIAL<br />

14<br />

Liebe Leser,<br />

„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.<br />

Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“<br />

Dieses Zitat von Georg Lichtenberg drückt hervorragend<br />

aus, in welcher Situation sich die meisten Unternehmen<br />

zurzeit befinden. Wir alle wissen, dass mit der<br />

Digitalisierung ein Thema vor uns liegt, das das Gesicht<br />

unserer Industrie grundlegend verändern wird.<br />

20<br />

TIPPS + TRICKS<br />

24 3 Irrtümer rund um die Kalibrierung ...<br />

... und wie man sie vermeidet<br />

25 <strong>JUMO</strong>-Gerätetechnik<br />

mit SPS-Funktionalität<br />

Strukturierter Text mit dem Kompaktregler<br />

<strong>JUMO</strong> diraTRON und dem<br />

digitalen Anzeiger <strong>JUMO</strong> diraVIEW<br />

UNTERNEHMEN + SERVICES<br />

26 <strong>JUMO</strong>-Kundenumfrage 2018<br />

Hohe Zufriedenheit bestätigt<br />

27 Das <strong>JUMO</strong> Campus-Team<br />

Halten Sie Ihr Fachwissen auf<br />

dem aktuellen Stand<br />

Doch auf der anderen Seite merken wir auch immer wieder,<br />

dass dieses Thema bei vielen Menschen für Verunsicherung<br />

sorgt. Stimmen die düsteren Prognosen, dass in<br />

den nächsten 20 Jahren jeder zweite Job, den es heute<br />

noch gibt, verschwinden wird? Und benötigen wir zukünftig<br />

statt Facharbeitern nur noch IT-Spezialisten?<br />

Die Antwort gibt uns das Zitat vom Anfang. Egal, was<br />

die Zukunft bringt, wir müssen uns auf den Weg dorthin<br />

machen, denn ein Stehenbleiben oder ein Weg zurück ist<br />

keine Alternative. Wichtig ist dabei jedoch, alle Menschen<br />

auf diesem Weg mitzunehmen. <strong>JUMO</strong> stellt sich dieser<br />

Herausforderung und hat deshalb eine ganze Reihe von<br />

Projekten rund um die digitale Transformation initiiert.<br />

Ein zentraler Punkt in diesem Veränderungsprozess<br />

ist die Kommunikation mit unseren Partnern – und<br />

deshalb haben wir das Layout und das Inhaltskonzept<br />

des <strong>JUMO</strong>-<strong>Kundenmagazin</strong>s grundlegend erneuert. Die<br />

erste Ausgabe halten Sie nun in Händen und wir sind<br />

gespannt, wie Ihnen das neue Heft gefällt. Sie können Ihr<br />

Feedback gerne an die Adresse pressestelle@jumo.net<br />

senden.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Bernhard und Michael Juchhheim<br />

Geschäftsführende Gesellschafter<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

05<br />

03


TECHNOLOGIE + PRODUKTE<br />

Jupiter ist der größte Planet<br />

des Sonnensystems.<br />

Aufgrund seiner chemischen<br />

Zusammensetzung zählt<br />

Jupiter zu den Gasplaneten.<br />

IM BLICKPUNKT<br />

06<br />

04<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Besuchen Sie auch<br />

http://hmi.jumo.info<br />

Auf zum JUPITER!<br />

Mit der neuen Hard- und Software-Plattform<br />

starten <strong>JUMO</strong>-Produkte in die digitale Zukunft.<br />

D<br />

er Plattform-Ansatz bringt zahlreiche Vorteile<br />

bei der Entwicklung von Produkten mit sich und<br />

ist in vielen Branchen heute schon Standard. Auch<br />

<strong>JUMO</strong> setzt schon lange auf diese Strategie. Vorreiter<br />

für die neue JUPITER-Plattform ist das Automatisierungssystem<br />

<strong>JUMO</strong> variTRON 500, weitere Produkte<br />

werden folgen.<br />

Die Automobilindustrie macht es vor: Im VW-Konzern<br />

entstehen auf einer Plattform über 40 verschiedene<br />

PKW-Modelle. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:<br />

kürzere Entwicklungszeiten, geringere Kosten und<br />

schnellere Produktionszyklen. Die Plattform von <strong>JUMO</strong><br />

geht unter dem Namen JUPITER an den Start. Basis ist<br />

eine Hardware-Plattform mit einem i.MX6-Prozessor mit<br />

800 MHz, der je nach Anwendung als Single-, Dual- oder<br />

Quad-Core-Variante eingesetzt wird. Um diesen Prozessor<br />

werden ein SRAM bis zu 512 kByte, ein Arbeitsspeicher bis<br />

zu einem GByte, hochauflösende LCD- und TFT-Displays mit<br />

einem parallelen RGB-Interface, LVDS-Schnittstellen sowie<br />

Touch-Controller per I 2 C-, SPI- oder USB-Schnittstelle<br />

auf dem Motherboard gruppiert.<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

