Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sport<br />
Samstag, <strong>15</strong>. Juni <strong>2019</strong><br />
HALLE/WESTFALEN. Neunmal<br />
beendete Roger Federer die<br />
Gerry Weber Open als Sieger.<br />
16mal reihte er sich ins Teilnehmerfeld<br />
des Rasentennis-Turniers<br />
ein. So wie auch bei der 27.<br />
Auflage (<strong>15</strong>. bis 23. Juni). Nur der<br />
Name (siehe weiterer Artikel<br />
auf dieser Seite) ist neu. Dabei<br />
möchte sich der 37-jährige<br />
Schweizer in die Pflicht nehmen<br />
lassen. Nicht nur sportlich,<br />
wie er im Interv<br />
iew vor<br />
dem Start des Hauptfeldes am<br />
Montag verdeutlicht.<br />
Mit welchen Erw<br />
artungen<br />
gehen Sie in Halle an den<br />
Start?<br />
Federer: Wenn ich so auf die<br />
Teilnehmerliste schaue, dann<br />
habe ich den Eindruck, dass es<br />
„Ich werde helfen“<br />
27. Auflage: Roger Federer fühlt sich dem Rasen-Tennis-Event in Halle verpflichtet<br />
immer schwerer wird, das Turnier<br />
zu gewinnen. Das ist natürlich<br />
eine tolle Besetzung – mit<br />
Alexander Zverev, Dominic<br />
Thiem, Kei Nishikori und mir<br />
aus den Top Ten. Und mit weiteren<br />
Spielern, von denen wir alle<br />
in der Szene wissen, dass sie jederzeit<br />
in der Lage sind, einen<br />
solchen Pokal zu holen.<br />
In diesem Jahr starten Sie<br />
bereits zum 17. Mal in Halle –<br />
eine bemerkenswerte Zahl,<br />
mit der Sie zugleich Rekord-<br />
Teilnehmer sind.<br />
Federer: Das ist selbstverständlich<br />
auch ein Ausdruck<br />
der Verbundenheit zu diesem<br />
Turnier, zu diesem Schauplatz,<br />
zu den Menschen, die diesen<br />
Wettbewerb möglich machen.<br />
Roger Federer schlägt zum 17. Mal in Halle auf –gerne in einer Woche zum zehnten Mal als Gewinner. Foto: dpa<br />
Es ist eine fantastische Entwicklung<br />
gewesen, die das Turnier<br />
über die Jahre erlebt hat.<br />
Ich war schon früh dabei in<br />
meiner Karriere, ich erinnere<br />
mich noch daran, wie ich mit<br />
dem Auto nach Halle fuhr. Ich<br />
fühle mich hier als ein Teil<br />
einer großen Familie. Und ich<br />
kann sagen, dass sich alle aus<br />
meiner eigenen Familie immer<br />
sehr wohl dort gefühlt haben.<br />
Später auch meine Kinder, die<br />
das ganz spezielle Flair abseits<br />
der großen Metropolen genossen<br />
haben. Es war für sie immer<br />
schade, wenn sie in letzter<br />
Zeit nicht dabei sein konnten.<br />
Worin besteht für Sie der<br />
Reiz des Rasentennis?<br />
Federer: Nun, der Saison-Höhepunkt<br />
– das ist Wimbledon.<br />
Und der außergewöhnliche, exklusive<br />
Wettbewerbs-Charakter<br />
strahlt in gewisser Weise auf<br />
die ganze Rasensaison ab. Als<br />
Sportler ist man gezwu<br />
ngen,<br />
sich in sehr kurzer Zeit auf<br />
einen völlig veränderten Spiel-<br />
Charakter umzustellen und<br />
sich neu zu orientieren. Selbst<br />
wenn viele Matches inzwischen<br />
nicht mehr das früher<br />
gewohnte Rasentennis zeigen,<br />
also mit viel Angriffstennis, ist<br />
man schon mehr auf Reflexe,<br />
Intuition, eine einfach schnellere<br />
Reaktion angewiesen. Etwas,<br />
das ich schon immer<br />
mochte.<br />
Nun stand das Turnier in<br />
Halle auch in den Schlagzeilen,<br />
nachdem es die Insolvenz<br />
des Titelsponsors gab, der Gerry<br />
Weber International AG.<br />
Wie haben Sie diese Entw<br />
icklung<br />
wahrgenommen?<br />
Federer: Natürlich mit Sorge.<br />
Ich denke, dass es keinen Spieler<br />
auf der gesamten ATP Tour<br />
gibt, der sich nicht wü<br />
nscht,<br />
dass es weitergeht mit diesem<br />
Turnier. Aber es gibt ja nun die<br />
Gewissheit, dass es auch in Zukunft<br />
weitergeht. Die Gerry Weber<br />
Open stehen für eine große<br />
Aufb<br />
augeschichte im Tennis.<br />
Ich habe in den letzten Jahren<br />
oft gesagt, dass ich gar nicht<br />
weiß, wie man das Turnier<br />
noch viel besser machen kann.<br />
