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Gemeindebrief der Ev.-Luth.-Kirchengemeinde St. Nikolai Burg auf Fehmarn

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RÜCKblick<br />

Jung und Alt im Dialog: Projekt beschreitet neue Wege<br />

Dem Umstand, dass die Menschen im Vergleich zu früheren<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten heutzutage immer länger leben, will jetzt auch unsere<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> Rechnung tragen. Das langsamere<br />

Altern und das Erreichen eines immer höheren Lebensalters<br />

- im Durchschnitt wird laut <strong>St</strong>atistik <strong>der</strong> Deutsche heute bereits 79<br />

Jahre alt - ist für viele Menschen so neu und bringt für die meisten<br />

so neue Möglichkeiten und Aussichten mit sich, dass sie noch<br />

gründlich dazulernen müssen. Den heute wesentlich längeren<br />

„Herbst des Lebens” zu genießen, sich in die Gesellschaft einzubringen,<br />

seine Lebenserfahrungen jüngeren Zeitgenossen mitzuteilen,<br />

zusammen etwas zu unternehmen - das alles kann die Gesellschaft<br />

klüger und zugleich auch menschlicher und sozialer machen,<br />

schreibt Journalist Heribert Prantl von <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung.<br />

Eine Initialzündung für das Projekt „Jung und Alt im Dialog über<br />

Sinn und Unsinn und die Werte des Lebens” <strong>auf</strong> <strong>Fehmarn</strong> haben<br />

im alten Jahr die Konfirmanden an <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> gegeben. Im Konfirmandenunterricht<br />

mit unseren Pastorinnen Dr. Susanne Platzhoff,<br />

Bettina Axt und Kirchengemein<strong>der</strong>atsmitglied Gesine Hansen hatten<br />

sie Fragen ausgearbeitet, die sie bei einem geplanten Besuch<br />

im <strong>Burg</strong>er Wohn- und Pflegezentrum „Charleston” den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern stellen wollten. Gesagt, getan. Es entwickelte<br />

sich ein guter Kontakt, es folgten weitere Besuche und schließlich<br />

reifte <strong>auf</strong> Initiative von Pastorin Bettina Axt und „Charleston”-Mitarbeiterin<br />

Simone Fed<strong>der</strong>n die Idee, die Ergebnisse dieser Treffen<br />

in Wort und Bild festzuhalten und sie in einer Ausstellung im <strong>Burg</strong>er<br />

Senator-Thomsen-Haus einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen.<br />

So fand unter reger Beteiligung <strong>der</strong> „Charleston”-Bewohner, <strong>der</strong><br />

fehmarnschen Öffentlichkeit und geladener Repräsentanten von<br />

fehmarnschen Vereinen und Verbänden am 7. Dezember die feierliche<br />

Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung statt. Seitens unserer Kirche erläuterte<br />

Pastorin Bettina Axt das Projekt, seitens des Wohn- und<br />

Pflegezentrums begrüßte Einrichtungsleiter Dirk Mittag die zahlreichen<br />

Anwesenden und hob die Wichtigkeit des Kontaktes von<br />

22<br />

Fotos: M. Kirchner<br />

RÜCKblick<br />

Jung und Alt für die Gesellschaft hervor. Fotos vom Leben in <strong>der</strong><br />

Seniorenresidenz, Bildtafeln mit Zitaten aus den verschiedenen<br />

Treffen von Jung und Alt und Wünsche <strong>der</strong> älteren Menschen<br />

boten den Betrachtern interessante Einblicke und Material für Diskussionen<br />

und tiefer gehende Unterhaltungen. Für flotte Klänge<br />

während <strong>der</strong> Eröffnung sorgte die Dr. Jazz Companie aus Lübeck<br />

mit zünftigem Oldtime-Jazz. Die Ausstellung in dem während dieser<br />

Zeit farbig erleuchteten Senator-Thomsen-Haus dauerte bis zum<br />

16. Dezember und wurde von vielen Gästen und Einheimischen<br />

besucht.<br />

Die Kooperation zwischen Jung und Alt, zwischen <strong>der</strong> Kirche und<br />

dem heimischen Wohn- und Pflegezentrum, soll jedoch weitergehen.<br />

Sie soll in diesem Jahr ausgebaut und erweitert werden. Am<br />

1. Oktober 2019 findet bundesweit <strong>der</strong> Weltseniorentag und am 31.<br />

Oktober <strong>der</strong> Reformationstag statt. In diesem Zeitraum, also den<br />

ganzen Oktober 2019 hindurch, soll durch verschiedene Aktionen<br />

das Augenmerk <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>auf</strong> das Thema „Jung und Alt”<br />

gelenkt werden. So konnte schon jetzt die Bundesregierung, vertreten<br />

durch das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend, gewonnen werden. Im Senator-Thomsen-Haus will das<br />

Ministerium die Wan<strong>der</strong>ausstellung „Was heißt schon alt?” zeigen.<br />

Parallel dazu wird in <strong>der</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong>-Kirche eine Fotoausstellung<br />

mit Porträtstudien je eines alten und eines jungen Menschen gemeinsam<br />

<strong>auf</strong> einem Bild gezeigt, für die Fotograf Michael Kirchner<br />

bereits einige Aufnahmen gemacht hat und noch geeignete<br />

Modelle sucht (Meldung im Kirchenbüro Tel. 2250 o<strong>der</strong> unter 1287).<br />

Viel versprechend ist auch die Zusage des Autoren und ehemaligen<br />

Bremer Bürgermeisters Dr. Henning Scherf (80) für eine Lesung<br />

in <strong>Burg</strong>. Scherf, <strong>der</strong> in einer Senioren-WG lebt, ist Verfasser mehrerer<br />

Bücher zum Thema Älterwerden, u.a. „Mehr Leben - Warum<br />

Jung und Alt zusammengehören”, „Wer nach vorne schaut, bleibt<br />

länger jung” o<strong>der</strong> „Grau ist bunt”.<br />

Auch die heimische Geschäftswelt und das Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

können sich mit Aktionen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Angeboten<br />

an dem Projekt im Oktober 2019 beteiligen. - Michael Kirchner - 23

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