07<br />

05


TECHNOLOGIE + PRODUKTE<br />

<strong>JUMO</strong> variTRON 500<br />

Prozessabbild für bis zu<br />

30 Ein- / Ausgangsmodule<br />

Ethernet-Schnittstelle mit integriertem<br />

Webserver<br />

bis zu 64 intelligente Anschaltmodule<br />

möglich<br />

alle Freiheitsgrade der CODESYS V3.5<br />

bis zu 10 Panels per Ethernet<br />

anschließbar<br />

individuelle kundenspezifische<br />

Bedienung per<br />

CODESYS Remote TargetVisu<br />

und WebVisu<br />

Bereitstellung von Visualisierungsbibliotheken<br />

durch <strong>JUMO</strong><br />

IM BLICKPUNKT<br />

Modular, flexibel<br />

und zukunftsfähig<br />

Das Ergebnis ist eine modulare, flexible und vor allen<br />

Dingen zukunftsfähige Hardware-Plattform. Die Flexibilität<br />

und Konnektivität wird auch durch die Integration<br />

aller wichtigen Feldbus-Systeme und Anschlüsse (wie<br />

zum Beispiel Ethernet CAN, USB oder HDMI) garantiert.<br />

Insgesamt kann das System über bis zu elf externe und<br />

fünf interne Schnittstellen verfügen.<br />

Auch die Software ist auf Basis einer Linux-Plattform<br />

modular aufgebaut und ermöglicht eine sehr gute Skalierbarkeit<br />

der Performance, Speicher und Schnittstellen.<br />

Durch hohe Standards bei der Internet Security und der<br />

Kryptographie sind Anwender stets auf der sicheren Seite<br />

– in Zeiten des zunehmenden Cloud-Computings ist das<br />

ein unschätzbarer Vorteil.<br />

In Sachen Konnektivität ist die JUPITER-Plattform<br />

ebenfalls auf der Höhe der Zeit. WLAN und Bluetooth<br />

sind Standard, darüber hinaus können modernste Displays<br />

angeschlossen werden. Intuitive Bedienkonzepte,<br />

Multigestensteuerung und animierte Bildübergänge sind<br />

somit Standard.<br />

Die JUPITER-Plattform kommt <strong>2019</strong> erstmalig im<br />

<strong>JUMO</strong> variTRON 500 Automatisierungssystem zum<br />

Einsatz und sorgt hier für einen beachtlichen Sprung in<br />

die Zukunft. Die neue Version der Zentraleinheit verfügt<br />

über alle Freiheitsgrade der SPS CODESYS Version 3.5.<br />

Weltweit wird CODESYS mittlerweile von über 10.000<br />

Anwendungsentwicklern genutzt und steht für über<br />

100.000 verschiedene Applikationen zur Verfügung.<br />

Auf einer <strong>JUMO</strong> variTRON-CPU können bis zu 64<br />

intelligente Anschaltmodule geschaltet werden und<br />

per Ethernet können maximal fünf Bedienpanels in<br />

verschiedensten Formaten angeschlossen werden.<br />

Zusätzliche Ethernet-Schnittstellen können über einen<br />

USB-Ethernet-Adapter bereitgestellt werden.<br />

Für die individuelle kundenspezifische Bedienung<br />

per CODESYS Remote TargetVisu und WebVisu stellt<br />

<strong>JUMO</strong> Visualisierungsbibliotheken bereit. Über eine<br />

PROFINET-Schnittstelle ist nicht nur die Anbindung an<br />

übergeordnete Steuerungssysteme möglich, es können<br />

auch zwei <strong>JUMO</strong> variTRON-Systeme als Master und Slave<br />

gekoppelt werden. Zusätzlich stehen neben den zahlreich<br />

vorhandenen Modulen für das Automatisierungssystem<br />

auch ein neues Router-Modul und ein 32-Kanal digitales<br />

I/O-Modul zur Verfügung.<br />

06<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Die Fakten<br />

i.MX6-Prozessor mit 800 MHz<br />

als Single-, Dual-, Quad Core<br />

SRAM bis zu 512 kByte<br />

8 bis 32 GByte eMMC (NAND)<br />

DDR3-800/LVDDR3-800-Arbeitsspeicher<br />

bis 1 Gbyte<br />

LCD- und TFT-Displays mit parallelem<br />

RGB-Interface<br />

Linux-Betriebssystem<br />

Touch-Controller per I 2 C-, SPIoder<br />

USB-Schnittstelle<br />

Touch-Controller auf dem Motherboard<br />

Modularisierte Software-Architektur<br />

JUPITER als „modularer<br />

Querbaukasten“ für <strong>JUMO</strong><br />

Nach dem Start im <strong>JUMO</strong>-Automatisierungssystem<br />

wird die JUPITER-Plattform Schritt für Schritt die Basis<br />

für viele weitere <strong>JUMO</strong>-Produkte, wie zum Beispiel<br />

Bildschirmschreiber, Mehrkanalmessgeräte für die<br />

Flüssigkeitsanalyse oder Prozess- und Programmregler.<br />

All diese Produkte können so zukünftig von kürzeren<br />

Startzeiten, höheren Prozessorgeschwindigkeiten und<br />

einer deutlich gestiegenen Flexibilität profitieren. Auch<br />

die Konnektivität im Zusammenspiel mit „Fremdsteuerungen“<br />

oder zu bestehenden <strong>JUMO</strong>-Produkten, wie<br />

zum Beispiel digitalen Sensoren, wird verbessert. Neue<br />

Funktionalitäten und Technologien können kurzfristig in<br />

die JUPITER-Plattform integriert und branchenspezifische<br />

Lösungen so effizient realisiert werden.<br />

<br />

„Mit der JUPITER-Plattform<br />

stellen wir die Weichen für die<br />

digitale Zukunft der Industrie.“<br />

Harald Schöppner<br />

Leiter <strong>JUMO</strong> Engineering<br />

http://engineering.jumo.info<br />

<br />

<strong>JUMO</strong> informiert<br />

Die JUPITER-Plattform wird <strong>2019</strong> auf der<br />

Messe IFFA vom 4. bis 9. Mai in Frankfurt/Main<br />

der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Danach wird die Plattform schrittweise die<br />

Basis weiterer <strong>JUMO</strong>-Produkte.<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

09<br />

07


TECHNOLOGIE + PRODUKTE<br />

<strong>JUMO</strong>-Innovationen<br />

Sechs Produkte auf einen Streich<br />

5<br />

3 4<br />

6<br />

2<br />

1<br />

10 08<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Besuchen Sie auch<br />

http://hmi.jumo.info<br />

1<br />

Hygienischer Druckmessumformer<br />

<strong>JUMO</strong> TAROS S46 H<br />

Die hohe Schutzart und das voll verschweißte, kompakte<br />

Design des Druckmessumformers <strong>JUMO</strong> TAROS S46 H<br />

ermöglichen rückstandslose Reinigungsvorgänge<br />

und eine hohe Temperaturverträglichkeit für SIP- und<br />

CIP-Reinigungsprozesse. Seine exzellente aktive Temperaturkompensation<br />

sorgt für präzise Druckmessung<br />

und dadurch für erhöhte Prozesssicherheit. Abgerundet<br />

wird die Druckmessumformer-Familie mit einer<br />

autoklavierbaren Version.<br />

4<br />

Elektronisches Thermostat<br />

<strong>JUMO</strong> eTRON T100<br />

Der elektronische Thermostat zur Hutschienenmontage<br />

wurde speziell für die Temperaturregelung und -überwachung<br />

entwickelt. Es können auch weitere Signale,<br />

zum Beispiel 4 bis 20 mA, für zusätzliche Prozessgrößen<br />

verarbeitet werden. Das Gerät überzeugt dabei durch<br />

seine kompakte Baugröße und die vielfältigen Funktionalitäten.<br />

Neben der UL-Zulassung erfüllt der <strong>JUMO</strong><br />

eTRON T100 die Normen für die Bahnindustrie DIN EN<br />

50155 der Kategorie 1. Durch den Einsatz von PUSH-IN-<br />

Klemmen ist eine besonders schnelle Inbetriebnahme<br />

möglich.<br />

2<br />

Smarte Armatur<br />

<strong>JUMO</strong> dicoTEMP 100<br />

Bei dieser smarten Armatur zur Temperaturmessung<br />

werden die Stärken von mehreren <strong>JUMO</strong>-Geräten<br />

kombiniert. So kann eine diversitäre Temperaturmessung<br />

mit einem Thermostat oder Zeigerthermometer<br />

und einem Platin-Chip-Temperatursensor an nur einer<br />

Messstelle realisiert werden. Über einen Messumformer<br />

ist es möglich, das Widerstandssignal in ein Analog-<br />

oder Digitalsignal zu wandeln. Anwender können<br />

mit der neuen Lösung bereits im Prozess eingebaute<br />

Geräte weiter an der gleichen Messstelle nutzen und<br />

zugleich funktional um eine elektrische Temperaturmessung<br />

erweitern.<br />

3<br />

Prozess- und Programmregler<br />

<strong>JUMO</strong> DICON touch<br />

– neue Ausbaustufe<br />

Der bewährte Prozess- und Programmregler mit Registrierfunktion<br />

und Touchscreen wird in der neuen Ausbaustufe<br />

um zahlreiche nützliche Features erweitert.<br />

Hinzu kommt unter anderem die Möglichkeit für bis zu<br />

vier editierbare Prozessbilder, bis zu vier Regelkanäle<br />

sowie acht analog und vier digital registrierbare Werte.<br />

Auch ein integrierter Programmregler mit 32 Programmen<br />

und 16 Steuerkontakten sowie sechs direkt am<br />

Gerät abrufbare Gerätesprachen gehören zum neuen<br />

Funktionsumfang.<br />

5<br />

Thyristorleistungssteller<br />

<strong>JUMO</strong> TYA S201 / S202<br />

Der Einphasen-Thyristorleistungssteller <strong>JUMO</strong> TYA S201<br />

und der Dreiphasen-Thyristorleistungssteller <strong>JUMO</strong> TYA<br />

S202 sind der neue Einstieg in die <strong>JUMO</strong>-Leistungssteller-Welt.<br />