Also ich werde in jedem Fall<br />
gern helfen, wo immer ich<br />
kann. Bei der Gelegenheit will<br />
ich an meinen „Lifetime Contract“<br />
erinnern, der dafür sorgt,<br />
dass ich in dieser Turnierwoche<br />
stets nur in Halle spielen werde.<br />
Da stellt sich die Frage: Wie<br />
lange wird Roger Federer denn<br />
noch spielen?<br />
Federer: Ich denke nicht über<br />
einen konkreten Zeitpunkt<br />
nach. Es wird ja viel spekuliert<br />
zu diesem Thema, aber das<br />
stimmt alles nicht. (pm/gw<br />
o)<br />
Aus GWO<br />
werden die<br />
Noventi Open<br />
HALLE/WESTFALEN. Die<br />
Umbenennung war eigentlich<br />
erst für das kommende Jahr<br />
angedacht und geplant. Doch<br />
dann nahm die Sache Tempo<br />
auf. Eine Woche vor dem ersten<br />
Aufschlag des 27. Turniers<br />
ging es ganz schnell. Deutschlands<br />
bedeutendstes ATP-Tennisturnier<br />
bekommt für die<br />
diesjährige Turnierauflage<br />
vom <strong>15</strong>. bis 23. Juni einen neuen<br />
Namenspartner. Aus den<br />
Gerry Weber Open werden die<br />
Noventi Open. Die Gerry Weber<br />
Management und Event<br />
GmbH und Co. OHG und die<br />
Unternehmensgruppe Noventi,<br />
Deutschlands größter Gesundheitsdienstleister,<br />
unterzeichneten<br />
am Pfingstsamstag<br />
eine Vereinbarung, die<br />
eine dreijährige Partnerschaft<br />
von <strong>2019</strong> bis 2021 umfasst.<br />
„Wir freuen uns sehr über<br />
diese Kooperation, die zugleich<br />
ein starkes Aufbruch-<br />
Signal für die Zukunft unseres<br />
Turniers ist“, sagt Turnierdirektor<br />
Ralf Weber. „Das Turnier<br />
wird sich mit dieser richtungsweisenden<br />
Partnerschaft<br />
künftig weiter entscheidend<br />
aufstellen.“ Über<br />
die finanzielle Beteiligung haben<br />
beide Vertragsparteien<br />
Stillschweigen vereinbart.<br />
„Noventi wird für <strong>2019</strong> das Titelsponsoring<br />
bei unserem<br />
hochkarätig besetzten ATP-<br />
Tennis-Event übernehmen.<br />
Über die Details der Zusammenarbeit<br />
in den Jahren 2020<br />
und 2021 werden sich die Parteien<br />
im Herbst abstimmen“,<br />
ergänzte Ralf Weber. (pm/uni)<br />
DFB-Elf im Soll<br />
FUSSBALL: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei<br />
der WM in Frankreich das erste Etappenziel erreicht. Nach<br />
dem 1:0-Auftaktsieg über China wurde mit dem 1:0-Erfolg<br />
gegen Spanien das Achtelfinale gebucht. „Sechs Punkte aus<br />
zwei Spielen in dieser Gruppe sind nicht schlecht“, freute sich<br />
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Zum Abschluss<br />
der Vorrunde wartet am kommenden Montag (17. Juni, 18 Uhr/<br />
live in der ARD) die Partie gegen Südafrika. Auch in der wird<br />
Dzsenifer Maroszan (Zehenbruch) weiter fehlen. (uni)<br />
Alba fordert Bayern<br />
BASKETBALL: Alba Berlin ist Bayern München ins Endspiel<br />
um die Deutsche Meisterschaft 2018/19 gefolgt. In der Neuauflage<br />
des Vorjahres-Finals wollen die Hauptstädter nun Revanche<br />
nehmen. 2018 gewannen die Süddeutschen die Finalserie<br />
mit 3:2. Der letzte Titel der Berliner liegt allerdings schon elf<br />
Jahre zurück. In der Normalrunde der aktuellen Spielzeit hatte<br />
Alba beide Duelle knapp gegen die Bayern verloren. Das erste<br />
Finale findet am morgigen Sonntag (16. Juni, 18 Uhr) in München<br />
statt. (uni)<br />
BVB vor Doppelpack<br />
FUSSBALL: Was den Profis von Borussia Dortmund in der<br />
Bundesliga trotz zwischenzeitlichem Neun-Punkte-Polster<br />
nicht gelang, wollen die Junioren besser machen. Dabei hat<br />
die U 19 vor Wochenfrist mit dem 5:3 über den VfB Stuttgart bereits<br />
den Anfang und das Meisterstück gemacht. Die U 17<br />
möchte am Sonntag (16. Juni, 13 Uhr/live: Sport1) den Doppelpack<br />
schnüren. Gegner im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft<br />
der B-Juniorern ist der Nachwuchs des 1. FC Köln, der<br />
im Halbfinale den FC Bayern München ausschaltete. (uni)<br />
