Bühnenreife Performance - MA Lighting
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I personen I<br />
In unserem grand<strong>MA</strong>gazine berichten wir regelmäßig über die unterschiedlichsten<br />
Projekte, die mit grand<strong>MA</strong> realisiert wurden. Neben der<br />
technischen Umsetzung ist es uns aber auch ein Anliegen, die Personen<br />
hinter diesen Projekten, ihre Viten, Ideen und Ideale vorzustellen. Dieses<br />
Mal haben wir mit Lichtdesigner Howell Binkley gesprochen.<br />
1. Was war dein erster Berührungspunkt mit der Lichtbranche?<br />
Meine erste Erinnerung reicht zurück in die Zeit, als ich an der Junior<br />
High School war. Ich arbeitete damals in einer Veranstaltungsstätte in<br />
Winston-Salem, North Carolina, mit Mitgliedern der IATSE (International<br />
Alliance of Theatrical Stage Employes) zusammen. Zu der Zeit hatten wir<br />
viel zu tun. Wir machten alles, von Musicals über Orchester und Ballett<br />
bis hin zu Rockkonzerten. Damals entschied ich mich, in der Lichtbranche<br />
zu arbeiten.<br />
2. Was/Wer hat dich im Laufe der Zeit inspiriert?<br />
An erster Stelle muss ich da Jennifer Tipton nennen. Sie war mir während<br />
meiner gesamten Karriere eine hervorragende Mentorin – ich kann es gar<br />
nicht in Worte fassen, was ich alles aus ihrer Arbeit und von ihr persönlich<br />
gelernt habe. Aber auch jede Form künstlerischer Arbeit inspiriert<br />
mich – daher versuche ich möglichst viele Bühnenstücke zu sehen. Das<br />
ist auch der Rat, den ich heute jedem gebe, wenn ich unterrichte: Seht<br />
euch soviel wie möglich an! Selbstverständlich war auch David Parsons<br />
als Choreograph stets eine große Inspiration. Unser Unternehmen<br />
PARSONS DANCE hat immer auf Kulissen verzichtet. Alles entsteht aus<br />
dem Zusammenspiel von Choreographie, Licht, Talent und Visionen.<br />
Darüber hinaus lerne ich immer wieder neue Dinge von jedem Regisseur,<br />
mit dem ich zusammenarbeite. Hal Prince ist ein Genie, ebenso<br />
wie Des McAnuff – sie haben mir beigebracht, dass man mit der Vision<br />
Interview<br />
<strong>MA</strong> <strong>Lighting</strong> trifft Howell Binkley<br />
Howell Binkley arbeitet als professioneller Lichtdesigner in New<br />
York. 2006 wurde er mit dem Tony Award in der Kategorie Best<br />
<strong>Lighting</strong> Design für das Musical Jersey Boys ausgezeichnet. Binkley<br />
besuchte die East Carolina University in Greenville, North Carolina,<br />
an der er seine Karriere begann.<br />
Binkley hat etliche Broadway Shows realisiert, darunter zahlreiche<br />
mit Hal Prince. Er arbeitet außerdem regelmäßig mit dem Regisseur<br />
Des McAnuff zusammen. Darüber hinaus ist er Mitarbeiter<br />
und Mitbegründer der David Parsons Dance Company. Zu seinen<br />
Arbeitsorten zählen auch Theater wie das La Jolla in San Diego, das<br />
Shakespeare Theater DC, das Old Globe Theater, das Guthrie Theater,<br />
das The Goodman Theater und das Hartford Stage Theater.<br />
des Regisseurs beginnen muss. Man muss mit dem Skript starten, dem<br />
Text und daraus sein Fundament bauen. Man muss die Show kennen,<br />
muss wissen in welche Richtung sie gehen soll und was im Laufe der<br />
Show passieren wird. Man muss die Show erst verstehen und soviel Zeit<br />
wie möglich mit dem Regisseur verbringen, um sein Feedback zu erfragen<br />
aber auch das des Set Designers. Dann geht es an die Planung und daran,<br />
herauszufinden was benötigt wird. Jack O’Brien sagte einmal zu mir als<br />
wir an The Full Monty arbeiteten: „Ich möchte an jeder Stelle das Skript<br />
wiedererkennen.“<br />
3. Welches sind die denkwürdigsten Momente deiner Karriere?<br />
Kiss of The Spider Woman war definitiv meine erste wichtige Show.<br />
Damals habe ich mit dem gesamten Team das erste Mal zusammengearbeitet:<br />
Hal Prince, Kander und Ebb, Terrence McNally, Rob Marshall<br />
und Jerome Sirlin. Natürlich zählt zu diesen Shows auch Jersey Boys.<br />
Ein wesentliches Element dieser Show, das auch besonders wichtig für<br />
Des war, war die Reise der Protagonisten durch die vier Jahreszeiten<br />
ihres Lebens. Jeder Abschnitt wurde in unterschiedlichen Farben und<br />
Stimmungen dargestellt. Es hat sehr viel Freude gemacht, diese Show<br />
zu formen und zu gestalten.<br />
Das gesamte Stück ist das Ergebnis eines großartigen Teams Kreativer,<br />
eines bemerkenswerten Skripts und einer Vision. Zu sehen, wie es sich<br />
entwickelte und von der ersten Show in San Diego es bis nach New York<br />
geschafft hat, war fantastisch.<br />
4. Was sind die drei besten Dinge an deiner Arbeit?<br />
• Kreativität<br />
• Zusammenarbeit<br />
• Glaubwürdigkeit