Die Geräte können zum Beispiel im Industrieofenbau<br />

und in der Kunststoffverarbeitung in einfachen<br />

Heizanwendungen für Ströme von 20 bis 250 A eingesetzt<br />

werden. Beide Steller verfügen über eine PROFI-<br />

NET-Schnittstelle. Die Konfiguration erfolgt einfach und<br />

intuitiv über die Tastatur oder mit dem Setup-Programm.<br />

6<br />

Hochskalierbarer Bildschirmschreiber<br />

<strong>JUMO</strong> LOGOSCREEN 700<br />

Die hohe Skalierbarkeit des Bildschirmschreibers <strong>JUMO</strong><br />

LOGOSCREEN 700 erlaubt die flexible Anpassung an<br />

unterschiedliche Kundenbedürfnisse: von der Geräteausführung<br />

ohne Messeingang bis hin zu Ausführungen<br />

mit maximal 18 Messeingängen, 3 Analogausgängen, 18<br />

Digitaleingängen, 24 einzeln umschaltbare Digitaleinoder<br />

-ausgängen und 7 Relaisausgängen. Bei der Datenerfassung<br />

garantieren neueste Hash-Algorithmen mit<br />

digitalem Zertifikat höchste Sicherheit, die durch den<br />

TÜV bestätigt wurde. Die Visualisierung der Anlage oder<br />

Darstellung von Prozesszuständen erfolgt mit bis zu<br />

10 kundenspezifischen Prozessbildern. Applikationsanpassungen<br />

mit Hilfe des ST-Code runden die Flexibilität<br />

des Schreibers ab.<br />

<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

011<br />

09


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Kunststoffsensorik<br />

auf dem Vormarsch<br />

Im Herbst 2017 hat <strong>JUMO</strong> mit der plastoSENS-<br />

Technologie ein innovatives und weltweit<br />

einzigartiges Verfahren zur Produktion von<br />

Temperaturmesstechnik aus Hochleistungskunststoffen<br />

präsentiert.<br />

Erste interessante Kundenprojekte werden<br />

hier vorgestellt.<br />

10 SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Webinar<br />

Kunststoffsensorik mit <strong>JUMO</strong> plastoSENS T<br />

05.06.<strong>2019</strong><br />

D<br />

ie <strong>JUMO</strong> plastoSENS T Temperaturfühler<br />

sind spannungs- und<br />

vibrationsfest sowie absolut wasserdicht.<br />

Darüber hinaus zeichnen sie<br />

sich durch ihre Formfreiheit aus und<br />

passen sich der jeweiligen Einbausituation<br />

an. Neben vier Standardprodukten<br />

für verschiedene Anwendungsbereiche<br />

gibt es mittlerweile auch verschiedene<br />

Spezialausführungen. Diese<br />

<strong>JUMO</strong> plastoSENS-Produkte werden in<br />

enger Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt.<br />

Der Prozess startet mit einer<br />

Machbarkeitsprüfung und einem Designvorschlag<br />

und führt über die Konstruktion<br />

und Simulation der Temperaturfühler<br />

zum Bau der Spritzguss-Werkzeuge.<br />

Nach einer Bemusterungsphase<br />

starten die Prüfungen, an deren Ende<br />

ein funktionsfähiger Prototyp und die<br />

Serienproduktion stehen.<br />

Spezialanfertigung für<br />

Motorwicklungen ➊<br />

Zur Temperaturmessung in Motorwicklungen<br />

wurden bisher normalerweise<br />

in Isolierschläuchen verbaute<br />

Sensoren eingesetzt, die aufwendig<br />

manuell gefertigt werden mussten.<br />

Dabei kam es häufig zu einer mangelnden<br />

Dichtigkeit und der Sensor war sehr<br />

bruchgefährdet. Ein weiteres Problem<br />

war die vergleichsweise geringe Spannungsfestigkeit.<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen namhaften Herstellern<br />

hat <strong>JUMO</strong> deshalb einen plastoSENS T-<br />

Fühler entwickelt, der all diese Nachteile<br />

nicht hat. Der Fühler ist in Temperaturbereichen<br />

zwischen -70 und +200 °C einsetzbar,<br />

kann problemlos in die Motorwicklung<br />

eingeklebt werden und hat eine<br />

Impulsspannungsfestigkeit von bis zu<br />

8 kV. Die Fertigung erfolgt teil- oder sogar<br />

➊<br />

Sensorik aus Kunststoff eröffnet<br />

völlig neue Möglichkeiten.<br />

➋<br />

Vier innovative<br />

Kunststoffsensoren<br />

für ganz<br />

verschiedene<br />

Branchen.<br />

➌<br />

vollautomatisch. Der Fühler überzeugt<br />

darüber hinaus durch eine Stoßfestigkeit<br />

von über 100 g und kann als normkonformer<br />

Messfühler gemäß DIN EN 61800-<br />

5-1: 2017 eingesetzt werden.<br />

Temperaturmessung in<br />

Premiumwasch- und<br />

Trockenmaschinen ➋<br />

In Großwäschereien muss die Temperatur<br />

in den Wasch- und Trockenmaschinen<br />

genau überwacht werden.<br />

<strong>JUMO</strong> hat für diese Applikation<br />

zwei plastoSENS T-<br />

Produkte entwickelt. Zur<br />

Messung der Oberflächentemperatur<br />

in Waschmaschinen<br />

wurde ein Fühler<br />

designt, der in der Produktion<br />

des Kunden automatisch<br />

bestückt werden<br />

kann und für ein Roboterhandling<br />

optimiert ist.<br />

Zum Einsatz kommt hier ein Materialmix<br />

aus einem wärmeleitenden und einem<br />

schlecht wärmeleitenden Kunststoff,<br />

die absolut fest miteinander verbunden<br />

sind. Zur Messung der Trocknertemperatur<br />

wurde ein kosten- und<br />

montagefreundlicher Fühler mit zwei<br />

Sensoren entwickelt, der über eine<br />

sehr gute Wärmeleitfähigkeit verfügt<br />

und deshalb extrem schnell anspricht.<br />

Als Sensoren kommen zwei NTC-Glasdioden<br />

zum Einsatz, die ebenso wie<br />

Platin-Dünnschicht-Sensoren im optimierten<br />

Spritzgussverfahren verwendet<br />

werden können.<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

013<br />

11


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Energy Harvesting<br />

Als Energy Harvesting (wörtlich<br />

übersetzt Energie-Ernten) bezeichnet<br />

man die Gewinnung<br />

kleiner Mengen von elektrischer<br />

Energie aus Quellen wie Umgebungstemperatur,<br />

Vibrationen<br />

oder Luftströmungen für mobile<br />

Geräte mit geringer Leistung.<br />

Die dafür eingesetzten Strukturen<br />

werden auch als Nanogenerator<br />

bezeichnet.<br />

Energy Harvesting vermeidet<br />

bei drahtlosen Technologien<br />

Einschränkungen durch kabelgebundene<br />

Stromversorgung<br />

oder Batterien.<br />

DFM – Digitale Freiform<br />

Multisensorik ➌<br />

Mit diesem Projekt blickt <strong>JUMO</strong> ein ganzes Stück in<br />

die Zukunft der Kunststoff-Sensorik. Im Mittelpunkt steht<br />

die Frage, welche Anforderungen Sensoren im Hinblick<br />

auf die kommende Digitalisierungswelle erfüllen müssen.<br />

Dabei geht es auch darum, wie aus einzelnen Lösungsansätzen<br />

ganz neue Geschäftsmodelle entstehen können.<br />

Die <strong>JUMO</strong>-Lösung ist hier ein sogenannter Modulbaukasten,<br />

in dem Sensorik für verschiedene Messgrößen<br />

wie zum Beispiel Temperatur, Feuchtigkeit oder Kraft<br />

in einem Kunststoffgehäuse verbaut werden. Mittels<br />

„Energy Harvesting“ versorgen sich die Module selbst<br />

mit Strom. Die Sensorsignale werden drahtlos durch eine<br />

Bluetooth-Schnittstelle übertragen. Bis zu 16 solcher<br />

Sensormodule können dann mit einem Gateway-Empfänger<br />

verbunden werden. Die Konfiguration erfolgt über<br />

ein neu entwickeltes Tool, in dem auch die Messwerte<br />

angezeigt und weiterverarbeitet werden können.<br />

Als erste Entwicklung mit dieser Technologie ist aktuell<br />

die Erweiterung der bestehenden <strong>JUMO</strong> plastoSENS T04-<br />

Rohranlegefühler um ein DFM-Modul in Vorbereitung.<br />

Jeweils bis zu drei Rohranlegefühler könnten dann ohne<br />

Hilfsenergie mit einem Modul betrieben werden, welches<br />

die Messsignale drahtlos übertragen würde. <br />

<br />

<strong>JUMO</strong> informiert<br />

Patentierte Weltneuheit<br />

Auf den ersten Blick können <strong>JUMO</strong> plasto-<br />

SENS-Produkte wie herkömmliche Temperaturfühler<br />

aussehen. Doch bei näherer Betrachtung<br />

entpuppen sie sich als Innovation in der<br />

Temperaturfühlerfertigung. Das bisher bei Temperaturfühlern<br />

verwendete Metall wird durch<br />

neuartige Thermoplaste ersetzt, wodurch<br />

sich nahezu unendliche Möglichkeiten für die<br />

unterschiedlichsten Einbausituationen ergeben.<br />

12<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Webinar<br />

Einführung in die elektronische Druckmesstechnik<br />

17.09.<strong>2019</strong><br />

Digitale Druckmesszellen<br />

Bauteile mit viel Potenzial für neue Applikationen.<br />

<strong>JUMO</strong> produziert schon seit vielen Jahrzehnten Drucktransmitter,<br />