Trauer um<br />
Helmut Götz<br />
MÜNSTER. Die Fußballer im<br />
Kreis Münster/Warendorf<br />
trauern um Helmut Götz, der<br />
bereits am 7. Juni im Alter von<br />
73 Jahren verstarb. Götz war<br />
von 1993 bis 2017 als Staffelleiter<br />
tätig, führte von 2005 bis<br />
2017 den Kreisfußballausschuss<br />
als Vorsitzender und<br />
brachte sich darüber hinaus<br />
von 2005 bis 2016 als stellvertretender<br />
Vorsitzender ein. „Er<br />
war mehr als eine allseits geschätzte<br />
Persönlichkeit, mehr<br />
als ein guter Sportkamerad<br />
und mehr als ein hoch angesehener,<br />
ehrenamtlicher<br />
Funktionär, nämlich in erster<br />
Linie ein Mensch“, würdigte<br />
der Kreis Helmut Götz auf der<br />
Homepage. (uni)<br />
Er kann Aufstieg: Marc Dillmann führte schon zwei Damenteams<br />
zur Meisterschaft. In Alverskirchen soll er nun die Entwicklung der<br />
Fußballerinnen begleiten. Foto: wh<br />
Aufstiegstrainer in Alverskirchen<br />
Marc Dillmann schwärmt „vom besten Gespräch meiner Karriere“<br />
Von Uwe Niemeyer<br />
Am 1. Juli (Montag) ist sein<br />
offizieller Arbeitsbeginn,<br />
zum Trainingsauftakt bittet<br />
Marc Dillmann die Bezirksliga-Fußballerinnen<br />
von Rot-<br />
Weiß Alverskirchen am 16.<br />
Juli (Dienstag). Gedanklich<br />
ist der neue Coach aber schon<br />
längst mittendrin.<br />
ALVERSKIRCHEN. Bei der<br />
Vorstellung bevorzugten sie<br />
noch den verbalen Flachpass.<br />
„Marc wird hier ohne Druck<br />
arbeiten können. Wir möchten<br />
in Alverskirchen mittelfristig<br />
unser nachhaltiges<br />
Fußball-Konzept umsetzen,<br />
das Engagement von Marc als<br />
Trainer unserer Damen ist<br />
hierfür ein wichtiger Schritt<br />
für uns,“ versicherte Seniorenobmann<br />
Thomas Seiler. Sicher<br />
auch etwas erleichtert,<br />
nach dem gerade unter Dach<br />
und Fach gebrachten Klassenerhalt.<br />
Zumindest der soll in<br />
der kommenden Saison gerne<br />
früher feststehen. Seit der Saison<br />
2002/03 spielen die RWA-<br />
Spielerinnen in Folge in der<br />
Bezirksliga.<br />
Doch Dillmann kommt nicht<br />
als Feuerwehrmann zu den<br />
Rot-Weißen, sondern als Aufstiegstrainer.<br />
Schließlich<br />
führte der 44-Jährige den TuS<br />
Saxonia Münster von der<br />
Kreis- in die Bezirksliga, den<br />
SC Gremmendorf sogar von<br />
der Landes- in die Westfalenliga.<br />
Warum nun jetzt nicht<br />
der dritte Streich?<br />
Zunächst aber gilt es, sich<br />
kennenzulernen. Am kommenden<br />
Dienstag (18. Juni)<br />
bietet das interne Beachvolleyball-Turnier<br />
die beste Gelegenheit,<br />
nachdem sich beide<br />
Seiten erst recht spät fanden.<br />
Dann aber schnell. „Das Gespräch<br />
mit den Verantwortlichen<br />
war das beste meiner<br />
Karriere. Zudem träumt jeder<br />
Verein in Münster von solchen<br />
Bedingungen. Hier wird<br />
alles möglich gemacht“,<br />
schwärmt Dillmann von seinem<br />
neuen Club und seiner<br />
neuen Aufgabe. Die geht er mit<br />
20 Spielerinnen plus zwei U-<br />
17-Kickerinnen an: „Ich möchte<br />
mit dem arbeiten, was vorhanden<br />
ist.“<br />
Das Konzept, die Akzeptanz<br />
samt Wertschätzung für den<br />
Damenfußball sowie das allgemeine<br />
Vereinsklima habe<br />
ihn sofort überzeugt. Dazu gehört<br />
sicher auch das Projekt<br />
„Team 2025“. Bis dahin sollen<br />
Frauen- und Mädchen-Mannschaften<br />
eine Entwicklung erfahren.<br />
Im Optimalfall begleitet<br />
von der A-Liga-Rückkehr<br />
der Herren. Was aber nicht<br />
Dillmanns Baustelle ist.<br />
Der B-Lizenzinhaber spielte<br />
bis zur Landesliga aktiv, ehe er<br />
sich bei GW Gelmer, Teutonia<br />
Münster und 1. FC Gievenbeck<br />
II als Trainer verdingte – bei<br />
den Herren. Anschließend<br />
folgte der Wechsel in den<br />
Frauenbereich. Und in dem<br />
war er ziemlich erfolgreich.<br />
Was wohl auch in Alverskirchen<br />
nicht verborgen blieb.