Druckaufnehmer und Druckmesszellen in<br />

vielen Varianten. Durch ausgereifte Technologien in den<br />

Bereichen der Halbleiterfertigung und Mikromechanik sind<br />

große Stückzahlen auch in kundenspezifischer Ausführung<br />

produzierbar.<br />

Diese Druckmesszellen weisen standardmäßig<br />

kein industrietaugliches<br />

Ausgangssignal auf und sie sind noch<br />

nicht temperaturkompensiert, beziehungsweise<br />

abgeglichen. Für Anwender,<br />

die komplette Drucktransmitter<br />

oder Druckmessumformer kaufen, ist<br />

das weniger relevant. Die Datenblattangaben<br />

in Bezug zu Material, Druck-,<br />

Überlast- und Berstbereichen, Temperaturgrenzen<br />

und den Genauigkeitsangaben<br />

müssen sich einfach mit deren<br />

Anforderungen decken.<br />

Ganz anders bei Anwendern, die nur die Druckmesszellen<br />

kaufen und selbst zu Endprodukten veredeln. Bislang<br />

haben diese eigene Druck- und Temperaturkompensationsprozeduren<br />

und Kalibrierungen durchführen müssen. Das<br />

erfordert teures Messequipment (Druck-Controller, Klimaschränke)<br />

sowie entsprechendes Know-how und viel Zeit.<br />

Es ist nicht ungewöhnlich, dass für aufwendige Abgleichprozesse<br />

deutlich mehr als 12 Stunden benötigt werden.<br />

<strong>JUMO</strong> CEROS<br />

erschließt<br />

eine neue<br />

Anwendungswelt.<br />

Druckmessung mit integrierter<br />

Signalverarbeitung<br />

Mit dem Druckmesszellen-Modul <strong>JUMO</strong> CEROS S01M<br />

entfällt nun auch für diese Anwender<br />

der aufwendige und langatmige<br />

Kompensations-Abgleich und<br />

Kalibrierprozess. Bei dem Modul<br />

ist die eigentliche Druckmesszelle<br />

mit einer zusätzlichen Signalverarbeitung<br />

bestückt und liefert<br />

dadurch bereits das industrietaugliche<br />

Standardsignal 0,5 bis 4,5 VDC<br />

beziehungsweise das I²C-Protokoll.<br />

Die Temperaturkompensation ist<br />

dabei bereits ab Werk durchgeführt.<br />

Der Anwender kann solche Module sofort verbauen, mit<br />

der von ihm gewünschten Elektronik koppeln und direkt<br />

verwenden.<br />

Damit sind völlig neue Applikationen möglich und<br />

vorstellbar, welche bisher an notwendigen Abgleichanforderungen<br />

gescheitert sind. So können nun Druckmesszellen<br />

vor Ort zum Beispiel an Ventilen oder in<br />

Wasserzählern verbaut und direkt mit integrierten<br />

Steuerungen verbunden werden.<br />

<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

015<br />

13


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Vom Verbrenner<br />

zum Stromer<br />

Auf dem Weg zur Mobilität 2.0 spielt die<br />

Temperaturmessung in Elektroautos<br />

eine wichtige Rolle.<br />

14<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Grundlagenkurs<br />

Elektrische Temperaturmessung für den Praktiker<br />

21.03.<strong>2019</strong> + 10.09.<strong>2019</strong><br />

D<br />

as Thema E-Mobilität ist ein<br />

Dauerbrenner. Die Umsetzung<br />

des ehrgeizigen Ziels der<br />

Bundesregierung, eine Million Elektrofahrzeuge<br />

im Jahr 2020 auf deutschen<br />

Straßen zu haben, wird sich<br />

wohl um bis zu zwei Jahre verschieben.<br />

Im Hinblick auf die ambitionierten<br />

Ziele der Energiewende scheint aber<br />

kein Weg an den stromgetriebenen<br />

Autos vorbeizuführen. Aktuell steht<br />

nicht mehr nur die private Nutzung von<br />

Elektrofahrzeugen im Vordergrund,<br />

sondern es wird auch immer mehr<br />

über elektrisch betriebene öffentliche<br />

Verkehrsmittel nachgedacht. Der<br />

größte Markt für die E-Mobilität ist aktuell China. Aber<br />

auch in den USA gibt es immer mehr Produzenten. Nach<br />

längerem Zögern scheint jetzt auch die deutsche Automobilindustrie<br />

auf den „Elektrozug“ aufzuspringen.<br />

Wenn von den technischen Aspekten der E-Mobilität<br />

die Rede ist, geht es meistens um Batterien und Reichweiten.<br />

Wenig bekannt ist hingegen, dass die Temperaturmessung<br />

an ganz verschiedenen Messstellen hier<br />

ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt.<br />

Batterien müssen sich wohlfühlen<br />

Die Leistungselektronik eines Elektroautos stellt quasi<br />

„das Gehirn“ des Fahrzeugs dar. Sie ist dafür verantwortlich,<br />

die von der Traktionsbatterie bereitgestellte Energie<br />

kontrolliert an den Motor abzugeben. Um eine zuverlässige<br />

Funktion und ein Überhitzen der Leistungselektronik<br />

zu verhindern, ist dort die Temperaturmessung<br />

unumgänglich.<br />

Für die maximale elektrische Leistung und die Lebensdauer<br />

der Lithium-Ionen-Traktionsbatterien ist die Umgebungstemperatur<br />

der Batterie entscheidend. Die „Wohlfühltemperatur“<br />

der Batterie gleicht der von Menschen.<br />

Das Temperaturfenster sollte zwischen 20 und 40 °C liegen<br />

und muss permanent kontrolliert werden.<br />

Da der Elektromotor nicht genug Eigenwärme produziert,<br />

ist ein Zusatzheizgerät für die Fahrgastkabine<br />

Bis 2020 sollen eine Million<br />

Elektrofahrzeuge auf deutschen<br />

Straßen unterwegs sein.<br />

notwendig. Hier kommen verschiedene Heizsysteme<br />

zum Einsatz, wobei eine Möglichkeit<br />

der Einsatz von Hochvoltheizern ist. Für<br />

die Temperaturregelung solcher Heizungen<br />

werden NTC- oder PTC-Temperaturfühler<br />

verwendet.<br />

Langlebige <strong>JUMO</strong>-Sensoren<br />

<strong>JUMO</strong> liefert die notwendige Sensortechnik für diese<br />

Systeme an verschiedene Automobilzulieferer. Für Temperaturbereiche<br />

bis 150 °C kommen NTC-Fühler zum<br />

Einsatz, darüber hinaus PTC-Fühler.<br />

Die Qualitätsanforderungen an solche Temperaturfühler<br />

sind enorm hoch. Neben reproduzierbaren Messergebnissen<br />

und geringen Ansprechzeiten müssen die<br />

Produkte extrem vibrationsbeständig und langlebig sein.<br />

Besonders geeignet für diesen anspruchsvollen Anwendungsbereich<br />

sind <strong>JUMO</strong> VIBROtemp-Fühler. Diese Einschraubwiderstandsthermometer<br />

ermöglichen auch unter<br />

Druck verlässliche Temperaturmessungen in Fahrzeugen,<br />

Baumaschinen, Landmaschinen, Motoren, Kompressoren<br />

und in der Bahntechnik. Durch den erschütterungsfesten<br />

Aufbau wird auch unter rauen Einsatzbedingungen<br />

eine hervorragende Langzeitstabilität erreicht.<br />

Je nach Einsatzgebiet kann zwischen verschiedenen<br />

Steckverbindungen gewählt werden. Im gesteckten<br />

Zustand wird die Schutzart IP67 / IP69 bzw. IP69 K erfüllt.<br />

Als Messeinsatz wird serienmäßig ein Pt100-Temperatursensor<br />

nach DIN EN 60751, Klasse B, in Zweileiterschaltung<br />

verwendet. Möglich sind auch Ausführungen<br />

mit Pt500 oder Pt1000 sowie PTC- oder NTC-Temperatursensoren.<br />

<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong> 15


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Aus dem Container<br />

frisch auf den Tisch<br />

Fisch wird als Nahrungsmittel in Zukunft immer<br />

wichtiger. Ein innovatives Unternehmen will die<br />

Versorgung mit einem völlig neuartigen Konzept<br />

sicherstellen.<br />

16<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Gerätekurs<br />

<strong>JUMO</strong> AQUIS touch S/P – Modulare Mehrkanalmessgeräte<br />

für die Flüssigkeitsanalyse<br />

22.05.<strong>2019</strong><br />

M<br />

eeresfisch ohne Meer – und<br />

das auch noch in Containern?<br />

Was auf den ersten Blick<br />

wie Zukunftsmusik klingt, hat eine<br />

Gruppe junger Unternehmer in Saarbrücken<br />

als Ausgründung der Hochschule<br />

für Technik und Wissenschaften<br />

des Saarlandes realisiert. Die SEA-<br />

WATER Cubes GmbH hat eine kompakte<br />

Fischzuchtanlage entwickelt, die<br />

in recycelten Schiffscontainern untergebracht<br />

ist und mit der Landwirte,<br />

Gastronomen, Lebensmittelhändler<br />

oder private Fischliebhaber im Inland<br />

Meeresfisch züchten können. Dabei<br />

kommt auch Mess- und Regeltechnik<br />

von <strong>JUMO</strong> zum Einsatz.<br />

Bei dem Bau des SEAWATER Cube<br />

werden ausrangierte Schiffscontainer<br />

nach einer umfassenden Aufbereitung<br />

der Wiederverwertung zugeführt.<br />

Innerhalb der Anlage sind alle<br />

Betriebsabläufe auf maximale Energieersparnis<br />

ausgelegt. Auf 100 Quadratmetern<br />

Fläche können in einem<br />

SEAWATER Cube pro Jahr bis zu<br />

sieben Tonnen Seefisch aufgezogen<br />

werden. Der Cube wird in drei miteinander verbundene<br />

Schiffscontainer integriert. Dieses kompakte Konzept ist<br />

modular und flexibel reproduzierbar.<br />

Hoher Automatisierungsgrad<br />

Mit einem innovativen Automatisierungskonzept übernimmt<br />

der SEAWATER Cube alle Steuerungs- und Überwachungsaufgaben<br />

und sorgt dafür, dass die gewünschten<br />

Prozessparameter sichergestellt sind. Die Automatisierung<br />

ermöglicht einen nahezu unbeobachteten Anlagenbetrieb<br />

und reduziert den Arbeitsaufwand für den Anlagenbetreiber<br />

auf durchschnittlich eineinhalb Stunden am Tag.<br />

Zudem ist der Cube in eine firmeneigene Cloud eingebunden.<br />

Damit stehen dem Unternehmen alle Daten in<br />

Echtzeit zur Verfügung und Anwender können in ihrem<br />

Produktionsprozess optimal unterstützt werden. Grund-<br />

In Deutschland gibt es über 3.000<br />

Aquakulturbetriebe.<br />

lage für das Wasser im SEAWATER Cube<br />

ist zunächst normales Leitungswasser.<br />

Dieses wird mit einer speziellen Mineralmischung,<br />

die dem Meer nachempfunden<br />

ist, aufgesalzen. Die Kreislaufpumpe führt<br />

das Wasser drei Mal pro Stunde durch die<br />

Filtereinheiten, sodass alle anfallenden<br />

Reststoffe rückstandslos entfernt werden.<br />

Der SEAWATER Cube umfasst neben<br />

dem Produktionsbecken mehrere physikalische<br />

und biologische Filterstufen. Die<br />

Filtertechnik ist so optimiert, dass täglich<br />

nur weniger als 1 % des Prozesswassers<br />

ersetzt werden muss.<br />

<strong>JUMO</strong> kontrolliert<br />

die Wasserqualität<br />

Für die Kontrolle der Wasserqualität kommen das<br />

modulare Mehrkanalmessgerät für die Flüssigkeitsanalyse<br />

<strong>JUMO</strong> AQUIS touch sowie <strong>JUMO</strong> digiLine-Sensoren<br />

zur Messung der Leitfähigkeit, Temperatur und des Sauerstoffgehalts<br />

zum Einsatz. <strong>JUMO</strong> digiLine ist ein busfähiges<br />

Anschlusssystem für digitale Sensoren, das den<br />

Aufbau intelligenter Sensornetzwerke ermöglicht. Alle<br />

wichtigen Messparameter der Flüssigkeitsanalyse können<br />

mit diesem System gemessen und verarbeitet werden.<br />

Darüber hinaus nutzt das System <strong>JUMO</strong> tecLine-Sensoren<br />

zur Messung des Chlordioxid- und Ozon-Gehalts.<br />

Mithilfe des SEAWATER Cube kann Seefisch so auch<br />

regional angeboten werden. Aufwendige, lange und die<br />

Umwelt belastende Transportwege von den Küsten zum Verbraucher<br />

werden vermieden und die natürlichen Bestände<br />

geschont. Die Fische sind keinem Stress ausgesetzt und<br />

auf Medikamente, die in herkömmlichen Aquakulturen<br />

oft nötig sind, kann komplett verzichtet werden. <br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong> 17


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Leichte Räder –<br />

schwere Herstellung<br />

Beheizung von Aluminium-<br />

Niederdruckguss-Warmhalteöfen<br />

18<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Grundlagenkurs<br />

3 Tage kompakt: Messen. Regeln. Aufzeichnen.<br />

09. – 11.04.<strong>2019</strong> + 24. – 26.09.<strong>2019</strong><br />

2017 betrug die weltweite Aluminiumproduktion<br />

rund 62 Millionen<br />

Tonnen. Etwa 35 %des<br />

Materials gehen in den Fahrzeugbau.<br />

Durch die geringe Schmelztemperatur<br />

von nur 660 °C eignet<br />

sich Aluminium hervorragend für<br />

das Gießverfahren. Hier wird unterschieden<br />

zwischen Druckguss- und<br />

Niederdruckgussverfahren. Ein typisches<br />

in Niederdruckguss erzeugtes<br />

Bauteil ist die Aluminiumfelge.<br />

Jährlich werden 170 Millionen Räder<br />

produziert, in Deutschland fahren<br />

mittlerweile über 60 % aller PKWs<br />

auf schicken Felgen.<br />

Beim Niederdruck-Gussverfahren<br />

wird die Aluminiumschmelze meist<br />

mittels eines Steigrohrs von unten her<br />

in den Formhohlraum der aufgesetzten<br />

Gießform gedrückt. Dabei wird<br />

die Aufwärtsbewegung des flüssigen<br />

Metalls entgegen der Schwerkraft<br />

vorzugsweise nach dem Gasdruckprinzip<br />

bewirkt.<br />

Komplexe<br />

Ofensteuerung<br />

<strong>JUMO</strong> bietet das<br />

komplette Portfolio<br />

für die Überwachung<br />

und Steuerung.<br />

Standzeit der Heizelemente. Die bessere<br />

Lösung ist eine Kaskadenregelung.<br />

Hierbei übernimmt der innere<br />

Regelkreis die Temperaturregelung<br />

der Heizelemente und erfasst deren<br />

Oberflächentemperatur. Anhand der<br />

Oberflächentemperatur wird die maximale<br />

Heizleistung für den Steller definiert.<br />

Der äußere Regelkreis regelt<br />

die Ofentemperatur. Der zweikanalige<br />

Prozess- und Programmregler<br />

<strong>JUMO</strong> DICON touch erfüllt hier alle<br />

gewünschten Anforderungen. Alle<br />

wichtigen Prozessparameter lassen<br />

sich auf einem Prozessbild darstellen.<br />

Eine Kommunikation über Feldbus<br />

mit einer übergeordneten SPS ist<br />

ebenfalls möglich.<br />

Schutz vor Überhitzung<br />

Eine wichtige Rolle bei diesem Prozess spielen die<br />

Warmhalteöfen. Meist sind diese mit drei bis sechs<br />

SIC-Heizelementen mit einer Gesamtleistung von 10 kW<br />

bis 50 kW bestückt. Zur Temperaturregelung sind einoder<br />

zweikanalige Temperaturregler im Einsatz. Hierbei<br />

wird die Maximaltemperatur der Heizelemente sowie die<br />

Ofenraumtemperatur geregelt. Für die Steuerung der<br />

Warmhalteöfen bietet <strong>JUMO</strong> das komplette benötigte<br />

Produktportfolio aus Thyristorleistungsstellern, Reglern,<br />

Sicherheitstemperaturbegrenzern und Thermoelementen.<br />

Eine Möglichkeit der Temperaturregelung besteht<br />

darin, lediglich die Ofenraumtemperatur zu überwachen<br />

und mit dem Steller die maximale Heizleistung<br />

zu begrenzen, ohne Rücksicht auf die Oberflächentemperatur<br />

der Heizelemente. Dies wiederum verkürzt die<br />

Ein Sicherheitstemperaturbegrenzer schützt den Ofen<br />

bei einem defekten Regler oder Steller vor dem Durchbrennen.<br />

Der <strong>JUMO</strong> safetyM TB/TW ist hier die beste Wahl.<br />

Zur Messung der Heizelementtemperatur kommen <strong>JUMO</strong>-<br />

Thermoelemente Typ B für Temperaturen bis 1600 °C zum<br />

Einsatz. Im Ofenraum und zur Sicherheitstemperaturabschaltung<br />

sind Thermoelemente vom Typ J oder K nötig.<br />

Eine besonders wichtige Rolle im Gesamtprozess<br />

spielen die Thyristorleistungssteller, mit denen die<br />

Heizleistung der Warmhalteöfen reguliert wird. <strong>JUMO</strong><br />

TYA-Leistungssteller sind extrem zuverlässig und besonders<br />

einfach zu bedienen. Zudem lassen sich alle<br />

wichtigen Prozessparameter über das Display oder Feldbus<br />

auslesen. Somit hat der Anwender jederzeit eine optimale<br />

Prozesssicherheit.<br />

<br />

021<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong> 19


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Schönheit aus<br />

dem Bioreaktor<br />

Automatisierung einer Mikroalgenzucht<br />

20<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken<br />

http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Grundlagenkurs<br />

Analysenmesstechnik für den Praktiker<br />

21.05.<strong>2019</strong> + 05.11.<strong>2019</strong><br />

A<br />

lgen sind wahre Alleskönner<br />

und werden sogar<br />

schon als Rohstoff der<br />

Zukunft bezeichnet. Von den<br />

weltweit über 70.000 Algenarten<br />

sind gerade einmal rund 30.000<br />

erforscht. Grundsätzlich wird<br />

zwischen sogenannten Makround<br />

Mikroalgen unterschieden.<br />

Während Makroalgen mit dem<br />

bloßen Auge zu erkennen sind,<br />

handelt es sich bei Mikroalgen um<br />

mikroskopisch kleine Organismen.<br />

Die Weber GmbH in Aschaffenburg<br />

konstruiert und fertigt<br />

eine Mikroalgenproduktionsanlage.<br />

Die komplette Konzeption<br />

und Realisierung der Anlage und<br />

die Inbetriebnahme erfolgte in<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>JUMO</strong><br />

Engineering-Team. Alle <strong>JUMO</strong>-<br />

Komponenten werden in einem<br />

Schaltschrank installiert und anschlussfertig ausgeliefert.<br />

Für uns Menschen sind Algen ein wahrer Segen, denn<br />

sie produzieren immerhin bis zu 90 % des Sauerstoffs<br />

auf der Erde. Mit ihrem Gehalt an Zucker, Stärke, Ölen<br />

und Omega-3-Fettsäuren bringen sie eine siebenfach<br />

höhere Produktivität als Mais. Zudem binden die Organismen<br />

Kohlendioxid (CO 2<br />

), welches sie zum Wachstum<br />

benötigen.<br />

Aus dem Tank auf den Tisch<br />

und ins Labor<br />

Die Biomasse ist sehr gefragt in der Kosmetikindustrie,<br />

bei der Produktion von Lebensmitteln, Fischfutter<br />

und in der Pharmaindustrie. Der aus den Algen zu gewinnende<br />

Biodiesel wird in den USA zurzeit sogar als<br />

Treibstoff der Zukunft gehandelt. In den Bioreaktoren der<br />

Weber GmbH wachsen Algen, die in Kosmetikprodukten<br />

verwendet werden. In der Kosmetik kommen vor allem<br />

Meeresalgen zum Einsatz, während Süßwasseralgen in<br />

der Ernährung eine übergeordnete Rolle spielen. Meeresalgen<br />

können Wirkstoffe wesentlich besser speichern als<br />

Landpflanzen und sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen,<br />

Aminosäuren, Spurenelementen und Proteinen. Sie<br />

Kleine Wunder: Nahrung, Treibstoff,<br />

Medizin und Kosmetik.<br />

Systembeispiel<br />

dringen leicht in die Haut ein, wirken revitalisierend und<br />

remineralisierend, können aber auch die Durchblutung<br />

und die Zellerneuerung anregen. Die Proteine der Algen<br />

versorgen die Hautzellen mit Energie und bilden einen<br />

Schutz vor dem Austrocknen.<br />

Produziert werden diese Algen in Photo-Bioreaktoren.<br />

Die heranwachsenden Algen nutzen das ihnen zur Verfügung<br />

gestellte CO 2<br />

und Sonnenlicht, um Photosynthese<br />

zu betreiben. Die Teilanlage des Bioreaktors, die vom<br />

<strong>JUMO</strong> Engineering-Team automatisiert wurde, besteht aus<br />

mehreren Tanks, welche hintereinander angeordnet sind.<br />

Vor dem ersten Tank befindet sich ein Vorratsbehälter, in<br />

den über ein Magnetventil Frischwasser zugeführt wird.<br />

Aus diesem Vorratsbehälter wird das Wasser über ein<br />

weiteres Magnetventil in den ersten Tank zugeführt. Die<br />

Überläufe der Tanks sind kaskadiert angeordnet, sodass<br />

das Wasser von Tank zu Tank läuft.<br />

Am Ende steht ein Auffangbehälter mit zwei Niveau-<br />

Schaltern. Am Auffangbehälter befindet sich ein Ablauf<br />

in die tieferliegende Rohrleitung. In dieser Leitung ist die<br />

Messtechnik für den pH-Wert, die Leitfähigkeit, Trübung,<br />

Sauerstoff und Temperatur sowie die Umwälz-Pumpe<br />

untergebracht. Diese Rohrleitung wird über eine Steigleitung<br />

wieder zurück in den ersten Tank geführt. In der<br />

Steigleitung sitzt eine zweite pH-Messstelle.<br />

023<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong> 21


ANWENDUNGEN + WISSEN<br />

Auf ins All!<br />

Mikroalgen sollen jetzt sogar in den Weltraum.<br />

Die ESA (European Space Agency) lässt derzeit<br />

einen Bioreaktor für die Raumfahrt entwickeln,<br />

mit dessen Hilfe CO 2<br />

in Sauerstoff umgewandelt<br />

wird und der zum Beispiel bei Mars-Missionen<br />

benötigt wird.<br />

dene Alarme, zum Beispiel bei Störung der Dosierpumpen<br />

oder Überschreitung von Grenzwerten, definiert. Über die<br />

Kommunikations-Software <strong>JUMO</strong> PCC werden die registrierten<br />

Daten direkt vom Multifunktionspanel abgerufen<br />

und können am PC ausgewertet werden. Die <strong>JUMO</strong> PCC<br />

läuft auf einem firmeninternen PC oder Server und ruft<br />

die Daten des Multifunktionspanels zyklisch in einer<br />

einstellbaren Zeit ab.<br />

<br />

Alle Sensoren sind mit der <strong>JUMO</strong> digiLine-Schnittstelle<br />

ausgestattet und an das Automatisierungssystem <strong>JUMO</strong><br />

mTRON T System angebunden.<br />

In dieser Kombination lassen<br />

Komplexe<br />

Steuerung<br />

von Messund<br />

Regelwerten.<br />

sich sehr einfach smarte Sensornetzwerke<br />

realisieren. Mit dem <strong>JUMO</strong><br />

mTRON T System werden nicht nur<br />

alle Messwerte überwacht, sondern<br />

auch das Befüllen der Anlage, die<br />

„Ernte“ der Mikroalgen sowie der<br />

Produktionsbetrieb gesteuert. In<br />

Letzterem wird die Regelung des<br />

pH-Wertes und der Leitfähigkeit vom<br />

Automatisierungssystem übernommen.<br />

Der Beginn und das Ende der Ernte werden über<br />

die Messwerte Trübung und Sauerstoff geregelt.<br />

Einfache Bedienung<br />

Die Bedienung der Anlage erfolgt weitgehend zentral<br />

über das Multifunktionspanel mit Touchscreen des <strong>JUMO</strong><br />

mTRON T. Dazu hat <strong>JUMO</strong> Standardbildschirme sowie<br />

individuelle Prozessbilder erstellt. Über das Panel kann<br />

auch auf eine Datenregistrierung sowie eine Alarm- und<br />

Ereignisliste zugegriffen werden. Dazu wurden verschie-<br />

<br />

<strong>JUMO</strong> informiert<br />

<strong>JUMO</strong> Engineering entwickelt maßgeschneiderte<br />

Applikationen für eine Vielzahl<br />

von Branchen.<br />

Beispiel sind die Lebensmittelindustrie,<br />

die Wasser- und Abwassertechnik, die Pharmabranche,<br />

die Heizungs- und Klimatechnik,<br />

die chemische Industrie oder der Bereich der<br />

erneuerbaren Energien.<br />

Das Portfolio des Engineering-Teams reicht<br />

von grundlegenden Machbarkeitsanalysen über<br />

die Durchführung von Workshops, die Erstellung<br />

von Lasten- und Pflichtenheften bis hin zum<br />

kompletten Projekt-Management von maßgeschneiderten<br />

Automatisierungslösungen.<br />

22<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken<br />

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<strong>JUMO</strong> Grundlagenkurs<br />

Druck- und Füllstandsmesstechnik – Basiskurs<br />

19.09.<strong>2019</strong><br />

Seefahrt, Energie,<br />

Verfahrenstechnik<br />

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für<br />

Grenzstands- und Füllstandsmessung<br />

M<br />

it der Produktserie NESOS hat <strong>JUMO</strong> erstmals<br />

Geräte zur Grenzstandsmessung mittels<br />

Schwimmkörper und Reedkontakt sowie zur<br />

Füllstandsmessung mittels Schwimmkörper und Reedkette<br />

auf den Markt gebracht. Bei den Geräten schaltet<br />

ein Schwimmkörper mit integriertem Magnet durch sein<br />

Magnetfeld einen oder mehrere Reedkontakte bei steigendem<br />

oder fallendem Pegel. Das bewährte Messverfahren<br />

überzeugt durch robuste Technik,<br />

kostensparende Installation<br />

und Montage. Dazu kommen die<br />

Wartungsfreiheit und ein sehr<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten für<br />

die „neue alte Technik“ sind vielfältig.<br />

Im Schiffbau werden diese Geräte beispielsweise<br />

in der Anlagenkühlung als Low-Level-Alarm eingesetzt.<br />

Bei beengten Platzverhältnissen, wie sie auf Schiffen<br />

häufig vorzufinden sind, ist eine seitliche Montage des<br />

Schwimmerschalters über ein Bezugsgefäß möglich,<br />

das über Rohrleitungen mit dem Tank verbunden wird.<br />

Sollte über die Zeit der Pegel sinken, wird ab einem<br />

kritischen Punkt ein Signal zur Abschaltung der Anlagen<br />

oder Nachfuhr von Flüssigkeit gegeben.<br />

Zuverlässigkeit für<br />

viele Branchen<br />

Ein weiteres Beispiel ist in der Energietechnik zu<br />

finden. In einem Dieselgenerator wird der Füllstand des<br />

Tanks mittels einer Grenzstandsmessung über mehrere<br />

Kontakte überwacht. Der Schwimmerschalter im<br />

Dieseltank kann zusätzlich auch an ein Anzeigegerät –<br />

zum Beispiel aus der<br />

<strong>JUMO</strong> diraVIEW-Serie –<br />

angeschlossen werden.<br />

Ein drittes Beispiel<br />

kommt aus der Verfahrenstechnik.<br />

Im Bereich<br />

des Spritzgusses werden<br />

Temperiergeräte zur Erwärmung der Werkzeuge<br />

verwendet. In diesen befinden sich Schwimmerschalter,<br />

um den Grenzstand von Wasser oder Öl zu überwachen.<br />

Im Prozess wird Wasser aufgeheizt und es entsteht<br />

Wasserdampf. Sollte zum Beispiel aufgrund von Leckage<br />

der Wasserpegel sinken, gibt der Schwimmerschalter<br />

ein Signal, sodass das Temperiergerät ein<br />

Ventil zur Flüssigkeitsnachfuhr ansteuert und öffnen<br />

lässt.<br />

<br />

025<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong> 23


TIPPS + TRICKS<br />

Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Grundlagenkurs<br />

Korrekte Erfassung und Kalibrierung der Messgrößen<br />

Temperatur, Druck und Feuchte<br />

12.09.<strong>2019</strong><br />

3Irrtümer rund um die<br />

Kalibrierung<br />

Temperaturfühler unterliegen einem natürlichen<br />

Alterungsprozess. Nur durch eine regelmäßige Kalibrierung<br />

kann die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems <strong>JUMO</strong>-Kalibrier-Experte<br />

garantiert werden. Gleichzeitig ist die Kalibrierung die Stefan Krummeck<br />

Grundvoraussetzung für exakte Messergebnisse. Doch stefan.krummeck@jumo.net<br />

dabei kommt es immer wieder zu Missverständnissen.<br />

Irrtum 1:<br />

Kalibrieren kann und darf jeder<br />

Sobald ein Unternehmen nach der Norm ISO 9000<br />

zertifiziert wird, muss für die qualitätsrelevanten Prüfmittel<br />

eine Rückführbarkeit vorhanden sein. Wegen der hohen<br />

Nachfrage nach kalibrierten Geräten und der Vielzahl der zu<br />

kalibrierenden Geräte werden von der Industrie Kalibrierlaboratorien<br />

eingerichtet und auch betrieben, die von der<br />

Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) akkreditiert<br />

sind. Nur diese Laboratorien erfüllen die Forderung<br />

nach einer auf die nationalen Normale rückgeführten<br />

Kalibrierung, wie sie z.B. in der ISO 9000 gefordert wird. Im<br />

DAkkS-Kalibrierlabor bei <strong>JUMO</strong> werden bereits seit 1992<br />

Kalibrierungen für die Messgröße Temperatur durchgeführt.<br />

Das ist nicht nur für eigene Produkte, sondern auch für<br />

Sensoren anderer Hersteller möglich.<br />

Irrtum 3:<br />

Eine jährliche Rekalibrierung<br />

ist ausreichend<br />

Auch Betriebsmittel wie Themometer und elektronische<br />

Temperaturanzeigegeräte unterliegen einem Alterungsprozess.<br />

So beeinflussen maximale Einsatztemperaturen,<br />

Temperaturwechselbelastungen und auch mechanische<br />

Einflüsse die Lebensdauer. Um diese zum Teil schleichenden<br />

Prozessänderungen rechtzeitig zu erkennen, ist eine routinemäßige<br />

Vergleichsmessung zwischen DAkkS-kalibrierten<br />

Thermometer und dem in der eigenen Fertigung<br />

verwendeten Gebrauchsnormal dringend zu empfehlen.<br />

Auch hier bietet <strong>JUMO</strong> die entsprechenden Produkte und<br />

Dienstleistungen an.<br />

<br />

Irrtum 2:<br />

Kalibrierungen müssen immer<br />

im Labor stattfinden<br />

Die Kalibrierung des Temperaturfühlers alleine reicht<br />

in vielen Fällen nicht aus, da an der Temperaturerfassung<br />

und -anzeige noch weitere Komponenten beteiligt sind, die<br />

das Messergebnis beeinflussen. Zu diesen Komponenten<br />

zählen die Verbindungsleitungen des Temperaturfühlers,<br />

der Messstellenumschalter und die Auswerteelektronik.<br />

Eine Vor-Ort-Kalibrierung kann alle Einflussfaktoren richtig<br />

bewerten und in das Kalibrierergebnis mit einbeziehen.<br />

<strong>JUMO</strong> verfügt ebenfalls über die DAkkS-Akkreditierung<br />

für die Vor-Ort-Kalibrierung von Temperaturfühlern. Auch<br />

diese Kalibrierungen werden von <strong>JUMO</strong> markenunabhängig<br />

für alle Temperaturfühler angeboten.<br />

+<br />

Kurz erklärt:<br />

TEMPERATURKALIBRIERUNG<br />

Im Rahmen einer DAkkS-Kalibrierung wird das<br />

Thermometer bei verschiedenen Temperaturen<br />

gemessen. Aus den Messdaten werden Kennlinienparameter<br />

berechnet und ein Zertifikat<br />

über die durchgeführten Messungen ausgestellt.<br />

Wichtig ist hierbei, dass das Thermometer<br />

kalibrierfähig ist. Hierunter fällt insbesondere<br />

eine Prüfung der Stabilität des Nennwertes nach<br />

einer Temperung im Einsatztemperaturbereich<br />

sowie die Prüfung des Isolationswiderstandes.<br />

24<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Bitte vormerken http://campus.jumo.info<br />

<strong>JUMO</strong> Webinar<br />

Verwendung von „Strukturiertem Text“ im ST-Editor<br />

25.09.<strong>2019</strong> + 26.09.<strong>2019</strong><br />

<strong>JUMO</strong>-Gerätetechnik<br />

mit SPS-Funktionalität<br />

Mit dem Kompaktregler <strong>JUMO</strong> diraTRON und dem<br />

digitalen Anzeiger <strong>JUMO</strong> diraVIEW bietet <strong>JUMO</strong> erste<br />

Kompaktgeräte mit einer SPS-Funktionalität an.<br />

A<br />

n programmierbaren <strong>JUMO</strong>-Komponenten schätzen<br />

die Anwender eine Vielzahl von Funktionalitäten, die<br />

in einfacher Weise durch Einstellungen im Konfigurationsprogramm<br />

nutzbar sind. Die Geräte an sich sind jedoch<br />

nicht frei programmierbar und es ergeben sich Grenzen<br />

für funktionell anspruchsvolle Anwendungen. Die Grenze<br />

des Machbaren wird durch die bewährte Mathematik- und<br />

Logikfunktion nach oben verschoben. Je nach Gerätetyp<br />

finden bis zu 16 frei definierbare Formeln Verwendung.<br />

SPS-Funktionalität<br />

Durch eine SPS-Funktionalität bieten nun <strong>JUMO</strong>-Automatisierungskomponenten<br />

in weiteren Anwendungen mit<br />

erhöhtem Steuerungsbedarf eine kostengünstige Lösung.<br />

Die Programmierung der SPS-Funktionalität erfolgt im<br />

sogenannten ST-Editor. Die Kompaktgeräte werden jedoch<br />

weiterhin mit dem Konfigurationsprogramm in Betrieb<br />

genommen und für Standardapplikationen tritt die SPS<br />

nicht in Erscheinung.<br />

Konfigurationsprogramm<br />

Im Konfigurationsprogramm stehen für den ST-Editor<br />

Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Alle im ST-Editor benötigten<br />

Variablen werden diesen Ein- und Ausgängen<br />

im Konfigurationsprogramm zugeordnet. Aus dem Konfigurationsprogramm<br />

heraus wird der ST-Editor gestartet<br />

und die Programmierung des SPS-Quellcodes geschieht<br />

im „Strukturierten Text“.<br />

ST-Editor<br />

Im ST-Editor stehen die für eine SPS üblichen Funktionalitäten<br />

zur Verfügung - wie die Grundrechenarten<br />

und numerische / logische Funktionen. Sonderfunktionen<br />

ermöglichen die Steuerung von Anzeigetexten und die<br />

Modifikation der Regelparameter aus der SPS heraus.<br />

Funktionsblöcke können in einfacher Weise ohne Deklaration<br />

Verwendung finden. Durch Anweisungen (wie etwa<br />

IF und CASE) werden auch Ablaufsteuerungen möglich.<br />

Diagnosemöglichkeiten<br />

Durch Diagnosemöglichkeiten erfolgt die Prüfung des<br />

Programms im ST-Editor. Mit dem Schließen des Editors<br />

wird das SPS-Programm in der Konfigurationsdatei des<br />

Setup-Programmes übernommen. Die Speicherung des<br />

kompletten Projektes erfolgt mit dem Setup-File.<br />

Hinsichtlich der Programmierung unterstützt das<br />

<strong>JUMO</strong>-Campus-Team Kunden mit Seminaren oder<br />

Webinaren. Hilfe bei der Projekterstellung leistet der<br />

<strong>JUMO</strong>-Telefonsupport und bei Bedarf kann auch das<br />

komplette Projekt durch das <strong>JUMO</strong> Engineering-Team<br />

+<br />

übernommen werden.<br />

<br />

Kurz erklärt: ST-Editor<br />

Der Strukturierte Text (ST) ist eine<br />

Programmiersprache für Speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen (SPS).<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

027<br />

25


UNTERNEHMEN + SERVICES<br />

<strong>JUMO</strong>-Kundenumfrage<br />

2018<br />

Um die Produkte und Services kontinuierlich zu verbessern,<br />

führt <strong>JUMO</strong> regelmäßig eine Kundenumfrage durch.<br />

An der letzten Umfrage im November 2018 haben mehrere Hundert Kunden teilgenommen.<br />

Die Ergebnisse zeigen das hohe Zufriedenheitsniveau und sind gleichzeitig<br />

ein Ansporn, diese Qualität in allen Bereichen noch weiter zu steigern.<br />

Positive Resonanz gibt es besonders für die Seminare des <strong>JUMO</strong> Campus.<br />

loben die Freundlichkeit<br />

92 % ihres Ansprechpartners bei <strong>JUMO</strong>.<br />

Fachkompetenz + Beratung<br />

werden besonders positiv bewertet.<br />

87 %<br />

geben an, dass ihnen<br />

bei Problemen stets schnell<br />

geholfen wird.<br />

93 %<br />

aller Befragten sind sehr zufrieden<br />

oder zufrieden mit <strong>JUMO</strong>.<br />

88 %<br />

stimmen der Aussage zu,<br />

dass die Produkte von <strong>JUMO</strong><br />

von exzellenter Qualität sind.<br />

Image + Produkte<br />

sowie das Verhalten bei Problemen, werden<br />

überdurchschnittlich gut bewertet.<br />

90 %<br />

heben positiv hervor,<br />

dass ihre Ansprechpartner<br />

oft über viele Jahre zur Verfügung stehen.<br />

würden <strong>JUMO</strong><br />

89 % bedenkenlos<br />

einem guten Bekannten oder anderen<br />

Unternehmen empfehlen.<br />

aller Befragten vergeben so<br />

Über zwei Drittel hohe Zustimmungswerte,<br />

dass sie zu so genannten Fans oder Sympathisanten zählen.<br />

Das ist ein weit überdurchschnittlicher Wert für Unternehmen.<br />

26<br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong>


Besuchen Sie auch<br />

http://campus.jumo.info<br />

Das <strong>JUMO</strong> Campus-Team<br />

von links nach rechts:<br />

Sabine Häcker, Manfred Schleicher, Carmen Zimmer,<br />

Marcell Bräutigam, Selina Körber<br />

„Wer aufhört,<br />

besser zu<br />

werden, hat<br />

aufgehört, gut<br />

zu sein.“<br />

(Philip Rosenthal)<br />

Getreu diesem Motto möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihr Fachwissen auf dem aktuellsten<br />

Stand zu halten und den maximalen Nutzen aus Ihrem <strong>JUMO</strong>-Produkt zu ziehen.<br />

Seminare und Webinare<br />

<strong>JUMO</strong> führt seit über 20 Jahren Seminare „vom Praktiker<br />

für den Praktiker“ durch: Alle unsere Referenten<br />

sind ausgewiesene Praktiker, die ihr jeweiliges Fachgebiet<br />

und unsere <strong>JUMO</strong>-Produkte in- und auswendig kennen.<br />

Wir haben an uns selbst den Anspruch, Schulungen auf<br />

höchstem Qualitätsniveau anzubieten.<br />

Zusätzlich bieten wir Ihnen kostenfreie <strong>JUMO</strong>-Webinare<br />

an, bei denen Sie innerhalb einer knappen Stunde einen<br />

ersten Einblick in ein ausgewähltes Themengebiet erhalten.<br />

Aufgrund der äußerst positiven Resonanz haben wir<br />

unser Angebot für <strong>2019</strong> nochmals erweitert. Auch werden<br />

während des Jahres häufig neue Termine veröffentlicht.<br />

Gerne halten wir Sie immer auf dem Laufenden – melden<br />

Sie sich einfach für unseren Newsletter an:<br />

http://newsletter.jumo.info<br />

Exklusivschulungen und -webinare<br />

Bei Bedarf führen wir alle unsere Seminare gerne auch<br />

als individuelle Exklusivschulung in Ihrem Unternehmen<br />

durch. Zusätzlich bieten wir Exklusiv-Webinare online<br />

an. Diese dauern in der Regel ein bis zwei Stunden und<br />

eignen sich für einen kompakten Einblick in ein auf Sie<br />

zugeschnittenes Thema oder in eine besondere Fragestellung.<br />

Ihr Vorteil: Da kein Reiseaufwand anfällt, ist diese Art<br />

der Online-Schulung äußerst effizient und kostengünstig.<br />

Fast alle Schulungen sind auch in Englisch möglich.<br />

E-Learning und Fachliteratur<br />

Ergänzend bieten wir eine Vielzahl von E-Learning-<br />

Kursen, Webinaraufzeichnungen und Fachbüchern rund<br />

um die gesamte Mess- und Regelungstechnik zum Selbststudium<br />

an.<br />

<strong>JUMO</strong> Campus-Portal<br />

In unserem <strong>JUMO</strong> Campus-Portal finden Sie unser<br />

komplettes Schulungsangebot in einer übersichtlichen<br />

Darstellung. Dank verschiedener Filter- und Suchfunktionen<br />

können Sie ganz komfortabel die passenden Schulungsangebote<br />

für Ihr Produkt oder Ihr Themengebiet finden. <br />

SENSORS + AUTOMATION I 1/<strong>2019</strong><br />

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27


Herausgeber:<br />

<strong>JUMO</strong> GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchhheim Str. 1<br />

36035 Fulda, Germany<br />

Telefon: +49 661 6003-0<br />

E-Mail: mail@jumo.net<br />

Internet: www.jumo.net<br />

Redaktion:<br />

(V.i.S.d.P.) Michael Brosig<br />

Gestaltung und Layout:<br />

Manfred Seibert<br />

Druck:<br />

Hoehl-Druck Medien + Service GmbH,<br />

Bad Hersfeld<br />

Bildnachweise:<br />

Titel ©Vadimsadovski, S. 4/5 © janez<br />

volmajer, S. 14 © zinkevych,<br />

S. 16 © whitcomberd, S. 18 © Artem<br />

Merzlenko, S. 20, © Studio Romantic,<br />

S. 22, © Richard Carey alle Adobe Stock<br />

Erscheinungsjahr:<br />

1. Quartal <strong>2019</strong><br />

© <strong>JUMO</strong> GmbH & Co. KG, Fulda<br />

www.jumo.net<br />

SENSORS+AUTOMATION erscheint zweimal jährlich. Alle Rechte sind vorbehalten.<br />

Nachdruck und elektronische Verbreitung, auch auszugsweise,<br />

sind nur mit Genehmigung des Herausgebers möglich. Alle Angaben nach<br />

bestem Wissen, eine Verbindlichkeit kann nicht abgeleitet werden.

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